Stell dir vor, du hast die Elektromobilität revolutioniert, die Weltraumfahrt in neue Höhen geleitet und bist dabei zum reichsten Mann der Welt geworden. Was bleibt jetzt noch zu tun? Welche Ziele kann man noch haben? Alles erreicht.
Klar, man könnte sein Geld weggeben, spenden, Armut bekämpfen, Impfung verteilen, Kinderkrankheiten ausrotten, aber das haben schon andere getan.
Wie wäre es, das Geld zu nutzen, um noch mehr Einfluss auf die Welt, auf die Menschheit zu nehmen? Für irgendwas müssen 400 Milliarden Dollar doch gut sein.
Also machst du, was du schon immer getan hast: Keine eigenen Ideen entwickeln, sondern dich hinter Ideen klemmen, die gerade da sind, Auftrieb gewinnen und in denen du eine Zukunft siehst.
So wie dieser Rechtsruck auf der Welt. Die meisten rechtsextremen Parteien oder Rechtsaußenparteien sind offen für Großspenden und Einfluß von außen, haben einen hohen Finanzbedarf und haben zumindest dieses Digitale, was dich auch interessiert, besser begriffen.
Du hast ja auch für sie die perfekte Echokammer geschaffen, mit deinem eigenen sozialen Netzwerk. Und sieh da, in der ersten Petrischale, der größten Demokratie der Welt, hat es gleich ganz hervorragend funktioniert.
Du hast investiert, dein Kandidat hat gewonnen und am Ende hast du sogar noch profitiert. Und ein Vielfaches wiederbekommen von dem, was du eingesetzt hast.
Denn natürlich bist du immer noch ein Wirtschaftsdenker, du hast zwar längst genug, aber wie viel wäre denn noch mehr? Wie viel wäre denn genug? Es gibt noch so viele Länder.
Kategorie: Bewegen & Beschäftigen
Politik , Gesellschaft & Sport
Apple macht den eigenen Streaming-Service Apple TV+ kostenlos für das Wochenende vom 3.1. bis 5.1. weltweit verfügbar, sodass Nutzer in die Apple TV+ Shows wie „Ted Lasso“, „Severance“ oder „Slow Horses“ reinschauen* können.
Teure Serien, noch teurere Filme
Aktuell sorgen auch die neuen Staffeln von „Silo“, „Bad Monkey“, „Disclaimer“ oder „Dark Matter“ für viel Lob und positive Kritiken.
Neben Serien hat sich Apple für viel Geld auch ein paar hochkarätige Filme gesichert: „Killers of the Flower Moon“ mit Leonardo DiCaprio und von Martin Scorsese, „Napoleon“ mit Joaquin Phoenix von Ridley Scott, sowie „Wolves“ mit Brad Pitt und George Clooney oder „Instigators“ mit Matt Damon und Ben Affleck, und „To the Moon“ mit Scarlett Johansson und Channing Tatum.
Apple TV+ Strategie: Kostenloses Wochenende soll helfen
Apple TV+ hat zwar bislang große Namen und viel Lob bekommen, aber noch immer vergleichsweise wenige Zuschauer. Die Strategie von Apple war bislang, das neue HBO werden zu wollen und vor allem auf Qualität zu setzen. Doch bislang gab es wenig Publikumshits, am ehesten noch „Ted Lasso“. Der Service ist einfach zu unbekannt oder fällt hinten runter, wenn es darum geht, ob man wirklich „noch ein Abo“ braucht.
Dem will man nun also mit einem kostenlosen Apple TV+* Wochenende zu Beginn des Jahres begegnen. Tatsächlich soll der Abruf auf allen Geräten funktionieren, auf denen Apple TV+ verfügbar ist. Das sind nicht nur Apple-Geräte oder die Apple TV-Box, sondern auch eigentlich alle Smart-TVs, Playstations etc. Man braucht laut Apple lediglich eine Apple ID bzw. einen Apple Account, um sich einzuloggen. Wer also nur mal darauf gewartet hat, den Dienst Apple TV+ auszuprobieren, oder wen eine der Serien neugierig gemacht hat, hat nun die Chance, das ein Wochenende lang kostenlos zu tun.
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Die große Suche nach dem neuen Twitter
Wer macht das Rennen als Twitter-Ersatz? Bluesky, Mastodon, Threads oder doch wieder X? Wer wird das neue Echtzeitmedium? Die Social-Media-Plattform für Breaking News?
Nun, vielleicht brauchen wir gar keine. Das ist mir an dem Wochenende mit dem schrecklichen Magdeburg-Attentat klar geworden.
Ein Wochenende Breaking News
Hätte ich früher noch die Zeit damit verbracht, Stunden vor Twitter-Feeds zu verbringen, um Informationshäppchen und wilde Theorien zu lesen, habe ich mich zum Glück von vielen Kanälen ferngehalten. Stattdessen war ich im Wald spazieren, Weihnachtsgeschenke besorgen, solche Dinge. Das bedeutet, ich war nicht so eingeklinkt in diese Breaking News rund um Magdeburg. Ich habe das nebenher verfolgt und war auch sehr wenig auf Social Media.
Stattdessen habe ich später die Live-Blogs auf spiegel.de durchgelesen, als es schon gesicherte Erkenntnisse gab, und war für diese Informationen tatsächlich sehr dankbar.
Warum die Alternativen alle nicht überzeugen
Aber warum? Schauen wir uns die Alternativen und den potentiellen Twitter-Ersatz mal an: Die Diskussion auf X/Twitter ist so vergiftet und von Verschwörungstheorien und Spinnern übernommen, dass sie nicht mehr zur Information taugt.
Der Threads-Algorithmus informiert einen frühestens drei Tage später. Bluesky ist zu nischig, Mastodon zu nerdig.
Was Journalismus besser kann
Aber es ist auch nicht die Aufgabe dieser Plattformen.
Dafür haben wir Journalismus. Dafür haben wir professionelle Journalisten.
Wann Twitter wichtig war
Der Trend zu Twitter als Breaking-News-Medium begann zu einer Zeit, als die Online-Medien noch nicht so weit waren. Sie hatten noch keine Live-Blogs. Sie hatten kaum Live-Berichterstattung, waren dafür weder aufgestellt noch ausgestattet. Oder haben alles im Zweifel noch für die Printausgabe zurückgehalten.
Wenn also etwas passierte, hatte man so ein ungutes Gefühl: Da passiert etwas, und ich weiß nicht was. Und als einzige Informationsquelle gab es dann Twitter. Dort gab es in Echtzeit Updates, da hat die Polizei vielleicht etwas gemeldet oder Augenzeugen berichtet.
Fakenews aussitzen
Das brauchen wir heute nicht mehr.
Wir können einfach auf Spiegel.de gehen, zur New York Times, wenn es international ist, Zeit, Süddeutsche, wo auch immer. Und die werden uns das zusammenfassen.
Die schreiben das sehr schnell auf, und das Beste: Sie haben die Informationen bereits geprüft.
Als Journalist muss man sich vielleicht in die sozialen Medien begeben, und von da den Anstoß bekommen Informationen zu verifizieren. Aber als Konsument muss man sich da nicht reinstürzen. Und dieser gefühlte Vorsprung, den man früher hatte – „Ich habe auf Twitter gelesen und kann dir jetzt schon sagen, es gab zwei Attentäter“ – diesen Vorsprung gibt es nicht mehr. Es sind so viel Fakes im Umlauf, dass man sowieso abwarten sollte, bis alles überprüft und entlarvt ist. Das können wir getrost den Journalisten überlassen und abwarten.
Das Thema habe ich ausführlich in Folge 370 von „Haken Dran“ mit Gavin Karlmeier diskutiert. Meine Gedanken und News zu Social Media gibts außerdem regelmäßig im streamletter.
Apple Podcasts lässt sich jetzt auch direkt über den Browser ansteuern. Man kann Folgen anhören und Abos abschließen. Transkripte werden dort allerdings nicht ausgespielt und Bewertungen abgeben anscheinen auch nicht.
Auf der re:publica habe ich einen Vortrag über die Zukunft und Vergangenheit der Streaminglandschaft gehalten. Medienwandel ist halt einfach mein Thema.
Danke an alle die da waren. Vielen Dank für all das positive Feedback, die Aufnahme in Highlight-Listen und die schmeichelhaften Kommentare im Anschluss.
Den ganzen Vortrag gibt es jetzt auf YouTube zum Nachschauen
Whats next?
Aber für die Nachwelt, und damit wir hier das in geboten Zeit überprüfen können, kommen meine Prognosen aus dem Talk hier nochmal zusammen gefasst. Für die Herleitung musst Du Dir schon den Talk anschauen.
Prognose 1: Wir werden mehr Always On-Formate sehen
Um das eigene Inventar besser und verlässlicher zu vermarkten, werden wir mehr langlaufende always on Formate sehen. Mit „Realities“ spielen Netflix und Co. schon länger rum, mit „Squid Game“ und der Mr, Beast Show bei Amazon kommen Game Shows dazu. Ich glaube wir werden auch versuche in Talkshows und vielleicht auch Late-Nights ala John Oliver sehen.
Prognose 2: Bye Bye Binge
Der “Binge-Release” wird nur eine von vielen möglichen Veröffentlichungsstrategien sein. Gerade für Plattformen, die nicht Netflix sind, lohnt es sich einen Hype für eine Serie über mehrere Wochen zu ziehen.
Prognose 3: Es wird mehr Streaming Bundles geben.
“There are only two ways to make Money: Bundling and Unbundeling.“ Hat der CEO von Netscape mal gesagt. Wir kommen gerade aus einer Unbundeling Phase, wir werden mehr Streaming Bundles sehen, damit die Plattformen Churn reduzieren. Disney hat schon den Anfang gemacht.
Prognose 4: Konsolidierung
Und ja wir werden auch noch Konsolidierung sehen. Paramount+ steht zum Verkauf. Amazon verordnet seinem Studio ein Sparkurs. Und der Peak TV ist leider überschritten.
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Sollen wir in die neue Serie investieren? Gehen wir auf TikTok? Welche Strategie passt zu Threads? Wie gehen wir mit Twitter um?
Neue Plattformen, neue Strategien, neue Formate – Medienschaffende und Redaktionen müssen sich immer wieder auf neue Herausforderungen einstellen. Nutzungsgewohnheiten verändern sich rasant, Zielgruppen wachsen aus Formaten raus, neue Player tauchen auf. Komplexität, Geschwindigkeit und strategischen Entscheidungen nehmen enorm zu.
5 Merkmale von Teams, die wechselnde Gegebenheiten gut meistern
- Flexible Rollen statt starrer Positionen: Je nach Projekt und Aufgabenstellung sollte das Team die Möglichkeit haben, sich immer wieder neu aufzustellen. Je diverser die fachlichen Schwerpunkte, umso anpassungsfähiger das Team bei Veränderungen.
- Mix aus Generalisten & Spezialisten: Die Anforderungen der Plattformen, das Storytelling und die Akteure variieren stark. Generalisten haben ein breites Verständnis für das Marktumfeld und holen sich nach Bedarf Spezialisten oder Fachwissen dazu.
- Zielgruppenverständnis vor Plattformexpertise: Kaum ein Unternehmen kann für jede Plattform ein neues Team aufstellen. Die Nutzerorientierung ist der Schlüssel zu fast jedem Contentpiece. Das Team muss erst die gewünschte Zielgruppe verstehen, um für die Plattform eine passende Strategie zu entwickeln.
- Keine Angst vor Unwissenheit: Wenn neue Plattformen oder Erzählarten auftauchen, gibt es kein jahrzehntelanges Wissen, auf das man zurückgreifen kann. Mit dem eigenen Unwissen offen umzugehen, neugierig zu sein und Spaß am Ausprobieren haben, sind die Schlüsselkompetenzen für resiliente Teams.
- Unzufriedenheit & Angst senken die Experimentierfreude: Alle genannten Punkte funktionieren am besten in einer angst- und druckfreien Arbeitsumgebung. Je zufriedener und vertrauter das Team untereinander, umso mutiger, offener und innovativer ihre Zusammenarbeit und das Projektergebnis.
Hi, ich bin Marina Schakarian und bin Team- und Prozess-Coach. Früher war ich Redaktionsleiterin und Formatentwicklerin, jetzt ist meine Mission, Medienhäusern bei der Umsetzung ihrer digitalen Strategien zu helfen und Redaktionen die Angst vor Veränderung zu nehmen.
Dafür arbeite ich mit Teams an ihrem Zusammenspiel, ihren Redaktionsprozessen und ihren digitalen Formaten.
Frische Tipps und Methoden, die Führungskräfte und Teams besser machen, sammle ich in meinem Newsletter „Frische Führung“ und auf LinkedIn.
Ausgabe #68
Willkommen beim streamletter. Hier gibt es einmal die Woche die wichtigsten News aus der Streamignwelt. Egal ob Video, Audio oder Social Media. Wenn du diese Mail weitergeleitet bekommen hast, kannst du den streamletter hier kostenlos abonnieren.
Folgende News habe ich für dich gebuffert.
Stream Video 🎬
Paramount+ ist in Deutschland gestartet. Und ich hätte es fast nicht mitbekommen. Der Streamingdienst wirbt mit einem Berg von Inhalten, bringt aber vor allem Star Trek die neusten StarTrek Serien nach Deutschland. Ansonsten gibts kurz vor Weihnachten noch Top Gun: Maverick und für Kinder PawPatrol. Er kostet zum Start 7,99 € pro Monat.
Stream Audio 🎧
Wie man den Podcast des Jahres produziert
Slate wurde für ihre Slow Burn Staffel zu “Roe vs. Wade” von Apple Podcast als Show of The Year ausgezeichnet. In einem Behind the Scenes erklären die Macher, wie der Podcast zu Stande kam – und wie es dazu kam, dass sie genau im richtigen Moment die richtige, aufwändig produzierte Story hatten.
How the Team Behind Slow Burn Put Together the Apple Podcasts Show of the Year
Stream Social 📱
Hörempfehlung: Haken Dran – Das Podcast-Update für die Twitter-Krise
Aktuell gibt es für Social Media Manger vor allem eine Frage, mit der wir morgens schweißgebadet aufwachen: Ist heute der Tag gekommen, an dem wir Twitter verlassen müssen? Und ich schaffe es selbst kaum hier auf dem laufenden zu bleiben, deshalb spare ich mir hier auch die Twitter News. Das habe ich komplett an Gavin und Dennis outgesourced mit ihrem Twitter Pocast: Haken Dran.
Haken Dran – Das Podcast-Update für die Twitter-Krise
In eigener Sache:
Nach fast 10 Jahren geht meine Zeit beim ZDF und der ZDF Mediathek zu Ende. Dieser Sender und die Medienlandschaft hat sich seither sehr verändert, und manchmal war ich ein Teil davon. Ab Januar geht es dann neu weiter. Mehr dazu:
LinkedIn: Wetten, dass sich das ZDF in den letzten 10 Jahren ganz schön verändert hat?
Danke fürs Mitlesen. Wenn Dir jetzt noch jemand einfällt, für den oder die, der streamletter auch interessant sein könnte, leite diese Mail gerne weiter. Das hilft dabei, diesen Newsletter weiterzubetreiben.
Bleib gesund.
Jannis
streamletter 59
Stream Video 🎬
ARD und ZDF wollen in den nächsten 2-10 Jahren mehr ins Internet
Tom Buhrow: ARD auf dem Weg zum non-linearen Content-Netzwerk
Tom Buhrow ist mittlerweile ein Fan des funk-Modells und macht in einem FAZ Beitrag den Vorschlag, die gesamte ARD zu einem non-linearen Content-Netzwerk auszubauen. Am liebsten sollen dabei alle Inhalten aus einer einzigen, großen öffentlich-rechtlichen Mediathek kommen. Einsparen will er dafür die Spartenkanäle. Die sind seiner Meinung nach linear tot. Warum verstehe ich nicht ganz. Ein Nutzerversprechen, wie: Ich kann zdf_info einschalten und bekomme eine Doku, ist doch viel klarer, als hier ist ein kompliziertes Sendeschema, schalte doch mal rein und lass dich überraschen. Vielleicht läuft eine Show mit Helene Fisch oder du bist mitten in einem Film oder es schreien sich 4 alte, weiße Männer auf Stühlen sitzend an. Interessanterweise lässt Buhrow aus, ob die dritten Programme für ihn als Spartenkanäle zählen.
Die Erneuerung des Radios hängt für ihn am Abschalten der UKW, was bislang aber nicht beschlossen ist. Erst dann könnte man genauer digital aussteuern und zum Beispiel Wellen und Programmfarben einfacher bundesweit zusammenlegen.
Außerdem sollen mehr Inhalte „Open Source“ sein, also Nutzer sollen sie eventuell weiterverarbeiten können.
ZDF selbstverpflichtet sich zu mehr Internet
Auch das ZDF will mehr ins Internet, schaut in seiner Selbstverpflichtung aber nicht auf die nächsten 10, sondern auf die nächsten 2 Jahre. Die zentralen Punkte sind dabei: Mehr digitale Kontaktpunkte schaffen, um den sich ändernden Nutzungsgewohnheiten Rechnung zu tragen. Dazu will man mehr Inhalte für junge Zielgruppen entwickeln. Instagram, sowie YouTube werden dabei explizit erwähnt. Man will 2021 eine genre- und ausspielwegübergreifende Zielgruppensystematik erarbeiten, um neue Formate zu entwickeln, zu distribuieren und zu evaluieren. Dadurch will man sich auch um deutlich mehr Diversität kümmern.
Disclosure: Ich arbeite hauptberuflich für das ZDF, bin aber gerade in Elternzeit.
Der Erfolg von Berlin – Tag und Nacht auf YouTube
DWDL schaut sich gerade mit hochgezogenen Augenbrauen an, was verschiedene TV Sender auf YouTube treiben. RTL 2 hat zum Beispiel sehr erfolgreich ihre Soap Berlin – Tag und Nacht auf die Plattform gebracht. Mehr als 1,3 Millionen Fans zählt die Dailysoap auf der Videoplattform und die meisten Folgen, die der Privatsender hier veröffentlicht, erreichen über 500.000 Aufrufe. Der Clou: Es werden eben nicht nur kurze Ausschnitte, sondern ganze, einzelne Handlungsstränge veröffentlicht. So akquiriert der Sender auch neue Fans für sein Format. Die diesem dann auch auf andere Plattformen folgen.
Amazon: NFL für die USA, Britney für Deutschland
Amazon hat sich alle Donnerstagabend Football-Spiele in den USA exklusiv gesichert. Ab 2023 bis 2033 werden diese nur noch mit Amazon Prime zu sehen sein. Das lässt sich der E-Commerce-Riese wohl rund 1 Milliarde $ pro Jahr kosten. Ein Großteil der Spiele bleibt aber bei den traditionellen TV Networks von Fox, Disney, ViacomCBS und NBCUniversal. Wobei diese, die Spiele auch auf ihren jeweiligen Streamingplattformen verbreiten wollen.
Facebook, das vor ein paar Jahren noch auf Sportrechte geschielt hat, hat inzwischen angekündigt, das sie dafür kein Geld mehr ausgeben wollen.
In Deutschland hat Amazon sich die Übertragungsrechte für die Dienstagsspiele der Champions League gesichert. Ein paar Baseballspiele der Yankees hat man sich übrigens auch noch gesichert.
Außerdem bringt Amazon die Doku Framing Britney zu uns. Produziert wurde sie ursprünglich von der „New York Times“ und wurde in den USA bei Hulu gezeigt. Hulu gehört auch zu Disney. Deswegen überrascht es fast, dass die Doku hierzulande nicht bei Disney+, zum Beispiel unter dem Star Label läuft, sondern beim Konkurrent Amazon Prime ab dem 5. April.
- Amazon bringt Britney-Doku im April nach Deutschland – DWDL.de
- Amazon’s $10 billion NFL TV deal is Big Tech’s first move into Big Sports – Vox
- Amazon Prime Prepares Streaming Slate of 21 New York Yankees Games – Variety
Schlagzeile:
- Black Widow und Cruella feiern auf Disney+ Premiere, für eine zusätzliche Leihgebühr. Auch der nächste Pixar Film Luca soll wieder direkt auf die Streamingplattform wandern. Variety
Stream Audio 🎧
YouTube weiter erfolgreichster Musikstreamingdienst
Einer der wichtigsten Verwendungszwecke für YouTube ist Musik hören. So wichtig, dass die Videoplattform damit auch dezidierte Musikstreamingdienste in den Schatten stellt. Laut YouGov nutzen 35% aller Deutschen YouTube, um Musik zu streamen. Spotify kommt insgesamt nur auf 21%. Spannend wird es aber bei den 18-29 Jährigen: Hier nutzt tatsächlich jede:r Zweite Spotify. Auf dem dritten Platz folgt Amazon Musik, das bei Menschen über 45 sogar vor Spotify liegt.
YouGov | YouTube ist unter Deutschen beliebtester Online-Musikdienst
Hörtipp: Ear Hustle – Podcast aus dem Knast
Die meisten Crime Podcasts drehen sich um Verbrechen, vielleicht noch um die Gerichtsverhandlung. Aber was passiert eigentlich danach? Ear Hustle geht mittlerweile in die 7. Staffel und begleitet das Leben im Knast – und wird auch tatsächlich dort und von Häftlingen produziert.
Stream Social 📱
David Dobrik goes down
David Dobrik steht unter massivem Druck, wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen ein Mitglied seines Vlog Squads. Einem seiner Kumpel wird vorgeworfen, am Rande eines Prank Videos eine Frau alkoholisiert und dann vergewaltigt zu haben. Dobrik selbst sagt am Ende dieses Videos: „We’re going to jail“. Der ehemalige Vine-Star und aktuell vielleicht erfolgreichste YouTuber hat gerade mit seiner Einwegkamera-App Disco 20 Millionen Dollar eingesammelt. Nun ziehen sich Sponsoren aus seinen Videos und Kapitalgeber wieder aus der App zurück.
Twitter testet YouTube Videos in der Timeline
Twitter lässt iOS Nutzer in einem Test YouTube Videos direkt in der Timeline gucken. Also ohne, dass ich die App verlassen und in die YouTube App wechseln soll. Sorgt sicher für eine längere und bessere Verweildauer in der Twitter App.
Jobs
- EIKON Nord sucht eine:n Redaktionsleiter:in für ein funk-Format
- Die Kooperative Berlin sucht eine Redakteur:in für AUF KLO, eine Redaktionsleitung Social Media & Webvideo und eine Redakteur:in Audio & Storytelling.
- Die sendefähig GmbH braucht für ein ZDF-Reportage-Format eine:n Realisator:in
Leite diese Mail gerne an einen interessierten Kolleg*in weiter, die dann auch den streamletter abonnieren kann.
Zum Abschluss hab ich noch einen coolen Link für Dich: Der digitale Nachrichtentest ist eine tolle Medienkompetenzübung rund um Fake News und Vertrauenswürdigkeit im Netz. Ich hab 25,5 Punkte bekommen und du?
Bleib gesund.
Jannis
Gefühlt starten gerade alle einen Newsletter. Gut, die eine Hälfte startet einen Podcast, die andere einen Newsletter. Ich hab natürlich beides. Befeuert wird dieser Trend vor allem auch von einer wachsenden Anbieter Seite. Twitter hat sich den Newsletter-Dienst Revue einverleibt, Substack macht Schlagzeilen in dem sie hochdekorierte Journalisten abwerben und mit Vorschüssen überschütten. Und in Deutschland geht die Memberplattform Steady heute mit einem eigenen Newsletterdienst an den Start.
Warum ist aus gerechnet die eMail noch immer so beliebt bei Medienschaffenden? Und erfährt eine neue Renaissance. Hier sind 4 gute Gründe für den Erfolg von Newslettern.
1. Unabhängigkeit von Plattformen und Algorithmen
eMail Newsletter erlauben eine große Unabhägingkeit von bestehenden Plattformen. Während in den letzten jähren sich viele Publisher oder Creator abgemüht haben auf Facebook, YouTube oder Instagram eine Followerschaft aufzubauen, kommt ihnen nun der Algorithmus in die Quere. Der spielt Posts immer nur an ein Teil des Publikums aus, bewertet Engagement, Watchtime und will die Empfänger:innen am liebsten auf der eigenen Plattform halten. Eine eMail hingegen wird immer zu gestellt. Natürlich kann die Leser:in dann immer noch entscheiden sie ungelesen in den Papierkorb zu verschieben, aber die nächste Nachricht erreicht sie dann trotzdem wieder. Und bislang entscheidet kein Algorithmus, dass dich der Newsletter nun nicht mehr interessiert, sondern man kann selbst auf abbestellen klicken, wenn es einem zu viel wird.
2. Intimität des Postfachs
Die eMail erlaubt ausserdem einen erstaunlich persönlichen Kontakt. Zwischen Nachrichten von Freunden, Familie und Chef reiht sich auch der Newsletter ein. Und anders als ein allgemeiner Artikel oder Postings, lassen sich Newsletter natürlich auch personalisieren, zum Beispiel mit einer persönlichen Anrede oder anderen Details. Es fühlt sich also an, wie für mich gemacht. Mir persönlich zugeschickt. Und ich kann einfach antworten. Dadurch ergibt sich aus Newslettern auch oft eine konstruktive Diskussion. Denn Kommentare sind nicht für die Öffentlichkeit gemacht, sondern eine direkt Rückmeldung an den Autor mit Einlassungen oder Hinweisen.
3. Einfache Bezahlung
Natürlich zeigt sich der Erfolg der Newsletter auch bei der Monetarisieriung. Der der aktuelle Hype wird auch durch die Möglichkeit befeuert mit seinen eMails Geld zu verdienen. Auch das liegt an der sehr einfachen Lieferung. Gibt mir Geld und ich schicke dir was zu. Im Gegensatz zu Webseiten muss eben keine Umständliche Paywall gebaut werden, die versucht Leute fernzuhalten und nicht umgehbar sein soll. Ich glaube auch der psychologische Faktor eine persönliche Mail, und damit etwas geliefert zu bekommen erhöht die Zahlungsbereitschaft.
4. Nutzungssituation
Auch die klare Nutzungssituation spricht sehr für die Mail. Ich bin in meinem Mailprogramm, das heißt ich bin bereit zu Lesen. Klingt trivial, aber beim surfen im Netz oder auf Facebook kann mich ein Bild, Video, Umfrage oder Text erwischen und für alles muss ich in der passenden Stimmung sein. Der Newsletter hingegen kann auch zu einem richtigen Ritual werden, wenn er morgens im Postfach auf mich wartet, lese ich ihn vielleicht beim ersten Kaffe. Im Zweifel ist er auch die angenehmste Mail, die neben Arbeitsaufträgen vom Chef oder Terminanfragen auf mich wartet.
Du willst auch mehr Newsletter lesen? Dann fang doch mit dem streamletter an. Wöchentlich das Wichtigste zu Streamingdiensten, Podcasts und Social Media.
streamletter 56
Stream Video 🎬
Award Shower: Golden Globe und Grimme
Die Golden Globes machen mal wieder die Eröffnung der Award Season dieses Jahr. Wobei im Rückblick vor allem deutlich wird, dass eine Unterscheidung zwischen Kino und TV im Jahr 2020 schwierig war. Wie Tina Fey und Amy Poehler im Opening Monologe sagten: Wir haben einfach alles auf dem Handy geschaut.
Dementsprechend haben auch die Streaming-Dienste abgeräumt. Apple freut sich zumindest über einen Award für Ted Lasso Hauptdarsteller Jason Sudeikis.
Die Netflix Serie „The Crown“ bekam gleich 4 Preise und natürlich wurde auch „The Queens Gambit“ samt Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Amazon bekommt für Borat 2 2 Preise, als beste Comedy und für den Hauptdarsteller. Aaron Sorkin wurde für sein Drehbuch zum Netflix-Film: The Trial of Chicago 7 ausgezeichnet. Das zeigt auch schon wie männlich und vor allem weiß die Golden Globe noch immer sind.
Wie komme ich jetzt von den Golden Globus zum Grimme-Preis? Egal.
Auch hier wurden nun die Nominierungen bekannt gegeben und wir schauen mal mit der Onlinebrille drauf. (Wohlgemerkt geht es um den „echten“ Grimme Preis und nicht den Grimme Online Award.)
Joyn bekommt mit Diginity und Mapa zwei Fictionstoffe nominiert.
Bei den Öffentlich-Rechtlichen fällt die Bewertung teils schwer, da zwar alles noch im TV läuft, manches aber schon mit klarem Fokus auf die Mediathek produziert wurde. Zum Beispiel beim ZDF die beiden nominierten Serien Liebe. Jetzt! und Drinnen.
Netflix bekommt eine Nominierung für Unorthodox und auch eine für seine Dokumentation Rohwedder – Einigkeit und Mord und Freiheit. In die Kategorie „Unterhaltung“ mischen sich die RocketBeans ein, die für eine über 2 Stunden dauernde Senfverkostung nominiert wurden. Und mit Social Distancing mit Hazel Brugger und Thomas Spitzer mischt sich noch ein Youtube-Format dazwischen. Zwei weitere YouTube-Formate von funk wurden in der Kategorie „Jugend“ nominiert: offen un’ ehrlich, sowie TRU DOKU. Über Letztere freue ich mich besonders, durfte ich doch zum Start des Kanals und an der Entwicklung mitwirken.
Stream Audio 🎧
Spotify kurz davor, Apple Podcasts zu überholen
Apple hatte in den USA noch immer die Nase im Podcast-Markt vorne. Doch der Marktanteil schrumpfte stetig. Am schnellsten holte Spotify auf – und steht laut eMarketer nun kurz davor, Apple zu überholen. Allerdings geht die Analyse davon aus, dass Apple nicht groß weiter wächst. Dabei steht Apples vermutete Podcastoffensive noch aus. In Deutschlanddürfte Spotify schon länger vor Apple rangieren, schließlich hat man hierzulande mit „Fest & Flauschig“ früh angefangen, das Thema Podcasts nach vorne zu treiben.
Stream Social 📱
Twitter kündigt Superfollows an
Hast du bestimmt schon gelesen: Twitter will eine Art Superfollow anbieten, dass es Follower erlaubt für ausgewählte Inhalte zu bezahlen. Also OnlyFans in 280 Zeichen. Gleichzeitig hat sich Twitter aber auch das Newsletter-Tool Revue einverleibt. Dahinter steckt der steigender Kampf um die eigenen Creator auf den Plattformen. Dadurch dass ich mittlerweile auf jeder Plattform alles machen kann (Fotos, Stories, Text, Video, Lifestream veröffentlichen), entscheide ich mich als Creator im Zweifelsfall für die Plattform, die mir die meisten Einnahmen beschert. Hier hatte Twitter bislang wenig zu bieten. Das könnte sich mit den Superfollows ändern.
- Gedanken zur Wertschöpfung dahinter und dem ganzen Internet bei The Web’s Missing Interoperability – Stratechery by Ben Thompson
Instagram launcht LIVE ROOMS für das Clubhouse Gefühl
Instagram hat seine Live Funktion aufgebohrt, so dass nun 4 Leute gleichzeitig in einem Livestream sein können. Bislang war das auf 2 Teilnehmer beschränkt. Aber Clubhouse hin oder her: Die Kameras bleiben dabei an.
Facebook launcht mit BARS einen Rap-TikTok-Klon
Facebook versucht weiter ein Rezept gegen den Erfolg von TikTok zu finden – und fängt deshalb an zu rappen. Mit BARS hat man einen weiteren, eigenen TikTok-Competitor am Start, der die Mechanik der Challenges auf Rapgame überträgt. Auf professionellen Beats können Nutzer ihre eigenen Verse spotten – oder in einer Freestylechallenge vorgegebene Begriffe in den eigenen 16er einbauen. Dass das so niedrigschwellig ist, wie ein paar Tanzbewegungen nachzuahmen, wage ich zu bezweifeln.
Jobs
Die ARD Mediathek sucht eine*n Teamlead Content Strategy
Deutschland 3000 sucht eine*n Social-Media-Journalist*in
Der MDR sucht eine*n Content Producer für seine jungen Angebote
Danke fürs Mitlesen. Ich werde vermutlich in den nächsten Wochen hier etwas am Backend umstellen. Deshalb wäre es super, wenn du meine Mailadresse in dein Adressbuch aufnimmst, dann können wir sicher sein, dass nichts verloren geht.
Leite diese Mail gerne an einen interessierten Kolleg*in weiter, die dann auch den streamletter abonnieren kann.
Bleib gesund.
Jannis
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