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Wie Alphabet Google neue Wege gibt Geld zu verdienen

Lange hat Google einen Großteil seiner Einnahmen über Werbung erzielt. Das wird in naher Zukunft auch so bleiben, aber die neue Unternehmensstruktur um Alphabet gibt Google die Möglichkeit neue Geschäftsmodelle auszuprobieren.

Dieser Artikel lässt sich auch anhören:

Google: Von der Suchmaschine zur Werbemaschine

Ich weiß noch wie enttäuscht ich war, als ich während meines Studiums die Möglichkeit hatte, Google zu besuchen. Zwar trugen die Angestellten das Mantra “die Informationen der Welt zu organisieren und für alle zugänglich zu machen” wie eine Monstranz vor sich her, aber alles was sie von ihrer Arbeit berichten, erzählte eigentlich von Google als einer einzigen große Werbefirma.

Im täglichen Geschäft ging es dann eben doch nur darum, möglichst viele neue Werbekunden an Land zu ziehen. Natürlich war die Erfindung des AdSense Systems genial und hat Google lange Zeit zu einem der profitabelsten Internetfirmen der Welt gemacht. Aber seither ist, was Kernprodukt und die Anzeigen angeht, nicht mehr wirklich viel passiert.

Larry Page will mehr sein als ein Werbeverkäufer

Anscheinend bin ich nicht der Einzige dem das für Google – und für sich selbst – zu wenig war: Auch Larry Page will mehr sein als ein Werbeverkäufer. Er betont immer wieder wie wichtig es ihm ist die Welt zu verbessern und die Gesellschaft zu verändern. Auch in seiner Ankündigung, Google unter der Dachfirma Alphabet auszugliedern, spricht er von der Aufregung noch ambitioniertere Dinge zu tun und das Leben von so vielen Menschen wie möglich zu verändern.

Interessanterweise bekommen die Gründer Larry Page und Sergey Brin nicht nur die Möglichkeit jetzt wieder viele neue Firmen zu gründen (oder zu kaufen(Twitter anyone?)) und zu versuchen das Leben der Erdenbürger zu verlängern, sondern sie können dabei auch wieder über neue Geschäftsmodelle nachdenken. Ein zweites Google Adsense erfinden. Denn Geschäftsmodelle spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufspaltung der Firmen im neuen Alphabet Konglomerat.

Alphabet Google Konzern - Firmenaufteilung
Die Aufteilung des Alphabet Google Konzerns soweit bislang bekannt

Warum Youtube keine eigene Firma wird

Ich habe mich zunächst sehr gewundert, dass ausgerechnet YouTube nicht als einzelne Firma in Alphabet gelistet wird, sondern weiterhin Teil von Google bleiben soll. Es sind zwar noch nicht alle Details bekannt, welche Produkte ausgegliedert werden, aber Android, Google Maps und eben YouTube bleiben Teil von Google.

Dabei ist YouTube sicherlich das Produkt, das bei Konsumenten unabhängig von Google am bekanntesten ist. Zunächst dachte ich, dass man so verstecken will, dass YouTube alleine noch immer nicht profitabel ist und weiterhin Zuschuss von der Google-Mutter braucht.

Ein anderer Ansatz ergibt aber mehr Sinn. Wie Ben Thompson bemerkt, verläuft die bisher bekannte Trennung zwischen den Firmen innerhalb von Alphabet anhand derer die sich über Werbung finanzieren und solchen, die andere Geschäftsmodelle verfolgen. Alles was Geld über Werbung verdient bleibt Teil von Google. Alles andere ist frei sich neue Einnahmequellen zu suchen.

Und YouTube finanziert sich eben in erster Linie über Werbeeinnahmen, insofern ist es sicher sinnvoll das gesamte Know-How zur Werbevermarktung in einer Firma zu belassen und so höhere Synergie-Effekte zu erzielen. Update: Matthew Ingram hat bei Fortune ebenfalls ein paar Gründe gesammelt, weshalb YouTube Teil von Google bleibt. Interessant finde ich noch den Hinweis, dass YouTube selbst auch zu einem Großteil auf Suchtechnologie beruht, YouTube ist schließlich die zweitwichtigste Suchmaschine der Welt. Ingram hält die Theorie mit den ähnlichen Geschäftsmodellen aber auch für die plausibelste. Auch die GoogleAdsense Einheit bleibt dieser Logik folgend natürlich Teil von Google.

Google verlangt jetzt auch Geld für Produkte

Unabhängig agieren zum Beispiel Calico, die sich um Gesundheitsforschung bemühen oder die Investitionsfirmen Google Capital und Google Ventures, die auf ganz andere Weise wirtschaften.

Prominentestes Beispiel, wie Unabhängigkeit von Google funktioniert, ist bislang wahrscheinlich Nest. Nach dem Aufkauf durch Google wurden Nest als eigene Firma weiterbetrieben und erwirtschaftet seine Einnahmen durch den direkten Verkauf von Heizreglern.

Android bleibt auch Teil von Google

Ein Ausbrecher aus der strengen Trennung nach Erlösmodellen ist Google Play, Googles digitaler Store für Filme Musik und Apps. Schließlich verdient Google hier direkt 30% an jedem Verkauf. Hier lässt sich argumentieren, dass Google Play eng mit Android verknüpft ist und gleichzeitig das mobile Werbebusiness immer wichtiger wird, so dass der Verbleib in der Google Familie essentiell ist.

Gleichzeitig bedeutet es für diverse Projekte, die aus dem Forschungslabor Google X herausfallen, dass sie neue Wege finden müssen selbst Einnahmen zu erwirtschaften.

Ein Beispiel ist Google Fiber, die ebenfalls als eigene Firma in Alphabet gelistet werden. Mit Fiber hat man es geschafft in jedem Markt, den man betreten hat, große Welle unter den Internetprovidern zu schlagen. Und natürlich verlangt hier Google auch direkt Geld von seinen Kunden.

Alphabet Google Self Driving Car
Das Alphabet Google selbstfahrende Auto

Alphabet: Eine Firma für Heißluftballons und selbstfahrende Autos

Die Frage ist was mit anderen Moonshot Projekten ist. Zum Beispiel Google Loon, das Projekt bei dem Heißluftballons so eingesetzt werden, dass auch entlegene Ecken mit Internet versorgt werden können. Bislang herrschte häufig die Annahme, dass Google all das nur tut, um mehr Leute online zu bringen, dadurch mehr Leute an ihre Suchmaschine heranführt und so wiederum auf mehr Einnahmen hofft. Nun würde sich wahrscheinlich anbieten, Google Loon als Teil von Google Fiber zu betreiben und tatsächlich einfach Geld zu verlangen. Vielleicht ist die Zeit vorbei in der uns Google gratis mit neuen Produkten wie Google Maps, der eigenen Office-Suite Google Docs und GMail versorgt.

Natürlich muss man noch ein bisschen abwarten wie genau die endgültige Struktur von Alphabet aussehen wird. Aber die Öffnung und Ausgliederung in unterschiedliche Geschäftsmodelle zeigt, dass wir für das selbstfahrende Auto von Google vermutlich nicht nur mit unseren Daten bezahlen werden, sondern zusätzlich auch hart verdiente Euros auf den Tisch legen müssen.

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Creative Commons Lizenzvertrag
NMM00: Google, Alphabet & das Business ABC von Jannis Kucharz ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International Lizenz.
Beruht auf dem Werk unter http://netzfeuilleton.de/alphabet-google-konzern-geld/.
Über diese Lizenz hinausgehende Erlaubnisse können Sie unter http://netzfeuilleton.de/kontakt/ erhalten.

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Politik Youtube News & TV 2.0

LeFloid interviewt Bundeskanzlerin Angela Merkel

Der YouTuber LeFloid soll am Freitag Angela Merkel treffen und interviewen dürfen. Nachdem schon US-Präsident Obama sich einigen großen Youtubern gestellt hat, ist nun die deutsche Bundeskanzlerin auch soweit.

Nach dem Start einer Facebookseite und eines Instagram-Accounts ist nun YouTube dran. Zwar hat die @Bundesregierung schon länger einen eigenen YouTube-Account, der ist mit 12.000 Abonnenten und 25.041 Videoviews im Monat aber nur mäßig erfolgreich. So haben die engagierten Social Media Berater mit ausgesprochener Webvideoexpertise wohl geraten, was man in solche Situation rät: Kooperation mit erfolgreicheren YouTubern.

Das LeFloid Merkel Interview

Und nun interviewt LeFloid Merkel. Am kommenden Freitag darf er sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen und ihr Fragen rund um “GUTES LEBEN” stellen. Dazu sammelt LeFloid bis dahin gezielt Fragen aus der Community unter dem #NetzfragtMerkel.

Interessanterweise hatte es bereits nach dem Obama Interview und dem #YoutubeAsksObama in Deutschland die Initiative #YTfragtMerkel mit zahlreichen Fragen auf Twitter gegeben. Diese sollte Angela Merkel genau zu einem solchen Interview überreden. Anscheinend ist das im Bundespresseamt auch aufgeschlagen und man hat sich dazu breitschlagen lassen.

LeFloid Merkel Interview: Gutes Leben oder Grexit?

Erscheinen soll das LeFloid Merkel Interview dann am nächsten Montag. Ich bin gespannt, wie kritisch das Interview wird, oder ob man versucht hat mit der Einschränkung „Wie wir uns eigentlich ein gutes Leben vorstellen“ genau diesen zu entgehen. Ebenso gespannt bin ich wie sich LeFloid als Interviewer schlagen wird, schließlich wehrt er sich immer dagegen als Journalist oder „Anchorman von YouTube“ betitelt zu werden, nun macht er aber einen weiteren Schritt in dieses Territorium. Aber er hat ja seine Community im Rücken und vielleicht muss die ihm nur gute Fragen vorlegen.

LeFloid ist vor kurzem zum YouTube-Netzwerk von Pro7Sat.1 gewechselt.

 

Aktuelle Entwicklungen in der Medienwelt fasse ich auch in meinem Newsletter zusammen. Mit Video. [mc4wp_form]

 

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Das YouTube-Alphabet

YouTube hat sich auch selbst zum 10. Geburtstag gratuliert und zwar mit einem Video in dem sie all die verschiedenen Styles und Trends der Plattform feiern. Von A bis Z geht das YouTube-Alphabet verschiedene Phänomene aus den letzen 10 Jahren durch.

Youtube-Alphabet: Phänomene von A bis Z

Angefangen natürlich bei A wie Animals, um die diversen Katzenvideos zu feiern, für die YouTube bis heute berüchtigt ist, zu B für Beauty, eines der derzeit wohl wichtigsten Youtube-Genres, vor allem weil die YouTuber damit gut verdienen. Die Coversongs werden unter C abgefeiert und bei D sind wir dann bei den passenden Tänzen (Dance).

Unter E wie EPIC, dürfen sich sowohl der Weltraumsprung von Baumgärtner als auch Epic Meal Time versammeln, direkt gefolgt von Fails. Zwei Worte, die auch gut zusammen funktionieren.

youtubealphabet-g-h

Gangnam Style bekommt gleich einen eigenen Buchstaben, als das bis heute erfolgreichste Youtube Video und  die Kategorie der How-Tos darf auch nicht fehlen. Das „It get’s Better Movement“ zeigt die soziale Seite von YouTube und die Verknüpfung der Community.

18 verschiedene Filmstile

YouTube feiert aber nicht nur die verschiedenen Inhalte, sondern auch die diversen Stile, die auf der Plattform vorkommen. So wird Jimmy Kimmel als Papercut gezeigt, das über Kidding around in Pixelart für die Let’sPlays übergeht.

Meme und News werden als Sandmalerei präsentiert und mit Old Spice bekommen auch die wichtigen Werbepartner einen eigenen Buchstaben. Bei P und Q sind ihnen leider nur People und Questions eingefallen, aber bei R kommt dafür mein Lieblingsmoment, wenn alle Zuschauer mal eben gerickrollt werden.

YouTube Alphabet: Meme und News

S feiert noch einmal die Sänger auf YouTube, T bekommen die Timelapse-Videos und U steht für Uplifting. Die Vlogger machen den nächsten dicken Batzen der aktiven YouTuber aus und bei Weird feiert man die abstrusen Ecken von Youtube, wie die Serie „Salad Fingers“.

Bei X sind ihnen für das YouTube-Alpahbet immerhin Xperimente eingefallen und bei Y feiern sie natürlich das You in YouTube. Am Schluss schließlich darf der Gründer Jawed Karim nicht fehlen und sein Video „Me at the Zoo“. Schließlich nahm damit alles seinen Anfang.

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Medien Youtube News & TV 2.0

Wie Facebook mit zu hohen Videozahlen hantiert

Facebook prahlt derzeit mit gigantischen Videozahlen. Inzwischen sollen es 4 Milliarden Videoabrufe am Tag sein. Ein enormes Wachstum, im Januar waren es noch 3 Milliarden. Entscheidend für diese Zahlen ist aber vor allem die Autoplay-Funktion, die Videos automatisch in der Timeline anspielen lässt. Was steckt also genau hinter diesen Zahlen und wie sind sie zu bewerten?

Facebook Videozahlen offiziell: 4 Milliarden Abrufe am Tag

Facebook Videozahlen: Die Abrufe lassen sich sehen
Facebook Videozahlen: Auf den ersten Blick beeindruckend

Dazu habe ich einmal beispielhaft ein recht erfolgreiches Video auf Facebook genauer analysiert und mit ihren YouTube-Aufrufen verglichen. Bitte beachten: Die Zuschauerbindung hängt extrem vom Inhalt ab und kann nicht ohne Weiteres auf andere Clips übertragen werden. Ein schneller Blick auf andere Videos zeigt aber, dass das beschriebene Verhältnis zwischen Facebook und YouTube ähnlich ist. Insgesamt geht das Video 1:25 Minuten und Facebook weist dafür 112.945 Views aus.

Von 112.945 Zuschauern bleiben am Ende nur 9.600 übrig

Als View zählt in Facebooks Videozahlen alles ab 3 Sekunden, interessant ist aber was danach noch übrig bleibt. Nach 30-Sekunden bleiben nur noch 24.121 Zuschauer. Am Ende sind es nur noch 8.5% derer, denen das Video zu Beginn angezeigt wurde.

Facebook Videozahlen: Die Zuschauerbindung bei Autoplay ist miserabel
Facebook Videozahlen: Die Zuschauerbindung bei Autoplay ist miserabel

Die Zuschauerbindung ist also extrem gering bei allen, die das Video einfach so in die Timeline gespült bekommen. Ein Großteil hat wohl nur vorbeigescrollt und nicht schnell genug den Ausschalten-Knopf gefunden. Denn die mangelnde Zuschauerbindung liegt aber nicht am Inhalt des Videos. Zum Vergleich: Bei Youtube sind am Ende desselben Videos 73% der Zuschauer dran geblieben. Während auf Facebook im Schnitt nur 0:24 Sekunden geschaut werden, bleiben die Zuschauer bei YouTube im Durchschnitt bis zu Minute 1:10.

Facebook Videozahlen im Vergleich mit YouTube
Facebook Videozahlen: Zuschauerbindung im Vergleich zu YouTube

Bei den aktiven Zuschauern bleiben fast ¾ bis zum Schluss

Das liegt aber nicht an Facebook als miese Videoplattform per se, sondern tatsächlich an der Autoplay-Funktion. Schaut man sich die Facebook Videozahlen zu denen an, die gezielt bei einem Clip auf Play geklickt haben, sind hier die Werte fast gleich. Dann bleiben nämlich ebenfalls rund 73% der Zuschauer bis zum Schluss. Die Autoplays alleine lassen nur 6,83% bis zum Schluss schauen. Positiv ausgedrückt hat man durch Autoplay 1.173 Zuschauer gewonnen, die tatsächlich bis zum Schluss dranbleiben.

Facebook Videozahlen: Freiwillige Zuschauer bleiben länger dran
Facebook Videozahlen: Freiwillige Zuschauer bleiben länger dran
zahlenplay
Facebook Videozahlen: Autoplay vs. gezielte Abrufe

Tatsächlich haben auch nur 6.274 jemals aktiv auf Facebook gesagt sie wollen den Clip anschauen. Diese sind dann im Schnitt aber auch wesentlich länger drangeblieben. Woher sie kommen und ob sie Autoplay generell auf Facebook ausgeschaltet haben, lässt sich mit den Analytics leider nicht sagen. Das bedeutet, die offiziellen Zahlen, die Facebook unter jedem Video ausweist und mit denen sie so hausieren geht,  sind wenig wert. [Tweet this!] Sie lassen sich in keinster Weise mit YouTube Views vergleichen.

Facebook hat die Hoheit über die Verbreitung

sharefbEine starke Zahl kann Facebook aber für sich vereinnahmen: Die geteilten Inhalte. Dort stehen bei Facebook unter dem untersuchten Video knapp 1.500-mal geteilt. Bei YouTube nur klägliche 34-mal, bei rund 2.500 Views. shareyoutube-28Dennoch zeigt es die Hoheit von Facebook an, Videos viral werden zu lassen und verbreiten zu können. Bei YouTube stellt sich fast schon die Frage, wo ich deren Videos teilen soll, wenn sie von Facebook nach unten gerankt werden.

Mit der Veränderung des Medien- und Videomarktes beschäftige ich mich regelmäßig. Auch in meinem morgenlinks-Newsletter. [mc4wp_form]

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Webvideo-Trends: Jenseits von YouTube

Derzeit gibt es eine Menge neuer Webvideo-Trends, die über YouTube hinausgehen. Vor allem Live ist ein immer größer werdendes Thema. Sei es YouNow, das Jugendschützern unverhältnismäßig viele Schweissperlen auf die Stirn treibt, sei es Meerkat, das Journalisten im Alleingang zum Gewinner der #SXSW küren oder Snapchat, das mit seiner Mischung aus Bildern und Hochkantvideos immer neue Rekordbewertungen einholt.

Breitband zu Webvideo-Trends: Live und Hochkant

Hinzu kommt Facebook, das YouTube versucht Wasser abzugraben, genau wie Twitter, das sich bemüht seine eigene Videofunktion zum Laufen zu bekommen.

Ich war am Samstag in der Breitband-Sendung des Deutschlandradio Kultur zu Gast um genau über diese Phänomene mit Anna Moll, Christina Maria Schollerer und natürlich dem Moderator Philip Banse zu diskutieren. Hier kann man die Sendung nachhören:

Video wird Kommunikationsform

Wir haben viel über die neuen Formate und Erzählformen gesprochen, die diese Dienste hervorbringen. Ob sie das Storytelling verändern und wenn ja wie. Mein zentraler Punkt war glaube ich, dass Video immer mehr zu einer Kommunikationsform wird, wies es Textnachrichten waren. Wo ich früher eine SMS geschickt habe, kann ich heute ein schnellen Clip via Snapchat senden. Wo ich livebloggte, sende ich nun einen Meerkat stream. Entscheidend wir das bei der Bewertung des Inhalts: Vieles davon ist nicht hochtrabender Journalismus, sondern schlicht menschliche Kommunikation.

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„YouTuber wollen nur das Taschengeld von 13-Jährigen“ – Jan Böhmermann

[dropcap type=“2″]J[/dropcap]an Böhmermann hat sich nun schon wiederholt YouTuber wie Dner, Simon Unge und Sami Slimani vorgenommen. Direkt in seiner ersten Sendung des Neo Magazin Royale im Hauptprogramm verkündete er zunächst den Hashtag #ungefickt mit Anspielung auf Simon Unge. Davor lieferte er sich schon einige Twittersticheleien mit Dner wegen seines früheren AfD-Engagements.

Mit Sami Slimani gab es sogar schon juristische Spielereien als dieser einen Böhmermann Clip auf YouTube löschen ließ.

[quote_center]“Eine Mischung aus der Coolness von QVC und der Seriosität von 9Live“[/quote_center]

Doch in der aktuellen Sendung holt Böhmermann noch mal zum großen Schlag aus und zielt vor allem auf die Produktplatzierungen und das Management der YouTuber dahinter. Namentlich den Musiker Tom Beck der mit seiner Check12Perfect GmbH unter anderem Bibis Beauty Palace Vertrag hat. Bibi heißt eigentlich Bianca Heinicke und ist mit 1,6 Millionen Abonnenten die größte YouTuberin in Deutschlands.

Böhmermann über die YouTuber Dner, Unge, Bibi und Sami Slimani

Er wirft den YouTubern vor allem vor mit verschleierten Werbepraktiken ihren jugendlichen Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen und für Produkte zu werben, die sich die Teenager gar nicht leisten können. In ihren Videos spielen Dner, Unge und Co. dabei die authentische Jungs von neben an, die nur versuchen ein bisschen Geld zu verdienen.

Böhmermann hatte breits in einem Interview mit zqnce angekündigt in Zukunft die YouTuber häufiger ins Visier zu nehmen. Schließlich sind daraus echte Stars geworden, die oft eine größere Reichweite als die meisten deutschen Tageszeitungen hinter sich versammeln und deshalb genauso durch den Kakao gezogen gehören, wie andere Stars.

 

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Du wirst es auf YouTube zu nichts bringen

Weiter Streit beim Spiegel

Endlich ist es offiziell Chefredakteur Wolfgang Büchner wird den Spiegel verlassen. Wirklich als solcher gearbeitet hat er wohl kaum, obwohl er über ein Jahr da war, zu sehr wurde alles von den internen Streitereien überschattet. So zumindest der Ausdruck von außen. Und wenn ich gewusst hätte, dass sich das noch so lange weiterzieht, hätte ich den Popcorn Spiegel wohl noch intensiver weiter befüttert. Doch auch jetzt ist der Streit nicht vorbei, Spiegel Redakteur Cordt Schnibben tritt auf Facebook nach und ärgert sich, dass die Print-Redakteure als Rückständig dargestellt werden. Er sieht Büchner als schwachen Journalist, dessen Reform-Pläne zu kurz griffen.
Der Graben im Haus zwischen Print und Online könnte trotzdem nicht größer sein. denn der Betriebsrat von Spiegel Online hat sich nun auch zu Wort gemeldet

+Cordt Schnibbens Abrechnung auf Facebook
+Horizont hat das Schreiben des Spiegel Online Betriebsrates im Wortlaut

Du wirst es auf YouTube nicht mehr schaffen

Hank Green, Youtuber der frühen Stunde, Gründer der VidCon und eine Hälfte der Vlogbrothers schreibt auf Medium: “You Can’t Make it on YouTube Anymore. At least not alone.” Warum? Während beispielsweise die Smosh Brothers es noch relativ schnell recht weit auf YouTube gebracht haben wird das heutzutage immer schwerer. Denn “alles” was Smosh tun musste war, ein bisschen besser zu produzieren, als der Rest auf YouTube. Inzwischen wird das aber zunehmend schwerer. Hinter den die großen YouTuber stehen ganze Teams. Im Zweifelsfall sogar Disney mit 500 Millionen Dollar für ein YouTube Netzwerk. Dagegen muss man jetzt also ankämpfen. Eine Chance gibt es trotzdem noch: Die neuen, alten Medienplayer die auf den YouTube Markt drängen, haben die Plattform nicht unbedingt verstanden:

[pull_quote_center]People who are new to the medium are starting to think that online video is not “Just a little bit better than everything else on YouTube” but “Just a little bit worse than everything on TV.“[/pull_quote_center]

Wenn ihr diese Woche nur einen Link in den morgenlinks anklickt, dann diesen hier, wirklich sehr spannend.

+Hank Green: „You can’t make it on YouTube anymore

Neue Artikelformen braucht das Netz

Eigentlich erstaunlich, dass Onlinejournalismus hin oder her, die Artikel im Netz meist noch denen aus alten Printtagen gleichen. Während zu Zeitungstagen die Funktion eines Artikels für alle Leser recht gleich waren, informieren, was am Vortag wichtig war, treffen Artikel im Netz Nutzer in ganz verschiedenen Situationen und mit verschiedenem Vorwissen. Verfolgt der Nutzer das Ereignis schon intensiv und braucht nur ein kurzes Update, oder muss er wissen, was bisher geschah? Braucht er einen ganzen Hintergrund oder nur eine kurze Einordnung? Kennt er die Akteure? All dem schenkt die heutige Artikelform meist noch wenig Beachtung, sondern abgesehen von Seo-optimierungen folgen die meisten Artikel immer noch Schema F. Überschrift, Lead und dann Fakten in abnehmender Wichtigkeit. Sehr spannend vor dem Hintergrund, finde ich den Ansatz der Süddeutschen, die jetzt über dem Artikel stichpunktartig die Fakten auflistet und im Artikel selbst eine Einordnung liefert.

+Konrad Weber “Das Ende des Artikels”

 

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YouTube Rewind 2014 – Mit vielen deutschen YouTubern

Der jährliche YouTube Rewind ist da und diesmal durften auch einige deutsche YouTuber mitspielen. Es ist wieder die Zeit der Jahresrückblicke und nachdem Facebook nur vor wenigen Stunden vorgelegt hat, kommt nun YouTube mit seinem Rückblick auf 2014 nach.

Deutsche YouTuber in #YouTubeRewind

Natürlich wird der Clip von PewDiePie eröffnet, der YouTuber der dieses Jahr wohl in den meisten Mündern war, sogar denen von South Park. Aber dieses Jahr dürfen auch einige deutsche YouTuber mitspielen. Wer genau hinschaut, kann einen Blick auf Herrn Tutorial a.k.a. Sami Slimani  erhaschen, Daaruum ist mit dabei, LeFloid und die Jungs von ApeCrime. Oh, und Conchita Wurst taucht auf.

Ansonsten eine Menge Late Night Talker, die es verstanden haben die Plattform für sich zu nutzen, allen voran John Oliver.

YouTube und Facebook hüpfen dabei durch eine  Menge derselben Memes, wobei bei YouTube die Musik eine größere Rolle spielt, aber natürlich ist die IceBucket Challenge bei beiden stilprägend, auch wenn man sich streiten kann, ob diese mehr bei YouTube oder bei Facebook stattfand. Aber das Facebook sein Video bei Vimeo hochgeladen hat, zeigt dass die eigenen Videobemühungen doch noch nicht so weit sind.

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Bei Daarum & Sami Slimani – Journalismus vs. Silicon Valley & Kommentarschreiber

Bei den YouTubern Daarum & Sami Slimani: Zwischen Werbeveranstaltung und Poesiealbum

Ich habe mir ein Print-Abo bestellt! Die WIRED, nur um dann fest zu stellen, dass die spannenden Artikel auch im Netz stehen. Aber wenigstens kann ich Sie so hier verlinken. Anja Rützel hat nämlich allerhand YouTuber besucht und begleitet unter anderem Daarum und Sami Slimani a.k.a. HerrTutorial, dessen Fans ihn als Hero und Lifesaver anhimmeln:

[quote_box_center]Zusammen mit den Motivationsversen, die Slimani regelmäßig twittert, ergibt sich eine sonderliche Mischung aus Werbeveranstaltung und Poesiealbum — gerade mal drei Tweets benötigt Slimani, um vom einen Ende der Skala zum anderen zu hüpfen. Eins: „Gerade als Überraschung diese auf weltweit 100 limitierten Schuhe bekommen. Ein Traum. #marvel #adidasrunning.“ Zwei: „Limitierte Dinge haben etwas Besonderes an sich, weil sie nicht jeder am Ende hat.“ Drei: „Genauso wie ihr limitiert seid. Euch gibt’s nur einmal. Das Leben ist etwas Besonderes & unsere Zeit auch. Machen wir das Beste daraus.“[/quote_box_center]

Spannender Lektüre und eine gute Ergänzung zu dem Interview, das ich mit Christop Krachten, Präsident des Netzwerks Mediakraft geführt habe.

Inside Youtube

Wer hat eigentlich die inhaltliche Hoheit? Redakteure oder das Silicon Valley?

Emily Bell hat dazu eine klare Antwort:

[quote_box_center]“News spaces are no longer owned by newsmakers. The press is no longer in charge of the free press and has lost control of the main conduits through which stories reach audiences. The public sphere is now operated by a small number of private companies, based in Silicon Valley.”[/quote_box_center]
Und diese wehren sich mit Händen und Füßen dagegen eine inhaltliche Verantwortung zu übernehmen. Sie agieren als Plattformen, dabei trifft jede Änderung eines Algorithmus eine inhaltliche Entscheidung. Wie sollen Journalisten darauf reagieren? Am besten in dem sie selbst über Technologie berichten und sie so verstehen.

Silicon Valley and Journalism: Make up or Break up?

Der Hass gegen die Mainstream-Systempresse im Sozialen Web

Wer derzeit die sozialen Netzwerkpräsenzen von größeren Medien beobachten oder noch schlimmer managen darf trifft dort in dem Kommentaren auf allerhand anschuldigen: Lügenpresse, Systempresse, Propagandisten hageln die anschuldigen, verstärkt als je zuvor. Sie kommen aus allen Ecken und egal wie kritisch man berichtet, erreichen kann man bestimmte Kritiker dort gar nicht mehr.
Anna Aridzanjan (@textautomat) hat im oben schon erwähnten Socialmediawatchblog einen ganz hervorragenden Artikel dazu geschrieben, was die sozialen Netzwerke mit der aktuellen Vertrauenskrise in den Journalismus zu tun haben.

[quote_box_center]Selbstreflexion ist gut. Dass wir uns vor unseren Lesern, Zuschauern und Hörern rechtfertigen müssen, ist das Beste, was uns passieren konnte. Das bedeutet keineswegs, dass wir jetzt wie ein Fähnchen im Wind in jede Richtung flattern müssen, in die Kritiker uns pusten. Eine Haltung ist immer noch wichtig. Das Internet und soziale Netzwerke bieten uns die Möglichkeit, diese transparent zu machen. Ich fände es richtig, diese Chance zu nutzen.[/quote_box_center]

Unbedingt lesen!

Was Social Media mit der Vertrauenskrise des Journalismus zu tun hat – ein Essay

Die morgenlinks konsumiert man am besten mit einer Tasse Kaffe und in seinem Emailpostfach:
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Das Aus von LeFloid bei Mediakraft- Interview mit Christoph Krachten

Vor kurzem sorgte die Meldung, dass LeFloid Mediakraft verlässt für Aufregung. In einem Interview mit Vice kritisierte der YouTube-Star das Netzwerk für zu wenig Support und machte seine Kündigung öffentlich. Bislang hielt sich das Netzwerk mit einer Reaktion zurück. Ich habe am Rande des TV2.0Summit den Präsidenten der Mediakraft Networks Christoph Krachten getroffen und nach seiner Meinung gefragt. Lest das erste Statement von Netzwerkseite zu „LeFloid Mediakraft“ und wie es in Zukunft weitergeht. Ich habe Christoph Krachten nämlich auch gefragt, wie abhängig sie eigentlich von ihren Stars sind.

Christoph Krachten, President der Mediakraft Networks, wie ist die Lage?

Christoph Krachten: Die ist sensationell. Unsere Viewzahlen steigen mit einer Rate von 10% im Monat. Wir liegen jetzt bei 450 Millionen Views im Monat. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Das ist aber auch branchenweit so. Onlinevideo wird immer wichtiger.

Wie sehr hat der Abschied von LeFloid Mediakraft getroffen?

Wie sehr hat der Abschied von LeFloid Mediakraft getroffen? LeFloid hat Mediakraft ja relativ öffentlich kritisiert und gesagt, dass er kündigen möchte. Ist das etwas wo du sagt: Aua?[quote_left]“Das muss jeder selbst wissen, ob er alleine weitermacht und das Risiko eingeht.”[/quote_left]

Nein, das ist was ganz normales. Die Branche sortiert sich neu. Das ist wie in der Plattenindustrie, da gibt es ja auch Künstler, die vom einen zum anderen gehen oder eine Plattenfirma verlassen. Es konsolidiert sich jetzt, mal sehen wie die Zukunft so aussieht.

Aber ihr seit schon etwas abhängig von den Stars. LeFloid zum Beispiel war das Aushängeschild für das Nachrichtennetzwerk, dass ihr gegründet habt.

Wobei gerade das Nachrichtennetzwerk jetzt auch unabhängig von LeFloid wahnsinnig gewachsen ist. Information wird immer wichtiger. Nein, ich glaube die Netzwerke sind ganz gut aufgestellt mit vielen Künstlern. Wir haben mehr und mehr Nachwuchskünstler, die inzwischen auf einem Niveau sind, wo die Großen vor ein bis zwei Jahren waren mit einer Millionen Views im Monat. Das Ganze wird viel, viel breiter. Von daher ist das eine ganz normale Entwicklung.

[quote_center]“Das Nachrichtennetzwerk wächst auch unabhängig von LeFloid.”[/quote_center]

Aber es gibt ja gerade wieder Diskussionen, auch wegen LeFloid und der Starkultur auf YouTube. “Es geht alles verloren, was YouTube eigentlich ist”, heißt es dann und Mediakraft sind dann die Bösen, die den Kommerz reingebracht haben. Kannst du das nachvollziehen?

Nein, diese Diskussion gibt es seit ich bei YouTube angefangen habe. Es fing damit an: “Oh, jetzt läuft Werbung vor den Videos, jetzt wird alles kommerziell. Jetzt passiert dies und jenes. Jetzt hat sich die YouTube-Startseite geändert.” Tatsache ist, dass es in dieser wahnsinnig schnelllebigen Branche so ein Nachhängen nach den guten alten Zeiten gibt. Wobei es die guten, alten Zeiten so gar nicht gab. Es ist einfach etwas, das sich ständig entwickelt.
[quote_left]“Wir sind Majorlabel.“[/quote_left] Kommerziell sind wir dabei alle. Wir leben alle von den Werbeeinnahmen und es gibt das nicht ein nichtkommerzielles und ein kommerzielles YouTube. Die Professionalisierung hat alle auf dieses Niveau gebracht, das muss man sehen. Viele Kanäle, die bei uns angefangen haben, haben durch uns die große Reichweite erreicht. Und da muss jeder wissen, ob er alleine weitermacht und damit auch das Risiko eingeht.

Oder er muss sich entscheiden: Will ich weiter wachsen, will ich weiter größer werden. Und ich glaube wir sind erst am Anfang. Es gibt noch viel viel größere Möglichkeiten zu wachsen, wie ich am Anfang erzählt habe: Die Branche wächst und wächst und daran kann man teilnehmen oder man kann sagen, ich möchte nicht daran teilnehmen. Das ist die Entscheidung. Wie in der Musikbranche: Da gibt es die Independentkünstler, die jahrelang ihr Tourneen machen, eine Fangemeinde haben und damit zufrieden sind. Und es gibt Leute, die sagen ich möchte möglichst groß werden, in möglichst kurzer Zeit und möglichst viel Publikum erreichen.

Aber ihr seht euch eher als Majorlabel, nicht als Independent-Label.

Wir sind Majorlabel. Natürlich sehen wir uns so. Und ich finde es eine ganz tolle Bewegung, die wir da unterstützen: Ein Demokratisierung der Medien. Und da sind wir wieder anders als ein Majorlabel, wir sind eben kein Doorkeeper oder Gatekeeper. Wir sagen nicht: ‘Du darfst, du darfst nicht’, sondern jeder darf. Wir fördern jeden, der wachsen will.

Jetzt haben wir die eine Abhängigkeit der Netzwerke, die von den YouTube-Stars und die andere ist die von YouTube selbst. Wie beobachtet ihr das? Facebook macht ja gerade einen großen Push Richtung Video.

Es gibt da immer mehr. Auch das wird sich entwickeln und breiter aufstellen. YouTube, das warf man nicht vergessen, ist das Portal, das Video diese Möglichkeiten gegeben hat. Da gab es als erstes die Möglichkeit Geld damit zu verdienen. Aus dem Grund hat sich das so entwickelt, im Gegensatz zur Podcast-Szene. Aber es kommen neue Player. Es gibt Yahoo Screen, da sind wir schon dabei. Es gibt auch noch ganz andere Videoplattformen. Groß und interessant ist eben Facebook, die immer aktiver werden. Mit Rowan Barnett von Twitter habe ich eben gesprochen, die werden auch einen eigenen Videoplayer anbieten. Da kommt einfach wahnsinnig viel Bewegung in den Markt und das ist auch nötig.

Das heißt, ihr seht euch nicht nur als YouTube-Netzwerk, sondern als Online…

[quote_right]“Ich möchte groß werden, ich möchte möglichst professionell produzieren und ich möchte ein möglichst großes Publikum erreichen.”[/quote_right] …Online-Video-Netzwerk. Ein Netzwerk, das Video-on-Demand anbietet. Von vielen Produzenten für ein großes Publikum, als Massenmedium. Ich komme ja aus dem Fernsehen und habe das auch so gesehen. Schon bei Clixoom – damals noch als Onlinetalkshow, jetzt als Wissenschaftskanal – habe ich mich immer so aufgestellt: Ich möchte groß werden, ich möchte möglichst professionell produzieren und ich möchte ein möglichst großes Publikum erreichen. Das ist aber bei jedem Medienschaffenden eigentlich das Ziel und wir können dabei unterstützen. Das kann man mitmachen oder eben nicht.

Das liegt auch an der Konstruktion von Netzwerken, wir haben wahnsinnig viel Know-how, das wir zur Verfügung stellen können. Wir haben einen eigenen Vermarkter, der dazu beitragen kann, dass man die Einnahmen erhöht und wir haben die hohe Reichweite, mit jetzt fast 20 Millionen Unique Usern im Monat. Das ist etwas, womit man Kanäle super fördern kann, die damit schneller wachsen können.

Wenn ich jetzt noch das Schlagwort Schleichwerbung bringe, welche Platte spielst du dann ab?

Bei uns gibt es keine Schleichwerbung, bei uns ist alles gekennzeichnet. Da steht immer oben links in der Ecke: Unterstützt durch Produktplatzierungen.

[quote_center]“Onlinevideo wird größer als Fernsehen.”[/quote_center]

Okay sehr schön. Müssen wir noch etwas zur Zukunft sagen. Hast du da noch einen Ausblick?

Das entscheidende ist: Vielen fehlt die Fantasie, wie groß das alles wird. Und ich habe heute gesagt: Wer hat alles einen Fernseher dabei? Da hat sich keiner gemeldet. Wer hat alles ein Smartphone dabei? Da hat sich jeder gemeldet. Und darin liegt die riesige Chance. Onlinevideo wird, und davon bin ich inzwischen überzeugt, größer als Fernsehen. Da ist Mediakraft ganz vorne mit dabei und mir persönlich macht das als altem Fernsehmacher wahnsinnig viel Spaß in so einer jungen, dynamischen Branche dabei zu sein. Mitten im Geschehen zu sein, auch mit einem eigenen Kanal, Mediakraft und den Videodays.

Neues zum Treiben der YouTube-Netzwerke und Entwicklungen der Medienwelt gibt es auch jede Woche in meinem Videonewsletter:
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