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Auf diesem Buch basiert Netflix Lupin

Auch der Netflix-Hit Lupin basiert auf einem Buch. Der Charakter Arsene Lupin wurde vom französischen Schriftsteller Maurice Leblanc ersonnen. Der verfasste etliche Büchern mit dem Held, in denen er immer neue Abenteuer erlebt. Damit ist Lupin ein wenig die französische Antwort auf Sherlock Holmes. Mehr noch, es gibt sogar Bücher in denen der französische Meisterdieb Arsène Lupin gegen den Londoner Meisterdeketiv Antritt. Allerdings wurde er aus Urheberrechtlichen gründen kurzer Hand in Herlock Sholmes umbenannt.

Die Netflix Lupin Buchvorlage

In der Netflix Serie Lupin wird auch das Buch von Maurice Leblanc nicht direkt adaptiert. Stattdessen folgen wir dem Charakter Assane Diop (Omar Sy) der als Kind das Buch „Arsene Lupin – Der Gentleman Gauner.“ Und dem eifert Assane dann im späteren nach. Beispielsweise gibt er sich stets Synonyme dessen Anagramme Arsene Lupin ergeben und ist seinen Widersachern scheinbar immer einen Schritt voraus. ich zuletzt durch seinen Charme und seine Verwandlungskünste.

In Netflix Lupin bekommt Asenne das Buch über Lupin den Gentleman Gauner geschenkt
In Netflix „Lupin“ bekommt Asenne das Buch über Lupin den Gentleman Gauner geschenkt

Warum heißt die Serie Lupin?

Deshalb heißt die Serie Lupin, weil sie eindeutig von dem Buch von Maurice Lebanc inspiriert wurde und Assane in die Fußstapfen des Meisterdiebes tritt. Und ja, die Vorname klingen schon sehr ähnlich.

Mit Harry Potters Lupin* hat das in diesem Falle nichts zu tun. Remus Lupin aus Harry Potter heißt so weil Lupin auf lateinisch Wolf bedeutet.

Auf welchem Buch basiert Lupin?

Die Handlung in der Netflix Serie basiert allerdings nicht direkt auf dem Buch „Arsene Lupin – Der Gentleman Gauner*“. Sie folgt eher lose dem oben erwähnten Buch „Lupin gegen Herlock Sholmes – Der blaue Diamant*“. Schließlich geht es in beidem um enorm teuren verschwunden Schmuck, den Lupin, bzw. Assane trickreich entwendet während ihm die Gesetzeshüter auf den Fersen sind. „Arsene Lupin – Der Gentleman Gauner*“ ist aber der erste Band von Maurice LeBlanc von 1905, der auch auf deutsch erschienen ist. Erst danach folgten die Abenteuer mit Herlock Sholmes.

Es gab bereits etliche Verfilmungen der Lupin Bücher. Bereits 1932 gab es die Hollywood Adaption Arsene Lupin, der König der Diebe mit John Barrymore. Und zuletzt eine französische Adaption2004. Der Meisterdieb hat seinen Weg aber auch in diverse Comics, Hörspiele* und sogar Computerspiele gefunden. Die Netflix Serie arbeitet mit ihrer Lupin Adaption in die Moderne aber auch Themen wie Rassismus auf.

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Bücher

Bridgerton Buch zur Serie – Die Vorlage zum Netflix Hit

Die Netflix Erfolgserie Bridgerton basiert auf einer Buchreihe. Das Bridgerton Buch zur ersten Staffel heißt „Wie erobert man einen Duke?“ und wurde von Julia Quinn geschrieben.

Die Bridgerton Buch-Serie

Tatsächlich gibt es bereits 8 Bücher in der Bridgerton-Serie auf deutsch. In jedem Bridgerton Buch spielt dabei ein anderes der Geschwister die Hauptrolle. Alphabetisch und nach Alter sortiert heißen sie: Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Eloise, Francesca, Gregory und Hyacinth.

Die Bridgerton Buchreihe

Auf deutsch heißen die Bridgerton Bücher in der richtigen Reihenfolge wie folgt:

  1. Das erste Buch: „Der Duke und Ich“, bzw. in der alten Auflage hieß das erste Buch noch „Wie erobert man einen Duke?“
  2. Der zweite Band: Wie bezaubert man einen Viscount
  3. Buch der Bridgerton: Wie verführt man einen Lord?
  4. Buch Penelopes pikantes Geheimnis
  5. Buch In Liebe, Ihre Eloise
  6. Buch Ein hinreißend verruchter Gentleman
  7. Buch Mitternachtsdiamanten
  8. Buch Hochzeitsglocken für Lady Lucy 

Allerdings sind einige der Taschenbücher gerade auf deutsch schlecht verfügbar, vermutlich bekommen sie alle eine neue Edition passend zur Netflix Serie. Für das zweite Buch „Wie verzaubert man einen Viscont?“ wurde jetzt passend zur zweiten Staffel Bridgerton für den November 2021 eine neue Ausgabe angekündigt. Die lässt sich bislang nur vorbestellen und auch das Cover ist noch vorläufig. Besser verfügbar sind da die Kindle Versionen der Bridgerton Bücher, wenn auch teilweise nur auf englisch.

Ebenfalls nur auf englischen erschienen sind bislang zwei weitere Anthologien zu den Bridgertons. Aber diese Bücher wurden bislang noch nicht ins Deutsche übersetzt. Einmal das Prequel „Because of Miss Bridgerton„, sowie der Band Happily Ever After, der 10 Jahre nach den anderen Bridgerton Büchern spielt.

Bridgerton vom Buch zur Serie

Für Netflix war die Umsetzung des ersten Bridgerton Buches als Serie ein voller Erfolg. Es steht an Platz 5 der erfolgreichsten Netflix Originals mit 63 Millionen Haushalten, die in den ersten 4 Wochen zugeschaut haben. Doch an Platz 1 steht weiterhin „The Queens Gambit“.

Zu verdanken hat Netflix das der Produzentin Shonda Rhimes, die für Netflix bereits „How to Get Away with Murder“ produziert hat. Dafür bezahlt Netflix ihr 100 Millionen $, um exklusiv für die Plattform neue Shows zu produzieren. Davor hat Shonda Rhimes Hitshows, wie Grey’s Anatomy oder Scandal produziert.

Wenn dich diese Entwicklungen interessieren, dann abonniere gerne den Streamletter.

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Bridgerton Staffel 2

Anthony Bidgerton Buch 2. Staffel

Die zweite Staffel Bridgerton ist bereits in Planung. Die Dreharbeiten sollen im März starten. In der 2. Staffel Bridgerton könnte Anthony Bridgerton die Hauptrolle über nehmen. Zumindest ist er auch im zweiten Buch der Fokus. Eigentlich sollten die Dreharbeiten zu Staffel 2 schon im Sommer 2020 starten und bis Mai diesen Jahres beendet worden sein. Durch COVID-19 konnte das aber nicht eingehalten werden. Durch den verspäteten Produktionsstart ist es unwahrscheinlich, dass espünktlich zu Weihnachten auf Netflix neue Folgen gibt. Wahrscheinlich müssen sich Fans wohl noch bis 2022 auf neue Folgen warten.


Aber bis dahin kann man ja die Bridgerton Bücher lesen, die bis dahin hoffentlich alle verfügbar sind. Und immerhin hat man Aussicht auf ganze 8. Staffeln. Denn genügend Stoff bieten die Bridgertons ja.

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Bücher Kultur Video

In den Untiefen der Amazon Charts: Bestseller oder Schundheft

Die Buchmesse Leipzig steht vor der Tür – und damit unzählige Titel die auf einen Platz auf der Bestsellerliste hoffen. Doch in Zeiten von Kindle und eBooks, braucht eigentlich kaum noch Messen, Verlage oder Papier. Mit wenigen Klicks kann heute jeder seine gesammelten Werke, Memoiren und Romane veröffentlichen. Als Amazon Kindle Single hofft man dann auf einen Platz unter den amazon Charts Bestsellern.

Softporno unter den Amazon Charts Bestsellern

Wie weit es solche eBooks bringen können hat der geschriebene Softporno „50 Shades of Grey“ bereits bewiesen. Der Erfolg dieses Buch hat auch dazu geführt, das die klischeehafte frustrierte Hausfrau als Zielgruppe identifiziert und seither überbedient wird. Folglich wimmelt es unter den Amazon Charts Bestsellern von kitschigen Romanzen, leichter Erotik und Liebesklischees.

Besonders lustig nutzten das 2012 Brian Brushwood und Justin Robert Young vom NSFW Podcast aus, die ihre Community einen Bestseller schreiben ließen. 30 Seiten stumpfste, crowdgesourcte Sexfantasie schaffte es schließlich bis auf Platz fünf unter die amazon Charts Bestseller.

Eine Gameshow über amazon Charts Bestseller und Schundhefte

All das hatte ich Kopf, als Tausendsassa Leander Wattig mich letzten Herbst fragte, ob ich nicht die Orbanism Bühne auf der Buchmesse etwas bespielen wollte. Vermutlich hatte ich auch gerade noch eine Folge „Viral oder Egal“  gesehen und so entstand die Idee einer Gameshow, bei der man die Platzierung von amazon Charts Bestsellern raten muss. Was rankt höher? „Mein Nachbar und ich – Das erste Mal“ oder „Königsweg Kaiserschnitt“? „Tiffany Hot & Sexy“ oder „Pimp deinen Darm“ mit Kefir?

Was rankt höher? „Tiffany Hot & Sexy“ oder „Pimp Deinen Darm“?

Rausgekommen ist dabei „Schundheft oder Bestseller„. Und ich bin jetzt, als Teil meiner „30 Tage Webvideo-Challenge“ endlich dazu gekommen das Material zu schneiden. Mich interessiert natürlich euer Feedback, denn im Zweifelsfall gibt es noch etwas Material für eine zweite Folge.

Bedanken will ich mich an dieser Stelle bei Leander und Orbanism Team für die Organisation, bei Marina für die Kamera, VoiceRepublic für das Audio und Bastei Lübbe für das Bereitstellen der Preise.

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Bücher Kultur Netz & Politik

Dystopie: Wenn „Gehorche“ schon auf unseren T-Shirts steht

Es ist eigentlich schon ein Klischee, Kolumnen über Überwachung stets mit George Orwells „1984“ zu belegen. Aber so spart man es sich, einzelne wissenschaftliche Belege herauszukramen, die besagen, dass Menschen unter Überwachung eindeutig ihr Verhalten ändern. Stattdessen kann man mit dem Rückgriff auf die Fiktion gleich ein breites gesellschaftliches Szenario zeichnen, zu dem einzelne inkremententale Entwicklungen beitragen.

Abkürzung in den Totalitarismus

Gleichzeitig bieten sie fast schon eine Art Checkliste, um das eigene System mit der fiktiven, totalitären Dystopie abzugleichen.

Im Film „Sie leben“ von John Carpenter entdeckt der Protagonist durch eine spezielle Brille, dass die Gesellschaft mit unterschwelligen Botschaften, wie „Obey, Reproduce, Consume“ (Gehorchen, Reproduzieren, Konsumieren.) gesteuert wird. Heute gilt es tatsächlich als besonders schick mit Kappen und T-Shirts der Marke Obey herumzulaufen. Welche Marken die Botschaften Reproduce und Consume abdecken, kann sicher jeder selbst interpretieren.

Dreister Neusprech: Von Vorratsdatenspeicherung zur Höchstspeicherfrist

In „1984“ hat Orwell das Ministerium für Wahrheit erfunden, das mit dem „Neusprech“ neue Sprachregelungen findet, um die eigene Ideologie zu verkaufen. Es gibt wohl kaum ein passenderes Schlagwort für das was mit der Vorratsdatenspeicherung geschieht: Nach einer Kehrtwende seines eigenen Gewissens präsentiert Justizminister Heiko Maas uns einen neuen Entwurf für die Vorratsdatenspeicherung unter dem Titel „Höchstspeicherfrist“. Der deutsche Linguist Martin Haase hat 2008 bereits die Rolle des „Neusprech im Überwachungsstaat“ analysiert und wie solche Wortschöpfungen dazu dienen sollen Zustimmung für Gesetzesvorhaben zu formen.

Dennoch kommt es nie genau, wie in der Fiktion. Die meisten dieser Dystopien haben beispielweise das Internet, die damit einhergehende Vernetzung von Daten und neuen Kontrollmöglichkeiten, nie vorausgesehen. Statt des großen Bildschirms an der Wand, der uns überwacht, tragen wir ihn alle in Form eines Smartphones in der Hosentaschen überall mit uns herum.

Dystopie oder Realität? Überwachung als Normalität

Die fiktiven Dystopien haben noch ein Problem, wenn man sie nutzen möchte, um auf die Gefahren von Überwachung hinzuweisen: In den meisten Szenarien lebt der Großteil der Gesellschaft sehr friedlich und zufrieden mit der aktuellen Situation. Die Überwachung wird stillschweigend akzeptiert.

Das ist wiederum erstaunlich nah an der Realität: Denn auch heute wird sich vermutlich kein großer Widerstand dagegen regen, falls die Vorratsdatenspeicherung, unter diesem oder einem anderen Namen, demnächst alle unsere Kommunikationsdaten und Bewegungsabläufe in einem Ministerium speichert.

Dieser Text erschien zunächst in der Allgemeinen Zeitung

 

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Bücher Netz &

PaperC – Vom digitalen Copyshop zum Wissens-Netflix

Als PaperC 2009 an den Start ging, wurde es von allen Seiten bejubelt.  Man wurde zum Start-Up des Jahres gewählt, das Handelsblatt nannte das Konzept eine Revolution. Fachbücher online kostenlos lesen und nur für einzelne Seiten zu bezahlen, wie in einem Copyshop. Doch das Geschäftsmodell ging nicht auf. 

Man hatte mit PDF auf das falsche Format gesetzt, war nicht mobiltauglich und die Nutzer wollten nur zögerlich bezahlen. Seit Anfang des Jahres hat man von paperc.de auf paperc.com gewechselt, setzt dort auf HTML und ePub statt PDF. Außerdem will man Bücher nun zum mieten anbieten und in naher Zukunft endlich auch die versprochene Flatrate. Wir haben mit Martin Fröhlich, dem Gründer und Geschäftsführer von PaperC, gesprochen. Über die neue Vision für PaperC und wo es mit der Ebook-Branche hingeht..


Was treibt dich an PaperC weiter zu machen? Was daran liebst du?

[pull_quote_right]Wir mussten von unserem Modell weggehen und erstmal zu einer neuen Vision kommen [/pull_quote_right] Martin Fröhlich: Ich bin ein Freidenker und ein guter Verkäufer, aber ich versuche mir immer klar zu machen, ist das wirklich das was ich möchte. Komme ich authentisch rüber und spiele nicht auf einer Klaviatur auf der ich mich nicht wohlfühle. Wo ich für etwas kämpfe, da möchte ich auch dafür brennen. Genau an diesem Punkt standen wir mit PaperC schon öfter. Zu sagen: Wir sind als ein virtueller Copyshop gestartet und mussten von dem 10 Cent pro Seite-Modell weggehen und ich habe mich dann irgendwann gefragt: Lohnt es sich noch für die Idee zu kämpfen, wenn der Markt noch nicht so reif ist? Und dann kamen wir erst wieder zu einer neuen Vision, nachdem wir uns ein paar Wochen eingeschlossen haben, nicht mit der rosaroten Brille draufgeschaut haben. Dann haben wir gesehen jedes Individuum braucht einen anderen Einstieg in Wissen und Wissensadaption. Warum muss es immer nur reiner, rudimentärer Text sein? Wir wollen wir mit PaperC da hinkommen, dass es eben nicht nur um reinen Text geht, sondern es mehrere Layer gibt mit Videos, Bildern, User-Generated-Content und letztendlich auch den Nutzern, die sich darüber austauschen. Und seither brenne ich wieder für PaperC, weil danach habe ich gesucht. Geschäftsmodelle wandeln sich und da muss man hartnäckig am Ball bleiben.

Aber PaperC ist ja mit dem Versprechen gestartet: Fachbücher kostenlos lesen und erst bezahlen, wenn man irgendwas mit der einzelnen Seite machen will, sie bearbeiten oder ausdrucken. Das heißt, davon seid ihr jetzt weg. Man kann bei euch nicht mehr kostenlos lesen und ihr wollt diese kostenlose lesen durch Videos ersetzen?

Martin Fröhlich: Da wollen wir irgendwann hin. Aber erstmal ja, wir sind davon weggekommen, weil es der Zeit voraus war. Nutzer haben gerade erst verstanden, ich miete oder kaufe ein Buch. Mit einzelnen Kapiteln setzt sich das immer mehr durch, aber das Seitenkaufmodell war für den Nutzer letztendlich sehr micropaylastig. Der Nutzer steht bei jeder Seite vor der Kaufentscheidung jetzt 10 Cent zu bezahlen. Das ist sehr mühselig. Deshalb sind wir von dem Seitenmodell weggekommen. 10% kostenfreies einlesen ist immer noch unser Versprechen. Wir haben aktuell die Rechte bei den meisten unserer 130.000 Titel, das man diese 10% kostenfrei einlesen kann, egal an welcher Stelle. Aktuell ist es technisch aber noch so umgesetzt, dass es die ersten 10% sind. Wir arbeiten aber daran, dass irgendwann auch umzustellen.

Wenn ich dann die ersten 10% gelesen habe, stehe ich vor der Entscheidung, ob ich das komplette Buch kaufen möchte, weil es ein Standardwerk ist, oder ob ich es für 1, 3 oder 6 Monate ausleihen will. Das heißt in Zukunft werden bei PaperC zwei Kaufbuttons stehen: Kaufen oder Mieten. Das wird in naher Zukunft kommen. Wir haben jetzt von den 120.000 Büchern 20% in dem Mietmodell drin und auch in dem Flatratemodell. Das ist eine Frage der Zeit, bis wir dann auch die Flatrate publizieren. Im Hintergrund sammeln wir fleißig Content ein, wir akquirieren jede Woche zwischen 3000–4000 Titel. Da passiert extrem viel aktuell.

Das heißt von einem Flatratemodell seid ihr noch nicht weg? Weil das ist so ein bisschen der Hype in der Buchbranche, den ich von außen sehe: Wo bleibt das Netflix für Bücher. Ist es das, wo ihr hinwollt?

[pull_quote_left]Ich träume immer noch von einem Netflix für Bücher. Und es wird kommen.[/pull_quote_left]

Martin Fröhlich: Ja, ich träume immer noch davon und es wird kommen. Aber ich habe gelernt nicht so viel Wind in der Presse zu machen, sondern just do it. Wir sammeln im Hintergrund jetzt den Content ein und erst wenn wir 40.000–50.000 Titel in der Flatrate haben, dann werden wir es publizierten und auch fokussiert im Marketing vorgehen. Wir werden dann sehen in welchem Fachgebiet wir viele Titel für das Flatratemodell haben. Wenn wir dann in der IT Literatur gut aufgestellt sind, kommen wir damit zum Beispiel gezielt zu den Top 5 IT-Universitäten. Readify macht das Flatratemodell ja schon im Belletristik Bereich, die werden sich aber auch öffnen gegenüber Non-Fiction. In Amerika habe ich Oyster, die immer stärker wachsen.
Wir verstehen uns aber mehr als Arbeits- und Wissensplattform. Wir wollen dem Nutzer erstmal diese Kauf- und Mietentscheidung geben und in naher Zukunft, ich will mich nicht auf einen Zeitpunkt festlegen, kommt dann der Flatratebutton. Erstmal möchte ich das Mietmodell an den Start bringen, wie weit das dann die eBook-Verkäufe kannibalisiert, wird sich zeigen. Aber Nutzer haben gelernt eBooks zu kaufen und zu besitzen, deshalb sollte man sich davon nicht komplett verabschieden. Erstmal.

Bei Fachbüchern hat man ja das Problem, dass sie im Vergleich zu Belletristik wirklich teuer sind. Wo ich für das Paperback 10 Euro ausgebe, kostet das obskure Fachbuch über die neusten Marketingtechniken plötzlich 60€. Sogar als eBook, von daher ist die Idee für ein Mietmodell gar nicht schlecht.
Aber ihr habt da auch Konkurrenz. Wenn ich an Springerlink denke, die direkt an die Bibliotheken Flatratemodelle für ihre Titel verkaufen.

Martin Fröhlich: Richtig, und natürlich ist das auch nicht schlecht. Aber es ist nicht zeitgemäß. Springer verkauft sein teures Paket an die Universität mit beispielsweise 30.000 eBooks in einer Flatrate pro Jahr für 5.000 Studenten. Ich habe aber mit immer mehr Bibliothekaren gesprochen, die sich sagen sich, warum soll ich im Voraus für 5.000 Studenten zahlen, wenn vielleicht am Ende des Jahres nur 1.000 Studenten den Service genutzt haben? Die kommen immer mehr zu einem Pay-per-Use-Modell.

Du hast noch angeschnitten, das ihr in Richtung Videos, Bilder und User Generated Content gehen wollt. Wie stellst du dir das Modell vor und wie passt das zusammen?

Martin Fröhlich: Das ist meine Vision, für die ich persönlich brenne. Ich habe mich immer gefragt, warum ist die Diplomarbeit der Zukunft kein enhanced eBook? Das Projekt wollte ich an der Freien Universität Berlin durchführen, aber letztendlich gibt es da viele Hürden. Wir wollten das mit Studenten damals durchbekommen, aber die Restriktionen der Universität haben das nicht zugelassen und es ist gescheitert. Das ist schade. Man muss vielleicht einen Professor finden, der sich dafür einsetzt. Dabei würde ein enhanced eBook die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass das Wissen auch ins Langzeitgedächtnis übergeht, weil es Spaß macht. Es wäre eben nicht nur hingeranzter Text, sondern mannigfaltig und die digitalen Medien geben uns dazu eigentlich die Möglichkeit.

[pull_quote_left]Warum ist die Diplomarbeit der Zukunft kein enhanced eBook? [/pull_quote_left]

Wo wir mit PaperC hinwollen ist ganz klar: Ich hab eine Frage und dann gebe ich die Frage bei PaperC ein. Zum Beispiel “Kolibris in Südostasien” und dann bekomme ich die Top 3-Fachbücher, die Top 3-Hausarbeiten, Top 3-Videos, Bilder und die Top 3-Leute, die sich darüber austauschen. Je nachdem, was ich anklicke, springe ich dorthinein und kann mir das erst einmal anschauen. Die Bilder und Videos werden kostenfrei sein. Aber im nächsten Schritt brauche ich Quellenangaben, ich brauche etwas um meine Abschlussarbeit vorzubereiten und Literaturhinweise. Und dann kann ich auf PaperC das Buch kaufen oder mieten. Da wollen wir hin und Mehrwerte schaffen. Das heißt, wo Google und Amazon dir das Buch mit einem schönen Lesereader gibt, wollen wir dir die Werkzeuge der Wissensadaption an die Hand geben. Bei uns gibt es Messer, Gabel und Löffel in Form von Notizen, Zitate und der automatische Quellenangabe. Statt einem reinen Lesereader geben wir dir den Arbeitsreader an die Hand, mit vertaggten Büchern, Videos, Bildern und Nutzern, die sich dazu austauschen.

Da würdet ihr ja fast schon mit YouTube konkurrieren. Wie wollt ihr da Leute dazu bringen, gezielt Videos für die einzelnen Themen zu erstellen und dann bei PaperC einzustellen? Oder sucht ihr, was es schon auf YouTube gibt und bindet das bei euch ein? Oder soll das Material aus solchen enhanced ebook Abschlussarbeiten kommen, wie du sie angesprochen hast?

Martin Fröhlich: Wir wollen in ein Vertaggungssystem rein. Wenn ein Nutzer bei uns sehr aktiv ist, wird er zum Bookmaker und geben diesem dann gezielt die Möglichkeit Artikel oder Videos zu vertaggen. Das kann dann Spiegel Online sein oder YouTube, das wird dann einfach über ein Widget verlinkt. Da wollen wir gezielt ran gehen. Leander Wattig ist Social Media Experte, Leander könntest du das nicht für uns in diesem Bereich übernehmen, in diesem Bereich den User Generated Content zu füttern und zu pflegen. Die Zauberformel haben wir auch noch nicht gefunden. Es wird eine Kombination aus Arbeitswerkzeugen und Social Reading. Wir gucken in die ganze Welt der Hausarbeiten und Diplomarbeiten hinein. Natürlich sind wir jetzt auch in Verhandlung mit einzelnen Content Providern, die Videos oder andere Inhalte haben. Zum Beispiel mit dem Handelsblatt. Die schreiben Artikel zu aktuellen Themen und wir werden dann die passenden Bücher über ein Vertaggungssystem dazu liefern und wir werden umgekehrt in den Büchern die aktuellen Artikel taggen. Das ist unser nächstes Ziel.

Wo siehst du denn den eBook-Markt in 5–10 Jahren. Wo geht das hin?

Martin Fröhlich: Ich sehe die Zukunft ganz klar im C2C-Markt, also Consumer zu Consumer. Wo Autor gleich Leser ist und Leser gleich irgendwann Autor. Klar haben die Verlage eine Existenzberechtigung, um qualitativ hochwertigen Content zu liefern und das sollen sie auch machen. Aber um diese Existenzberechtigung zu beladen müssen sie sich immer weiter umformieren, zu Techcompanies mit einer IT-DNA. Sie outsourcen gerade die ganze Appentwicklung und sind damit extrem abhängig.

[pull_quote_right] Die Nutzer werden Mitherausgeber.[/pull_quote_right]

Die Königsdisziplin bei erfolgreichen Geschäftsmodellen hat Soundcloud vorgemacht: Wenn ich irgendwo in einem Lied etwas kommentiere, werde ich Teil des Songs. Und das adaptiert in die Verlagswelt, wenn man sagt jeder will sich äußern oder sich mitteilen. Dann ist es doch extremgeil, als Plattformbetreiber, sei es ein Verlag oder wir, den Autoren eine Möglichkeit zu geben sich mit anderen Nutzern auszutauschen. Davon hat der Autor was und die Nutzer werden Mitherausgeber bei einer neuen Auflage auf aktueller Basis. Da werden wir immer weiter hinkommen.

Was sagst du dann zu dem Modell von Sascha Lobos eBook-Plattform sobooks? Die sind zwar immer noch beta, aber versuchen so ein Modell, dass Nutzer kommentieren und dann neue Fassungen veröffentlichen können. Ist das etwas, von dem du sagst: Richtige Richtung?

Martin Fröhlich: Es geht in die richtige Richtung. Ob es das gelbe vom Ei ist oder nicht, kann man noch nicht sagen. Die haben viel Wind gemacht in der Anfangsphase, das haben wir mit PaperC am Anfang auch, aber inzwischen ist da meine Ansage: Halb lang Jung, deviiert erstmal. Aber ich habe auch gemerkt, dass die technologische Umsetzung oft dreimal so lang dauert. Es ist bislang aber noch nicht ganz, was ich mir erhofft habe.

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Ansgar Oberholz: „Für hier oder zum Mitnehmen?“ – Hier gibt es nicht nur Kaffee

Es gibt Bücher, die man nur in Ruhe lesen kann, wenn man wach und aufmerksam ist. Und es gibt Bücher für den Strand, fürs Einschlafen. So ein Werk ist das Buch von Ansgar Oberholz: „Für hier oder zum Mitnehmen?“ Es ist ein Buch, dass ich kaufen würde, wenn die Bahn mal wieder Verspätung hat. Es ist ein gutes Buch. Keine Frage. Allerdings ist es kein Meisterwerk. Bunt, verliebt in Berlin und etwas chaotisch – so das Buch und so in etwa möchte wahrscheinlich auch der Autor beschrieben werden.

„Für hier oder zum Mitnehmen“ ist die Geschichte von Ansgar und seinem Café am Rosenthaler Platz in Berlin. Nachdem er eher unehrenhaft seinen Job in der Werbebranche verlor, entdeckt er wenig später das freistehende Etablissement. Einst war hier die Aschinger 9te Bierquelle, ein Ort, wo Alfred Döblin und Georg Grosz Stammgäste waren. Nun wird daraus das Café Oberholz. Der Protagonist möchte die Café-Welt revolutionieren. Flache Hierarchien für die Angestellten, Wiener Schnitzel neben Halloumni-Sandwiches. Konzept? Fehlanzeige, aber das genau ist das Konzept. Freiheit, Kreativität. Natürlich klappt es nicht ganz so einfach, wie sich der Protagonist, sich das vorgestellt hat. Schulden, aufsässige Angestellte, die sich auch noch nach der Arbeit miteinander vergnügen und irgendwann auch während der Arbeit. Berliner Urgestalten treten auf den Plan. Zwei Nagelstudienbesitzerinnen aus dem Osten mit einem kleinen Puppi. Ein gutmütiger Handwerker  mit Berliner Dialekt. Und natürlich eine Kellnerin, die Schauspielerin werden will, ein Schwede der sich selbst Künstler nennt. Hier wird Belin beschrieben. Berlin wie es sich in einem kleinen Café auf dem Rosenthaler Platz präsentiert.

Aber ist das wirklich Berlin? Und wenn, kann man die Stadt, dann wirklich so lieben wie es der Protagonist tut? Das im ullstein Verlag erschienene Buch hat auf gerade mal 238 Seiten so viel Wahnsinn wie kein normales Leben fassen kann. Aber Berlin will gar nicht normal sein, oder? Berlin soll doch die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten sein, oder? Hier kann jeder seine Träume verwirklichen. Berühmt werden mit Fotografie, von der Kellnerin zur Schauspielerin. Selbst der verlassene und überarbeitete Münchner findet hier seine Freiheit und seine große Liebe. Schöne Idee und der Wunsch von jedem: frei sein und tun und lassen wie einem beliebt. Aber ist das auch die Realität? Zeichnet uns Ansgar Oberholz hier nicht eine Welt, die so nirgends existiert. Liebe macht blind. Und auch in Berlin gibt es Konkurrenz und Rechnungen müssen bezahlt werden. Wer bei „Für hier oder zum Mitnehmen?“ das Ende ein bisschen weiterspinnt und zwischen den Zeilen liest, wird sehen, dass der Protagonist gescheitert ist. Die flachen Hierarchien haben nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Erst als die Künstler und Freigeister das Café verlassen, der Berliner Handwerker den Cafébesitzer dazu bewegt, auch als Besitzer aufzutreten, kommen auch Kunden. Das Café Oberholz gibt es heute noch. Das ist eine wahre Geschichte. Aber ob der Protagonist auch im wahren Leben wirklich einen Drogenabhängigen getroffen hat, der dachte er sei ein Soldat im Krieg und ob der Bettler vor der Tür wirklich mit Autos redet, bleibt für mich unbeantwortet. Es ist viel Wahnsinn auf einen sehr kurzen Zeitraum gezwängt. Mit vielen bunten Farben und Eindrücken wird der Leser konfrontiert.

Es ist ein lustiges Buch und wird besonders bei Berlinliebhabern auf Verständnis treffen. Wenn es aber wahrhaftig eine Geschichte aus dem wahren Leben ist, rate ich jedem, der in Berlin ein Café eröffnen möchte, nochmal in sich zu gehen, ob es wirklich Berlin sein muss. Auch die Schauspielerin kennt man heute nicht in Hollywood.

Diese Rezension wurde für Blog dein Buch geschrieben. Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.

Sophie rezensiert für uns Bücher und schreibt sonst bei marktwelten.de über die faszinierende Welt der Flohmärkte.

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Bitches in Bookshops

Diese beiden reizenden Damen haben sich Jay-Zs und Kanye Wests „Nigg*s in Paris“ vorgenommen und daraus eine Liebeserklärung an Bücher und das Lesen gemacht.

via @textundblog

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Verlosung: 5x Ferdinand von Schirach „Schuld“

Heute ist Welttag des Buches und zu diesem Anlass hat mir die Stiftung Lesen im Rahmen der Aktion „Lesefreunde“ einige Exemplare des Buches „Schuld“ von Ferdinand von Schirach zur Verfügung gestellt.

„Schuld“ erschien 2010 und schoß direkt auf Platz eins der Bestsellerliste. Der Autor und Anwalt verwandelt riminalfälle in große Literatur und daran möchten wir euch teilhaben lassen.

Wir verschenken insgesamt 5 Exemplare des Buches, um eines davon zu erhalten müsst ihr folgendes tun:
twittert oder postet öffentlich auf Facebook folgenden Satz:

„Ich lese gerne. netzfeuillleton.de.“

Dann schreibt ihr hier unten einen Kommentar (und gültiger E-Mailadresse, damit wir euch erreichen) mit Link zum jeweiligen Post.

Zeit habet ihr dafür bis nächsten Montag, den 30.04.2012 um 00.00 Uhr. Danach werden wir dann per Zufall entscheiden, wer ein Exemplar zugeschickt bekommt. Der Rechtsweg darf nicht mitspielen.

Viel Glück und viel Spaß beim Lesen.

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Test und erste Schritte mit dem Amazon Kindle

Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen behaupte ich, dass der amazon Kindle wohl eines der beliebtesten Weihnachtsgeschenke dieses Jahr wird. Deshalb habe ich den e-Book-Reader einem intensiven Weihnachtsgeschenkecheck unterzogen.
Da erfahrt ihr, was das Gerät taugt, was es als Geschenk taugt, worauf zu achten ist und wie die ersten Schritte ablaufen. Ausserdem kommt es zum großen Showdown: E-Book vs. Real Book!
Das ganze ist aufgeteilt in einzelne Videos, so dass ihr euch zu dem durch klicken könnt, was interessiert.

Solltet ihr euch entscheiden, den Kindle zu verschenken, freue ich mich, wenn ihr über diesen Partnerlink bei amazon shoppt, dann bekomme ich ein paar Cent. Euch kostet’s natürlich nicht mehr. Und ihr könnt demjenigen auch gleich einen Link zu diesem „Erste Schritte mit dem amazon Kindle“-Video dazu schenken.

Weitere Geschenkideen:

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Charlotte Roches „Schoßgebete“: Seelen- statt nur Striptease

Was hat man von Charlotte Roches zweitem Buch „Schoßgebete“ erwartet? Genau diese Erwartung wird auch erfüllt: Das Wort „Sex“ ist das fünfte im Buch. Es folgt eine seitenlange Beschreibung der Fellatiokünste von Protagonistin Elizabeth Kiehl.

Feuchtgebiete“ habe ich damals nie ganz gelesen. Bei einer Bekannten lag das Buch neben dem Bett und ich blätterte immer wieder darin. Mit einer Mischung aus Ekel, Voyeurismus, Faszination und an manchen Stellen sicher auch etwas Geilheit folgte ich den Ausführungen über Selbstbefriediegung, Gesäßblumenkohl und Körperhygiene. Mit dem gleichen Gefühl dachte ich mich nun auch durch „Schoßgebete“ zu wälzen.

Doch da, inmitten der vollmundigen Beschreibungen, ein Riss: Die Bemerkung, dass sie gegen den feministischen Geist ihrer Mutter und natürlich Alice Schwarzer anbläst. Und kurz darauf sitzen wir mit Frau Kiehl im Auto zu ihrer Therapeutin, begleitet von zahlreichen Neurosen und Phobien. Die Angst vor dem Aufzug und dem Riss in der Decke, der immer größer zu werden scheint. Die Gewissheit bald zu sterben, durch die eigene Hand aber nur aufgehalten durch den Wunsch eine gute Mutter zu sein, eine bessere als die eigene oder aber zumindest vom nächsten großen Unglück heimgesucht zu werden.

Denn alles hat seinen Ursprung in einem schrecklichen Autounfall, bei dem Elizabeth drei Brüder verliert. Ein Erlebnis, dass Charlotte Roche selbst hinter sich hat.

Mit diesem Wissen, das Buch soll bis zu 70% (vielleicht auch mehr) autobiografisch sein, wird das Lesen noch viel intensiver. Fassungslos taucht tief man in Psyche einer Frau ein, die Schreckliches umwunden hat und findet sich tief in ihrer Gedankenwelt wieder. Und diese Gedanken sind oft hart:

So wich die Trauer anfangs dem Hochgefühl von allen umsorgt zu werden oder da ist der schreckliche Wunsch, dem Stiefsohn möchte doch etwas zustoßen, dass man denn man für sich alleine hat.

All das schreibt Roche einfach auf und das macht die Intensität des Buches aus, auch die schrecklichsten und verachtenswertesten Gedanken. Immer wieder musste ich das Buch beiseite legen, um zu verdauen was man sich über verbrannte Kinder so an Gedanken macht, selten hatte ich das Gefühl eine Buchprotagonistin so schonungslos kennen zu lernen. Eher Seelen- als Körperstriptease also diesmal, auch wenn die Medien sich natürlich wieder an anderen Dingen aufhängen.

Literarisch mag das ganze nicht der Oberklasse entsprechen, doch die einfach, direkte Sprache passt zur Protagonistin Elizabeth Kiehl und auf die Idee Analverkehr mit Käsefondue zu vergleichen muss man auch erstmal kommen.