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Google bedroht Springer?

Warum wir Google fürchten

(Mathias Döpfner, faz.net)
Mathias Döpfner antwortet in der FAZ auf Eric Schmidt und gesteht: Axel Springer hat Angst vor Google. Vor allem will er aber die EU dazu bringen, google härter zu beschränken. Jeff Jarvis nennt das ganz dann auch einen whining Kindergarten und Bild „Fox News with Boobs“, De:Bug ergänzt die Tracking-Diskussion um Bild.de und Telepoplis wagt einen konsequenten Blick in die Zukunft.

Why publishers are building advertising innovations groups

(Ricardo Bilton, Digiday.com)
Ich habe letztens zweimal auf eine Werbung bei der New York Times geklickt. Normalerweise passiert mir das nicht, aber diese waren in einem anderen Format, sind mir dadurch aufgefallen und haben mich sogar interessiert. Digiday schreibt auf, an welchen neuen Werbeformen verschiedene Medien arbeiten und was diese versprechen.

Bitte

Diesmal bitte ich nicht um die Unterstützung eines Sponsoren, sondern direkt um die eurige. Ihr könntet mir sehr helfen wenn ihr diese kleine Onlineumfrage zum Thema staatliche Überwachung und NSA beantwortet. Vielen Dank.

[vc_button title=“Zur Umfrage“ size=“large“ target=“_self“ color=“default“ href=“http://www.unipark.de/uc/NSA/“]

Die Öffentlich-Rechtlichen – mit Nikolaus Brender

(Tilo Jung, youtube.com)
Tilo Jung hat lange mit Nikolaus Brender, dem früheren Chefredakteur des ZDF, über die Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesprochen. Ausserdem sammelt Tilo gerade wieder Geld, um mit Jung&Naiv auch zur Europawahl berichten zu können, da kann man noch beitragen. An dieser Stelle auch nochmal der Hinweis, auf mein Interview mit dem jetzigen Chefredakteur des ZDF Peter Frey.

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Kleines Fernsehen Medien

Jack Taylor – Zu viel Atmosphäre für zu wenig Charakter

Raubeinig, schlecht rasiert und mit einem markanten Desinteresse an anderen und sich selbst, das stellt man sich doch unter dem uninspirierten Namen Jack Taylor, der zu allem Überfluss natürlich auch noch Ire ist, vor. In diese Richtung wollte das ZDF auch zweifelos hin, hatte sich aber wohl doch mehr Charaktertiefe für ihren Protagonisten erwünscht. „Der Ex-Bulle“, wie die ZDF-Serie „Jack Taylor“ untertitelt ist, versucht sich zu Beginn der ersten Episode beim Zuschauer beliebt zu machen, wenn er seinem Ärger über ein unnötiges und rasantes Überholmanöver durch ein hohes Tier aus der Politik, mag es nun der Bürgermeister oder ein Diplomat gewesen sein, Platz macht, in dem er kurzerhand aussteigt und dem Politiker mit geballter Faust die Brille von der Nase schlägt. Eine Möglichkeit seiner Unzufriedenheit über die Welt, die Politik und das schlechte Wetter in Irland Luft zu machen.

 Zu viel Atmosphäre für zu wenig Charakter

Dass Jack seinen Job als Bulle verloren hat, überrascht wenig. Und auch seine Thermoskanne voll Brandy mit einem Schuss Kaffee ist bei diesen Krimi-Charakteren nichts Neues. Nun, was soll ein abgebrannter, dauer-betrunkener Ex-Cop groß machen? Er wird Privatdetektiv. Auch nichts Neues. Und was ein Zufall, dass genau in dem Pub, wo Jack jede Nacht gegen sich selber zu trinken scheint und drei Kunden schon viel sind, eine ungewöhnliche hübsche Frau, verzweifelt, aber mit genügend Bargeld ausgestattet, einen Detektiven anheuern möchte. Jack macht sich an die Arbeit und der Zuschauer auf die Suche, nach etwas Sympathie und Spannung.

Man kann nicht sagen, dass die Geschichten vorhersehbar sind. Überraschungen gibt es genügend. Die kriminalistischen Ideen sind auf jeden Fall einen zweiten Blick wert. Es ist die versuchte Atmosphäre und der schon so oft dagewesene Jack Taylor, der den Zuschauer aufstöhnen lässt. Man könnte meinen, die öffentlichen rechtlichen Sender denken, dass nur in verregneten, britischen und skandinavischen Städten käme es zu Verbrechen. Was bringt es dem Zuschauer, wenn eine Serie im regenverhangenen und düster dreinblickenden Galloway spielt, wenn sie doch genauso aussieht wie ein regnerischer Tag in jeder anderen Stadt. Galloway, die Partystadt Irlands. Bunt, belebt, lustig und wie jede Stadt, in der der Alkohol redlich fließt, auch gefährlich. Aber außer einer Szene mit – natürlich – spärlich bekleideten Jugendlichen, die aus einer Disko fallen, gibt es in Jack Taylors Welt nichts außer eine Brücke, ein Fluß und ein Pub. Zu viel Atmosphäre für zu wenig Charakter.

Es fehlt etwas Leben. Das mit dem Tod klappt schon ganz gut.

Jack Taylor kann man nicht bemitleiden und auch sein kleiner Side-Kick, der so tollpatschig und übermotiviert ist wie all die anderen Side-Kicks auch, macht die Leere beim Zuschauer nicht wett. Es fehlt etwas. Mehr Leben vielleicht. Die Geschichten über den Tod bekommt die Serie schon ganz gut hin.

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Statt Jugendsender: Ein öffentlich-rechtliches YouTube-Netzwerk

ARD und ZDF sind endlich soweit, sie wollen einen Jugendsender starten, um neben ihrem altersschwachen Publikum wenigstens noch ein paar Jüngere zu erreichen. Das hat man bislang schon mit ZDF_neo, ZDF_kultur, einplus und eins Festival versucht, nun soll es eine gemeinsame Anstrengung richten. Dabei haben nicht nur die öffentlich-rechtlichen Sender das Problem, dass Ihnen die jungen Zuschauer fernbleiben, sondern das ist zunehmend ein Problem des Fernsehens. Die junge Zielgruppe hat zunehmend Mediennutzungsgewohnheiten fernab vom Fernehen und wächst ohne oder zumindest mit weniger Fernsehen auf. Sie ist fernsehfern und wird es auch bleiben. Das macht es natürlich schwierig sie mit einem Fernsehsender erreichen zu wollen.

YouTube Nachrichten sind bislang eher Punkt 12 als tagesschau

Wo sind sie dann? Auf YouTube. Dort erhalten sie inzwischen Nachrichten, Bildung & Unterhaltung. Wäre es nicht toll, wenn man dem etwas öffentlich-rechtliche Qualität hinzufügen könnte? Denn aktuell sind z.B. die Nachrichten von Mediakraft auf YouTube zwar innovativ in ihrer Darstellungsform, schrammen inhaltlich aber öfter eher die RTL2 oder Punkt 12 Nachrichten, als in die Nähe des heute journal zu rücken. Echte Recherche aus vertrauenswürdiger Quelle, damit könnten doch ARD und ZDF punkten. Und dass spannende Reportagen geklickt und auch länger geguckt werden beweist Vice. Denn auch wenn der Titel „Die gefährlichste Droge der Welt“ sehr reisserisch klingt, verbirgt sich dahinter ein Stück, das eindrucksvoll die Auswirkungen der Euro-Krise anhand menschlicher Schicksale beschreibt. Teilweise hat das ZDF etwas in diese Richtung auch schon geschafft (z.B. „Wild Germany“, übrigens von Vice produziert), wichtig ist aber dass man diese Inhalte auch auf dem richtigen Übertragungsweg präsentiert und das ist eben für die jüngere Generation immer weniger Fernsehen. Das man das kann, hat auch YouFm (hr) gezeigt, das die legendäre YouTuberin „coldmirror“ eingekauft hat und mit ihr eine Show vor allem für YouTube produziert hat.

Plattformen nutzen und umarmen

Und damit wir uns richtig verstehen: Ich will nicht, dass ARD & ZDF der Googletochter YouTube exklusiv & kostenlos gebührenfinanzierte Inhalte liefern, aber dass sie die Plattformen nutzen und umarmen, die junge Leute nutzen. Ob diese nun Facebook, Twitter oder YouTube heißen ist zweitrangig. In erster Linie gehört dazu eine veränderte Ansprache. Im einzelnen passiert das ja: Daniel Bröckerhoff (u.a. einplus) engagiert sich rege auf Twitter, ebenso wie Jan Böhmermann. Das scheint aber eher aus Eigeninitiative zu passieren, als vom Sender gewollt zu sein. Zur Ansprach der jungen gehört ein Verstehen der Sprache die diese sprechen und da reicht nicht ihre Imitation. Ich erinnere mich noch an die Vorstellung der neuen einsplus-Sendungen in einer Art Talkrunde gesehen zu haben. Diese wurde von einer Kamera begleitet, die keine Sekunde still stand, sondern sich stets heftig hin- und herbewegte. Das erinnerte an VIVA aus den 90ern und machte innerhalb weniger Minuten auch hartgesottene Mägen seekrank. Eine schnelle, bewegte Erzählweise hat nichts Achterbahn-Kamera zu tun.

Das Öffentlich-Rechtliche muss sich mit den jungen Zuschauern vernetzen

Worauf ich im Endeffekt hinaus will ist, dass sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen eben wieder mit den jungen Zuschauern vernetzen muss und dafür gibt es heutzutage wesentlich bessere Wege, als die One-to-Many-Kommunikation über einen Fernsehsender. YouTube oder Onlinebewegtbild-Formate, die die drei Säulen des öffentlich-rechtlichen Auftrags Information, Kultur & Bildung sowie Unterhaltung erfüllen, wären doch denkbar. Formate, die aufeinander und den Nutzer eingehen, dabei hohe journalistische Qualität liefern ohne zu langweilen. Dieser Auftrag sollte sich nicht an ein Medium klammern, auch wenn viele Kräfte (Privatsender bis Verlger) genau dafür arbeiten. Junge Menschen einbeziehen, zum Nachdenken über unsere Politik anregen und ihnen beibringen das Netz und die Medien reflektiert für sich zu nutzen, ist etwas das ich mir vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk wünsche. Dazu reicht es nicht, die angestaubte Mediathek mit einem „Einslike-Banner“ zu überkleben.

Ich weiß, das ist medienpolitisch illusorisch, aber man wird ja noch von der Zukunft träumen dürfen.

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ZDF-Chefredakteur Peter Frey: Statt Quote ein Preisschild für verschiedene Plattformen

Wir haben in der Reihe „Meet the Media Executives“ mit dem ZDF-Chefredakteur Peter Frey über die Digitalisierung beim ZDF, die Bedeutung der Fernsehquote in einer zunehmend digitalen Welt und die Zukunft der Nachrichten gesprochen.

Herr Frey, das ZDF darf sich ja immer Fragen nach der Quote anhören und meine erste Frage wäre jetzt: Wie wichtig ist die Quote eigentlich noch und in wieweit werden auch digitale Abrufzahlen in den Mediatheken immer wichtiger?

ZDF-Chefredakteur Peter Frey:

Ich halte die Quote für wichtig, weil sie uns einfach sagt, wie das was wir machen beim Publikum ankommt. Und ich glaube jeder Journalist will gehört werden. Die Quote gibt Aufschluss darüber, ob wir gehört werden mit unseren heute-Nachrichten, mit dem heute journal, mit den Magazinen und im Unterhaltungsbereich ist es natürlich genauso. Wenn wir nicht auf die Quote achten würden, hieße dass eigentlich, dass wir an der Öffentlichkeit vorbeisenden. Das kann es nicht sein. Gerade bei einem beitragsfinanzierten System. Also die Quote ist wichtig, aber natürlich ist sie nicht alles, weil wir uns auch ein bestimmtes Profil leisten, leisten müssen und auch weniger erfolgreiche aber wichtige Themen dann sozusagen im Schlepptau von erfolgreichen Serien, Spielfilmen, Fußballspielen mitnehmen.

Zukunft der Quote: Ein neues Preisschild für unterschiedliche Plattformen

Aber gerade in den Digitalkanälen ist es ja so, dass für junge Sendungen, wie auf zdf_neo, hinterher in den Mediatheken höhere Abrufzahlen haben, als vorher Quoten gemessen wurden. Also was spielen hier die Messwerte für eine Rolle?

Peter Frey:

Im Grunde versuchen wir im Moment ein Preisschild zu entwickeln, wo wir die Wahrnehmung auf den unterschiedlichen Plattformen dann auch messen. Es ist ja häufig so, dass ein Film zum ersten Mal im Hauptprogramm läuft und dann macht er seine Karriere. „Terra X“ läuft zdf_neo, Phoenix, läuft auf zdf_info und zwar in hohen Frequenzen. Wir hatten im letzten Jahr 1.800 Wiederholungen von „History“, unserem Geschichtsformat, quer über alle Plattformen, da kommen dann wirklich viele Millionen Zuschauer zusammen. Also der Erfolg bei der Erstausstrahlung sagt in der Tat nicht alles und die Abrufzahlen online werden immer wichtiger.

Was bieten sie eigentlich für ein jüngeres Publikum im Hauptprogramm, oder andersherum gefragt: Schieben Sie das junge Publikum in die Digitalkanäle ab? Weil sie diese dann sowieso nur noch Online erreichen und es nur irgendwo gesendet haben müssen, damit es auch online stehen darf?

Peter Frey:

Natürlich sind wir im Hauptprogramm in einem Spagat und die Mehrzahl des Publikums des ZDF ist ein älteres Publikum und trotzdem wollen und müssen, und geben uns alle Mühe auch für Jüngere, und das heißt bei uns ja unter 50-jährige, ich rede ja nicht von Jugendlichen, ein Angebot zu machen. Wenn ich sage Spagat, dann wissen wir auch, dass gewisse Genres bei Jüngeren gut ankommen, wir aber Verluste bei Älteren zu gegenwärtigen haben und das müssen wir miteinander in ein vernünftiges Verhältnis bringen. Es gibt aber eine ganze Reihe von Sendungen, die bei Jungen und Alten gleich erfolgreich sind, wenn ich an die heute-show denke zum Beispiel. Auch das heute-journal ist als anspruchsvolle, 30-minütige Nachrichtenhintergrundsendung dann bei Jüngeren erstaunlich erfolgreich.

Nachrichten für die Generation YouTube

Wenn wir dann doch mal unter 50 und bei den ganz jungen schauen, die jetzt mit YouTube aufwachsen, da auch eine ganz andere Optik mit wilden Jumpcuts und ganz, ganz kurzen Formaten kennenlernen, machen Sie sich da schon Gedanken, wie für eine solche Zielgruppe Nachrichten aussehen müssen?

Peter Frey:

Erstens sind wir ja schon da bei YouTube, wir sind auch schon da bei den ganz jungen, beim Kinderkanal, das ist ja auch ein Kind von ARD & ZDF. Was die Nachrichten angeht ja, wir haben eine Arbeitsgruppe „Jüngere Nachrichten“ eingerichtet, um mal zu definieren, wie definiert man das eigentlich. Definiert man das in erster Linie über den Inhalt, gibt es andere Inhalte die für jüngere Leute interessant sind oder definiert man es in erster Linie über die Form. Ich glaube nicht, das nehme ich schon mal vorweg, dass immer schneller, immer kürzer das richtige Rezept ist. Es kann kein Zufall sein, ich komme nochmal darauf zurück, dass eine so seriöse, solide und auch anspruchsvolle Nachrichtensendung, wie das heute-journal auch für Jüngere attraktiv ist und übrigens auch die tagesschau, die gute alte tagesschau ist häufig genug bei der ARD die jüngste Sendung des Tages.

Aber gerade die tagesschau steht ja gerade in der Kritik, dass dieses Sprechermodell nicht mehr so aktuell ist. Gerade auch für eine immer komplexer werdende Welt, in der es nicht mehr reicht nur Fakten aufzuzählen. Haben sie da mit dem heute-journal den besseren Ansatz?

Peter Frey:

Ich glaube das sind zwei ganz unterschiedliche Genres und ich bin jedenfalls froh, dass das hintergründige, erklärende, nachhaltende, was das heute-journal bietet, sein Publikum findet.

Themen statt Technik

Gut und als Abschlussfrage: Was glauben sie muss ein Medienmanager der Zukunft mitbringen?

Peter Frey:

Begeisterungsfähigkeit. Begeisterungsfähigkeit für die Themen. Manchmal kommt es mir so vor, dass diese sehr technisch getriebene Debatte ein bisschen das unterpflügt, was wir eigentlich inhaltlich dem Publikum nahebringen wollen. Darum geht es ja auch, was bieten wir eigentlich an, welche Themen sind die, die Gesellschaft weiterbringen, aufregen, aufwühlen. Aber sicher auch Begeisterungsfähigkeit für all das neue und frische, was wir im Moment ja in einer Schlagzahl zu verkraften haben, wie es noch nie vorher der Fall war.

Das gesamte Interview mit ZDF-Chefredakteur Peter Frey:

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 Dieser Beitrag erschien zunächst für das TV 2.0-Blog des TV2.0Summit.

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Morgenlinks mit netten Nazis, erfolgreichen Bloggern & News über 1:30

Mordserie schürt Zweifel an sonst eigentlich sympathischen Nazis
(der-postillon.de)
Nach der rechtextremen Mordserie zeigt man sich in der Politik überrascht: „Aber dass ausgerechnet Nazis imstande sind, Gewalttaten bis hin zum Mord zu verüben, damit konnte nun wirklich niemand rechnen.“

„heute plus“ und warum Nachrichten in Einsdreißig nicht mehr ausreichen
(faz.net, Peer Schader)
Mit „heute plus“ hat das ZDF eine Sendung, bei der die Zuschauer Fragen zur „heute“-Sendung stellen können und wie diese so entsteht. Aber: „Viele wollen überhaupt nicht erklärt bekommen, wie die Sendung entsteht. Viele hätten lieber, dass ihnen stattdessen mal jemand die Nachrichten erklärt.“

Blog your way to a better career
(cnn.com, Penelope Trunk)
„Do you know why you should have a blog?
Because people who use their blog as a career tool do better in their careers than people who don’t.“ Blogger sind erfolgreicher, verdienen mehr Geld und steigen höher in einer Firma ein. Das meint zumindest Trunk anhand einer PEW Research Studie herausgefunden zu haben.

Thomas Suarez – iPhone Application Developer… and 6th Grader
(Youtube.com, Video)
Ich bin ja noch etwas im TEDx-Fieber und da werden auch bald einige Video kommen mit Interviews, die ich beim Event so geführt habe. BIs dahin hat mich dieser 6. Klässler beeindruckt, programmiert iPhone -Apps und die Idee des AppClubs ist super. Es gibt Fußballvereine, warum keine Programmiervereine.

Bild: Bestimmte Rechte vorbehalten von avlxyz

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Bewegen & Beschäftigen Gesellschaft morgenlinks Siebbelag

Morgenlinks mit FDP, ARD, PI & Charlie Chaplin

Rösler liefert
(sprengsatz.de, Michael Spreng)
Nach dem verpassten Einzug in den Landtag ins Berliner Abgeordnetenhaus steht Rösler unter Druck. Dabei hatte er noch kurzfristig versucht mit dem Gespräch über eine „geordnete Insolvenz Griechenlands“ auf Stimmenfang zu gehen. Doch „selbst als Populisten sind FDP-Politiker nicht mehr tauglich. Glaubwürdig schon gar nicht.“

ARD und ZDF könnten im Internet Maßstäbe setzen
(faz.net, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier wird in Zukunft für den Spiegel schreiben. Doch zum Abschied legt er ausgerechnet in der FAZ nochmal ein Plädoyer für die Öffentlich-Rechtlichen hin. „Ein starker öffentlich-rechtlicher Rundfunk im Internet wäre im Interesse der Gesellschaft. Er könnte Maßstäbe setzen, Vorreiter sein beim Einsatz neuer Techniken und Urheberrechtsmodelle, als Vorbild dienen für modernen, transparenten Online-Journalismus.“

Lothar, c’est moi
(sz-magazin, Bastian Obermayer)
„Vor zwanzig Jahren hätte es etwas Magisches gehabt, Boris Becker und Lothar Matthäus im gleichen Team zu sehen. Heute gehören sie als »Bobbele« und »Loddar« zum festen Spott-Inventar des Landes.“ Das SZ-Magazin hat Loddar ein halbes Jahr begleitet, der eigentlich aus den Klatschspalten rauswill und endlich als Fußballtrainer angenommen werden. Aber trotzdem arbeitet er immer wieder mit BILD & Bunte zusammen, ein Leben im Boulevard.

Im Netz der Islamfeinde
(berlinonline.de, Steven Geyer und Jörg Schindler)
PI, die vor allem durch das Attentat in Norwegen wieder ins Gespräch kamen sind wohl mehr als ein rechtskonservatives Blog und verfügen über enge Kontakte in die etablierten Parteien, wie die CSU. Auch Hetz- und Beleidigungskampagnen werden regelmäßig organisiert, wie niveualos und rassistisch beschreibt Mely Kiyak hier.

This really might be the greatest speech ever made
(thenextweb.com)
Gegen diesen Rassismus hielt Charlie Chaplin in seinem Film eine bewegende Rede, die bis heute kein Stück an Aktualität eingebüßt hat. Wie thenextweb anmerkt: „This really might be the greatest speech ever made“

Bild: Some rights reserved by oosp 

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Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen

Harald Schmidt vs. Oliver Welke

Deutschland sucht die Daily Show, und wir vom netzfeuilleton.de begleiten diesen Weg intensiv.

Ins Rennen gehen, neben einem Webkontrahten, zwei Kandidaten:

Oliver Welke mit seiner heute-show und Harald Schmidt mit seiner Nachfolgesendung zu Schmidt&Pocher.

Oliver Welke ist bereits gestartet und präsentiert heute Abend um 23.00 Uhr die zweite Ausgabe seiner Nachrichtensatire. Die Kritik an der ersten Show lautete bei uns vor allem: „Einmal im Monat ist nicht ‚Daily'“ und an diesem Punkt scheint sich tatsächlich etwas zu tun. So hat man Online bereits ein „heute-show Spezial“ gestartet, dass einmal wöchentlich in 4 Minuten das Nachrichtengeschehen kommentiert. Präsentiert wird dies allerdings nicht, wie der große Fernsehbruder von Oliver Welke, sondern von Christian Ehring. ((Dies soll keinesfalls ein Urteil sein.))

Doch auch dieser große Bruder soll ausgebaut werden. So hat ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut, auf dem Medienforum NRW verkündet die heute-show noch zwei-, drei mal monatlich ausstrahlen will und er danach gerne auf Wöchentliche Ausstrahlung umstellen möchte, das berichtet DWDL via Twitter. Begünstigt wird diese Entscheidung, vom Kerners Weggang zu Sat.1, der dazu führt, das unter der Woche zahlreiche Sendeplätze frei werden, so DWDL weiter.

Die Umstellung auf wöchentliche Ausstrahlung im September, würde genau in den Starttermin von Harald Schmidt fallen. Dessen neue Show soll nämlich am 17. September starten und wird den Namen des Protagonisten tragen: „Harald Schmidt“. ((Das berichteten die Stuttgarter Nachrichten )) Damit kehrt also der Titel der Zeit vor Pocher zurück und auch die Sendedauer wird wieder angepasst, wie der Quotenblogger bemerkte, und von 1 Stunde auf 45 Minuten zurückgestuft.
Einer täglichen Ausstrahlung diese Sendung erteilte er aber eine klare Absage: „Ich bin für kein Geld der Welt mehr bereit, das noch einmal zu machen.“, so das Schmidt. Damit fällt hier also Daily weg, aber im Gegensatz zur heute-Show soll Schmidt weiterhin einen Gast an die Seite gestellt bekommen.

Das er eine Sendung alleine tragen kann, bewies er erst letzte Woche beim Satire Gipfel, als er selbst den Gastgeber Richling klar in den Schatten stellte und neben Hagen Rether den einzigen Lichblick dieser Sendung darstellte.

Bleibt nur noch die Frage, kann Harald Schmidt Stewart?

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Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen

Einmal im Monat ist nicht „Daily“

Gestern war es so weit: Das ZDF traute sich als erster deutscher Fernsehsender eine Adaption der erfolgreichen Nachrichtencomedy „The Daily Show“ zu senden.

Eine Weltkugel ist keine Nachrichtensendung

So war während er 40-minütigen Sendung das Vorbild aus den USA allgegenwärtig und muss sich deshalb auch einen Vergleich mit dem großen Bruder gefallen lassen. Die Grafiken beispielsweise sind ganz klar von „The Daily Show“ inspiriert, ebenso die kleinen zwischen Trailer, wie beispielsweise das „Battle for Bellevue“. Genauso wie die gesamte Anmutung vom Logo der Weltkugel bis hin zum einsamen Anchorman an seinem Pult.

Die Weltkugel kann man natürlich auch auf die heute-Familie zurückführen, was bis heute erstaunt, dass das ZDF seine seriöse Nachrichtenmarke für eine Satiresendung hergibt.

Ein Oliver Welke ist kein Jon Stewart

Aber zum inhaltlichen. Ein Oliver Welke ist kein Jon Stewart, dass dürfte aber von vornherein klar gewesen sein. Zwar bemüht er sich dessen Stil zu übernehmen, was ihm bei einigen bissigen Sprüchen auch gerne gelingt, aber vor allem die von  Stewart berühmte erregte Gestik und Mimik wirkt bei Welke doch stellenweise sehr  gestellt und gespielt. Aber ein Oliver Welke ist eben auch vor allem Sportjournalist und dann Comedian und auch wenn er sich im Vorfeld bemühte zu betonen, dass er ja im Nebenfach Politikwissenschaft studiert habe, fehlt ihm doch oft das die satirische Analyse. Beziehungsweise wenn sie aufkommt fällt sie schnell dem nächsten Kalauer zum Opfer.

Ein Oliver Welke ist kein Ingolf Lück

So fühlt man sich zum Beispiel bei der Betrachtung der Wahlplakate fast in die Top10-Rubrik der „Wochenshow“, doch mit dem Titel „der neue Ingolf Lück“ wird man Welke dann doch nicht gerecht. Dazu ist er zu politisch und zu nah am aktuellen Nachrichtengeschehen.

Ein n-tv ist kein FOX News

Das Herz jeder „Daily Show“ sind natürlich auch die Ausschnitte aus Fernsehsendern. Die gelingen auch bei der „heute-show“ durchaus gut.
Auch wenn es im Voraus hieß, man hätte vor allem Ausschnitte aus den Privaten präsentierte sich hier ein anderes Bild: Die  Ausschnitte sind vor allem aus den Nachrichtensendungen von ARD und ZDF, was in erster Linie aber ein Armutszeugnis für die deutschen „Nachrichtensender“ n-tv und N24 ist. Dennoch bleibt der Eindruck, dass die Redaktion teilweise noch durchaus absurdere Äußerungen aus der deutschen Fernsehlandschaft hätte ausmachen können.

Ein Team ist kein Gast

Großes Standbein der Show sind auch die anderen Mitglieder des Teams, zu denen immer wieder geschaltet wird. Auch hier regieren oft die Kalauer, wie zum Beispiel die Schalte zu Dietrich Hollinderbäumer nach Nordkorea, dessen einzige absehbare Pointe darin bestand, dass er in Wahrheit vor einem Hotel in Bali steht. Auch Martina Hill („switch reloaded“), deren Verpflichtung im Vorfeld  für Aufmerksamkeit sorgte, muss aufpassen das ihr Witz als Demoskopie Expertin Tina Hausten von „kompetent in Prozent“ nicht zu schnell aufgebraucht ist. Zwar ist die Spielerei mit sinnentleerten Zahlen gekonnt angeprangert, ob sich diese aber auf Dauer trägt?
Genauso wichtig: Das Hopsnehmen der so genannten Experten, für das es Comedian Olaf Schubert ((sein Live-Programm sei an dieser Stelle empfohlen)) gelang den omnipräsenten Finanzexperten Wolfgang Gerke vors Mikrofon zu locken.
Wirklich satirisch wurde es dann mit Ex-TITANIC-Chefrdakteur Martin Sonneborn in die neuen Bundesländer fuhr, um die Leute dort für die Feier von 60 Jahren BRD zu begeistern.
Einen Gast sucht man in der „heute-show“ dagegen bis jetzt vergeblich. Die sind zwar bei der „Daily Show“ regelmäßige Highlights (immerhin gab sich schon Barack Obama die Ehre), aber man darf auch anzweifeln, dass es genügend deutsche Promis gäbe, die sich mit ausreichend Witz und Schlagfertigkeit bissigen Kommentaren aussetzen würden.

Einmal im Monat ist kein „Daily“

So zeigt sich die heute-show als durchaus kurzweilig und sie ist, das wird ihr niemand absprechen, eine Bereicherung für die deutsche Fernsehlandschaft. Sie hat, auch das wird niemand bestreiten, noch Entwicklungspotential nach oben, die entscheidende aber Frage ist, wie soll die geschehen, wenn die Sendung nur einmal im Monat kommt? Das ist das größte Manko der Sendung, denn es entspricht auch nicht der Geschwindigkeit mit der politische Diskurse geführt werden. Ich denke man lässt sich hier einiges entgehen. Auch bei der Onlineabrufbarkeit bleibt man hinter den Ansprüchen zurück. So wird die Seite des ZDF zwar jeden Tag noch schöner, dennoch lässt sich nicht die gesamte Show abrufen, sondern nur einzelne Ausschnitte. ((Mit der oben widerlegten Behauptung man hätte vor allem rechtlich nicht geklärte Ausschnitte aus den Privatsendern)) Wer also die Sendung verpasst hat, dem bleiben die Wiederholungen heute Abend um 20.30 Uhr im ZDF.dokukanal oder am Samstag um 23.50 Uhr bei 3sat.

Oliver Welke hat vorgelegt, nun darf man gespannt sein, was Harald Schmidt im September anders macht.

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Der deutsche Überwachungsalltag

Der ZDF-Film „Der gläserne Deutsche“ zeigt, wie wir Bürger schon heute überwacht und ausgespäht werden. Von Unternehmensseite, von staatlicher Seite, von ehemals staatlicher Unternehmensseite. Der Film zeigt, dass der gläserne Mensch keine Zukunftsmusik ist. Das, so oft von „Big Brother“ geredet wird und so sehr es einem schon zum Hals raushängt, diese dunkle Fantasie, die wir nicht wahrhaben wollen, schon wahr ist.

Der Film wird nicht mehr lange in der ZDF Mediathek verfügbar sein, deshalb jetzt anschauen ((Grund dafür ist der Rundfunkstaatsvertrag mit der unsäglichen 7-Tage-Regel, die dafür sorgt, dass ich von mir, mit meinen Gebühren bezahlte Beiträge nicht jederzeit und immer wieder Online anschauen kann, sondern nur 7 Tage.)):

Zu dem ZDF-Film
Zum Film in der Mediathek
| Mehr auf ZDF.de

[via netzpolitik.org] Bild: Screenshot ZDF

Und dann steht es uns frei etwas dagegen zu tun. Wie? Da Ganze zu verbreiten ((Unten gibt es extra so kleine Buttons mit denen sich genau dieser Blogbeitrag über verschiedene Kanäle verteilen lässt)) und uns an die Abgeordneten zu wenden.
Genau dazu rief zum Beispiel auch Peter Schaar (Bundesdatenschutzbeauftragter) auf der re:publica ’09 auf. Es steht uns frei, genauso wie jedem Lobbyisten uns an unseren jeweiligen Lokalen Abgeordneten zu wenden ((Geht ganz leicht per E-Mail oder auch über eines dieser neuen Social Media Dinger, die die jetzt angeblich alle nutzen.)). Mit unseren konkreten Sorgen und Anliegen. Dazu sind sie da. Wir sind das Volk.

So und jetzt muss ich erstmal das Pathosejakulat von meinem Bildschirm wischen. Gute Nacht.


Stoppt die Vorratsdatenspeicherung - www.vorratsdatenspeicherung.de
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Kleines Fernsehen

Deutsche Daily Show mit Oliver Welke?!

Beinahe Wöchentlich bekenne ich mich hier als Fan der Daily Show mit Jon Stewart, verlinke Videos und weise bei jeder Gelegentheit auf die geniale Show hin. Gleichzeitig krakele ich immer wieder nach einem deutschen Pendant.

Letzter Stand dazu war, dass sich ab Herbst Harald Schmidt an dem Konzept versuchen möchte. Wie gestern bekannt wurde, will er das keinesfalls alleine tun, sondern sich ein Team drum herum aufbauen.

Nun könnte ihm aber Oliver Welke zuvor kommen: Den schon am 26. Mai 2009 soll mit ihm eine Show im ZDF starten mit dem Titel „heute-show“, soll „Polittainment“ „gegen die im Land grassierende Politikverdrossenheit“ bieten und „besonders absurde Wahlversprechen und herausragend hohle Politikerphrasen […] fachgerecht und unterhaltsam sezier[en]“.

Größter Vorteil von Oliver Welke ist dabei ganz klar der Startzeitpunkt, den mit dem ertsen Sendetermin am Dienstag, 26. Mai 2009 um 23.00 Uhr ist man Harald Schmidt 4 Monate vorraus und kann vor allem die entscheidende Wahlkampfphase mit abdecken. Gerade diese hatte sich beim amerikanischen Vorbild für Jon Stewart als besonders förderlich erwiesen.

Von dem „Daily“ in der „Show“ ist man allerdings noch weit entfernt, die „heute-show“ soll lediglich einmal im Monat laufen.

Heute Abend läuft um 22.45 Uhr in der ARD als vorletzte Sendung das Best-Of von Schmidt & Pocher