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Siebbelag

#Schlandkette: Kai Diekmann stichelt gegen Welt-Chefredakteur Jan-Eric Peters

Ausgerechnet BILD-Chefredakteur Kai Diekmann macht sich über die Boulevard-Inhalt bei der Welt lustig. Nachdem sich Jan-Eric Peters, der andere Chefredakteur der Springer-Gruppe, genauer von der Welt, über die viele Berichterstattung rund um die #schlandkette am Rande des TV-Duells ärgerte, antwortete Kai Diekmann mit Artikeln aus der WELT, die sich mit Themen aus der Boulevard-Welt und eben jener genannten Schlandkette beschäftigen. Peters hatte sich geärgert, dass die Schlandkette Quatsch sei und zur „totalen Trivialisierung“ der Politik führe. Gerade die BILD hatte sich gestern massiv mit der Schlandkette beschäftigt und auch Exemplare an Leser verlost, aber auch die WELT konnte sich dem Hype um den schwarz-got-goldenen Halsschmuck dann nicht entziehen und veröffentlichte ebenfalls Artikel zu dem Thema. Das gab Diekmann Munition zum Gegenangriff und er antwortete Ironisch: „Und überhaupt: Nich‘ mal ignorieren so ’nen Quatsch!“, mit Bild von einem WELT-Artikel über die Schlandkette.

Nur eine kleine Stichelei, aber doch bemerkenswert, dass sich die beiden Chefredakteure der Springer-Gruppe öffentlich so angehen und dann auch noch über das Thema Boulevard Inhalte. Aber wahrscheinlich ist das nur wieder so eine Inszenierungskiste, die ich nun dankbarerweise aufgegriffen habe.

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Zeitung

Der Streit beim SPIEGEL in animierten GIFs

Es gibt heftigen Zoff beim SPIEGEL, der neue Chefredakteur Wolfgang Büchner hatte sich den BILD-Vize Nikolaus Blome als seinen Stellvertreter gewünscht, damit sind die Mitarbeiter aber gar nicht einverstanden. Ich habe mir mal überlegt, wie das Ganze in GIFs aussehen könnte.

Die SPIEGEL-Redakteure auf die Ankündigung das Blome neuer stellvertretender Chefredakteur werden soll

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Schließlich galt eine solche Berufung bis vor kurzem noch als Satire.

Auch Franziksa Augstein war von dem Vorschlag nicht begeistert.

tumblr_mkjtaxXFNh1s9fy0go1_500Ihr Bruder Jakob Augstein hat hingegen ein gutes Verhältnis zu Nikolaus Blome, schließlich haben die beiden gemeinsam ein TV-Format.

So stellt sich Franziska Augstein Blome beim SPIEGEL vor

mrfoxchicken„Einen Mann von der Bild-Zeitung, die die NSA-Affäre heruntergespielt hat, zum stellvertretenden Chefredakteur des Spiegels zu machen, der sich in der Aufklärung ebendieser Affäre profiliert hat, halte ich für indiskutabel“, sagte Franziska Augstein der taz. Damit hole man „den Fuchs in den Hühnerstall“.

Am Montag gab es schließlich eine ausserordentliche Redaktionskonferenz.

Die Ressortleiter verlasen in der Redaktionskonferenz eine Erklärung

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Die Redaktionskonferenz wurde durch eine Unterschriftensammlung der Mitarbeiter einberufen. In ihrem Statement ließen die Ressortleiter Kritik anklingen: „Seine Ernennung verstoße gegen bestehende Verfahrensregeln des Hauses und schade seiner ‚Kultur‘.“

Nikolaus Blome will zum SPIEGEL

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Ein warmes Willkommen sieht anders aus. Wobei bis heute nicht klar ist, ob die Ernennung des stellvertretenden Chefredakteurs nach Redaktionsstatut auch zustimmungspflichtig ist.

Die Spiegel-Redaktion zu Blome

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Die  fünf Vertreter der Mitarbeiter KG des SPIEGEL haben bereits einstimmig beschlossen, Blome als Vize abzulehnen.

Wa der SPIEGEL nicht ist

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Ein SPIEGEL-Redakteur wird sogar zitiert mit: „Der “Spiegel” ist doch keine Reha-Anstalt für verdorbene Journalisten“.

Die Alt-Redakteure zu Büchner

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Das Ganze ist ein Symbol für einen Machtkampf zwischen dem neuen Chefredakteur Wolfgang Büchner und den Mitarbeitern des Spiegel. Diese halten in der Mitarbeiter KG über 50% der Anteile am Spiegel.

Wie Büchner die Redaktionskonferenz verließ

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Kann man sich dann nur so vorstellen.

Man ist also weiter auf der Suche nach einem Kompromiss. Eventuell wird Blome nur Chef des Berliner Büros, wobei Büchner argumentiert, dass er seinen Stellvertreter doch gerne selbst auswählen würde.

Währenddessen die Branche

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spopcornUnd deshalb habe ich auch spontan das Tumblr-Blog SPIEGEL Popcorn ins Leben gerufen, dessen Essenz ich hier in diesem Post noch einmal zusammengefasst habe.
Dort gibt es noch mehr GIFs dazu und man darf gerne weitere Vorschläge einreichen.

 

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Netz &

Wie erpressbar ist Google?

Also eines der größten profitablen Webunternehmen weckt Google Begehrlichkeiten und das nicht nur bei deutschen Verlegern. Und so machte jetzt die Meldung die Runde, dass Google, um ein französisches Äquivalent zum Leistungsschutzrecht abzuwenden, 60 Millionen Dollar locker macht. Bei Google gibt man sich natürlich Mühe, dass ganze nicht nach Lösegeldzahlung aussehen zu lassen, man will mit dem „Digital Publishing Innovation Fund“ Verlagen zu mehr Einnahmen mit ihren Onlinegeschäften verhelfen, mit Hilfe von Googles Anzeigentechnik. Ein Internetfeindliches Gesetz ist damit abgewendet, aber zu welchem Preis.

Springer-Lobbyist Christoph Keese hat ausnahmsweise Recht, wenn er darauf hinweist, dass diese Einigung im Gegensatz zu einem Gesetz nur für Google gilt und nicht für andere Aggregatoren. Wenn auch anders als er meint. Denn andere Aggregatoren könnten sich nun ähnlichen Forderungen von Verlagen ausgesetzt sehen. Diese kleineren Aggregatoren haben allerdings nicht die Finanzmacht eines Googles, um sich von solchen Forderungen freizukaufen und ebenso auch nicht die Marktmacht, von Google News, dass für einen großen Teil der Besucherzahlen auf Nachrichtenseiten verantwortlich gemacht werden kann. Hier hätte Verlage also das Druckmittel sich aus diesen Aggregatoren auszuklammern. Verlierer in dem Fall? Kleine alternative Angebote (In Deutschland wird hier stets rivva angeführt) und im Endeffekt der Nutzer, der um Auswahl und kreative Alternative beschnitten wird.

Und noch in einem weiteren Fall ist Google eingeknickt, ebenfalls in Frankreich. „They pay us for the traffic that they send,“ verkündet die France Télécom-Orange stolz und meint Google, die sich wohl darauf eingelassen haben sich für Traffic aus ihrem Hause finanziell erkenntlich zu zeigen. Provider melden sich immer wieder und sagen, dass gerade so HD-Youtube Videos ihre Netze doch sehr belasten würden und in diesem Fall hat Google offenbar eingelenkt. Google und die Netzneutralität sind also schon lange keine besten Freunde mehr, wie auch netzpolitik.org feststellt. Sondern Google hat sich entschlossen sich mit seiner  Finanzkraft Wettbewerbsvorteile zu sichern und die Provider nehmen das dankend an, beziehungsweise fördern und fordern es auch noch. Die Netzneutralität wird also weniger auf der Consumer-Seite abgeschafft, im Sinne von verschiedenen Internet-Paketen, wie: „Wäre doch Schade, wenn deine HD Videos ruckeln, also upgrade jetzt auf HD-Video-Internet für nur 9,99€ mehr im Monat“ (Gibt es auch, bspw. VOIP im Vodafone-Netz). Nein, die Provider gehen zu den Content-Anbietern und sagen, „Wäre doch schade, wenn deine HD-Videos ruckeln die du da verschickst, hol dir jetzt eine Premium-Internet-Leitung für nur 9,9 Millionen € im Jahr“.

Das Google sich auf diese  darauf einlässt ist aber am Ende ein Verlust für den Nutzer, denn andere, kleiner Anbieter mit weniger dickem Geldbeutel werden auf die Forderungen von Verlagen und Providern nicht eingehen können und somit schlechteren Service bieten. So war das Netz nicht gedacht.

TL,DR: Google lässt sich erpressen und schafft damit die Netzneutralität ab. Tut das für den Wettbewerbsvorteile aber gern. (Tweet this)