Die SPD hat dem Gesetz für Internetsperren zu gestimmt.
Websehen (1): God Inc.
Bild: CC on Flickr by Blake
Fernsehen, was ist das? Ach richtig, das ist dieser Kasten, der im Wohnzimmer steht und in dem werbeunterbrochene Filme, schlechte Unterhaltung und Serien laufen. Inzwischen gibt es das auch alles online. Und da gerade die deutschen Fernsehsender den Sprung ins Web nur langsam und sehr unflexibel schaffen, wissen sich die Netznutzer zu helfen. Dank Youtube & Co. kann jeder seine eigenen Filme vorstellen und einem großen Publikum zugänglich machen. In dieser kleinen Rubrik „Websehen“ möchten wir euch solches Machwerk vorstellen. Formate und Serien die speziell für das Web entwickelt wurden und dort zu sehen sind. Als erstes:
God, Inc.
So ein Himmel ist kein leicht zu führendes Unternehmen. Da müssen Wunder bewirkt, Katastrophen herbeigeführt, die Weltbevölkerung kontrolliert und für gute Publicity gesorgt werden. Doch wer hat Gottes Pausenbrot gestohlen? Und welche Religion kann die meisten Mitglieder werben? Und trägt sich die Abteilung „Wunder“ überhaupt noch?
„God, Inc.“ wurde von dem Filmemacher Francis Stokes erdacht und er ist wohl ein Paradebeispiel für das Filmemachen auf Youtube. Sein Debütfilm „Buttleman“ fand trotz zahlreicher Auszeichnungen keinen Verleih, also veröffentlichte er ihn auf Youtube und ist vom Feedback der Zuschauer begeistert. Und die Serie „God, Inc.“ schlug noch mehr ein, so dass im Juli 2007 der SciFi-Channel einen Deal für die Serie mit Francis Stokes abschloss.
-Anzeige-
mehr…
- Deutscher Daily Show Versuch auf Youtube
- Filme gratis Online schauen
- Aktuelle Netzvideos im Siebbelag
Ihr kennt auch eine hervorragende Webserie, die hier beim nächsten Mal gefatured werden soll? Dann meldet euch über die Kommentare oder per Mail an kontakt (at) netzfeuilleton.de
An anderer Stelle sprach ich von meinem „Untergang in der Informationsflut“. Berner Eduard Kaeser gerift nun in einem Artikel der Neuen Zürcher Zeitung (( bzw. der Essaysammlung «Pop Science. Essays zur Wissenschaftskultur»)) diesen Umstand auf. Und zeigt weiter, wie die Technologie und deren dauernde Anwesenheit uns formt. Die Maschine wirkt auch auf den Menschen und ihre Anwendung wirkt sich auch auf unser restliches Verhalten aus.
Dieser Text hat micht sehr angesprochen, denn ich habe mich erschrocken darin wieder erkannt. Und es fiel mir tatsählich schwer, dem gesamtem Text zu folgen. dannach war ich aber froh es getan zu haben.
mehr…
TBUZZ ermöglicht es Twitterkommentare über eine Seite direkt abzugeben und gleichzeitig sehen, was in der Twittersphere aktuell über diese Seite gemeint wird. Sollte es sich durchsetzen, könnte es die Kommentierung auf Blogs weiter (r)evolutionieren.

Laut der Google Vizepräsidentin Marissa Ann Mayer will der Suchmaschinenkonzern in Kürze einen völlig neuartigen Dienst starten, der die Vorlieben der User noch viel schärfer beleuchtet und so im wahrsten Sinne des Wortes das Beste herausfiltert: GoogleToilet soll die Exkremente der User analysieren und mit Hilfe der gesammelten Daten genaue Empfehlungen zu Restaurants, Nahrungswünschen, aber auch Ernährungstipps treffen können. Netzfeuilleton informierte sich für Sie über den neuen Geniestreich des amerikanischen Konzerns.
Als ob die fantastische Suche nicht schon genug philanthropische Stärke bewiesen hätte, verkündete Google gestern Abend im offiziellen Blog in den kommenden Wochen den neuen Service „GoogleToilet“ in einer offenen Betaversion zu starten. Das neue Feature soll die Nutzergewohnheiten noch genauer verarbeiten, um noch bessere Suchergebnisse und Empfehlungen zu erzielen. Dass das sensationell gute Pageranksystem des Börsenunternehmens noch weiter zu verfeinern ist, schien den wenigsten glaubwürdig, doch in der Hauptzentrale in Moutain View, Californien wollte man sich nicht mit den bisherigen Zuständen zufrieden geben, verrät uns die blonde Vizepräsidentin und Diskussionsgroßmeisterin Marissa Ann Mayer. Google suche nach immer neuen Herausforderungen, um die letzten Möglichkeiten des Kerngeschäfts – dem Finden von brauchbaren Inhalten – aus dem bereits jetzt bis an den Wahnsinn perfektionierten Algorithmus herauszukitzeln. Doch wie darf man sich das neue Aushängeschild vorstellen?

Google stellt den neuen Dienst im Blog vor.
GoogleToilet ist eine neuartige Kloschüssel, die einer herkömmlichen zu erst einmal sehr ähnlich sehe, erläutert ein GoogleTechniker die Erfindung. Und tatsächlich sieht der Stuhl der Erleichterung auf dem ersten Blick nicht außergewöhnlich aus. Doch ein Blick in das Loch der Klobrille verrät mehr: Eine ultradünne elastische Nanofolie mit eingebauten hochauflösenden Kameralinsen analysiert das Gesäß des Benutzers. So bald sich der User hingesetzt hat, zieht sie sich auseinander und die Saugknöpfe werden sichtbar. Sie nehmen den Duft auf und stellen so fest, ob es sich hierbei um den rechtmäßigen Benutzer handelt – im Zweifelsfall klappt sich das moderne Gerät zusammen. Doch die eigentliche Prozedur folgt erst nach dem Stuhlgang. Jetzt filtert GoogleToilet die verschiedenen Substanzen aus dem Wasser und errechnet Eigenschaften des Benutzers, die in der nächsten Googlesuche berücksichtigt werden.

Soll die Suche weiter verbessern: GoogleToilet
Damit nicht genug: Google bietet frei nach dem Motto „Don’t be Evil“ noch weitere Möglichkeiten, die Toilette zu benutzen. Mit USB-Buchsen können Endgeräte wie Computer, Notebooks oder Handys mit dem neuen Produkt synchronisiert werden. Eine Echtzeitsuche soll den Prozess auf dem Stuhl noch interessanter machen. In einer Premiumversion wird es auch möglich sein, genaue Statistiken über die Nahrungsgewohnheiten der letzten Tage zu erhalten und anhand der gesammelten Werte Gesundheitszustände und Chancen auf dem Singlemarkt zu berechnen. Zu dem wird der Webgigant zwei neue Technologien aus Japan involvieren. Mit der einen wird aus den produzierten Exkrementen Energie hergestellt, mit der anderen soll eine Eiweißgewinnung möglich sein.
Doch wie soll damit langfristig Geld verdient werden? Marissa Mayer gewährt uns einen Blick in den Businessplan des neuen Google Geschäfts: Die Endgeräte selbst werden einen Teil der Kosten decken, aber gleichzeitig wird die Toilette Dank zwei eingebauter Mikrofone Anzeigentexte zu relevant kategorisierten Daten aus der Brühe aufsagen. Ein weiterer Meilenstein wird mit der Übernahme der Dixie Klos unternommen. Dort werden zukünftig die Googleklos zu finden sein. Die kleinen Kautschukcontainer werden innen und aussen mit relevanter Werbung zugekleistert sein und bieten auch die Möglichkeit Nachrichten und Ebooks aus dem Google Repertoire auf einem integrierten Bildschirm zu lesen.

GoogleToilet auf Vormarsch: Dixie wurde gekauft.
Datenschützer befürchten, dass Urin- und feste Exkremente zu keiner Relevanz beitragen könnten. Doch vorlaute Stimmen gab es in der Historie der Suchmaschine immer wieder. Nie hatte sich die Kritik bewarheitet. Der Konzern blieb seinem internen Gebet „Don’t be Evil“ treu und ist nur ein menschenliebendes StartUp, das den Usern die bestmöglichen Produkte bieten möchte. Und frei nach dem Leitsatz „nur herstellen, was man auch selber benutzen möchte“ lädt uns Marissa Mayer am Ende zu einem Vorabsitz auf dem heiligen Stuhl ein.
Dieser Text ist eine Satire. Alle Angaben sind erfunden und sollen nur eine kritische Stellungnahme zu den neuen Diensten des angesprochenen Unternehmens darstellen. Zu einer Diskussion sind Sie herzlich eingeladen.
Fotos: Klopapierrolle, Toilette, Dixie; Alle Grafiken wurden unter freien Lizenzen aufgespürt. Bei etwaigen Fehlern bitten wir um eine Nachricht.
Werbespot der finnischen Boulevardzeitung „Ilta-Sanomat“ [via: Ostroplog]
Gestern war es so weit: Das ZDF traute sich als erster deutscher Fernsehsender eine Adaption der erfolgreichen Nachrichtencomedy „The Daily Show“ zu senden.
Eine Weltkugel ist keine Nachrichtensendung
So war während er 40-minütigen Sendung das Vorbild aus den USA allgegenwärtig und muss sich deshalb auch einen Vergleich mit dem großen Bruder gefallen lassen. Die Grafiken beispielsweise sind ganz klar von „The Daily Show“ inspiriert, ebenso die kleinen zwischen Trailer, wie beispielsweise das „Battle for Bellevue“. Genauso wie die gesamte Anmutung vom Logo der Weltkugel bis hin zum einsamen Anchorman an seinem Pult.
Die Weltkugel kann man natürlich auch auf die heute-Familie zurückführen, was bis heute erstaunt, dass das ZDF seine seriöse Nachrichtenmarke für eine Satiresendung hergibt.
Ein Oliver Welke ist kein Jon Stewart
Aber zum inhaltlichen. Ein Oliver Welke ist kein Jon Stewart, dass dürfte aber von vornherein klar gewesen sein. Zwar bemüht er sich dessen Stil zu übernehmen, was ihm bei einigen bissigen Sprüchen auch gerne gelingt, aber vor allem die von Stewart berühmte erregte Gestik und Mimik wirkt bei Welke doch stellenweise sehr gestellt und gespielt. Aber ein Oliver Welke ist eben auch vor allem Sportjournalist und dann Comedian und auch wenn er sich im Vorfeld bemühte zu betonen, dass er ja im Nebenfach Politikwissenschaft studiert habe, fehlt ihm doch oft das die satirische Analyse. Beziehungsweise wenn sie aufkommt fällt sie schnell dem nächsten Kalauer zum Opfer.
Ein Oliver Welke ist kein Ingolf Lück
So fühlt man sich zum Beispiel bei der Betrachtung der Wahlplakate fast in die Top10-Rubrik der „Wochenshow“, doch mit dem Titel „der neue Ingolf Lück“ wird man Welke dann doch nicht gerecht. Dazu ist er zu politisch und zu nah am aktuellen Nachrichtengeschehen.
Ein n-tv ist kein FOX News
Das Herz jeder „Daily Show“ sind natürlich auch die Ausschnitte aus Fernsehsendern. Die gelingen auch bei der „heute-show“ durchaus gut.
Auch wenn es im Voraus hieß, man hätte vor allem Ausschnitte aus den Privaten präsentierte sich hier ein anderes Bild: Die Ausschnitte sind vor allem aus den Nachrichtensendungen von ARD und ZDF, was in erster Linie aber ein Armutszeugnis für die deutschen „Nachrichtensender“ n-tv und N24 ist. Dennoch bleibt der Eindruck, dass die Redaktion teilweise noch durchaus absurdere Äußerungen aus der deutschen Fernsehlandschaft hätte ausmachen können.
Ein Team ist kein Gast
Großes Standbein der Show sind auch die anderen Mitglieder des Teams, zu denen immer wieder geschaltet wird. Auch hier regieren oft die Kalauer, wie zum Beispiel die Schalte zu Dietrich Hollinderbäumer nach Nordkorea, dessen einzige absehbare Pointe darin bestand, dass er in Wahrheit vor einem Hotel in Bali steht. Auch Martina Hill („switch reloaded“), deren Verpflichtung im Vorfeld für Aufmerksamkeit sorgte, muss aufpassen das ihr Witz als Demoskopie Expertin Tina Hausten von „kompetent in Prozent“ nicht zu schnell aufgebraucht ist. Zwar ist die Spielerei mit sinnentleerten Zahlen gekonnt angeprangert, ob sich diese aber auf Dauer trägt?
Genauso wichtig: Das Hopsnehmen der so genannten Experten, für das es Comedian Olaf Schubert ((sein Live-Programm sei an dieser Stelle empfohlen)) gelang den omnipräsenten Finanzexperten Wolfgang Gerke vors Mikrofon zu locken.
Wirklich satirisch wurde es dann mit Ex-TITANIC-Chefrdakteur Martin Sonneborn in die neuen Bundesländer fuhr, um die Leute dort für die Feier von 60 Jahren BRD zu begeistern.
Einen Gast sucht man in der „heute-show“ dagegen bis jetzt vergeblich. Die sind zwar bei der „Daily Show“ regelmäßige Highlights (immerhin gab sich schon Barack Obama die Ehre), aber man darf auch anzweifeln, dass es genügend deutsche Promis gäbe, die sich mit ausreichend Witz und Schlagfertigkeit bissigen Kommentaren aussetzen würden.
Einmal im Monat ist kein „Daily“
So zeigt sich die heute-show als durchaus kurzweilig und sie ist, das wird ihr niemand absprechen, eine Bereicherung für die deutsche Fernsehlandschaft. Sie hat, auch das wird niemand bestreiten, noch Entwicklungspotential nach oben, die entscheidende aber Frage ist, wie soll die geschehen, wenn die Sendung nur einmal im Monat kommt? Das ist das größte Manko der Sendung, denn es entspricht auch nicht der Geschwindigkeit mit der politische Diskurse geführt werden. Ich denke man lässt sich hier einiges entgehen. Auch bei der Onlineabrufbarkeit bleibt man hinter den Ansprüchen zurück. So wird die Seite des ZDF zwar jeden Tag noch schöner, dennoch lässt sich nicht die gesamte Show abrufen, sondern nur einzelne Ausschnitte. ((Mit der oben widerlegten Behauptung man hätte vor allem rechtlich nicht geklärte Ausschnitte aus den Privatsendern)) Wer also die Sendung verpasst hat, dem bleiben die Wiederholungen heute Abend um 20.30 Uhr im ZDF.dokukanal oder am Samstag um 23.50 Uhr bei 3sat.
Oliver Welke hat vorgelegt, nun darf man gespannt sein, was Harald Schmidt im September anders macht.
mehr…
- Deutsche Daily Show mit Oliver Welke!?
- Deutsche Daily Show schon da?!
- Jetzt gibts wieder Schmidt ohne Pocher
- FAZ.net: Ein Schnaps aufs Grundgesetz
- Das Fernsehblog: Erde an ZDF: Die 90er Jahre sind vorbei
- Zeit Blog „Wahlen nach Zahlen“: Oliver Welke, Jon Stewart und Ingolf Lück
In der Parodie von „Du bist Deutschland“ hieß es noch „Du bist pädophil!“. Soweit sind wir heute wirklich. Und noch viel weiter. Die Petition gegen Internetsperren läuft übrigens noch. Mehr Infos dazu hier und hier. Und zum Thema Überwachungtsstaat allgemein hier. [via]
