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Flimmern & Sehen Großes Kino

Inglourious Basterds – Tarantinos Meisterstück

Gestern habe ich ihn euch noch beim Blogday vorgestellt und nun freue ich mich euch schon heute einen Gastbeitrag von Chris H. von Kino, TV & Co präsentieren zu dürfen. Er nimmt Tarantinos neuestes Machwerk unter die Lupe:

Inglourious Basterds
Bild:
„Inglourious Basterds“. © 2009 Universal Pictures

Quentin Tarantinos Kino war stets ein – zum Teil selbstreferentielles – Kino der Zitate. In „Reservoir Dogs“ variierte er den klassischen Heist und bediente sich schon in seinem ersten Film fleißig im Bauchladen der Filmgeschichte, bevor er 1994 mit „Pulp Fiction“ seine viel gefeierte Schunderzählung ablieferte. Drei Jahre später setzte er in „Jackie Brown“ Pam Grier, dem Blaxploitation-Star der Siebziger Jahre, ein liebevolles filmisches Denkmal. In seinem vierten und fünftem Film („Kill Bill“ Vol.1 & Vol.2) ließ er schließlich seine rachsüchtige Braut sich erst durch das Eastern- und dann durch das Western-Genre morden, bis er mit „Death Proof“ dem Grindhouse nicht nur ein Denkmal setzte, sondern das Genre noch dazu ab der Mitte des Films ironisch verkehrte und Jäger und Gejagten die Rolle tauschen ließ. Nun also „Inglourious Basterds“ und das Kino von Quentin Tarantino ist nach wie vor ein Zitatkino. Nichts scheint sich also auf dem ersten Blick innerhalb des Filmkosmos von Tarantino geändert haben, auf dem zweiten Blick zeigt sich aber das es Tarantino tatsächlich zum ersten Mal in seiner Karriere gelungen ist, sein feines Näschen für Figuren und Pop(Zitate) in einen Film kulminieren zu lassen, der die Grenzen der bisherigen tarantinoesquen Kinowelt zu transzendieren vermag. Mit anderen Worten: Mit „Inglourious Basterds“ reüssiert der ehemalige Angestellte einer Videothek – gewollt oder nicht gewollt – in der Angelegenheit einem ganzem Genre gepflegt gegen den Karren zu fahren, sowie deren Neurosen und scheinbar in Stein gemeißelten Gesetzmäßigkeiten zu desavouieren – Und er tut gut daran!

Once upon a time in nazi-occupied France“ – Ja „es war einmal“ und Tarantino hat im Gespräch mit dem SPIEGEL auch zu Protokoll gegeben, dass er kein Problem damit hat, wenn sein neuer Film als eben diese märchenhafte und kontrafaktische Fiktion, die der Historie diametral gegenübersteht, aufgefasst und interpretiert wird. Und so ist die Geschichte die er in „Inglourious Basterds“ erzählen möchte, eine Wunschphantasie die ebenso naiv wie verständlich ist: Die Kraft der Imagination – in diesem Fall das Kino – siegt über das Böse, siegt dort wo die Realität versagt hat. Und es stimmt schon: Wenn Tarantino am Ende von „Inglourious Basterds“ das Kino, also quasi sein Heiligtum, sein ganz persönlicher Tempel, in Flammen aufgehen lässt und der versammelten Nazi-Entourage um Hitler, Goebbels und Göring die Lichter ausbläst, dann ist das nicht nur ein gewaltiges Opfer eines an seine Existenz glaubendes Märchens, sondern auch das dezidierte Verlangen eines sich durch sich selbst befreiendes Kinos, das die Aufforderung zur Unterhaltung, die Spaß machen und nicht belehren soll, in sich trägt. In dem kleinen französischen Kino brennen nämlich nicht zuvorderst der historische Hitler oder der historische Goebbels, gehen nicht die historischen Embleme, Standarten und Symbole des nationalsozialistischen Terrorregimes in Flammen auf, sondern das oftmals verzerrte Bild des Dritten Reichs, das die Filmgeschichte in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht und kultiviert hat.

Inglourious Basterds“ ist dabei nicht automatisch „ehrlicher“ oder weniger „zynisch“ was die Darstellung des Dritten Reichs im Kino angeht, denn derlei Attribute implizieren einen tadelnden Zeigefinger, um den es Tarantino in seinem Film nicht geht und auch nicht gehen kann. Kollektive und damit gesellschaftliche Erinnerung ist ein kompliziertes Konstrukt des Gewollten und des (Un)Möglichen. Ein Netz dessen Erweiterung nur in Folge oftmals schmerzhafter Prozesse der kollektiven Selbstfindung geschehen kann und somit auch stets Standortgebunden ist. Quentin Tarantino kann nicht zuletzt auf Grund seiner an die Macht des Kinos glaubende Naivität dieses Netz dehnen und zerreißen. Wenn er im Interview erzählt, dass er „Leni Riefenstahl für die beste Regisseurin hält, die jemals lebte“, dann kommt ihm dieser Satz ohne das obligatorische „aber“ über die Lippen, das zum Beispiel in Deutschland wohl zwingend notwendig wäre und quasi zum common sense der political corectness zählt. Und mit dem gleichen Selbstverständnis, das an das Recht der freien Erzählung glaubt, inszeniert Quentin Tarantino in „Inglourious Basterds“ seine Version des Nazi-Regimes, das in seiner Ausgestaltung mit den Mythen der bisherigen Kino-Nazis, die sich in den letzten Jahrzehnten ungebrochener Beliebtheit erfreut haben, bricht und diesen somit den Spiegel vorhält. Das Bild das Tarantino dabei zeichnet, ist ein durchaus ambivalentes. Einerseits stilisiert er Hitler und seine Granden zu ultimativen Witzfiguren, vermeidet jedoch andererseits die schwarz-weiße Dichotomie vom amerikanischem Helden und deutschem Jammerlappen, wie sie beispielsweise noch von Spielberg im Zuge von „Der Soldat James Ryan“ kultiviert wurde. Paradestück in Tarantinos Weltkriegs-Mär ist jedoch ohne Zweifel seine Figur des SS-Oberst Hans Landa (Christoph Waltz). Anstatt den gängigen dämonischen Pathologen in rassistisch-ideologischer Verblendung in SS-Uniform zu beschwören, zeichnet Tarantino seinen Antagonisten als eloquenten, charismatischen und höflichen Technokraten des Regimes, und erschafft somit ein Monster, welches zu den bemerkenswertesten Bösewichten der jüngeren Filmgeschichte gezählt werden muss.

Inglourious Basterds“ wird von Quentin Tarantino in fünf einzelnen Kapiteln erzählt und es kommt nicht von ungefähr, dass das erste Kapitel um den „Judenjäger“ Hans Landa derzeit in aller Munde ist und auf Grund der inszenatorischen Finesse auch bei Kritikern des Films lobende Erwähnung findet. Im Nachhinein versteht man warum Tarantino lange Zeitbefürchtete diesen Film niemals drehen zu können, bis Christoph Waltz kam und mit seinem linguistischen Genie Tarantino von all dessen Sorgen befreite. Man muss sich wirklich fragen, wie „Inglourious Basterds“ synchronisiert funktionieren kann, bedenkt man die Veränderung der Atmosphäre die Landa alias Waltz allein mit dem Wechsel von der warmen französischen Sprache in das ungleich kältere und härtere Englisch zu evozieren vermag. Aus dem zuvorkommenden Mann, der in der einen Sekunde noch die Milch des Bauern lobt, wird in der nächsten Sekunde das gefährliche Tier. Der Österreicher Christoph Waltz ist somit der unbestrittene Star des Films, offeriert in seiner Rolle Hans Landa eine unfassbare Leistung, durfte zu Recht in Cannes die Auszeichnung für den besten Darsteller mit nach Hause nehmen, und eigentlich führt auch kein Weg an einer Oscarnominierung vorbei.

Auch wenn Brad Pitt mit seiner Interpretation des Nazijägers Aldo Raine wieder einmal eine Figur geschaffen hat, die in Erinnerung bleiben wird, nehmen die titelgebenden Basterds und ihre Jagd nach Naziskalps im Film nur eine Nebenrolle ein. Die Rächergeschichte, denn das ist „Inglourious Basterds“ natürlich auch, wird vor allem von Anderen geschrieben, so dass die Basterds im Hintergrund verbleiben müssen. Dies jedoch ist kein Makel, denn in Anbetracht von Gesichtern wie Eli Roth, der immerhin in die Rolle des Baseballschläger schwingenden „Bärenjuden“ wie die Faust aufs Auge passt, oder aber Till Schweiger der seine Rolle des deutschen Deserteurs erfreulicherweise annehmbar verkörpert, ist der Fokus auf andere Charaktere nur zu begrüßen. Deutschlands weiblicher Hollywood-Export Diane Kruger als britische Agentin Bridget von Hammersmark wird dabei von der jungen Französin Mélanie Laurent, die in der Rolle der Kinobetreiberin Shosanna Dreyfus als Einzige aus dem Schatten von Christoph Waltz hervortreten kann, an die Wand gespielt und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. Besser macht es da schon Daniel Brühl, der einer ganzen Reihe von deutschen und internationalen Darstellern vorsteht, die sich in Quentin Tarantinos vielsprachigen Geschichte versammeln.

Wie bei Filmen des Regisseurs üblich, wird in „Inglourious Basterds“ viel geredet. Der Film ist kein Actionstreifen, keine Gewaltorgie und in seiner letztlichen Ausgestaltung wie so oft bei Tarantino ein Mix aus zahlreichen Genres. Die bei Quentin Tarantino oft so zentrale musikalische Untermalung wird im Gegensatz zu seinen vorherigen Filmen diesmal pointierter und nuancierter eingesetzt, so dass dieses stets stimmig, aber nicht mehr so dominant wie früher geraten ist. Was geblieben ist, sind die zahlreichen Remineszenzen auf das Kino, auf sich selbst und natürlich im Fall von „Inglourious Basterds“ auch auf den deutschen Film der dreißiger und vierziger Jahre, sowie das konstruierte Bild einer kinematographischen Kunstumgebung Und was ist nun die Moral von der Geschicht‘? – wo doch jedes Märchen eine hat. „Inglourious Basterds“ ist Quentin Tarantinos Appell sowohl an die Kraft des Kinos, als auch an das Recht des Geschichtenerzählens zu Glauben. Gleichzeitig deskonstruiert „Inglourious Basterds“ die Mythen und Klischees des Kinos über das Dritte Reich. Tarantino lässt sich nicht ein auf Konventionen und Normen, schert sich nicht um die Historie, bedient sich gar zur Not in der Warenauslage des Teufels, wenn es den Zwecken seiner Geschichte dient. Gerade der Deutsche Film mit seinen durch die eigene Geschichte induzierten und bis zum heutigen Tag sklavisch gepflegten Neurosen könnte von der Unbekümmertheit, mit der Quentin Tarantino seine künstlerische Freiheit einfordert, lernen. Dieser Sachverhalt allerdings macht „Inglourious Basterds“ nicht zu Tarantinos Meisterstück. Dies ist dieser Film aus den im Vorigen genannten Gründen! – Fazit: 10 von 10 Punkten.

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Netz & Siebbelag Wort

Blogday 2009: Der Chef empfiehlt.

Blog Day 2009

Heute ist Blogday 2009. Was macht man da? Man empfiehlt den eigenen Lesern 5 lesenswerte Blogs. Also Feedreader gescannt und ausgesiebt.

  1. Kino, TV und Co. Filmrezensionen findet man im Web2.0 an jeder Ecke, qulifiziert dafür sind die wenigstens. Nicht so bei Kino, Tv & Co. Dort werden die Filme mit hohem Sachverstand in die filmhistorischen und -theoretischen Hintergründe eingeordnet. Wer ausserdem unsere TV Tipps Kategorie vermisst, dem kann dort ebenso geholfen werden. Dort werden jede Woche die (filmischen) Perlen im Fernsehgrau ausgemacht.
  2. OptimusPrimeTime sollte allen von unseren Buchrezensionen bekannt sein, da ihn das selbstverständlich überhaupt nicht auslastet, schreibt er hier über das schwierige Verhältnis von Mann und Frau und von Alice Schwarzer zu ihm. Natürlich mit dem von ihm bekannten und unverwechselbarem Humor & Schreibstil.

  3. Bullshit Science mind. halbgar Wer kennt sie nicht, die sinnlosen Werbeversprechen? Die Milchmädchenrechnungen, die Schaubilder, die das Gegenteil beweisen. All diese Absurditäten werden hier gesammelt und pointiert kommentiert. Und jeder kann mitmachen & Fundstücke einsenden. Ich habe auch schon mitgemacht.

  4. Bildblog. „Das Bildblog? Also das braucht nun wirklich niemand mehr zu verlinken!“ Doch! Den 1. haben sie seit April ihren Fokus auf alle deutschen Medien erweitert. 2. Ist ihre Arbeit unegeheuer wichtig, wie zuletzet erst wieder der Umgang der Bild mit dem Thema Ackermanns-Kindergeburtstag zeigte. 3. Haben sie die alte Medienlese-Rubrik 6 vor 9 übernommen, die jeden Morgen um eben diese Zeit interessante & wichtige Artikel zum Thema Medien liefert.

  5. Malte Welding. Ja, ich verlinke noch einen A-List Blogger, aber ich halte Ex-Spreeblicker Malte Welding für einen der besten Autoren der so durchs deutsche Web 2.0 kreucht. Beweis? Die Texte rund um „Liebestöter“ Paul (da chronologisch unten anfangen).

Hm, so viel Neues, dass man nicht auf der Blogroll hätte entnehmen können ist da jetzt nicht dabei. ((Genauer Nix)) Ich bin selbst immer auf der Suche nach neuen, spannenden Blogs. ((Das ist auch der Grund, warum ich diese Aktion mitgemacht habe.)) Wenn ihr also euer Lieblingsblog ((nach netzfeuilleton.de versteht sich)) loswerden wollte, dann laden euch die Kommentare dazu herzlich ein.

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Featured Satire Siebbelag

Angriff der Killerdemokraten – BrummKreisel 24/09

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(gibts für alle geschichtsvergessenen HIER nochmal zum hinter den saumagen schreiben)

abteilung AngSt.,. -ParANOia– .,,WahNWiTz….

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hei-di-ho herzallerliebste humorgemeinde..der Bi-Ba-BrummKreisel ist wieder auf der walz und wühlt sich wie ein wütendes wildschwein durch den morast des medialen mainstreams auf der suche nach den eckern der erkenntniss..hussa!!! halten sie die halstabletten in hab-acht-stellung, denn die heutige ausgabe wird ihnen eine sinnliche erfahrung der verschmelzung von würgreflex und prusthusten ins motorische gedächtniss ätzen von der sie noch ihren grossenkeln diagramme zeichnen werden..und dergestalt erlerntes werden sie angesichts der anhaltenden demokratieverherrlichung dieser tage sicher auch noch des öfteren zur anwendung bringen ..aber nichts zu danken, wir leben um zu dienen. und nein, diesmal ist das „wir“ kein ausdruck meiner zur schizophrenie gesteigerten eigenliebe. (*)der BrummKreisel konnte tatsächlich unbeteiligte aussenstehende dazu nötigen ihre kreativität für dieses schmutzorgan zu verschwenden. sei es durch undurchsichtige knebelverträge oder der ableistung entwürdigender frohndienste für einen „gefallen“ unseres hochmafiösen herrausgebers. aber mir ist ja im grunde jedes noch so menschenunwürdige mittel recht um ihnen die bestmögliche pointenperformance bieten zu können… und damit wären wir auch schon ganz geschmeidig ins politische tagesgeschäft hinübergeschlittert.. der wahlkampf wildert grad mit voller wucht im populismusbrack des stimmviehs nach unaktivierten sympathiereflexen und ergiesst seine audio-visuelle phrasen- & fratzendiarrhoe ungeniert in den öffentlichen raum.. als bekennender feind der demokratie fällt es mir natürlich grade jetzt besonderst schwer meine mitmenschen nicht manisch lachend mit messern zu massieren.. doch zum glück für eben jene entweicht all der hass durchs kreative ventil in diesen bunten blumenstrauss besoffener bild- und textbeiträge …nochmals hussa!!! vergessen sie also für einen moment die schwerwiegende entscheidung, welcher partei sie für die ohnehin schon feststehende apokalypse nach der wahl ihre seele verkaufen und lassen sie die glotzerchen gelassen über unser grandiosen grunderheiterungsprogramm gleiten.. es soll ihr schaden nicht sein.. und wer weiss,vieleicht singen ja auch sie danach „unser“ lied:

To stop this sick democracy
Here’s a fresh new way that’s trouble-free
It’s got Paul Anka’s guarantee…
Guarantee void in Tennessee.

Just don’t vote! Just don’t vote!
Just don’t vote! Just don’t vote!
Just don’t vote! Just don’t vote!

FREUNDSCHAFT!

(*) wie es scheint haben erwähnte gastarbeiter es noch nicht geschafft etwas abzuliefern. nächste woche wissen wir mehr.

abteilung thumbs ab!

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wahlen in afghanistan-bomben,terror,tretminen und alles eingehüllt von einer burkha aus korruption.. so dachte man wohl hierzulande – aber pustekuchen.. statt dessen mussten die um die wahlbeteiligung besorgten taliban sogar eine „geh nicht hin“-aktion nach deutschem vorbild starten um den demokratischen prozess anzukurbeln. jedem der nicht zur wahl ging schnitten sie den daumen ab bzw. umgekehrt oder andersrum.. naja, der gute wille zählt und immerhin haben sie ja noch eine menge zu lernen bis sie einen derart eingefahrenen demokratiebetrieb wie den unsrigen ihr eigen nennen können.. der erste schritt ist jedenfalls gemacht!

abteilung the flustones

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abteilung galerie

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in unserer neusten beitragsreihe wollen wir ihnen, dem grunzdummen lesergesocks, einmal die modernen künste näher bringen, und als konsument des netzfeuilletons haben sie etwas kulturelles flächenbombardement sicher auch bitter nötig. unser ersten exponat trägt den titel „rat mal wer zum essen kommt“ und stammt von dem leider recht unbekannten künstler holfried kläbath. es stellt eine auftragsarbeit für friede springer dar, die mit diesem gemälde ihren neuen grossaktionär zu seinem 60. geburtstag beschenkte. in der deutung dieses meisterwerkes fällt der geschulte blick sofort auf das flammende inferno das die brennende leidenschaft für das wohl des einfachen mannes von der strasse gegenüber repräsentiert. besonderes augenmerk legte der künstler auch auf die visualisierung der kleingeistigen mundtotmachversuche neidfrustrierter faulenzer. ein mahnendes, ja aufrüttelndes werk, das versucht der hässlichen fratze der managerprogromstimmung in deutschland ein bein in den mund zu stellen. wohl bekomms!

abteilung everybody´s somebody`s fool

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„eine tote kuh kann man nicht mehr melken“ diese alte bauernweisheit gilt zumindest für das nutzvieh der unterhaltungsindustrie schon lange nicht mehr..vermutlich hat sie das auch nie.. der jüngste fall rund um das ewige „kind des pops“ sei daher auch nur exemplarisch aufgrund seiner aktualität gewählt. während der durchschnittsdoofi wohl allerhöchstens als kadaverplastik bei von hagen nach seinem ableben noch etwas aufmerksamkeit abgreifen kann, baut der kluge A&R seiner kreativkuh schon zu lebenszeiten ein popkulturelles mausoleum das die glanzzeiten des verreckten kunstprodukts für seine trauernden jünger bis in alle ewigkeit konserviert. und grade wenn der ersehnte tod nach jahren eher magerer melkmengen eintritt, läuft die absaugpumpe wieder auf hochtouren.. als könnte man die eh schon millionenfach gepressten tonträger mit „seinem“,von seicht bis weichgepült reichendem musikvermächtniss nicht jederzeit wieder und wieder neuauflegen, ramschen die „fans“ weltweit die regale leer, und vormalig reduzierte restposten die niemand, selbst mit beohrtem arsch nicht, angesehen hätte stürmen die charts.. in einer wohligen eruption aus nostalgie und medial gestricktem glorifizierungspathos erklimmt die popularität der „very important corpse“ noch einmal zu letzten lebzeiten unerreichbare höhen.. alles was je von,über oder mit michael jackson produziert wurde und nun wieder kommerziell verwertbar ist wird unters andenkenheischende publikum gefleddert solange der hype noch nicht wieder kalt ist.. nonames trällern „i be missing you“eske songs, der film über sein lebenswerk wird gekurbelt, der themenpark steht ja zum glück schon und seinem mörder wird der showprozess gemacht ..wobei es mir schon etwas ungerecht vorkommt, das nun ausgerechnet jener arzt der in jacksons letzen jahren seine schmerzen gelindert hat aufs schafott geschickt werden soll statt eben jene die ihn jahrzehntelang gesichtschirugisch misshandelt und diese schmerzen wohl auch verursacht haben ..wo sie doch eigentlich alle nur getan haben wofür er sie bezahlt hat..  und natürlich nagen sich auch schon die ersten verschwörungstheorien über den obligatorisch getürkten tod durch die öffentlichkeit.. aber wer weiss ..vieleicht sitzt er ja wirklich mit elvis,james dean und marylin in der area 51 und spielt minigolf auf der mondlandungskulisse mit curt cobain.. über ihre einkünfte trotz untätigkeit dürften sie sich jedenfalls alle freuen..

abteilung lamakratie

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abteilung aufpassen, deutschland!

bundestagswahl 09 ..oder wie es Blumentopf nennen würde: „.. du bist n Trottel…“ BrummKreisel stellt ihnen die klapprigsten koalitionskrüppel vor, damit es nachher nicht wieder heisst: volker kauder? -noch nie was von gehört!..und jetzt reden wir mal wieder über kader loth!

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(der BrummKreisel ist verpflichtet sich über die widerliche wahlmobilmachung lustig zu machen. für den inhalt ist im grunde ausschliesslich mein politikverdruss verantwortlich.)

abteilung mixed sickles

bundesmutti merkel nimmt vor der wahl schnell noch ein paar stimmen von unentschlossenen radikalarabern und kurz vor der radikalisierung stehenden „schlussstrich“-schreihälsen mit, indem sie israels regierungschef nethanyahu um einen sofortigen stop der siedlungspolitik bittet..bzw. fordert,anmahnt aber wohl eher nur mal so unmotiviert in den raum stellt zur eventuellen selbstabholung. beim forschen fordern schärferer sanktionen gegen irans atomprogramm schlitterten dann allerdings beide wieder auf der selben schleimspur.

bellevuebretzel köhlerhorst mahnte jetzt auch mehr öffentliche anerkennung für unsere fleckgetarnten friedensstifter an. mittlerweile bekommen die armen frontschweine ja wirklich von überall her belobigungsquerschläger in die verteidigungslinien gefeuert..doch ist es denn nicht dank genug wenn der geflaggte zinnsarg nach absolvierter pflichterfüllung fürs vaterland mit dem tapferkeitskreuz geschmückt durch die nachrichten getragen wird? wahrhaftige ehrung gibts halt immer erst posthum!

da steht „everybodys bloody darling“ dieter bohlen jetzt natürlich etwas dumm da..die FSF will dem charmanten erniedrigungsfachmann in zukunft sein „modern talking“ verbieten..so soll er das gestörte selbstbild der kandidatenkapser bei DSDS (warum läuft der scheiss eigentlich immer noch?) nicht mehr mit fäkalsprache, tiervergleichen oder dem lustigmachen über aussehen und schwächen zurück in die realität zerren dürfen.. irgentwie scheint die freiwillige selbstkontrolle das konzept dieser show wohl nicht so ganz verstanden zu haben..

ach, und sach ma forbes, bei deiner infotainmentselektion der mächtigsten frauen der welt..wie siehts denn da mit dem geschlechtstest aus?..ich will ja niemanden anschwärzen..aber die merkel kommt irgentwie immer voll schwul rüber..bitte schnellstmöglich nachprüfen!

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japp, torben muss noch immer in seinem zimmer hocken und kann nur in gedanken seine unertanen knechten. diese abartige demokratische rechtssprechung seiner eltern schreckt nichteinmal vor den kleinsten zurück. die unmenschliche isolationsfolter muss endlich eine ende haben, ich rufe hiermit zu sympathiegeiselnahmen und blutigen bombenanschlägen auf um unseren knuddeligen kleinen gewaltherrscher endlich freizupressen. HEIL TORBEN!

italiens regierender nuttenkapser belusconi, der im übrigen einen lächerlich kleinen penis hat und ins bett pullert weil er sich seine homosexuelle neigung zu transsexuellen zuchtebern nicht eingestehen kann, will nun ausländische medien wegen verleumdung verklagen.. was der abgebrochene freizeitnazi mit den arschhaarimplantaten auf der platte sich davon verspricht weiss wohl niemand so genau.. fest steht aber eins, der impotente medienmonopolist mit der pockennarbigen wichtelvisage sollte lieber mal mundwasser benutzen denn seine rachengülle riecht man ja bis hier..widerlich!

und um allen demokratiebegeisterten schonmal den spass zu verderben: CDU/CSU wird die SPD vernichtend schlagen und mit der FPD ein koalition bilden um den nach der wahl endlich durchbrechenden ausbruch der „wirtschaftskrise für alle“ dazu zu nutzen diese ganze überwachungs- und sozialabbausache zügig auszubauen. tun sie bitte trotzdem überrascht!

abteilung BK interaktiv..oder so

ihr lieben,lieben leserschätzchen, das rätsel der letzten woche hat in den unzähligen reaktionen eurerseits wirklich mein kühnsten erwartungen übertroffen. es ist ein gutes gefühl für seine harte arbeit soviel zurück zu bekommen..ich bin den tränen nah..*sniff*.. es rührt mich wirklich das so viele sich die zeit genommen haben mir einen kleinen comment dazulassen.. das hat mich für die dieswöchige ausgabe auch enorm angespornt.. die richtige lösung war selbstverständlich „schweinegerippe“ haha..was für ein spass..aber diese woche werd ich das rätsel wohl lieber ausfallen lassen..denn nochmal soviel liebevolle aufmerksamkeit vertrag ich vermutlich nicht..vielen dank euch allen, ihr seid die besten.. *ironie off*

abteilung emokratiereport 09

*eins vorweg-dieser bericht spiegelt höchstwarscheinlich in keinster weise die sicht des netzfeuilletons oder deren redakteure wider sondern ist ausschliesslich ausdruck der antidemokratischen grundhaltung des BrummKreisel*

demokratie..viel wird zurzeit mit dieser leeren floskel meinungsmache betrieben, doch wie sieht sie wirklich aus, diese demokratie..z.b. morgens nach dem aufstehen oder beim gemütlichen bierchen am stammtisch? was denkt sie wenn grad keiner kuckt? und putzt sie sich auch dreimal täglich den arsch ab? BrummKreisel begibt sich in die niederungen des systems und zeigt ihnen unseren souverän wie sie ihn wohl noch nie erlebt haben! nach „hausfrauenreport“ und „parteien zur bundestagswahl“ nun das nächste sittengemälde das die republik erschüttern wird!

„dagegen sieht hostel aus wie der abspann von urmel aus dem eis“(TVtoday)

„aufwühlend,abschlaffend,krebserregend – ein verstörender blick in die abgründe des buttergebäckbuisness“(der spiegel)

„morgen kommt der weihnachtsmann“(bild)

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mir war mulmig zumute als ich durch eine schwere holztür hinein in diese mir fremde welt schritt, in den hort jenes grauens das ich bisher nur von hörensagen und maischberger kannte. hier war sie also, die eitrige brutstätte der demokratie.. übelkeit und schuppenflechte überkamen mich beim anblick der faulenden verwesung in der dieses angeblich so fortschrittliche gesellschaftsmodell vegitierte. die wände verschmiert mit konsens, der fussboden übersäht mit leeren versprechungen, die luft geschwängert vom gestank der freiheitlichen bürgersouveränität.. und plötzlich, aus dem abort des volksempfindes, stieg sie empor, jene pulsierende meinungsvielfalt die unserem staatsapperat die populistischen flötentöne ins ohr pfurzt.. um einen derart abstossenden anblick zu beschreiben fehlen mir die worte.. nachdem ich meinen darm oral entleert hatte und sie mir auch noch ihr stimmungsbarometer zeigen wollten, wurde es auch für einen abgehärteten investigativjournalisten wie mich zuviel und ich verliess fluchtartig den schauplatz..

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natürlich sieht sie in diesem rohzustand sonst niemand, in der öffentlichkeit wahrt sie noch immer tapfer eine fassade von selbstbestimmung, freiheit und klümpchenfreier sozialvorsorge für alle.. kommuniziert lediglich mit glattfrisierter und geschmacksneutraler konsensstimme um auch ja niemandem den schlips in die arschritze zu ziehen.. aber meist lässt sie ohnehin andere für sich sprechen, bevorzugt jene gesichts- und gewichtslosen kreaturen die sich parasitär an ihrem aufgedunsenem leib nähren.. politiker, journalisten oder sonstige artikulations- und sinnbehinderte exemplare menschlicher gattung.. da wundert es auch wenig das sich ausgerechnet jene, von den politisch überinteressierten eltern so gefürchteten gangsterrapper, nun zur rekrutierung der nachwachsenden zukreuzekraucher berufen fühlen. das gibt ihnen selbst  jenes wichtelgefühl der wichtigkeit und relevanz das sie auch ihrer psychologisch zu penetrierenden zielgruppe ins reflexzentrum rasieren sollen ..win-win bei dem am ende alle unter den schneebällen begraben werden..

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noch immer hält sich in der bevölkerung hartnäckig die urban legend das man mit seiner stimme die politische ausrichtung der kommenden regierung beeinflussen kann.. dabei haben unabhängige untersuchungen längst bewiesen das wirtschaftliche sachzwänge und sossenbinder das einzige sind was die kommende agenda schnittfest macht..wer nicht über tausende gefährdete arbeitsplätze oder milliardenschulden verfügt kann kann sich sein mitbestimmungsgrinsen daher gleich wieder aus dem gesicht wischen. alle meinen ihr stimme zählt aber kaum einer realisiert: der ferkelfickende nazinachbar mit dem triefauge darf auch wählen, und dessen stimme zählt nicht einmal weniger. und solange jeder trottel seine meinung von anderen trotteln vertreten lassen darf drehen wir uns  hübsch im kreis über der sich unter unsern füssen immer höher auftürmenden scheisse.. und verkaufen uns das selbst in bester moralischer drückermanier als fortschritt und wandel..

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was aber, so höre ich euch besserwisserwessiwichser schon lauthals fragen, kann denn dagegen getan werden ohne gleich wieder mauermord und stasiterror aufzutischen? ganz einfach: diktaturterror und freilanderschiessungen.. das einzige was wegfallen würde wären ohnehin nur die kulissen und die scharade die uns von den parlamentarierpuppen vorgekaspert wird.. der kern ist und bleibt ja doch der selbe. ganz gleich welches fruchtfleisch man auch drüber stülpt,wachsen wir daraus doch immer nur das, was seit jeher über unseren köpfen thront ..die schamlos ausgenutzte angst des individuums vor einem wahrhaftig selbstbestimmten leben! oder, um mal den messias zu zitieren:
“ es scheint eher ein psychologischer Affekt zu sein, man lügt sich selbst die Taschen voll das alles Creme ist, damit einen die Wahrheit nicht die Sackhaare anzündet…. ich weiß zutiefts defätistisch aber wahr.WIr haben einen Shice an Freiheit, vielleicht die Freiheit zu entscheiden ob wir rote oder blaue Chucks kaufen und ob wir „schwarze“ oder „rote“ Deppen die Macht mißbrauchen lassen. Ein großes Problem sehe ich in der gefährlichen Eitelkeit und Hybris der Masse.. Fuck it .. raffts doch mal , wir sind die fuckin Karten und werden gespielt , wir spielen einen Dreck (höchstens mal an den Eiern),fressen die Brocken die hingeworfen werden und sublimieren diese Farce auch noch als Freiheit, Demokratie, Nächstenliebe, Karneval, Blutspenden, Frikadellenbraten whatever..“

abteilung die das-ist-keine-karikatur karikatur

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Featured Musik

„Plötzlich aufwachen und entdecken, das Video wird übers ganze Internet gefeiert“

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mit Filmen wie „Alice im Wunderland“, „Die Hexe und der Zauberer“ oder „Mary Poppins“ verbinden mich glückliche Kindheitserinnerungen. Wahrscheinlich sind es eben diese glücklichen Erinnerungen, die der Australier Pogo mit seinen Youtube-Videos zum Erfolg verholfen haben. Er nimmt nämlich winzige Phrasensequenzen aus diesen Filmen und remixt sie mit anderen Passagen aus dem Film so lange, bis daraus ein mehr als hörbarer Track im chilligen Elektrosound entsteht. Netzfeuilleton.de hat den Westaustralier zu seiner Vorgehensweise und seinem Erfolg befragt.

Deine Video „Alice“ haben auf Youtube mehr als 3 Millionen Leute angeschaut. Eine Frage, die wahrscheinlich jeden interessiert, der Videos auf Youtube hochlädt: Wie wurde das Video so erfolgreich? War der Auslöser, dass eine berühmte Webseite das gefeatured hat oder kannst du dir das selber nicht richtig erklären?

Plötzlich aufzuwachen und zu entdecken, dass das Video über ganze Internet hinweg gefeiert wurde, war in der Tat erschreckend. Was früher nur auf meinem MP3-Player existierte, war jetzt allgegenwärtig über das Internet versprengt. Es ist wirklich erstaunlich, wenn man darüber nachdenkt, dass ich so viele Menschen mit diesem einen, einfachen Stück Musik geistig und emotional erreicht habe. Was mich wirklich verblüfft ist, dass ich nie eingegriffen habe. „Alice“ war einfach an eine Rakete geschnallt und die ging ganz von alleine los. Ich denke, das zeigt die Kraft des Netzes und ich hoffe, das zeigt auch anderen, so wie mir, dass Musik allen gehört.

In deinen meisten Tracks nimmst du winzige Ausschnitte aus Filmen und mischte diese solang, bis da eine Melodie und ein Beat ist. Wie kommst du auf die Ideen? Guckst du einen Film, siehst eine bestimmte Phrase und denkst: „Oh, daraus sollte ich einen Song machen!“?

Ich hab eigentlich von Anfang kleine Sounds ausgemacht, die ich immer und immer wieder hören wollte. Akkorde, Silben, Trommelschläge, was auch immer. Als dann Musikproduktion zu meinem Hobby wurde, war es nur natürlich diese Sounds aufzunehmen und in einer Sequenz zu neuen Musikstücken zu verwandeln. Das war kurz bevor es mein Hobby wurde und ich wusste sofort, dass das mein Stil ist. Die Goldene Regel dabei: Sounds auszumachen, die ich auch im Einzelnen liebe. Das ist eigentlich alles worum es geht.

Und wie lange sitzt du an einem Song mit dem dazugehörigen Video?

Bis ich einen neuen Track fertig habe kann von ein paar Tagen bis zu ein paar Wochen dauern. Das hängt größtenteils davon ab in was für einer Phase ich bin, und die meisten guten kommen seltsamerweise in den späten Nachtstunden. Normalerweise brauche ich dann nochmal die gleiche Zeit um meine Videos zu produzieren, kann aber auch viel länger dauern, wenn das Material, dass ich durchschaue wenig hergibt. Das hat dann aber wieder den Vorteil, dass ich gezwungen bin, mir neue Wege auszudenken wie ich das Material nutzen und das Video zusammenzuschneiden kann. Wahrscheinlich würde ich selten über meinen Horizont hinausdenken, wenn es diese Herausforderungen nicht gäbe.

Du nimmst meisten Kinderfilme wie „Mary Poppins“ oder „Alice im Wunderland“ für deine Songs. Filme, die jeder kennt. Warum? Hast du eine besondere Beziehung zu diesen Filmen?

Ich bin eigentlich nicht auf Kinderfilme oder Disney Produktionen festgelegt, aber im Allgemeinen macht es mit denen am meisten Spaß. Die Essenz meiner Arbeit ist es, die Elemente oder Szenen eines Filmes einzufangen, die mich am meisten faszinieren. Das Ergebnis ist ein Song, der mir garantiert gefällt. Ich mag den Gedanken, dass meine Songs, denn Spaß widerspiegeln, den ich selbst beim Machen und Hören habe.

Und warum nimmst du keine anderen Filme? Hast du noch nie darüber nachgedacht „Stirb langsam“ oder „Terminator“ zu mixen?

Ich bevorzuge Filme, die eine bestimmte Klarheit und Charakteristik in Melodie und Harmonie haben. Das ist vielleicht anmaßend, aber ich glaube die meisten Action-Filme versagen bei diesen Kriterien. Versteh mich nicht falsch, „Terminator 2“ ist einer meiner größten Lieblingsfilme, aber es gibt in ihm nichts, was ich immer wieder wiederholt hören wollte.

Du verteilst deine Musik umsonst, jeder kann sie auf deinem Last.fm Profil herunterladen. Verdienst du irgendwie Geld mit deinem Projekt?

Profit aus meiner Musik zu bekommen war nie die Priorität. Im Kern war das Produzieren immer das Erfüllen meiner eigenen Musikbedürfnisse. Seit meiner Kindheit, als ich „Music 2000“ auf der Playstation gespielt habe, mochte ich meine Arbeit so sehr, dass ich sie selbst oft gehört habe. Trotzdem wird mir durch das Feedback und die Unterstützung die ich jeden Tag bekomme klar, dass meine Musik auch den musikalischen Durst anderer stillen kann. Kinder hören sie auf ihrer Busfahrt zur Schule. Snowboarder haben sie im Ohr, wenn sie die Hügel runterbrettern. Sie wird auf Modenschauen, Ausstellungen und Parties gespielt und mir haben Kranke erzählt,dass sie ihnen hilft Schmerzen zu ertragen.

Ich glaube wir stehen als Gesellschaft einem Verfall eigenständiger Ideen und Kreativität gegenüber, und zu wissen, dass meine Lieder gehört werden und anders sind, ist wirklich die größte Belohnung, die ich mir als Künstler vorstellen kann.

Du nimmst Filme, deren Rechte bei Disney oder anderen Firmen liegen. Hast du schon irgendwelche Probleme bekommen, weil du ihre Arbeit für deine Remixe nutzt?

Bei meiner Arbeit gibt es sicher ein paar Fragen, die das Recht geistigen Eigentums berühren und würde ich Profit aus meiner Arbeit schlagen, müsste ich mich denen wahrscheinlich auch vor Gericht stellen. Das ist das grundlegende Problem der Remixkultur, aber das ist nichts neues. Wie viele Felder der Kunst, ist auch Musik eine Kunst, die sich entwickelt hat und seit ihrem Ursprung von der Verschmelzung der Ideen und dem Teilen der Energie lebt. Ich glaube nicht, dass Disney den Klang von Alice Stimme mehr schützen kann, als der Erfinder der Violine den Klang dieses Instruments unter Copyright stellen darf. Sollte mir eines Tages das Gegenteil bewiesen werden, wird mich das nur in der Einstellung bestärken, dass das Copyright heutzutage nur noch von Businessschergen als Mausefalle für Profit missbraucht wird.

Die Realität ist doch die, dass meine Werke nur zum Kauf der ursprünglichen Werke anregen und ich für mich oder einen anderen Dritten keinerlei finanziellen Gewinn erwirtschafte.

Was sind denn deine nächsten Projekte?

Das behalte ich für mich. Expectations don’t fly with me. Aber ich glaube ich gebe meinen Hörern einen Tipp: Geht rüber auf meine MySpace Seite oder zu Youtube und guckt euch meinen Banner, da findet ihr Hinweise auf mein nächstes Release. Vielen Dank an alle für ihre großartige Unterstützung!

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Blumentopf: Beweg dein Arsch, Geh zur Wahl!

Das hört sich doch wesentlich besser an als das massive „Geh nicht hin!“-Gelaber und ist dabei auch noch, ganz ohne Vorschlaghammer, lustiger.                         [via]

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Bewegen & Beschäftigen Gesellschaft

Gewalt? Ohne mich!

Bild: CVJM Würzburg (c)

Bild: CVJM Würzburg (c)

Gewalt breitet sich unter Jugendlichen – nicht zuletzt durch das Internet und Neue Medien – auf immer mehr Bereiche aus. Warten, bis etwas passiert und dann reagieren? Oder doch vorher agieren und präventiv handeln? Doch was ist sinnvoll und hilft? „Zammgrauft“ ist ein Gewaltpräventionsprojekt, das Jugendliche für Gewaltsituationen sensibilisiert und Handlungsalternativen aufzeigt – mit beachtlichem Erfolg.

Es ist Abend, Sie sitzen im Bus, mit Ihnen ein paar andere Leute. Dazu einige Reihen vor Ihnen ein einzelner Jugendlicher. Um ihn herum stehen zwei weitere, die ihn offensichtlich belästigen und seinen Geldbeutel sowie sein Handy fordern. Als dieser der Aufforderung nicht nachkommt, bedrohen sie ihn, woraufhin er den beiden doch die Gegenstände ausliefert. Die Jugendlichen verschwinden.

Eine Situation, wie sie täglich in Bussen, Bahnen und auf offener Straße vorkommt. Gerade in Schulen werden Mobbing und Gewalt in immer anderen und neuen Art und Weisen zum zunehmenden Problem. Auch unter Mädchen, die immer mehr ebenfalls auf körperliche Gewalt zurückgreifen. Dazu stellt das so genannte Cybermobbing eine neue Art des Mobbings dar, auf die Lehrer wie Eltern zumeist noch hilfloser reagieren als bisher eh schon, sofern es überhaupt bekannt wird. In diesem Punkt sind sich Pädagogen, Lehrer und Polizei einig: Zeit, sich zu überlegen, was sinnvoll getan werden kann, um die Gewalt einzudämmen und sogar präventiv zu agieren anstatt erst hinterher zu reagieren. Streetwork, wie es schon seit Jahren gemacht und stetig weiter ausgebaut wird, und Schulsozialarbeit bieten hier bereits adäquate Optionen. Ebenso geeignete Anlaufstellen für Jugendliche und deren Eltern in allen möglichen Lebenslagen, um nur Beispiele zu nennen. Doch das reicht nicht.

Seit 2001 gibt es in München und Umgebung ein Gewaltpräventionsprojekt mit dem Namen „zammgrauft – Ein Polizeikurs von Anti-Gewalt bis Zivilcourage“ (hochdeutsch: zusammengerauft). Wegen des großen Erfolges wird dieses Projekt seit letztem Herbst nun auch in Würzburg angeboten. Hier kooperieren die Polizei, der CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen), der Jugendarbeit in Würzburg macht, und das Jugendamt miteinander, was sich sehr positiv auf die Zielsetzung und Durchfühung auswirkt. Der zweitägige Kurs, der von ausgebildeten Multiplikatoren zusammen mit Jugendbeamten der Polizei durchgeführt wird, ist besonders für Schulklassen aller Schularten, z.T. aber auch für Jugendgruppen konzipiert. Er hat das Ziel, die Jugendlichen auf Gewaltsituationen vorzubereiten, Anti-Gewalt-Strategien zu vermitteln und Gemeinschaft sowie (Selbst-) Vertrauen und Zivilcourage zu entwickeln. In interaktiven Trainingseinheiten und Rollenspielen verbunden mit ständiger Reflexion entsteht eine Gruppendynamik, so dass sich alle Teilnehmer intensiv mit Gewalt auseinandersetzen, um am Ende auf einen gemeinsamen Nenner für den Umgang mit Gewaltsituationen zu kommen. Zur Erinnerung und Verinnerlichung werden die gemeinsam erstellten Verhaltensregeln aufgeschrieben und können später ins Klassenzimmer gehängt werden. Besonders an zammgrauft: Es ist davon auszugehen, dass sich in entsprechend großen wie zufällig zusammengewürfelten Gruppen wie Schulklassen jeweils Täter wie Opfer von Gewalt befinden, die zusammen das gleiche Programm durchlaufen. So ist es für beide Seiten möglich, in spielerischen Aktionen und nicht im Kontext einer Konfliktsituation von ihren Rollen Abstand zu nehmen, neue Verhaltensweisen auszuprobieren und die eigenen sowie die Grenzen anderer wahrzunehmen.

Die Vermittlung von Anti-Gewalt-Strategien soll besonders durch die Sensibilisierung für verschiedene Formen von Gewalt (nicht nur körperlicher), Opfer und die Verletzlichkeit des Körpers erfolgen. Auch sollen Faktoren für die Eskalation einer Auseinandersetzung sowie Handlungsalternativen (ohne Gegengewalt) aufgezeigt werden. Beispielsweise wird eine Situation simuliert, in der ein Opfer verletzt am Boden liegt und andere Menschen stehen um es herum und schauen es an. Hier erfahren die Schüler einmal am eigenen Körper, wie es ist, hilflos zu sein. Und auch im genannten Bus-Beispiel wird das bestohlene Opfer durch einen Schüler gespielt.

Im Bereich der Zivilcourage wird ein optimales Opfer- wie Helferverhalten erlernt und ein adäquates Zeugenverhalten nahe gebracht. Worauf sollte man als Zeuge einer Gewaltsituation achten? Wie sollte man sich als Helfer am besten verhalten? Wie sinnvoll sind Waffen wie Messer zur Selbstverteidigung? Und was bedeutet zivilcouragiertes Verhalten eigentlich?

Immer wieder berichten Lehrer auch Wochen und Monate nach dem Kurs von einer wesentlich verbesserten Klassengemeinschaft und veränderten Rollen einzelner Schüler innerhalb der Gruppe. Außenseiter konnten integriert werden und Jugendliche, die besonders durch delinquentes Verhalten auffielen, schafften es teilweise, Abstand von gewalttätigem Verhalten zu nehmen. Allein durch die Kommunikation innerhalb der Gruppe, die für die Rollenspiele nötig ist, veränderte sich schon die bisherige Gruppendynamik. Zudem wird gemeinsam ein akzeptierter Regelkatalog erarbeitet. Und nicht zuletzt die verbesserte oder erstmals erarbeitete Empathiefähigkeit, die Fähigkeit, mit anderen mitzufühlen und sich in andere hineinzuversetzen, trägt ihren Teil dazu bei, Gemeinschaft zu schaffen.

Dadurch wird auch Vertrauen geschaffen: Es werden gemeinsame emotionale Erfahrungen gemacht, die Schüler erleben körperliche wie psychische Grenzsituationen und verlieren kurzzeitig die Selbstkontrolle. Dadurch müssen sie auch gegenseitig Verantwortung für sich übernehmen, da sie aufeinander angewiesen sind. Erfahrungen, die für viele bereits eine große Schwierigkeit darstellen.

Im vorliegenden Bus-Beispiel wäre also das Ziel, die Bedrohungssituation zu erkennen, Handlungskompetenzen zur Deeskalation aufzuzeigen und sinnvolles Opfer- und Helferverhalten zu erlernen. Zivilcourage durch Handlungssicherheit zu gewinnen, ebenso. Schon als Opfer gilt es, die Bedrohung frühzeitig zu erkennen und so die Situation eventuell schon verlassen zu können. Sollte das nicht möglich sein, ist es wichtig, die Täter zu siezen, nicht anzufassen oder zu provozieren und eine Öffentlichkeit herzustellen, indem man den Busfahrer oder andere Menschen direkt anspricht, Hilfe zu holen. Der Helfer muss lernen, sich niemals selbst in Gefahr zu begeben oder den „Helden“ zu spielen, immerhin könnte es auch noch möglich sein, dass die Täter Waffen bei sich tragen. Außerdem kann auch er direkt den Busfahrer ansprechen oder die Polizei anrufen. Mehrere zusammen könnten eine Überzahl herstellen und so das Opfer gegebenenfalls aus der Situation herausholen. Was in der Aufregung oft vergessen wird: Wie sehen die Täter aus? Welche Klamotten tragen sie? Gibt es besondere Merkmale oder Auffälligkeiten? Und sich dann natürlich hinterher als Zeuge zur Verfügung stellen!

Anschließend wird das Rollenspiel gemeinsam reflektiert und es wird über vertiefende Fragen gesprochen: Wie hat sich das Opfer gefühlt und verhalten und wo hat es sich hingesetzt? Was haben die Fahrgäste empfunden? Wie sind die Täter vorgegangen?

Mal ehrlich: Hätten Sie das gewusst und so gehandelt?

Bleibt zu fragen, ob solch ein zweitägiger Kurs auch nachhaltig Veränderungen erzielen kann. In München ist seit Projektbeginn vor acht Jahren der Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie der Uni München mit der Evaluation des Projekts vertraut. In Würzburg übernimmt die Soziologie diese Aufgabe. Mit Hilfe von Fragebögen, die die Schüler vor, direkt nach und noch einmal 6 Wochen nach dem Kurs ausfüllen, wird die Wirksamkeit und Effektivität des Trainings empirisch überprüft. Und tatsächlich: Die Zahl derer, die meinen zu wissen, was im Ernstfall zu tun sei und was nicht, ist 6 Wochen nach dem Kurs im Gegensatz zu voher durchschnittlich um knapp 20 % gestiegen. So ist zu erwarten, dass zammgrauft auch in Würzburg über die einjährige Testphase hinaus bestehen bleibt und das Jugendamt hat sogar zugesagt, ab diesem Sommer eine Praktikantenstelle dafür einzurichten.

Doch auch andere Projekte und Aktionen können sich sehen lassen. So bietet eine bayerische Grundschule als erste in Deutschland Schulsozialarbeit für verhaltensauffällige Kinder an. Und Ende letzten Jahres organisierten zwei geschlossene Heimgruppen der Würzburger Diakonie einen Tag der offenen Tür für die Polizei. Bei diesem hatten die Jugendlichen auch mal ohne eine bestehende Konfliktsituation die Möglichkeit, in persönlichen Kontakt mit der Polizei zu kommen und Vorurteile abzubauen. Und als Revanche lud die Polizei die Heimgruppen kurze Zeit später zu sich ein – um schlussendlich in einem spannenden Fußballspiel doch als knapper Sieger vom Platz zu gehen.

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Gesellschaft Netz &

Ein Hoch auf die Wunder der Technik

Eigentlich hätte ich gedacht, mich könnte das Internet nicht mehr übermannen. Den Flash durch das Internet und seine eigentliche Hochzeit haben wir doch schon lange hinter uns. Eigentlich.

Hätte man mir vor 10 Jahren gesagt, dass ich heutzutage überall wo ich bin und wann ich will surfen kann…ich weiss nicht ob ich das überhaupt verstanden hätte. Denn damals war der Horizont ein 56 kbit/s Modem mit 250 MB Volumen-Tarif per AOL-Dial-up für ein Haufen Kohle im Monat und das über die Telefonleitung.
Wireless LAN, DSL16000, UMTS und Co waren Begriffe, die es noch nicht gab.
Damals war es schon wunderschön und überhaupt ganz groß, dass man bei einem Kumpel, der ISDN hatte, mit beiden Leitungen des Anschlusses mit fast 128 kbit/s surfen konnte. Generell war das Internet eigentlich keine Musiker-Promoplattform und Verkaufsbazar für große Firmen, sondern ein Kommunikationsmittel. EMail, Instant-Messenger und Chat lebten auf. Internet hatte nicht jeder, man nutzte es nicht so oft und nicht so intensiv. Irgendwie war es nebensächlich. Ein PC ohne Internetanschluss findet man heute seltener. Schließlich sind Preis/Anschaffung nicht mehr so aufwendig. Die Gebühr und Technik sind für Otto-Normal-Bürger erschwinglich und verständlich. Doch um die Jahrtausendwende war das nicht so. Da war jede Minute im WorldWideWeb eine Besonderheit und Abenteuer. Ein Abenteuer, das mit der Zeit zum Alltag wurde und gar nicht mehr so begeisterte.

10 Jahre später liest man auf einer ICE Fahrt mit Tempo 2xx km/h nicht mehr seine Zeitung, man surft im Internet. Zwar habe ich schon im Auto, natürlich als Beifahrer, mit meinem Handy gesurft und auch schon per Laptop mit UMTS-Modem meine eMails abgerufen. Aber eine längere Strecke bequemst surfend am Notebook im Internet zuverbringen war so nah, doch so fern.

Obwohl die Preise bei diversen Anbietern noch sehr hoch sind, gibt es für wenig Geld schon eine Möglichkeit sporadische Internet-Besuche von unterwegs aus. Für irgendeine Firma jetzt hier aber Werbung zumachen – AOL zählt nich, die sind tot – fällt mir gar nicht ein. Doch gemerkt sei: Macht nicht jeden Preis mit. Im nahen EU-Aus- und Umland ist es mittlerweile schon viel viel günstiger als hier zu Lande.


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Ein Hoch auf die Technik und die Zukunft. Wer weiss, vielleicht sehen wir das Internet bald auf ganz andere Weise.

Bild by Blackbutterfly

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Kleines Fernsehen Netz &

Websehen (3): Simon’s Cat (Update)

Der nächste Sündenfall im Netzfeuilleton steht bevor. Habe ich mich jüngst mit dem Gina-Lisa Artikel schon in die Boulevardecke vorgewagt und dafürofort s vom hauseigenen Satiriker Kritik geerntet drifte ich nun ab in die Welt des Katzencontent. Ja, Freunde, es ist soweit, auch wir können nicht ewig catcontentfree bleiben. Diesmal habe ich als Deckmantel unsere Websehen-Serie gewählt.

Simon Tofield, selbst Besitzer von 3 Katzen, hat nämlich mit seiner Serie „Simon’s Cat“ den Alltagswahsinn des Lebens mit einer Katze auf Youtube gebannt. Und das mit einigem Erfolg, allein die erste Folge bringt es auf Youtube auf über 8,5 Millionen Views. Ausserdem wurde die Serie inzwischen mit zahlreichen Preisen überhäuft, z.B. dem e „Best Comedy“ Award bei den British Animation Awards 2008. Die neueste Folge wurde vor einem Monat releast, steht auch schon kurz vor 2 Mio. Views und jagte zu Beginn nur so durch die Blogosphäre. Aber genug der Vorrede, ich möchte euch diese überaus lustigen Videohppchen nicht länger vorenthalten:

Darüber hinaus arbeitet Tofield an der Katze in Buchform. Am 1. Oktober ((im UK, Deutschland steht noch nicht fest.)) soll Simon’s Cat zwischen Buchdeckel gepresst weiternerven,vorbestellt werden kann schon jetzt.

UPDATE: Inzwischen gibt es neue Folgen, der niedlichen Katze. Folge 5 mit dem Titel „Hot Spot“ habe ich hier verbloggt und jetzt gibt es die allerneueste Episode: Snow Business.

Da es sich hier um Teil 1 handelt darf man sich um eine sehr baldige Fortsetzung freuen. Bis dahin kann man sich die Zeit mit dem Buch vertreiben, dass nun endlich auch in Deutschland erschienen ist.

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Flimmern & Sehen Großes Kino

Erste Szenen aus Wickie und die starken Männer

Ihr werdet lachen, aber ich hab gestern tatsächlich ein Myspace Profil angelegt. ((Allerdings nur zwecks Interviewkontaktaufnahme)) Ja, die Community für abgehalfterte Nachwuchsband und semiexhibitionistische Teeniegirls gibt es noch. Und sie gibt sich alle Mühe nicht gänzlich an Relevanz zu verlieren.

Da wird zum Beispiel ehemaligen MTV-Moderatoren ein Zuhause geboten, wie Markus Kavka mit seiner Serie „Kavka vs. The Web„.

Und als ich dann eben so durch das vollkommen unübersichtliche Videoaufgebot des SocialNetwork Dinosauriers forstete, stieß ich auf das, was ich in der Überschrift schon verraten habe: Erste Szenen aus Michael „Bully“ Herbigs kommenden Film „Wickie und die starken Männer“.

Szene: WICKIE und die starken Männer (01)

Ich muss sagen, dass ziemlich gespannt bin auf den Film. Denn erstmal war das dazugehörige Schauspielersuchen die einzige unterhaltsame, wirkliche witzige und erfrischend andere Casting Show im deutschen Fernsehen. ((Wie ich vor grauer Urzeit in meinem Blogdinosaurier bemerkte))

Szene: Wickie und die starken Männer (02)

Was man da jetzt sehen kann sieht schon mal sehr gut aus. Die Kostüme und Kulissen sind absolut liebevoll und nah am Vorbild. In den Szenen ist jetzt Gagmässig noch kein Megabrüller dabei, aber erstens war Wickie ja auch keine Comedy-Serie und 2. ist das vielleicht auch ganz gut so, denn nichts ist schlimmer als Filme, die in ihren Trailern alle guten Gags vorweg nehmen und dann beim tatsächlichen betrachten entsprechend lahm wirken.

Szene: Wickie und die starken Männer (03)

Szene: Wickie und die starken Männer (04)

Ganze 13 Szenen kann man sich auf Myspace vorab anschauen, aber da die kruden Videofunktionen des blink-bling-glitzer Netzwerkes keine Playlisterstellung erlaubt, und die späteren Szenen für meinen Geschmack schon etwas zu viel von der Handlung verraten, hier mal die ersten paar Szenen. Wer weiterschauen will, guckt hier.

Szene: Wickie und die starken Männer (05)

Szene: Wickie und die starken Männer (06)

Der gesamte Film, also alle Szenen ohne Lücken, kommt dann am 09. September in die Kinos, wie gesagt ich bin gespannt, immerhin ist das WICKIE! ((Und der neue Bully-Film))

Achso, der offizielle Trailer zeigt dann doch noch ein paar mehr Witze, bzw. wie diese vorraussichtlich den Film über funktionieren:
WICKIE und die starken Männer. Kinostart 09.09.09!

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Bewegen & Beschäftigen Featured Politik

Obamas Change in Gefahr

Obamas Gesundheitsreform wird zum beissenden Konflikt seiner jungen Präsidentschaft. Zwischen Fehlinformationen und falscher Kommunikation schürt sich Dank der Berichterstattung von Fox News großer Hass inmitten der Bürger.


Die Vereinigten Staaten haben als einziges westliches Land kein freies Gesundheitssystem für alle Bürger und bauen auf dem Angebot privater Unternehmen auf. Da eine Versicherung nicht zwingend ist, sind rund 45 Millionen US-Bürger unversichert und müssen ihre Arzt- und Medikamentenkosten selbst bezahlen. Dieser Umstand ist seit langer Zeit in der Kritik und wird auch nicht durch die staatliche Gesundheitsfürsorge „Medicaid“ kompensiert. Diese richtet sich zwar mit ihrem Hauptangebot an Familien mit schwachen Einkommen und mit dem zweiten Angebot „Medicare“ auch an Rentner, ist aber in der Praxis keine universelle Hilfe, da die Gelder nur zum Teil von der Regierung getragen werden und die restlichen finanziellen Mittel von den Bundesstaaten geregelt werden, sodass eine landesweite Qualität nicht gewährleistet ist. Zu dem ist nicht jeder berechtigt, Medicare in Anspruch zu nehmen. So verdienen einige Menschen zu viel für Medicare, aber doch zu wenig, um sich privat zu versichern.

Doch auch die Angebote der privaten Krankenversicherungen werden vielfach kritisiert. Beispielsweise behauptet Michael Moore in seiner umstrittenen Dokumentation „Sicko“, dass viele Schicksale aus Profitgier der Unternehmen tragische Verläufe nehmen. So würden einige Menschen wegen Vorerkrankungen abgelehnt, andere im Krankheitsfall durch verschiedene Klauseln aus dem Vertrag gedrängt. Durch die Finanzkrise werden zu dem viele Menschen ihre Versicherung verlieren, da mit 59% die Mehrheit durch ihren Arbeitgeber versichert ist. Dennoch gibt es auch Befürworter des Systems, die gerade die freiwilligen Optionen als Vorteil hervorheben.

Lässt man Zahlen sprechen, sind vor allem die Preise für Medikamente im Vergleich mit anderen Ländern sehr viel höher. Laut einer Studie der OECD bezahlt der durchschnittliche US-Bürger über $700 für Medikamente und braucht jährlich 10 Rezepte. In Kanada werden hingegen 12 Rezepte ausgestellt, aber $200 weniger bezahlt. Eine weitere Statistik behauptet außerdem, dass die USA mit ca. 16% den meisten Anteil aus dem Bruttoinlandsprodukt für medizinische Hilfe im weltweiten Vergleich beziehe. In der finanziellen Fairness steht sie dennoch auf Platz 55, weit unter Deutschland und Kanada, auch wenn die Qualität der Fürsorge auf dem fordersten Rang sitzt.

Im Sinne der „Change“-Parole versprach Barack Obama ein neues Gesundheitssystem, das niemanden mehr benachteilige. Doch die Pläne sind aufgrund widersprüchlicher Aussagen in scharfe Kritik geraten. Neben unglaubwürdiger Aussagen zur angetasteten Steuerpolitik, werden vor allem lange bürokratische Wege gefürchtet. Die gesamte Debatte droht jedoch immer willkürlicher zu werden und ist bisher hauptsächlich von Fehlinformationen und polarisierenden Aussagen geleitet. Diese finden vor allem beim rechten Nachrichtensender Fox News ihr Wachstumspotential.

So wurde bereits mit der Ernennung der neuen Richterin des Obersten Gerichtshof Sonia Sotomayor ein starkes Fundament für weitere Vorwürfe gelegt. Die Juristin steht seit einiger Zeit in der Kritik vieler Republikaner, allen voran Newt Gringrich, dem ehemaliger Sprecher des Repräsentantenhauses und führenden Aggregator in der gescheiterten Amtsenthebungs Clintons. Er behauptete unter anderem, dass sie eine Rassistin sei und weiße Männer hasse. Im Kreise dieser Aussagen spitzte sich die Situation zu, als Obama bei einer Pressekonferenz die Verhaftung des schwarzen Harvard-Professors Henry Louis Gates anprangerte und das Verhalten des betroffenen Polizisten als dumm bezeichnete. Da ihm laut Medienberichten zu dieser Zeit keine weiteren Informationen vorlagen, war die voreilige Reaktion ein gefundenes Fressen für Fox News. Glenn Beck, ein bekannter Moderator des Nachrichtensenders, nannte Obama darauf hin einen Rassisten, der etwas gegen Weiße oder speziell die weiße Kultur habe. Wenige Sekunden später widersprach er dieser Aussage, bestätigte sie allerdings später in seiner eigenen Radioshow erneut. Bereits zuvor konnte man fragewürdige Sätze im Zusammenhang mit Barack Obama von ihm hören. Unter anderem sagte er, dass die Amerikaner Dank Obama einer „Heroinsucht“ der Sklaverei verfielen.

Einseitige Berichterstattung, fragewürdige Standpunkte, parteiisch finanzierte Sendungen – Fox News befindet sich seit langer Zeit in heftiger Kritik. Gerade mit der Bush-Ära wuchs eine liberale Front gegen den Sender, der sich jedoch stets auf seine Neutralität beruft. Dennoch ist ein starker Hang zur rechten Seite kaum zu übersehen. So wurde der Irakkrieg und der „War on Terror“ in den wichtigsten Polit-Shows des Senders stets mit allen Mitteln verteidigt. Wenn Argumente gar nicht mehr helfen, kontert beispielsweise das Sendergesicht Bill O‘ Reilly in seiner Sendung „The O‘ Reilly Factor“ mit wütenden „Shut Up“s oder der Abschaltung des Mikrofons seines Gastes. Dieser verglich Obama während seinem Wahlkampf zu dem häufig mit Adolf Hitler und schreckt auch jetzt nicht davor zurück. Doch auch bei seinen Kollegen ist es nicht all zu schwer mit ähnlichen Gleichsetzungen konfrontiert zu werden. Die amerikanische Abwrackprämie „Cash for Clunkers“ wurde vom Sender als eine weitere Maßnahme in Richtung Sozialismus verstanden und trotz ihrer positiven Resultate kritisiert.


Ein Schilderwald soll die Bürokratie der Reformen verdeutlichen.

Inmitten des amerikanischen Nachrichtendschungels braucht es sicherlich auch eine Opposition mit kritischen Blicken auf die Politik der Demokraten, denn gerade während dem Wahlkampf wichen einige Konkurrenten bei der Kritik gerne lieber auf McCain aus und erhoben Obama zu einer Messiasfigur. Als derzeit meistgesehener Nachrichtensender ist Fox News aber sehr stark für die Meinungsbildung verantwortlich und schafft es nicht zuletzt mit standfesten, wenn auch häufig nicht zu begründenden Ansichten, Zweifler auf die eigene Seite zu hieven. Oftmals erhalten viele Theorien gerade dort ihr erstes Publikum und schaffen es dann auch bei der Konkurrenz. So wurde die Birther-Bewegung, die Obamas Geburt in den USA anzweifelt, auch bei CNN mit einer starken Ernsthaftigkeit behandelt, obwohl die hawaiianischen Behörden kurze Zeit darauf ein Foto der Geburtsurkunde, so wie eine Kopie einer Zeitungsausgabe mit einer Glückwunschsannounce zu Obamas Geburt veröffentlichten.

Dabei verliert sich die eigentliche Diskussion immer weiter. Ex-Gouverneurin Sarah Palin konnte so beispielsweise leicht ihre Behauptungen über geplante „death panels“ aufstellen, die entscheiden sollen, ob zum Beispiel ihr Baby mit Down-Syndrom oder ihre Eltern weiterleben dürften. Obwohl dieser Aussage jegliche Grundlage fehlte, fanden sich schnell ihre Verteidiger. Das britische Gesundheitssystem als Ebenbild dieser bürokratischen Entscheidung über Leben oder Tod wurde so schnell zur absoluten Tatsache erklärt, was den englischen Premierminister Gordon Brown dazu veranlasste, von seinem Urlaub aus via Twitter gegen die Vorwürfe zu argumentieren.

Doch auch Obama selbst schafft es kaum, die eigene Argumentation glaubwürdig erscheinen zu lassen. Wieso die privaten Versicherungsunternehmen nicht beeinträchtigt seien, wollte er anhand der amerikanischen Post erklären, die auch schlechter liefe als Konkurrenzangebote wie „Fed Ex“. Ein mangelhaftes Staatsunternehmen ist nun nicht gerade die bester Werbung für staatlich organisierte Gesundheitsversorgung.  Auch auf die Fragen zu möglichen Steuererhöhungen ging er auch eher ausweichend ein. Die würde es vermutlich bei der Einführung des Health Care Plan geben und auch Verschlechterungen der Qualität wären bedingt durch deutlich höherer Nachfrage in erster Zeit in Kauf zu nehmen. Zusätzlich würde die Reform sehr viel Geld kosten und darum ist es in den Vereinigten Staaten dieses Jahr eher schlecht bestellt.

Die Opposition verfolgt jeden Schritt Obamas und seine Umfragewerte sind auf seinem persönlichen Tiefststand. Laut Ap-Gfk sind im August nur noch 55% der Befragten mit ihm zufrieden. Nach sechs Monaten lag George W. Bush auf dem gleichen Wert. Zwischen Hasskampagnen mit der Aufschrift „socialism“ und bewaffneten Zuschauern bis hinzu Vergleichen mit Adolf Hitler, muss Obama diesen Konflikt nun lösen und das Vertrauen vieler Menschen wieder gewinnen. Er ist gewillt, Kompromisse einzugehen und hat bereits jetzt die Reformideen zurückgeschraubt. Die nächsten Wochen werden den Ausgang zeigen und wieviel von seinem Change-Versprechen er letzendlich aufrecht erhalten kann.