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Küppersbusch: „Mediakraft-Verträge erinnern an die Bodenreform der DDR 1953“

Friedrich Küppersbusch Fernsehlegende und -produzent versucht sich spätestens seit dem „tagesschaum“ auch an YouTube.  Beim Frankfurter Tag des Online-Journalismus sprach er von einer echten Goldgräberstimmung, die zurzeit im Netz und vor allem in Bezug auf Bewegtbild herrscht.

Goldgräberstimmung bei Webvideos: Schippe selber mitbringen

Allerdings, wie beim Goldrausch am Klondike, muss sich erstmal jeder eine Schippe kaufen um überhaupt mitschürfen zu können. So auch bei Küppersbusch und seinem probonoTV auf Youtube. Er betonte mehrmals, dass sie bislang mit YouTube noch kein Geld verdienen. Viele der Geschäftsmodelle für Youtuber funktionieren nicht, beziehungsweise werfen zu wenig Geld ab. Sicherlich sind sie noch lange nicht vergleichbar mit allem was Küppersbusch von seinen TV-Produktionen gewohnt ist.

Aber natürlich hat sich ProBono bei der Suche nach Möglichkeiten auch die YouTube-Netzwerke angeschaut und sind zunächst bei sich um die Ecke in Köln gelandet.

Mediakraft-Verträge: Weitgehender Buy-Out

Allerdings ließ Küppersbusch kein gutes Haar an den Mediakraft-Verträgen die man ihm vorlegte.

[pull_quote_center]Obwohl ich jetzt in 19 Jahren als Fernsehproduzent einiges an Buyout-Verträgen gesehen habe, an Bedingungen für Urheber, muss ich sagen der Vertrag von Mediakraft erinnerte mich lebhaft an den Geschichtsunterricht und zwar das Kapitel Bodenreform in der DDR 1953. So etwas Weitgehendes hatte ich dann noch nicht gesehen.[/pull_quote_center]

Viel mehr als das Recht sich YouTube-Künstler nennen zu dürfen bliebe einem an Rechten bei einem Multi-Channel-Network nicht übrig, konstatiert der TV-Produzent.

MediaKraft Verträge
Küppersbusch ist natürlich nicht der erste der Probleme mit Verträgen bei einem MCN hat. Der prominenteste Fall hierzulande war wohl Ende letzten Jahres Simon Unge, der mit viel Getöse versuchte aus seinem Mediakraft-Vertrag auszusteigen. Auch LeFloid war mit Mediakrafts Gegenleistung nicht mehr zufrieden.

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Kleines Fernsehen Netz & Youtube News & TV 2.0

Live: Die letzte Bastion des Fernsehens unter Beschuss

Der Satz „Ich schaue ja schon lange kein Fernsehen mehr“ wird immer häufiger vorgetragen. Am Besten begleitet von „Wir haben nicht mal mehr einen Fernseher“ und etwas Überheblichkeit.

Schließlich ist es inzwischen ein Leichtes auf vorgefertigte Programmschemata und Unterhaltung aus der Röhre zu verzichten. Sein Bedürfnis an Flimmerbildern kann man auch auf jedem anderen Gerät befriedigen.

YouTube bekommt jede Minute 300 Stunden neue Videos hochgeladen. Die spannenden Serien kommen aus den USA oder von der BBC, werden hier höchstens zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang ausgestrahlt und man konsumiert sie sowieso besser über Netflix & Co am Stück. Und die Videos der Freunde über WhatsApp haben immer noch mehr Niveau als das, was RTL unter Comedy versteht.

Live: Die letzte Bastion des Fernsehens

Eigentlich gibt es nur eine Bastion, die das Fernsehen noch für sich beanspruchen kann: Live-Events. Ein Fußballspiel on Demand zu schauen macht einfach keinen Spaß, wenn man schon weiß wie es ausgeht. Die große Samstagsabendshow zieht ihre Unterhaltung, wenn schon nicht aus dem Inhalt, dann doch irgendwie aus der Tatsache, dass man live dabei ist.

Und so treiben Liveinhalte dann doch immer wieder auch überzeugte Abstinenzler vor einen Nachbarschaftsfernseher oder in eine Bar, die unter den horrenden Sky-Gebühren noch nicht dichtgemacht hat.

Doch auch diese Bastion ist unter Beschuss: Aktuell erobern neue Tools den Markt, die es jedem ermöglichen einen eigenen Videolivestream zu starten. Mit YouNow streamen Jugendliche live aus dem Kinderzimmer. Die AppStore Charts werden derzeit von Meerkat und Periscope gestürmt – Zwei Apps, die er jedem erlauben mit seinen Handy live an ein Publikum zu senden.

So weit ging nicht mal Berthold Brechts Radiotheorie, in der er von einem neuartigen, „denkbar großartigsten Kommunikationsapparat“ sprach, der es jedem ermöglichen würde zu senden. Das ist nun möglich, nicht nur per Ton sondern mit bewegten Bildern.

Das Nachrichtenstudio im Handy

Tatsächlich ist mit dem Smartphone zum ersten Mal das Empfangsgerät dasselbe wie die Produktionsgerät. Das wäre so, als käme ein neuer Fernseher gleich mit einem Nachrichtenstudio, wie es die heute-Sendung auf dem Lerchenberg benutzt.

Nun höre ich schon die ersten Einwände: Es gibt doch einen Qualitätsunterschied, zwischen Handy und Studiokamera. Und ein Teenie im Kinderzimmer kann doch keinen Claus Kleber samt Redaktion ersetzen.

Periscopes Angriff auf das Fernsehen


Dem entgegne ich, dass die Veränderung von Märkten meist genau so funktioniert. Die Disruptionstheorie von Clay Christensen geht davon aus, dass disruptive Innovationen meist am unteren Ende eines Marktes beginnen. Für die etablierten Anbieter sind sie zunächst überhaupt keine Gefahr, bis sie wachsen und teils die alten Anbieter verdrängen.

Wir erinnern uns: Auch YouTube fing mit Katzenvideos an, inzwischen produzieren immer mehr TV-Sender gezielt für diesen Kanal. Und tatsächlich setzte gestern auch der BVB auf Periscope, um die Pressekonferenz mit Jürgen Klopp zu übertragen. Bis das erste Bundesliga-Spiel dort läuft, dauert es sicher noch.

Den Satz „Ich schaue ja schon lange kein Fernsehen mehr“ werden wir bis dahin immer häufiger hören.

Bild: Unter Verwendung von „Fernsehturm Schnaitsee“ CC-BY-NC 2.0 novofotoo
Dieser Text erschien zunächst in der Allgemeinen Zeitung

Mehr über diese und andere Entwicklungen erzähle ich regelmäßig im morgenlinks-Newsletter. [mc4wp_form]

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Zwischen Buzzfeed und Rhein-Zeitung: Der Kampf um Reichweite

Da lag ich letzte Woche aber gründlich daneben. Wie das sein kann, darüber spreche ich im Video.

Wie profitiert Facebook von den Deals mit Medien

Denn zumindest auf der f8 hat Facebook keine Monetarisierung für Videos vorgestellt und auch den Deal mit Publishern hat man noch nicht angekündigt. Dementiert hat man auch gar nichts. Man arbeitet noch daran.
Denn schließlich steht auch für Facebook dahinter ein Paradigmenwechsel. Bislang hat man noch nie für Inhalt bezahlt, sondern konnte bislang alle auch so dazu bringen. Vielleicht denken sie darüber nochmal genauer nach. Bei der f8 hat man zumindest nochmal präsentiert, wie entscheidend es ist das Inhalte schlicht schnell laden.

Am Ende wird Facebook den Deal vielen diktieren können, dass hat auch Ben Thompson noch mal mit einem hervorragenden Star Wars-Vergleich analysiert.

+The Facebook Reckoning

 

Lektionen von Perettis für 99ct

BuzzFeed scheint sich jedenfalls voll darauf einzulassen, wie Peretti bei der SXSW verkündet hat. Man will dort vor allem die ultimative Reichweite, schließlich ist das die eigene Stärke: Inhalte, egal ob Werbung, Entertainment oder Journalismus, möglichst effektiv verbreiten.

Die vielbeachtete seine Rede dort gibt es jetzt als Transkript bei Richard Gutjahr für 99ct.

+BuzzFeed: Lessons learned by Jonah Peretti

 

Der Reichweitenkampf ist verloren

Apropos Paid Content: Die Rhein-Zeitung macht genau bei diesem Spiel nicht mehr mit. “Das Reichweiten-Modell ist gescheitert”, verkündet der Chefredakteur in der W&V. Zu wenig Werbeerlöse, deshalb setzt man dort seit Anfang des Jahres konsequent auf eine hart Bezahlschranke. Keine Freiartikel, sondern gleich ab dem ersten Text muss man zahlen.

+“Das Reichweiten-Modell ist gescheitert”

Und passenderweise: Die Diskussion dazu bei Facebook

Und ich denke damit haben wir sehr gut die Spannbreite abgedeckt, in der sich Journalismus und das Geschäft damit in Zukunft bewegen wird. Jetzt wird es interessant, wo sich die einzelnen Medien positionieren und wer zwischen den Stühlen auf den Hintern fällt.

 

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Erwartung an f8: Facebook zahlt Geld an Journalisten & YouTuber

Facebook will Geld an Journalisten und Videomacher abgeben

Lange wird schon gemunkelt, jetzt berichtet die NYTimes auch offiziell, dass es intensive Gespräche gibt Journalismus direkt bei Facebook zu hosten. Wie genau das aussehen soll weiß man nicht, aber Insider rechnen damit das heute bei der f8-Konferenz von Facebook das genauere Vorgehen vorgestellt wird. Grundvoraussetzung dafür ist, dass Facebook seine Werbeeinnahmen mit den Publishern teilt. Das dürfte dann nicht nur für Journalisten, sondern auch für Videoproduzenten aller Art gelten. Dann dürften auch einige YouTuber den Sprung machen.
Die Frage ist für wen lohnt sich das am Ende mehr? Für Facebook auf jeden Fall, so kann man die Nutzer noch länger auf der eigenen Plattform halten. Aber für die Medien?
Entscheidend ist wohl, dass es überhaupt nicht zum Geschäftsmodell und der Wertschöpfungskette der meisten Medien passen dürfte. Noch mehr an eine andere Plattform aus der Hand geben ist bei den klassischen Medienanbietern, wie wir sie in Deutschland haben einfach nicht vorgesehen. Das ist keine Wertung. Es passt nur für die meisten nicht ins Modell, sie müssen sich aber überlegen, wie sie darauf reagieren, schließlich stecken sie schon in einer tiefen Abhängigkeit zu Facebook. Dagegen sind die Wehklagen wegen Google der letzten Jahre Kinderreime.

+BuzzFeed ist da anders aufgestellt, wie letzte Woche besprochen.

+Martin Giesler hat auch nochmal anhand von Pros und Cons aufgezählt, für wen sich die Partnerschaft mit Facebook lohnt.

Unternehmenswebseiten als Plattform für Journalismus

Ebenfalls immer häufiger Plattform für “Journalismus” sind Unternehmenswebseiten oder Initiativen. Bekanntestes Beispiel in Deutschland bislang wohl Curved.de hinter dem eigentlich ePlus, beziehungsweise die Agentur SinnerSchrader steht. Content Marketing nennt sich das im aktuellen Buzzword und sorgt für einige Diskussionen.

+Die hat bei der Cebit nun auch eine Bühne gefunden mit Sascha Pallenberg von den Mobile Geeks in der einen Ecke und Matthias Schrader in der anderen.

+Moderator Karsten Lohmeyer hat sich anschließend noch einmal ein paar spannende Gedanken gemacht und auch bei klassischen Medienmarken genügen Interessenskonflikte finde, so dass Unternehmen Eigentümer für ihn nicht unbedingt ausscheiden.

Nur mit Podcasts lässt sich noch Geld verdienen

Während überall anders die Finanzierung zusammenfällt erfreut sich das Medium Podcast eines steigenden Interesses der Werbewirtschaft, und zwar mit beachtlichen Werbepreisen um die 30$ pro Tausend Downloads.

+Ann Friedmann hat sich “The economics of the podcast boom” angeschaut.

Nächste Woche werden wir sicher über die Ergebnisse sprechen, deswegen abonniert am besten den Newsletter, um das nicht zu verpassen: [mc4wp_form]

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Buzzfeed & Viralität morgenlinks

Wie BuzzFeed Journalisten in eine neue Rolle zwingt

BuzzFeed ist scheißegal wo man seine Inhalte sieht

Und das wollen sie jetzt konsequent in ihrer neuen BuzzFeed Strategie umsetzen und wenn ich Jonah Peretti richtig verstehe gilt das in Zukunft eben nicht nur für Video. BuzzFeed hat gemerkt, dass es viel höhere Reichweiten erzielt, wenn es konsequent auf die unterschiedlichen Netzwerke setzt. Geht natürlich nur, wenn man das dazu passende Geschäftsmodell des Native Advertising hat. (siehe letzte Woche)

#BuzzFeed’s New Strategy: Fishing for Eyeballs in Other People’s Streams

Das macht sogar schon die ersten Journalisten neidisch und verzweifelt, dass sie nicht bei BuzzFeed arbeiten. Schreiben dabei aber auch den schönen Satz: “BuzzFeed is so powerful they can make the president use a selfie stick. ”

Obamas Selfie stick und Zach Galifianakis

Denn Obama ist natürlich schon zwei Schritte als eine Bundesregierung mit Facebook-Seite und umarmt virale Kultur, in dem er mIt BuzzFeed, Funny or Die und YouTuber zusammenarbeitet. Die Strategie dahinter beschreibt der ehemalige PR -Chef des weißen Hauses.

#How Obama Became a YouTube (and Buzzfeed, and Funny or Die…) Star

Für mich stellt sich in Folge die entscheidende Frage: Wie muss sich die Rolle für Journalisten ändern, wenn die Infos bereits von den Protagonisten selbst veröffentlich werden?

Das schwierige Mittelmaß für Medien

GigaOm machten von außen den Eindruck eines florierenden Techblogs, bis plötzlich letzte Woche alle Lichter ausgingen. Ein großer Verlust. Wie genau es dazu kam wird nun von allen Seiten analysiert, aber selbst Mathew Ingram, sonst kluger Medienvordenker bei GigaOm selbst, ist etwas sprachlos. Ein Grund aber:

[quote_box_center]]“Gigaom started, and even up to a few years ago, having a staff of 50 and 6 million unique visitors a month would have seemed like a huge success. But in a world in which behemoths like BuzzFeed and Vice are the paragons of virtue, with thousands of staff and massive traffic, Gigaom must have looked like a pipsqueak, and that affects everything from advertising to funding.”[/quote_box_center

#Gigaom is dead. Long live Gigaom

 

Die morgenlinks kommen einmal die Woche und um sie nicht zu verpassen, empfehle ich sich hier einzutragen:
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Webvideo-Trends: Jenseits von YouTube

Derzeit gibt es eine Menge neuer Webvideo-Trends, die über YouTube hinausgehen. Vor allem Live ist ein immer größer werdendes Thema. Sei es YouNow, das Jugendschützern unverhältnismäßig viele Schweissperlen auf die Stirn treibt, sei es Meerkat, das Journalisten im Alleingang zum Gewinner der #SXSW küren oder Snapchat, das mit seiner Mischung aus Bildern und Hochkantvideos immer neue Rekordbewertungen einholt.

Breitband zu Webvideo-Trends: Live und Hochkant

Hinzu kommt Facebook, das YouTube versucht Wasser abzugraben, genau wie Twitter, das sich bemüht seine eigene Videofunktion zum Laufen zu bekommen.

Ich war am Samstag in der Breitband-Sendung des Deutschlandradio Kultur zu Gast um genau über diese Phänomene mit Anna Moll, Christina Maria Schollerer und natürlich dem Moderator Philip Banse zu diskutieren. Hier kann man die Sendung nachhören:

Video wird Kommunikationsform

Wir haben viel über die neuen Formate und Erzählformen gesprochen, die diese Dienste hervorbringen. Ob sie das Storytelling verändern und wenn ja wie. Mein zentraler Punkt war glaube ich, dass Video immer mehr zu einer Kommunikationsform wird, wies es Textnachrichten waren. Wo ich früher eine SMS geschickt habe, kann ich heute ein schnellen Clip via Snapchat senden. Wo ich livebloggte, sende ich nun einen Meerkat stream. Entscheidend wir das bei der Bewertung des Inhalts: Vieles davon ist nicht hochtrabender Journalismus, sondern schlicht menschliche Kommunikation.

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Youtube News & TV 2.0

YouTuber reagieren auf TV-Shows auf YouTube

Auf YouTube macht sich eine neue Spezies breit, nachdem die Amateure zu Stars geworden sind kommen nun die Stars aus den alten Medien auf die Plattform. Jimmy Fallon, Jimmy Kimmel, John Oliver, Ellen DeGeneres und andere Late Night-Talker setzen immer stärker auf YouTube als Distributions-Plattform.

Mit YouTube die Show aus dem PayTV holen

Tatsächlich gehen so mehr und mehr TV-Shows den „langen Weg zu online first“, wie ich ihn 2013 beschreiben habe und produzieren bestimmte Segmente ihrer Shows speziell für online und die anschließende YouTube-Verwertung. Jimmy Kimmel lässt Jahr für Jahr an Halloween die Eltern ihren Kinder die Süßigkeiten wegnehmen und erzielt damit 52, 40 und 30 Millionen Aufrufe. Jimmy Fallon bevölkert mit der Tonight Show beinahe täglich die YouTube-Startseite und John Oliver, dessen Show nur im Pay-TV bei HBO läuft, setzt auf YouTube um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen.  So umgeht er die Paywall um seine Show und kann deshalb auch immer und immer wieder hier im Blog landen.

Was halten YouTuber von TV Konkurrenz?

Die FineBros haben in ihrer Show „YouTubers React to“ nun einigen großen YouTubern, wie Jenna Marbles, RoosterTeeth und Game Theorist mal die Videos vorgeführt und gefragt, was sie denn davon halten das Fernsehproduktionen nun auf YouTube drängen.

Und das Urteil ist durchaus gespalten: Einerseits ist es natürlich spannend wie die alten Hasen nun die Plattform erobern und damit eventuell auch neues Publikum mitbringen, aber bei den YouTubern herrscht auch etwas Besorgnis nun mit ganzen Produktionsteams und gut ausgestatteten Redaktionen konkurrieren zu müssen. Die meisten arbeiten schließlich immer noch in kleinen Teams und Filmen in den eigenen vier Wänden. Vor allem das YouTube den TV-Shows soviel Platz auf der wertvollen Startseite einräumt.

Aber eigentlich würde man gerne auch persönlich ernst genommen werden und zu Kollaborationen eingeladen werden, so wie es auf YouTube dazu gehört.

Deutsche TV-Shows auf Youtube

In Deutschland sehe ich findet das immer noch erstaunlich wenig statt. Gut wir haben auch nur eine Late Night Show, Problem Nummer eins. Aber die setzt mit Jan Böhmermann, wie oben beschrieben, recht konsequent auf YouTube. Wenn sich Böhmermann die Youtuber vorknöpft, dann findet das konsequenterweise auch auf YouTube statt. Auch andere Segmente aus der Show werden regelmäßig ausgekoppelt und teilweise schon vor der Show auf YouTube gestellt. So erreicht das Musikvideo für Yaris Vaourfakis mittlerweile auch 1,5 Millionen Views.*

Ansonsten sehe ich noch nicht viele Shows, die YouTube und Onlinevideo konsequent für sich nutzen. Vielleicht noch Walulis sieht fern, der seinen Erfolg auch teilweise den sehr youtubegerechten Häppchen verdankt.

Habe ich was übersehen? Gerne in den Kommentaren.

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*Ich mache zwar Social Media fürs ZDF, mit dem YouTube-Kanal von Jan Böhmenmann habe ich aber nicht direkt etwas zu tun.

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Was BuzzFeed besser für Onlinejournalismus rüstet als die New York Times

Warum BuzzFeed die wichtigste News-Organisation der Welt ist

Das postuliert Ben Thompson etwas hyperbolisch, hat aber gute Gründe dafür. BuzzFeed ist wie keine andere Nachrichtenorganisation für das Web gerüstet, gerade wenn es um Journalismus geht. Das liegt vor allem auch am viel gerügten Geschäftsmodell des Native Advertisings, denn damit hat BuzzFeed sich weitgehend von Page Impressions unabhängig gemacht, die wichtigste Währung ist das Teilen. Also werden BuzzFeed Redakteure somit motiviert Dinge zu veröffentlichen, die die Menschen tatsächlich interessieren, während andere Medien das bringen müssen was die meisten Klicks verspricht. Nicht immer das gleiche und auch nur eins von beidem ist gut für Journalismus.

#Why BuzzFeed is the mostimportant newsorganization in the world

Wie sieht eine Youtuber-Karriere aus

Wir haben jetzt alle zu genüge das 10-jährige von YouTube gefeiert und die Plattform ist zum Synonym für Webvideo geworden. Spannend ist, was die Zukunft bringen wird. Denn noch sind nicht alle Nischen mit Video ausgefüllt, wir werden noch sehr viel mehr Bewegtbild-Kommunikation sehen.
Die zweite Frage ist: Wie geht es eigentlich mit den YouTubern weiter, sie sind jetzt Stars, aber was kommt als nächstes? Werden alle den Sprung ins Fernsehen machen? Werden sie mit ihren Fans älter und damit die Formate anpassen? The Kernel hat nochmal einen schönen zusammenschrieb über den aktuellen Zustand.

#The daring future of YouTube

Social Media bei süddeutsche.de

Freund und Kollege Martin Giesler hat SZ.de-Chefredakteur Stefan Plöchinger besucht und mit ihm über den Einsatz von Social Media gesprochen und warum sie es für keine gute Idee halten Inhalte direkt bei Facebook zu hosten.

#Contentwars (3) – Interview mit Stefan Plöchinger

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LeFloids Falschmeldung in LeNews – Bildblog, Buzzfeed & Tilo Jung

Bildblog nimmt LeFloid auseinander

YouTuber ernst nehmen, dazu hatte vor kurzem schon Jan Böhmermann aufgerufen und es auch direkt wahr gemacht. Jetzt dringt auch LeFloid in Spähren vor, die bislang klassischen Massenmedien vorbehalten waren: In seiner Show LeNews hat er vor kurzem berichtet das Putin Beweise veröffentlichen will, die zeigen sollen, das 9/11 ein Inside Job war. Diese Falschmeldung in LeNews und die mangelnde Recherche nimmt jetzt das Bildblog auseinander.

#LeFloid lässt Putins 9/11-Bombe auf Youtube hochgehen

Update: LeFloid hat auf Facebook auf den Fehler reagiert

 

Jung & Naiv ohne Ahnung & Haltung

Tilo Jung stellt seine naiven Frage nicht nur in länglichen Interviews an die Politiker, sondern auch direkt in der Bundespressekonferenz. Davon haben sich nun einige Kollegen genervt gefühlt, worüber sich Tilo Jung wiederum beschwert hat. Nun hat Falk Steiner in einem differenziertem Text erklärt, was die Bundespressekonferenz eigentlich sein und ausmachen soll und warum einige Kollegen eben genervt sind, wenn jemand ahnungslos dort hineintappt und Fragen stellt, die kurz vorher schon beantwortet wurden. #Der kleine Unterschied: Ahnung und Haltung

Wie BuzzFeed Video arbeitet

ZeFrank ist so etwas wie Webvideourgestein und inzwischen President der Buzzfeed Motion Pictures, d.h. er ist auch für die 50 Videos die Woche verantwortlich, die Buzzfeed so auf allen möglichen Kanälen raushaut. John August dagegen ist Drehbuchschreiber für klassische TV-Shows und Filme und die beiden saßen bei der Recode Media zusammen auf der Bühne. Einmal ist es total spannend von ZeFrank zu hören, wie sie arbeiten und das er eine ganz neue Art von Talent entdeckt und fördert: Statt strenger Arbeitsteilung eher Multitalente, die ein Video von Anfang bis Ende begleiten. Dann unterhalten sie sich noch über das Video “Wierd things all Couples fight about” und John August bemerkt, dass es sich dabei an sich auch um eine Szene aus einer Sitcom handeln könnte, nur das es an allem fehlt was eine Sitcom ausmacht: Dem Kontext, der Backstory, Eigenheiten der Charaktere: Die zwei sind einfach da und unterhalten sich. Der Kontext entsteht erst im Nachhinein: Wenn Pärchen sich gegenseitig das Video auf Facebook schicken und sagen: Guck so sind wir auch. Und schon hat das Video massig an Backstory. #Ze Frank Shares the Secrets of BuzzFeed’s Video Success at Code/Media Die morgenlinks genießt man übrigens am besten wöchentlich als Newsletter [mc4wp_form]

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Youtube News & TV 2.0

„YouTuber wollen nur das Taschengeld von 13-Jährigen“ – Jan Böhmermann

[dropcap type=“2″]J[/dropcap]an Böhmermann hat sich nun schon wiederholt YouTuber wie Dner, Simon Unge und Sami Slimani vorgenommen. Direkt in seiner ersten Sendung des Neo Magazin Royale im Hauptprogramm verkündete er zunächst den Hashtag #ungefickt mit Anspielung auf Simon Unge. Davor lieferte er sich schon einige Twittersticheleien mit Dner wegen seines früheren AfD-Engagements.

Mit Sami Slimani gab es sogar schon juristische Spielereien als dieser einen Böhmermann Clip auf YouTube löschen ließ.

[quote_center]“Eine Mischung aus der Coolness von QVC und der Seriosität von 9Live“[/quote_center]

Doch in der aktuellen Sendung holt Böhmermann noch mal zum großen Schlag aus und zielt vor allem auf die Produktplatzierungen und das Management der YouTuber dahinter. Namentlich den Musiker Tom Beck der mit seiner Check12Perfect GmbH unter anderem Bibis Beauty Palace Vertrag hat. Bibi heißt eigentlich Bianca Heinicke und ist mit 1,6 Millionen Abonnenten die größte YouTuberin in Deutschlands.

Böhmermann über die YouTuber Dner, Unge, Bibi und Sami Slimani

Er wirft den YouTubern vor allem vor mit verschleierten Werbepraktiken ihren jugendlichen Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen und für Produkte zu werben, die sich die Teenager gar nicht leisten können. In ihren Videos spielen Dner, Unge und Co. dabei die authentische Jungs von neben an, die nur versuchen ein bisschen Geld zu verdienen.

Böhmermann hatte breits in einem Interview mit zqnce angekündigt in Zukunft die YouTuber häufiger ins Visier zu nehmen. Schließlich sind daraus echte Stars geworden, die oft eine größere Reichweite als die meisten deutschen Tageszeitungen hinter sich versammeln und deshalb genauso durch den Kakao gezogen gehören, wie andere Stars.

 

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