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Diese Serien lohnen sich, nach dem Ende von Big Bang Theorie zu streamen

Diese Sitcoms und Serien lassen sich streamen und bringen dich zum Lachen.

Mehr Serien, mehr Filme, mehr von allem. Wer blickt da noch durch? Wir wählen aus – monothematisch. Diesmal:

ALLES ALLTAG! ODER NICHT?

Das ist Alltag:

Aufstehen.

Zähneputzen.

Duschen.

Anziehen.

Arbeiten.

Freizeit.

Zähneputzen.

Ausziehen.

Hinlegen.

Schlafen.

Und dann alles wieder von vorne. So ist nun einmal der Lauf des Lebens, und die meisten Menschen versuchen bloß, unbeschadet durch diese Alltäglichkeiten zu schliddern. Von einem kleinen Debakel über eine Krisenverschnaufspause bis zu einem riesigen, alles zum Scheitern bringenden Katastrophenkladderadatsch.

Und am Ende? Hört mir doch mit dem Ende auf! Was soll da kommen? Was kommt denn am Ende eines Regenbogens?

In den vergangenen Jahrzehnten sind ja sowas von gute Serien herausgekommen, die die Probleme des Alltags behandelten.

Sitcomcs.

Dramedys.

Verkopftes.

Skurriles.

Realistisches.

Ich habe versucht, „The Big Bang Theory“ so gut es eben geht zu ignorieren. Ja, ein, zwei Episoden hatte ich aus Versehen gesehen. Die mich davon überzeugt haben, diesen Quatsch weiter zu ignorieren. Jetzt ist die Serie rund um die Verhaltensweisen von hach so lustigen Nerds beendet worden. Das Ende? Habe ich nicht gesehen. Ich gehe aber davon aus, dass (wie sollte es anders sein?) am Ende alles gut gegangen ist. Das Spin-Off „Young Sheldon“ habe ich bisher übrigens kein einziges Mal angesehen.

Lohnenswerte Sitcoms und Serien über den Alltag

Chuck Lorre, einer der Macher der Serie, hatte seine Finger im Spiel bei „Two and a Half Men“, bei „Dharma & Greg“ und „Mom“, und alle bilden sie mehr oder weniger komödiantisch den Alltag ab. Ich jedenfalls habe nicht sehr viel gelacht, dabei lache ich hin und wieder sehr gerne. Wirklich wahr.

Schrecklich und nicht zu empfehlen ist auch die Netflix-Serie „Disjointed“ über ein, nun ja, Fachgeschäft für Marihuana. Auch dort hatte Herr Lorre seine Finger mit im Spiel, die Serie kam berechtigterweise nicht über eine erste Staffel hinaus.

Und dann das! Chuck Lorre liefert eine großartige, herzzerreißende, realistische und zum Lachen und Weinen bringende Serie für Netflix ab – nämlich die „The Kominsky Method“. Michael Douglas spielt darin einen Schauspiellehrer, der irgendwann mal erfolgreicher Schauspieler gewesen ist und der mit seinem befreundeten Schauspielagenten (gespielt von Alan Arkin) die Widrigkeiten des Alltags und des Alters durchlebt. Berechtigterweise erhält „The Kominsky Method“ eine zweite Staffel.

Um dann mal auf eine wichtige Frage zu kommen: Was ist alltäglich? Woraus besteht das Leben? Und was wollen diese Mitmenschen überhaupt? Was ist die Erwartungshaltung – an sich selbst, an die Freunde, Verwandten, Kollegen und, ja, an das Leben selbst?

Schauen wir doch mal auf unsere Timelines: Ist das der Alltag auf Facebook und auf Instagram? Immerhin blitzt er manchmal durch.

Zum Beispiel bei diesem Post des Radiomoderators Christoph Azone:

„Meine Nachbarn waren so nett, schnell noch ein dringend erwartetes Päckchen für mich anzunehmen, bevor sie für zwei Wochen in den Urlaub gefahren sind.“

Oder man bekommt einen unangenehmen Zwist zwischen zwei mittelalten Männern mit, die sich  verstritten hatten, als sie einen gemeinsamen Podcast produzierten:

https://www.facebook.com/groups/Nostalgeeks/permalink/282308706042446/

Trauer.

Wut.

Hass.

Versagen.

Sich wieder aufraffen.

Und weiter machen.

Und gewinnen.

Das alles ist Alltag! Und nicht die geschönten Fotos, die Sonnenuntergänge, die Reise-, Essens- und Sportaktivitätenbilder, sondern die Stellen in unseren Social-Media-Timelines, in denen das Menschliche, das Kriselige, kurz: das Versagen durchbricht. Und daraus entstehen Plotideen für Comedyserien!

Was mich zu Ricky Gervais führt. In seiner Serie „After Life“ rafft sich der von ihm gespielte Protagonist ganz langsam wieder auf, nachdem seine Frau an Krebs gestorben war. Grummelig, lebensverneinend, zynisch. Doch alles geht immer irgendwie weiter. Auch „After Life“ – eine zweite Staffel hat Netflix (zum Glück!) bestellt.

Auch bei der britischen Dramedy „Catastrophe“ geht alles immer irgendwie weiter: Das Leben der Protagonisten stürzt von einer Kathastrophe zur nächsten Katastrophe und danach, ja, zur übernächsten. Eine ungewollte Schwangerschaft zum Beispiel. Jobverlust. Geldprobleme.

Sitcom-Empfehlungen zum Streamen

Es gibt sowas von viele Serien, die den Alltag abbilden. Lohenswert ist die nach der dritten Staffel leider eingestellte Serie „One Day at a Time“, in der es um eine kubanisch-amerikanische Familie geht.

Es gibt Klassiker wie „Seinfeld“, „How I Met Your Mother“, „Friends“, „Cheers“ und dessen Spin-Off „Frasier“. Kelsey Grammer hat vor, die Serie fortzusetzen, die elf Jahre lang lief. Die letzte Folge wurde in den USA 2004 ausgestrahlt.

Es gibt Alltagssitcoms über Polizisten („Brooklyn Nine-Nine“), Dramedys und Sitcomis über Familien aus der Unterschicht („Shameless“, „Roseanne“ bzw. „The Connors“), eine sehr gute dänische Serie über eine Lehrerin („Rita“) und deren Spin-Off („Hjørdis“).

Und was ist mit den „Gilmore Girls“? Mit „Master of None“? „Fleabag“? „Love“?

Es gibt so viele Serien über Alltag, weil Alltag alle angeht. Außer vielleicht Geheimagenten. Andererseits haben Spione bestimmt auch irgendwie Alltag, nur eben auf einem anderen, spannenderen Niveau, das für sie aber vielleicht überhaupt nicht spannend, sondern auch bloß Alltag ist. Wie auch immer. Ich schweife ab.

Kurz vor Ende dieser Kolumne ein kleiner Lifehack: Wenn man morgens aufwacht und noch im Halbschlaf alle Fehler, die man je in seinem Leben gemacht hat, in chronologischer Reihenfolge durchgeht und analysiert, kann der Tag nicht gut werden.

Kommen wir zum Punkt: Was lernen wir aus alldem? Dass es manchmal länger dauert als 20 oder 30 Minuten oder wie viel Zeit auch immer bis zum Ende einer Folge verstreicht, um wieder auf die Beine zu kommen. Oder eine Staffel. Oder eine vollständige Serie. Das ist der Unterschied zwischen Fiktion und Realität. Man sagt, dass am Ende alles gut wird – in Serien zumindest ist das meistens der Fall.

Und das muss reichen für einen Wissensgewinn, den eine kleine Kolumne wie es diese hier ist bieten kann. So.

In der nächsten Folge von „Der Kurator“:

HIMMEL! HÖLLE! ENGEL! TEUFEL! UND WO GEHT ES EIGENTLICH AUF DEM SCHNELLSTEN WEG INS PARADIES?

Von Till Frommann

Till Frommann studierte Philosophie, Politik und Soziologie. Schund und Schönes schaute er und schrieb für verschiedene Tageszeitungen und Onlineangebote Fernsehkritiken und Hintergrundberichte über Medien. Er volontierte bei der Verlagsgruppe Rhein Main und machte Social-Media-Kram – unter anderem beim ZDF.

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