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Wie Alphabet Google neue Wege gibt Geld zu verdienen

Lange hat Google einen Großteil seiner Einnahmen über Werbung erzielt. Das wird in naher Zukunft auch so bleiben, aber die neue Unternehmensstruktur um Alphabet gibt Google die Möglichkeit neue Geschäftsmodelle auszuprobieren.

Dieser Artikel lässt sich auch anhören:

Google: Von der Suchmaschine zur Werbemaschine

Ich weiß noch wie enttäuscht ich war, als ich während meines Studiums die Möglichkeit hatte, Google zu besuchen. Zwar trugen die Angestellten das Mantra “die Informationen der Welt zu organisieren und für alle zugänglich zu machen” wie eine Monstranz vor sich her, aber alles was sie von ihrer Arbeit berichten, erzählte eigentlich von Google als einer einzigen große Werbefirma.

Im täglichen Geschäft ging es dann eben doch nur darum, möglichst viele neue Werbekunden an Land zu ziehen. Natürlich war die Erfindung des AdSense Systems genial und hat Google lange Zeit zu einem der profitabelsten Internetfirmen der Welt gemacht. Aber seither ist, was Kernprodukt und die Anzeigen angeht, nicht mehr wirklich viel passiert.

Larry Page will mehr sein als ein Werbeverkäufer

Anscheinend bin ich nicht der Einzige dem das für Google – und für sich selbst – zu wenig war: Auch Larry Page will mehr sein als ein Werbeverkäufer. Er betont immer wieder wie wichtig es ihm ist die Welt zu verbessern und die Gesellschaft zu verändern. Auch in seiner Ankündigung, Google unter der Dachfirma Alphabet auszugliedern, spricht er von der Aufregung noch ambitioniertere Dinge zu tun und das Leben von so vielen Menschen wie möglich zu verändern.

Interessanterweise bekommen die Gründer Larry Page und Sergey Brin nicht nur die Möglichkeit jetzt wieder viele neue Firmen zu gründen (oder zu kaufen(Twitter anyone?)) und zu versuchen das Leben der Erdenbürger zu verlängern, sondern sie können dabei auch wieder über neue Geschäftsmodelle nachdenken. Ein zweites Google Adsense erfinden. Denn Geschäftsmodelle spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufspaltung der Firmen im neuen Alphabet Konglomerat.

Alphabet Google Konzern - Firmenaufteilung
Die Aufteilung des Alphabet Google Konzerns soweit bislang bekannt

Warum Youtube keine eigene Firma wird

Ich habe mich zunächst sehr gewundert, dass ausgerechnet YouTube nicht als einzelne Firma in Alphabet gelistet wird, sondern weiterhin Teil von Google bleiben soll. Es sind zwar noch nicht alle Details bekannt, welche Produkte ausgegliedert werden, aber Android, Google Maps und eben YouTube bleiben Teil von Google.

Dabei ist YouTube sicherlich das Produkt, das bei Konsumenten unabhängig von Google am bekanntesten ist. Zunächst dachte ich, dass man so verstecken will, dass YouTube alleine noch immer nicht profitabel ist und weiterhin Zuschuss von der Google-Mutter braucht.

Ein anderer Ansatz ergibt aber mehr Sinn. Wie Ben Thompson bemerkt, verläuft die bisher bekannte Trennung zwischen den Firmen innerhalb von Alphabet anhand derer die sich über Werbung finanzieren und solchen, die andere Geschäftsmodelle verfolgen. Alles was Geld über Werbung verdient bleibt Teil von Google. Alles andere ist frei sich neue Einnahmequellen zu suchen.

Und YouTube finanziert sich eben in erster Linie über Werbeeinnahmen, insofern ist es sicher sinnvoll das gesamte Know-How zur Werbevermarktung in einer Firma zu belassen und so höhere Synergie-Effekte zu erzielen. Update: Matthew Ingram hat bei Fortune ebenfalls ein paar Gründe gesammelt, weshalb YouTube Teil von Google bleibt. Interessant finde ich noch den Hinweis, dass YouTube selbst auch zu einem Großteil auf Suchtechnologie beruht, YouTube ist schließlich die zweitwichtigste Suchmaschine der Welt. Ingram hält die Theorie mit den ähnlichen Geschäftsmodellen aber auch für die plausibelste. Auch die GoogleAdsense Einheit bleibt dieser Logik folgend natürlich Teil von Google.

Google verlangt jetzt auch Geld für Produkte

Unabhängig agieren zum Beispiel Calico, die sich um Gesundheitsforschung bemühen oder die Investitionsfirmen Google Capital und Google Ventures, die auf ganz andere Weise wirtschaften.

Prominentestes Beispiel, wie Unabhängigkeit von Google funktioniert, ist bislang wahrscheinlich Nest. Nach dem Aufkauf durch Google wurden Nest als eigene Firma weiterbetrieben und erwirtschaftet seine Einnahmen durch den direkten Verkauf von Heizreglern.

Android bleibt auch Teil von Google

Ein Ausbrecher aus der strengen Trennung nach Erlösmodellen ist Google Play, Googles digitaler Store für Filme Musik und Apps. Schließlich verdient Google hier direkt 30% an jedem Verkauf. Hier lässt sich argumentieren, dass Google Play eng mit Android verknüpft ist und gleichzeitig das mobile Werbebusiness immer wichtiger wird, so dass der Verbleib in der Google Familie essentiell ist.

Gleichzeitig bedeutet es für diverse Projekte, die aus dem Forschungslabor Google X herausfallen, dass sie neue Wege finden müssen selbst Einnahmen zu erwirtschaften.

Ein Beispiel ist Google Fiber, die ebenfalls als eigene Firma in Alphabet gelistet werden. Mit Fiber hat man es geschafft in jedem Markt, den man betreten hat, große Welle unter den Internetprovidern zu schlagen. Und natürlich verlangt hier Google auch direkt Geld von seinen Kunden.

Alphabet Google Self Driving Car
Das Alphabet Google selbstfahrende Auto

Alphabet: Eine Firma für Heißluftballons und selbstfahrende Autos

Die Frage ist was mit anderen Moonshot Projekten ist. Zum Beispiel Google Loon, das Projekt bei dem Heißluftballons so eingesetzt werden, dass auch entlegene Ecken mit Internet versorgt werden können. Bislang herrschte häufig die Annahme, dass Google all das nur tut, um mehr Leute online zu bringen, dadurch mehr Leute an ihre Suchmaschine heranführt und so wiederum auf mehr Einnahmen hofft. Nun würde sich wahrscheinlich anbieten, Google Loon als Teil von Google Fiber zu betreiben und tatsächlich einfach Geld zu verlangen. Vielleicht ist die Zeit vorbei in der uns Google gratis mit neuen Produkten wie Google Maps, der eigenen Office-Suite Google Docs und GMail versorgt.

Natürlich muss man noch ein bisschen abwarten wie genau die endgültige Struktur von Alphabet aussehen wird. Aber die Öffnung und Ausgliederung in unterschiedliche Geschäftsmodelle zeigt, dass wir für das selbstfahrende Auto von Google vermutlich nicht nur mit unseren Daten bezahlen werden, sondern zusätzlich auch hart verdiente Euros auf den Tisch legen müssen.

Neues zu Medien und oft auch wie sie Geld verdienen in den morgenlinks [mc4wp_form]

Creative Commons Lizenzvertrag
NMM00: Google, Alphabet & das Business ABC von Jannis Kucharz ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International Lizenz.
Beruht auf dem Werk unter http://netzfeuilleton.de/alphabet-google-konzern-geld/.
Über diese Lizenz hinausgehende Erlaubnisse können Sie unter http://netzfeuilleton.de/kontakt/ erhalten.

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Bewegen & Beschäftigen

Google wird nicht vergessen, wir müssen verzeihen

Google hat sich selbst inzwischen über 80 Sprachen beigebracht. Tatsächlich, die Maschine Google hat Sprachen gelernt. Und zwar nicht, in dem ihr einzelne Sprachlehrer Wort für Wort und Vokabel für Vokabel eingetrichtert haben, sondern in dem Google Milliarden von Dokumenten, die Menschen in verschiedene Sprachen übersetzt haben, analysiert und darin Muster erkannt hat.

Google lernt dauernd Neues – Und wir sind seine Lehrer

Und so bringen wir Google permanent etwas Neues bei, über uns und über die Welt. Zum Beispiel mit jeder einzelnen Suchanfrage. Diese wird gespeichert, analysiert und mit anderen verglichen. So kann Google einem inzwischen schon nach den ersten Buchstaben sehr gut vorschlagen, wonach man wahrscheinlich suchen möchte. Blöd nur, wenn aus diesen Fragen an Google plötzlich Antworten werden. So geschehen damals bei Bettina Wulff. Das Gerücht über eine Vergangenheit als Escort-Dame wurde plötzlich Realität, weil so viele Menschen danach suchten und es immer wieder auftauchte. Denn Google lernt nicht nur anders als wir Menschen, Google vergisst auch nicht. Als Bettina Wulff dann versucht hat dagegen vorzugehen, wurde nur noch öfter danach gesucht und das Gerücht verbreitete sich weiter. Ähnliches passiert jetzt mit dem „Recht auf Vergessen„, dass es Privatpersonen erlauben soll einzelne Einträge zu ihrer Person in den Suchergebnissen zu verbergen. Wirklich Vergessen wird dabei nicht wirklich, sondern nur die Verbindung versteckt.  Für den Einzelnen eine willkommene Entscheidung des europäischen Gerichtshofs, schließlich wollen wir nicht jahrelang mit wenigen Tastenschlägen erinnert werden, welche Versäumnisse wir vor etlicher Zeit begangen haben. Und auch Straftäter haben bei uns ein Recht auf Resozialisierung.

Wenn jeder seine Geschichte schönt, verändert es die kollektive Geschichtsschreibung

Für die Gesellschaft als Ganzes aber sicher schwer: Wenn jeder seine eigene Geschichte schönt, verändert das auch die kollektive Geschichtsschreibung. Wenn es Journalisten schwerer gemacht wird die Hintergründe einzelner Personen zu recherchieren, schadet das der Demokratie. Vielleicht würde uns ein permanentes kollektives Gedächtnis sogar helfen mit den Fehlern der Anderen besser umzugehen. „Errare humanum est“, heißt ein bis heute unvegessenes Zitat von Cicero, Irren ist Menschlich. Weniger bekannt ist, wie das Zitat weiter geht: „in errore perseverare stultum“, im Irrtum beharren ist dumm. Auf den Irrtümern Anderer behaaren sicherlich genauso. Wir sollten lernen zu verzeihen, denn Google wird nicht vergessen. (Tweet This!)

Dieser Artikel erschien zunächst als Kolumne in der Allgemeinen Zeitung

Eine Menge über Google habe ich aus dem Buch „In The Plex“ von Steven Levy gelernt, hier die deutsche Version. Ich habe es als Hörbuch über Audible gehört. (Partnerlinks)

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Bewegen & Beschäftigen

Google soll vergessen oder müssen wir verzeihen?

Google soll vergessen können, hat der europäische Gerichtshof in einem vieldiskutierten Urteil beschlossen. Wir haben dazu eine neue Folge Spundekäs aufgenommen und es ist wirklich nicht einfach alle Aspekte des Themas in nur 3 Minuten unter zubringen.

Zunächst wäre da, dass Google sich nun zum ersten Mal an europäisches Recht halten muss. Das war vorher so noch nicht beschlossen und weiter noch, wenn ich das alles richtig verstehe, auch an die Recht des Landes in dem es agiert. Es kann sich also nicht auf seine irländischen Server zurückziehen und sagen: „Hier ist nichts mit Datenschutz und Steuern zahlen!“.

Der andere Aspekt, der wesentlich mehr Aufmerksamkeit bekam, ist das Löschen legitimer Funktionen aus dem Suchindex. Denn beim behandelten Fall ging es darum, dass ein Spanier dagegen geklagt hatte, dass der Artikel über die Zwangsversteigerung seines Hauses aus dem Jahr 1998 bei Google auftauchte. Google muss diesen Link jetzt entfernen.

Google entfernt bereits zahlreiche Links aus seinem Suchindex, dabei handelt es sich aber stets um illegale Urheberrechtsverletzungen, Raubkopien etc. Hier ist der hinterlegte Inhalt aber vollkommen legal.

Und da wird es schwierig: Wenn jetzt jeder unliebsame Inhalte über sich aus dem Suchmaschinen Index entfernen kann, wie soll man zu Beispiel als Journalist jemals wieder über eine Person recherchieren? Das Entdecken bestimmter Informationen ist wieder vollkommen dem Zufall überlassen. Das Versprechen Informationen für alle zugänglich zu machen und eben nicht einer Elite, ist gebrochen und hinfällig.

Auf der anderen Seite kann man argumentieren, dass auch Straftaten verjähren und wir in unserer Gesellschaft jedem eine zweite Chance geben wollen. Wie ist das möglich, wenn jemand den eigenen Namen googelt und direkt auf diese unangenehme geschichte stößt? Einmal gibt es natürlich andere Möglichkeiten seinen Namen bei Google besser darstellen zu lassen. In dem man zu Beispiel eigene Präsenzen schafft und versucht möglichst attraktive Inhalte zu erstellen und so die Ergebnisse nach untern zu drängen.

Trotzdem wäre auch das immernoch auffindbar. Aber sind dann nicht eher die Quellenseiten in der Pflicht, als die Suchmaschine, die sie auflistet?
Oder müssen wir uns einfach als Gesellschaft weiter entwickeln, verzeihen lernen und damit leben, dass wir alle mal Fehler machen?

Eure Meinung gerne in der Kommentaren, auch auf Youtube.

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Bewegen & Beschäftigen morgenlinks

Google bedroht Springer?

Warum wir Google fürchten

(Mathias Döpfner, faz.net)
Mathias Döpfner antwortet in der FAZ auf Eric Schmidt und gesteht: Axel Springer hat Angst vor Google. Vor allem will er aber die EU dazu bringen, google härter zu beschränken. Jeff Jarvis nennt das ganz dann auch einen whining Kindergarten und Bild „Fox News with Boobs“, De:Bug ergänzt die Tracking-Diskussion um Bild.de und Telepoplis wagt einen konsequenten Blick in die Zukunft.

Why publishers are building advertising innovations groups

(Ricardo Bilton, Digiday.com)
Ich habe letztens zweimal auf eine Werbung bei der New York Times geklickt. Normalerweise passiert mir das nicht, aber diese waren in einem anderen Format, sind mir dadurch aufgefallen und haben mich sogar interessiert. Digiday schreibt auf, an welchen neuen Werbeformen verschiedene Medien arbeiten und was diese versprechen.

Bitte

Diesmal bitte ich nicht um die Unterstützung eines Sponsoren, sondern direkt um die eurige. Ihr könntet mir sehr helfen wenn ihr diese kleine Onlineumfrage zum Thema staatliche Überwachung und NSA beantwortet. Vielen Dank.

[vc_button title=“Zur Umfrage“ size=“large“ target=“_self“ color=“default“ href=“http://www.unipark.de/uc/NSA/“]

Die Öffentlich-Rechtlichen – mit Nikolaus Brender

(Tilo Jung, youtube.com)
Tilo Jung hat lange mit Nikolaus Brender, dem früheren Chefredakteur des ZDF, über die Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesprochen. Ausserdem sammelt Tilo gerade wieder Geld, um mit Jung&Naiv auch zur Europawahl berichten zu können, da kann man noch beitragen. An dieser Stelle auch nochmal der Hinweis, auf mein Interview mit dem jetzigen Chefredakteur des ZDF Peter Frey.

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Was Google sich den ganzen Tag anhören muss

Wenn Google einfach ein einzelner Mann wäre, säße er in einem Büro, hätte rund um die Uhr geöffnet und hätte eine langen Schlange davor. College Humor hat sich jetzt schon zum zweiten Mal vorgestellt, was dieser sich so alles anhören müsste. Besonders lustig: Es erkennt sich wohl jeder in der ein oder anderen Frage wieder und denkt „ja, so etwas habe ich auch schon mal gegooglet“.

Und ich hänge euch hier direkt noch mal den ersten Teil an:

If Google was a Guy (Part2)

An so einem einfachen YouTube-Clip sind übrigens schnell mal 50 Leute beteiligt.

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Netz &

Wie erpressbar ist Google?

Also eines der größten profitablen Webunternehmen weckt Google Begehrlichkeiten und das nicht nur bei deutschen Verlegern. Und so machte jetzt die Meldung die Runde, dass Google, um ein französisches Äquivalent zum Leistungsschutzrecht abzuwenden, 60 Millionen Dollar locker macht. Bei Google gibt man sich natürlich Mühe, dass ganze nicht nach Lösegeldzahlung aussehen zu lassen, man will mit dem „Digital Publishing Innovation Fund“ Verlagen zu mehr Einnahmen mit ihren Onlinegeschäften verhelfen, mit Hilfe von Googles Anzeigentechnik. Ein Internetfeindliches Gesetz ist damit abgewendet, aber zu welchem Preis.

Springer-Lobbyist Christoph Keese hat ausnahmsweise Recht, wenn er darauf hinweist, dass diese Einigung im Gegensatz zu einem Gesetz nur für Google gilt und nicht für andere Aggregatoren. Wenn auch anders als er meint. Denn andere Aggregatoren könnten sich nun ähnlichen Forderungen von Verlagen ausgesetzt sehen. Diese kleineren Aggregatoren haben allerdings nicht die Finanzmacht eines Googles, um sich von solchen Forderungen freizukaufen und ebenso auch nicht die Marktmacht, von Google News, dass für einen großen Teil der Besucherzahlen auf Nachrichtenseiten verantwortlich gemacht werden kann. Hier hätte Verlage also das Druckmittel sich aus diesen Aggregatoren auszuklammern. Verlierer in dem Fall? Kleine alternative Angebote (In Deutschland wird hier stets rivva angeführt) und im Endeffekt der Nutzer, der um Auswahl und kreative Alternative beschnitten wird.

Und noch in einem weiteren Fall ist Google eingeknickt, ebenfalls in Frankreich. „They pay us for the traffic that they send,“ verkündet die France Télécom-Orange stolz und meint Google, die sich wohl darauf eingelassen haben sich für Traffic aus ihrem Hause finanziell erkenntlich zu zeigen. Provider melden sich immer wieder und sagen, dass gerade so HD-Youtube Videos ihre Netze doch sehr belasten würden und in diesem Fall hat Google offenbar eingelenkt. Google und die Netzneutralität sind also schon lange keine besten Freunde mehr, wie auch netzpolitik.org feststellt. Sondern Google hat sich entschlossen sich mit seiner  Finanzkraft Wettbewerbsvorteile zu sichern und die Provider nehmen das dankend an, beziehungsweise fördern und fordern es auch noch. Die Netzneutralität wird also weniger auf der Consumer-Seite abgeschafft, im Sinne von verschiedenen Internet-Paketen, wie: „Wäre doch Schade, wenn deine HD Videos ruckeln, also upgrade jetzt auf HD-Video-Internet für nur 9,99€ mehr im Monat“ (Gibt es auch, bspw. VOIP im Vodafone-Netz). Nein, die Provider gehen zu den Content-Anbietern und sagen, „Wäre doch schade, wenn deine HD-Videos ruckeln die du da verschickst, hol dir jetzt eine Premium-Internet-Leitung für nur 9,9 Millionen € im Jahr“.

Das Google sich auf diese  darauf einlässt ist aber am Ende ein Verlust für den Nutzer, denn andere, kleiner Anbieter mit weniger dickem Geldbeutel werden auf die Forderungen von Verlagen und Providern nicht eingehen können und somit schlechteren Service bieten. So war das Netz nicht gedacht.

TL,DR: Google lässt sich erpressen und schafft damit die Netzneutralität ab. Tut das für den Wettbewerbsvorteile aber gern. (Tweet this)

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Bewegen & Beschäftigen Video

Arbeit und Unternehmen: Wo ist die Zukunft hin?

Tut mir leid, das es etwas länger geduaert hat, bis die neue Folge von „Wo ist die Zukunft hin?“ fertig geworden ist. Ich hatte mit ein paar Ton Problemen zu kämpfen und bin auf Final Cut Pro X umgestiegen, wo ich mich auch erst einmal etwas reinfriemeln musste.

Nun ist es aber soweit und Alex Boerger und ich fragen uns diesmal, wie sich Unternehmen für die Zukunft fit machen können? Wie Arbeitnehmner in die Zukunft gehen? Was kann ein Unternehmen tun, um seine Mitarbeiter zu ermutigen Risiken einzugehen und was machen Google und Apple eigentlich richtig?

 

Für alle augenmüden oder uns LieberbeimJoggen-Hörer gibt es hier auch wieder eine reine Audiodatei:

Wo ist die Zukunft hin? Arbeit & Unternehmen by netzfeuilleton
Die nächste Folge versuche ich wieder am Montag Online zu stellen, um das nicht zu verpassen, am besten den Youtube-Kanal abonnieren.

Wo seht ihr denn, dass sich die Zukunft in Sachen Unternehmen & Arbeit sich hin entwickelt?

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10 Vorschläge, wie man Google +1 ausspricht

Geliket wird immer, zum Beispiel gestern meine Geschichte zu KIZ. 91 Likes, toll! Andere Dienste wie Twitter (2 Tweets) oder Flattr (o Flats bis jetzt ;-( ) bleiben da zurück. Das „Liken“ ist fest in der Hand des großen blauen Netzwerks. Doch einer neuer Hirsch platzt da rein: Google will auch was von dem „Gefällt mir“-Kuchen. Deswegen haben sie im März Google +1 vorgestellt und seit gestern gibt es nun auch den Button für jedermann. Die Webseiten werden bald nur so wimmeln mit dem neuen Button, der geklickt werden will. Nur ein Problem hat +1 in Deutschland schon jetzt. Während  +1 im englischen ein durchaus geläufiger Ausdruck ist, um alles mögliche mit einem mehr zu versehen, kennt man das in Deutschland nur aus der Algebra.

Google sagt dazu: „+1 ist ein Kürzel für ‚das ist cool‘ oder ’schau dir das an‘.“ Aber das funktioniert im Alltag als Bezeichnung für Google +1 natürlich nicht. Deshalb hat sich das netzfeuilleton Gedanken gemacht und hier sind zehn Vorschläge, wie man in Zukunft zu „Google +1“ sagen könnte:

  1. Ich hab das mal gepluseinst
  2. Zähl mich rein
  3. Eins im Sinn
  4. Sieht ja keiner, wenn ich hier drücke
  5. Addiere eins
  6. Hoch damit
  7. F(x)= x+1
  8. Einer mehr
  9. Seo-Power

    Oder am Ende doch einfach

  10. Google Like

 

Wie man den Button einfügen kann in seine Webseite steht hier und wie man anderen zeigen kann was man so pluseinst, erklärt Caschy.

Bild: Screenshot aus diesem Google Erklärvideo.

Und jetzt Bitteschön:

Wie sagt ihr zu Google +1? Welcher Vorschlag gefällt euch am besten oder habt ihr bessere Sprachvorschläge?

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Anruf aus Ägypten

Nachdem das Internet in Ägypten noch immer gekappt ist und auch AlJazeera in seiner Berichterstattung eingeschränkt wurde, wird es schwieriger. So wohl an aktuelle Informationen zu kommen, als auch für die Ägypter sich untereinander zu vernetzen und sich Gehör zu verschaffen. Was noch funktioniert ist das Telefonnetz, wohl auch Datenverbindungen darüber, wie Richard Gutjahr berichtet. Und genau auf das Telefonnetz bauen jetzt einige auf.

Einmal gibt es das Projekt Jan25Voices. Hier werden Telefonate mit Ägyptern vor Ort aufgezeichnet und anschließend veröffentlicht, selbstverständlich auch über Twitter.

Ähnliches versuchen auch Google und Twitter. Unter Speak2Tweet hat Google schon den ersten Einsatz für den neu aufgekauften Dienst „SayNow“ gefunden. Ägypter können eine Mailbox anrufen, dort ihre Nachricht hinterlassen und  diese wird dann mit dem Hashtag #jan25 getwittert.

Andere Aktivisten, rund um das Peng und die Piratenpartei versuchen ausserdem, den Ägypten wieder richtigen Netzzugang zu verschaffen. Auch hier über Telefonleitung, die allerdings an einem Modem hängen und so den abgeklemmten Ägyptern wieder Zugang zum Netz verschaffen wollen. Das Projekt befindet sich noch im Aufbau und die Telefonummern sollen dann den Ägptern zugänglich gemacht werden, damit diese wenigstens wieder mit Modemgeschwindigkeit das gesamte Netz nutzen können.

Update: Um das aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen wird noch um Spenden gebeten. Das Spendenkonto für die Modemaktion:

PENG – Gesellschaft zur Förderung von Design, Kunst und Kommunikation e.V.
Kontonummer: 678430018
Mainzer Volksbank
BLZ 551 900 00

Hoffen wir das das Telefonnetz stabil bleibt und die ägyptische Regierung nicht auch hier nach und nach Nummern sperrt. Google beispielsweise kämpft schon mit Nummern, die nicht mehr erreichbar sind. ((Ob das an Ägypten liegt oder an technischen Problemen, weiß ich nicht.))

Bild unter CC von Richard Gutjahr.

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GoogleToilet – Neuer Google Dienst soll Suche verbessern

Laut der Google Vizepräsidentin Marissa Ann Mayer will der Suchmaschinenkonzern in Kürze einen völlig neuartigen Dienst starten, der die Vorlieben der User noch viel schärfer beleuchtet und so im wahrsten Sinne des Wortes das Beste herausfiltert: GoogleToilet soll die Exkremente der User analysieren und mit Hilfe der gesammelten Daten genaue Empfehlungen zu Restaurants, Nahrungswünschen, aber auch Ernährungstipps treffen können. Netzfeuilleton informierte sich für Sie über den neuen Geniestreich des amerikanischen Konzerns.

Als ob die fantastische Suche nicht schon genug philanthropische Stärke bewiesen hätte, verkündete Google gestern Abend im offiziellen Blog in den kommenden Wochen den neuen Service „GoogleToilet“ in einer offenen Betaversion zu starten. Das neue Feature soll die Nutzergewohnheiten noch genauer verarbeiten, um noch bessere Suchergebnisse und Empfehlungen zu erzielen. Dass das sensationell gute Pageranksystem des Börsenunternehmens noch weiter zu verfeinern ist, schien den wenigsten glaubwürdig, doch in der Hauptzentrale in Moutain View, Californien wollte man sich nicht mit den bisherigen Zuständen zufrieden geben, verrät uns die blonde Vizepräsidentin und Diskussionsgroßmeisterin Marissa Ann Mayer. Google suche nach immer neuen Herausforderungen, um die letzten Möglichkeiten des Kerngeschäfts – dem Finden von brauchbaren Inhalten – aus dem bereits jetzt bis an den Wahnsinn perfektionierten Algorithmus herauszukitzeln. Doch wie darf man sich das neue Aushängeschild vorstellen?


Google stellt den neuen Dienst im Blog vor.

GoogleToilet ist eine neuartige Kloschüssel, die einer herkömmlichen zu erst einmal sehr ähnlich sehe, erläutert ein GoogleTechniker die Erfindung. Und tatsächlich sieht der Stuhl der Erleichterung auf dem ersten Blick nicht außergewöhnlich aus. Doch ein Blick in das Loch der Klobrille verrät mehr: Eine ultradünne elastische Nanofolie mit eingebauten hochauflösenden Kameralinsen analysiert das Gesäß des Benutzers. So bald sich der User hingesetzt hat, zieht sie sich auseinander und die Saugknöpfe werden sichtbar. Sie nehmen den Duft auf und stellen so fest, ob es sich hierbei um den rechtmäßigen Benutzer handelt – im Zweifelsfall klappt sich das moderne Gerät zusammen. Doch die eigentliche Prozedur folgt erst nach dem Stuhlgang. Jetzt filtert GoogleToilet die verschiedenen Substanzen aus dem Wasser und errechnet Eigenschaften des Benutzers, die in der nächsten Googlesuche berücksichtigt werden.


Soll die Suche weiter verbessern: GoogleToilet

Damit nicht genug: Google bietet frei nach dem Motto „Don’t be Evil“ noch weitere Möglichkeiten, die Toilette zu benutzen. Mit USB-Buchsen können Endgeräte wie Computer, Notebooks oder Handys mit dem neuen Produkt synchronisiert werden. Eine Echtzeitsuche soll den Prozess auf dem Stuhl noch interessanter machen. In einer Premiumversion wird es auch möglich sein, genaue Statistiken über die Nahrungsgewohnheiten der letzten Tage zu erhalten und anhand der gesammelten Werte Gesundheitszustände und Chancen auf dem Singlemarkt zu berechnen. Zu dem wird der Webgigant zwei neue Technologien aus Japan involvieren. Mit der einen wird aus den produzierten Exkrementen Energie hergestellt, mit der anderen soll eine Eiweißgewinnung möglich sein.

Doch wie soll damit langfristig Geld verdient werden? Marissa Mayer gewährt uns einen Blick in den Businessplan des neuen Google Geschäfts: Die Endgeräte selbst werden einen Teil der Kosten decken, aber gleichzeitig wird die Toilette Dank zwei eingebauter Mikrofone Anzeigentexte zu relevant kategorisierten Daten aus der Brühe aufsagen. Ein weiterer Meilenstein wird mit der Übernahme der Dixie Klos unternommen. Dort werden zukünftig die Googleklos zu finden sein. Die kleinen Kautschukcontainer werden innen und aussen mit relevanter Werbung zugekleistert sein und bieten auch die Möglichkeit Nachrichten und Ebooks aus dem Google Repertoire auf einem integrierten Bildschirm zu lesen.


GoogleToilet auf Vormarsch: Dixie wurde gekauft.

Datenschützer befürchten, dass Urin- und feste Exkremente zu keiner Relevanz beitragen könnten. Doch vorlaute Stimmen gab es in der Historie der Suchmaschine immer wieder. Nie hatte sich die Kritik bewarheitet. Der Konzern blieb seinem internen Gebet „Don’t be Evil“ treu und ist nur ein menschenliebendes StartUp, das den Usern die bestmöglichen Produkte bieten möchte. Und frei nach dem Leitsatz „nur herstellen, was man auch selber benutzen möchte“ lädt uns Marissa Mayer am Ende zu einem Vorabsitz auf dem heiligen Stuhl ein.

Dieser Text ist eine Satire. Alle Angaben sind erfunden und sollen nur eine kritische Stellungnahme zu den neuen Diensten des angesprochenen Unternehmens darstellen. Zu einer Diskussion sind Sie herzlich eingeladen.

Fotos: Klopapierrolle, Toilette, Dixie; Alle Grafiken wurden unter freien Lizenzen aufgespürt. Bei etwaigen Fehlern bitten wir um eine Nachricht.