Kategorien
Flimmern & Sehen Video

Don’t look at her Boobs!

Es war irgendwann im November letzten Jahres, dass ich mich mit zwei Freunden zusammengesetzt habe um eine kleine Webserie für Youtube zu drehen. Wie es dann immer so ist dauerte das länger als man glaubt, da muss man Ideen sammeln, scribbeln, einen Drehtermin finden und die Post-Production ist dann doch aufwändiger als man gemeinhin glaubt. Nun ist es aber so weit: Die erste Folge ist online und wir freuen uns über Klicks, Likes und Feedback.

[Direktboobs zum Video | Zum Youtube-Kanal]

Ab jetzt soll jede Woche ein neues Video rauskommen, deshalb lohnt es sich den Kanal zu abonnieren oder den zum Projekt passenden Twitter und Facebook-Kanälen zu folgen.

Kategorien
Flimmern & Sehen Netz &

Websehen (4): Dein Gesicht ist ein Saxophon

Fans von Mad Men, Freunden und Gegnern von Werbe- und Marketingindustrie sei diese Webserie ans Herz gelegt: Your Face is a Saxophon. In der Werbeagentur Buzzword k Marketing geraten Andrew Shole (A. Shole) und Eddie aneinander. Eddie ist neuer kreativer und Andrew, in erster Linie Arschloch. Nett von Plankhead animiert treffen also diese und mehr Charaktere aufeinander und persiflieren die Werbeindustrie. Achja und alle haben Gegenstände als Köpfe.

Your Face is a Saxophone is an animated series — a bizarro-surreal satire of the advertising industry, and the people who work in it because they couldn’t find a job in what they actually went to art school for. Also, everyone has inanimate objects instead of heads for some reason.“

Bislang existieren zwei Episoden, das Team arbeitet aber an einer dritten. Dafür suchen sie auf ihrer Webseite noch Unterstützer. 3000 $ wollen sie zunächst crowdraisen. Sollte eigentlich nicht so schwierig sein, wenn man bedenkt, was bei Kickstarter derzeit sonst alles durch die Decke geht. Unterbrochen wird die Serie immer wieder von netten Fake-Werbungen und ist ansonsten darf man mit ihr alles machen: watch, download, share, remix, repurpose, or do anything else with them completely free of charge. Auf der Webseite kann man sich auch die Figuren herunterladen oder auch fern vom finanziellen Unterstützung bieten.

Mir hat die Serie sehr gut gefallen und es würde mich freuen, wenn eine dritte Episode zu Stande kommt.

Hier noch ein kurzer Trailer der Serie, oben die ersten beiden Folgen.

Man kann die Macher auch flattrn, ebenso wie uns.

Mehr…

Noch was anderes in eigener Sache: Wir sind für die Superblogs 2012 nominiert. Natürlich ist das vor allem ein Linkbait für die ausrichtende Firma, trotzdem freuen wir uns über Votes. Ihr hab dafür die Chance ein neues iPad zu gewinnen, eure e-Mailadressen werden angeblich nicht missbraucht, also tut uns doch den Gefallen und stimmt hier für netzfeuilleton.de.

Kategorien
Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen

Harald Schmidt: Privat aufgeweckter als in der ARD

Es ist soweit: Seit Mittwoch 23:15 versucht Harald Schmidt Sat.1, dessen Logo man nach seiner Aussage gestern auch gegen einen Sack Reis austauschen könnte, und sich selbst wieder aus der Bedeutungslosigkeit hervorzulocken. „Endlich daheim“ lautet die großflächige Werbekampagne zur neuen, alten Harald Schmidt Show.
Ist Schmidt wieder angekommen?

Pëll und ich haben uns die ersten beiden Shows angesehen und als alte Late-Night-Experten darüber gesprochen.

Jannis Kucharz: So Pëll, was ist deine Meinung zur neuen Harald Schmidt Show?

Pëll Dalipi: Franz Beckenbauer sieht schlechter aus als Schmidt. Das sage ich, weil er jetzt zu sehen ist. Ich kann mich nicht entscheiden, wie ich sie finde. Was ist mit Dir?

Jannis: Das erste stimmt, man hat bei Harald Schmidt aber auch kaum das Gefühl, dass er älter wird. Für mich sieht er seit 10 Jahren gleich aus. Ich finde es deutlich besser als zuletzt in der ARD, dort war er wirklich sehr feuilletonistisch abgehoben. Und vor lauter Einspielern, Auftritten des Teams, etc. kam Harald Schmidt kaum dazu sich zu entfalten. Das ist nun deutlich besser, trotz der Werbepausen.

Pëll: Er wirkt aufgeweckter als bei den Öffentlich-Rechtlichen. Dort sah er sehr gelangweilt aus und sein Vorhaben, ja fast auch seine Drohung, nun nur noch das zu machen, was ihn interessiere, war sehr ernüchternd: Er scheint sich für nichts wirklich zu interessieren.

Jannis: Bei der ARD hinkte er immer nur nach all seine Programmpunkte abzuhaken. Und was mir gut gefällt, Apropos Werbung, dieses musikalische in die Werbung reinspielen heute und gestern. Da sieht man richtig das er Spaß hat.

Pëll: Es war eine schöne Überleitung. Ich weiß nicht, wie eingeprobt das war, denn es sah sehr spontan aus und das war gefällig.

Jannis: Im Gegensatz zu den Musikgästen, die ja als besonders wichtig angepriesen wurden. „Wenn sie nur glaubwürdig präsentiert wird“ hieß es vorher im Interview. Die Guano Apes gestern wirkten aber im Gegenteil sehr lieblos dran geklatscht. Da war das mit Anne-Sophie Mutter heute besser.

Pëll: Ich, der die Guano Apes nicht leiden kann, fand das nicht besonders schlimm, aber ja, ich hatte auch den Eindruck. Anne-Sophie Mutter war aber auch der einzige Gast. Wenn mich nicht alles täuscht, war sie vor ein paar Jahren schon einmal bei Schmidt.

Jannis: Haben sie da auch zusammen gespielt?

Pëll: Ich behaupte ja, aber ich könnte mich täuschen.

Jannis: Wie findest du die Gag-Dichte? Was hat am meisten gezündet?

Pëll: Diese Rätselbilder erinnerten mich an den früheren Harald Schmidt. Sein Standup zu Beginn war aber nicht besonders gut. Ich weiß nicht, woran das liegt. Die Gags sind okay, man kann darüber lachen, aber sie wirken nicht aus dem Stand. Verglichen mit Craig Ferguson zum Beispiel wirkt Schmidt da vollkommen unlocker und steif und ich schiebe es nicht auf die Sprache.

Jannis: Ja, einige Gags wirken doch sehr steif, viele sind auch sehr kalauerig. Besonders schlimm war es gestern mit Olli Dietrich.

Pëll: Das mit Dietrich fand ich großartig.

Jannis: Das hatte schon fast Satire-Gipfel Niveau diese steifen, kurz vorher geprobten, zu geworfenen Stichworte

Pëll: Es dauerte ein, zwei Sätze im aufgeschriebenen Dialog, dann fand ich es aber wirklich gut.

Jannis: Ja, an sich war der Dialog der entstand gut, sobald Sie vom Skript abgewichen sind. Und da hat sich auch gezeigt, dass ihm ein Sidekick durchaus wieder gut tun würde. Aber man hat auch gemerkt, dass sie nicht komplett aufeinander eingestellt sind, so wie damals mit Andrack.

Pëll: Würdest Du Manuel Andrack gerne wieder sehen?

Jannis: Andrack…, ich weiß nicht. Ich glaube die Zeit ist tatsächlich vorbei. Ich vermute auch persönliche Differenzen zwischen Schmidt und Andrack. Jemand neues würde mir gut gefallen, aber wer? Glaubst du Katrin Bauerfeind könnte das tragen?

Pëll: Ich kann sie nicht so sehr leiden wie Du.

Jannis: Hatte ich schon erwähnt, dass ich in Katrin Bauerfeind verliebt bin?

Pëll: Ja, aber eine Erklärung warst Du mir noch schuldig.

Jannis: Allein die Stimme!

Pëll: Die Stimme, die ist tatsächlich nett.

Jannis: Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob Sie das kann. Es ist auch schwierig, das vorher zu sagen und auszuprobieren. Jemand anderes aus dem Team; weiß ich auch nicht, ob das gut ginge mit Jan Böhmermann oder so.

Pëll:  Sie wirkt auf mich nicht spontan genug für so etwas. Es ist nicht so, dass sie nicht auch amüsant wäre. Man müsste es ausprobieren. Übrigens, als das mit Pocher bekannt wurde, hatte ich gehofft, er würde so etwas wie ein prominenter Sidekick werden. Denn vor Schmidt & Pocher bestand der Humor Pochers stark darin, auf Situationen irgendwie humorvoll zu reagieren.

Jannis: Ja, Pochers Stärke war und ist eigentlich immer die Spontaneität gewesen, davon lebte Rent-a-Pocher und deswegen hat auch seine Late Night nicht funktioniert. Pocher ist ein richtig mieser Stand-Up

Pëll: Rent-a-Pocher war ja wirklich großartig. Wie fandest Du denn, dass er heute eigentlich nur am Klavier saß?

Jannis: Fand ich ganz gut, eben dieses musikalische. Und dann habe ich überlegt, ob das die Bemerkung mit dem Kabaretisten ein kleiner Seitenhieb auf Hagen Rether war.

Pëll: An ihn musste ich auch denken. Ich bin ja ein großer Verehrer Rethers. Dieses Gesinge gefiel mir nicht besonders, gestern schon und auch heute. Ich weiß nicht, ob es am deutschen Akzent in englischen Liedern liegt, denn eigentlich finde ich es sehr gut. Aber auch hier: Sidekick fehlt.

Jannis: Okay, dein abschließendes Fazit?

Pëll: Hm. Hoffnungsvoll. Deins?

Jannis:  Es ist definitiv gute Unterhaltung. Und immer noch die beste Late-Night in Deutschland (momentan auch wieder die einzige). Braucht es einen dritten Tag?

Pëll: Eine gute Frage. Ist es nicht komisch, zwei Tage, die nebeneinander liegen? Ich sehe die USA ja als Vorbild hier und da ist fünf Mal die Woche üblich.Dann aber gibt es Raab und er zieht das ja so durch.

Jannis: Wobei Schmidt bislang erstaunlich wenig tagesaktuell ist. Allerdings wäre jeder Tag weniger Kerner natürlich ein gewonnener.

 Bild: SAT.1 / Arne Weychardt

Was ist eure Meinung zum neuen, alten Schmidt? Welche Elemente gefallen euch, welche fehlen? Was ist gelungen? Diskutiert mit uns!

Ach und Bonusfrage: Sidekick ja oder nein und vor allem wer?

 

Kategorien
Flimmern & Sehen Großes Kino

Cowboys & Aliens: Absurder Genremix ohne Selbstironie

Western sind derzeit stark im Kommen. Insbesondere True Grit hat zuletzt eindrucksvoll bewiesen, dass sie kein Kassengift mehr sein müssen und mit The Revenant und Quentin Tarantinos für Ende 2012 geplanten Django Unchained stehen weitere Western in der Pipeline. Auch Alieninvasionen konnte der geneigte Zuschauer in den vergangenen Jahren wieder vermehrt auf der Leinwand begutachten. Da dachte sich Hollywood offenbar: Weshalb nicht beide Genres verbinden? Und da Comicverfilmungen aktuell glücklicherweise ebenfalls im Trend liegen, griff man prompt auf die 2006 veröffentlichte Graphic Novel Cowboys&Aliens zurück.

Die Ausgangssituation ist schnell erzählt: Das kleine Städtchen Absolution wird mit eiserner Faust vom reizbaren Colonel Dolarhyde (Harrison Ford) beherrscht. Plötzlich taucht ein mysteriöser Fremder (Daniel Craig) mit einer merkwürdigen Metallmanschette am Unterarm auf, der sich weder an seinen Namen erinnern kann, noch wo er herkommt. Als die Stadt sich unversehens einem Angriff von Außerirdischen gegenüber sieht, scheint er jedoch die letzte Hoffnung auf Rettung zu sein…

Die Story klingt genauso absurd wie interessant. Dass ein Genre-Mix aus Western und Science Fiction wunderbar funktionieren kann, hat die (leider viel zu früh abgesetzte!) Serie Firefly aus der Feder von Joss Whedon bewiesen. Cowboys&Aliens kann dies leider nicht vollkommen von sich behaupten. Überspitzt formuliert könnte man fast sagen: Die erste halbe Stunde ist wirklich gut…und dann kommen die Außerirdischen. Natürlich würde dies dem Film zugegebenermaßen nicht ganz gerecht werden, daher sollen sowohl positive als auch negative Aspekte noch näher beleuchtet werden.

Die Westernatmosphäre konnte größtenteils gut eingefangen werden. Insbesondere die erste halbe Stunde des Films weiß als Western zu überzeugen. Selbst für Spaghetti-/Italowestern nicht untypische Rückblenden wurden auch in Cowboys&Aliens verwendet. Positiv anzumerken, dass auf Details wie gelbe Zähne oder dreckige Fingernägel geachtet wurde.
Die dazugehörige SciFi-Handlung konnte jedoch nicht wirklich überzeugen. Wirklich Neues wurde nicht geboten, lediglich im Invasionsgrund kann man einen Funken Originalität erkennen – dieser ist im Grunde jedoch ziemlich unsinnig. Ungefähr in der Mitte des Films muss der Zuschauer zudem eine mehr als hanebüchene Wendung hinnehmen, bei der man sich fragt, ob man sich an den Kopf fassen oder darüber lachen soll.
Lachen ist ein gutes Stichwort: Denn in meinen Augen ist ein weiterer Fehler von Cowboys&Aliens, dass er sich zu ernst nimmt. Einem Film mit diesem Titel und dieser Ausgangssituation hätte eine etwas selbstironischere Inszenierung nicht geschadet.

Leider schafft der Film es auch nicht hundertprozentig, die beiden Genres stimmig zu verbinden. Die SciFi-Elemente wirken mitunter doch etwas wie Fremdkörper im Westernsetting. Zudem wird in meinen Augen der Fehler begannen, die Außerirdischen zu früh, zu häufig und zu deutlich zu zeigen. Dabei hat zum Beispiel Ridley Scott mit Alien bereits 1979 gezeigt, dass weniger manchmal mehr ist.

Frei von Logikfehlern ist der Film erwartungsgemäß auch nicht gewesen. So ist es beispielsweise relativ sinnfrei, dass dort nun ein das Wrack eines Flussdampfer 500 Meilen vom nächstgelegenen großen Fluss verkehrt herum mitten in der Steppe liegt. Ja, es bietet ein sehr stimmiges Setting, doch mehr als dieser dramaturgische Grund lässt sich dafür nicht erkennen. Außerdem bleibt es mehr oder weniger fragwürdig, weshalb die Außerirdischen es für notwendig erachten, Menschen zu entführen.
Weniger störend waren da einige Klischees, die bedient wurden – vom schweigsamen Fremden über den harten Viehzüchter, der die Stadt im Griff hält bis zur Überwindung von Hass und Feindschaft, um zusammen für ein gemeinsames Ziel zu kämpfen.

Schauspielerisch ist Harrison Ford natürlich über jeden Zweifel erhaben. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob er als Colonel Dolarhyde passend besetzt wurde. Für mich ist Harrison Ford in Aussehen und Spielart zu gutmütig für diese Rolle und so wirkt Dolarhyde im Film auch selten so hart, wie er vielleicht sein sollte. Daniel Craig hingegen passt ideal in die Rolle der personifizierten Coolness. Olivia Wilde hat während der ersten Hälfte des Films nicht viel mehr zu tun, als hübsch durchs Bild zu reiten, um dann allerdings Bestandteil der bereits erwähnten hanebüchenen Wendung zu sein. Abermals hervorragend ist Sam Rockwell. Seine Rolle ist nicht besonders wichtig, doch holt er das Beste aus ihr heraus. Der Kerl ist einfach große klasse und stellt dies auch hier wieder unter Beweis.

Wenn man sein Gehirn zu hause lässt, kann der Film vermutlich durchaus Spaß machen. Leider verschenkt er jedoch eine Menge Potenzial, das der interessante Genre-Mix aus Western und SciFi geboten hätte. Die Westernatmosphäre kann Cowboys&Aliens größtenteils gut einfangen, doch stört die leider wenig überzeugende SciFi-Handlung im Gesamtbild. Sie bietet nicht mehr als Durchschnittskost, weist einige Logiklöcher auf, verfügt über wenig atmosphärische Dichte und überrascht eher negativ mit einer ziemlich fragwürdigen Wendung. Zudem hätte ich mir eine etwas selbstironischere Inszenierung erhofft.

5/10

Bild: © 2011 Universal Studios.

Heiko und ich sind ein paar Jahre in Berlin zusammen aufs Gymnasium gegangen, schon damals haben wir gemeinsam in den großen Pausen dem großen Quentin Tarantino gehuldigt und Heiko war ungefähr das wandelnde Horrorfilmlexikon (damals gabs ja noch nicht mal Wikipedia). Jetzt schreibt er unter filmtoast.de ein sehr lesenswertes Filmblog.

Kategorien
Flimmern & Sehen Großes Kino

Das Rum-Tagebuch mit Johnny Depp

Johnny Depp schlüpft wieder einmal in die Rolle und das benebelte Gehirn des Hunter S. Thompson. Aus der letzte Zusammenkunft „Fear and Lothing in Las Vegas“ enstand nicht nur ein Kultfilm (Ich glaube mein Mitbewohner kann den Film in mindestens 3 verschiedenen Sprachen rezitieren), sondern auch eine tiefe Freundschaft zwischen dem Schauspieler Depp und dem Schriftsteller Thompson. Die führte sogar dazu, dass Depp die spektakuläre Beerdigung von Hunter S. Thompson im Jahre 2005 finanzierte.

Nun wird mit „The Rum Diary“ eine weitere Novelle verfilmt. Im Stile des von ihm begründeten Gonzo Journalismus beschreibt Thompson darin subjektiv seine Erlebnisse in Puerto Rico, die aber schnell von drogenfantastischen Erlebnissen beeinflusst und überlagert werden.

Ich bin sehr gespannt auf die neuerliche Hunter S. Thompson Personifizierung durch Johnny Depp. Aaron Eckhart („Thank you for smoking„) sagt die Nähe zwischen Depp und Thompson sei so groß, dass sie beinahe den Geist des verstorbenen Schriftstellers am Set spüren konnten. Die Vertrautheit bestätigen gemeinsame Fotos der Beiden (mit John Cusack in der Mitte).

The Rum Diary wurde bereits in den 1960er Jahren von Thompson verfasst, erschien aber erst 1998. Auch der Film hat wohl einen kleine Odyssee hinter sich, wie dieser Brief von Thompson an den Produzenten Holly Sorensen von 2001 belegt:

Okay, you lazy bitch, I’m getting tired of this waterhead fuckaround that you’re doing with The Rum Diary.

And if you don’t Do Something QUICK you’re going to Destroy a very good idea. I’m in the mood to chop yr. fucking hands off.

Nun erblickt der Film am 28. Oktober 2011 die Kinos. Zumindest in den USA, für Deutschland steht bislang noch kein Starttermin fest.

[Trailer via Negativ Film, Bild: Screenshot]

Kategorien
Flimmern & Sehen Großes Kino

Demnächst im Kino: Werbung und Product Placement

Morgan Spurlock hat ein neues Ziel: Mit „Super Size Me“ auf die Fastfood Industrie unter Beschuss genommen. Mit Erfolg: Nachdem Film nahm die Restaurant-Kette zum goldenen M ihr Super Size Menü aus dem Sortiment. (Selbstverständlich bestritten sie, dass es etwas mit dem Film zu tun hatte.) Vielleicht hatte er sogar Einfluss darauf, dass die Kommunikation mit Wraps und Salads Plus neu ausgerichtet wurde, einen gesunden Lifestyle vorgaukeln, den Spurlock damals widerlegt hatte.

Jetzt geht er auf die Werbebranche los und versucht sie mit ihren eigenen Waffen zu schalgen. Das Mission Statement von „The greates Movie ever sold“: „What we want to try and do is to create what is the Iron Man of Documentaries. Everything from top to bottom is branded from beginning to end.“

Spurlock führt uns hinter die Kulissen der Hollywood-Finanzierung und schaffte es sogar den Titel seines Films zu vermarkten, so firmiert der Film auch unter: „Pom Wonderful Presents: The Greatest Movie Ever Sold“.

Der Film feierte auf dem Sundance Festival Premiere und wird in den USA am 22. April das Licht der Spielhäuser entdecken, eine Start-Termin für Deutschland steht noch nicht fest, aber auch wir dürfen uns schon mal am Trailer erfreuen:

[via]

Product Placement gehört seit langem zu Hollywood und dem Filmbusinnes. Spurlock führt uns nun hinter die Kulissen und entdeckt gleichzeitig eine neues Feld: Werbeunterstützung für Dokumentationen, ein bislang eher unbeackertes Feld und natürlich Teil von Spurlocks eigenem Humor und satirischer Herangehensweise. Im letzten Jahr hat auch Deutschland einen großen Schritt getan: Mit dem neuen Rundfunkstaatsvertrag wurden Produkplatzierungen fürs Fernsehen geregelt.

Einer der größten und dreistesten Produkthudeleien, die mir im Gedächtnis sind, gebührt Will Smith in „iRobot“, wenn er immer wieder seine Chucks lobend in die Kamera hält.

Jetzt hier kaufen:

Das ist aber noch nicht der Höhepunkt der PP-Geschichte. Wer Nhacholbedarf hat oder sich die Wartezeit zum Kinostart von „The greates Movie ever sold“ verkürzen will, dem sein dringend dieses Video empfohlen. Allen anderen auch.

Dieser Beitrag enthält Product Placement von 2 DVDs, einer Bluray, mehren Kinofilmen, einem Schuhhersteller, einem Pommesbrater und bestimmt habe ich irgendwo noch mehr Unternehmensnamen eingestreut. Bezahlt wurde ich dafür aber gar nicht, ausser ihr kauft über die Amazon-Links oder klickt für diese Werbeveranstaltung auf den Flattr-Button. Das Bild gehört auch jemand, Sony Pictures Classic, und ist ein Screenshot.

mehr…

Kategorien
Flimmern & Sehen Großes Kino Sport Video

Robert Rodriguez, Kanye West, Bruce Willis & Kobe Bryant „The Black Mamba“

Ist es okay einem Werbevideo zu Viralität zu verhelfen? Wenn Robert Rodriguez es produziert, Bruce Willis, Kanye West, Danny Trejo und Kanye West mitspielen und darin herrrlich ironisch mit Product Placement umgegangen wird: Ja.

In diesem Nike-Spot  Kurzfilm planen Robert Rodriguez einen Film mit Kobe Bryant als „Black Mamba“ und natürlich geht es dabei vor allem um Schuhe mit Häkchen.


[DirektMamba Youtube]

Bild: Nikebasketball.com

Zuerst dachte ich es handele sich um einen weiteren Fake-Trailer aus dem Hause Rodriguez, aber der Film wurde pünktlich für das NBA Allstargame produziert.

mehr…

Kategorien
Flimmern & Sehen Großes Kino

Trailer zu Park Chan-wooks iPhone-Film „Paranmanjang“ (Night Fishing)

Unter der Ankündigung, dass „Oldboy“-Regisseur Park Chan-wook seinen neusten Film nur mit dem Apple iPhone 4 gedreht hat, fragten sich einige Kommentatoren und ich, wie wohl das Ergebnisse aussehen wird. Allerdings gab es bis dahin noch keinen Trailer oder anderes Bildmaterial. Nun wurde ein 30-sekündiger Teaser veröffentlicht, in dem man wenigstens ein paar Bilder sehen und selbst beurteilen kann, in wie weit das Handy mit dem Apfel als Filmkamera taugt.

Der Trailer ist, wie alle Park Chan-wook Filme, nichts für schwache Nerven.


(DirektNachtangeln)

„Paranmanjang“ bedeutet auf koreanisch soviel wie „Hochs und Tiefs“. Im internationalen Verleih soll der 30-minütige Kurzfilm aber den Namen „Night Fishing“ bzw. auf deutsch „Nachtangeln“ tragen. Denn der Film beginnt damit, wie ein Mann Nachmittags zum Fischen geht. Stunden später, eben in der Nacht, hat er dann plötzlich etwas an der Angel. Als er es herauszieht ist es der Leichnam einer Frau. Als dieses nun auch noch den Mund aufmaht, versucht er in Panik die Leine zu entheddern, verfängt sich dabei aber nur immer mehr darin. Er verliert das Bewusstsein und als er erwacht, trägt er selbst die weißen Kleider der Frau. Der Film erzählt dann aus der Sicht der Frau und spielt dabei mit den traditionellen koreanischen Vorstellungen von Leben und Tod. In Deutschland wird der Film auf der Berlinale aufgeführt werden.

Spannend ist noch folgendes Video, dass etwas hinter die Kulissen des Drehs schaut. Dabei kann man einen kleinen Eindruck bekommen, wie die beiden Brüder Park Chan-wook und Park Chan-kyong mit dem iPhone gearbeitet haben.


(DirekthinterdenKulissenangeln)

Ausserdem habe ich glaube ich einen Ausschnitt aus dem, im letztem Artikel erwähntenWerbespot gefunden. In dem sich Chan-Wook fragt „Kann ich irgendetwas tun, was noch kein großer Regisseur  getan hat?“, und sich selbst antwortet: „Ah, ein Film mit dem iPhone drehen.“ Ganz sicher bin ich allerdings nicht, da mein koreanisch in den letzten Tagen doch sehr eingerostet ist.

Bild (c) Finecut | via ButtkickingBabes

Kategorien
Flimmern & Sehen Großes Kino

Regisseur Park Chan-wook dreht Film mit dem iPhone

Das die Kamera des iPhone 4 nicht von schlechten Eltern ist, war bekannt; der Regisseur Park Chan-wook („Oldboy“) geht nun aber noch einen Schritt weiter: Er drehte seinen nächsten Kinofilm allein mit der Kamera des Apple Smartphones.

Par Chan-wook betont die Vorteile der kleinen Kamera gerade im Vergleich mit den schweren Geschützen: „Sie ist leicht und jeder kann sie verwenden.“ Und sein jüngerer Bruder Park Chan-kyong füngt hinzu, dass man eine viel größere Auswahl an Einstellungen hat, weil man viel mehr Kameras auf einmal verwenden kann. Allerdings benutzen sie wohl auch zusätzliche Linsen, die sie an das Handtelefon anschlossen.

Der Film, den Park Chan-wook da in der Mache hat nennt sich „Paranmanjang“, was koreanisch ist und so viel bedeutet, wie „Höhen und Tiefen“. Darin durchschreitet ein Mann sein aktuelles und vorherige Leben. In Südkorea soll der 30-minütige Film ab dem 27. Januar in den Kinos zu sehen sein. Beworben hatte Park den Film bereits seit Oktober, mit einem Werbespot, der ebenfalls auf dem iPhone geschossen wurde. “Is there anything I can do that greatest directors haven’t done yet?”, fragt er sich darin selbst: “Ah! Making a film with the iPhone!”

Park Chan-wook wurde vor allem durch seine Rache Trilogie bekannt, bestehend aus „Sympathy for Mr. Vengance“, „Oldboy“ und „Sympathy for Lady Vengance“. Als letztens im Kino zu sehen, war der Film „Thirst„.

Update: Inzwischen gibt es einen Trailer zum Film und ein „Behind the Secenes“-Video, dass zeigt wie mit dem iPhone gearbeitet wurde. Hier entlang.

Bild unter CC von Cien de Cine | via

Kategorien
Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen TV Tipp

Stuckrad Late Night – Verschollene Piloten II

Diesen Sommer gab es einen weiteren Piloten, der Fernsehgeschichte schrieb, ganz ohne Fernsehen. Das ganze Land steckte irgendwo in einem Sommerlochsumpf in dem es von grauhaarigen Monstern mit runden Brillen wimmelte, die wie wild Schwarz-Rot-Weiße Bücher und provokative Äußerung um sich warfen. Und als sich alle fragten, wer jetzt dümmer sei die Muslime, Thilo Sarrazin oder die Journalisten die es einfach nicht schafften ein Ersatznessi für die Titelseiten zu finden, tauchte ein Ausschnitt auf Youtube auf, der die Diskussion noch weiter anheizte:

Thilo Sarrazin, der Linksausleger der NPD Rechtsausleger der SPD, spricht über Joseph Goebbels: „Der Man war sehr gut mit Worten, er war ein Menschenverführer.“ Jackpot. Was brauchte es noch mehr aus dem Mund dieses Mannes, der schon so viel Grütze verzapfte? Der Ausschnitt machte die Runde. Es war die Pilotsendung von „Stuckrad Late Night„, die im Juni für ZDFneo aufgezeichnet, aber noch nicht ausgestrahlt wurde. Als Reaktion auf die Leaks einzelner Ausschnitte stellte ZDFneo dann schließlich die komplette Folge auf Youtube und strahlte sie am 15. September auch im Fernsehen aus. Die Show wurde alleine über Youtube mehr als 100.000 mal abgerufen. Die Presse umjubelte den barreschen Zettelmoment, Stuckrads Subtilität und seine perfide beiläufige Art zu Fragen.

Der zweite Pilot ist schon abgedreht, noch nicht auf Youtube zu sehen, aber heute Abend im Fernsehen. Um 22.30 Uhr auf ZDFneo wird sich zeigen ob Benjamin von Stuckrad-Barre das Niveau halten kann. Mitentscheidend sind sicherlich die Gäste, Gregor Gysi und Guido Westerwelle ((na ob der sich noch traut?)) sind bereits eingeladen. Ab dem 6. Januar soll es wöchentlich weiter gehen. Stuckrad Barre ist dabei nicht allein, im Hintergrund steht als Produzent Christian Ulmen, vorne steht er als Uwe Wöllner. Oben auf dem Balkon sitzen  Hajo „Waldorf“ Schuhmacher und Jörg „Statler“ Schönbohm und rufen dazwischen. Ich bin gespannt, ob sich hier eine weitere Late Night Hoffnung für Deutschland etabliert.

Hier die komplette Pilotfolge auf Youtube oder in der ZDF Mediathek.

Foto unter CC-BY-Lizenz von LAC-BAC

mehr…