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Die Streaming-Apokalypse: ARTGENOSSEN AM ENDE!

Es reicht nicht mehr, dass nur die Erde – unser schöner Heimatplanet! – zerstört wird. In aktuellen Serien muss es gleich das ganz große Fass sein: die alles zerstörende Apokalypse, die das gesamte Leben vernichtet mit allen Galaxien, jeglichem intelligenten und weniger intelligenten Leben und noch so fernen Planeten, Monden und Sonnensystemen.

Darunter machen es die modernen Märchen anscheinend nicht mehr.

Mordende Wölfe, die kleine unschuldige Kinder fressen? Damit sollen sich die Boulevardmedien befassen, aber doch bitte nicht die nach Superlativen hechelnden Streamingdienste.

Zum Beispiel bei der zweiten Staffel von „Star Trek: Discovery“: Der Halbvulkanier Spock hat die Apokalypse vorausgesehen, die alles, aber auch wirklich alles verschlingen wird. Jeden Planeten. Jedes Lebewesen. Alles. Ein roter Engel warnt davor und will die Zerstörung verhindern – oder ist er die Ursache dafür?

Und weshalb müssen Apokalypsen eigentlich immer so verdammt verwirrend sein?

Und wie viel muss eine Apokalypse eigentlich zerstören, damit es als Apokalypse gilt? Anscheinend reicht dann wohl auch schon ein winziger Mikroteil der Welt (unsere Erde!) – inklusive Überlebender. Ist das dann eine Apokalypse Light?

„Herr Ober, eine Apokalypse Light, bitte.“

„Mit Überlebenden, der Herr?“

„Ja, warum nicht? Aber allerhöchstens ein Dutzend, bitte. Zu viele würden mich dann doch nerven.“

Bei „Umbrella Academy“ hat die Apokalypse zum Beispiel anscheinend bloß die Menschheit ausgerottet, sogar die Erde als solche bleibt bestehen. Nur Nr. 5, einer der Geschwister mit übernatürlichen Fähigkeiten, kann die Apokalypse aufhalten, weil er in die Zukunft reiste und es zurück in seine Zeit schaffte – jedoch nicht mit seinem gealterten Körper, sondern als Junge.

Sagte ich schon, dass Apokalypsen verwirrend sein können, ähnlich wie Zeitparadoxien? Nun ja.

Und ich sagte auch noch nicht, dass „Umbrella Academy“ sowohl optisch als auch von der Handlung her, den Charakteren und überhaupt allem eine empfehlenswerte Serie ist. Obwohl: Manchmal erscheint sie mir ein bisschen langatmig, bis dann auf einmal wieder – zack! – einem eine sowas von geniale Szene einen aus den Schuhen haut wie beispielsweise, dass das Radioheadlied „Exit Music (For a Film)“ so perfekt, emotional und stimmungsvoll verschiedene Handlungsverläufe verknüpft.

Aber ich schweife ab. Worum ging es noch gleich? Ach ja, um Apokalypsen.

Es gibt so viele Serien und Filme, die sich mit dem Ende der Welt befassen, ich könnte die Liste endlos fortsetzen – es sei denn natürlich, dass mir eine Apokalypse zuvor kommt. Oder so.

Bei der deutschen Sky-Produktion „8 Tage“ können sich die Menschen immerhin darauf einstellen, dass der Asteroid Horus auf die Erde prallen wird. Sie haben, jaja, acht Tage lang Zeit, über ihr Ende und das aller anderen Menschen nachzudenken. Und was tun mit dieser Zeit? In Panik geraten? Seine anarchistische Triebe ausleben? Ausrasten? Trauern? Hysterisch werden?

https://www.youtube.com/watch?v=g8SOHD1y0dM

Überirdisch hingegen wird es wohl ab dem 31. Mai bei „Good Omens“ werden: In der Amazon-Produktion tun sich ein Dämon (gespielt von David Tennant) und ein Engel (dargestellt von Michael Sheen) zusammen, um das Ende der Welt zu verhindern, wenn ich das alles richtig verstanden habe. Ausgedacht haben sich das Neil Gaiman und Terry Pratchett – der Roman, auf dem die Serie basiert, erschien 1990. Sehr britisch. Und, äh, ich wiederhole mich, wenn ich das Gefühl habe, dass Apokalypsen sehr verwirrend sein können – nach Ansicht des Trailers dann anscheinend auch in diesem Falle. Ach so: Benedict Cumberbatch wird übrigens Satan spielen – darauf freue ich mich schon übermäßig.

https://www.youtube.com/watch?v=hUJoR4vlIIs

In den vergangenen Jahren gab es ein paar Sitcoms, die die Apokalypse thematisierten darunter eine sehr lustige, nämlich „The Last Man on Earth“, in der ein Virus vermeintlich alle Menschen bis auf den Protagonisten Phil Miller – den letzten Menschen auf Erden – ausgelöscht hat. Und dann zeigt sich: Nö, da sind noch andere Menschen, die überlebt haben.

Hier eine Lobeshymne auf die Serie von serienjunkies.de.

Weniger lustig war da „You, Me and the Apocalypse“, von der ich mir damals anscheinend lediglich drei Folgen angeschaut hatte, wie ich bei Amazon nachvollziehen konnte. Auch hier wird ein Kometeneinschlag angekündigt – die Menschheit hat also ebenfalls wie bei „8 Tage“ Zeit, sich auf den Untergang einzustellen, diesmal immerhin 34 Tage. Was mich an der Serie gestört hat, dass ich die eine Staffel nicht zuende geschaut habe? Ich weiß noch, dass sie mich gelangweilt hat – aber warum? Nein, „You, Me and the Apocalypse“ hat keinen bleibenden Eindruck auf mich hinterlassen. Und nach einer Staffel wurde sie auch abgesetzt. Wahrscheinlich ging es anderen ähnlich wie mir.

Es ist wie mit Menschen: Wenn man sich nicht mehr an sie erinnert, ist es schlimmer, als wenn man sich daran erinnert, wie nervig sie gewesen sind. Also wenn sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Oder etwa nicht?

Und noch ein aktuelles Beispiel einer Sitcom-Apokalypse: „Now Apocalypse“ läuft gerade auf dem Amazon-Channel „Starzplay“, und ich kann mich Stolz behaupten, dass ich eine Folge durchgehalten habe. Steven Soderbergh ist an der Serie als Executive Producer beteiligt, und die Frage, die sich mir dabei stellt ist: Warum?

Das einzige, was in der ersten Folge auf eine Apokalypse schließen lässt, ist ein Obdachloser, der auf der Straße herumlungert inklusive einer Pappe auf der man lesen kann, dass das Ende aller Dinge bevor stehe. Ansonsten wird in der Folge viel über Sex geredet, viel Sex gezeigt, die Arbeit eines Cam-Girls – und am Ende wird ein Mann dann noch von einem Echsenwesen vergewaltigt.

Nein. Einfach nur: Nein.

Und was lernen wir aus alldem? Dass die Erde (oder Teile der Menschheit oder das gesamte Universum) in Serien und Filmen auf diverse, unterschiedliche Weisen zerstört wird – oder zumindest der vermeintlich unausweichliche Untergang droht, der dann doch abgewendet werden kann. Wir lernen, dass Ideen tausendundeinmal erzählt werden können in tausendundeiner unterschiedlichen Variante und dass das überhaupt nicht schlimm ist, wenn die Spielarten trotz allem eine eigene originelle Handschrift, einen interessanten Plot bieten. Also in diesen Fällen: dass uns die Apokalypse unterhält. Und die nächste auch. Und die übernächste.

Und das muss reichen für einen Wissensgewinn, den eine kleine Kolumne wie es diese hier ist bieten kann. So.

In der nächsten Folge von „Der Kurator“:

ALLES AUSLÄNDISCH! FERNSEHSERIEN GLOBAL

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Netflix Tipping Point und YouTubes Verschwörungstheorien – streamletter #3

Stream Video 🎬

Netflix hat nun mehr Originals als eingekauftes Programm

Ein kleiner Meilenstein in der Netflix Geschichte. Ampere Analysis hat sich die Neuerscheinungen 2018 angeschaut und „among all releases available in the U.S. that went live during the year leading up to December 2018, 51% were originals, as opposed to programs or films that had been acquired“.
Das hat natürlich zwei Seiten: Einerseits ziehen z.B. Disney und andere Studios ihre Programm von Netflix ab, um eigne Streamingdienste zu starten. Netflix blieb also gar nicht viel gar nicht viel anderes übrig. Gleichzeitig ist Netflix mit dieser Entwicklung bestens aufgestellt für den Start der Konkurrenz.

Netflix unterstützt Apple Airplay nicht länger

Was wie ein kleines technisches Detail klingt im Kampf von Netflix und Apple, hat finde ich einen interessanten Hintergrund. Denn es geht wohl weniger um eine technische Limitation, als viel mehr darum, dass Netflix dann nicht mehr genau rauslesen kann, auf welchem Fernseher die Nutzer ihr Programm schauen. Und das sind für Netflix wichtige Daten.


Stream Audio 🎧

Hörbücher auf Spotify

9 Cent bekommt der Autor Kai Meyer wohl, wenn jemand sein 14 Stunden langes Hörbuch auf Spotify streamt. Hatte mich schon länger gewundert, wie das mit den aufpoppenden Hörbüchern bei Spotify funktioniert. Jetzt haben wir eine Artwort. Auch hier werden pro Track, sprich Kapitel, wohl einfach 0,003 Euro bezahlt.

Hör-Empfehlung: Breitband zu Digitale Jugendkultur

Mal wieder eine selbstbezogene Empfehlung: Ich war am Wochenende bei Deutschlandfunk Kultur zu Gast in der Breitband Sendung. Diese gibt es natürlich auch als Podcast und es ging um „Digitale Jugendkultur“. Also wie wachsen Jugendliche heutzutage auf und welche Rolle spielen dabei YouTube, Instagram & Co.


Stream Social 📱

Wie YouTube seine problematischen Inhalte ignorierte

1 Milliarde geschaute Stunden am Tag – Das war das Ziel dem YouTube nacheiferte und deshalb auch Verschwörungs- oder andere problematische Inhalte auf der Plattform tolerierte. Hinweise auf Probleme wurden meist ignoriert oder in der Strategie nicht beachtet. Bis 2017 gab es nichtmal einen Richtlinie, wie mit Verschwörungstheorien umgegangen werden soll. Dabei zählten Videos der Alt-Right zu den erfolgreichsten der Plattform – und auch bis heutige gibt es keine konsistente Strategie. Ein spannender Einblickin die Kultur des Unternehmens.

YouTube steigt aus Hochglanz-Serien aus

Wo Apple mitmachen will, steigt Google wieder aus. Zum Start von YouTube Premium hatte Google nämlich auch einige teurere Produktionen in Auftrag gegeben. Das scheint sich aber nicht zu rechnen, deshalb müssen sich laut Bloomberg auch einige bereits beauftragte Serien eine neue Heimat suchen.

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Liebesserien streamen: AMORE UND ALGORITHMEN!

Die Liebe ist ein seltsames Spiel. Amazon ist ein seltsamer Krimskramsladen. Spotify ist ein seltsamer Radiosender. Und Tinder? Tinder ist ein seltsamer Amor, er trägt eine stylishe Slimschnittjeans und ein buntes Hawaiihemd – und beide Kleidungsstücke bestehen aus Nullen uns Einsen wie alles andere auch, was der Digital-Amor so alles an seinem Körper trägt. Zum Beispiel dieser lächerliche Hipsterhut.

Wir leben in einer Welt, in der Algorithmen bestimmen, für was wir uns interessieren sollen, welche Musik wir hören und welche Filme und Serien wir uns anschauen.

Netflix-Serie „Osmosis“

Die Fiktion ist da noch einen Schritt weiter.

Zum Beispiel in der neuen, achtteiligen Serie „Osmosis“, die am 29. März auf Netflix gestartet ist. Die französische Dystopie bringt uns in eine nahe Zukunft, in der eine Maschine den einzig-wahren „Seelenzwilling“ des Suchenden finden soll, die wahre Liebe.

Natürlich klappt das nicht, und alles geht – wie sollte es anders sein? – schief: Der Trailer haucht einem den markanten Satz inklusive düsterer Gewaltbilder entgegen, dass man das Wesentliche vergessen habe – nämlich, dass Liebe auch manchmal wehtun könne, gefolgt von einem kurzen Ausblick auf die gewalttätigen Folgen des Liebesalgorithmus.

Und schon kann die düstere Zukunftsvision beginnen!

YouTube-Serie „Weird City“

Eher humoresk kommt da die Serie „Weird City“ in der ersten Folge „Der (die) Richtige“ daher, die YouTube zum Anfixen im Moment gratis an den Mann (und die Frau) bringt. In dieser neuen „YouTube Originials“-Serie geht es übergeordnet um eine Stadt, die zweigeteilt ist – auf der einen Seite der Mauer leben die Gutbetuchten, auf der anderen Seite der Ärmeren der Gesellschaft.

In der ersten Folge sucht der Protagonist, der von Ed O‘Neill gespielt wird, die Liebe. Und ja, Mr.-für-alle-Zeiten-Al-Bundy findet sie mit Hilfe eines Algorithmus. Die Überraschung: Sein Seelenverwandter ist ebenfalls ein Mann. Und ebenfalls vermeintlich heterosexuell. Sie halten die digitale Partnerzuweisung für ein Missverständnis – bis sie merken, wie gut sie sich verstehen. Und sich verlieben und glücklich sind. Bis die Partnervermittlung sich einmischt, zugibt, dass es sich um einen Fehler handele und sie dazu zwingt, sich zu trennen.

Black Mirror-Folge „Hang the DJ“

Zurück zu einem düsteren, dystopischen Weltbild, in der sich die Menschheit längst auf dem Weg in Richtung Moralmüllhalde befindet, bis jegliche Menschen alle Karmapunkte bis zum Ende des Solls verbraucht haben. Und ja, wir sprechen von „Black Mirror“. Welche Sendung sollte sonst gemeint sein, wenn es um die Dunkelste aller Dystopien geht? Gut, vielleicht noch „The Handmaid’s Tale“, aber welche Serie wäre ansonsten dunkler, unheimlicher und zukunftsfeindlicher?

In der Folge „Hang the DJ“ gibt es ein System, das einem die Partner (inklusive Verfallsdatum) zuweist. Wird es eine Affäre sein? Die Liebe des Lebens? Oder wie lang muss man zwingend mit diesem stinkenden, schnarchenden, schnurzpiepegalen Mann zusammen bleiben?

Andererseits: Was wäre, wenn sich am Ende herausstellen würde, dass der Black-Mirror-Algorithmus tatsächlich den wirklich-wahren Seelenpartner herausfindet? Auch dann bliebe es erschreckend: Die Zukunft ist ein kalter, berechnender Ort, an dem man nicht leben möchte. Zumindest, wenn es die „Black Mirror“-Welt wäre.

Der Film „Timer“

Eine ähnliche Handlung hat der Kinofilm „Timer“ von 2009.

Wann wird man den Traumpartner gefunden haben? Eine Anzeige weiß Bescheid und zeigt die Tage, Minuten und Sekunden an, wann es soweit sein wird. Denn ein Timer irrt sich nie. Aber was, wenn dieser nichts, überhaupt nichts, rein gar nichts anzeigt? Null, niente, zero? Bleibt man dann für immer und ewig allein? „Timer“ ist ein Hollywoodfilm, also wird es wohl ein Happy End geben, nehmen wir mal ganz stark an.

„Du wartest auf die Zukunft, das ist echt dumm“, wird der Protagonistin von einem Supermarktmitarbeiter erklärt. „Die Gegenwart kann viel aufregender sein, wenn man will.“ Später sagt er noch, dass das Leben bloß aus Umwegen bestünde. Klingt … pseudophilosophisch.

Und was lernen wir aus alldem? Dass das Leben ein seltsames Spiel ist und die Fiktion auch nicht viel besser. Dass Ideen tausendundeinmal erzählt werden können in tausendundeiner unterschiedlichen Variante und dass das überhaupt nicht schlimm ist, wenn die Spielarten trotz allem eine eigene originelle Handschrift, einen interessanten Plot bieten.

Und das muss reichen für einen Wissensgewinn, den eine kleine Kolumne wie es diese hier ist bieten kann. So.

In der nächsten Folge von „Der Kurator“:

ALLES AUSLÖSCHENDE APOKALYPSEN SAGEN AUSSER ATEM „AUF WIEDERSEHEN“!

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Alle Infos zu Apple TV+

Wir fassen alles zu Apple TV+ zusammen, was wir bei der Apple Keynote gelernt haben.

Wieviel kostet Apple TV+?

Apple TV+ soll im Herbst kommen und soll direkt auch in Deutschland verfügbar sein. So lassen sich eigentlich die neuen Infos zu Apples Streaming Service Apple TV+ zusammenfassen, die heute verkündet wurden. Das meiste andere wusste man schon vorher. Und der interessanteste Punkt wurde ausgelassen: Was soll Apple TV+ kosten?

Stars bei Apple TV+

Natürlich sonnte sich Apple im Licht seiner großen Stars: Steven Spielberg und J J Abrams waren auf der Bühne, Reese Witherspoon und Jennifer Aniston stellten ihre Mornig Show-Show mit Steve Carell vor. Und zwischendurch war da noch Bibo (Big Bird) aus der Sesamstraße auf der Bühne. Hier erfuhr man ein bisschen was Neues: Die Show Helpsters soll sich an Vorschulkinder richten und ihnen Programmieren näher bringen.

Und dann wurde Oprah gefeiert wie eine Heilige. Eine Fokussierung, die man von hierzulande nur schwer nachvollziehen kann. Aber auch sie gibt Apple ihren Segen in Form von gleich 3 Projekten: Eine Dokumentation über sexuelle Belästigung (Arbeitstitel: Toxic Labor), eine Doku-Reihe über Mental Health und dann ein regelmäßiger Buchclub, in dem sie sich mit Autoren unterhält. Die meisten dieser Shows waren in ihren Grundzügen aber bereits bekannt.

Must-Watch Shows bei Apple TV+

Natürlich ist diese Starpower beeindruckend. Jennifer Aniston feiert damit ihr TV-Comeback und Steven Spielberg hatte sich (rein zufällig) vor kurzem noch abfällig über Netflix und dessen Oscar-Teilnahme geäußert. (In dieses Rennen will Apple wohl auch einsteigen.) Die Stars sollen wohl auch das Zugpferd für Apple TV+ sein. Zumindest betont Apple sein Streamingdienst sei „The home for the world greatest storytellers“. Fraglich ist nur wie weit die household-names reichen. Steven Spielberg okay, aber schon bei M. Night Shyamalan hört vermutlich beim Mainstream das Regisseurs-Wissen auf.

Die Frage ist, ob man Menschen nur mit ein paar großen Namen dazu bringt, einen weitere Streamingservice zu abonnieren. Dazu braucht es Must-Watch-Shows und von den wenigen gezeigten Bildern wirkte das meiste eher „lovely“, also ganz nett.

Wie bekomme ich Apple TV+?

Interessanter ist da fast noch, wie Apple seinen TV+ Service technisch verbreiten will und zwar in die bestehende Apple TV-App. Diese wird zur Zeit überarbeitet. Darin soll man dann zukünftig die iTunes-Filme finden und weitere Channels abonnieren können. Auch in der deutschen Pressemitteilung finden sich: HBO, Starz, SHOWTIME, CBS All Access, Smithsonian Channel, EPIX, Tastemade, Noggin und neue Services wie MTV Hits. Vermutlich ist das für die USA spannender, wo der Service als Alternativen zum teuren „Cable Bundling“ verkauft wird. Das ist aber insgesamt ganz ähnlich, wie bereits bei Amazon Prime Video.

Nur das man auch in der Apple TV App amazon Prime Video sehen kann – und andere Streaming- und Pay TV-Dienste wie Hulu, Canal+, Playstation Vue… Verstanden?!

Ich bin gespannt, wie Apple später in der App deutlich machen will, für was man schon bezahlt hat, was man noch bezahlen muss und wieviel man eigentlich insgesamt bezahlt.

Die Apple TV App wird wiederum nicht nur auf iOS und Apple TV verfügbar sein, sondern im Herbst auch auf dem Mac und vor allem auf den Fernsehern von Samsung, Sony, LG und Vizio sowie über Fire TV und Roku.

Die Zukunft des TV sind also nicht wie bisher von Apple behauptet Apps, sondern nur noch eine App. Und Channels. Apple TV Channels.

Apple TV+ Bundle mit Apple Music und News+?

Apple hatte seine Keynote auch mit dem Hinweis gestartet, dass seine Services so gut sind, weil sie sich perfekt mit ihre Hardware und Software integrieren. Aber genug Gehässigkeit. Ich will eigentlich darauf hinaus, in wieweit die verschiedenen Apple Services zusammenspielen werden. Denn neben Apple TV+ stellten sie auch Apple News+, Apple Arcade und eine eigene Kreditkarten vor. Aber ob sich daraus irgendein Paket schnüren lässt, liess Apple ebenfalls offen. Nun heißt es also warten bis Herbst.

Um nicht zu verpassen, wenn es etwas Neues gibt, abonniere den Streamletter.

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Was wir schon über Apples Streamingdienst wissen

Willkommen zur 2. Ausgabe des Streamletter. Ich freue mich über die vielen neuen Abonnenten, die vielen Glückwünsche zum Start und das Feedback. Keep Verbesserungsvorschläge coming, während ich noch ein bisschen mit der Form rumspiele.

Falls Dir jemanden einfällt, der das Thema Streaming spannend findet, empfiehl den streamletter gerne weiter!

Genug der Vorrede, ich hab nicht viel Zeit und es gibt viel zu viele Themen:

Streaming: Video 🎬  

Apples neuer Streamingdienst

Was wir schon darüber wissen:

Apple wird am Montag, den 25. März 2019 eines seiner berühmten Events abhalten. Alle erwarten, dass Apple dort seinen eigenen Video Streamingdienst vorstellen wird. Schließlich steht schon auf der Einladung „It’s show time“.

Das wir darüber schon einiges Wissen, liegt auch daran, dass Hollywood längst nich so verschwiegen ist wie der Techgigant.
Daher kennen wir auch schon einige der Produktionen und Originals, die geplant sind. Nur eine kleine Auswahl

  • Oprah Winfrey soll mehrere Shows entwickeln
  • Die Sesame Studios (Sesamstraße) mehrere Kinderprogramme
  • J.J. Abrams produziert „My Glory Was I had Such Friends“ mit Jennifer Garner
  • Eine Thriller Serie von M. Night Shyamalan
  • Eine Serie über eine TV Morning Show mit Jennifer Aniston, Reese Witherspoon und Steve Carrell
  • Damien Chazelle entwickelt etwas
  • Man spricht mit RTL/Freemantle 

Und das sind nur ein paar der bereits bekannten Projekte.

Insofern ist fast noch spannender

Was wir bislang noch nicht wissen:

  • Wie wird das Baby heißen? (Die Tipps gehen Richtung Apple Video. Sehr kreativ.)
  • Was wird es kosten? Und wird es ein Paket geben mit Apple Music und dem ebenfalls angedeuteten News Subscription Service und einem Gamingdienst?
  • Wird es andere Katalogstücke (alte Hollywoodfilme oder Serien) neben den Originals geben?
  • Launcht das Ganze auch direkt in Deutschland?
  • Wie viele Streamingservices braucht der Mensch?

Netflix will nicht mit Apple zusammenarbeiten, aber interaktiver werden

Was wiederum klar ist: Netflix wird nicht mit dabei sein. Also angedeutet ist, dass Apple über seine bestehende TV App auch Zugang zu anderen Anbietern verkaufen wird. Zum Beispiel HBO, CBS All Access etc.
Ganz ähnlich wie Amazon Prime das schon mit seinen Channels macht, die man dazu buchen kann.
Da will Netflix auf keinen Fall nicht mitmachen.

Was Netflix aber noch mehr machen will sind interaktive Serien und Shows. Nach dem Erfolg von Bandersnatch hat man gleich mehrere Projekte in der Pipeline, unter anderem eine ganze Serie. Bei „You vs. Wild“ muss der Zuschauer dem Host Bear Grylls bei seinem Survival Abenteuer helfen – und sein Überleben sichern.

Der Zusammenschluss aus Disney und Fox ist komplett

Einer der größten Deals der Mediengeschichte ist abgeschlossen: Disney hat Fox übernommen. Vox nennt das ganze „a new, terrifying era in media consolidation“. Und es ist tatsächlich unvorstellbar, welche Marken, Shows und Sendungen nun alles zu Mickey Maus gehören. Allein alles von den Studios 20th Century Fox und Fox Searchlight  gehört nun dazu, genauso wie eine Reihe von TV Sendern wie FX und National Geographic Channel. Und StarWars und Marvel ja sowieso schon. Nur FOX News und einige Sportsachen verbleiben noch. Aber für Sport hat Disney bereits ESPN.

Für unser Thema noch wichtig: Disney gehören damit auch über 30% an Hulu. Es wird noch erwartet, wie Disney genau das in seine eigenen Streaminganstrengungen integrieren möchte.

Die Links:

Streaming: Audio 🎧  

Bertelsmann geht Podcast Partnerschaft ein

Auch Bertelsmann macht jetzt in Podcasts – und geht dafür eine Partnerschaft mit Art19 an. Das Startup kümmert sich vor allem um die Vermarktung von Podcasts und deren Messung.
Erst vor Kurzem hatte Art19 einige wichtige Menschen vom Vermarkter Stitcher abgeworben. Das Ziel des Bertelsmann Deals soll wohl sein, dass Bertelsmann-Firmen weltweit eine Zusammenarbeit mit Art19 eingehen können, ohne im Vorfeld langwierige Vertragsverhandlungen führen zu müssen.

🎧 Empfehlung: Medienradio – Das Netzwerk der Neuen Rechten

Gerne hätte ich dazu mehr geschrieben, das lässt die Zeit aber gerade nicht zu. Aber Philipp Banse, Journalist hinter „Lage der Nation„, hat sein Medienradio wiederbelebt. Und ein tolles Interview mit Christian Fuchs zu seinem Buch „Das Netzwerk der Neuen Rechten“ geführt – unbedingt anhören

Links:

Streaming: Social 📱

Tja, für Social war es eine traurige Woche. Machte doch vor allem das Video des Attentäters von Christchurch die Runde und sorgte für Diskussionen. Eine Zahl von YouTubte dazu: Kurz nach dem Amoklauf versucht jede Sekunde ein User eine Video von dem Amoklauf oder Teile davon hochzuladen. 

Sascha Lobo hat sehr treffend aufgeschrieben, wie pervers sich hier Trollkultur, Terrorismus und Netzmechanismen vermengen.

Links:

Das soll es für diese Woche gewesen sein. Ich freue mich über Tips und Hinweise. Nächste Woche erwartet uns dann vermutlich ein Apple Spezial. Um das nicht zu verpassen:

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Flimmern & Sehen streamletter Youtube News & TV 2.0

Spotify vs. Apple / Disney öffnet seinen Vault / YouTube vs. Mediathek – streamletter #1

Seit 2011 mache ich nun schon die morgenlinks. In dem Newsletter habe ich eine zeitlang regelmäßig, anber meist unregelmäßig verschiedene Themen zusammengefasst. Eine Zeitlang hat uns hier Buzfeed und das Social Web sehr beschäftigt, dann Social Media allgemein – aber immer die Veränderung der Medienwelt.

Zeit für einen neuen Fokus – auf das gleich Thema. Aus den morgenlinks wird der streamletter. Denn gerade findet die nächste Umwälzung statt: Streaming Media. Netflix ist auf einem Siegeszug. Kulturelles Phönomen, Erschaffer neuer Erzählformen und vielleicht Zukunft des Medienkonsums.

Gleichzeitig machen sich gerade viele Konkurrenten bereit: Disney steht in den Startlöchern, Apple will einen eigenen TV-Dienst ankündigen, HBO sich erweitern und amazon misch mit Prime schon mit. Ähnlich beim Audio Spotify expandiert und kauft ein und der Podcastboom kommt in Deutschland gerade erst an. Und natürlich gibt es dazwischen noch all die sozialen Plattformen: YouTube, Instagram und Tiktok, die alle auch mit Stories und Häppchen Videos erzählen.

Streaming: Video, Audio, Social

Diesen Entwicklungen will ich begeleiten und hier im newsletter wöchentlich zusammenfassen. Aufgeteilt in genau diese 3 Themen: Video, Audio, Social. Und deshalb direkt los.

Streaming: Video 🎬

YouTube vs. TV vs. Mediatheken

Die wichtigtste News für Deutschland waren vermutlich die ersten AGF Zahlen die YouTube und TV und Mediatheken vergleichbar machen sollen.

Zitat von DWDL.de:

„Die durchschnittliche Sehdauer bei Personen über 18 Jahren lag demnach bei YouTube bei 33 Minuten pro Tag. Auf den klassischen TV-Konsum entfielen bei den Menschen ab 18 im Oktober 2018 sogar 232 Minuten pro Tag – verglichen damit nimmt sich die YouTube-Nutzung natürlich deutlich geringer aus. Verglichen mit den Mediatheken der Sender hingegen erscheint die Zahl riesig. Die Mediatheken kommen im gleichen Zeitraum nämlich nur auf 2 Minuten Sehdauer pro Tag.“
 

Was da fehlt ist eine Aufschlüsselung nach Demografischen Daten. Schließlich weiß man ja schon, dass ältere Menschen unverhältnismäßig mehr Fernschauen – und jüngere deutlich mehr Youtube.
Außerdem fehlt natürlich Netflix, die haben gar kein Interesse daran ihre Zahlen auswerten zu lassen, sie sind aufgrund ihres Geschäftsmodells ja auch nicht auf Werbung angewiesen.

Disney öffnet für Disney+ seinen Vault

Für den Launch seines Streamingdienstes Disney+ will Disney sich tatsächlich von seinem Tresor verabschieden, in den Filme immer wieder eingesperrt wurden um die Nachfrage nach ihnen hoch zuhalten. Bislang hatte Disney Filme kurz nach release (zb. auf DVD) immer wieder vom Markt genommen. Dadurch waren beliebte Klassiker wie „König der Löwen“, „Dschungelbuch“ oder „Aladdin“ nicht dauernd verfügbar. Im eigenen Streamingdienst will man sich davon aber verabschieden. Ein echtes Verkaufsargumennt. Wann der Dienst genau an den Start geht weiß man noch nicht. Nähere Details erwartet man am 11. April.

Streaming: Audio 🎧

Spotify beschuldigt Apple

Apropos „Streaming Wars“: Spotify pinkelt gerade öffentlich Apple ans Bein und hat mit einer extra Infografik erklärt, warum es ungern 30% an Apple abgeben möchte. Dagegen legt Spotify nun Beschwerde bei der europäischen Kommision ein. Aktuell hat Apple schon ein Kartellverfahren in den USA an der Backe. Und es kommt kurz bevor Apple seinen eigenen Streamingdienst erweitern will. Musik, in direkter Konkurrenz zu Spotify, hat man ja schon.

Spiegels Podcast-Tool Übersicht

Der SPIEGEL baut sein Podcastteam aus und hat Sandra Sperber und Yasemin Yüksel zu Ressortleiterinnen Audio gemacht. Für alle anderen haben sie eine Übersicht über die Podcasttools am Markt veröffentlicht.

Ein paar Podcast-Empfehlungen

Will ich hier auch immer Anfügen. Aber erstmal eine Übersicht, dessen was ich bislang so empfehle:

Streaming: Social 📱

Was macht TikTok eigentlich so erfolgreich? Das der Feed von Anfang an automatisch befüllt wird, ohne das ich jemandem folgen muss.

Das soll mal der erste Aufschlag sein. Feedback nehme ich gerne! Hinweise auf news und Links für die nächste Ausgabe auch. Und wenn du jemand kennst, für den diesen Zusammenfassung der News spannend sein könnte empfiehl ihm oder ihr doch gerne den streamletter.

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