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Harald Schmidt vs. Oliver Welke

Deutschland sucht die Daily Show, und wir vom netzfeuilleton.de begleiten diesen Weg intensiv.

Ins Rennen gehen, neben einem Webkontrahten, zwei Kandidaten:

Oliver Welke mit seiner heute-show und Harald Schmidt mit seiner Nachfolgesendung zu Schmidt&Pocher.

Oliver Welke ist bereits gestartet und präsentiert heute Abend um 23.00 Uhr die zweite Ausgabe seiner Nachrichtensatire. Die Kritik an der ersten Show lautete bei uns vor allem: „Einmal im Monat ist nicht ‚Daily'“ und an diesem Punkt scheint sich tatsächlich etwas zu tun. So hat man Online bereits ein „heute-show Spezial“ gestartet, dass einmal wöchentlich in 4 Minuten das Nachrichtengeschehen kommentiert. Präsentiert wird dies allerdings nicht, wie der große Fernsehbruder von Oliver Welke, sondern von Christian Ehring. ((Dies soll keinesfalls ein Urteil sein.))

Doch auch dieser große Bruder soll ausgebaut werden. So hat ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut, auf dem Medienforum NRW verkündet die heute-show noch zwei-, drei mal monatlich ausstrahlen will und er danach gerne auf Wöchentliche Ausstrahlung umstellen möchte, das berichtet DWDL via Twitter. Begünstigt wird diese Entscheidung, vom Kerners Weggang zu Sat.1, der dazu führt, das unter der Woche zahlreiche Sendeplätze frei werden, so DWDL weiter.

Die Umstellung auf wöchentliche Ausstrahlung im September, würde genau in den Starttermin von Harald Schmidt fallen. Dessen neue Show soll nämlich am 17. September starten und wird den Namen des Protagonisten tragen: „Harald Schmidt“. ((Das berichteten die Stuttgarter Nachrichten )) Damit kehrt also der Titel der Zeit vor Pocher zurück und auch die Sendedauer wird wieder angepasst, wie der Quotenblogger bemerkte, und von 1 Stunde auf 45 Minuten zurückgestuft.
Einer täglichen Ausstrahlung diese Sendung erteilte er aber eine klare Absage: „Ich bin für kein Geld der Welt mehr bereit, das noch einmal zu machen.“, so das Schmidt. Damit fällt hier also Daily weg, aber im Gegensatz zur heute-Show soll Schmidt weiterhin einen Gast an die Seite gestellt bekommen.

Das er eine Sendung alleine tragen kann, bewies er erst letzte Woche beim Satire Gipfel, als er selbst den Gastgeber Richling klar in den Schatten stellte und neben Hagen Rether den einzigen Lichblick dieser Sendung darstellte.

Bleibt nur noch die Frage, kann Harald Schmidt Stewart?

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Einmal im Monat ist nicht „Daily“

Gestern war es so weit: Das ZDF traute sich als erster deutscher Fernsehsender eine Adaption der erfolgreichen Nachrichtencomedy „The Daily Show“ zu senden.

Eine Weltkugel ist keine Nachrichtensendung

So war während er 40-minütigen Sendung das Vorbild aus den USA allgegenwärtig und muss sich deshalb auch einen Vergleich mit dem großen Bruder gefallen lassen. Die Grafiken beispielsweise sind ganz klar von „The Daily Show“ inspiriert, ebenso die kleinen zwischen Trailer, wie beispielsweise das „Battle for Bellevue“. Genauso wie die gesamte Anmutung vom Logo der Weltkugel bis hin zum einsamen Anchorman an seinem Pult.

Die Weltkugel kann man natürlich auch auf die heute-Familie zurückführen, was bis heute erstaunt, dass das ZDF seine seriöse Nachrichtenmarke für eine Satiresendung hergibt.

Ein Oliver Welke ist kein Jon Stewart

Aber zum inhaltlichen. Ein Oliver Welke ist kein Jon Stewart, dass dürfte aber von vornherein klar gewesen sein. Zwar bemüht er sich dessen Stil zu übernehmen, was ihm bei einigen bissigen Sprüchen auch gerne gelingt, aber vor allem die von  Stewart berühmte erregte Gestik und Mimik wirkt bei Welke doch stellenweise sehr  gestellt und gespielt. Aber ein Oliver Welke ist eben auch vor allem Sportjournalist und dann Comedian und auch wenn er sich im Vorfeld bemühte zu betonen, dass er ja im Nebenfach Politikwissenschaft studiert habe, fehlt ihm doch oft das die satirische Analyse. Beziehungsweise wenn sie aufkommt fällt sie schnell dem nächsten Kalauer zum Opfer.

Ein Oliver Welke ist kein Ingolf Lück

So fühlt man sich zum Beispiel bei der Betrachtung der Wahlplakate fast in die Top10-Rubrik der „Wochenshow“, doch mit dem Titel „der neue Ingolf Lück“ wird man Welke dann doch nicht gerecht. Dazu ist er zu politisch und zu nah am aktuellen Nachrichtengeschehen.

Ein n-tv ist kein FOX News

Das Herz jeder „Daily Show“ sind natürlich auch die Ausschnitte aus Fernsehsendern. Die gelingen auch bei der „heute-show“ durchaus gut.
Auch wenn es im Voraus hieß, man hätte vor allem Ausschnitte aus den Privaten präsentierte sich hier ein anderes Bild: Die  Ausschnitte sind vor allem aus den Nachrichtensendungen von ARD und ZDF, was in erster Linie aber ein Armutszeugnis für die deutschen „Nachrichtensender“ n-tv und N24 ist. Dennoch bleibt der Eindruck, dass die Redaktion teilweise noch durchaus absurdere Äußerungen aus der deutschen Fernsehlandschaft hätte ausmachen können.

Ein Team ist kein Gast

Großes Standbein der Show sind auch die anderen Mitglieder des Teams, zu denen immer wieder geschaltet wird. Auch hier regieren oft die Kalauer, wie zum Beispiel die Schalte zu Dietrich Hollinderbäumer nach Nordkorea, dessen einzige absehbare Pointe darin bestand, dass er in Wahrheit vor einem Hotel in Bali steht. Auch Martina Hill („switch reloaded“), deren Verpflichtung im Vorfeld  für Aufmerksamkeit sorgte, muss aufpassen das ihr Witz als Demoskopie Expertin Tina Hausten von „kompetent in Prozent“ nicht zu schnell aufgebraucht ist. Zwar ist die Spielerei mit sinnentleerten Zahlen gekonnt angeprangert, ob sich diese aber auf Dauer trägt?
Genauso wichtig: Das Hopsnehmen der so genannten Experten, für das es Comedian Olaf Schubert ((sein Live-Programm sei an dieser Stelle empfohlen)) gelang den omnipräsenten Finanzexperten Wolfgang Gerke vors Mikrofon zu locken.
Wirklich satirisch wurde es dann mit Ex-TITANIC-Chefrdakteur Martin Sonneborn in die neuen Bundesländer fuhr, um die Leute dort für die Feier von 60 Jahren BRD zu begeistern.
Einen Gast sucht man in der „heute-show“ dagegen bis jetzt vergeblich. Die sind zwar bei der „Daily Show“ regelmäßige Highlights (immerhin gab sich schon Barack Obama die Ehre), aber man darf auch anzweifeln, dass es genügend deutsche Promis gäbe, die sich mit ausreichend Witz und Schlagfertigkeit bissigen Kommentaren aussetzen würden.

Einmal im Monat ist kein „Daily“

So zeigt sich die heute-show als durchaus kurzweilig und sie ist, das wird ihr niemand absprechen, eine Bereicherung für die deutsche Fernsehlandschaft. Sie hat, auch das wird niemand bestreiten, noch Entwicklungspotential nach oben, die entscheidende aber Frage ist, wie soll die geschehen, wenn die Sendung nur einmal im Monat kommt? Das ist das größte Manko der Sendung, denn es entspricht auch nicht der Geschwindigkeit mit der politische Diskurse geführt werden. Ich denke man lässt sich hier einiges entgehen. Auch bei der Onlineabrufbarkeit bleibt man hinter den Ansprüchen zurück. So wird die Seite des ZDF zwar jeden Tag noch schöner, dennoch lässt sich nicht die gesamte Show abrufen, sondern nur einzelne Ausschnitte. ((Mit der oben widerlegten Behauptung man hätte vor allem rechtlich nicht geklärte Ausschnitte aus den Privatsendern)) Wer also die Sendung verpasst hat, dem bleiben die Wiederholungen heute Abend um 20.30 Uhr im ZDF.dokukanal oder am Samstag um 23.50 Uhr bei 3sat.

Oliver Welke hat vorgelegt, nun darf man gespannt sein, was Harald Schmidt im September anders macht.

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The real Slim Shady?

Gestern Abend konnte sich Stefan Raab wieder über internationalen Besuch höchster Berühmtheit freuen. Nachdem bereits am Vortag mit Green Day für viel Furore gesorgt wurde, sollte Eminem diese TvTotal-Woche noch an die Spitze treiben. Doch nicht nur die Einschaltquoten sollten enttäuschen, auch der Auftritt des früheren Großmauls Amerikas zeichnete ein trauriges Bild.

Es ist etwas mehr als vier Jahre her, als Eminem zum wiederholten Mal bei TvTotal eingeladen war. Vorwiegend drehte sich die Unterhaltung um Freificks und Muschis. Das Gesäß der weißen Rapikone durfte auch damals wieder von ganz Deutschland bewundert werden und dabei wirkte nichts inszeniert, sondern so wie die Musik des Gastes: Ungehobelt, direkt und komisch. Während sich Raab auf einen weitere Show dieser Art freute und bereits im anfänglichen Standup über einen Hattrick der Entblößung spekulierte, war Slim Shady nicht wirklich für die alten Späße zu haben. Stattdessen wirkte er müde, völlig von der Rolle und blickte apathisch auf den Studioboden.

Der Beginn wirkte noch vielversprechend – Eminem trug einen Mundschutz als scheinbaren Witz auf die Schweinegrippe. Ähnlich parodierte Raab die neue Hypekrankheit eine Woche zuvor ebenfalls. Doch nach zwei gespielten Niesern wurde auch schon die bewährte Zensurfreiheit im deutschen Fernsehen gelobt, sodass es auf das Vokabular des Gastes hinauslief. Raab versuchte also seinen üblichen Humor zu verdeutlichen und die Legende des Sprechgesangs spielte das Programm leidig mit. Dabei wirkt er wie ein unmotivierter Schüler, der halbherzige Worte wiederholt, um den Lehrer nicht zu einer persönlichen Mitteilung für die Eltern zu zwingen. Ein ausufernder „Franjo Pooth“-Ruf war zunächst ganz witzig, schien aber nicht lustig genug zu sein, sodass schnell zum nächsten Thema übergegangen wurde: Die deutsche Rapszene und die interessierte den amerikanische Superstar nicht wirklich. So quasselte sich Raab über Buschido und Sido den Mund fusselig, wohlmöglich eine Antwort erwartend und versuchte dann die ganze Eskapade mit einem Silbereisen-Witz zu retten. Die Menge lachte, Eminem quälte sich mit einem kurzen Kommentar, so richtig eins draufzusetzen, wollte ihm aber nicht gelingen. Vielleicht wollte er aber auch einfach nicht.

Dabei bot er noch eine Chance an und stellte sich als Angriffsfläche auf, als er sexuelle Selbstbefriedigung für seine vierjährige Abstinenz verantwortlich machte. Doch Raab wollte nicht so wirklich darin einsteigen und interessierte sich lieber für die Drogenprobleme seines Gastes. Der nahm es sarkastisch und versuchte sich in einer Bodybuilderpose zum Beweis seiner Gesundheit, bevor er wohl seine ehrlichste Aussage an diesem Abend traf. „What the fuck am I doing?“, wunderte er sich. Diese aufgedeckte Fassade schien das Publikum nicht wahrzunehmen und auch der letzte fragewürdige Punkt dieses Abends wurde mit großem Applaus begleitet, obwohl auch hier die deutlichste Unlust zu spüren war: Raab überredete Eminem zu einer improvisierten Rapeinlage mit Chachacha-Musik. Ein Versuch diesen Vorschlag zu umgehen, konnte Raab nicht überzeugen. Vielleicht ist das einstige Ausnahmetalent einfach kein Spielverderber, aber diese spontane Aktion schien ihm garnicht zu gefallen. Das wurde auch in seinen kurzen Phrasen deutlich, die der Talkmaster und wohl auch ein großer Teil der Menge nicht ganz verstanden hatten. „I have no idea what I’m doing“ sprach der böse Junge Amerikas da zur flötenden Hawaii-Musik und sein Mittel zur Botschaftsübermittlung schien hier von niemandem wirklich angenommen zu werden. Fast schon tragikomisch wie das Gefühlsventil unweigerlich gestopft zu sein schien.

Entweder Raab ist blind oder er konnte seine Enttäuschung mit diesem prüden Lächeln der Begeisterung fast schon überwinden, denn das was er sich vorgestellt haben muss, ist hier sicherlich nicht eingetreten. Oft heißt es über den deutschen Talkshowhost, dass er langweilig geworden sei. Im Vergleich zu Eminem war er dieses Mal aber ein aufgeweckter Welpe inmitten einer Einschläferung. Denn sein Gast war nicht zufrieden in der Rolle, die er früher wie kein zweiter beherrschen konnte. Sein neues Album trägt den Titel „Relapse“ – ein ironischer Name, wenn man die Medikamentensucht des Rappers verfolgt hat. Seit einigen Jahren war der „Whiteboy“ Schlaftabletten-süchtig und zog sich aus dem Medienrummel zurück. Sein Album „Encore“ zeigte hier die deutliche Billanz einer Person, die mit der Musikbranche nicht mehr viel am Hut hatte. Statt Beef gab es wehmütige Lieder für seine Tochter und abschiedsreife Popdramatik. Mit seinem neuen Album könnte eventuell wieder die alte Form erlangt werden – bisher sieht es aber nicht wirklich dannach aus. Die erste Single „We made you“ ist witzig, kann aber „Just lose it“, „The real slim Shady“ oder „Without me“ nicht annähernd das Wasser reichen. Im Video sieht er zerbrechlich aus, in lethargischer Manier schaut er tiefernst in die Kamera, während Drahtzieher Dr. Dre für den letzten Funken der Marke „Slim Shady“ zu posieren scheint. Der gestrige Liveauftritt kann auch nicht zu den guten gezählt werden. Es ist seltsam, dieses kreative Großmaul, das zurecht als brilliant gelobt wurde, so ausbrennen zu sehen.

Wer sich die Sendung noch einmal anschauen möchte, kann dies hier tun.

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Deutsche „Daily Show“ schon da!?

Während ARD und ZDF noch daran tüfteln und auf sich warten lassen, war das Internet mal wieder schneller.

Coffee and TV hat eine Sendung aufgetan, die einer deutschen Version von Jon Stewart’s Daily Show schon sehr nahekommt: „Das Nachrichten“, gemacht von den Comedians von ONKeL fISCH.

Gut mit dem „daily“ hapert es noch ein wenig, die Show wird nur wöchentlich aktualisiert, aber auch die Entwürfe der Öffentlich-Rechtlichen sehen nur eine wöchentliche, bzw. monatliche Ausstrahlung vor. Dafür läuft das mit der Onlineabrufbarkeit schon prima: die Sendung wird nämlich über Youtube ausgestrahlt.

Auch wenn die Zuschauer zahlen noch recht gering sind, zeigen die Zwei doch, dass es im Grunde möglich ist auch in Deutschland absurde Ausschnitte zu finden und gestikstark zu kommentieren. Und dabei sind die Zwei auch noch erstaunlich oft erstaunlich lustig und skrupellos.

Hier die aktuelle Folge:

Mehr im „Das Nachrichten“ Youtube Channel. Zum Vergleich nochmal das Original: www.thedailyshow.com

[via 6vor9]

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Neues Simpsons Intro

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Eine verpatzte Premiere

Um in Deutschland nicht mehr 30% der Sendezeit von Schnuffl, dem besoffenen Elsch oder sonst irgendeinem Handy-Abo-Anbieter psychisch penetriert zu werden, muss man viel Geld bezahlen. Für dieses Geld sollte man exklusive und qualitativ hochwertige Programme bekommen.Im Ausland z.B. Groß-Britannien oder – wie so oft als Beispiel dienend – USA, ist es Gang und Gebe, dass der Zuschauer für „gute“ Unterhaltung bezahlen.

Hier kommt der Punkt, an dem ich die Leser vielleicht warnen sollte: Das wird lang und kritisch.

Im Ausland jedenfalls stellt sich nur die Frage: Welchen Anbieter oder welches Paket nehme ich? Denn bezahlt werden muss sowieso.

Für uns in Deutschland, stellt sich diese Frage nicht (mehr). Aber dafür muss ich noch ein bisschen in der Zeit zurückgehen und die Kinder beim Namen nennen.

Es geht um den Pay-TV-Anbieter Premiere.
Bevor es das heutige Premiere gab, ist viel passiert.Der Sender Premiere stand schon öfters kurz vor dem Aus und in roten Zahlen. 1999 etwa, als nur noch eine Fusion mit DF1 zu Premiere World das sinkende Schiff über Wasser hielt. Oder auch 2005/2006, als man die Rechte an der Bundesliga verlor. Und so nun auch jetzt. Nach außen hin, soll der Anschein erweckt werden, dass nichts los ist, doch Innerlich brodelt es gewaltig.

Klar ist, dass Premiere von der Bundesliga und die Bundesliga auch – irgendwie – von Premiere lebt. In den vergangenen 2 Jahren bereitete Premiere zur Stabilisierung und in Erwartung des Kundenansturms einen Verschlüsselungswechsel vor. Man hoffte so die illegalen Schwarzseher für sich zu gewinnen. Doch so einfach ist es nun auch nicht. Schließlich waren Schwarzseher nicht ohne Grund die solchen.

premiere
© Premiere

Der Verschlüsselungswechsel hat Premiere viel Geld gekostet und man kalkulierte mit hohen Zahlen für Neuzugänge.Nach neusten Zahlen soll Premiere ca. 600.000 Kunden weniger haben als erhofft bzw. gebraucht.
Schätzt man die Zahl an ehemaligen Schwarzsehern auf ungefähr ein Viertel davon, doch selbst falls alle Schwarzseher Neukunden geworden wären, hätte man das Ziel nicht im Ansatz erfüllt.
Doch weder am Programm, noch am Preis wurde was getan. Lediglich das Familien-Paket bekommt der neue Premiere-Kunde 6 Monate gratis.
Allerdings wurden gleichzeitig alle Mitarbeiter, Studenten- oder Azubi-Sonderabonnements aus dem Angebot genommen.

Doch warum sollen die Leute dann kommen?

Nicht nur, dass sich eine Großzahl an Kunden und Nicht-Kunden in Internet-Foren über Kundenservice, Bild- und Sendequalität oder auch einfach die Programmgestaltung beschweren.Auch der Preis ist für viele einfach unangemessen teuer.

Bei etwas über 50 € für das komplette Paket erwartet Otto-Normal-Verbraucher mehr. Dass man im Komplett Paket 2 HD Sender, 1 Sport-Portal mit immer geringer werdender Anzahl an Ereignissen, zu wenig Berichterstattungen und zu vielen Wiederholungen hat, ist der größte Kritikpunkt.

Die 2 HD Sender gibt es als Option für 10 Euro (!). Doch wie steht es um die Qualität davon? So wurde dort eine Bundesligapartie wird mit einem Datenstrom von 7 Mbit/s gesendet, während die ARD die Sportschau mit knappen 6 Mbit/s sendete. Ergebnisse davon sind Pixelfehler, schwammige Bilder und Unschärfe am Bildrand. Eben so, wie man es auf einem HD-TV von SD-Übertragungen gewohnt ist.

Generell wird kritisiert, dass viel zu wenig aus den Bundesliga-Rechten gemacht wird. Es gibt nur an Spieltagen jeweils vor und nach dem Spiel Berichterstattungen und Aufarbeitungen der Geschehnisse. Und dann geht es nur um die 2-3 Spitzenteams, meistens aber doch um die Bayern. Als nicht-Bayern Fan ist das doch nervig – aber bekannt.

Oft werden auch die vielen und unübersichtlichen Spartensender als unnötig bezeichnet, da sie zu wenige Zuschauer (Liebhaber des Programms) haben und zu viel Datenstrom verbrauchen.

Um ein bisschen Aufräumarbeit war man zwar auch bemüht, aber dafür wurden Hauptsender wie „Serie“ durch einen lieblos gestalteten Fox-Klon ersetzt, der nur die Nacht durch sendet und währenddessen auch noch die Sendungen vom selben Abend wiederholt, und der Filmkanal 4 für Serien benutzt.

Man sieht also fast alle Sendebereiche werden kritisiert und auch neuste Gerüchte lassen durchblicken, dass man zwar mit viel Verspätung den Schuss gehört hat, aber gleichzeitig neue Baustellen für Diskussionen eröffnet.

Und nun soll sich alles ändern?

Stimmt es, was gemunkelt wird, soll es zwar bald mehr HD Sender geben, aber das Zugpferd Bundesliga soll nicht mehr einzeln buchbar sein.
Doch gerade Leute, die nur Premiere der Bundesliga wegen gebucht haben oder buchen wollen, sind darüber weniger erfreut. Und diese Leute dürften den Großteil der Premiere-Kundschaft bilden. Neukunden werden so abgeschreckt und bleiben zwangsläufig auch weiterhin fern. Auch Premiere-Star und verbliebene Exklusiv-Inhalte sollen nicht wie bisher, in der Paketfamilie behalten, sondern auch extern vermarktet werden.

Man kann nur hoffen, dass sich nach Murdochs Einstieg Premiere -teilweise- an SKY orientiert. Dann kann man auch ruhig wie SKY kassieren. Denn ein Komplett Paket mit ca. 20 HD Sendern und unzähligen Spartensendern mit exklusivem Inhalt kostet in England zwar knappe 80 Euro, aber bietet eben auch Dementsprechendes.

Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.

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Die neuen „Friends“?!

brunnenn

Der Serienhimmel hat ja schon einiges auf unsere Mattscheiben gezaubert und einige der TV Produktionen gingen genauso schnell, wie sie kamen.
Doch gab es einige „Sitcoms“, die etwas Besonderes waren. Serien, bei denen man ein heimisches Gefühl bekommt.

Meist stehen so genannte Familien-Sitcoms ganz weit oben auf der Beliebheitsskala der Fernsehjunkies.
Klar, denn das spricht wohl die größte Zuschauer-Schicht an.

Mitte der 90er kamen die ersten Sitcoms aus den USA zu den deutschen Privatsendern. Kabel 1 und RTL zeigten oftmals am Wochenende im Vormittagsprogramm 1 oder 2 Stunden die ersten Sendungen.
Die Zeit verändert sich und besonders um die Jahrtausendwende wurden in Deutschland oftmals die Sendeplätze vor oder nach 0 Uhr für die Sendungen zugeteilt. Eher sub-optimal. Dafür lief den ganzen Nachmittag und Vorabend großteils der deutsche Fernsehmüll (Gerichtshows, Privatdetektive und Co).
Eine Ausnahme war und ist der Sender RTL 2. Dort kommen nachmittags bis zum Vorabend. Sendungen wie „Hör mal, wer da hämmert“, „King of Queens“, „Prinz von Bel-Air“, „Full House“ und so weiter.
Allerdings wiederholten sie immer die gleichen Serien, dann wurden auf einmal 4 Folgen am Stück ausgestrahlt. Was zwar auch cool war, aber wenn du diese 4 Folgen schon 10-mal gesehen hast, langweilig wurde.
Irgendwann in der Mitte dieses, sich dem Ende zu neigenden, Jahrzehntes stießen auch Kabel 1 und Pro Sieben auf Sitcoms. Kabel 1 machte vieles richtig. Die Serienauswahl. Genre- Klassiker wie: Die Cosby-Show, Cheers (!), Seinfeld oder auch Friends.

Besonders letztere hat wohl die meisten Zuschauer in dieser Spalte. 10 Jahre lang und 10 Staffeln mit Rekordgagen waren die „Friends“ für die Zuschauer da. Und im Gegensatz zu früheren Sitcoms, war weder eine moralische Botschaft der Mittelpunkt der Sendung, noch war jede Folge ein Einzelstück für sich. Das war wohl letzten Endes das Erfolgsrezept, weshalb die Serie so über Jahre so viele Zuschauer und Fans anzog.
Je mehr das wurden, desto größer wurde auch der Geldhaufen bei den Fernsehstationen.

Lange hat man nach einem ähnlich erfolgreichen Serienrezept gesucht. Es gab viele, viele schlechte Sendungen, die meist nach der ersten Staffel wieder abgesetzt oder nebenbei passabel weiterliefen. Sogar ein Spinn-Off der Serie mit dem beliebten und charismatischen Charakter „Joey“ wurde abgesetzt und hat den Weg ins Deutsche Wohnzimmer nicht gefunden.

Das Problem der meisten Serien: Die Hauptcharaktere funktionieren nicht richtig.
Doch aus all diesen Entwicklungen, läuft seit mittlerweile 4 Jahren die Serie „How I Met Your Mother“. Und dort klappt es einfach. Die 5 Freunde aus New York können sich kontinuierlich steigender Popularität erfreuen und haben eine große Zukunft vor sich.

Ich empfehle jedem Sitcom-Fan diese Serie. Und am besten auf Englisch, denn bei uns läuft die Serie seltsamerweise auf dem verschenken Sendeplatz samstags um 14 Uhr und ist erst mitten in der zweiten von mittlerweile vier Staffeln. In Amerika ist es schon längst ein Prime-Time Schlager und hat im Gegensatz zu dem großen Rest der anderen Serien einen sicheren Sendeplatz.

P.S.: Die Serie „Scrubs“ sehe ich ähnlich stark an. Allerdings ist es keine typische Sitcom, weshalb ich sie nicht aufgezählt habe. Außerdem hat Scrubs in Deutschland schon eine große Popularität und muss nicht mehr empfohlen werden.

Falls ihr noch ähnliche Empfehlungen habt, immer her damit. Und wer erkennt aus welcher Sitcom der Brunnen ist?

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Smith und Pocher

Johannes B. Kerner wird bei Switch zwar gerne als nerviger Gastgeber parodiert und hatte wirklich schon ein paar schwache Momente, aber es scheint wie beim Tennis zu sein. Man ist nur so gut, wie sein Gegenüber.

Angucken! solange es noch online ist. Die JBK-Show vom 15.1.2009. Gäste: Oli Pocher und Will Smith.

Link für die Mediathek (Bitte Pop-Ups erlauben)

Ich muss mich dazu noch kurz outen: Ich bin Will Smith Fan.

Ich hasse ihn für Wild Wild West und liebe ihn für Prince of Bel Air, Men in Black und alle Fresh Prince Alben. Ich mag es aber auch nicht, wenn er abgeht wie Tom Cruise bei Oprah. Trotzdem eine legendärer Auftritt.

Nun will ich aber nicht zu sehr auf die Sendung eingehen und zu viel verraten. Einfach angucken.

PS: Watch the beef!

Foto Quelle: obs/AXN

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Original oder Kopie?

Es ist irgendwie immer das Selbe.

Man zappt sich durch das Spätabend Programm im TV oder guckt sich seinen Lieblingsfilm auf einen der neumodischen digitalen Medien an, und das auf Deutsch.

Doch wieso spricht Eddie Murphy da in New York so perfekt deutsch? Und wieso liegt denn da Stroh?

Heute befasse ich mich mit einem Thema, das so viel Aufwand benötigt und so unscheinbar scheint: Synchronisation.

Die Synchronisation ist ein Thema, dessen Ausmaß mir erst vor ein paar Jahren richtig bewusst wurde.

Im Grunde genommen, haben wir es in Deutschland richtig gut. Bei uns machen den Job ausgebildete Theater-/Film-/Radio- oder Fernseh-Schauspieler.

Sie machen es mit Leidenschaft, mit Witz und mit Professionalität.

Es gibt Ländern, in denen das anders ist. In Polen beispielsweise wird über den originalen Ton, die Übersetzung gelegt, die (meist) monoton den Text spricht.

Dann gibt es noch die andere Seite der Medaille. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die USA. Ich bin mir immer noch nicht ganz schlüssig darüber, was der Amerikaner denn überhaupt hören will. Einerseits liebt er Comic-Serien, deren Sprecher selbst dort große Stars sind. Anderseits herrscht beim Publikum eine Mentalität, die nun auch nach Europa oder zumindest Deutschland schwemmt. Denn bei Filmen zählt nur das original. Und da dort die Weltsprache Landessprache ist, sind „allet Schlampen außer Mutti“. Im Land von Hollywood und McDonalds kommen nachsynchronisierte Filme weniger gut an. So haben es ausländische Filme dort sehr schwer.
Denn bei denen kann die Synchronisation noch so gut sein, die US-Bürger sind in diesem Punkt sehr eigen.

Doch genug von andern. Nun zu uns. Das alte Europa hat generell eine gute und solide Synchronisation. Die deutsche Sprache hat dazu noch den Vorteil sehr komplex zu sein.
Das wiederum hat den Nachteil, dass die Ausübung eines Berufes in diesem Genre sehr schwer ist und die Leistungsdichte im professionellen Bereich überschaubar ist.

Und die richtig guten Synchronsprecher hört man in verschiedenen Rollen immer wieder und gewöhnt sich daran.

So ist es normal für mich das Theo Huxtable (Die Cosby Show) wie Ben Stiller und Justus Jonas (Die drei ???) klingt.
Aber eine exklusive Stimmenvergabe kann einfach nicht realisiert werden, was immerhin eine gewisse Qualität garantiert.

Allerdings gibt es komplette Fehlgriffe in der Besetzung von Synchronstimmen.
Chris Tucker und Chris Rock leiden in Deutschland beide unter demselben Problem. Beide haben jaulende Stimmen die – in meinen Augen – einen großen Teil der Personen an sich bilden. So wirken die deutschen Stimmen eher wie die Protostimmen für afroamerikanische Schauspieler. Ein bisschen locker, aber immer noch zu rau und kantig um die beiden so rüberzubringen, weshalb sie so berühmt sind.

Ein komplett krasser Fehltritt ist Denzel Washingtons Synchronstimme. Denzel Washington hat eine harte und dunkle Stimme bei uns in Deutschland. Das Original allerdings hat eine hellere und sanftere Stimme. Allerdings mag ich beide. Bloß wird es den Schauspielern nicht gerecht. Warum Adam Sandler immer noch nicht die Sonderlings-Stimme hat, die er verdient hat, ist mir auch ein Rätsel.

Durch solche Besetzungen, geht viel Zauber verloren. Allerdings kann man viele Filme auch mal mit einer guten Synchronisation in Deutschland beliebter machen.

Die Synchronstimmen von Bruce Willis, Al Pacino oder Robert De Niro stehen hier ganz oben auf der Liste der Bekanntheit und ziehen unterbewusst bestimmt eine Großzahl an Leuten an.

Dann erwartet man aber wiederum, dass Bruce Willis in einen seiner nächsten Filme 20% auf alles verteilt … außer Tiernahrung. Oder, dass Al Pacino alias Tony Montana das X-te „Intro“ auf einem HipHop Album spricht.

Trotz all dieser Punkte sind deutsche Übersetzungen immer annehmbar. Es gibt keinen Top-Film, der durch eine Synchronisation zu einem Flop oder unansehbar wurde.

Nun unterscheide ich innerhalb der Synchronisation immer zwischen Ton und Schrift. Den Ton haben wir ja jetzt abgearbeitet. Fehlt noch die Basis dafür: Die Übersetzung.

Die Übersetzer bzw. Leiter der Synchronisationsarbeiten sind für eine Übersetzung des Originals in Wort und Silbenlaut zuständig.
Ich würde mich gar nicht trauen zu fragen, welcher Job leichter ist. Mein Respekt für die Arbeit, die Synchronstudios leisten ist enorm.
Und weiß Gott will ich bestimmt niemanden kritisieren. Allerdings bin ich Konsument und habe daher ein gewisses Anrecht auf – konstruktive – Meinungsmitteilung.

Und so sollen folgende Ergebnisse verschiedener Kreativabteilungen in der Filmbranche nur als Warnzeichen an selbige sein.

Generell wird es immer schwerer bei Synchronarbeiten, dem Laufe der Zeit Schritt zuhalten.

Mit jedem gesprochenem Wort, entwickelt sich die Sprache. Das sprachliche Verständnis einer Muttersprache ist immer größer, als die Übersetzung eines Gelehrten. Schließlich wird die Sprache im Laufe der Zeit immer ausgefallener. Sprichwörter, Wortspiele, Wortkreationen und die Intention eines Satzes werden immer kreativer.

So wurde bei einem Hollywood-Action Film in der Übersetzung vor 20 Jahren vielleicht noch ein wenig Zensur  geübt um der breiten Masse zugefallen. Doch die Welt hat sich geändert und in einer deutschen Synchronfassung würde heute wohl keiner mehr ein „Yippee-ki-yay, Schweinebacke“ an Stelle von„Yippee-ki-yay, motherfucker“ zu hören bekommen.

Und „Stirb langsam“ würde es auch nicht mehr als Übersetzung für „Die Hard“ geben.

Im Jahr 2009 (- Herzlich Willkommen! – ), würde man damit niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken können.

Und da wären wir auch schon Mittendrin.

Als ich das erste Mal „Pulp Fiction“ sah, konnte ich noch nicht gut genug Englisch, dass ich einen kompletten Film im Originalton anschauen konnte. So lief der Film in Deutsch.

Als Samuel L Jackson dann mit gezogener Waffe einen überrumpelten Dieb auffordert, dass er ihm sein Portemonnaie wieder gibt, dachte ich mir bei dieser Szene zu Beginn nichts Schlimmes. Ich konnte aber damals schon gut genug Englisch, dass ich an Hand seiner Beschreibung des Wertgegenstandes wusste, was auf dem Portemonnaie hätte stehen sollen.
So sagt er im Deutschen, dass draufsteht: „Böser schwarzer Mann.“

Ich dachte mir erst: Na gut. Das ist ein Tarantino Streifen. Der Kerl bringt es fertig und steckt Jackson ein Portemonnaie zu auf dem steht: „bad black man

Pah. Falsch gedacht! Als die Brieftasche zu Tage kam, sah ich: „Bad Motherfucker.“

Und auch dafür reichte mein kleines Schulenglisch.

Und von diesen kleinen Momenten gab es in der Vergangenheit einfach zu viele.

Nicht unbedingt in Filmen. Aber besonders bei Serien, wie z.B. Scrubs, hebt der Originalton die Folgen oft auf einen höheren Unterhaltungswert.

Es wird mir teilweise zu lieblos gearbeitet oder aber so sehr nach Amerika geschaut, bis es schief geht. Allerdings gibt es mittlerweile wieder bessere Beispiele von guten Synchronisationen, wie in der Serie How I Met Your Mother.

Was ich gar nicht verstehen kann, sind unsinnige Filmtitel bzw. Anhängsel an diese.

Meine Top 5 Auswahl:

Nie wieder Sex mit der Ex (Forgetting Sarah Marshall)

Chuck and Larry: Wie Feuer und Flamme (I pronnounce you Chuck and Larry…)

Stirb Langsam (Die Hard)

Party Animals (Vin Vilder)

Zwei Stahlharte Profis (Lethal Weapon)

Und generell alle Filme „Meine X, mein Y und X“…

Was sind eure „Lieblingstitel“? Kommentare erwünscht.

Joe Legend

PS: Mann, piss die Wand an!

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TV Tipp

TV Tipp für Freitag, 2.1.2009

22.50 Uhr, ZDF
In dem verschlafenen Dorf „Sleepy Hollow“ soll ein kopfloser Reiter sein Unwesen treiben und die Bewohner des Dorfes in Angst und Schrecken versetzen. Nach 3 Morden wir Constable Ichabod Crane (Johnny Depp) geschickt die Sache aufzuklären…
Horrormärchen in einzigartigem Tim Burton Stil.