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Überschätzt sich das Internet?

In den letzten Wochen kämpfte das Internet gegen ein Gesetz, das in vielerlei Hinsicht Zweifel aufkommen lässt. Teils mit großer Energie, klaren Begründungen und interessanten Erfolgen, teils mit populistischem Wahn und fanatischem Druck. Eine Ministerin hat nun einen historischen Beinamen erhalten, einige Änderungen am Gesetzesentwurf wurden vorgenommen und trotzdem scheiterte der Aktionismus letztendlich.

Und doch feiert man sich an vielen Stellen selbst, sich und das Internet, sich und „die Community“, sich und die Zusammenarbeit – sich und die Erfolgslosigkeit? Man kann sich darüber freuen, dass so viele Menschen mobilisiert werden konnten, die Mahnwache schnell ihre Mitglieder fand, gleichzeitig auch, dass eine Petition in wenigen Wochen über 100.000 Menschen gewinnen konnte. Auch zeigte das Netz durchaus politisch zu sein, sofern es betroffen ist. Lob an dieser Stelle ist sicher berechtigt, aber von besonderem Stolz kann auch hier nicht gesprochen werden. Wieviele Politiker äußerten sich wirklich zu der Kritik in den ganzen Blogs? Hat die Petition jemals starke Erwähnung gefunden? Wer las all die Mühen, bis auf die Schaffenden selbst?

Wenn sich die SPD für das Gesetz entschloss, um reisserischen Überschriften zu entkommen, kann der große Aktionismus der Internetcommunity doch wirklich nicht nur gefeiert werden. Wo blieben die relevanten Schritte der großen Alphatiere, die sich sichtlich bemühten, aber doch keinen Eindruck in der Politik hinterließen? Wieso schaffte es niemand, sich vor die Fernsehkameras einer Polittalkschow zu stellen? Wo Medieninkompetenz gegenüber der einen Seite laut wird, fragt man sich zuweilen, ob man im Internet nicht zu sehr vom eigenen Medium überzeugt zu sein scheint. Während man über Blogs, Twitter und Foren auf sich aufmerksam machen konnte, war es der SPD dennoch wichtiger, die Menschen, die nicht so stark im Internet zu finden sind, nicht als Wähler zu verlieren.

Obwohl also „Zensursula“ für jeden informierten Internetnutzer ein Begriff ist, verschlossen sich die Mainstream-Medien vor der Berichterstattung. Natürlich kann man nun mit dem Finger zeigen und die blinden großen Tiere beschuldigen oder sich an die eigene Nase fassen und diese Niederlage vielleicht als kleinen Appell sehen, der doch in klarer Linie aussagt, dass man über den Tellerrand zu schauen hat, wenn man mehr als die ohnehin schon überzeugte Gemeinschaft auf die eigene Seite ziehen will.

Das Internet, das in den letzten Wochen stark von einem „wir“ sprach, sollte sich nun noch verstärkt um den Traum bemühen, statt selbstverliebt und unbeholfen den eigenen Aktionismus hochzuloben, wenn es nicht wie die heulenden Fans der deutschen Nationalelf nach der Weltmeisterschaft 2006 klingen möchte, die bis heute von ihrem Weltmeister der Herzen schwärmen, weil die Realität zu schmerzhaft ist. Es ist in jedem nur erdenklichen Ermessen traurig, im großen Umfang ignoriert zu werden, doch dem Grundgesetz hinterher zu winken, wie es an vielerorts geschieht, wird am großen Aspekt nicht viel ändern. Die Internetgemeinschaft wäre gut beraten, weiter festzuhalten, die Verfassungsklage einzureichen und mit Präsenz in den großen Medien für mehr Aufmerksamkeit zu kämpfen. Die andere Option ist in den Keller der Generation 64 zu gehen und mit der Trägheit seit dem Ergebnis fortzufahren, dann aber, ist das Ziel mehr als verfehlt.

Foto unter CC, flickr, Euphoriefetzen.

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Netz & Video

Kommentare über eine Webseite auf einer Webseite

TBUZZ ermöglicht es Twitterkommentare über eine Seite direkt abzugeben und gleichzeitig sehen, was in der Twittersphere aktuell über diese Seite gemeint wird. Sollte es sich durchsetzen, könnte es die Kommentierung auf Blogs weiter (r)evolutionieren.

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Featured Zeitung

„Wollen wir diese Worte auf ewig den Nazis überlassen?“

Kaum scheiterte Zoomer nach einem knappen Jahr, war ein neues Pendant geboren: Zeitjung stellt den Faktor auf junge Redakteure für junge Leser. Nach einigen positiven Berichten aus der Presse hagelte es allerdings Kritik. Der jungen Redaktion wurde unter anderem Antisemitismus vorgeworfen. Alexander Zacherl, Mitglied der Chefredaktion sprach über die Vorwürfe, Ideen und Ziele des Nachrichtenportals.

netzfeuilleton.de: Antisemitmus, damit hat man bei Zeitjung aber nicht gerechnet?
Alexander Zacherl: Damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Unsere Redaktion ist so multi-kulturell, dass uns so ein Vorwurf nie in den Sinn gekommen wäre. Vor allem unsere jüdischen Redakteure fanden die Vorstellung sehr weit hergeholt.

netzfeuilleton.de: Wie sahen denn die konkreten Vorwürfe aus?
Alexander Zacherl: Liebe Leute!!! Super Einstellung zur, dass nur Deutsch ist, wer auch in Deutschland hier geboren ist. Das ist ein NPD–Argument!!! Das ist einfach eine Frechheit– zuerst schürt ihr hier Fremdenhass und dann schreibt ihr unter das Bild am Strand „Doris in Geil“ – Ihr seit einfach Faschisten! die npd hat mal einen nationalmannschaftskader ohne owomoyela publiziert. denn: ein schwarzer kann ja wohl nicht so deutsschland spielen, so deren logik. das hier geht in die gleiche richtung. ob gewollt oder nicht. (Anm. d. Interv.: Es werden Kommentare zu diesem Artikel zitiert.)

netzfeuilleton.de: Daneben gab es allerdings noch Vorwürfe bezüglich eines Artikels über die Piusbrüderschaft und einen Text über Arbeit mit dem Titel „Arbeit macht frei – oder nicht?“. (Anm. d. Interv.: Der Artikel hat mittlerweile einen anderen Titel.)
Alexander Zacherl: Ja, beides. Der Artikel zur Piusbruderschaft wurde als Angriff auf alles religiöse gelesen – was eigentlich nicht seine Aussage war. Doch diese Fehlinterpretation ließ schnell die Gemüter hochkochen, Religion ist eben bei vielen Menschen noch ein sehr sensibles Thema. Und wer sich angegriffen fühlt, schlägt schnell verbal zurück.
Der Artikel „Arbeit macht frei – oder nicht?“ drehte sich um Workaholics, also Menschen die einfach zu viel arbeiten. Die Headline dazu passte rein wörtlich genommen perfekt. Aber natürlich war sie mit dem nationalsozialistischen Hintergrund des Ausdrucks provokant. Das war der Autorin auch bekannt und gewollt. Denn unsere Generation sollte, mehr als 60 Jahre nach der Schließung von Auschwitz, mit solchen Formulierungen unverkrampfter umgehen können. Das hat sie auch hier noch mal deutlich klargemacht.

netzfeuilleton.de: Es wird aber ein bisschen abgewertet. „Religion ist eben bei vielen Menschen noch ein sensibles Thema.“ Kann man die Reaktionen denn nicht insoweit nachvollziehen? Ich meine, es sind 60 Jahre her, aber es ist immer noch existent und das Menschen auf einen Titel wie „Arbeit macht frei“ so reagieren, ist ja verständlich?
Alexander Zacherl: Natürlich ist das verständlich. Aber Religion und die Nazis sind Themen, über die man reden kann und über die man reden sollte. Wegen einer Headline wie „Arbeit macht frei – oder nicht?“ oder „Jedem den Seinen“ gleich „NAZI!“ zu rufen und sein Gegenüber dadurch in Verruf zu bringen, födert keine Diskussion. Hier wird einfach versucht, jemanden, den man als „Gegner“ sieht, mit den einfachsten Mitteln unmöglich zu machen.

zeitjung1
Screenshot von zeitjung.de

netzfeuilleton.de: Nun ja, sicherlich ist es so, dass die Vergangenheit Deutschlands auch für eine schwache Diskussion ausgenutzt wird. Aber man kann es den Betroffenen doch nicht verübeln, dass sie auf diese Art und Weise reagieren?
Alexander Zacherl: Das ist richtig. Sollen wir deshalb „Arbeit macht frei“ für immer aus unseren Wortschatz streichen? Wollen wir diese drei Worte auf ewig den Nazis überlassen? Nein. Unsere Generation, die 1940 noch nicht einmal in Planung war, hat jetzt die Chance, kritisch über die Verbrechen der Nazis zu urteilen. Und das tun wir. Unsere Pflicht ist es, zu verhindern, dass jemals wieder ein Genozid wie während des zweiten Weltkriegs stattfindet. Unsere Seite besteht allerdings aus mehr als nur aus Artikeln mit provokanten Headlines. Wir sprechen alle Themen an, die aktuell sind und uns auf dem Herzen liegen. Heute zum Beispiel war die Oskar-Verleihung ein Thema.

netzfeuilleton.de: Natürlich soll man ihn nicht verbannen, aber es geht nicht um Schuld in dem Sinne. Wenn eine solche Textzeile in einer Publikation aus dem Ausland zu lesen wäre, würde man ebenso mit dem Hitlerregime asoziieren. Die Frage ist, mit welcher Intention es geschrieben wird. Ihre Aussage: „Das war der Autorin auch bekannt und gewollt.“ Die Autorin wusste es also, hat es also nicht wörtlich genommen, sondern doch schon aus dem Kontext, oder etwa nicht? Der Titel ist mittlerweile geändert. Aber es geht nicht nur um diesen Titel, sondern generell auch darum, dass die Miss Germany „nicht einmal Deutsch sei“ und dass die „religiösgeprägten“ homophob, antifeministisch und antisemitisch seien. Natürlich gehe ich nicht davon aus, dass die Redaktion in irgendeiner Form diese Werte vertritt, aber die sprachlichen Aussagen geben ein anderes Bild davon ab.  Auch der neue Artikel über türkische Jungen ist in dieser Form geschrieben: Er pauschalisiert ein ganzes Volk und die Familien und der letzte Satz war dann „Und immer weiter merken die verzweifelten Eltern, dass Töchter pflegeleichter sind als Söhne. Viel zuverlässiger, viel familiärer, viel mehr das, was sie sich gewünscht hatten.“ Da wird dieser Vorwurf, Frauen seien dort nicht gewollt, im Grunde mit ähnlich dummen Argumenten gegen Männer gerichtet.
Alexander Zacherl: Das ist ein Punkt, an dem wir gerade ansetzen. Jeder Autor versucht für sich, seine Artikel so zu schreiben, dass sie nicht mehr so leicht missverstanden werden können. Das ist nicht einfach. Aber wir sind auch noch in der Aufbauphase unserer Seite (und unserer Redaktion). Kommentare sind da ein gutes Mittel, um die Redaktion solche Doppeldeutigkeiten aufmerksam zu machen.

netzfeuilleton.de: Kommen wir zu der Redaktion. Wie ist die denn aufgebaut? Sind das Festanstellungen, Praktika..?
Alexander Zacherl: Wird das Portal nebenbei betreut?  Einige von uns Zeitjüngern, zur Zeit sind es fünf, sind fest angestellt und täglich in der Redaktion. Der Großteil der Autoren arbeitet allerdings freiberuflich für uns und schreibt aus der Uni, der Schule und von Zuhause. Alle haben neben ZEITjUNG auch noch andere Verpflichtungen wie ihre Ausbildung oder Jobs.

netzfeuilleton.de: Mit Entlohnung? Was sind die Voraussetzungen für neue Redakteure (freiberufliche, so wie festangestellte)?
Alexander Zacherl: Ja, mit Entlohnung. Neue Redakteure müssen interessant schreiben können (oft sind es Blogger), ein Gefühl für spannende und aktuelle Themen haben und unserer Zielgruppe möglichst nahe sein.

netzfeuilleton.de: Wie beschreibt man zeitjung in einem Satz?
Alexander Zacherl: Zeitjung ist anders, aktiv, artgerecht, aktuell.
netzfeuilleton.de: Artgerecht? Wie soll man das verstehen? Was ist „anders“ und ist „anders“ immer gut?
Alexander Zacherl: Anders und artgerecht bedeuten, dass wir versuchen Themen zu wählen, die uns und unsere Leser interessieren. Und über diese Themen wollen wir verständlich schreiben. Also nicht ganz so verklausuliert, wie Politiker oder große Tageszeitungen das manchmal gerne machen. Wir haben es uns nicht zum Ziel gesetzt, die Süddeutsche Zeitung oder die FAZ sklavisch zu kopieren. Anders ist also in diesem Fall gut und wichtig.

netzfeuilleton.de: Die Nachrichten sind ja sehr subjektiv, ist das ganz genau so gewollt?
Alexander Zacherl: Nicht alle. Die News in unserer TAGSCHAU sind zum Beispiel meist sehr faktenorientiert und objektiv geschrieben. Aber bei vielen anderen Artikeln kann und soll auch die Meinung des Autors nicht zu kurz kommen. Das ist einer der Punkte, der unseren Lesern sehr wichtig ist.

netzfeuilleton.de: Zoomer ist gescheitert. Wieso wird Zeitjung bestehen?
Alexander Zacherl: Weil Zeitjung authentisch ist. Wir sind Teil unserer Leserschaft und schreiben nicht für Menschen, in die wir uns nicht hineindenken können. Hinter Zeitjung steht kein großer Konzern, der bei den ersten Anzeichen einer Wirtschaftskrise seine zukunftsträchtigsten Projekte streicht, um sich auf seine „Kernkompetenzen“ zu konzentrieren. Denn unsere Kernkompetenz _ist_ Zeitjung.

netzfeuilleton.de: Wie plant zeitjung denn die Finanzierung? Bisher habe ich weder Anzeigen noch ähnliches gesehen.
Alexander Zacherl: Zeitjung wird sich durch Content-Syndication, Werbung und Sponsoring finanzieren. Derzeit finden Gespräche mit Finanzdienstleistern und Verlagen statt, die bereits in die zweite Runde gehen.

netzfeuilleton.de: Wie sieht zeitjung in sechs Monaten aus, wie in einem Jahr?
Alexander Zacherl: Zeitjung wird in sechs Monaten mehr als nur Texte bieten. Videos, Podcasts, Comics – wir denken da in viele Richtungen. In einem Jahr wird Zeitjung noch viel offener für unsere Leser sein und um die rein redaktionelle Basis eine News-Community aufgebaut haben, in der noch mehr diskutiert und bewertet wird als heute.

netzfeuilleton.de: Klingt sehr vielversprechend. Dann bedanke ich mich für das Interview.
Alexander Zacherl: Bittesehr. Danke für das spannende Interview. =D

Das Interview wurde von Pell via Messenger geführt.

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Gesellschaft Netz &

Untergang in der Informationsflut

Mein Firefox hat im Moment ca. 60 ((ich traue mich nicht zu zählen)) offene Tabs mit Artikeln, Videos, Seiten die ich noch lesen oder anschauen will. Mein Google Reader zeigt 416 ungelesene Artikel und das obwohl ich die meisten Blogs noch immer über iGoogle verfolge. Verabschiede ich mich 5 Minuten von Tweetdeck, zeigt der mir 200 ungelesene Tweets. Jeden morgen liegt eine neue Tageszeitung auf dem Tisch, jeden Dienstag noch eine Wochenzeitung. Es stehen mehrere noch verpackte DVDs in meinem Zimmer und der Rest des Hauses ist voller Bücher, die ich noch lesen will. (( Ach ja, in meiner Aufzählung fehlen natürlich noch Mails, ICQ, MSN, Skype, SMS & Persönliche Gespräche (Alles so seltsames Pre-Web2.0 Zeug), die mich beschäftigen und auch Neuigkeiten liefern… ))

Ich fühle mich in den letzten Tagen immer öfter von dieser Informationsmasse, die mich umgibt überwältigt. Das ist mit ein Grund, warum es hier ein paar Tage so ruhig war, weil ich schon fast nicht mehr sortieren kann, was ist relevant und wichtig und die Zeit im Informationsfluss mit davonschwimmt.
Ich fühle mich wirklich machtlos, angesichts des Berges an Worten, Buchstaben, Bilder und Wissen, der sich da vor mir auftürmt. Des Berges? Ich meinte natürlich der Gebirgskette.

Jetzt sagt ihr: „Naja, dann lies weniger, verfolge weniger.“

Geht nicht. Den ich halte Allgemeinbildung für ein extrem hohes Gut, dass viel zu wenig vermittelt wird. Ich hab das Ziel, möglichst viel zu Wissen und mich umfassend zu informieren. Nicht nur, weil das bei Frauen gut ankommt ((Man muss nur aufpassen, dass man nicht besserwisserisch wird.)), sondern weil ich verstehen will.

Abgesehen davon ist das meiste für mich Studienrelevant. Als Student der Publizistik, sollte ich am Tag eigentlich mindestens eine Zeitung komplett lesen. Natürlich verfolge ich dann die News aus der Medienbranche. Und auch die DVDs, die euch in der Liste da oben vielleicht als Vergnügungsfremdköprer vorkommen sind für mich, mit Filmwissenschaft als Nebenfach ebenfalls Prüfungsrelevant. (( Ein Freund fasste mein Studium als Zeitung lesen & Filme gucken zusammen, was den tatsächlichen Aufwand aber etwas gering erscheinen lässt.))

Worauf will ich hinaus?

Nun ja wie auch dieses Video zeigt, dass ich schon zum Start dieses Blogs verlinkt habe, wir die Informationsflut und das Wissen, dass uns theoretisch zu Verfügung steht immer größer.

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=jpEnFwiqdx8 350 292]

Und ich frage mich, was mir hilft den Informationsfluss zu filtern.

Wie finde ich in dieser Informationssintflut den Sinn?

Wir sind auf dem Weg zur Informationsgesellschaft, den größten Wert hat aber irgendwann nicht mehr Information selber, sondern der Filter, der mir hilft, sie in dem Ozean des Wissenswaffelbruches zu finden.

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Netz & Politik

Politikinterview per Twitter

Robert Basic, noch Nr.1 Blogger Deutschlands, dessen Blog gerade zum Verkauf steht, wird heute über den Microbloggingdienst Twitter Thorsten Schäfer-Gümbel, den Spitzenkandidat der SPD für Hessen Interviewen.

Was daran besonders ist wurde hier in den Kommentaren gefragt. Nun erstmal erlebt twitter gerade den absoluten Dauerhype und darüber ist es ein neuer Weg ein Interview zu führen. Und dann ist es auch noch ein politisches Interview. Man darf also gespannt sein, wie ein Politiker, aber auch der Interviewer mit der bei twitter üblichen Beschränkung auf 140 Zeichen zurecht kommt.

Verfolgen lässt sich das Interview über das Hashtag #tsg also hier. Dannach wird es aber selbstverständlich auch eine Zusammenfassung bei mir und bei basicthinking geben.

UPDATE:
Hier nun also erstmal das Interview im Wortlaut (von unten nach oben lesen):

T. Schäfer-Gümbel @RobGreen danke. auf bald. #tsg am 10.1.2009 um 12:19


Robert Basic @tsghessen wünsche ich Ihnen auch und ich bin stolz auf mich, Sie nicht geduzt zu haben. Gewinne die Wahl = Wunsch, kein Befehl;) #tsg am 10.1.2009 um 12:18


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen Danke fuer das interview. Danke fuers mitlesen. Werde mir jetzt die reaktionen ansehen. Schoenes wochenede #tsg am 10.1.2009 um 12:17


Robert Basic @tsghessen es wird einen PrivatBlogger geben und einen Fachblogger (so wie bei Poliitkern…den Privatmensch und den Publich Mensch:) #tsg am 10.1.2009 um 12:15


Robert Basic @tsghessen später natürlich:) Wünsche ein angenehes Wochenende! #tsg am 10.1.2009 um 12:14


Robert Basic @tsghessen, die Fragen der anderen an Sie zwischendurch würde ich mir wünschen, dass sie beantwortet werden könnten, wäre KLASSE!!! #tsg am 10.1.2009 um 12:14


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen Ich bleib twitter erhalten. Das kann ich zusagen. Was ist ihr neues projekt, wenn Sie das blog verkauft haben? #tsg am 10.1.2009 um 12:13


Robert Basic @tsghessen und für mich als Wähler stört in den Tweets der häufige Koch-Bezug… you not him… ;) #tsg am 10.1.2009 um 12:12


Robert Basic @tsghessen danke sehr für das Interview und wünschte mir, dass sie uns auf Twitter weiterhin erhalten bleiben. Auch so ein Test… #TSG am 10.1.2009 um 12:10


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen wenn wir twitterinterviews jetzt haeufiger machen, wie koennen wir sie verbessern? am 10.1.2009 um 12:10


Robert Basic @tsghessen (kleiner Dialoghinweis für after the interview;) #tsg am 10.1.2009 um 12:08


Robert Basic @tsghessen abschließende Frage: Welche Fragen haben Sie an uns Twitter-Nutzer, nicht nur die in Hessen? Was interessiert Sie? #tsg am 10.1.2009 um 12:08


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen Es ist das maedchen, dass ich jeden abend in meinen reden erwaehne. Ich erklaere an ihrem beispiel unsere bildungspolitik. am 10.1.2009 um 12:07


Robert Basic @tsghessen was ist Ottilie? #tsg am 10.1.2009 um 12:04


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen weil es um die chancen und talente von „ottilie“ geht. http://tinyurl.com/a4a6a8 am 10.1.2009 um 12:03


Robert Basic @tsghessen 7 Warum soll man sie wählen? Knapp und knackig, in 140 Zeichen:) Und bitte kein Koch-Vergleich jetzt #TSG am 10.1.2009 um 12:01


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen auch als MP in hessen moechte weiter twittern. ich muss halt nur sehen, in welchem umfang das geht. #tsg am 10.1.2009 um 12:00


Robert Basic @tsghessen 6 Werden Sie auch nach der Wahl weiter twittern oder wars das mit der volksnahen Sendung? #TSG am 10.1.2009 um 11:58


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen inhaltsleeres geschwaetz und fehlende ziele. #tsg am 10.1.2009 um 11:58


Robert Basic @tsghessen 5. Was stört sie an Politikern an meisten? Machtgeilheit? Volksferne? Was ist es? #TSG am 10.1.2009 um 11:56


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen Auf jeden fall besser als der geschaeftsfuehrende. Georg august zinn war der ueberragende mp in hessen. Empfehlung: Googlen #tsg am 10.1.2009 um 11:56


Robert Basic @tsghessen 4. Wäre TSG der beste MP von Hessen, den wir je hatten oder nur Mittelmaß? #TSG am 10.1.2009 um 11:53


Robert Basic @tsghessen use the force luke, hashtag = #tsg ;) am 10.1.2009 um 11:53


Robert Basic @tsghessen 3. Wie kam es, dass Sie Twitter nutzen? Von PR-Beratern gewzungen worden oder rief Obama an? #TSG am 10.1.2009 um 11:51


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen Mix aus bayrischer lebensfreude und preussischen tugenden. #tsg am 10.1.2009 um 11:50


Robert Basic @tsghessen 2. Wer ist Schäfer-Gümbel in 140 Zeichen, als Mensch und Politiker? #TSG am 10.1.2009 um 11:49


Robert Basic @tsghessen, cool #tsg next question am 10.1.2009 um 11:49


T. Schäfer-Gümbel Fertig zum twitterinterinterview mit @robgreen. Sind im auto. am 10.1.2009 um 11:42

copied from Twialogue

Und was hat uns das jetzt gebracht und was nehmen wir mit? Zunächst einmal gab es einen ziemlichen Trubel um das Interview. Gut sowohl für TSG in seinem Wahlkampf, als auch für Robert Basic in seinem Blogverkaufskampf.

Dann war es spannend das Interview so in Echtzeit zu verfolgen, das lag aber glaube ich vor allem an dem Premiereneffekt. Sonst hat man denke ich nicht die Geduld beständig vor dem Bildschirm zu sitzen und den Antworten zu harren. Auch war das Interview jetzt nicht weltbewegend. Roberts Fragen war gut und abdeckend, Kompliment dafür, aber haben eben nichts neues zu Tage gefödert. Ebenso muss man TSG ein Kompliment für seine Antworten machen, offen und ehrlich, wirkte er.

Und ich glaube genau darin liegt die Stärke der Twinterviews, dass sie extreme Volksnähe transportieren. Man hat das Gefühl live dabei zu sein und kann sich theoretisch jederzeit per Kommentar einschalten. Wovon während dieses Interviews erstaunlich wenig Gebruach gemacht wurde. Sehr diszipliniert diese Twitterer. Bis auf einige Ermahnungen an Herrn Tsg doch bitte das hastag #tsg nicht zu verschludern, durch das dann einige Antworten verlorenn gingen.

Ob und inwiefern Twinterviews eine Zukunft haben wird sich zeigen, dennoch hat sich hier eine Facette von twitter gezeigt, die den ungläubigen Kritikern das Argument „Twitter ist sonnlos“ entkräftet.

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UPDATE: Inzwischen ist auch Basics Zusammenfassung und Sicht der Dinge Online. Hier.

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Deutschland Nr.1 Blog zu verkaufen!

Wie am Dienstag angekündigt, verkauft Robert Basic seinen Blog „basicthinking.de„. Nachdem es eine Weile gedauert hat, ist die Auktion jetzt Online und steht aktuell bei 22.500,00€.

Durch die Kooperation mit ebay, hat der Verkauf jetzt für noch größere Aufregung gesorgt. Nachdem schon in Deutschland fast alle Medien von der F.A.Z. bis zu Bild.de über den Blog berichtet haben, ist die Welle nun auch bis in die USA geschwappt: Sowohl techcrunch,als auch die Washington Post widmen sich dem Verkauf, weshalb jetzt spekuliert wird, ob eventuell auch amerikanische Investoren bei der Auktion mitbieten und den Preis so weiter in die Höhe treiben.

An anderer Stelle wird spekuliert, dass der Verkauf nur ein PR-Gag ist und Basic den Blog behalten will. Denn obwohl jetzt schon ein Gebot von über 20.000 € abgegeben wurde, erscheint noch immer der Hinweis Mindestpreis nicht erreicht.

Allerdings hat Robert Basic in einem Interview mit der Blogschau die Summe von 30.000€ fallen lassen, was auch ca. den Einnahmen eines Jahres entspricht. Die liegen nämlich laut Robert Basic bei 37.000€ Brutto.

Bis nächsten Donnerstag um 10 vor 8 kann man noch mitbieten. Wer also an einer Gut velinkten Adresse interessiert ist und das Kleingeld dabei hat, bitte! In der Blogosphäre gibt es zur Zeit auf jeden Fall kein heißeres Thema.

P.S.: Als eines der wohl letzten Projekte auf seinem Blog plant Basic aber noch durchaus interesantes. So möchte Robert morgen mit dem hessischen SPD-Kandidaten fürs Ministerpräsidentenamt Thorsten Schäfer-Gümbel morgen ein twitter-Interview führen. TSG wurde viel für sein twitter Engagement gelobt und Robert Basic will ihn morgen genauer zu den Motiven befragen Twitter zu nutzen.

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Robert Basic will seinen Blog verkaufen

Heute mittag war es noch nur eine Idee, inzwischen ist es beschlossene Sache. Robert Basic, derzeit Führender in den Deutschen Blogcharts will seinen Basicthinking-Blog verkaufen.

Er möchte etwas neues starten, ohne den Druck α-Blogger zu sein. Er ist es Leid sich bei jedem Posting Gedanken machen zu müssen, ist das jetzt angemessen. Außerdem scheint es er hat einfach mal Lust auf etwas Neues. [siehe UPLOAD]

Er will nämlich keinen Falls aufhören zu bloggen, sondern gleich zwei neue Blogs eröffnen. Buzzriders.com, auf dem er sich weiter mit dem „Technikkram“ beschäftigt und RobertBasic.de, auf dem er sein oft kritisiertes „Trash-Blogging“ fortführen will. Größte Neuerung soll vorallem das zusätzliche Verfassen von englischen Artikeln sein, um einen größeren kulturellen Austausch zu haben.

Spannend ist  der Verkauf, der morgen auf ebay.de starten soll, vor allem aus der Sicht, das er Anhaltspunkt für den Wert der deutschen Blogosphäre liefert. Wieviel ist der deutsche Topblog wert?
Einschränkend wirkt hier, dass der BasicthinkingBlog an sich eben vor allem von Robert Basic an sich lebt, denn er steht (auch mit seinem Namen) für das was dort geschieht und auch alleiniger Autor und Zugpferd. Was der neue Eigentümer davon behalten beziehungsweise weiterverwerten kann bleibt fraglich.

Preislich angedacht  Robert Basic, nachdem er letztens in einem Interview spontan die Summe von 50.000 € nannte, einen Verkaufpreis zwischen 10.000 € und 100.000 €. Wer mitbieten will, kann das ab morgen sicher tun.

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TSG, mach mir den Obama!

Es war nur eine Frage der Zeit. Nachdem Barack Obama so für seinen Webwahlkampf gelobt wurde und sein Erfolg viel darauf zurück geführt wurde, wartete man auf die deutsche Antwort.
Nun hat sich mit Thorsten Schäfer-Gümbel, dem SPD-Spitzenkandidat für die hessische Landtagswahl, ein erster Proband gefunden, der sich auf das Web 2.0 einlässt. Oder das was die SPD dafür hält.

Während  die Homepage des Kandidaten noch maximal als Web 1.0 daherkommt (oder soll das Design einen Blog aus dem Web1.075 imitieren?) findet man dort seit gestern auf der rechten Seite die Social-Network Offensive des Schäfer-Gümbel.
Der Koch-Herausfordererist nämlich jetzt mit Profilen bei meinVZ, wer-kennt-wen und facebook vertreten, wo ihn als Freund adden, gruscheln oder eben einfach virtuell supporten kann.
Das ist jetzt nicht so bahnbrechend. Wirklich irgendwo fortschrittlich ist seine Anmeldung bei dem microblogging Dienst twitter. Nachdem es nämlich zuerst einen (zugegebenermaßen unterhaltsamen) Fakeaccount gab twittert nun unter @tsghessen der echte Schäfer-Gümbel.
Und hier wird erstaunlich viel richtig gemacht. Es gibt nicht nur irgendwelche Verlinkungen zu Pressetexten, sondern TSG berichtet tatsächlich von seinem Wahlkampfalltag, followed auch den Leuten zurück die ihm followen und antwortet anderen Usern, oder aus seiner Sicht potentiellen Wählern.

Wie gesagt die offizielle Homepage kommt etwas lieblos und leer daher, was vor allem dadurch verstärkt wird, dass es von Herrn TSG nur ein zum Wahlkampf freigegebenes Foto zugeben scheint, dass einen nun von allen Ecken angrinst. Doch auch hier gibt es etwas bemerkenswertes:
Die wöchentlichen Youtube Botschaften. Weitgehend frei und durchweg sympathisch spricht Thorsten Schäfer-Gümbel über sein Programm und beantwortet geduldig die User Fragen und die Videos bekommen gerade dadurch ihren Charme, dass sie nicht durchgestylt, sondern erfrischend persönlich und unprofessionell wirken.

Etwas schwach wirken die mitmachChancen auf der Seite selber, auch wenn diese jeweils deutlich schicker aussehen. Aber immerhin kann man sich dort Informationen, Buttons oder TSG-Shirts ordern um in seiner Neighbourhood TSG zu representen (Obama1.0).

Schäfer-Gümbel setzt übrigens angeblich absichtlich auf das Kürzel TSG, um Assoziationen mit dem Fussballsensationsaufsteiger TSG Hoffenheim zu wecken.
Aber er ist ja auch selbst ein ähnlicher Sensationsaufsteiger. Und es bleiben ihm nur 60 Spieltage, um aus dem SPD Umfragetief den politischen Bayern Münchener Roland Koch zu schlagen.
60 Tage sind Wahlkampftechnisch ein nichts, vor allem, wenn man ein Niemand ist, wie Schäfer-Gümbel.
Deswegen wird wohl nun auch mit der Web2.0 Wahlkampf Offensive versucht jeden Kanal zu nutzen um den Kandidaten ins Licht zu rücken.

Der falsche Weg ist das sicher nicht und bestimmt interessant für die Zukunft. Denn irgendwo ist Herr Schäfer-Gümbel sicher auch Bauernopfer für den Bundestagswahlkampf 2009 und wird nun eben vor geschickt das Netz zu und neue Wahlkampfwege für de SPD erkunden. DIe letzten Worte zu Web2.0 sind mit TSG in diesem „Superwahljahr“ aber sicher noch nicht gesprochen.

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