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BREAKING NEWS: Nachrichten zerstören dein Gehirn

Hier ist Alex Aufschlag zu unserer Debatte über Nachrichten. Er konsumiert schon seit rund einem Jahr keine Nachrichten mehr und versucht sie aktiv zu meiden.

Jahrzehnte lang die gleichen Themen

Weil er gemerkt, dass die Themen sich selbst über Jahrzehnte kaum ändern. Was bringt es da, sich täglich und dauernd mit schrecklichen Meldungen zu umgeben, oder mit Irrungen aus der Politik auf die man dann doch nicht einwirken kann. Denn was einen persönlich betrifft spielt meistens dann doch keine Rolle. Also lieber das Negative meiden und was wichtig ist, wird einen schon irgendwie erreichen.

Was meint ihr?

Jetzt ist eure Meinung gefragt: Sind Nachrichten wichtig oder tut man besser daran, sie zu meiden? Gebt uns Argumente an die Hand um den jeweils anderen im nächsten Video zu widerlegen.

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Warum Nachrichten wichtig sind

Alex Boerger hat mich zu einer YouTube-Debatte über den Sinn und Unsinn oder Nutzen von Nachrichten herausgefordert. Denn Angst, Hass, Terror und der Wetterbericht bringen meist doch nicht mehr als schlechte Laune. Ich habe in dieser Debatte aber die Rolle, mit viel Pathos das Gut von Nachrichten und Information zu verteidigen.

Nachrichten gegen die Weltverschwörung

Und tatsächlich finde ich es gerade jetzt wieder wichtig, dass man sich selbst gut informiert, um nicht auf die zusammengeklaubten und herbeifantasierten Fakten von egal-wie-weit-jetzt-genau-rechten reinzufallen, oder auf Verschörungstheorien über die Weltgeschicke hereinzufallen.

Alex Boerger vertritt die andere Seite der Debatte, sagt das Nachrichten krank machen und hält sich schon seit längerer Zeit davon fern. Sein Video werde ich morgen hier auch nochmal bloggen, aber wer schon mal gucken will, kann das natürlich hier schon.

Deine Meinung: Sind Nachrichten gut oder böse?

Was uns jetzt für die nächste Runde interessiert ist eure Meinung. Wir werden nämlich in den nächsten Videos auf den jeweils anderen eingehen und hoffen, dass ihr uns Argumente an die Hand gebt. Also, widersprecht mir gerne in den Kommentaren und legt eure Sicht auf nachrichten dar? Wie nutzt ihr inzwischen Nachrichten? Und welche Angebote wählt oder meidet ihr warum?

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Neue Features für Medien auf Facebook: Zielgruppen gezielt ansprechen

Facebook hat angekündigt für Medienunternehmen neue Funktionen freizuschalten und darunter sind einige extrem interessante Neuerungen.

Facebookposts auf Zielgruppen einstellen

So soll es möglich sein die eigenen Posts nochmal auf eine bestimmte Zielgruppe in der eigenen Fanmasse zu begrenzen. Bislang war die Ausrichtung bestimmter Posts anhand von Interessen nur in bezahlten Postings möglich.

Das sind großartige Nachrichten für alle Medien die eine breite Zielgruppe und den general news-Bereich bedienen. Bislang war es schwierig beispielsweise Sportfans und Kulturliebhaber auf einer Seite zufrieden zu stellen, ohne die einen mit dem anderen Thema zu überfrachten. Jetzt kann man am Abend eines Fußballspiels gezielt die Fans mit Informationen versorgen, die sich dafür interessieren.

Facebook Zielgruppen Ansprache anhand von Interessen

Vor allem könnte man nun im Prinzip alle Fans mit ihrem Thema unter einer Dachmarke und Seite ansprechen, anstatt Tausend vertikale Facebookseiten zu gründen und zu managen.

Wie gut das ganze in der Praxis funktioniert muss sich erst noch zeigen, schließlich hängt die Zielgruppe, die man auswählen kann auch davon ab, was die Nutzer in ihrem eigenen Profil als interessen angeben. Und vielleicht haben sie die Medienseite ja geliked, um einen generellen Überblick über die Nachrichtenlage zu bekommen.

Ich höre die Filter-Bubbel-Piekser jedenfalls schon wieder Zeter und Mordia schreien, aus Angst ein Abschottung. Dazu bleibt abzuwarten, wie Facebook die Einschränkungen auf Zielgruppen in seinem Algorithmus bewertet und ausspielt und inwiefern andere singale (Interessiert sich für Kultur, klickt trotzdem abundan Sportmeldungen) berückstichtig.

Posts mit Ablaufdatum

Als zweites sollen Posts mit einem Ablaufdatum versehen werden können. War es bisher nur möglich zu planen wann Beiträge in der Zukunft erscheinen sollen, ist es jetzt auch möglich einzustellen, wann sie verschwinden soll. Ein gutes Mittel für Eilmeldungen, Ankündigungen und Liveevents. Warum soll die Ankündigung zum Schalke Spiel noch online stehen, wenn das Ergebnis längst feststeht?

Vor allem da Facebooks Algorithmus in verschiedenen Timelines auch immer mal wieder stunden- oder tagealte nach oben gespült hat. Hier ist ein Ablaufdatum natürlich ein weiterer Anhaltspunkt für den Algorithmus: Ob er eine zeitkritische Meldung vielleicht schneller verbreitet, zumindest aber wann er damit aufhören sollte.

Smart Publishing

Mit asugewählten Partnern testet Facebook außerdem ein Feature names Smart Publishing, das häufig geteilte Artikel der eigenen Seite in der Timeline der Fans auftauchen lässt, ohne das man sie selbst gezielt teilt. Sehr spannend, wie Facebook hier seine Insights einsetzt.

Offensichtlich weiß Facebook oft besser, was gut funktioniert, als die Medien selbst.

Titelbild: CC-BY Massimo Barbieri
Screenshot: Facebook

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Du wirst es auf YouTube zu nichts bringen

Weiter Streit beim Spiegel

Endlich ist es offiziell Chefredakteur Wolfgang Büchner wird den Spiegel verlassen. Wirklich als solcher gearbeitet hat er wohl kaum, obwohl er über ein Jahr da war, zu sehr wurde alles von den internen Streitereien überschattet. So zumindest der Ausdruck von außen. Und wenn ich gewusst hätte, dass sich das noch so lange weiterzieht, hätte ich den Popcorn Spiegel wohl noch intensiver weiter befüttert. Doch auch jetzt ist der Streit nicht vorbei, Spiegel Redakteur Cordt Schnibben tritt auf Facebook nach und ärgert sich, dass die Print-Redakteure als Rückständig dargestellt werden. Er sieht Büchner als schwachen Journalist, dessen Reform-Pläne zu kurz griffen.
Der Graben im Haus zwischen Print und Online könnte trotzdem nicht größer sein. denn der Betriebsrat von Spiegel Online hat sich nun auch zu Wort gemeldet

+Cordt Schnibbens Abrechnung auf Facebook
+Horizont hat das Schreiben des Spiegel Online Betriebsrates im Wortlaut

Du wirst es auf YouTube nicht mehr schaffen

Hank Green, Youtuber der frühen Stunde, Gründer der VidCon und eine Hälfte der Vlogbrothers schreibt auf Medium: “You Can’t Make it on YouTube Anymore. At least not alone.” Warum? Während beispielsweise die Smosh Brothers es noch relativ schnell recht weit auf YouTube gebracht haben wird das heutzutage immer schwerer. Denn “alles” was Smosh tun musste war, ein bisschen besser zu produzieren, als der Rest auf YouTube. Inzwischen wird das aber zunehmend schwerer. Hinter den die großen YouTuber stehen ganze Teams. Im Zweifelsfall sogar Disney mit 500 Millionen Dollar für ein YouTube Netzwerk. Dagegen muss man jetzt also ankämpfen. Eine Chance gibt es trotzdem noch: Die neuen, alten Medienplayer die auf den YouTube Markt drängen, haben die Plattform nicht unbedingt verstanden:

[pull_quote_center]People who are new to the medium are starting to think that online video is not “Just a little bit better than everything else on YouTube” but “Just a little bit worse than everything on TV.“[/pull_quote_center]

Wenn ihr diese Woche nur einen Link in den morgenlinks anklickt, dann diesen hier, wirklich sehr spannend.

+Hank Green: „You can’t make it on YouTube anymore

Neue Artikelformen braucht das Netz

Eigentlich erstaunlich, dass Onlinejournalismus hin oder her, die Artikel im Netz meist noch denen aus alten Printtagen gleichen. Während zu Zeitungstagen die Funktion eines Artikels für alle Leser recht gleich waren, informieren, was am Vortag wichtig war, treffen Artikel im Netz Nutzer in ganz verschiedenen Situationen und mit verschiedenem Vorwissen. Verfolgt der Nutzer das Ereignis schon intensiv und braucht nur ein kurzes Update, oder muss er wissen, was bisher geschah? Braucht er einen ganzen Hintergrund oder nur eine kurze Einordnung? Kennt er die Akteure? All dem schenkt die heutige Artikelform meist noch wenig Beachtung, sondern abgesehen von Seo-optimierungen folgen die meisten Artikel immer noch Schema F. Überschrift, Lead und dann Fakten in abnehmender Wichtigkeit. Sehr spannend vor dem Hintergrund, finde ich den Ansatz der Süddeutschen, die jetzt über dem Artikel stichpunktartig die Fakten auflistet und im Artikel selbst eine Einordnung liefert.

+Konrad Weber “Das Ende des Artikels”

 

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YouTube Rewind 2014 – Mit vielen deutschen YouTubern

Der jährliche YouTube Rewind ist da und diesmal durften auch einige deutsche YouTuber mitspielen. Es ist wieder die Zeit der Jahresrückblicke und nachdem Facebook nur vor wenigen Stunden vorgelegt hat, kommt nun YouTube mit seinem Rückblick auf 2014 nach.

Deutsche YouTuber in #YouTubeRewind

Natürlich wird der Clip von PewDiePie eröffnet, der YouTuber der dieses Jahr wohl in den meisten Mündern war, sogar denen von South Park. Aber dieses Jahr dürfen auch einige deutsche YouTuber mitspielen. Wer genau hinschaut, kann einen Blick auf Herrn Tutorial a.k.a. Sami Slimani  erhaschen, Daaruum ist mit dabei, LeFloid und die Jungs von ApeCrime. Oh, und Conchita Wurst taucht auf.

Ansonsten eine Menge Late Night Talker, die es verstanden haben die Plattform für sich zu nutzen, allen voran John Oliver.

YouTube und Facebook hüpfen dabei durch eine  Menge derselben Memes, wobei bei YouTube die Musik eine größere Rolle spielt, aber natürlich ist die IceBucket Challenge bei beiden stilprägend, auch wenn man sich streiten kann, ob diese mehr bei YouTube oder bei Facebook stattfand. Aber das Facebook sein Video bei Vimeo hochgeladen hat, zeigt dass die eigenen Videobemühungen doch noch nicht so weit sind.

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6 Jahre netzfeuilleton.de – Google Chromecast gewinnen

Wow, sechs Jahre ist das netzfeuilleton jetzt alt. Seither begleiten wir den Medienwandel, den Aufstieg von Webvideo und YouTube, den Wandel des Journalismus mit Phänomenen wie BuzzFeed und anderen Start-Ups.

6 Jahre Wandel

Und es macht immer noch großen Spaß. Ich freue mich jetzt schon wieder auf nächstes Jahr, denn ich will noch soviel mit diesem Blog anstellen und machen, habe immer noch zahlreiche Ideen und Projekte im Kopf zu denen ich hoffentlich bald mal komme. Und ein Versprechen aus dem letzten Geburtstagspost steht immer noch aus. Also nächstes Jahr wird sicher wieder toll und dieses war es auch. Mit viel tollem Feedback, zum Beispiel zu dem Facebook-Video Artikel, der Kolumne zum Facebook Algorithmus oder jüngst dem Interview mit Christoph Krachten von Mediakraft.

Wir bin momentan nur ich

Dabei bestreite ich das netzfeuilleton derzeit wieder zum größten Teil alleine. Zwar freuen wir uns über neue Blogs in der Nachbarschaft, wie das Blog meinvorgestern.de zu Vintage-Lifestyle, aber was die Themen hier angeht, versuche ich mein Kopf über Wasser zu halten. Solltest du jetzt Lust haben da mitzumischen und auch ins kalte Wasser zu springen, kannst du dich gerne bei mir melden.

Google Chromecast gewinnen

Aber Geburtstag wäre ja nichts ohne Geschenke. In dem Fall bekomme ich zwar keine (außer jemand will, dann hier), sondern verschenke etwas an euch. Denn ich bin sehr dankbar, dass ihr mir über die Jahre oder vielleicht auch erst seit kurzem die Treue haltet. Als Belohnung lose ich dafür einen Google Chromecast aus, dieser kleine Fernsehstick erlaubt es einem alle möglichen Inhalte von Laptop und Smartphone auf den Fernseher zu streamen. Zum Beispiel die wöchentlichen Videos in unserem morgenlinks-Newsletter. Und das ist auch das Stichwort, denn alles was ihr tun musst, ist unseren Newsletter zu abonnieren. Dazu könnt ihr euch einfach hier in das Formular eintragen.

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Ich lasse das dann bis zum 23.12.2014 offen und werde dann den Zufall entscheiden lassen. Nur der Rechtsweg ist vom Zufall ausgeschlossen. Viel Glück und wenn ihr das noch nicht habt, könnte ihr gerne noch unsere Facebook-Seite liken.

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Von der Versicherung zur Überwachung

Es war nur eine Frage der Zeit. Jetzt, da wir alle Sensoren in der Tasche oder zunehmend am Handgelenk mit uns herumtragen, hat die erste Versicherung angekündigt, dass Kunden, die ihnen ihre Daten zur Verfügung stellen, einen günstigeren Tarif bekommen.

Fitnesstracker & Smartwatches – Ein geschickter Griff nach persönlichen Daten

Das iPhone zählt unsere Schritte, Fitnesstracker und Smartwatches überwachen unsere sportliche Aktivität. Das möchte jetzt die Generali Versicherungsgruppe nutzen. Wer in Zukunft einen gesunden Lebensstil per App nachweisen kann, soll Rabatte und Gutscheine bekommen, ein geschickter Griff nach den persönlichen Daten der Kunden.

Natürlich haben sich Versicherungen schon immer an Daten orientiert, um ihr Risiko zu minimieren. Für einen 20-jähriger Mann ist eine KFZ-Versicherung deutlich teuerer, als für eine 50-jährige Frau. Statistisch rasen 20-jährige Männer einfach lieber, als 50-jährige Frauen. Bisher konnte man auch nicht nachweisen, dass man als 20-jähriger Fahrer nicht unbedingt zu den Rowdys gehört. Bisher basierte das auf rein statistische Daten, die frei nach der Meinungsforscherin Noelle Neumann, etwas über alle als Gruppe aussagen, aber nicht über jeden Einzelnen.

Mittlerweile fangen jedoch auch KFZ-Versicherungen an, günstigere Tarife anzubieten – vorausgesetzt man ist bereit mit Daten aus dem Navi nachzuweisen, dass man sich stets brav an das Tempolimit hält. Damit werden die Daten immer individueller und sagen plötzlich doch etwas über den einzelnen Menschen.

Aus Risikominimierung wird Einzelüberwachung

So geht verloren, was eine Versicherung eigentlich ausmacht: Man verteilt das Risiko auf eine größere Gruppe von Menschen, die gemeinsam dafür einstehen, sobald einer von einem Schadensfall betroffen ist. Dahinter steht das Solidaritätsprinzip. Natürlich wurde dieses von den Versicherungen immer weiter ausgereizt und auf Profit optimiert. Vor allem durch Risikominimierung. Diese ist mittlerweile zu einer Überwachung von Einzelpersonen geworden. Und plötzlich ist man Teil einer Risikogruppe, weil es die Daten im Handy sagen. Dabei erzählen diese Daten immer nur einen Teil der Geschichte.

[quote_center]Handyakku leer? Zehn Euro Zuzahlung.[/quote_center]

Lagen Sie heute wirklich nur faul auf dem Sofa rum oder haben sie bei dem ausführlichen Spaziergang einfach ihr Handy vergessen? Sie sind zum Joggen gegangen, aber nach einem Kilometer war der Akku ihrer Smartwatch bereits leer? Schade, das zählt leider nicht in Ihre persönliche Gesundheitsstatistik, nächsten Monat müssen Sie zehn Euro mehr bezahlen.

Bild: CC-BY 2.0 Jason Howie
H
abe ich zuerst für meine Kolumne in der Allgemeinen Zeitung aufgeschrieben

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Bei Daarum & Sami Slimani – Journalismus vs. Silicon Valley & Kommentarschreiber

Bei den YouTubern Daarum & Sami Slimani: Zwischen Werbeveranstaltung und Poesiealbum

Ich habe mir ein Print-Abo bestellt! Die WIRED, nur um dann fest zu stellen, dass die spannenden Artikel auch im Netz stehen. Aber wenigstens kann ich Sie so hier verlinken. Anja Rützel hat nämlich allerhand YouTuber besucht und begleitet unter anderem Daarum und Sami Slimani a.k.a. HerrTutorial, dessen Fans ihn als Hero und Lifesaver anhimmeln:

[quote_box_center]Zusammen mit den Motivationsversen, die Slimani regelmäßig twittert, ergibt sich eine sonderliche Mischung aus Werbeveranstaltung und Poesiealbum — gerade mal drei Tweets benötigt Slimani, um vom einen Ende der Skala zum anderen zu hüpfen. Eins: „Gerade als Überraschung diese auf weltweit 100 limitierten Schuhe bekommen. Ein Traum. #marvel #adidasrunning.“ Zwei: „Limitierte Dinge haben etwas Besonderes an sich, weil sie nicht jeder am Ende hat.“ Drei: „Genauso wie ihr limitiert seid. Euch gibt’s nur einmal. Das Leben ist etwas Besonderes & unsere Zeit auch. Machen wir das Beste daraus.“[/quote_box_center]

Spannender Lektüre und eine gute Ergänzung zu dem Interview, das ich mit Christop Krachten, Präsident des Netzwerks Mediakraft geführt habe.

Inside Youtube

Wer hat eigentlich die inhaltliche Hoheit? Redakteure oder das Silicon Valley?

Emily Bell hat dazu eine klare Antwort:

[quote_box_center]“News spaces are no longer owned by newsmakers. The press is no longer in charge of the free press and has lost control of the main conduits through which stories reach audiences. The public sphere is now operated by a small number of private companies, based in Silicon Valley.”[/quote_box_center]
Und diese wehren sich mit Händen und Füßen dagegen eine inhaltliche Verantwortung zu übernehmen. Sie agieren als Plattformen, dabei trifft jede Änderung eines Algorithmus eine inhaltliche Entscheidung. Wie sollen Journalisten darauf reagieren? Am besten in dem sie selbst über Technologie berichten und sie so verstehen.

Silicon Valley and Journalism: Make up or Break up?

Der Hass gegen die Mainstream-Systempresse im Sozialen Web

Wer derzeit die sozialen Netzwerkpräsenzen von größeren Medien beobachten oder noch schlimmer managen darf trifft dort in dem Kommentaren auf allerhand anschuldigen: Lügenpresse, Systempresse, Propagandisten hageln die anschuldigen, verstärkt als je zuvor. Sie kommen aus allen Ecken und egal wie kritisch man berichtet, erreichen kann man bestimmte Kritiker dort gar nicht mehr.
Anna Aridzanjan (@textautomat) hat im oben schon erwähnten Socialmediawatchblog einen ganz hervorragenden Artikel dazu geschrieben, was die sozialen Netzwerke mit der aktuellen Vertrauenskrise in den Journalismus zu tun haben.

[quote_box_center]Selbstreflexion ist gut. Dass wir uns vor unseren Lesern, Zuschauern und Hörern rechtfertigen müssen, ist das Beste, was uns passieren konnte. Das bedeutet keineswegs, dass wir jetzt wie ein Fähnchen im Wind in jede Richtung flattern müssen, in die Kritiker uns pusten. Eine Haltung ist immer noch wichtig. Das Internet und soziale Netzwerke bieten uns die Möglichkeit, diese transparent zu machen. Ich fände es richtig, diese Chance zu nutzen.[/quote_box_center]

Unbedingt lesen!

Was Social Media mit der Vertrauenskrise des Journalismus zu tun hat – ein Essay

Die morgenlinks konsumiert man am besten mit einer Tasse Kaffe und in seinem Emailpostfach:
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Das Aus von LeFloid bei Mediakraft- Interview mit Christoph Krachten

Vor kurzem sorgte die Meldung, dass LeFloid Mediakraft verlässt für Aufregung. In einem Interview mit Vice kritisierte der YouTube-Star das Netzwerk für zu wenig Support und machte seine Kündigung öffentlich. Bislang hielt sich das Netzwerk mit einer Reaktion zurück. Ich habe am Rande des TV2.0Summit den Präsidenten der Mediakraft Networks Christoph Krachten getroffen und nach seiner Meinung gefragt. Lest das erste Statement von Netzwerkseite zu „LeFloid Mediakraft“ und wie es in Zukunft weitergeht. Ich habe Christoph Krachten nämlich auch gefragt, wie abhängig sie eigentlich von ihren Stars sind.

Christoph Krachten, President der Mediakraft Networks, wie ist die Lage?

Christoph Krachten: Die ist sensationell. Unsere Viewzahlen steigen mit einer Rate von 10% im Monat. Wir liegen jetzt bei 450 Millionen Views im Monat. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Das ist aber auch branchenweit so. Onlinevideo wird immer wichtiger.

Wie sehr hat der Abschied von LeFloid Mediakraft getroffen?

Wie sehr hat der Abschied von LeFloid Mediakraft getroffen? LeFloid hat Mediakraft ja relativ öffentlich kritisiert und gesagt, dass er kündigen möchte. Ist das etwas wo du sagt: Aua?[quote_left]“Das muss jeder selbst wissen, ob er alleine weitermacht und das Risiko eingeht.”[/quote_left]

Nein, das ist was ganz normales. Die Branche sortiert sich neu. Das ist wie in der Plattenindustrie, da gibt es ja auch Künstler, die vom einen zum anderen gehen oder eine Plattenfirma verlassen. Es konsolidiert sich jetzt, mal sehen wie die Zukunft so aussieht.

Aber ihr seit schon etwas abhängig von den Stars. LeFloid zum Beispiel war das Aushängeschild für das Nachrichtennetzwerk, dass ihr gegründet habt.

Wobei gerade das Nachrichtennetzwerk jetzt auch unabhängig von LeFloid wahnsinnig gewachsen ist. Information wird immer wichtiger. Nein, ich glaube die Netzwerke sind ganz gut aufgestellt mit vielen Künstlern. Wir haben mehr und mehr Nachwuchskünstler, die inzwischen auf einem Niveau sind, wo die Großen vor ein bis zwei Jahren waren mit einer Millionen Views im Monat. Das Ganze wird viel, viel breiter. Von daher ist das eine ganz normale Entwicklung.

[quote_center]“Das Nachrichtennetzwerk wächst auch unabhängig von LeFloid.”[/quote_center]

Aber es gibt ja gerade wieder Diskussionen, auch wegen LeFloid und der Starkultur auf YouTube. “Es geht alles verloren, was YouTube eigentlich ist”, heißt es dann und Mediakraft sind dann die Bösen, die den Kommerz reingebracht haben. Kannst du das nachvollziehen?

Nein, diese Diskussion gibt es seit ich bei YouTube angefangen habe. Es fing damit an: “Oh, jetzt läuft Werbung vor den Videos, jetzt wird alles kommerziell. Jetzt passiert dies und jenes. Jetzt hat sich die YouTube-Startseite geändert.” Tatsache ist, dass es in dieser wahnsinnig schnelllebigen Branche so ein Nachhängen nach den guten alten Zeiten gibt. Wobei es die guten, alten Zeiten so gar nicht gab. Es ist einfach etwas, das sich ständig entwickelt.
[quote_left]“Wir sind Majorlabel.“[/quote_left] Kommerziell sind wir dabei alle. Wir leben alle von den Werbeeinnahmen und es gibt das nicht ein nichtkommerzielles und ein kommerzielles YouTube. Die Professionalisierung hat alle auf dieses Niveau gebracht, das muss man sehen. Viele Kanäle, die bei uns angefangen haben, haben durch uns die große Reichweite erreicht. Und da muss jeder wissen, ob er alleine weitermacht und damit auch das Risiko eingeht.

Oder er muss sich entscheiden: Will ich weiter wachsen, will ich weiter größer werden. Und ich glaube wir sind erst am Anfang. Es gibt noch viel viel größere Möglichkeiten zu wachsen, wie ich am Anfang erzählt habe: Die Branche wächst und wächst und daran kann man teilnehmen oder man kann sagen, ich möchte nicht daran teilnehmen. Das ist die Entscheidung. Wie in der Musikbranche: Da gibt es die Independentkünstler, die jahrelang ihr Tourneen machen, eine Fangemeinde haben und damit zufrieden sind. Und es gibt Leute, die sagen ich möchte möglichst groß werden, in möglichst kurzer Zeit und möglichst viel Publikum erreichen.

Aber ihr seht euch eher als Majorlabel, nicht als Independent-Label.

Wir sind Majorlabel. Natürlich sehen wir uns so. Und ich finde es eine ganz tolle Bewegung, die wir da unterstützen: Ein Demokratisierung der Medien. Und da sind wir wieder anders als ein Majorlabel, wir sind eben kein Doorkeeper oder Gatekeeper. Wir sagen nicht: ‘Du darfst, du darfst nicht’, sondern jeder darf. Wir fördern jeden, der wachsen will.

Jetzt haben wir die eine Abhängigkeit der Netzwerke, die von den YouTube-Stars und die andere ist die von YouTube selbst. Wie beobachtet ihr das? Facebook macht ja gerade einen großen Push Richtung Video.

Es gibt da immer mehr. Auch das wird sich entwickeln und breiter aufstellen. YouTube, das warf man nicht vergessen, ist das Portal, das Video diese Möglichkeiten gegeben hat. Da gab es als erstes die Möglichkeit Geld damit zu verdienen. Aus dem Grund hat sich das so entwickelt, im Gegensatz zur Podcast-Szene. Aber es kommen neue Player. Es gibt Yahoo Screen, da sind wir schon dabei. Es gibt auch noch ganz andere Videoplattformen. Groß und interessant ist eben Facebook, die immer aktiver werden. Mit Rowan Barnett von Twitter habe ich eben gesprochen, die werden auch einen eigenen Videoplayer anbieten. Da kommt einfach wahnsinnig viel Bewegung in den Markt und das ist auch nötig.

Das heißt, ihr seht euch nicht nur als YouTube-Netzwerk, sondern als Online…

[quote_right]“Ich möchte groß werden, ich möchte möglichst professionell produzieren und ich möchte ein möglichst großes Publikum erreichen.”[/quote_right] …Online-Video-Netzwerk. Ein Netzwerk, das Video-on-Demand anbietet. Von vielen Produzenten für ein großes Publikum, als Massenmedium. Ich komme ja aus dem Fernsehen und habe das auch so gesehen. Schon bei Clixoom – damals noch als Onlinetalkshow, jetzt als Wissenschaftskanal – habe ich mich immer so aufgestellt: Ich möchte groß werden, ich möchte möglichst professionell produzieren und ich möchte ein möglichst großes Publikum erreichen. Das ist aber bei jedem Medienschaffenden eigentlich das Ziel und wir können dabei unterstützen. Das kann man mitmachen oder eben nicht.

Das liegt auch an der Konstruktion von Netzwerken, wir haben wahnsinnig viel Know-how, das wir zur Verfügung stellen können. Wir haben einen eigenen Vermarkter, der dazu beitragen kann, dass man die Einnahmen erhöht und wir haben die hohe Reichweite, mit jetzt fast 20 Millionen Unique Usern im Monat. Das ist etwas, womit man Kanäle super fördern kann, die damit schneller wachsen können.

Wenn ich jetzt noch das Schlagwort Schleichwerbung bringe, welche Platte spielst du dann ab?

Bei uns gibt es keine Schleichwerbung, bei uns ist alles gekennzeichnet. Da steht immer oben links in der Ecke: Unterstützt durch Produktplatzierungen.

[quote_center]“Onlinevideo wird größer als Fernsehen.”[/quote_center]

Okay sehr schön. Müssen wir noch etwas zur Zukunft sagen. Hast du da noch einen Ausblick?

Das entscheidende ist: Vielen fehlt die Fantasie, wie groß das alles wird. Und ich habe heute gesagt: Wer hat alles einen Fernseher dabei? Da hat sich keiner gemeldet. Wer hat alles ein Smartphone dabei? Da hat sich jeder gemeldet. Und darin liegt die riesige Chance. Onlinevideo wird, und davon bin ich inzwischen überzeugt, größer als Fernsehen. Da ist Mediakraft ganz vorne mit dabei und mir persönlich macht das als altem Fernsehmacher wahnsinnig viel Spaß in so einer jungen, dynamischen Branche dabei zu sein. Mitten im Geschehen zu sein, auch mit einem eigenen Kanal, Mediakraft und den Videodays.

Neues zum Treiben der YouTube-Netzwerke und Entwicklungen der Medienwelt gibt es auch jede Woche in meinem Videonewsletter:
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Bei welchen Medien man nicht arbeiten sollte

Bei welchen Medien man nicht arbeiten sollte

Wolfgang Blau (Guardian) hat mal wieder eine seiner tollen Reden gehalten. “Print und Online passen nicht zusammen” wurde die Rede übertitelt, er selber hätte sie eher “Warum integrierte Newsrooms mehr Probleme schaffen als sie lösen” genannt. Darin trifft er auch ein interessante Unterscheidung der einzelnen Medienunternehmen in „Milk it, Farm it und Feed it“. Wobei „Milk it“-Unternehmen vor allem daran interessiert sind noch möglichst viel Profit aus ihrem bisherigen Geschäftsmodell zu ziehen und kaum in die Zukunft investieren. Wer bei einem solchen Unternehmen ist, sollte schauen, das er da möglichst schnell rauskommt, rät Blau. Problem: In Deutschland gibt es nur wenige Unternehmen die man tatsächlich in die Kategorie „Farm it“ stecken kann.

Rede von Wolfang Blau „Print und Online gehören nicht zusammen
Zusammenfassung von Daniel Bröckerhoff (ich empfehle die ganze Rede)

 

Woher BuzzFeed & Co ihre Geschichten bekommen

BuzzFeed stand schon wiederholt in der Kritik, eigentlich nur die besten Geschichten von reddit abzuschöpfen. Nun ist das urheberrechtlich in den meisten Fällen nicht wirklich bedenklich, aber es ist hoch interessant sich die Community anzuschauen, die hinter den meisten viralen Hits steht. Denn BuzzFeed ist nicht allein, viele Medien durchforsten inzwischen reddit nach Geschichten und dafür wird die “Community der Communities” immer wichtiger. Schließlich ist Reddit mit seinem Votingsystem rein Publikumsgesteuert, was auch bedeutet: Was hier funktioniert, funktioniert vermutlich auch wo anders. Kernel hat eine kleine Einführung, die die Rolle, die reddit mittlerweile spielt genauer beleuchtet.

How Reddit ate the news media

 

Das Handy wird das wichtigste Internetgerät

“Mobile First” ist das aktuelle Buzzword, aber meiner Meinung nach ausnahmsweise nicht zu unterschätzen. Das Handy wird oder ist für viele schon das wichtigste Internetgerät, das sie immer bei sich tragen. Und gerade der Großteil des Medienkonsums morgens auf dem Weg zur Arbeit, zurück oder zwischen durch findet hier statt. Deshalb muss alles auf dem Handy funktionieren, oder in noch besser, speziell dafür gedacht werden. Der Guardian hat in einer Liste mal ein paar wichtige Punkte zusammengefasst.

From BBC to BuzzFeed: lessons in mobile publishing

 

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