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Eine verpatzte Premiere

Um in Deutschland nicht mehr 30% der Sendezeit von Schnuffl, dem besoffenen Elsch oder sonst irgendeinem Handy-Abo-Anbieter psychisch penetriert zu werden, muss man viel Geld bezahlen. Für dieses Geld sollte man exklusive und qualitativ hochwertige Programme bekommen.Im Ausland z.B. Groß-Britannien oder – wie so oft als Beispiel dienend – USA, ist es Gang und Gebe, dass der Zuschauer für „gute“ Unterhaltung bezahlen.

Hier kommt der Punkt, an dem ich die Leser vielleicht warnen sollte: Das wird lang und kritisch.

Im Ausland jedenfalls stellt sich nur die Frage: Welchen Anbieter oder welches Paket nehme ich? Denn bezahlt werden muss sowieso.

Für uns in Deutschland, stellt sich diese Frage nicht (mehr). Aber dafür muss ich noch ein bisschen in der Zeit zurückgehen und die Kinder beim Namen nennen.

Es geht um den Pay-TV-Anbieter Premiere.
Bevor es das heutige Premiere gab, ist viel passiert.Der Sender Premiere stand schon öfters kurz vor dem Aus und in roten Zahlen. 1999 etwa, als nur noch eine Fusion mit DF1 zu Premiere World das sinkende Schiff über Wasser hielt. Oder auch 2005/2006, als man die Rechte an der Bundesliga verlor. Und so nun auch jetzt. Nach außen hin, soll der Anschein erweckt werden, dass nichts los ist, doch Innerlich brodelt es gewaltig.

Klar ist, dass Premiere von der Bundesliga und die Bundesliga auch – irgendwie – von Premiere lebt. In den vergangenen 2 Jahren bereitete Premiere zur Stabilisierung und in Erwartung des Kundenansturms einen Verschlüsselungswechsel vor. Man hoffte so die illegalen Schwarzseher für sich zu gewinnen. Doch so einfach ist es nun auch nicht. Schließlich waren Schwarzseher nicht ohne Grund die solchen.

premiere
© Premiere

Der Verschlüsselungswechsel hat Premiere viel Geld gekostet und man kalkulierte mit hohen Zahlen für Neuzugänge.Nach neusten Zahlen soll Premiere ca. 600.000 Kunden weniger haben als erhofft bzw. gebraucht.
Schätzt man die Zahl an ehemaligen Schwarzsehern auf ungefähr ein Viertel davon, doch selbst falls alle Schwarzseher Neukunden geworden wären, hätte man das Ziel nicht im Ansatz erfüllt.
Doch weder am Programm, noch am Preis wurde was getan. Lediglich das Familien-Paket bekommt der neue Premiere-Kunde 6 Monate gratis.
Allerdings wurden gleichzeitig alle Mitarbeiter, Studenten- oder Azubi-Sonderabonnements aus dem Angebot genommen.

Doch warum sollen die Leute dann kommen?

Nicht nur, dass sich eine Großzahl an Kunden und Nicht-Kunden in Internet-Foren über Kundenservice, Bild- und Sendequalität oder auch einfach die Programmgestaltung beschweren.Auch der Preis ist für viele einfach unangemessen teuer.

Bei etwas über 50 € für das komplette Paket erwartet Otto-Normal-Verbraucher mehr. Dass man im Komplett Paket 2 HD Sender, 1 Sport-Portal mit immer geringer werdender Anzahl an Ereignissen, zu wenig Berichterstattungen und zu vielen Wiederholungen hat, ist der größte Kritikpunkt.

Die 2 HD Sender gibt es als Option für 10 Euro (!). Doch wie steht es um die Qualität davon? So wurde dort eine Bundesligapartie wird mit einem Datenstrom von 7 Mbit/s gesendet, während die ARD die Sportschau mit knappen 6 Mbit/s sendete. Ergebnisse davon sind Pixelfehler, schwammige Bilder und Unschärfe am Bildrand. Eben so, wie man es auf einem HD-TV von SD-Übertragungen gewohnt ist.

Generell wird kritisiert, dass viel zu wenig aus den Bundesliga-Rechten gemacht wird. Es gibt nur an Spieltagen jeweils vor und nach dem Spiel Berichterstattungen und Aufarbeitungen der Geschehnisse. Und dann geht es nur um die 2-3 Spitzenteams, meistens aber doch um die Bayern. Als nicht-Bayern Fan ist das doch nervig – aber bekannt.

Oft werden auch die vielen und unübersichtlichen Spartensender als unnötig bezeichnet, da sie zu wenige Zuschauer (Liebhaber des Programms) haben und zu viel Datenstrom verbrauchen.

Um ein bisschen Aufräumarbeit war man zwar auch bemüht, aber dafür wurden Hauptsender wie „Serie“ durch einen lieblos gestalteten Fox-Klon ersetzt, der nur die Nacht durch sendet und währenddessen auch noch die Sendungen vom selben Abend wiederholt, und der Filmkanal 4 für Serien benutzt.

Man sieht also fast alle Sendebereiche werden kritisiert und auch neuste Gerüchte lassen durchblicken, dass man zwar mit viel Verspätung den Schuss gehört hat, aber gleichzeitig neue Baustellen für Diskussionen eröffnet.

Und nun soll sich alles ändern?

Stimmt es, was gemunkelt wird, soll es zwar bald mehr HD Sender geben, aber das Zugpferd Bundesliga soll nicht mehr einzeln buchbar sein.
Doch gerade Leute, die nur Premiere der Bundesliga wegen gebucht haben oder buchen wollen, sind darüber weniger erfreut. Und diese Leute dürften den Großteil der Premiere-Kundschaft bilden. Neukunden werden so abgeschreckt und bleiben zwangsläufig auch weiterhin fern. Auch Premiere-Star und verbliebene Exklusiv-Inhalte sollen nicht wie bisher, in der Paketfamilie behalten, sondern auch extern vermarktet werden.

Man kann nur hoffen, dass sich nach Murdochs Einstieg Premiere -teilweise- an SKY orientiert. Dann kann man auch ruhig wie SKY kassieren. Denn ein Komplett Paket mit ca. 20 HD Sendern und unzähligen Spartensendern mit exklusivem Inhalt kostet in England zwar knappe 80 Euro, aber bietet eben auch Dementsprechendes.

Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.

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Bewegen & Beschäftigen Featured Gesellschaft Politik

Die Farben der leeren Gemeinschaft

Deutschland ist ein Land des Schams. Kein Charme, aber Scham. Wir schämen uns für die Gestalt, die uns zu Grunde führte. Wir schämen uns für Hitler. Wir schämen uns dafür, dass unsere Großeltern seinen Worten verfielen und ihn für den Prediger hielten. Wir schämen uns dafür, dass er Menschen verfolgen ließ und wir uns nicht zur Wehr setzten. Wir schämen uns, weil er Behinderte töten ließ, ebenso wie Kritiker und ewige Aggregatoren. Wir schämen uns, weil er eine Gruppe von Menschen versklavte und sie tötete. Wir schämen uns, weil es Menschen gibt, die immer noch an der Existenz zweifeln. Wir schämen uns, weil wir wissen, dass es ein riesengroßer brauner Fleck auf einer Weste ist, die nicht einmal mehr Perwoll zu retten weiß.

Deutschland hat Grund sich zu schämen. Patriotismus ist hier die Scheinattitüde an großen Sportereignissen. Beim „Eurovision Song Contest“ sind türkische Flaggen zu sehen, während der deutsche Radiomoderator mit der europäischen Pseudoprominenz spricht. Deutschlands Politiker sprechen über Integration und ärgern sich, dass die türkische Gemeinschaft so sehr am Mond festhält, während der deutsche das Schwarz-Rot-Gold nach dem dritten Platz aus dem Heck klemmt. Sie ärgern sich, weil es diesen Zusammenhalt dort geben kann und hier nicht. Der Türke könnte sich auch schämen. Dafür, dass er Kurden vertrieb. Dafür, dass er Staaten missbrauchte. Dafür, dass ewige Hetze um Wasserreserven herrscht. Ist es konservativ und altmodisch, lange von der Fassung gebracht, an einem Ideal hängend, dass so nicht existieren kann? Der Amerikaner, die Geburt des Westens, ist auch patriotischer Haufen. In jedem Klassenzimmer ist eine Flagge gehisst. Ich wette mehr Amerikaner kennen die amerikanische Hymne als die Deutschen die deutsche.

Ich mag den Patriotismus nicht besonders. Ich weiß nicht worauf ich stolz sein kann. Darauf, dass ich durch Zufall das Glück oder Unglück hatte als Mensch irgendwo geboren zu sein? Kann ich stolz auf das eigene Land sein? Kann ich stolz auf etwas sein, dass mich als jahrelangen Arbeiter ausnutzen wird? Kann ich stolz auf einen Staat sein, der vielleicht andere Menschen tötet? Kann ich auf irgendetwas stolz sein, dass mit einer solchen Macht verbunden ist? Ich glaube, dass Stolz ohnehin eine Fehlinterpretation aus dem Wortschatz ist. Etwas zu erschaffen, sich daran zu ergötzen, ein Weg der eigenen Anerkennung, das mag Stolz sein. Aber Stolz wird in so absurden Formen verwendet, dass es den Sinn völlig zu verlieren scheint.

Dass der Deutsche nicht stolz auf sich ist, mag begründet liegen. Sicherlich würde es meine Sicht des Patriotismus verstärken. Doch das tut es nicht. Das deutsche Gemeinschaftsgefühl ist ein karger Wasserfall, der nicht bis zum Grund hinabreicht, weil die Tropfen nicht alle in den selben Fluss münden wollen. Das mag Intellekt erzeugen, doch eigentlich ist es nur Enthaltung. Eigentlich ist es auch eine Art von Patriotismus. Eine Art Kommentar einer Masse. Ein verschlafenes Wort, dass nicht so recht im Ohr ankommen möchte. Ein Anti-Stolz-sein.

Es ist eine schöne Euphorie gewesen, die Fußball Weltmeisterschaft (© ® All rights reserved by FIFA™). Jetzt nach drei Jahren flacht sie sehr ab. Obama schaffte es gerade die Menschen zu motivieren. Sie haben ihre Jobs verloren und liegen auf der Straße. Aber er reicht ihnen die Hand, auch wenn er sie nicht alle schütteln kann, scheint er die meisten jedoch zu bewegen. In Deutschland triumphiert noch niemand. Das Wahljahr wirkt wie eine Pflicht. Merkel alles andere als attraktiv. Steinmeier ein alter Mann mit weißen Haaren. Denn Deutschlands Obama war Hitler. Atatürk hieß hier Adolf. Und man kann es keinem Volk übel nehmen, wenn es sich nicht zu vereinen weiß nach dieser Kreation. Man kann es aber auch nicht dem Migranten übel nehmen, dass er sich nicht zu integrieren weiß, wenn es die Landsleute hier noch nicht mal schaffen. Wieso soll er denn seine Gemeinschaft verlassen um einer gemeinschaftslosen Leere beizutreten?

Bild: netzfeuilleton.de, darf verwendet werden wie man will. Verkauft es von mir aus.
Update: Ja, den Satz mit dem Nachbarn habe ich entfernt. Im Nachinein spiegelt er den falschen Sinn dar.

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Politik

Herr Wirtschaftsminister, darf ich Wilhelm zu Ihnen sagen?

Das war ja sowieso schon ein Riesendurcheinander mit dem Wirtschaftsminister. Erst will Herr Glos zurücktreten, darf aber nicht. Dann darf er, hat aber Seehofer gefragt und nicht Angie wie es sich gehört und dann ist er zurückgetreten und es gibt erst mal keinen Nachfolger.

Nun gibt es ihn. Er heisst: Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Wilhelm Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg. Zumindest stand das so heute in vielen Medien und Zeitungen. Doch in diesem wirklich langen Namen hat sich einer eingeschlichen, der da nicht reingehört: Wilhelm.

Beim BILDblog ist ein Bekennerschreiben eingegangen. Darin bekennt sich jemand dazu, kurz nach Bekanntgabe des neuen Ministers für die Untergehende Wirtschaft, den Wikipedia Artikel bearbeitet zu haben und in die lange Liste der Namen noch den Wilhelm eingefügt zu haben. Nicht, dass das jetzt weiter schlimm ist, der Name passt ja auch schön in die Reihe, schlimm ist was uns das über die Recherche Tätigkeit vieler Journalisten verrät. Sie scheint nicht sehr intensiv zu sein.

Denn der falsche Name stand heute überall. Von Bild bis Taz, von Sueddeutscher bis RP-online. Spiegel Online behauptete sogar, der Minister würde sich selbst mit dem Wilhelm im Titel vorstellen. Wirft kein gutes Licht auf die Branche, wenn man sich darafu beschränkt, Wikipedia Artikel abzuschreiben.

Der wirkliche Name des Herrn ist: Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jakob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg. Ohne Wilhelm.

Ob das jetzt alles was hilft gegen die Wirtschaftskrise?

UPDATE: Inzwischen versuchen mehrere Medien sich für den Patzer zu rechtfertigen. Niggemeier dokumentiert und kommentiert den Vorgang. Hier die teilweise abstrusen Ausreden Rechtfertigungen von Spiegel Online, taz und Sueddeutsche.de

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Gesellschaft Netz &

Untergang in der Informationsflut

Mein Firefox hat im Moment ca. 60 ((ich traue mich nicht zu zählen)) offene Tabs mit Artikeln, Videos, Seiten die ich noch lesen oder anschauen will. Mein Google Reader zeigt 416 ungelesene Artikel und das obwohl ich die meisten Blogs noch immer über iGoogle verfolge. Verabschiede ich mich 5 Minuten von Tweetdeck, zeigt der mir 200 ungelesene Tweets. Jeden morgen liegt eine neue Tageszeitung auf dem Tisch, jeden Dienstag noch eine Wochenzeitung. Es stehen mehrere noch verpackte DVDs in meinem Zimmer und der Rest des Hauses ist voller Bücher, die ich noch lesen will. (( Ach ja, in meiner Aufzählung fehlen natürlich noch Mails, ICQ, MSN, Skype, SMS & Persönliche Gespräche (Alles so seltsames Pre-Web2.0 Zeug), die mich beschäftigen und auch Neuigkeiten liefern… ))

Ich fühle mich in den letzten Tagen immer öfter von dieser Informationsmasse, die mich umgibt überwältigt. Das ist mit ein Grund, warum es hier ein paar Tage so ruhig war, weil ich schon fast nicht mehr sortieren kann, was ist relevant und wichtig und die Zeit im Informationsfluss mit davonschwimmt.
Ich fühle mich wirklich machtlos, angesichts des Berges an Worten, Buchstaben, Bilder und Wissen, der sich da vor mir auftürmt. Des Berges? Ich meinte natürlich der Gebirgskette.

Jetzt sagt ihr: „Naja, dann lies weniger, verfolge weniger.“

Geht nicht. Den ich halte Allgemeinbildung für ein extrem hohes Gut, dass viel zu wenig vermittelt wird. Ich hab das Ziel, möglichst viel zu Wissen und mich umfassend zu informieren. Nicht nur, weil das bei Frauen gut ankommt ((Man muss nur aufpassen, dass man nicht besserwisserisch wird.)), sondern weil ich verstehen will.

Abgesehen davon ist das meiste für mich Studienrelevant. Als Student der Publizistik, sollte ich am Tag eigentlich mindestens eine Zeitung komplett lesen. Natürlich verfolge ich dann die News aus der Medienbranche. Und auch die DVDs, die euch in der Liste da oben vielleicht als Vergnügungsfremdköprer vorkommen sind für mich, mit Filmwissenschaft als Nebenfach ebenfalls Prüfungsrelevant. (( Ein Freund fasste mein Studium als Zeitung lesen & Filme gucken zusammen, was den tatsächlichen Aufwand aber etwas gering erscheinen lässt.))

Worauf will ich hinaus?

Nun ja wie auch dieses Video zeigt, dass ich schon zum Start dieses Blogs verlinkt habe, wir die Informationsflut und das Wissen, dass uns theoretisch zu Verfügung steht immer größer.

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=jpEnFwiqdx8 350 292]

Und ich frage mich, was mir hilft den Informationsfluss zu filtern.

Wie finde ich in dieser Informationssintflut den Sinn?

Wir sind auf dem Weg zur Informationsgesellschaft, den größten Wert hat aber irgendwann nicht mehr Information selber, sondern der Filter, der mir hilft, sie in dem Ozean des Wissenswaffelbruches zu finden.

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Gesellschaft

Guten Morgen! Aufwachen. Jetzt.

Es ist das Jahr 2009. Der Euro ist jetzt 7 Jahre lang in unserem Portemonnaie. An den Börsen feiert er sogar den ersten Runden Geburtstag. Und trotzdem rechnet – gefühlt – jeder dritte noch in der alten Währung DM, deutsche Mark.
Ein Beispiel? Gerne: Man ist in einem Geschäft oder bekommt ein Gespräch in der Öffentlichkeit mit und irgendwann hört man: „ 20 Euro dafür? Das sind ja 40 Mark.“
Oder: „100 Euro habe ich dafür bezahlt! 200 Mark!“

Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mich nervt das ohne Ende.

Vielleicht ist das in anderen Bundesländern ja schon anders, vielleicht aber auch noch schlimmer. Hier in Hessen herrscht immer eine bisschen sentimentale Stimmung.

Mein Tipp: Trennt euch. Lasst es gehen und akzeptiert: X Euro sind X Euro, nicht 2 mal so viele Mark.

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Featured Politik

Der Nächste bitte…

2009 ist jetzt fast 15 Tage her und die Aufbruchstimmung aus den Novembertagen ist wieder abgeflacht, ehe sie am 21. Januar wohl erneut beginnen wird. Was den Nachfolger Obama jetzt dazu bringen wird, kräftig nachzudenken um herauszufinden, wer als erstes entäuscht werden muss. Denn was George W. Bush angerichtet hat, wird sich nicht innerhalb von wenigen Monaten wieder gerade biegen lassen. Die Zeichen werfen riesige Schatten.

Eine von Obamas großen Versprechungen war eine Steuererhöhung für die reichere Schicht. Ein seltsames Unterfangen, wo doch die Wirtschaftskriese gerade das Gegenteil bewirken wird. Und mit den wachsenden Arbeitslosenzahlen steigt gleichzeitig ein neuer Druck durch die Lobbyisten. Obama kann es sich jetzt keinen Fall erlauben, die großen Konzerne zu verschrecken, denn sonst könnten noch mehr Jobs bedroht sein. Während also das Finanzpaket schön zugeschnürt wird und den Leuten hilft, die es eigentlich verursacht haben, werden Millionen US-Bürger das Jahr mit einer Mieserie starten. Bereits im Novemer gab es mit ca. 650.000 neuen Arbeitslosen die schlechteste Quote seit vierzehn Jahren und mittlerweile hat sich die Lage nicht verbessert.

Doch der nächste Präsident der Vereinigten Staaten will Hoffnung Schöpfen, denn sein Change-Programm wütet irgendwie einfallslos vor ihm hin. Bisher hatte „Change“ mehr ein Desaster als eine Besserung gebracht. Seine kühlen Reden lassen sich plötzlich wie große Fehlentscheidungen interpretieren, doch auf der anderen Seite schafft er sich damit eine Volkszusammengehörigkeit. Die einzige Waffe, die den Amerikanern je her erhalten blieb, war der Patriotismus. Obama schafft es wie kein zweiter Bürger zu mobilisieren und für verschiedenste Dinge zu begeistern. Mit dieser Methodik schaffte er es überhaupt erst eine riesige Menge Menschen für seinen Wahlkampf zu gewinnen und letztendlich das Rennen um den Einzug ins weiße Haus für sich zu entscheiden.

1 Million neue Jobs verspricht er jetzt und so recht glauben, kann man ihm nicht. Wie das ganze angestellt werden soll, steht bisher noch irgendwie in den Sternen, doch zumindest lässt er die Bürger nicht einfach hängen. Zumindest vorerst nicht, denn die kommenden vier Jahre werden mit Unmengen sehr harter Arbeit gespickt werden. Die Pläne zur Beendung des Irakkrieges, genauso wie Aufrüstung in Afghanistan sind Teile seiner großen Reden gewesen und eine der Faktoren, die ihn letztendlich zu dem machten, was er heute ist. Ob er das alles durchziehen kann, ohne zu Scheitern, ist fast schon eine rhetorische Frage.

Die Trümmer des zweiten Bush, des verhassten Mannes, der konsequent ignorierte, was man ihm sagte und doch nur ein innerliches Wrack war, schon lange nicht mehr fähig diesen Job zu erledigen, müssen jetzt irgendwie aufgeräumt werden. Eine klare Linie wird es nicht geben. Allerdings mehr Fragen und Andeutungen, denn weiterhin gibt es große Diskussionen über mögliche Anschläge an dem zweiten Kennedy und Bush selbst warnt seinen Nachfolger von einem zweiten 9/11. Eine potenzielle Vorahnung, könnte er haben, denn bis heute sind die eigentlichen Umstände des 11. Septembers ungeklärt. Bisher hatte sich die US-Regierung geweigert sich explizit auf verschiedene Theorien zu stützen und ihre Bin Laden-Story verkauft. Bin Laden wurde so zum Symbol des Hasses, gleichzeitig zum frequentierten Führer der Extremisten, die gleichzeitig das negativste Licht auf die Moslems werfen konnten, wie nur möglich. Das hilft auch nicht dabei die Problematiken in Israel aufzuklären und verhilft weiterhin der „Gut Vs. Böse“-Auffassung die, die arabischen Bürger dort für Terroristen erklärt und die jüdische Bevölkerung als Opfer darstellt.

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Netz & Politik

Politikinterview per Twitter

Robert Basic, noch Nr.1 Blogger Deutschlands, dessen Blog gerade zum Verkauf steht, wird heute über den Microbloggingdienst Twitter Thorsten Schäfer-Gümbel, den Spitzenkandidat der SPD für Hessen Interviewen.

Was daran besonders ist wurde hier in den Kommentaren gefragt. Nun erstmal erlebt twitter gerade den absoluten Dauerhype und darüber ist es ein neuer Weg ein Interview zu führen. Und dann ist es auch noch ein politisches Interview. Man darf also gespannt sein, wie ein Politiker, aber auch der Interviewer mit der bei twitter üblichen Beschränkung auf 140 Zeichen zurecht kommt.

Verfolgen lässt sich das Interview über das Hashtag #tsg also hier. Dannach wird es aber selbstverständlich auch eine Zusammenfassung bei mir und bei basicthinking geben.

UPDATE:
Hier nun also erstmal das Interview im Wortlaut (von unten nach oben lesen):

T. Schäfer-Gümbel @RobGreen danke. auf bald. #tsg am 10.1.2009 um 12:19


Robert Basic @tsghessen wünsche ich Ihnen auch und ich bin stolz auf mich, Sie nicht geduzt zu haben. Gewinne die Wahl = Wunsch, kein Befehl;) #tsg am 10.1.2009 um 12:18


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen Danke fuer das interview. Danke fuers mitlesen. Werde mir jetzt die reaktionen ansehen. Schoenes wochenede #tsg am 10.1.2009 um 12:17


Robert Basic @tsghessen es wird einen PrivatBlogger geben und einen Fachblogger (so wie bei Poliitkern…den Privatmensch und den Publich Mensch:) #tsg am 10.1.2009 um 12:15


Robert Basic @tsghessen später natürlich:) Wünsche ein angenehes Wochenende! #tsg am 10.1.2009 um 12:14


Robert Basic @tsghessen, die Fragen der anderen an Sie zwischendurch würde ich mir wünschen, dass sie beantwortet werden könnten, wäre KLASSE!!! #tsg am 10.1.2009 um 12:14


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen Ich bleib twitter erhalten. Das kann ich zusagen. Was ist ihr neues projekt, wenn Sie das blog verkauft haben? #tsg am 10.1.2009 um 12:13


Robert Basic @tsghessen und für mich als Wähler stört in den Tweets der häufige Koch-Bezug… you not him… ;) #tsg am 10.1.2009 um 12:12


Robert Basic @tsghessen danke sehr für das Interview und wünschte mir, dass sie uns auf Twitter weiterhin erhalten bleiben. Auch so ein Test… #TSG am 10.1.2009 um 12:10


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen wenn wir twitterinterviews jetzt haeufiger machen, wie koennen wir sie verbessern? am 10.1.2009 um 12:10


Robert Basic @tsghessen (kleiner Dialoghinweis für after the interview;) #tsg am 10.1.2009 um 12:08


Robert Basic @tsghessen abschließende Frage: Welche Fragen haben Sie an uns Twitter-Nutzer, nicht nur die in Hessen? Was interessiert Sie? #tsg am 10.1.2009 um 12:08


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen Es ist das maedchen, dass ich jeden abend in meinen reden erwaehne. Ich erklaere an ihrem beispiel unsere bildungspolitik. am 10.1.2009 um 12:07


Robert Basic @tsghessen was ist Ottilie? #tsg am 10.1.2009 um 12:04


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen weil es um die chancen und talente von „ottilie“ geht. http://tinyurl.com/a4a6a8 am 10.1.2009 um 12:03


Robert Basic @tsghessen 7 Warum soll man sie wählen? Knapp und knackig, in 140 Zeichen:) Und bitte kein Koch-Vergleich jetzt #TSG am 10.1.2009 um 12:01


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen auch als MP in hessen moechte weiter twittern. ich muss halt nur sehen, in welchem umfang das geht. #tsg am 10.1.2009 um 12:00


Robert Basic @tsghessen 6 Werden Sie auch nach der Wahl weiter twittern oder wars das mit der volksnahen Sendung? #TSG am 10.1.2009 um 11:58


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen inhaltsleeres geschwaetz und fehlende ziele. #tsg am 10.1.2009 um 11:58


Robert Basic @tsghessen 5. Was stört sie an Politikern an meisten? Machtgeilheit? Volksferne? Was ist es? #TSG am 10.1.2009 um 11:56


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen Auf jeden fall besser als der geschaeftsfuehrende. Georg august zinn war der ueberragende mp in hessen. Empfehlung: Googlen #tsg am 10.1.2009 um 11:56


Robert Basic @tsghessen 4. Wäre TSG der beste MP von Hessen, den wir je hatten oder nur Mittelmaß? #TSG am 10.1.2009 um 11:53


Robert Basic @tsghessen use the force luke, hashtag = #tsg ;) am 10.1.2009 um 11:53


Robert Basic @tsghessen 3. Wie kam es, dass Sie Twitter nutzen? Von PR-Beratern gewzungen worden oder rief Obama an? #TSG am 10.1.2009 um 11:51


T. Schäfer-Gümbel @RobGreen Mix aus bayrischer lebensfreude und preussischen tugenden. #tsg am 10.1.2009 um 11:50


Robert Basic @tsghessen 2. Wer ist Schäfer-Gümbel in 140 Zeichen, als Mensch und Politiker? #TSG am 10.1.2009 um 11:49


Robert Basic @tsghessen, cool #tsg next question am 10.1.2009 um 11:49


T. Schäfer-Gümbel Fertig zum twitterinterinterview mit @robgreen. Sind im auto. am 10.1.2009 um 11:42

copied from Twialogue

Und was hat uns das jetzt gebracht und was nehmen wir mit? Zunächst einmal gab es einen ziemlichen Trubel um das Interview. Gut sowohl für TSG in seinem Wahlkampf, als auch für Robert Basic in seinem Blogverkaufskampf.

Dann war es spannend das Interview so in Echtzeit zu verfolgen, das lag aber glaube ich vor allem an dem Premiereneffekt. Sonst hat man denke ich nicht die Geduld beständig vor dem Bildschirm zu sitzen und den Antworten zu harren. Auch war das Interview jetzt nicht weltbewegend. Roberts Fragen war gut und abdeckend, Kompliment dafür, aber haben eben nichts neues zu Tage gefödert. Ebenso muss man TSG ein Kompliment für seine Antworten machen, offen und ehrlich, wirkte er.

Und ich glaube genau darin liegt die Stärke der Twinterviews, dass sie extreme Volksnähe transportieren. Man hat das Gefühl live dabei zu sein und kann sich theoretisch jederzeit per Kommentar einschalten. Wovon während dieses Interviews erstaunlich wenig Gebruach gemacht wurde. Sehr diszipliniert diese Twitterer. Bis auf einige Ermahnungen an Herrn Tsg doch bitte das hastag #tsg nicht zu verschludern, durch das dann einige Antworten verlorenn gingen.

Ob und inwiefern Twinterviews eine Zukunft haben wird sich zeigen, dennoch hat sich hier eine Facette von twitter gezeigt, die den ungläubigen Kritikern das Argument „Twitter ist sonnlos“ entkräftet.

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UPDATE: Inzwischen ist auch Basics Zusammenfassung und Sicht der Dinge Online. Hier.

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Featured Politik

TSG, mach mir den Obama!

Es war nur eine Frage der Zeit. Nachdem Barack Obama so für seinen Webwahlkampf gelobt wurde und sein Erfolg viel darauf zurück geführt wurde, wartete man auf die deutsche Antwort.
Nun hat sich mit Thorsten Schäfer-Gümbel, dem SPD-Spitzenkandidat für die hessische Landtagswahl, ein erster Proband gefunden, der sich auf das Web 2.0 einlässt. Oder das was die SPD dafür hält.

Während  die Homepage des Kandidaten noch maximal als Web 1.0 daherkommt (oder soll das Design einen Blog aus dem Web1.075 imitieren?) findet man dort seit gestern auf der rechten Seite die Social-Network Offensive des Schäfer-Gümbel.
Der Koch-Herausfordererist nämlich jetzt mit Profilen bei meinVZ, wer-kennt-wen und facebook vertreten, wo ihn als Freund adden, gruscheln oder eben einfach virtuell supporten kann.
Das ist jetzt nicht so bahnbrechend. Wirklich irgendwo fortschrittlich ist seine Anmeldung bei dem microblogging Dienst twitter. Nachdem es nämlich zuerst einen (zugegebenermaßen unterhaltsamen) Fakeaccount gab twittert nun unter @tsghessen der echte Schäfer-Gümbel.
Und hier wird erstaunlich viel richtig gemacht. Es gibt nicht nur irgendwelche Verlinkungen zu Pressetexten, sondern TSG berichtet tatsächlich von seinem Wahlkampfalltag, followed auch den Leuten zurück die ihm followen und antwortet anderen Usern, oder aus seiner Sicht potentiellen Wählern.

Wie gesagt die offizielle Homepage kommt etwas lieblos und leer daher, was vor allem dadurch verstärkt wird, dass es von Herrn TSG nur ein zum Wahlkampf freigegebenes Foto zugeben scheint, dass einen nun von allen Ecken angrinst. Doch auch hier gibt es etwas bemerkenswertes:
Die wöchentlichen Youtube Botschaften. Weitgehend frei und durchweg sympathisch spricht Thorsten Schäfer-Gümbel über sein Programm und beantwortet geduldig die User Fragen und die Videos bekommen gerade dadurch ihren Charme, dass sie nicht durchgestylt, sondern erfrischend persönlich und unprofessionell wirken.

Etwas schwach wirken die mitmachChancen auf der Seite selber, auch wenn diese jeweils deutlich schicker aussehen. Aber immerhin kann man sich dort Informationen, Buttons oder TSG-Shirts ordern um in seiner Neighbourhood TSG zu representen (Obama1.0).

Schäfer-Gümbel setzt übrigens angeblich absichtlich auf das Kürzel TSG, um Assoziationen mit dem Fussballsensationsaufsteiger TSG Hoffenheim zu wecken.
Aber er ist ja auch selbst ein ähnlicher Sensationsaufsteiger. Und es bleiben ihm nur 60 Spieltage, um aus dem SPD Umfragetief den politischen Bayern Münchener Roland Koch zu schlagen.
60 Tage sind Wahlkampftechnisch ein nichts, vor allem, wenn man ein Niemand ist, wie Schäfer-Gümbel.
Deswegen wird wohl nun auch mit der Web2.0 Wahlkampf Offensive versucht jeden Kanal zu nutzen um den Kandidaten ins Licht zu rücken.

Der falsche Weg ist das sicher nicht und bestimmt interessant für die Zukunft. Denn irgendwo ist Herr Schäfer-Gümbel sicher auch Bauernopfer für den Bundestagswahlkampf 2009 und wird nun eben vor geschickt das Netz zu und neue Wahlkampfwege für de SPD erkunden. DIe letzten Worte zu Web2.0 sind mit TSG in diesem „Superwahljahr“ aber sicher noch nicht gesprochen.

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Politik Wort

Die Entstehung des Obama Kults…

…kann man auf www.logodesignlove.com ein Stück weit nach voll ziehen. Dort wird nämlich zusammen mit einigen Anmerkungen gezeigt, welche Logos alle zur Debatte standen, bevor man sich für das inzwischen Weltberühmte Logo  aus Kreis und angedeutetem Horizont entschied.

>>Zu den Logos

[via Sascha Lobos@Twitter]

Unvergessen dazu natürlich die Schäfer-Gümbel Variation:

YO ISCH KANN

[via designtagebuch.de]

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Featured Sport

Die Königsklasse

Mein Name ist Legend, Joe Legend.

So oder so ähnlich hätte ich mich wohl vorgestellt, hätte ich hier etwas über den neuen Bond geschrieben. Dann wäre da aber das Problem, dass der gleichnamige Hauptcharakter diesen seinen weltbekannten Spruch aber gar nicht vorträgt.
Deshalb gibt es doch was über Volkssport Numero 1: Fussball.

Und dann geht es in meinem ersten Beitrag nicht um irgendeinen Fussball-Verein oder eine x-beliebige Liga… Neeeeeeein.

Es geht um die Meister der Meister. Um die stärksten Mannschaften Europas. Kurz um:
Die Champions League. Dieses Jahr also um Cluj, Famagusta, Aalborg oder Borisov.

Die Qualifikation bescherrte der deutschen Fussballnation leider nur das Schicksal eines Duos in der diesjährigen Champions League. Zeit genug also um auf andere Vereine zu gucken.

Die da wären:

Gruppe A: Chelsea London, AS Rom, Bordeaux, CFR Cluj

Gruppe B: Inter Mailand, Werder Bremen, Panathinaikos, Famagusta

Gruppe C: FC Barcelona, Sporting Lissabon, FC Basel, Schachtjor Donezk

Gruppe D: Liverpool, PSV Eindhoven, Olympique Marseille, Atletico Madrid

Gruppe E: Manchester United, FC Villareal, Celtic Glasgow, Aalborg BK

Gruppe F: Olympique Lyon, FC Bayern München, Steaua Bukarest, AC Florenz

Gruppe G: Arsenal London, FC Porto, Fenerbahce Istanbul, Dynamo Kiew

Gruppe H: Real Madrid, Juventus Turin, St. Petersburg, BATE Borisov

Erstmal muss natürlich die Anwesenheit gemacht werden.
Fehlt jemand? Gab es Neulinge in der Klasse der Besten?

Tatsächlich fehlt ein Team, das man immer zu den Favoriten zählen musste. Der AC Mailand dachte sich wohl, was die Bayern aus Monaco können, können wir schon lange. Die Qualifikation für den UEFA Cup gelang auf den letzten Metern und man verstärkte sich daraufhin mit großen Namen. Nächstes Jahr werden auch sie wieder in den Lostöpfen mit dabei sein.

Dagegen waren CFR Cluj, BATE Borrisow und Famagusta das erste mal dabei. Und die sorgten auch für das ein oder andere überraschende Ergebnis. Cluj gewann gegen AS Rom und spielte unentschieden gegen Vorjahresfinalist Chelsea. Famagusta dagegen schoss quasi die Bremer ins Tal der Leiden. Die Norddeutschen konnten in beiden Spielen nicht gewinnen und auch Inter Mailand schaffte auf Zypern nur ein harterkämpftes Unentschieden… das Bremer Pech wurde dann komplettiert von Panathinaikos Athen, die überraschender Weise auch vor Bremen und sogar vor dem Starensemble von Inter Mailand landeten. Aber auch Borrisow erlangte 3 Unentschieden gegen Real Madrid und Juventus Turin.

Wo wir auch schon bei den Favoriten sind. Real Madrid verstärkte sich gezielt im Mittelfeld und galt vor der Saison als Meisterschaftsanwärter und Favorit auf den Champions League Titel. Ebenfalls die Turiner. Juventus Turin war wieder zurück in den alten Kreisen. Nach einem Jahr Serie B, Zwangsabstieg und einem Umbruch im Team, konnte man sich gleich nach Wiederaufstieg über die Champions League Qualifikation für die Gruppenphase qualifizieren.

Neben den Mannschaften aus dieser Gruppe, reihen sich die üblichen Verdächtigen in die Reihe der Favoriten ein:

  • Manchester United
  • Chelsea London
  • FC Barcelona
  • Liverpool

Überraschungssiege könnte man noch ein paar weiteren Teams zutrauen:

  • Bayern München
  • Atletico Madrid
  • Arsenal London

Nun ist die Gruppenphase abgeschlossen und es gab 2 große Entdeckungen in dieser Saison:

  1. Was der Kaiser schon seit Jahren predigt: Es gibt keine Kleinen mehr!

Ein Starensemble von Real Madrid hätte den rumänischen Meister vor Jahren wahrscheinlich aus dem eigenen Stadion geschossen.

  1. Ähnlich wie in der Bundesliga, fallen verdammt viele Tore. Fast regelmäßig fielen 3 oder mehr Tore.

Während man bei einer Konferenzschaltung in den vergangenen Jahren oftmals eine Durststrecke durchlaufen konnte, geht es diese Saison Schlag auf Schlag. Der Fußballtrend geht eindeutig in Richtung Offensive.

Nun blicke ich auf 6 Spieltage zurück und frage mich, was ist besonders hängen geblieben? Und ich habe eine eindeutige Antwort.

Schon vorab hatte die Gruppe H einen gewissen Reiz. 3 Topmannschaften und ein Neuling. Das wurde dann auch bestätigt.

Die Szene der Gruppenphase, war im Topspiel der Gruppenphase. Real Madrid gegen Juventus Turin.
Alessandro Del Piero – mittlerweile 34 Jahre alt – hatte einfach einen Lauf. Er traf vom Freistoßpunkt in der Liga und der Champions League so fantastisch, dass sogar Juninho (Olympique Lyon) nur noch staunen konnte.

Der Kapitän von Juve entschied das Topspiel im Alleingang und zeigte eine überragende Partie. Und dann kam der Moment, von dem ich wohl in 40-50 Jahren meinen Enkeln erzählen werde. In der Nachspielzeit wurde Del Piero dann ausgewechselt. Was dann geschah erfreut jedes Fussballherz.

Knapp 70.000 Spanier standen für den Kapitän der Gästemannschaft auf und zollten ihm und seiner Leistung Beifall.

Allerdings werde ich auch den Sieg von Cluj IN Rom nicht so schnell vergessen. Eine Demütigung der stolzen Römer im eigenen Haus von einem Nobody. Die Krise war damals perfekt.

Leider gehören zu großen Szenen und Ereignissen auch Enttäuschungen und schlechte Leistungen.

Werder Bremen konnte, wie in der Meisterschaft, auch in der Champions League keine gute Leistung abrufen. Erst gegen eine schon längst qualifizierte Mailänder Mannschaft konnte man einen Sieg landen. Zwar gehören immer 2 Teams zu einem Ergebnis und man muss die Leistung der Underdogs einfach respektieren – aber man hatte Bremen viel mehr zugetraut.

Ähnlich ergeht es mir da mit St Petersburg. Phänomenal gingen die Russen durch den UEFA Cup in der vergangenen Saison, aber anscheinend war der Druck in der Gruppe mit Real Madrid und Juventus Turin zu groß. Da die Saison in Russland schon beendet ist, kann man ein weiteres Jahr üben um nochmals anzugreifen… denn die Petersburger haben sich als 5. der abgelaufenen Saison nicht für die Champions League qualifizieren können. Nächstes Jahr sehen wir dann einen weiteren Debütanten: Rubin Kazan. Meister der russischen Liga.

Soweit ist es aber noch nicht. Die Gruppenphase ist abgeschlossen und ergibt folgenden Stand:

Gruppe A:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 AS Rom 6 4 0 2 12:6 +6 12
2 FC Chelsea 6 3 2 1 9:5 +4 11
3 Bordeaux 6 2 1 3 5:11 -6 7
4 CFR Cluj 6 1 1 4 5:9 -4 4

Gruppe B:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Panathinaikos 6 3 1 2 8:7 +1 10
2 Inter Mailand 6 2 2 2 8:7 +1 8
3 Bremen 6 1 4 1 7:9 -2 7
4 Famagusta 6 1 3 2 8:8 0 6

Gruppe C:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Barcelona 6 4 1 1 18:8 +10 13
2 Sporting 6 4 0 2 8:8 0 12
3 Donezk 6 3 0 3 11:7 +4 9
4 FC Basel 6 0 1 5 2:16 -14 1

Gruppe D:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Liverpool 6 4 2 0 11:5 +6 14
2 Atletico 6 3 3 0 9:4 +5 12
3 Marseille 6 1 1 4 5:7 -2 4
4 Eindhoven 6 1 0 5 5:14 -9 3

Gruppe E:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Manchester 6 2 4 0 9:3 +6 10
2 Villareal 6 2 3 1 9:7 +2 9
3 Aalborg 6 1 3 2 9:14 -5 6
4 Celtic 6 1 2 3 4:7 -3 5

Gruppe F:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Bayern 6 4 2 0 12:4 +8 14
2 Lyon 6 3 2 1 14:10 +4 11
3 Florenz 6 1 3 2 5:8 -3 6
4 Bukarest 6 0 1 5 3:12 -9 1

Gruppe G:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Porto 6 4 0 2 9:8 +1 12
2 Arsenal 6 3 2 1 11:5 +6 11
3 Kiew 6 2 2 2 4:4 0 8
4 Fenerbahce 6 0 2 4 4:11 -7 2

Gruppe H:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Juventus 6 3 3 0 7:3 +4 12
2 Real Madrid 6 4 0 2 9:5 +4 12
3 St.Petersburg 6 1 2 3 4:7 -3 5
4 Borisov 6 0 3 3 3:8 -5 3

Am 19. Dezember 2008 werden erstmal die Achtelfinal-Partien gezogen und wir dürfen uns dort auf folgende Mannschaft freuen:

Topf 1 mit den Gruppensiegern der Gruppenphase:
AS Rom (aus Gruppe A), Panathinaikos Athen (B), FC Barcelona (C), FC Liverpool (D), Manchester United (E), FC Bayern München (F), FC Porto (G), Juventus Turin (H)

Topf 2 mit den Gruppenzweiten der Gruppenphase:
Chelsea London (aus Gruppe A), Inter Mailand (B), Sporting Lissabon (C), Atletico Madrid (D), Villarreal (E), Olympique Lyon (F), Arsenal London (G), Real Madrid (H)

Als Gruppendritter gehen in die Auslosung für den UEFA-Cup:
Girondins Bordeaux (aus Gruppe A), Werder Bremen (B), Donezk (C), Olympique Marseille (D), Aalborg BK (E), AC Florenz (F), Dynamo Kiew (G), St. Petersburg (H).

Vom Rest verabschiede ich mich fürs erste. Danke für die schönen Wochen – bis nächstes Jahr.