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LeFloids Statement zum Merkel-Interview

LeFloid hat in seinem neusten Video Stellung bezogen zu der zahlreichen Kritik an seinem Merkel-Interview. Wir veröffentlichen hier den Ausschnitt und ein Transkript seines Statements:

[dropcap type=“3″]„[/dropcap]Jetzt kommen wir zum leidigen Thema der vergangen Woche, bzw. Montag und Dienstag: Der Merkelstunt. Ja, nennen wir es Merkelstunt.

Was soll ich sagen, nachdem die klassischen etablierten Printmedien und Profijournalisten damit fertig waren LeFloid in der Luft zu zerreißen, dachte sich LeFloid:

LeFloid-Merkel-Mittelfinger
Nein im Ernst, ohne mich groß verteidigen zu wollen, weil es vielleicht auch gar nicht angebracht ist.[quote_right]Es war mein verficktes erstes Interview ever. [/quote_right]Im Vorfeld wurde mir, also auch euch, weil es waren eure Fragen, vorgeworfen das Interview wird scheiße. Denn es werden nur Fragen wie Xbox oder PlayStation gestellt werden. Und im Nachhinein wurde uns, besser gesagt mir, vorgeworfen, das Interview war trotzdem scheiße. Denn Lefloid hat verdammte Axt nochmal keine mehrjährige Berufserfahrung, es war sein verficktes erstes Interview ever.

Und das mit dem Endboss. Oder wie die VICE so schön geschrieben hat dem „Teflon-Don“. Hat mir gut gefallen. Ich persönlich dachte mir: Okay, ich habe eure Fragen an sie herangetragen. Sie hat sie mehr oder weniger klar beantwortet. Einige sogar sehr klar, aber offensichtlich sollte ich mich da doch hinsetzen einmal laut „Penis“ rufen, dafür sorgen dass die Kanzlerin anfängt zu heulen und das Interview abgebrochen wird.

[quote_center]Offensichtlich sollte ich mich da hinsetzen und einmal laut „Penis“ rufen.[/quote_center]

Kommen wir aber nichtsdestotrotz zu den am häufigsten gestellten Fragen:  Wurde ich dafür bezahlt?
Nein, verdammte Axt!

LeFloid-Merkel-Statement
Warum habe ich es dann gemacht? Weil es die fuckin‘ Kanzlerin war und ich ein fuckin‘ Youtuber bin, der die fuckin‘ Kanzlerin interviewen wollte. Mit euren Fragen.

Ohne scheiß, du sagst vorm Videospiele Endboss auch nicht: Ne, den Schritt gehe ich jetzt nicht mehr, das traue ich mich nicht. Klar war ich schweinenervös.

Aber was wollte ich? Ich wollte ihr eure Fragen stellen. Habe ich gemacht. Das danach nicht die Welt explodiert ist, oh. Da muss ich wohl die ganzen heftigen und Welt verändernden Enthüllungen über Merkel in der letzten Zeit durch echte Journalisten verpasst haben.

Aber wofür stehe ich? Ich stehe dafür mit Jugendlichen, jungen Leuten und eigentlich allen in Dialog zu treten. [quote_left]Auch ich werde nach dem Interview garantiert nicht CDU wählen.[/quote_left] Allen, denen man vorwürft sie würden einen Fick auf Politik oder diese Welt geben. Sie seien einfach uninteressiert, zu nichts nütze und irgendwie scheiße. Nein, sind sie nicht. Hunderttausende haben das Interview gesehen, Hunderttausende haben ihre Fragen beantwortet bekommen und Hunderttausende werden auch nach diesem Interview garantierte nicht CDU wählen. Mich eingeschlossen. Das war eine kurze Erklärung dazu.


Meine 5¢: Spannend finde ich, wie leFloid seine Community in die Kritik miteinbezieht. Er versteht, oder stellt, es als gemeinsames Projekt mit seinen Zuschauern dar. Für die hat er die Fragen an Merkel gestellt. Dementsprechend ist jede Kritik an ihm auch gleich eine Kritik an seinen Zuschauern und Fans. Die daraus sicher noch einen Vorbehalt mehr gegen etablierten Medien stricken werden.

Alle Bilder: LeFloid

Regelmäßig Neues aus der neuen Medienwelt gibt es in den Morgenlinks: [mc4wp_form]

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LeFloid interviewt Bundeskanzlerin Angela Merkel

Der YouTuber LeFloid soll am Freitag Angela Merkel treffen und interviewen dürfen. Nachdem schon US-Präsident Obama sich einigen großen Youtubern gestellt hat, ist nun die deutsche Bundeskanzlerin auch soweit.

Nach dem Start einer Facebookseite und eines Instagram-Accounts ist nun YouTube dran. Zwar hat die @Bundesregierung schon länger einen eigenen YouTube-Account, der ist mit 12.000 Abonnenten und 25.041 Videoviews im Monat aber nur mäßig erfolgreich. So haben die engagierten Social Media Berater mit ausgesprochener Webvideoexpertise wohl geraten, was man in solche Situation rät: Kooperation mit erfolgreicheren YouTubern.

Das LeFloid Merkel Interview

Und nun interviewt LeFloid Merkel. Am kommenden Freitag darf er sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen und ihr Fragen rund um “GUTES LEBEN” stellen. Dazu sammelt LeFloid bis dahin gezielt Fragen aus der Community unter dem #NetzfragtMerkel.

Interessanterweise hatte es bereits nach dem Obama Interview und dem #YoutubeAsksObama in Deutschland die Initiative #YTfragtMerkel mit zahlreichen Fragen auf Twitter gegeben. Diese sollte Angela Merkel genau zu einem solchen Interview überreden. Anscheinend ist das im Bundespresseamt auch aufgeschlagen und man hat sich dazu breitschlagen lassen.

LeFloid Merkel Interview: Gutes Leben oder Grexit?

Erscheinen soll das LeFloid Merkel Interview dann am nächsten Montag. Ich bin gespannt, wie kritisch das Interview wird, oder ob man versucht hat mit der Einschränkung „Wie wir uns eigentlich ein gutes Leben vorstellen“ genau diesen zu entgehen. Ebenso gespannt bin ich wie sich LeFloid als Interviewer schlagen wird, schließlich wehrt er sich immer dagegen als Journalist oder „Anchorman von YouTube“ betitelt zu werden, nun macht er aber einen weiteren Schritt in dieses Territorium. Aber er hat ja seine Community im Rücken und vielleicht muss die ihm nur gute Fragen vorlegen.

LeFloid ist vor kurzem zum YouTube-Netzwerk von Pro7Sat.1 gewechselt.

 

Aktuelle Entwicklungen in der Medienwelt fasse ich auch in meinem Newsletter zusammen. Mit Video. [mc4wp_form]

 

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LeFloid geht zu Studio71, dem YouTube Netzwerk von ProSiebenSat.1

LeFloid, Studio71: LeFloid schlüpft doch wieder unter das Dach eines Netzwerkes und wird Teil des Mutli-Channel-Netzwerkes Studio71. Letztes Jahr hatte LeFloid öffentlich seinen Abschied von Mediakraft verkündet und damit einen ganzen Exodus von Stars nach sich gezogen.

Nun hat LeFloid eine neue Heimat gefunden: Das sendereigene Mulit-Channel-Network von ProSiebenSat.1, Studio71. LeFloid war zuvor schon bei der „TV total WOK WM“ als Teil des Netzwerk Teams aufgetreten. Aktuell hat LeFloid auf YouTube über 2,5 Millionen Abonnenten und gehört damit zu den größten YouTubern Deutschlands. Studio71 hat bereits einige große YouTuber unter Vertrag, unter anderem die deutschen Let’s Player Gronkh und Sarazar, sowie die Vloggerin Kelly a.k.a Misses Vlog.

LeFloid hatte bei seinem Abschied von Mediakraft beklagt, dass vielen MCNs der eigentlich Netzwerkgedanke verloren gegangen sei und hatte sich anschließend vor allem für den YouTuber-Verein 301+ stark gemacht. Bei Studio71 sieht LeFloid wohl viele diese Bedenken weggewischt.

LeFloid & Studio71: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Studio71 und auf die vielen Möglichkeiten in weiteren Formaten und Genres mitzumischen! Unsere Gespräche fanden stets auf Augenhöhe statt. Wir teilen ein gemeinsames Verständnis hinsichtlich kreativer Freiheit und Content-Hoheit – zwei Punkte die mir persönlich immer sehr wichtig waren und die mir nun das Gefühl vermitteln, gut aufgehoben zu sein.“, lässt sich Florian Mundt alias LeFloid in der Pressemitteilung zitieren.

Natürlich freut sich auch Studio71 sehr über den Coup. „Wir sind stolz, LeFloid bei Studio71 begrüßen zu dürfen und freuen uns sehr auf die anstehende Zusammenarbeit, die große Momente des Web-Entertainments verspricht“, lässt Sebastian Weil, CEO und Co-Founder von Studio71 verlauten.

Der Wechsel steht in einem größeren Bild auch für die Professionalisierung und Entwicklung der YouTube-Netzwerke und hin zu einer Branche, in der um die großen Stars gebuhlt würd.

Der frühere Mediakraft-Chef Christoph Krachten sagte mit in einem Interview letztes Jahr zum Abschied von LeFloid: „Das ist was ganz normales. Die Branche sortiert sich neu. Das ist wie in der Plattenindustrie, da gibt es ja auch Künstler, die vom einen zum anderen gehen oder eine Plattenfirma verlassen.“

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LeFloids Falschmeldung in LeNews – Bildblog, Buzzfeed & Tilo Jung

Bildblog nimmt LeFloid auseinander

YouTuber ernst nehmen, dazu hatte vor kurzem schon Jan Böhmermann aufgerufen und es auch direkt wahr gemacht. Jetzt dringt auch LeFloid in Spähren vor, die bislang klassischen Massenmedien vorbehalten waren: In seiner Show LeNews hat er vor kurzem berichtet das Putin Beweise veröffentlichen will, die zeigen sollen, das 9/11 ein Inside Job war. Diese Falschmeldung in LeNews und die mangelnde Recherche nimmt jetzt das Bildblog auseinander.

#LeFloid lässt Putins 9/11-Bombe auf Youtube hochgehen

Update: LeFloid hat auf Facebook auf den Fehler reagiert

 

Jung & Naiv ohne Ahnung & Haltung

Tilo Jung stellt seine naiven Frage nicht nur in länglichen Interviews an die Politiker, sondern auch direkt in der Bundespressekonferenz. Davon haben sich nun einige Kollegen genervt gefühlt, worüber sich Tilo Jung wiederum beschwert hat. Nun hat Falk Steiner in einem differenziertem Text erklärt, was die Bundespressekonferenz eigentlich sein und ausmachen soll und warum einige Kollegen eben genervt sind, wenn jemand ahnungslos dort hineintappt und Fragen stellt, die kurz vorher schon beantwortet wurden. #Der kleine Unterschied: Ahnung und Haltung

Wie BuzzFeed Video arbeitet

ZeFrank ist so etwas wie Webvideourgestein und inzwischen President der Buzzfeed Motion Pictures, d.h. er ist auch für die 50 Videos die Woche verantwortlich, die Buzzfeed so auf allen möglichen Kanälen raushaut. John August dagegen ist Drehbuchschreiber für klassische TV-Shows und Filme und die beiden saßen bei der Recode Media zusammen auf der Bühne. Einmal ist es total spannend von ZeFrank zu hören, wie sie arbeiten und das er eine ganz neue Art von Talent entdeckt und fördert: Statt strenger Arbeitsteilung eher Multitalente, die ein Video von Anfang bis Ende begleiten. Dann unterhalten sie sich noch über das Video “Wierd things all Couples fight about” und John August bemerkt, dass es sich dabei an sich auch um eine Szene aus einer Sitcom handeln könnte, nur das es an allem fehlt was eine Sitcom ausmacht: Dem Kontext, der Backstory, Eigenheiten der Charaktere: Die zwei sind einfach da und unterhalten sich. Der Kontext entsteht erst im Nachhinein: Wenn Pärchen sich gegenseitig das Video auf Facebook schicken und sagen: Guck so sind wir auch. Und schon hat das Video massig an Backstory. #Ze Frank Shares the Secrets of BuzzFeed’s Video Success at Code/Media Die morgenlinks genießt man übrigens am besten wöchentlich als Newsletter [mc4wp_form]

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YouTube Rewind 2014 – Mit vielen deutschen YouTubern

Der jährliche YouTube Rewind ist da und diesmal durften auch einige deutsche YouTuber mitspielen. Es ist wieder die Zeit der Jahresrückblicke und nachdem Facebook nur vor wenigen Stunden vorgelegt hat, kommt nun YouTube mit seinem Rückblick auf 2014 nach.

Deutsche YouTuber in #YouTubeRewind

Natürlich wird der Clip von PewDiePie eröffnet, der YouTuber der dieses Jahr wohl in den meisten Mündern war, sogar denen von South Park. Aber dieses Jahr dürfen auch einige deutsche YouTuber mitspielen. Wer genau hinschaut, kann einen Blick auf Herrn Tutorial a.k.a. Sami Slimani  erhaschen, Daaruum ist mit dabei, LeFloid und die Jungs von ApeCrime. Oh, und Conchita Wurst taucht auf.

Ansonsten eine Menge Late Night Talker, die es verstanden haben die Plattform für sich zu nutzen, allen voran John Oliver.

YouTube und Facebook hüpfen dabei durch eine  Menge derselben Memes, wobei bei YouTube die Musik eine größere Rolle spielt, aber natürlich ist die IceBucket Challenge bei beiden stilprägend, auch wenn man sich streiten kann, ob diese mehr bei YouTube oder bei Facebook stattfand. Aber das Facebook sein Video bei Vimeo hochgeladen hat, zeigt dass die eigenen Videobemühungen doch noch nicht so weit sind.

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Das Aus von LeFloid bei Mediakraft- Interview mit Christoph Krachten

Vor kurzem sorgte die Meldung, dass LeFloid Mediakraft verlässt für Aufregung. In einem Interview mit Vice kritisierte der YouTube-Star das Netzwerk für zu wenig Support und machte seine Kündigung öffentlich. Bislang hielt sich das Netzwerk mit einer Reaktion zurück. Ich habe am Rande des TV2.0Summit den Präsidenten der Mediakraft Networks Christoph Krachten getroffen und nach seiner Meinung gefragt. Lest das erste Statement von Netzwerkseite zu „LeFloid Mediakraft“ und wie es in Zukunft weitergeht. Ich habe Christoph Krachten nämlich auch gefragt, wie abhängig sie eigentlich von ihren Stars sind.

Christoph Krachten, President der Mediakraft Networks, wie ist die Lage?

Christoph Krachten: Die ist sensationell. Unsere Viewzahlen steigen mit einer Rate von 10% im Monat. Wir liegen jetzt bei 450 Millionen Views im Monat. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Das ist aber auch branchenweit so. Onlinevideo wird immer wichtiger.

Wie sehr hat der Abschied von LeFloid Mediakraft getroffen?

Wie sehr hat der Abschied von LeFloid Mediakraft getroffen? LeFloid hat Mediakraft ja relativ öffentlich kritisiert und gesagt, dass er kündigen möchte. Ist das etwas wo du sagt: Aua?[quote_left]“Das muss jeder selbst wissen, ob er alleine weitermacht und das Risiko eingeht.”[/quote_left]

Nein, das ist was ganz normales. Die Branche sortiert sich neu. Das ist wie in der Plattenindustrie, da gibt es ja auch Künstler, die vom einen zum anderen gehen oder eine Plattenfirma verlassen. Es konsolidiert sich jetzt, mal sehen wie die Zukunft so aussieht.

Aber ihr seit schon etwas abhängig von den Stars. LeFloid zum Beispiel war das Aushängeschild für das Nachrichtennetzwerk, dass ihr gegründet habt.

Wobei gerade das Nachrichtennetzwerk jetzt auch unabhängig von LeFloid wahnsinnig gewachsen ist. Information wird immer wichtiger. Nein, ich glaube die Netzwerke sind ganz gut aufgestellt mit vielen Künstlern. Wir haben mehr und mehr Nachwuchskünstler, die inzwischen auf einem Niveau sind, wo die Großen vor ein bis zwei Jahren waren mit einer Millionen Views im Monat. Das Ganze wird viel, viel breiter. Von daher ist das eine ganz normale Entwicklung.

[quote_center]“Das Nachrichtennetzwerk wächst auch unabhängig von LeFloid.”[/quote_center]

Aber es gibt ja gerade wieder Diskussionen, auch wegen LeFloid und der Starkultur auf YouTube. “Es geht alles verloren, was YouTube eigentlich ist”, heißt es dann und Mediakraft sind dann die Bösen, die den Kommerz reingebracht haben. Kannst du das nachvollziehen?

Nein, diese Diskussion gibt es seit ich bei YouTube angefangen habe. Es fing damit an: “Oh, jetzt läuft Werbung vor den Videos, jetzt wird alles kommerziell. Jetzt passiert dies und jenes. Jetzt hat sich die YouTube-Startseite geändert.” Tatsache ist, dass es in dieser wahnsinnig schnelllebigen Branche so ein Nachhängen nach den guten alten Zeiten gibt. Wobei es die guten, alten Zeiten so gar nicht gab. Es ist einfach etwas, das sich ständig entwickelt.
[quote_left]“Wir sind Majorlabel.“[/quote_left] Kommerziell sind wir dabei alle. Wir leben alle von den Werbeeinnahmen und es gibt das nicht ein nichtkommerzielles und ein kommerzielles YouTube. Die Professionalisierung hat alle auf dieses Niveau gebracht, das muss man sehen. Viele Kanäle, die bei uns angefangen haben, haben durch uns die große Reichweite erreicht. Und da muss jeder wissen, ob er alleine weitermacht und damit auch das Risiko eingeht.

Oder er muss sich entscheiden: Will ich weiter wachsen, will ich weiter größer werden. Und ich glaube wir sind erst am Anfang. Es gibt noch viel viel größere Möglichkeiten zu wachsen, wie ich am Anfang erzählt habe: Die Branche wächst und wächst und daran kann man teilnehmen oder man kann sagen, ich möchte nicht daran teilnehmen. Das ist die Entscheidung. Wie in der Musikbranche: Da gibt es die Independentkünstler, die jahrelang ihr Tourneen machen, eine Fangemeinde haben und damit zufrieden sind. Und es gibt Leute, die sagen ich möchte möglichst groß werden, in möglichst kurzer Zeit und möglichst viel Publikum erreichen.

Aber ihr seht euch eher als Majorlabel, nicht als Independent-Label.

Wir sind Majorlabel. Natürlich sehen wir uns so. Und ich finde es eine ganz tolle Bewegung, die wir da unterstützen: Ein Demokratisierung der Medien. Und da sind wir wieder anders als ein Majorlabel, wir sind eben kein Doorkeeper oder Gatekeeper. Wir sagen nicht: ‘Du darfst, du darfst nicht’, sondern jeder darf. Wir fördern jeden, der wachsen will.

Jetzt haben wir die eine Abhängigkeit der Netzwerke, die von den YouTube-Stars und die andere ist die von YouTube selbst. Wie beobachtet ihr das? Facebook macht ja gerade einen großen Push Richtung Video.

Es gibt da immer mehr. Auch das wird sich entwickeln und breiter aufstellen. YouTube, das warf man nicht vergessen, ist das Portal, das Video diese Möglichkeiten gegeben hat. Da gab es als erstes die Möglichkeit Geld damit zu verdienen. Aus dem Grund hat sich das so entwickelt, im Gegensatz zur Podcast-Szene. Aber es kommen neue Player. Es gibt Yahoo Screen, da sind wir schon dabei. Es gibt auch noch ganz andere Videoplattformen. Groß und interessant ist eben Facebook, die immer aktiver werden. Mit Rowan Barnett von Twitter habe ich eben gesprochen, die werden auch einen eigenen Videoplayer anbieten. Da kommt einfach wahnsinnig viel Bewegung in den Markt und das ist auch nötig.

Das heißt, ihr seht euch nicht nur als YouTube-Netzwerk, sondern als Online…

[quote_right]“Ich möchte groß werden, ich möchte möglichst professionell produzieren und ich möchte ein möglichst großes Publikum erreichen.”[/quote_right] …Online-Video-Netzwerk. Ein Netzwerk, das Video-on-Demand anbietet. Von vielen Produzenten für ein großes Publikum, als Massenmedium. Ich komme ja aus dem Fernsehen und habe das auch so gesehen. Schon bei Clixoom – damals noch als Onlinetalkshow, jetzt als Wissenschaftskanal – habe ich mich immer so aufgestellt: Ich möchte groß werden, ich möchte möglichst professionell produzieren und ich möchte ein möglichst großes Publikum erreichen. Das ist aber bei jedem Medienschaffenden eigentlich das Ziel und wir können dabei unterstützen. Das kann man mitmachen oder eben nicht.

Das liegt auch an der Konstruktion von Netzwerken, wir haben wahnsinnig viel Know-how, das wir zur Verfügung stellen können. Wir haben einen eigenen Vermarkter, der dazu beitragen kann, dass man die Einnahmen erhöht und wir haben die hohe Reichweite, mit jetzt fast 20 Millionen Unique Usern im Monat. Das ist etwas, womit man Kanäle super fördern kann, die damit schneller wachsen können.

Wenn ich jetzt noch das Schlagwort Schleichwerbung bringe, welche Platte spielst du dann ab?

Bei uns gibt es keine Schleichwerbung, bei uns ist alles gekennzeichnet. Da steht immer oben links in der Ecke: Unterstützt durch Produktplatzierungen.

[quote_center]“Onlinevideo wird größer als Fernsehen.”[/quote_center]

Okay sehr schön. Müssen wir noch etwas zur Zukunft sagen. Hast du da noch einen Ausblick?

Das entscheidende ist: Vielen fehlt die Fantasie, wie groß das alles wird. Und ich habe heute gesagt: Wer hat alles einen Fernseher dabei? Da hat sich keiner gemeldet. Wer hat alles ein Smartphone dabei? Da hat sich jeder gemeldet. Und darin liegt die riesige Chance. Onlinevideo wird, und davon bin ich inzwischen überzeugt, größer als Fernsehen. Da ist Mediakraft ganz vorne mit dabei und mir persönlich macht das als altem Fernsehmacher wahnsinnig viel Spaß in so einer jungen, dynamischen Branche dabei zu sein. Mitten im Geschehen zu sein, auch mit einem eigenen Kanal, Mediakraft und den Videodays.

Neues zum Treiben der YouTube-Netzwerke und Entwicklungen der Medienwelt gibt es auch jede Woche in meinem Videonewsletter:
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LeFloids Abschied von Mediakraft und ist Vice überbewertet?

LeFloid will Mediakraft verlassen und nicht ins Fernsehen

LeFloid will seinem Netzwerk Mediakraft den Rücken kehren, in seinem Vice Interview lässt er deutlich seine Unzufriedenheit durchschimmern. Mediakraft verliert damit eines seiner stärksten Zugpferde, vor allem für den Nachrichtenbereich.

Außerdem erzählt LeFloid in dem Interview, dass er gar nicht unbedingt so gerne ins Fernsehen möchte, weil man da so wenig Kontrolle hat. Und als Star sieht er sich auch nicht, das ist man nicht, sondern man wird dazu gemacht.

+Das LeFloid Interview mit Vice lesen


Ist Vice überbewertet?

Vice, genau die mit dem Interview oben, sind als kleines Indie-Magazin gestartet und werden inzwischen mit 2,5 Milliarden bewertet. Es zählt damit zu den hippen neuen Medieunternehmen und wird von allen Seiten beobachtet. Nun gibt es Kritik an dem Laden, unteranderem weil rauskam, dass Redakteure vorher Meldung machen müsse, wenn sie über Marken schreiben, die auch als Werbekunden in Frage kämen. Das wirft natürlich ein schlechtes Licht auf die primäre Einkommensquelle Native Advertising und Sponsoring und inwiefern das noch vom redaktionellen Teil getrennt wird.

Als Vice Stärke wird weiter seine direkte Ansprache der Millenials gewertet, nun zeigen Zahlen, das andere Seiten diese noch viel mehr erreichen und sogar die altehrwürdige New York Times noch vor Vice liegt. Ganz vorne übrigens BuzzFeed, die sich ja eigentlich mit jedem Artikel eine neue Zielgruppe suchen.

+Digiday fasst die Kritik an Vice zusammen 

 

Gehaltsverhandlungen mal umgekehrt

Wir kennen das, die meisten Verträge verlangen heute ein Total-Buyout mit Rechten bis in alle Ewigkeit und für alle Medien, selbst solche, die noch gar nicht erfunden sind. Und das Honorar wird dabei immer niedriger so dass man mit dem Schreiben kaum Geldverdienen kann. Tom Hillenbrand hat den Spieß mal umgedreht, sollte ich bei der nächsten Gehaltsverhandlung mal probieren.

+Literarisches Gold lesen

 

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Flimmern & Sehen Youtube News & TV 2.0

Nachrichtenformate auf YouTube boomen

Nachrichten auf YouTube boomen. LeFloid ist auf dem Weg zum erfolgreichsten YouTuber Deutschlands mit seiner Show „LeNews“. Nach einer Studie von PEW Research ist Youtube nach Facebook eines der wichtigsten soziale Netzwerk für Nachrichten.

Jeder fünfte YouTube Nutzer konsumiert dort Nachrichteninhalte

20 % Nutzer der Videoplattform konsumiert dort auch Nachrichteninhalte. Das bedeutet, das 10% der US Bevölkerung auf YouTube mit Nachrichten in Berührung kommen, damit liegen sie in den USA sogar vor Twitter. Hier in Deutschland ist Twitter bekanntlich noch deutlich kleiner, entsprechend höher dürfte der Anteil hierzulande sein. Insgesamt aber nutzen fast 40% der amerikanischen Bevölkerung Webvideos mit nachrichtlichem Inhalt.

Die YouTube-Nachrichten-Kanäle sprießen

Dementsprechend sprießen YouTube Kanäle zum Thema News auch hier in Deutschland: Nach Mediakraft mit seinem Was geht ab?-Kanal hat sich das Netzwerk Divimove mit „Good to know“ seine eigene Nachrichtenshow gestartet. Vice, das vor allem für seine langen Dokumentationen bekannt ist, hat einen eigenen »Vice News«-Youtube Kanal gestartet. Die Sendung wird zusätzlich auch auf HBO ausgestrahlt.

Auch Dr. Allwissend hat den Sprung ins TV gemacht. Der YouTube-Doktor wurde durch seine unterhaltsame Mischung aus Information und Unterhaltung erfolgreich und ist nun auf RTL Nitro auch Teil der YPS Sendung.

Upskirt-Fotos und Giga-Viren – Youtube-Nachrichten Skurril & Boulvardesk

Doch abseits von Vice und Dr. Allwisssend beschäftigen sich die aufgezählten Nachrichtensendung größtenteils mit skurrilen und boulevardesken Themen. Eine der letzten „Was geht ab“-Folge von Mediakraft beschäftigt sich mit einem „Vergewaltiger Dorf in Florida“. Dabei stehen die beiden Moderatoren vor einer farbigen Wand und sprechen abwechselnd Sätze, während der andere im Hintergrund herumhampelt. Sprecherausbildung Fehlanzeige, fast wirkt es wie eine Persiflage auf eine Nachrichtensendung.

Auch bei LeFloid wird es vor allem schlüpfrig: Upskirt-Fotos ganz legal – Abmahnungen wegen YouTube Videos! – Kinder kämpfen im Käfig – Giga-Virus wegen globaler Erwärmung aus dem Eis aufgetaut.

Seine Vorschaubildchen werden dabei stets von großbusigen Mangacharakteren bestimmt. Beide Sendungen verfügen mittlerweile über eine eigene Redaktion, die vor allem die Meldungen von Focus Online liest und anschließend in der Videobeschreibung verlinkt. Nicht selten wundern sich kleinere Nachrichtenseiten über einen plötzlichen Besucheransprung, wenn eine Meldung in einem LeFloid Video aufgegriffen wurde.

Mit Persönlichkeit zur Glaubwürdigkeit

Wer den Erfolg nur in populären Themen sieht, leidet allerdings unter Kurzsichtigkeit. Denn LeFloid & Co. bieten ihren Zuschauern mehr als Nachrichten, sie bieten eine Haltung und einen ironischen Kommentare. Sie bieten Einblick in ihre eigenen eine ganz persönliche Meinung, eine Persönlichkeit und die ehrliche Aufforderung an ihre Zuschauer mit zu diskutieren. Darüber bauen diese Marken ihre Glaubwürdigkeit auf: Etwas von sich selbst preisgeben und sich angreifbar zu machen, zeugt von Vertrauen. Nach einer Folge „LeNews“ weiß ich mehr über LeFloid, als nach 3 Jahren Tagesschau über den Moderator. Und fühle mich verbunden.

Außerdem kennen diese Persönlichkeiten ihr Publikum -oder besser- ihre Community sehr gut. Wenn LeFloid über die GEMA oder Gamer berichtet, ist das hochrelevant.

Fernsehsender, gerade auch die öffentlich-rechtlichen, müssen sich aber fragen, ob Menschen, die mit solch einer Art Nachrichten aufgewachsen sind, eines Tages die Tagesschau einschalten werden.

Siehe dazu auch:

Ich mache übrigens eine wöchentliche Nachrichtensendung zu Neuigkeiten in Medienwelt & Netzkultur. Diese kann man auf YouTube abonnieren und als Newsletter:
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Dieser Artikel erschien zunächst für das TV 2.0-Blog
Bild: [Screenshot] LeFloid im Trailer zum Kanal „Was geht ab?!

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Gesellschaft Netz &

Das Netz: Von Selbstdarstellern zu Produzenten

Am Anfang waren es die Blogs, heute ist es angeblich Youtube: Ein Hort für Selbstdarsteller. Immer wieder bezeichnen die Medienberichte engagierte Nutzer im Netz als schamlose Selbstdarsteller. Die „Selbstdarsteller beflügeln Web 2.0„, Amy & Pink schrieb mal über die „Generation Selbstdarstellung“ und die Süddeutsche sucht per Abstimmung „Die größten Selbstdarsteller im Netz„. Und Der Standard bezeichnete nun den Deutschen Webvideopreis als „Videopreis für die Selbstdarsteller im Internet„, doch diese Bezeichnung greift zu kurz. Menschen die im Netz veröffentlichen sind längst mehr als Selbstdarsteller, sie unterhalten, informieren und bringen zum Nachdenken und das mit wachsender Professionalität.

Sicherlich muss man hier Unterscheiden: Als Blogs noch Persönliche Tagebücher im Netz waren, ging es sicherlich mehr darum sein eigenes Leben in gewisser Weise zu präsentieren. Vlogger auf Youtube wollen sicher vor die Kamera und möglichst lustig etwas erzählen und Facebook ist bis heute ein Tool, dass in erster Linie dazu dient sich selbst in einem gewissen Licht zu präsentieren und bestimmte, erfolgreiche Bereiche des Lebens herauszustellen, genauso wie andere soziale Netzwerke.

Aber Blogs sind eben nicht mehr Tagebücher im Netz, sondern viele davon längst themenspezifische, respektable Onlinemagazine. Youtube ist nicht mehr nur die Plattform auf der Leute eine Kamera anmachen und davor rumhampeln, sondern wo Serien, Filme und neue Formate entstehen. Ebenso  sind inzwischen viele der Nutzer sehr viel professioneller geworden und es geht nicht mehr darum, nur sein Gesicht in eine Kamera zu halten oder Eyeballs auf die eigene Person zu richten. Mit wachsendem Publikum hat man auch selbst eine Pflicht diesem gegenüber. Wenn Sascha Pallenberg von Messe zu Messe hetzt um das neuste in Sachen Mobile Computing zu präsentieren, geht es ihm sicher nicht um darum sich selbst zu präsentieren, sondern die Leser als erster mit aktuellen Informationen zu versorgen. Y-Titty sind auf einem Level angelangt, wo sie Woche für Woche überlegen, wie sie ihr Publikum unterhalten können. Würde man ihnen reine Selbstdarstellung vorwerfen, würde man implizieren, ihr Protagonist TC sähe sich selbst gerne als Frau. Wenn wir neue Folgen für YouJustDon’tDo drehen, dann überlege ich nicht, wie genau ich vor der Kamera aussehe oder ob die Rolle eventuell peinlich ist, sondern was können wir besser machen als das letzte Mal? Was hat nicht gepasst? Wie können wir die Geschichte besser erzählen und das Publikum unterhalten?

Und dahin dreht es sich immer mehr. Natürlich braucht es immer jemand, der bereit ist sich vor die Kamera zu stellen, der bereit ist seine Meinung mit anderen zu teilen und die Kritik daran einzustecken und dahinter steckt bestimmt auch ein Hang zur Selbstdarstellung. Und machen wir uns nichts vor: Eine gelungene Selbstdarstellung und -inszenierung hilft sehr die Inhalte zu verbreiten und an den Mann zu bringen. Ein Beispiel wäre Sascha Lobo, dessen Frisur ihm geholfen hat sich erfolgreich zu vermarkten und ihn bei der oben genannten Umfrage gleich auf Platz 1 katapultiert. Aber er kann eben auch jede Woche auf SpiegelOnline wichtige Themen ansprechen. LeFloid macht ähnliches: Seine Sendung „LeNews“ ist zwar weit weg von journalistischen Standards, aber dennoch nutzt er seine Bekanntheit immer wieder um Themen anzusprechen, die ihm wichtig sind und das Publikum interessieren.

Menschen die Produzieren sind mit wachsender Professionalisierung nicht mehr ihrem Selbstdarstellungstrieb verhaftet, sondern wollen ein Publikum bedienen/informieren/unterhalten. Ansonsten könnte ich mit der gleichen Logik Claus Kleber, wenn er Abends das „heute journal“ präsentiert Selbstdarstellung vorwerfen, genauso allen anderen Journalisten, ich glaube und hoffe nicht, dass die Meisten das antreibt.

Bild: Some rights reserved by Unfurled