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Bewegen & Beschäftigen

Was brauchen Teams, um gut auf Veränderungen zu reagieren?

Sollen wir in die neue Serie investieren? Gehen wir auf TikTok? Welche Strategie passt zu Threads? Wie gehen wir mit Twitter um?

Neue Plattformen, neue Strategien, neue Formate – Medienschaffende und Redaktionen müssen sich immer wieder auf neue Herausforderungen einstellen. Nutzungsgewohnheiten verändern sich rasant, Zielgruppen wachsen aus Formaten raus, neue Player tauchen auf. Komplexität, Geschwindigkeit und strategischen Entscheidungen nehmen enorm zu.

5 Merkmale von Teams, die wechselnde Gegebenheiten gut meistern

  1. Flexible Rollen statt starrer Positionen: Je nach Projekt und Aufgabenstellung sollte das Team die Möglichkeit haben, sich immer wieder neu aufzustellen. Je diverser die fachlichen Schwerpunkte, umso anpassungsfähiger das Team bei Veränderungen.
  2. Mix aus Generalisten & Spezialisten: Die Anforderungen der Plattformen, das Storytelling und die Akteure variieren stark. Generalisten haben ein breites Verständnis für das Marktumfeld und holen sich nach Bedarf Spezialisten oder Fachwissen dazu.
  3. Zielgruppenverständnis vor Plattformexpertise: Kaum ein Unternehmen kann für jede Plattform ein neues Team aufstellen. Die Nutzerorientierung ist der Schlüssel zu fast jedem Contentpiece. Das Team muss erst die gewünschte Zielgruppe verstehen, um für die Plattform eine passende Strategie zu entwickeln.
  4. Keine Angst vor Unwissenheit: Wenn neue Plattformen oder Erzählarten auftauchen, gibt es kein jahrzehntelanges Wissen, auf das man zurückgreifen kann. Mit dem eigenen Unwissen offen umzugehen, neugierig zu sein und Spaß am Ausprobieren haben, sind die Schlüsselkompetenzen für resiliente Teams.
  5. Unzufriedenheit & Angst senken die Experimentierfreude: Alle genannten Punkte funktionieren am besten in einer angst- und druckfreien Arbeitsumgebung. Je zufriedener und vertrauter das Team untereinander, umso mutiger, offener und innovativer ihre Zusammenarbeit und das Projektergebnis.

Hi, ich bin Marina Schakarian und bin Team- und Prozess-Coach. Früher war ich Redaktionsleiterin und Formatentwicklerin, jetzt ist meine Mission, Medienhäusern bei der Umsetzung ihrer digitalen Strategien zu helfen und Redaktionen die Angst vor Veränderung zu nehmen. 

Dafür arbeite ich mit Teams an ihrem Zusammenspiel, ihren Redaktionsprozessen und ihren digitalen Formaten. 

Frische Tipps und Methoden, die Führungskräfte und Teams besser machen, sammle ich in meinem Newsletter „Frische Führung“ und auf LinkedIn.

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Netz &

Die 3 E’s für eine erfolgreiche Influencer-Ansprache

Influencer ansprechen ist wie Small Talk auf einer Party. Ohne Alkohol. Mit verbundenen Augen.
Man hat nur ein paar Sekunden, um einen guten Eindruck von sich und seiner Idee zu hinterlassen. Fällt man mit der Tür ins haus, langweilt man mit Floskeln – und es wird kein Gespräch zustande kommen. Dreht es sich noch dazu um ein heikles Thema, ist es besonders einfach zu versagen.

Alle wollen Influencer ansprechen

Nahezu jedes Unternehmen möchte prominente Fürsprecher für ihre Marke und Mission. Vor allem bei Online-Projekten sind sogenannte Influencer mit einer reichweitenstarken Community heiß begehrt. Influencer sind ein authentisches Sprachrohr in Zielgruppen und können so ein neues Projekt schnell verbreiten und erfolgreich machen. Dies gilt nicht nur für etablierte Lifestyle Brands, sondern auch für journalistische Produkte. Gerade dort kann man nicht immer mit monetären Anreizen arbeiten, um den Influencer für sich zu gewinnen, was eine überzeugende Ansprache noch schwieriger macht.

„3 E’s“ für eine erfolgreiche Influencer-Ansprache

Ich denke es gibt keine Geheimformel, keine Anleitung und keinen richtigen Aufbau einer Mail, eines Telefonats oder einer Facebook-Nachricht an jemanden, den man für sich gewinnen möchte.

Aber es gibt die „3 E’s“, ohne die es definitiv nicht funktioniert und an denen ich mich erfolgreich orientiere: Empathie, Ehrfurcht (Respekt) und Ehrlichkeit. Diese Punkte sorgen dafür, dass man im Gespräch mit dem Influencer gewappnet ist und nicht mehr so blind erscheint.

1. E: Empathie – Verständnis statt einer platter Anmache

Mein erste Schritt – ich beschäftige mich mit der Person. Videos, Bio, Post – ich konsumiere alles von und über den Influencer und versuche so einen Querschnitt zu bekommen. Gibt es Dinge, die ich beachten muss? „Feinde“, Verbindungen, Formulierungen? Ich schaue genau hin: Wie spricht der Influencer, wie drückt er sich aus? So versuche ich abzuleiten, welche Art der Nachricht er gerne lesen würde. Außerdem gehört es für mich dazu, dass ich keine komplette copy-paste Nachricht verfasse. Wer will schon auf einer Party als einer von Vielen mit dem gleichen Satz angesprochen werden?!

2. E: Ehrfurcht – Schmaler grad zwischen Bewunderung und Rumgeschleime

Dieser Punkt geht mit Empathie Hand in Hand. Ich habe mich informiert, bestenfalls setzt danach eine Art Bewunderung und Respekt für die Arbeit des Influencers und die Begeisterung über die Passgenauigkeit zu meinem Projekt ein. Diese Leidenschaft versuche ich dann in meine Nachricht zu packen. Nur durch Leidenschaft kann man in der Masse der Anfragen hervorstechen. Ich versuche immer persönliche Formulierungen zu verwenden, denn es ist ein schmaler Grad zwischen echter Begeisterung und schmalzigem Rumgeschleime. Und nur wenn ich mich meines Wortschatzes bediene, habe ich darüber Kontrolle.

Außerdem ist es im Prozess der Zusammenarbeit wichtig, die Persönlichkeit des Influencers nicht verändern zu wollen. Ein Schlager-Star wird sich nie wie ein Therapeut ausdrücken. Gleichzeitig sollte man sich immer den geforderten Aufwand des Influencer realistisch vor Augen halten und entlohnen. Oder weniger von ihm verlangen.

3. E: Ehrlichkeit – Spiel in deiner Liga

Die Krönung einer perfekten Influencer-Ansprache ist Ehrlichkeit. Keine falschen Versprechungen machen, die man eventuell nicht einhalten kann. Wenn es nicht verhandelbare Bedingungen gibt – kein oder ein festgesetztes Budget, einen fixen Tag für den Livestream, Wunsch nach Cross-Promo – diese Dinge sollte man erwähnen. Ihr habt Angst, dass der große Influencer darauf kein Bock hat? Ehrlich müsst ihr auch zu euch und euren Kunden sein: Spielt in eurer Liga. Es ist eher unwahrscheinlich, dass ihr als kleines Unternehmen einen großen Player bekommt. Aber – für die Community zählt Qualität vor Quantität. Sie schätzt neue und für sie kreierte Inhalte. Und am wichtigsten: Die Community realisiert und belohnt den Fit zwischen Unternehmen und Influencer.

Natürlich gibt es noch weitere Faktoren, die für eine erfolgreiche Influencer-Zusammenarbeit sorgen. Zum einen die Persönlichkeit der Influencer, zum anderen ihr Zeitplan. Wenn man allerdings diese drei Punkte im Kopf behält, kann ein erfolgreicher Kontakt auf Augenhöhe aufgebaut werden.

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Sponsored Video: Wieso finden wir Katzenvideos lustig?

Katzen sind in unserer Zeit die mehr oder weniger geheimen Internetstars. Kein anderes Tier löst bei der breiten Masse Reaktionen von Schmunzeln bis Verzückung aus. Neben der süßen Erscheinung – dem flauschigen Fell, den langen Schnurrbarthaaren, den Kulleraugen und den weichen Tatzen – schauen wir Katzenvideos um die Tiere in alltäglichen Situationen bei ihren menschenartigen Reaktionen zu beobachten.

[quote_center]Katzenvideos sind wie RealityTV. Nur unterhaltsam.[/quote_center]

Die Katze, die die Wurst vom Teller klaut, die Wassergläser vom Tisch schiebt, die im Aktenschrank nach Unterlagen wühlt. Katzen beobachten ist wie Reality TV. Nur eben unterhaltsam. Wenn man es als Katze drauf hat, bietet die heimische Wohnung unzählige Situationen, die zu Bildern, GIF´s und Videos verarbeitet werden können. Dabei sind wir zum Teil überrascht, zum Teil belustigt, wie sich Katzen in der menschlichen Umgebung zurecht finden.

So manch ein verzweifelter Möchtegern-Internetstar wird da schon neidisch, wenn er überlegt, wie einfach es Katzen haben, mit ein paar Bewegungen viral zu werden. Man fragt sich dann, was müssen Menschen tuen, um im Internet ähnlich erfolgreich wie ihre Katzen zu sein? Oder zumindest um aufzufallen?

Als Mensch so erfolgreich wie ein Katzenvideo?

Volkswagen hat dazu eine klare Meinung: Zu einer menschlichen Katze werden. In seinem neuen Video „Human Cats“ zeigt der Autohersteller komplett unterschiedliche Menschen, die zu komplett unterschiedlichen Katzen werden, um typische Katzenvideos nachstellen. Damit möchte VW nicht nur in Bezug auf Catcontent, sondern auch in Sachen Autokauf zu einem Umdenken beitragen und macht mit dem Video Werbung für seine Leasingbörse. Unter dem Leitspruch „Nutzen statt Besitzen“ gibts wohl eine große Auswahl an Jungen Gebrauchten für einen flexiblen Lebensentwurf. So muss man sich nicht auf ein Modell festlegen und trotzdem nicht auf verlässliche Mobilität verzichten.

Ähnlich ist es bei Katzen: Das Geheimnis unserer Faszination und der never-ending lovestory mit Catcontent ist wohl ihre Vielzahl und Flexibilität. Müssten wir uns jedes Mal die selbe Katze anschauen, wären wir wohl schnell gelangweilt. Jedoch immer mit unterschiedlichen Katzen überrascht zu werden und zur Not auch mal abschalten zu können, genau das lässt uns immer wieder Ja zu kitty cat content sagen.

Wer seine Tagesdosis an Catcontent für heute noch nicht gedeckt hat, für den gibts geballte Katzenpower. „Musik about cats & for cats“ im einstündigen XXL Cat Mixx.

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Musik

„Sing meinen Song“ – Das Weihnachtskonzert

Verträumte musikalische Winterlandschaft oder lauwarmes Regenfest?

Ja, es ist wieder soweit – mit „Sing meinen Song – Das Weihnachtskonzert“ läuten Naidoo & Co. aus gegebenem Anlass die zweite Runde ihres Songroulette ein.
Ich muss zugeben, als ich im April diesen Jahres einige der „Sing meinen Song“ Tauschkonzerte gesehen habe, war ich von der interpretativen und individuellen musikalischen Leistung von Sarah Connor, Sandra Nasic, Xavier Naidoo, Roger Cicero, Sascha, Gregor Meyle und Andreas Gabalier überraschenderweise begeistert.

Daher blickte ich auch gespannt auf den mit „Sing meinen Song – Das Weihnachtskonzert“ versprochenen zweiten Teil. „Wie wollen die da noch einen draufsetzten?“, dachte ich mir. Nachdem ich nun in die CD reinhören durfte muss ich leider antworten: Gar nicht.

Pustekuchen statt fluffigen Schneeflocken

Schon der Blick auf die Songauswahl löste in mir etwas Langeweile aus. „Driving Home For Christmas“ – kann man das etwa noch langweiliger singen als Chris Rea? (Kaum, aber Gregor Meyle kommt dem schon ziemlich nah). Was zur Hölle ist „Es Wird Scho Glei Dumpa„? (Ok, Andreas Gabalier ist wohl Österreicher durch und durch). Will man „Last Christmas“ freiwillig hören und wenn ja wirklich von Sandra Nasic?

Oldie-Klassiker wie White Christmas und „Santa Claus Is Comin´ To Town“ kann man sich durchaus von Roger Cicero und Sasha anhören. Muss man aber nicht, denn man ist mit anderen Coverversionen besser bedient. Wieso? Die Tauschkonzert-Cover kommen sowohl instrumental als auch gesanglich ziemlich träge und gewollt und klingen gar nicht so schön jazzy-fluffig. Und genau so sollten sich Weihnachtssongs meiner Meinung nach anfühlen: Wie ein gemütliches, wohlig warmes Kaminzimmer mit Blick auf die winterliche Landschaft, auf die sich kleine, leichte Schneeflocken niederlassen.

Keine interpretatorischen Meisterleistungen und Überraschungsmomente

Natürlich hat die CD einige (kleine) Highlights, dies hat sie vor allem Sasha zu verdanken. White Christmassingt er mit der nötigen Gelassenheit, Tiefe und einem Augenzwinkern. Aus Mariah Carey´s gepresst-schmachtendem „All I Want For Christmas Is You“ macht er Klein-Jamaika, Offbeat und Bongos inklusive. (trotz eines etwas schwammigen ersten Tons). Der Überraschungseffekt überwiegt und macht gute Laune.

Leider haben nur die Songs von Sasha und Xavier einen deutlichen Wiedererkennungswert, bei allen anderen war ich mir bei den ersten Takten unsicher, wer überhaupt gerade am Mikrofon ist. Und genau das machte eigentlich den ersten Teil von „Sing meinen Song“ aus: Zum einen das Heranwagen an komplett stilfremde Songs, zum anderen diesen Songs die eigene Note zu verleihen und sie unverwechselbar zu machen. Leider bleiben solche Überraschungsmomente und interpretatorische Meisterleistungen beim Weihnachtskonzert aus.

So kommt es, dass „Sing meinen Song“ – Das Weihnachtskonzert wie aufgewärmte Suppe von Vorgestern schmeckt – genießbar, aber durchaus verzichtbar, wenn man bessere Alternativen kennt hat.

Bessere Cover als die aus „Sing meinen Song“ – Das Weihnachtskonzert

Hier ein paar Coverversionen, die mir persönlich besser schmecken, als die des „Sing meinen Song“ Weihnachtstauschkonzertes.

 

 

Die Audiospur einer Aufnahme gibt natürlich nur einen eindimensionalen Eindruck. Wer sich selbst von den Interpretationen und der Bühnenpräsenz überzeugen möchte, kann heute um 20:15 Uhr bei Vox einschalten. Falsch machen kann man damit auf jeden Fall nichts. In diesem Sinne wünsche ich Allen eine gemütliche Weihnachtszeit mit viel Musik im Herzen.

Das Album bei iTunes:

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Kleines Fernsehen Musik

„Sing meinen Song“ – Es gibt noch Musik im deutschen Fernsehen

„Live-Musik im Deutschen Fernsehen? Das macht doch niemand.“ Offensichtlich schon. Letzten Dienstag wurde die erste der sieben Folgen der Musikshow „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ auf Vox ausgestrahlt. Normalerweise kein Grund dem große Beachtung zu schenken. Doch dieses Format hat mich vor allem als Sängerin überrascht. Mit professioneller Band, ohne großes Publikum, ohne Buzzer, ohne fiese Sprüche, aber mit einer guten Portion Humor.

Ohne Buzzer, ohne fiese Sprüche

Man kann wirklich sagen, die Musik steht im Vordergrund. Kritiker könnten anmerken, dass es sich nur um PR und Aufmerksamkeitshascherei handelt. Ich sage, es ist Zeit ein gutes Format im TV auch mal zu würdigen.

Fünf unterschiedliche, mehr oder weniger kommerzielle Berufssänger (Pop- und Soulsängerin Sarah Connor, (Hard) Rockerin Sandra Nasic, Sohn Mannheims Xavier Naidoo, Jazzer Roger Cicero, Pop & Rock ´n Roller Sascha, Singer-Songwriter Gregor Meyle und Schlagersänger Andreas Gabalier) setzten sich bei „Sing meinen Song“  in- zugegeben- einer etwas weichgespülten Location in Südafrika zusammen, um die Songs des jeweils anderen zu interpretieren.

Die Songs vollziehen einen Striptease

Doch die „Der Bachelor“-anmutende Location rückt nach genauerem Hinhören in den Hintergrund. Die Songs des einstigen Schmuse-Popsängers Sascha vollziehen durch die Interpretation ein Striptease, sie werden auf ihren wahren Kern reduziert, von den poppigen Rhythmen und Phrasierungen befreit. Man merkt, dass „das gewisse Etwas“ eines Sängers nicht nur in der Unverwechselbarkeit der Stimme, sondern auch in der individuellen Interpretation des Songs liegt.

Je mehr man bei einem Auftritt Saschas Version vergessen hat bzw. das Gefühl hatte, einen neuen Song zu hören, desto besser die musikalische Leistung. Roger Cicero zeigte wie vielfältig Jazz ist, als er aus „This is my time“ eine swingende und komplett neue Version mit Bläsern machte. Ich, nie wirklich Xavier Naidoo Fan, hätte bei seiner Interpretation von „If you believe“ gedacht, dass er gleich „Dieser Weg“ anstimmt. Und da musste ich überrascht anerkennen, dass er nicht umsonst eine steile Karriere hingelegt hat.

Mir war nie bewusst, wie viele gute Songs Sascha geschrieben hat

Natürlich haben sich die Sänger Songs ausgesucht, die zu ihnen passen. Dabei muss man auch die Bandbreite und Vielfalt von Saschas musikalischem Werdegang würdigen. Mir war nie bewusst, wie viele gute Songs er in seiner doch recht kommerziellen Karriere geschrieben hat. Denn das Arrangement steht zwar immer im Vordergrund, ist aber nichts als die äußere Hülle des Herzens eines Songs, der Lyrics und der Harmonien.

Eine bluesige Version von „I feel lonely“. Ja genau, „lo-lo-lo-lo-lonely“

Die beste Leistung des ersten Abends lieferte wohl Sarah Connor ab. Sie zeigte was es heißt, über die Harmonien eines Songs zu improvisieren, auf den ersten Blick die Melodie zwar zu verändern, bei näherem Hinhören das Lied aber nur in einem neuen Gewand zu präsentieren. Sie beeindruckt mit einer leisen, bluesigen Version von „I feel lonely“ (ja genau, „lo-lo-lo-lo-lonely“) und wird von anderen als beste Interpretation des Abends gekürt.

„Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“

Zugegeben der Name „Sing meinen Song. Das Tauschkonzert“ kommt etwas altbacken und schwerfällig daher und auch Xavier Naidoo als „Moderator“ führt etwas holprig durch den Abend. Allerdings bleibt alles intim im kleinen Musikerkreis, der nicht von einem außenstehenden Entertainer gestört wird.

Heute Abend wird es wohl noch eine Stufe schwerer, denn nun sind die Songs von Guano Apes Frontfrau Sandra Nasic an der Reihe. Man darf gespannt sein, was zum Beispiel Herr Gabalier mit der Snowboardhymne „Lords of the Boards“ anstellt, um sie zu seiner eigenen zu machen. Ach ja, Alkohol getrunken und aus dem Musiker-Nähkästchen wird auch geplaudert. Reinhören lohnt sich.

„Sing meinen Song“ läuft dienstags um 20.15 bei Vox, alle Sendungen sind auch in der Mediathek jeweils 7 Tage lang kostenlos verfügbar. Natürlich sollen hinterher auch alle Songs auf CD erscheinen.

Bild: © VOX/Stefan Menne

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Gesellschaft Netz &

Wieso fängt alles Social an und endet im Commerce?

Wenn man nach Social Media in Verbindung mit dem Wort “Unternehmen” googelt, bekommt man den Eindruck nach zwei untrennbaren Ausdrücken zu suchen – Leitfänden für die richtige Nutzung, Statistiken über enorme Umsatzentwicklungen, Lobgesänge auf Imageverbesserungen und Beispiele super-toller Streber-Unternehmen, die den nächsten viralen Trend auslösen.

Alles in allem hat man das Gefühl man hechelt dem rasenden Social-Commerce Zug immer ein wenig hinterher.

Doch wie konnte es überhaupt dazu kommen? Wieso stört uns die Trennung zwischen privat und commerce nicht (mehr)? Wieso fängt alles mit sozialer Interaktion an und endet in einer Verkaufsveranstaltung?

Momentan kann diese Entwicklung bei Instagram beobachtet werden. Angefangen als eine sehr persönliche, ständig über- oder unterbelichtete Laien-Foto Plattform, ist sie mittlerweile zu einem fancy Marketing-Tool avanciert, für Unternehmen die ihr Image auf Hochglatz polieren wollen.

Trotz einiger Hindernisse, wie Instagrams fehlender Möglichkeit externe Links einzubauen, schaffen es einige Unternehmen mit Bravour ihre Marke zu positionieren und bei vielen Usern im Feed aufzutauchen (siehe Starbucks oder H&M).

Das Geheimnis heißt kreativer, authentischer und einzigartiger Content. Doch wie authentisch ist eine Marke, welche meist aus Umsatzzwecken ins Leben gerufen wurde?

Unternehmen sind keine bedingungslosen Freunde, pfuschen aber in unser Privatleben rein

Die ursprüngliche Definition von Social Commerce laut Steve Rubel, der den Begriff Ende 2005 geprägt hat, lautet:

[quote_box_center]“Creating places where people can collaborate online, get advice from trusted individuals, find goods and services and then purchase them.“[/quote_box_center]

Doch was mittlerweile in den Social Media Kanälen passiert geht über das Rede-und-Antwort-Stehen hinaus. Unternehmen mischen aktiv in unserem Privatleben mit. Natürlich muss man sie dafür ein Mal mit einem kleinen Like zulassen. Social Commerce war gedacht als Involvieren der Käufer, als Ausgang der User aus der fremdverschuldeten Unmündigkeit, als direkter Draht ins Herz des Unternehmens.

Doch manchmal, in einem stillen Moment muss man sich fragen: Sind die Aktivitäten und Bemühungen der Unternehmen, in meinem persönlichen Feed mitzumischen, nicht einfach eine andere Art der manipulativen Werbewirkung? Ein Überzeugungs- und Verkaufsgespräch im anderen Gewand? Nicht mehr der schleimige Vertreter, der an die Tür klopft und die nicht offensichtlichen Vorzüge des Produktes erklärt, sondern die sexy Frau, die sich mit ins Bett legt, um ihre neuste Unterwäsche zu zeigen?

Denn egal ob lukrative Schnäppchenangebote, kreative Gewinnspiele oder heiße Filter-Fotos- wir können nie mit einem Unternehmen eine bedingungslose Freundschaft eingehen. Auch nicht durch Social Media.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Miss SocialCommerce.
Dort erscheint heute auch ein Artikel zu Social Seeding.

Bild: CC-BY Loredana Lavino