Die CDU in Thüringen hat ein Problem: Am 30.08 ist Landtagswahl und der Gesundheitszustand ihres Spitzenkandidaten Dieter Althaus wird bisher lediglich von der BILD Zeitung als „gesund und fit“ beschrieben.
Was also tun, wenn man Wahlkampf machen muss, ohne Kandidaten?!
Nun, man nimmt den erfolgreichsten und höchstgelobten Wahlkampf des letzten Jahres und kopiert ihn.
Oder zumindest die Webseite davon, denn die wurde ja besonders höchstgelobt.
Das Ergebnis sieht dann so aus:
Zum Vergleich hier nochmal das Original:
Ausserdem setzt man auch gleich noch eine Community dau auf und packt ein paar mal das Wort Blog auf die Seite, das ist dann so schön Web 2.0.
Achso, dass Logo der Community sieht übrigens so aus:
Wer sich da an das hier erinnert fühlt, liegt ganz natürlich falsch.
Also mir gehen die Obama-Klone jetzt schon auf den Sack. Aber in diesem Superwahljahr wir werden uns wohl daran gewöhnen müssen. Thorsten-Schäfer Gümbel hat es angefangen, und jetzt kommen sie alle nach. Da werden schnell oberflächlich irgendwelche Homepages aufgehübscht und eilig begonnen zu zwitschern. Inhatlich?! Fehlanzeige.
Es bleibt zu hoffen das, wenn die Ergebnisse am Ende dann doch nicht so sind wie erhofft, sich die Parteien anfangen Gedanken zu machen, warum Obama wirklich gewonnen hat.
Das lag nicht allein an ein paar Social Media Profilen oder einem Twitter Account, sondern daran, dass er den Menschen eine neue Perspektive bieten konnte. Das er es schaffte die Menschen mit seinem Charisma für seine Pläne zu begeistern, sie anzusprechen und zu mobilisieren.
Wenn es ein Politiker in Deutschland schafft das zu kopieren, dann wäre das ein Grund für mich ihn zu wählen.
Eine blaue Webseite ist es eher weniger.
[via Twitteranien von @sixtus & @saschajaeck]
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13 Antworten auf „Mach mir den Obama (2)“
Ist das etwa ein Free-OpenSource-Script?
http://www.team-thueringen.de/
RT @Sheephunter @saschajaeck Hab mich mal ne Runde drüber ausgelassen: http://tinyurl.com/d3agze #Obama
[…] Der so kranke Dieter Althaus macht uns den Obama […]
Genial: Zuerst lässt sich Althaus nachträglich in einer gestellten Szene für die Bild ablichten um dem, was vorher stand zu widersprechen: Nein, ich kann wieder gut laufen, meine Schritte sind nicht unsicher, etc.
Dann schickt er nur eine Mail als Bestätigung, dass er wieder die Spitze sein wird.
Und die Onlinemedien reißen sich um die nächste Schlagzeile.
Und gerade dort will er jetzt Fuß fassen?
Er beutet so was von offensichtlich Strategien aus, die wahrscheinlich noch nicht einmal in Deutschland fruchten werden. Was ich auch „genial“ finde, sind die Strahlen in dem Familienoffensiven-Pic.
Aber ich möchte nicht mit meiner Kritik schlechterdings die „Web 2.0-Offensive“ der Politiker angreifen. Ich finde das gut. Bürgernähe ist das Stichwort. Und da das für die Politics und deren PR-Berater ja noch alles so neu ist, passieren auch Fehler oder wie ich die „Althaus-Offensive“ nennen würde: Missgriffe.
Die Frage ist ja, führt das wirklich zu mehr Bürgernähe, oder ist das wie bei CDU.de nur so ein potkemisches Dorf mit hübscher Fassade?
Aber ja, man kann hoffen, dass Web2.0 Offensive ein bisschen mehr Dialog und Mitgestaltungsmöglichkeiten bringt.
Klar ist: Wir befinden uns erst am Anfang des möglichen!
Vielen Dank für die Erwähnung.
Ich finde es bedauerlich, dass auch in gestalterischer Sicht keiner den Mut hat etwas Eigenständiges zu wagen. Stattdessen wird nur ein Teil einer erfolgreiche Kampagne kopiert. Man hätte sich ja inspirieren lassen können um neue Wege zu beschreiten.
Andererseits spiegeln die „Klone“ auch nur unsere Gesellschaft wieder, die lieber auf erfolgversprechenden, wenn auch ausgetretenen Pfaden wandelt.
Und wieviele Webseiten gibt es mit den Farben weiß, grau und schwarz? ;-)
Das halbe netz besteht aus copy & paste…
Schonmal daran gedacht das rot, blau weiß evtl. die thüringer Farben sind? Und bei Obama die der amerikanischen Flagge?
Achso und die Aufmachung der Seite ist den Designern ganz zufällig bei einem Braistorming eingefallen, weil es den visionären Geist von Herrn Althaus so schön widerspiegelt?
Schaut man sich den Obama Auftritt nochmal zu Wahlkampfzeiten an wird das Copy&Paste System noch deutlicher: http://shoppingzweinull.blogspot.com/2009/03/althaus-kopiert-obama-website.html
Ich habe doch nie behauptet das es Zufall ist. Lediglich das es gut passt. Mir ist egal ob es geklaut oder selbst ausgedacht ist. Denn das worauf es wirklich ankommt sind die Inhalte.
[…] Ebenso wird die Chance vergeigt Jim Margolis, Senior Advisor der Obama-Kampagne, die doch allen als Leuchtturm gilt, ernsthaft den Onlinewahlkampf der Kandidaten analysieren und vergleichen zu lassen. Mehr als […]
[…] Bürger ist absolut verfehlt. Letztendlich zeigt sich an diesem Beispiel nur wieder, dass eine Kopie amerikanischer Prinzipien nicht unbedingt zum gewünschten Ergebnis führen muss. Wenn die etabilierten Parteien ein […]
[…] Ebenso wird die Chance vergeigt Jim Margolis, Senior Advisor der Obama-Kampagne, die doch allen als Leuchtturm gilt, ernsthaft den Onlinewahlkampf der Kandidaten analysieren und vergleichen zu lassen. Mehr als […]
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