Kategorien
Kleines Fernsehen Video

„Dafür zahl‘ ich nicht!“

Kategorien
Featured Musik

Wie die Musikindustrie Chancen verpasst

Die Musikindustrie jammert, wie schlecht es ihr geht. Sie verkauft schlecht. Deswegen werden keine neuen Künstler oder Bands mehr aufgebaut, sondern man begnügt sich bei den Majorlabels mit Retortenbands aus Castingshows oder der Nachahmung erfolgreiche erprobter Konzepte.

Majorlabels verschlafen Trends
Majorlabels verschlafen Trends

Für mich unverständlich, denn schließlich gibt es in den einzelnen Szenen Hypes, die man nur rechtzeitig aufgreifen müsste. Diese Hypes würden es erheblich leichter machen, neuen Künstler zu etablieren und so nicht nur kurz-, sondern auch langfristig Profit zu erwirtschaften. Denn diese Künstler haben oft schon eine erhebliche Fanbase und Bekanntheit in der Szene  und suchen nur einen Partner um ein Album zu veröffentlichen. Man müsste hier nur im richtigen Moment zuschlagen. Ich möchte einmal an 3 Beispielen der letzten Jahren aus der HipHop-Szene zeigen, was ich meine.

1. Bahar

Bahar, war eine viel versprechende Künstlerin. Ehemals bei Bushido unter Vertrag, trennte sich im Streit von dessen Label ersguterjunge.

Durch ihren Vertrag bei ersguterjunge und die unfreundliche Trennung, inklusive kleiner Sticheleien von beiden Seiten, im Anschluss war sie in der Szene schon ein Begriff.

Doch sie bietet noch mehr Pluspunkte: Zum einen geschah das Ganze zu einem Zeitpunkt, als Frauenrap in Deutschland das nächste big thing hätte werden können. Ausserdem ist Bahar jemand, der eine sehr interessante Geschichte zu erzählen hat. Zu der Aussenseiterposition Frau im Rap, kam noch die Dimension als Migrantin aus dem Iran. Nicht umsonst gab es damals eine mehrstündiges Feature über sie bei SWR2/DasDing. Kostenlose Promo. Weiter hatte sie, nach meinen Informationen auch schon ein quasi fertig produziertes Album auf dem Tisch liegen. Der perfekte Moment für ein Major einzusteigen.

Was geschah stattdessen?

Nach anfänglicher Aktivität in ihrem Fanforum und der Versprechung man habe auch ein Label gefunden wurde es still um Bahar. Sehr still.

Screenshot savebahar.de
Screenshot von Savebahar.de

Bis vor wenigen Monaten, als sie wieder mit einer recht einzigartigen Aktion auf sich aufmerksam machte: Sie wollte spenden sammeln, um ihr Album selbst rausbringen und produzieren zu können. Gleichzeitig veröffentlichte sie inzwischen 9 Videos, in denen sie ihren Werdegang und vor allem die Streitereien mit den verschiedenen Künstlern und Labels in ihrer bisherigen Karriere erzählte.

Auch hier wurde wieder ein Buzz erzeugt. Die Foren quollen anfangs über, ob der heiklen Geschichten und der momentane Spendenstand von 4200€ zeigt auch, das hier immer noch eine Fanbase im Hintergrund bereit steht. Doch ein Major ist weiter nicht in Sicht.

2. Sentino

Sentino galt lange als der „beste ungesingte Rapper“. Auch er war durch Features und anschließendem Beef mit Kool Savas in der Szene bekannt. Er kam dann als Zugpferd bei dem Independent Label 5-vor-12 unter. Er veröffentlichte 2 Mixtapes, die ihm

Sentinos Albumt bestellen
Sentinos Album jetzt bestellen

eine noch größere Fanbase bescherten und sich auch durchaus ordentlich verkauften. Daraufhin galt sein Debütalbum als eines der misterwarteten in der Szene. Der perfekte Moment für ein Major einzusteigen.

Was geschah stattdessen?

Angeblich gab es für das Debütalbum auch Verhandlungen mit einem Majorlabel, doch daraus wurde dann nichts. Also releaste 5-vor-12 das Album „Ich bin deutscher HipHop“ ohne große Unterstützung im Rücken und floppte. Die Erwartungen an die Verkaufszahlen wurden bei weitem nicht erfüllt. Die Promoleistung des Labels ist bis heute mehr als fraglich, was dazu führte, dass sich Sentino von dem Label trennte und sich dieses schließlich ganz auflöste.

Heute ist Sentino irgendwo im Ausland, seinen genauen Aufenthaltsort kennt man nicht. Er meldet sich nur ab und zu mit einer Myspace Botschaft.

3. Lady Bitch Ray

Wohl eine der bekanntesten Rapperinnen Deutschlands ohne Deal. Schließlich sorgte sie schon mehrfach für weitreichende Skandale. Die Medien stürzten sich auf die polarisierende Pornorapperin. Erst sorgte ihr Auftritt bei Maybritt Illner für einen Eklat und dann jener legendäre bei „Schmidt & Pocher“, unter dessen Imageschäden Oliver Pocher bis heute leidet. Wieder kostenlose Promo. Ihr Name war in aller Munde. Weiterhin wurde sie regelmäßig  von den „taffs“ dieser Welt begleitet, wenn man mal wieder einen bisschen versauten und dreckigen Beitrag zum empören brauchte. Der perfekte Moment für ein Major einzusteigen.

Lady Bitch Rsay
Lady Bitch Ray

Was geschah stattdessen?

Eine Internetsingle ist alles, was Lady Bitch Ray bisher veröffentlicht hat. Sie ist nur über die einschlägigen Musikportale downzuloaden. Ansonten gibt es wohl noch Pläne für ein Buch und eine Klamottenlinie, wie diese realisiert werden sollen, ist allerdings unklar. Bei Lady Bitch Ray hat sicher ihr negatives Image die Majorlabels abgeschreckt hier mit einzusteigen und die Angst vor einer möglichen Indizierung ihrer Songs. Das hätte die Gewinnmarge natürlich geschmälert. Aber im Musikbusiness wird doch sonst vor keiner Schweinerei zurückgeschreckt.

Meine abschliessende Frage also: Warum verpassen die Major Labels solche Gelegenheiten? Fehlen ihnen gute Talent Scouts? Leute die ihren Finger am Puls der jeweiligen Szenen haben? Oder sind selbst solche Investitionen inzwischen zu Risikoreich?

Müssen wir jetzt auf ewig Songs und Künstler ertragen, die nach dem immer gleichen Rezept funktionieren?

Mehr…

Kategorien
Großes Kino

Freitag, der 13., der 12.

Killer wie Freddie, Michael Myers, Jason sind zu einem echten Mythos geworden. Sie haben das Genre des Horrorfilmes extrem geprägt. Gleichzeitig kennt ihre Zielgruppe ((im doppelten Sinne)) kaum noch die Ursprünge. Die Originale von 1980 (Friday, the 13th) kennen die Teenager kaum noch. „Super Gelegenheit“, denkt sich die Filmindustrie, „erzählen wir denen, die Jason nur noch als X kennen und Halloween nur als H20, doch noch einmal die Anfänge.“ Remakes sind das Gebot der Stunde.
Einer der sich da besonders hervorgetan hat ist Michael Bay. Als Produzent des „Texas Chainsaw Massacres“ hat er schon eine sehr stimmungsvolles Remake eines Genreklassikers hingelegt und versuchte dies nun bei „Freitag, der 13.“ noch einmal.

Der 12. Auftritt von Jason Vorhees startet auch ganz gut. Als die erste Gruppe Sex-, Drogen- und Alkoholbesessener Jugendlicher dran glauben muss, weiß man nie genau, wann schlägt Jason zu. Er wechselt zwischen schnellen und qualvollen Toden ab, was die Spannung für eine gewissen Zeit hoch hält. Auch bei der Waffenwahl zeigt sich der Killer kreativ, von seiner Machete rückt er für einen Schraubenzieher oder eine Bärenfalle durchaus einmal ab.

Wenn dann aber nach 20 Minuten einfach die zweite Gruppe Jugendlicher anrollt, genauso dumm,  Sex-, Drogen- und Alkoholbesessenen, wünscht man sich Jason würde doch bitte noch etwas schneller machen. Zu sehr den eigenen Regeln verpflichtet erfüllt der Film jedes Klische, vom Quotenschwarzen bis zur dummen Tussie mit blanken Silikonbrüsten. Das alles wird so ohne Ironie, Augenzwinkern oder irgendeinen neuen Aspekt vorgetragen, dass einem der ganze Film beliebig austauschbar vorkommt.


Freitag Der Dreizehnte – Trailer

Man fragt sich was, ausser einem in „Hostel“-manier bohrenden Schraubenzieher modern sein soll an dem Film.  Zwar ist es ein solider Horrorfilm, aber er folgt den Regeln des Genres viel zu streng, ohne eine neue Idee oder einen neuen Aspekt hinzuzufügen.
Und so ist man am Ende vor allem froh, als Jason seiner Pflicht streng nach Plan nachgekommen ist und der Film zu Ende war.

Bild ©Warner Bros.

P.S.: Michael Bays Remake von „Nightmare on Elm Street“ mit Freddie ist schon in Planung.

Kategorien
Gesellschaft Video

Endlich verstehen, wie die Finanzkrise entstand


The Crisis of Credit Visualized from Jonathan Jarvis [via]

Kategorien
Kleines Fernsehen

Die ARD knutscht mit Pharmaindustrie unterm Mistelzweig

Die ARD wird von einem neuen Schleichwerbungsskandal erschüttert. Nachdem schon 2005 bekannt wurde, dass in der Ärzteserie „In aller Freundschaft“ Unternehmen ihre Medikamente im Programm bewarben, gibt es nun einen neuen Fall. 

Unterm Mistelzweig vergnügt sich die ARD mit der Pharmaindustrie
Unterm Mistelzweig vergnügt sich die ARD mit der Pharmaindustrie

In der Telenovela „Sturm der Liebe“ werden minutenlang die Vorteile einer Therapie mit Mistelpräperaten gegen Krebs erörtert.
Im Dialog und verknüpft mit der Handlung bekommt der Zuschauer hier die großartigen Erfolge dieser alternativen Behandlungsmethode angepriesen, wird indirekt aufgefordert sich darüber im  Internet zu informieren und bekommt gezeigt, wie einfach man sich die Präparate aus der Apotheke holen kann.

Und hier wird es besonders eklig. Denn damit ist es nicht nur Schleichwerbung, sondern hier wird direkt mit den Hoffnungen und Ängsten von krebskranken Zuschauern gespielt. Die müssen bei solchen Ausführungen natürlich hellhörig werden und da die beworbenen Präparate nicht Verschreibungspflichtig ist, kann sich auch jeder mit diesem Wundermittel eindecken. Bares Geld für die Pharmaindustrie.
Die Figur in der Serie macht sogar vor, dass man das vorher nicht mal unbedingt mit der Ärztin absprechen muss.

Die ARD behauptet dennoch, dass es sich hier nicht um Schleichwerbung handelt, da ja kein konkreter Name eines Produktes oder einer Firma genannt werde.
Dabei weiß jeder, der sich mal ein bisschen mit dem Thema beschäftigt hat, dass Generic Placement oft noch effetkiver ist.

Aber sie kann das ja auch nicht zu geben, denn dann würde sie auch ihre Argumentation mit der sie die alten, nachweislich schleichwerbungdbefallenen Serien wiederholt untergraben.

Übrigens die Produktionsfirma „Bavaria“ ist die gleiche, die schon 2005 in den Schleichwerbeskandal verwickelt war.

Das war Fall 1. Doch damit nicht genug.

Man kann ja nicht nur unterm Mistelzweig hervorragend rumknutschen, sondern auch im Fond eines geräumigen Wagens.

Off-the-record hat sich den letzten „Tatort“ mal etwas genauer angeschaut.
Da kam erstaunlich oft und intensiv eine Automarke mit Stern auf dem Kühlergrill vor. Auch hier gab es erstaunlich viele Handlungstränge, die für die Geschichte an sich nicht notwendig erscheinen, die tollen Autos aber von ihrer Besten Seite zeigen. Immer wenn eine Einstellung mit Produkten nicht für die Handlung nicht notwendig ist, spricht man von Product Placement. Product Placement ist in Deutschland verboten und zählt als Schleichwerbung.

Kategorien
Flimmern & Sehen Video

Neues Simpsons Intro

Kategorien
Großes Kino Video

Tarantino’s „Inglorious Basterds“ Trailer

Kategorien
Video

Valentinstag nicht vergessen!


[via]

Kategorien
Politik

Herr Wirtschaftsminister, darf ich Wilhelm zu Ihnen sagen?

Das war ja sowieso schon ein Riesendurcheinander mit dem Wirtschaftsminister. Erst will Herr Glos zurücktreten, darf aber nicht. Dann darf er, hat aber Seehofer gefragt und nicht Angie wie es sich gehört und dann ist er zurückgetreten und es gibt erst mal keinen Nachfolger.

Nun gibt es ihn. Er heisst: Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Wilhelm Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg. Zumindest stand das so heute in vielen Medien und Zeitungen. Doch in diesem wirklich langen Namen hat sich einer eingeschlichen, der da nicht reingehört: Wilhelm.

Beim BILDblog ist ein Bekennerschreiben eingegangen. Darin bekennt sich jemand dazu, kurz nach Bekanntgabe des neuen Ministers für die Untergehende Wirtschaft, den Wikipedia Artikel bearbeitet zu haben und in die lange Liste der Namen noch den Wilhelm eingefügt zu haben. Nicht, dass das jetzt weiter schlimm ist, der Name passt ja auch schön in die Reihe, schlimm ist was uns das über die Recherche Tätigkeit vieler Journalisten verrät. Sie scheint nicht sehr intensiv zu sein.

Denn der falsche Name stand heute überall. Von Bild bis Taz, von Sueddeutscher bis RP-online. Spiegel Online behauptete sogar, der Minister würde sich selbst mit dem Wilhelm im Titel vorstellen. Wirft kein gutes Licht auf die Branche, wenn man sich darafu beschränkt, Wikipedia Artikel abzuschreiben.

Der wirkliche Name des Herrn ist: Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jakob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg. Ohne Wilhelm.

Ob das jetzt alles was hilft gegen die Wirtschaftskrise?

UPDATE: Inzwischen versuchen mehrere Medien sich für den Patzer zu rechtfertigen. Niggemeier dokumentiert und kommentiert den Vorgang. Hier die teilweise abstrusen Ausreden Rechtfertigungen von Spiegel Online, taz und Sueddeutsche.de

Kategorien
Musik Video

Peter Fox – Schwarz zu Blau

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=yphwzD1XaBY 350 292]