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Bei welchen Medien man nicht arbeiten sollte

Bei welchen Medien man nicht arbeiten sollte

Wolfgang Blau (Guardian) hat mal wieder eine seiner tollen Reden gehalten. “Print und Online passen nicht zusammen” wurde die Rede übertitelt, er selber hätte sie eher “Warum integrierte Newsrooms mehr Probleme schaffen als sie lösen” genannt. Darin trifft er auch ein interessante Unterscheidung der einzelnen Medienunternehmen in „Milk it, Farm it und Feed it“. Wobei „Milk it“-Unternehmen vor allem daran interessiert sind noch möglichst viel Profit aus ihrem bisherigen Geschäftsmodell zu ziehen und kaum in die Zukunft investieren. Wer bei einem solchen Unternehmen ist, sollte schauen, das er da möglichst schnell rauskommt, rät Blau. Problem: In Deutschland gibt es nur wenige Unternehmen die man tatsächlich in die Kategorie „Farm it“ stecken kann.

Rede von Wolfang Blau „Print und Online gehören nicht zusammen
Zusammenfassung von Daniel Bröckerhoff (ich empfehle die ganze Rede)

 

Woher BuzzFeed & Co ihre Geschichten bekommen

BuzzFeed stand schon wiederholt in der Kritik, eigentlich nur die besten Geschichten von reddit abzuschöpfen. Nun ist das urheberrechtlich in den meisten Fällen nicht wirklich bedenklich, aber es ist hoch interessant sich die Community anzuschauen, die hinter den meisten viralen Hits steht. Denn BuzzFeed ist nicht allein, viele Medien durchforsten inzwischen reddit nach Geschichten und dafür wird die “Community der Communities” immer wichtiger. Schließlich ist Reddit mit seinem Votingsystem rein Publikumsgesteuert, was auch bedeutet: Was hier funktioniert, funktioniert vermutlich auch wo anders. Kernel hat eine kleine Einführung, die die Rolle, die reddit mittlerweile spielt genauer beleuchtet.

How Reddit ate the news media

 

Das Handy wird das wichtigste Internetgerät

“Mobile First” ist das aktuelle Buzzword, aber meiner Meinung nach ausnahmsweise nicht zu unterschätzen. Das Handy wird oder ist für viele schon das wichtigste Internetgerät, das sie immer bei sich tragen. Und gerade der Großteil des Medienkonsums morgens auf dem Weg zur Arbeit, zurück oder zwischen durch findet hier statt. Deshalb muss alles auf dem Handy funktionieren, oder in noch besser, speziell dafür gedacht werden. Der Guardian hat in einer Liste mal ein paar wichtige Punkte zusammengefasst.

From BBC to BuzzFeed: lessons in mobile publishing

 

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Netz & Youtube News & TV 2.0

Wie Facebook YouTube angreift

Facebook liebt Video, zumindest im Moment. Und damit könnte das Social Network zur Konkurrenz für YouTube werden. Wenn ich aktuell durch meine Facebook-Timeline scrolle, besteht diese zu einem grossen Teil aus Videos. Und damit meine ich immer weniger Links zu YouTube, sondern Videos, die direkt auf Facebook hochgeladen wurden. Dank der Autoplay-Funktion fangen diese Videos im Stream auch direkt an zu spielen, wenn auch ohne Ton. Durch diesen Trick erzielen sie enorme Abrufzahlen. Auch die Engagementraten schlagen bisher alle anderen Medienformate auf Facebook wie Fotos, Links oder Textposts. Videos auf Facebook werden viel schneller geliked, kommentiert und geteilt.

Facebook Videos mit 1 Milliarde Abrufen am Tag

Dahinter steckt keinesfalls Zufall, sondern Kalkül von Facebook. Wie Recode weiß, hat Facebook seinen Algorithmus angepasst, um den Nutzern mehr Videos im Stream anzuzeigen. Mit Erfolg: Facebook gibt an, inzwischen 1 Milliarde Videoabrufe pro Tag auszuliefern. Und so viele Tutorials und Fragen zum Abschalten zu Autoplay es gibt, so erfolgreich macht es auch die Videos.

Facebook wird für YouTube gefährlich

Viele sind darauf bereits aufgesprungen: Spätestens seit der Ice Bucket Challenge haben auch immer mehr Nutzer auch die Video-Funktion von Facebook benutzt und viele derer die dort teilgenommen haben, haben zum ersten Mal überhaupt ein Video ins Netz gestellt. Und das erste Video von sich selbst im Netz haben sie dann direkt bei Facebook hochgeladen. Und gerade heute hat Facebook sein neues „Thank You“-Feature vorgestellt, bei dem Nutzer gezielt dazu aufgefordert werden Videos direkt auf Facebook hochzuladen. Wo lange YouTube als die Plattform für Amateure galt und sich immer weiter professionalisiert hat, positioniert sich jetzt Facebook als ultimativen Weg um Videos einfach und schnell mit seinen Freunden zu teilen.

Facebook Video upload

Marken und Profis setzen auf Facebook Videos

Doch die wahre Bedrohung lauert nicht bei den Amateuren, sondern den Profis die inzwischen auf Facebook Video setzen: Auch professionelle YouTuber laden inzwischen Clips auf Facebook hoch, vielleicht auch nur um ihren eigentlichen Kanal zu bewerben. BuzzFeed kooperiert eng mit Facebook und lädt seine Clips direkt dort hoch. Ihr Geschäftsmodell und der Traffic auf die eigene Seite stehen dabei hinten an, aber ich würde mal vermuten, dass BuzzFeed früher oder später auch gesponserte Clips auf Facebook hochladen wird und sein Modell des Native Advertising damit auch auf Facebook ausbreitet. Inzwischen sind auch einige Marken dazu übergegangen ihre Videos direkt auf Facebook hochzuladen. AdWeek berichtet von Budweiser, McDonalds und Beyoncé, die inzwischen ihre Videobeiträge lieber direkt auf Facebook hochladen, anstatt dort YouTube-Links zu teilen. SocialBakers hat diesen Trend über 20.000 Facebook-Seiten hinweg beobachtet:

Facebook Video - Welche Videoquellen wurden geteilt

Es geht um über 500 Milliarden Dollar

Facebooks Geschäftsmodell scheint dabei recht klar zu sein, schliesslich kann Facebook jederzeit wieder an seinem Algorithmus schrauben. Zahlreiche Unternehmen haben sich zuletzt beschwert, dass ihre Reichweite auf Facebook gesunken ist. Facebook hat daraus ein Geschäftsmodell gemacht und bietet an, jederzeit die Reichweite gegen Werbedollar zu erhöhen. Ein Milliardengeschäft, denn es könnte Brand Advertising ins Netz bringen. Ben Thompson schätzt, dass dieses Geschäft Google überflügeln könnte. Denn Google hat bislang nur ein funktionierendes Konzept für Search Advertising gefunden, das ganz am Ende einer Werbekampagne steht und jährlich circa 50 Milliarden Dollar ausmacht. Doch bei den restlichen 500 Milliarden Dollar im Werbegeschäft geht es vor allem darum, überhaupt erst einmal Aufmerksamkeit für eine Marke zu erschaffen, bevor die Leute schlussendlich danach googeln können.

Facebook und YouTube kämpfen um die Zukunft des TV-Spots

Momentan passiert viel davon beispielsweise über TV-Spots, doch bringen sich YouTube und Facebook in Stellung, um in Zukunft ein möglichst grosses Kuchenstück davon abzubekommen. YouTube gehört zu Google und hat mit seiner konkreten Videoausrichtung natürlich einige Vorteile, aber die oben beschriebene Aggressivität, mit der Facebook vorgeht, macht es zu einem ernsten Konkurrent. Vor allem könnte Facebooks Autoplay-Feature in der Timeline besser geeignet sein, Nutzer nebenbei mit einer Werbebotschaft in Verbindung zu bringen, als das Konzept von YouTube, das Nutzer die Werbung nach wenigen Sekunden überspringen lässt. Und wenn erst genügend Unternehmen Video auf Facebook nutzen, wird auch Facebook hier die organische Reichweite wieder zurückschrauben und für das Erreichen weiterer Menschen Geld verlangen.

Bild: Screenshot – Auch Beyoncé setzt mittlerweile auf Facebook Videos.
Diesen Artikel habe ich zunächst fürs TV 2.0 Blog verfasst.

Mehr zu Entwicklung von Webideo und der Medienwelt gibts in unserem Newsletter:
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LeFloids Abschied von Mediakraft und ist Vice überbewertet?

LeFloid will Mediakraft verlassen und nicht ins Fernsehen

LeFloid will seinem Netzwerk Mediakraft den Rücken kehren, in seinem Vice Interview lässt er deutlich seine Unzufriedenheit durchschimmern. Mediakraft verliert damit eines seiner stärksten Zugpferde, vor allem für den Nachrichtenbereich.

Außerdem erzählt LeFloid in dem Interview, dass er gar nicht unbedingt so gerne ins Fernsehen möchte, weil man da so wenig Kontrolle hat. Und als Star sieht er sich auch nicht, das ist man nicht, sondern man wird dazu gemacht.

+Das LeFloid Interview mit Vice lesen


Ist Vice überbewertet?

Vice, genau die mit dem Interview oben, sind als kleines Indie-Magazin gestartet und werden inzwischen mit 2,5 Milliarden bewertet. Es zählt damit zu den hippen neuen Medieunternehmen und wird von allen Seiten beobachtet. Nun gibt es Kritik an dem Laden, unteranderem weil rauskam, dass Redakteure vorher Meldung machen müsse, wenn sie über Marken schreiben, die auch als Werbekunden in Frage kämen. Das wirft natürlich ein schlechtes Licht auf die primäre Einkommensquelle Native Advertising und Sponsoring und inwiefern das noch vom redaktionellen Teil getrennt wird.

Als Vice Stärke wird weiter seine direkte Ansprache der Millenials gewertet, nun zeigen Zahlen, das andere Seiten diese noch viel mehr erreichen und sogar die altehrwürdige New York Times noch vor Vice liegt. Ganz vorne übrigens BuzzFeed, die sich ja eigentlich mit jedem Artikel eine neue Zielgruppe suchen.

+Digiday fasst die Kritik an Vice zusammen 

 

Gehaltsverhandlungen mal umgekehrt

Wir kennen das, die meisten Verträge verlangen heute ein Total-Buyout mit Rechten bis in alle Ewigkeit und für alle Medien, selbst solche, die noch gar nicht erfunden sind. Und das Honorar wird dabei immer niedriger so dass man mit dem Schreiben kaum Geldverdienen kann. Tom Hillenbrand hat den Spieß mal umgedreht, sollte ich bei der nächsten Gehaltsverhandlung mal probieren.

+Literarisches Gold lesen

 

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Krautreporter vor dem Start, Leistungsschutzrecht vor dem Aus

Die Links aus der neusten Ausgabe des morgenlinks-Newsletter:

Verlage empört, jetzt will Google nicht mal mehr ihr Recht verletzen

(Stefan Niggemeier, stefan-niggemeier.de)
Sauerei, jetzt verletzt Google nicht mal mehr das Leistungsschutzrecht der Verlage und das ist denen natürlich auch nciht recht. Google ist sehr intelligent datzu übergegangen bei allen Verlagen, die sich in der VG Media oragnisiert haben, um Google um Lizenzzahlungen zu erpressen, keine Snippets und Bilder mehr anzuzeigen. Also genau die Elemente, die vom Leistungsschutzrecht geschützt werden sollen. Link und Überschrift bleiben, und damit umgeht Google auch wettbewerbsrechtlich angegangen zu werden. Muss jetzt eigentlich bei Springer der Cheflobbyist Keese gehen?

So erfolgreich ist DeCorrespondent

(Konrad Lischka, kinradlischka.info)
Im Oktober sollen die Krautreporter loslegen und diese haben ja nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie sich bei DeCorrespondent in den Niederlanden haben inspirieren lassen. Konrad Lischka hat sich deren Zahlen angeschaut und die haben es geschafft im ersten Jahr ihre Abonnentenzahlen fast zu verdoppeln und die der Erstabonnenten haben ihr Abo verlängert.

10 Dinge, die wir von BuzzFeed, CNN & NYT lernen können

(Konrad Weber, konradweber.ch)
Ich bin ja auch jemand, der immer wieder sagt, wir sollten uns BuzzFeed und Co anschauen und von Ihnen lernen und dann kommt die Frage zurück: “Was genau? Die machen doch nur Listen!” Konrad Weber hat nun kurz 10 Dinge aufgeschrieben, die wir uns abgucken können.

 

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Youtube News & TV 2.0

Die Entwicklung der YouTube Netzwerke

YouTube-Netzwerke werden als neue TV-Sender und die potentiellen nächsten Mega-Medien-Unternehmen gehandelt. Und spätestens seit der Übernahme der Maker-Studios durch Disney für $500 Millionen Dollar ist klar, wer sich alles für den Markt interessiert. Um sich der Dynamik des Multi-Channel-Networks (MCNs) Marktes auf und um YouTube bewusst zu werden, lohnt es sich einen kurzen Blick auf die rasante Entwicklung, gerade in Deutschland, zu werfen.

Das erste Multi-Channel-Network

Als erstes YouTube-Netzwerk weltweit haben sich die NextNewNetworks bereits 2007 gegründet und damit nur zwei Jahre nach Entstehung der Videoplattform selbst. NextNewNetworks publizierte mit IndyMogul eine Show, die jungen Filmemachern einfache Special Effects für den Hinterhof beibrachte. Außerdem nahmen sie BarelyPolitical bei sich auf und haben mit dem ObamaGirl vermutlich die Präsidentschaftswahl 2008 mitentschieden.

Mehr Know-How als YouTube

Dabei hat das Netzwerk enormes KnowHow angesammelt, was den Aufbau eines Publikums, das Pushen einzelner Künstler und Videos und die Zusammenarbeit unter verschiedenen YouTubern angeht. Sogar mehr als YouTube selbst, so zumindest die Gerüchte. Deshalb hat YouTube die NextNewNetworks 2011 kurzerhand für 50 Millionen $ übernommen und die Mitarbeiter zu einem Großteil für ihr YouTube Next und ihr Audience Development Team übernommen.

Mediakraft gründete sich 2011

In Deutschland ging es 2011 erst richtig los. Im September gründete sich Mediakraft als YouTube Netzwerk. Christoph Krachten, der selbst lange mit Clixoom erfolgreich auf YouTube war, wanderte dort in die Chefetage und konnte viele erfolgreiche YouTuber, allen voran Y-Titty verpflichten. Auch LeFloid, Ungespielt und Daarum sind bei dem Netzwerk mit mittlerweile verschiedenen Unternetzwerken zu Comedy, News und Fashion.

Doch selbst 2012 waren Netzwerke in Deutschland noch kein allzu großes Thema. Nimmt man beispielsweise den Webvideopreis, der von der European Webvideo Academy veranstaltet wird und zu keinem Netzwerk gehört, so wurde dieser 2012 noch von Krachten moderiert. Auf einer kleinen kleinen Bühne im Savoy-Theater in Düsseldorf fühlte sich das noch sehr familiär an.

Überblick YouTube Netzwerke
Ein paar YouTube-Netzwerke

Konkurrenz unter den YouTube Netzwerken

So richtig ging es mit dem Netzwerkthema in Deutschland erst Ende 2012 los. Christoph Krachten durfte den Preis 2013 nicht mehr moderieren. Man war im größeren Capitol-Theater und es ging jetzt schon darum, welches Netzwerk die meisten Preise mit nach Hause nimmt.

Mit divimove war inzwischen Konkurrenz auf den Plan getreten. Gegründet von zwei früheren Zalando-Managern, nahmen diese recht aggresiv Künstler unter Vertrag. Inzwischen arbeitet auch Hannes Jakobsen, früher intensiver Partnermanager bei YouTube Deutschland für das Netzwerk.

Die TV-Sender steigen ein

Und auch die TV-Sender und Produktionsfirmen wurden auf YouTube aufmerksam. YouTube hatte es mit ihrer “Original Programming”-Förderung geschafft unter anderem UFA/Freemantle und endemol auf die Plattform zubringen – und sie blieben da.

Auch wenn die Kanäle von endemol zunächst holprig und sicher unter den Erwartungen anliefen, so hatte man mit endemol beyond doch eine Produktionsfirma, die effektiv fürs Web produzieren konnte und schnell holte man sich vielversprechende YouTuber an die Hand, wie Doktor Allwissend und MrTrashpack und baute ihr eigenes Netzwerk aus.

Auch FreemantleMedia blieb dabei und investierte in das Divimove Netzwerk, die RTL-Tochter sicherte sich 26%.

Investitionen in YouTube Netzwerke
Wer mittlerweile in diese Netzwerke investiert oder sie ganz aufgekauft hat.

Massive Investitionen in YouTube Netzwerke

Da konnten auch die andere Senderfamilien nicht lange auf sich warten lassen: Pro7Sat.1 startete kurzerhand mit Studio71 sein eigenes YouTube-Netzwerk und hat mit Gronkh gleich mal den deutschen YouTuber mit den meisten Abonnenten an Land gezogen.

RTL sicherte sich außerdem noch das kanadischen YouTube Netzwerk BroadbandTV. Weitere sechs Millionen investierte die RTL Group in das Beautynetzwerk Stylehaul. Wir sind wohlgemerkt immer noch im Jahr 2013.

Deutschland ist zum hart umkämpften Markt geworden

In diesem Jahr griff Pro7Sat.1 dann noch beim Collective Digital Studio zu. 20% hält man mittlerweile an dem feinen amerikanischen Netzwerk, das Größen wie Freddie Wong und Epic Meal Time zu seinen Künstlern zählt.

Dann gab es Anfang diesen Jahres noch einen Deal mit dem Hamburger Youtube Netzwerk TubeOne, hier griff der Außenwerbevermakter Ströer zu, und nahm darüber die Außenseiter und Flying Uwe unter seine Fittiche.

Innerhalb eines Jahres ist der deutsche YouTube-Markt also zu einem der am härtesten umkämpften geworden, deswegen versuchen die meisten YouTube Netzwerke immer mehr in andere europäische Länder zu expandieren.

Dieser kurze Überblick zeigt, wie schnell sich der Webvideobereich in eine Branche verwandelt hat, in der mit Mediaplänen und großen Summen hantiert wird. Im Juli erhielt Mediakraft weiteres Venuture Captial in Höhe von 16 Millionen Euro.


Dieser Artikel erschien zunächst für das TV 2.0 Blog.

Aktuelle entwicklung in den Medien und rund um YouTube gibt es einmal die Woche auch per Newsletter:

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Wie man mit Facebook Anzeigen seinen Mitbewohner verarscht

Diesmal grüße ich zu den morgenlinks über den Dächern von Wien.

Pranking my Roommate with targeted Facebook Ads

(Brian Swichkow, MySocialSherpa.com)
Brians Mitbewohner hat ihm einen Streichgespielt und er schwor Rache. Dafür wählte Facebook Anzeigen, die genau auf eine Person getargetet waren: Seinen Mitbewohner. Sehr unterhaltsam schreibt er auf, wie er so seinen Mitbewohner langsam in den Wahnsinn trieb und als Leser lernt man nebenbei eine Menge über die Targeted Ads von Facebook.

 

Abschied von der Gedruckten Zeitung

(Thomas Pleil, medium.com)
Bei Thomas Pleil klappert es morgens nicht mehr im Briefkasten, denn statt der Printedition bekommt er nun nur noch das ePaper und Samstags eine Papierausgabe. Es geht wieder ums Ende der gedruckten Ausgabe und welchen Nutzen Zeitungen noch erfüllen. Pleil schreibt Erinnerungen auf, wie es war als der Redaktuer noch da saß mit einem Tisch voller Tickermeldungen. Heute haben wir alle Zugang zum Ticker.

 

Die Mär vom guten Online-Journalismus

(Boris Hänßler, robotergesetze.com)
Onlinejournalismus belebt einen Revival des Longformjournalismus. Lange schöne Erzählstäcke mit unendlich Platz, ein Traum. Nur sind wir ehrlich, nehmen wir uns wirklich die Zeit dazu? Lesen wir das Zeitdossier auch online ohne Twitterapp im Hintergrund? Vielleicht bleibt der Longformjournalismus dann auch eher eine Nische, vielleicht auch eine die Möglichkeiten für Bezahlinhalte schafft. Das behält sie natürlich einem bestimmten Publikum vor. Aber das war auch bisher beim Zeit Dossier so. Am besten genießt man die morgenlinks im Mailpostfach: [mc4wp_form]

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morgenlinks Youtube News & TV 2.0

Blogs versus Massenmedien – Wie funktionieren YouTube-Netzwerke?

The take on takes: It’s the (mass-media) business model, stupid

(Jeff Jarvis, medium.com)
We need a take on that” als einer der fundamentalen Fehler der Massenmedien. Wir brauchen dazu noch ein Stück, kannst du uns was schreiben und das führt dazu das in kürzester zeit alles gesagt ist, nur noch nicht von allen. Man kann Dramaturgien des Diskurses zeigen, der sich beschleunigt, aber selten kommt dabei originelle Berichterstattung raus. Die ganze Geschichte erzählt kaum einer. Der Glaube über alles berichten zu müssen ist für mich auch einer der massiven Unterschiede zwischen Blogs und traditionellen Medienseiten. Während Blogs sich eher als Teil einer globalen Unterhaltung sehen und nur schlaglichtartig Highlights setzen, wenn sie etwas beizutragen haben, glauben die meisten Medien immer noch, sie seien die einzige Informationsquelle des Publikums. Das ist natürlich längst Quatsch.

Sind YouTube-Netzwerke die neuen Sender?

(Bertram Gugel, gugelproductions.com)
Absolutes must-read, für alle die verstehen wollen was eigentlich YouTube-Netzwerke sind und was sie machen. Bertram Gugel hat damit quasi schon meine halbe Masterarbeit geschrieben. Ich habe für das TV 2.0-Blog außerdem noch einen Artikel über die Entwicklung der YouTube-Netzwerke geschrieben.

Why are iPad magazines not selling well?

(quora.com)
Das iPad würde als Heilsbringer für Magazine gefeiert. [Döpfner Zitat hier einfügen]. Doch die meisten Publikationen bleiben hinter ihren Erwartungen zurück. Interessante Überlegungn dazu auf Quora, besonders gut gefällt mir die Antwort des VP von Spotify. Aber generell haben wohl die meisten Verlage zu sehr darauf gehofft Kontrolle zu behalten und Menschen in ihrem Walled-Garden einzuschließen. Vermutlich haben auch immer noch zu wenige von leichten, aber richtungsweisenden Versuchen wie “The Magazine” gehört.

Die feine Morgenlinks-Sammlung wird am besten per Mail konsumiert:
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Buzzfeed & Viralität

WTF?! BuzzFeed Deutschland bereitet sich zum Start auf russische Invasion vor

Wir warten alle auf den Start von BuzzFeed Deutschland. Seit bekannt ist, dass Juliane Leopold als Chefredaktuerin das Team leiten wird, war es still und es gab keinen genauen Zeitplan.

Bis gestern plötzlich der erste offizielle deutsche Artikel auf BuzzFeed erschien.

Jonah Peretti, der Gründer und CEO von Buzzfeed, persönlich twitterte das erste Listlice.

Das erste Listicle stammt von Sebastian Fiebrig, der auf der Webseite als BuzzFeed Staff Writer aufgeführt wird, zuvor hat er unter anderem bei der B.Z. und dem Berliner Kurier gearbeitet.

Das soll den Ton für BuzzFeed Deutschland setzen?

Der Titel ist ausgerechnet „16 Schritte, Wie Du Dich Auf Die Russische Invasion Vorbereitest“ und das soll den Ton für BuzzFeed Deutschland setzen?

In welche Ecke stellt man sich denn damit? Last time I checked, steht keine russische Invasion auf Deutschland bevor und man vergrämt damit einen Großenteil der Zielgruppe, die sich seit Wochen über die Anti-Russland-Propaganda in den meisten Massenmedien beschweren. Ich sage nicht, dass man diese gezielt ansprechen sollte, aber sie gleich zu verprellen?

Sicher der Artikel ist erst ein Softlaunch: Klickt man auf den Link, erscheint keine deutsche Seite, das Interface ist weiter auf Englisch, genauso die restlichen vorgeschlagenen Posts. Es ist also noch nicht der tatsächliche Start von BuzzFeed.de.

Natürlich ist das Ziel von Juliane Leopold auch erst einmal herauszufinden, was genau in Deutschland überhaupt funktionieren kann und da darf muss man experimentieren.

Ich bin der Letzte der sagt, dass man Nachrichten nicht mit GIF bebildern soll, aber mit einem Post starten der rein auf Fantasie basiert und Ressentiments gegen andere Völker und Länder schürt?

Der erste Artikel schürt Ressentiments

Ich hatte mir mehr erhofft. Sicher werde ich nicht das ganze Angebot BuzzFeed Deutschland an diesem einen Post meßen, aber ich hoffe da kommt in Zukunft noch mehr.

Ich habe mal bei Juliane Leopold nachgefragt, ob das ihr ernst ist.

Chstian Mutter hat außerdem einige Reaktionen auf den ersten BuzzFeed Artikel gesammelt:

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Medien morgenlinks

Was Zeitungen nicht können

Last Call – The end of the printed newspaper.

(Clay Shirky, Medium)
Clay Shirk schreibt einen Abgesang auf Print, aber nicht den üblichen sondern rech durchdacht. Darüber, dass Zeitungen immer mehr nur eine Hülle für Prospekte werden. Natürlich sind die Zahlen aus den USA nicht eins zu eins auf Deutschland zu übertragen, aber die brennende Frage bleibt doch was ist der USP einer gedruckten Zeitung? Wo liegt der Mehrwert? Was kann mir wirklich nur eine Zeitung bieten?

Why I left newspapers

(Kevin Sablan, almightylink.com)
Ein ähnlichen und doch ganz anderen Gedankengang führt Kevin Sablan, bis vor kurzum selbst Printjournalist. Jetzt gibt er zu: “I don’t read newspapers. There. I said it.” und “It’s not you, newspapers, it’s me.” Der Konsument hat sich mit seinen Bedürfnissen und Gewohnheiten weiterentwickelt, während die Zeitung stehengeblieben ist.

Bye, Bye Spiegel

(Jens Berger, Nachdenkseiten.de)
Ebenfalls stehen geblieben ist der Spiegel in seinem Streit zwischen Ressortleitern und Chefredakteur. Man kann das Popcorn wieder rausholen. Dabei geht es auch hier darum, sich selbst eine Zukunft zu geben. Das der Spiegel darunter auch sein inhatliches Profil verloren hat schreibt Jens Berger auf.

 

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Video Youtube News & TV 2.0

Super Marxio – Pixel Philosophie

Marxismus erklärt mit Hilfe von Super Mario, oder eher Super Marxio. Das schafft der YouTube Channel Wisecrack in seiner Serie 8Bit-Philosophie, in der immer wieder philosophische Theorien mit Hilfe von alten Spiele-Klassikern erklärt werden. Es durften schon ran:  Plato als Link aus Zelda, und er erklärt, was Real ist und wie wir aus dem Käfig kommen. Ausserdem  Nitzsche als MegaMan über die Wahrheit und wie sich Religion und Wissenschaft unterscheiden. Kant mit der Frage, ob Menschen sich wie Computer verhalten, Decartes, Sartre… Aber vielleicht widme ich einer der früheren Folgen auch noch mal einen eigenen Beitrag, weil sie so großartig sind.

Karl Marx Philosophie kinderleicht erklärt

In der aktuellen Folge nun eben Karl Marx, der in das Kostüm von Super Mario schlüpfen darf und in der natürlich erst einmal die Münzen verschwinden. Die Toads lehnen sich gegen ihre Arbeitsbedingungen auf und Wart aus Super Mario Bros 2 darf den Kapitalisten spielen. So wird in nur knapp 4 Minuten die Utopie eines kommunistischen Ideals vermittelt, aber vor allem auch die Gedanken in Marx Philosophie, die dem voraus gehen. Wie die Distanzierung von der eigenen Arbeit und das der einzelne im Kapitalismus stets in Konkurrenz zu den Anderen steht.