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Inglourious Basterds – Tarantinos Meisterstück

Gestern habe ich ihn euch noch beim Blogday vorgestellt und nun freue ich mich euch schon heute einen Gastbeitrag von Chris H. von Kino, TV & Co präsentieren zu dürfen. Er nimmt Tarantinos neuestes Machwerk unter die Lupe:

Inglourious Basterds
Bild:
„Inglourious Basterds“. © 2009 Universal Pictures

Quentin Tarantinos Kino war stets ein – zum Teil selbstreferentielles – Kino der Zitate. In „Reservoir Dogs“ variierte er den klassischen Heist und bediente sich schon in seinem ersten Film fleißig im Bauchladen der Filmgeschichte, bevor er 1994 mit „Pulp Fiction“ seine viel gefeierte Schunderzählung ablieferte. Drei Jahre später setzte er in „Jackie Brown“ Pam Grier, dem Blaxploitation-Star der Siebziger Jahre, ein liebevolles filmisches Denkmal. In seinem vierten und fünftem Film („Kill Bill“ Vol.1 & Vol.2) ließ er schließlich seine rachsüchtige Braut sich erst durch das Eastern- und dann durch das Western-Genre morden, bis er mit „Death Proof“ dem Grindhouse nicht nur ein Denkmal setzte, sondern das Genre noch dazu ab der Mitte des Films ironisch verkehrte und Jäger und Gejagten die Rolle tauschen ließ. Nun also „Inglourious Basterds“ und das Kino von Quentin Tarantino ist nach wie vor ein Zitatkino. Nichts scheint sich also auf dem ersten Blick innerhalb des Filmkosmos von Tarantino geändert haben, auf dem zweiten Blick zeigt sich aber das es Tarantino tatsächlich zum ersten Mal in seiner Karriere gelungen ist, sein feines Näschen für Figuren und Pop(Zitate) in einen Film kulminieren zu lassen, der die Grenzen der bisherigen tarantinoesquen Kinowelt zu transzendieren vermag. Mit anderen Worten: Mit „Inglourious Basterds“ reüssiert der ehemalige Angestellte einer Videothek – gewollt oder nicht gewollt – in der Angelegenheit einem ganzem Genre gepflegt gegen den Karren zu fahren, sowie deren Neurosen und scheinbar in Stein gemeißelten Gesetzmäßigkeiten zu desavouieren – Und er tut gut daran!

Once upon a time in nazi-occupied France“ – Ja „es war einmal“ und Tarantino hat im Gespräch mit dem SPIEGEL auch zu Protokoll gegeben, dass er kein Problem damit hat, wenn sein neuer Film als eben diese märchenhafte und kontrafaktische Fiktion, die der Historie diametral gegenübersteht, aufgefasst und interpretiert wird. Und so ist die Geschichte die er in „Inglourious Basterds“ erzählen möchte, eine Wunschphantasie die ebenso naiv wie verständlich ist: Die Kraft der Imagination – in diesem Fall das Kino – siegt über das Böse, siegt dort wo die Realität versagt hat. Und es stimmt schon: Wenn Tarantino am Ende von „Inglourious Basterds“ das Kino, also quasi sein Heiligtum, sein ganz persönlicher Tempel, in Flammen aufgehen lässt und der versammelten Nazi-Entourage um Hitler, Goebbels und Göring die Lichter ausbläst, dann ist das nicht nur ein gewaltiges Opfer eines an seine Existenz glaubendes Märchens, sondern auch das dezidierte Verlangen eines sich durch sich selbst befreiendes Kinos, das die Aufforderung zur Unterhaltung, die Spaß machen und nicht belehren soll, in sich trägt. In dem kleinen französischen Kino brennen nämlich nicht zuvorderst der historische Hitler oder der historische Goebbels, gehen nicht die historischen Embleme, Standarten und Symbole des nationalsozialistischen Terrorregimes in Flammen auf, sondern das oftmals verzerrte Bild des Dritten Reichs, das die Filmgeschichte in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht und kultiviert hat.

Inglourious Basterds“ ist dabei nicht automatisch „ehrlicher“ oder weniger „zynisch“ was die Darstellung des Dritten Reichs im Kino angeht, denn derlei Attribute implizieren einen tadelnden Zeigefinger, um den es Tarantino in seinem Film nicht geht und auch nicht gehen kann. Kollektive und damit gesellschaftliche Erinnerung ist ein kompliziertes Konstrukt des Gewollten und des (Un)Möglichen. Ein Netz dessen Erweiterung nur in Folge oftmals schmerzhafter Prozesse der kollektiven Selbstfindung geschehen kann und somit auch stets Standortgebunden ist. Quentin Tarantino kann nicht zuletzt auf Grund seiner an die Macht des Kinos glaubende Naivität dieses Netz dehnen und zerreißen. Wenn er im Interview erzählt, dass er „Leni Riefenstahl für die beste Regisseurin hält, die jemals lebte“, dann kommt ihm dieser Satz ohne das obligatorische „aber“ über die Lippen, das zum Beispiel in Deutschland wohl zwingend notwendig wäre und quasi zum common sense der political corectness zählt. Und mit dem gleichen Selbstverständnis, das an das Recht der freien Erzählung glaubt, inszeniert Quentin Tarantino in „Inglourious Basterds“ seine Version des Nazi-Regimes, das in seiner Ausgestaltung mit den Mythen der bisherigen Kino-Nazis, die sich in den letzten Jahrzehnten ungebrochener Beliebtheit erfreut haben, bricht und diesen somit den Spiegel vorhält. Das Bild das Tarantino dabei zeichnet, ist ein durchaus ambivalentes. Einerseits stilisiert er Hitler und seine Granden zu ultimativen Witzfiguren, vermeidet jedoch andererseits die schwarz-weiße Dichotomie vom amerikanischem Helden und deutschem Jammerlappen, wie sie beispielsweise noch von Spielberg im Zuge von „Der Soldat James Ryan“ kultiviert wurde. Paradestück in Tarantinos Weltkriegs-Mär ist jedoch ohne Zweifel seine Figur des SS-Oberst Hans Landa (Christoph Waltz). Anstatt den gängigen dämonischen Pathologen in rassistisch-ideologischer Verblendung in SS-Uniform zu beschwören, zeichnet Tarantino seinen Antagonisten als eloquenten, charismatischen und höflichen Technokraten des Regimes, und erschafft somit ein Monster, welches zu den bemerkenswertesten Bösewichten der jüngeren Filmgeschichte gezählt werden muss.

Inglourious Basterds“ wird von Quentin Tarantino in fünf einzelnen Kapiteln erzählt und es kommt nicht von ungefähr, dass das erste Kapitel um den „Judenjäger“ Hans Landa derzeit in aller Munde ist und auf Grund der inszenatorischen Finesse auch bei Kritikern des Films lobende Erwähnung findet. Im Nachhinein versteht man warum Tarantino lange Zeitbefürchtete diesen Film niemals drehen zu können, bis Christoph Waltz kam und mit seinem linguistischen Genie Tarantino von all dessen Sorgen befreite. Man muss sich wirklich fragen, wie „Inglourious Basterds“ synchronisiert funktionieren kann, bedenkt man die Veränderung der Atmosphäre die Landa alias Waltz allein mit dem Wechsel von der warmen französischen Sprache in das ungleich kältere und härtere Englisch zu evozieren vermag. Aus dem zuvorkommenden Mann, der in der einen Sekunde noch die Milch des Bauern lobt, wird in der nächsten Sekunde das gefährliche Tier. Der Österreicher Christoph Waltz ist somit der unbestrittene Star des Films, offeriert in seiner Rolle Hans Landa eine unfassbare Leistung, durfte zu Recht in Cannes die Auszeichnung für den besten Darsteller mit nach Hause nehmen, und eigentlich führt auch kein Weg an einer Oscarnominierung vorbei.

Auch wenn Brad Pitt mit seiner Interpretation des Nazijägers Aldo Raine wieder einmal eine Figur geschaffen hat, die in Erinnerung bleiben wird, nehmen die titelgebenden Basterds und ihre Jagd nach Naziskalps im Film nur eine Nebenrolle ein. Die Rächergeschichte, denn das ist „Inglourious Basterds“ natürlich auch, wird vor allem von Anderen geschrieben, so dass die Basterds im Hintergrund verbleiben müssen. Dies jedoch ist kein Makel, denn in Anbetracht von Gesichtern wie Eli Roth, der immerhin in die Rolle des Baseballschläger schwingenden „Bärenjuden“ wie die Faust aufs Auge passt, oder aber Till Schweiger der seine Rolle des deutschen Deserteurs erfreulicherweise annehmbar verkörpert, ist der Fokus auf andere Charaktere nur zu begrüßen. Deutschlands weiblicher Hollywood-Export Diane Kruger als britische Agentin Bridget von Hammersmark wird dabei von der jungen Französin Mélanie Laurent, die in der Rolle der Kinobetreiberin Shosanna Dreyfus als Einzige aus dem Schatten von Christoph Waltz hervortreten kann, an die Wand gespielt und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. Besser macht es da schon Daniel Brühl, der einer ganzen Reihe von deutschen und internationalen Darstellern vorsteht, die sich in Quentin Tarantinos vielsprachigen Geschichte versammeln.

Wie bei Filmen des Regisseurs üblich, wird in „Inglourious Basterds“ viel geredet. Der Film ist kein Actionstreifen, keine Gewaltorgie und in seiner letztlichen Ausgestaltung wie so oft bei Tarantino ein Mix aus zahlreichen Genres. Die bei Quentin Tarantino oft so zentrale musikalische Untermalung wird im Gegensatz zu seinen vorherigen Filmen diesmal pointierter und nuancierter eingesetzt, so dass dieses stets stimmig, aber nicht mehr so dominant wie früher geraten ist. Was geblieben ist, sind die zahlreichen Remineszenzen auf das Kino, auf sich selbst und natürlich im Fall von „Inglourious Basterds“ auch auf den deutschen Film der dreißiger und vierziger Jahre, sowie das konstruierte Bild einer kinematographischen Kunstumgebung Und was ist nun die Moral von der Geschicht‘? – wo doch jedes Märchen eine hat. „Inglourious Basterds“ ist Quentin Tarantinos Appell sowohl an die Kraft des Kinos, als auch an das Recht des Geschichtenerzählens zu Glauben. Gleichzeitig deskonstruiert „Inglourious Basterds“ die Mythen und Klischees des Kinos über das Dritte Reich. Tarantino lässt sich nicht ein auf Konventionen und Normen, schert sich nicht um die Historie, bedient sich gar zur Not in der Warenauslage des Teufels, wenn es den Zwecken seiner Geschichte dient. Gerade der Deutsche Film mit seinen durch die eigene Geschichte induzierten und bis zum heutigen Tag sklavisch gepflegten Neurosen könnte von der Unbekümmertheit, mit der Quentin Tarantino seine künstlerische Freiheit einfordert, lernen. Dieser Sachverhalt allerdings macht „Inglourious Basterds“ nicht zu Tarantinos Meisterstück. Dies ist dieser Film aus den im Vorigen genannten Gründen! – Fazit: 10 von 10 Punkten.

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„Plötzlich aufwachen und entdecken, das Video wird übers ganze Internet gefeiert“

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mit Filmen wie „Alice im Wunderland“, „Die Hexe und der Zauberer“ oder „Mary Poppins“ verbinden mich glückliche Kindheitserinnerungen. Wahrscheinlich sind es eben diese glücklichen Erinnerungen, die der Australier Pogo mit seinen Youtube-Videos zum Erfolg verholfen haben. Er nimmt nämlich winzige Phrasensequenzen aus diesen Filmen und remixt sie mit anderen Passagen aus dem Film so lange, bis daraus ein mehr als hörbarer Track im chilligen Elektrosound entsteht. Netzfeuilleton.de hat den Westaustralier zu seiner Vorgehensweise und seinem Erfolg befragt.

Deine Video „Alice“ haben auf Youtube mehr als 3 Millionen Leute angeschaut. Eine Frage, die wahrscheinlich jeden interessiert, der Videos auf Youtube hochlädt: Wie wurde das Video so erfolgreich? War der Auslöser, dass eine berühmte Webseite das gefeatured hat oder kannst du dir das selber nicht richtig erklären?

Plötzlich aufzuwachen und zu entdecken, dass das Video über ganze Internet hinweg gefeiert wurde, war in der Tat erschreckend. Was früher nur auf meinem MP3-Player existierte, war jetzt allgegenwärtig über das Internet versprengt. Es ist wirklich erstaunlich, wenn man darüber nachdenkt, dass ich so viele Menschen mit diesem einen, einfachen Stück Musik geistig und emotional erreicht habe. Was mich wirklich verblüfft ist, dass ich nie eingegriffen habe. „Alice“ war einfach an eine Rakete geschnallt und die ging ganz von alleine los. Ich denke, das zeigt die Kraft des Netzes und ich hoffe, das zeigt auch anderen, so wie mir, dass Musik allen gehört.

In deinen meisten Tracks nimmst du winzige Ausschnitte aus Filmen und mischte diese solang, bis da eine Melodie und ein Beat ist. Wie kommst du auf die Ideen? Guckst du einen Film, siehst eine bestimmte Phrase und denkst: „Oh, daraus sollte ich einen Song machen!“?

Ich hab eigentlich von Anfang kleine Sounds ausgemacht, die ich immer und immer wieder hören wollte. Akkorde, Silben, Trommelschläge, was auch immer. Als dann Musikproduktion zu meinem Hobby wurde, war es nur natürlich diese Sounds aufzunehmen und in einer Sequenz zu neuen Musikstücken zu verwandeln. Das war kurz bevor es mein Hobby wurde und ich wusste sofort, dass das mein Stil ist. Die Goldene Regel dabei: Sounds auszumachen, die ich auch im Einzelnen liebe. Das ist eigentlich alles worum es geht.

Und wie lange sitzt du an einem Song mit dem dazugehörigen Video?

Bis ich einen neuen Track fertig habe kann von ein paar Tagen bis zu ein paar Wochen dauern. Das hängt größtenteils davon ab in was für einer Phase ich bin, und die meisten guten kommen seltsamerweise in den späten Nachtstunden. Normalerweise brauche ich dann nochmal die gleiche Zeit um meine Videos zu produzieren, kann aber auch viel länger dauern, wenn das Material, dass ich durchschaue wenig hergibt. Das hat dann aber wieder den Vorteil, dass ich gezwungen bin, mir neue Wege auszudenken wie ich das Material nutzen und das Video zusammenzuschneiden kann. Wahrscheinlich würde ich selten über meinen Horizont hinausdenken, wenn es diese Herausforderungen nicht gäbe.

Du nimmst meisten Kinderfilme wie „Mary Poppins“ oder „Alice im Wunderland“ für deine Songs. Filme, die jeder kennt. Warum? Hast du eine besondere Beziehung zu diesen Filmen?

Ich bin eigentlich nicht auf Kinderfilme oder Disney Produktionen festgelegt, aber im Allgemeinen macht es mit denen am meisten Spaß. Die Essenz meiner Arbeit ist es, die Elemente oder Szenen eines Filmes einzufangen, die mich am meisten faszinieren. Das Ergebnis ist ein Song, der mir garantiert gefällt. Ich mag den Gedanken, dass meine Songs, denn Spaß widerspiegeln, den ich selbst beim Machen und Hören habe.

Und warum nimmst du keine anderen Filme? Hast du noch nie darüber nachgedacht „Stirb langsam“ oder „Terminator“ zu mixen?

Ich bevorzuge Filme, die eine bestimmte Klarheit und Charakteristik in Melodie und Harmonie haben. Das ist vielleicht anmaßend, aber ich glaube die meisten Action-Filme versagen bei diesen Kriterien. Versteh mich nicht falsch, „Terminator 2“ ist einer meiner größten Lieblingsfilme, aber es gibt in ihm nichts, was ich immer wieder wiederholt hören wollte.

Du verteilst deine Musik umsonst, jeder kann sie auf deinem Last.fm Profil herunterladen. Verdienst du irgendwie Geld mit deinem Projekt?

Profit aus meiner Musik zu bekommen war nie die Priorität. Im Kern war das Produzieren immer das Erfüllen meiner eigenen Musikbedürfnisse. Seit meiner Kindheit, als ich „Music 2000“ auf der Playstation gespielt habe, mochte ich meine Arbeit so sehr, dass ich sie selbst oft gehört habe. Trotzdem wird mir durch das Feedback und die Unterstützung die ich jeden Tag bekomme klar, dass meine Musik auch den musikalischen Durst anderer stillen kann. Kinder hören sie auf ihrer Busfahrt zur Schule. Snowboarder haben sie im Ohr, wenn sie die Hügel runterbrettern. Sie wird auf Modenschauen, Ausstellungen und Parties gespielt und mir haben Kranke erzählt,dass sie ihnen hilft Schmerzen zu ertragen.

Ich glaube wir stehen als Gesellschaft einem Verfall eigenständiger Ideen und Kreativität gegenüber, und zu wissen, dass meine Lieder gehört werden und anders sind, ist wirklich die größte Belohnung, die ich mir als Künstler vorstellen kann.

Du nimmst Filme, deren Rechte bei Disney oder anderen Firmen liegen. Hast du schon irgendwelche Probleme bekommen, weil du ihre Arbeit für deine Remixe nutzt?

Bei meiner Arbeit gibt es sicher ein paar Fragen, die das Recht geistigen Eigentums berühren und würde ich Profit aus meiner Arbeit schlagen, müsste ich mich denen wahrscheinlich auch vor Gericht stellen. Das ist das grundlegende Problem der Remixkultur, aber das ist nichts neues. Wie viele Felder der Kunst, ist auch Musik eine Kunst, die sich entwickelt hat und seit ihrem Ursprung von der Verschmelzung der Ideen und dem Teilen der Energie lebt. Ich glaube nicht, dass Disney den Klang von Alice Stimme mehr schützen kann, als der Erfinder der Violine den Klang dieses Instruments unter Copyright stellen darf. Sollte mir eines Tages das Gegenteil bewiesen werden, wird mich das nur in der Einstellung bestärken, dass das Copyright heutzutage nur noch von Businessschergen als Mausefalle für Profit missbraucht wird.

Die Realität ist doch die, dass meine Werke nur zum Kauf der ursprünglichen Werke anregen und ich für mich oder einen anderen Dritten keinerlei finanziellen Gewinn erwirtschafte.

Was sind denn deine nächsten Projekte?

Das behalte ich für mich. Expectations don’t fly with me. Aber ich glaube ich gebe meinen Hörern einen Tipp: Geht rüber auf meine MySpace Seite oder zu Youtube und guckt euch meinen Banner, da findet ihr Hinweise auf mein nächstes Release. Vielen Dank an alle für ihre großartige Unterstützung!

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Erste Szenen aus Wickie und die starken Männer

Ihr werdet lachen, aber ich hab gestern tatsächlich ein Myspace Profil angelegt. ((Allerdings nur zwecks Interviewkontaktaufnahme)) Ja, die Community für abgehalfterte Nachwuchsband und semiexhibitionistische Teeniegirls gibt es noch. Und sie gibt sich alle Mühe nicht gänzlich an Relevanz zu verlieren.

Da wird zum Beispiel ehemaligen MTV-Moderatoren ein Zuhause geboten, wie Markus Kavka mit seiner Serie „Kavka vs. The Web„.

Und als ich dann eben so durch das vollkommen unübersichtliche Videoaufgebot des SocialNetwork Dinosauriers forstete, stieß ich auf das, was ich in der Überschrift schon verraten habe: Erste Szenen aus Michael „Bully“ Herbigs kommenden Film „Wickie und die starken Männer“.

Szene: WICKIE und die starken Männer (01)

Ich muss sagen, dass ziemlich gespannt bin auf den Film. Denn erstmal war das dazugehörige Schauspielersuchen die einzige unterhaltsame, wirkliche witzige und erfrischend andere Casting Show im deutschen Fernsehen. ((Wie ich vor grauer Urzeit in meinem Blogdinosaurier bemerkte))

Szene: Wickie und die starken Männer (02)

Was man da jetzt sehen kann sieht schon mal sehr gut aus. Die Kostüme und Kulissen sind absolut liebevoll und nah am Vorbild. In den Szenen ist jetzt Gagmässig noch kein Megabrüller dabei, aber erstens war Wickie ja auch keine Comedy-Serie und 2. ist das vielleicht auch ganz gut so, denn nichts ist schlimmer als Filme, die in ihren Trailern alle guten Gags vorweg nehmen und dann beim tatsächlichen betrachten entsprechend lahm wirken.

Szene: Wickie und die starken Männer (03)

Szene: Wickie und die starken Männer (04)

Ganze 13 Szenen kann man sich auf Myspace vorab anschauen, aber da die kruden Videofunktionen des blink-bling-glitzer Netzwerkes keine Playlisterstellung erlaubt, und die späteren Szenen für meinen Geschmack schon etwas zu viel von der Handlung verraten, hier mal die ersten paar Szenen. Wer weiterschauen will, guckt hier.

Szene: Wickie und die starken Männer (05)

Szene: Wickie und die starken Männer (06)

Der gesamte Film, also alle Szenen ohne Lücken, kommt dann am 09. September in die Kinos, wie gesagt ich bin gespannt, immerhin ist das WICKIE! ((Und der neue Bully-Film))

Achso, der offizielle Trailer zeigt dann doch noch ein paar mehr Witze, bzw. wie diese vorraussichtlich den Film über funktionieren:
WICKIE und die starken Männer. Kinostart 09.09.09!

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Lego-Klötzchen Musik Video

Wu-Tang Lego Clan

Das Wu-Tangs Clan Video zu „Da Mistery of Chessboxin'“ wurde von Davo komplett in Lego nachgebaut. Ziemlich cool. Wer nicht glaubt, dass er das alles korrekt gemacht hat findet hier noch einen Bild für Bild Vergleich.

[via Jeriko]

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Musik

Ein kleines Stück Deutschrap Geschichte

Eko Fresh ((Affiliate Link)) hat viel durchgemacht. Er hatte einen kometenhaften Aufstieg aus dem kleinen Mönchengladbach bis „raus in die Welt“ bzw. die Charts. Er wurde mit von Kool Savas von einem der besten deutschen Rapper unterstützt, dann kam der Bruch mit dem Meister. Seine Pop-Zeit mit L.O.V.E. und dem von ihm geschriebenen Catterfeld Hit ‘‘Du hast mein Herz gebrochen“.Durch den Ausverkauf verlor er Credibility in der HipHop-Gemeinde, die erst durch das legendäre Battle mit seinem Ex-Mentor Savas annähernd wieder herstellen konnte. Dann wieder Eko Fresh Seite an Seite mit Bushido, Eko als Gangster. Wieder ein Bruch. Eko hörte auf mit Rappen.

Jetzt ist er noch einmal „back“ und will mit „Jetzt kommen wir wieder auf die Sachen“ zurück zu den Anfängen angelehnt, an seine erste EP „Jetzt kommen wir auf die Sachen“. Genauso heisst auch eine Doku über Eko, in der er seinen Werdegang rückblickend beleuchtet. Und wenn man sich die einzelnen Stationen anguckt wir klar, dass es mehr ist als die Dokumentation über einen Rapper. Es ist viel mehr ein Film über die einzelnen Stationen und die Entwicklung des Deutschen HipHop in den letzten Jahren, deren Teil Eko imm war. Mal seiner Zeit voraus, mal hinterher, mal einfach angepasst, aber immer ein Teil.

[via]

Jetzt kommen wir wieder auf die Sachen“ erscheint am 21. August 2009.


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Der King of Pop lebt!

Darüber hinaus ist das Beweis genug dafür, dass er auch niemals sterben wird.    [via farbwolke]

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Fight Club – Das Buch von Chuck Palahnuik

Was fällt dir zum Namen „Fight Club“ als erstes ein? Film. Brad Pitt. Edward Norton. Tyler Durden. Marla. Chuck Palahnuik. Und schon fragt die Hälfte „Wer?“ und die andere Hälfte sagt „Der Autor des Buches“ – „Fight Club gab es als Buch?“

Das Vorwort im Fight Club Buch

Und schon sind wir mittendrin im Vorwort des Fight Club Buches. Denn wer kennt dieses Problem besser als der Autor selbst? Eben. Und so beginnt Chuck Palahnuik aufzulisten: Ja, zu Fight Club gab es ein Buch.

“Bevor es den Film gab…bevor Donnatella Versace Rasierklingen in Männerkleidung einnähte und das den Fight Club Look nannte…bevor Gucci-Models ohne Hemd und mit Veilchenaugen, blutig und bandagiert über den Laufsteg gingen…bevor junge Männer sich mit Lauge oder Sekundenkleber Kussmünder in die Hände ätzten…bevor junge Männer in aller Welt offizielle Anträge stellten, ihren Namen in ‚Tyler Durden‘ zu ändern…” – es geht seitenweise weiter.

Und noch mehr erfahren wir über die Wurzeln des Fight Club – es war eigentlich nur eine Kurzgeschichte. Im Mittelpunkt eine Prügelei und eine Firma, die sich nicht um den Gesundheitszustand des Protagonisten schert. Am Ende nur eines von insgesamt 30 Kapiteln.

Zum Inhalt will ich gar keine großen Worte verlieren, wahrscheinlich kennt jeder den Film, große Unterschiede gibt es im Fight Club Buch nicht. Der Stil ist extrem nahe am Film, von der ständigen direkten Ansprache „Du erwachst auf Sky Harbor International“ bis hin zur Readers Digest-Parodie „Ich bin Joes wütender Gallengang/ knirschende Zähne/ entzündete, geblähte Naselöcher/ etc.“ ist die erzählerische Umsetzung nahezu 1:1 gelungen.

Nur zu gern wird Tyler Durdens Monolog, im Buch aus dem Mund eines Mechanikers wiedergegeben, über die Situation der Menschheit zitiert:

„Ich sehe die stärksten und klügsten Menschen, die je gelebt haben, und diese Menschen zapfen Benzin oder servieren Essen. […] Die Werbung lässt diese Menschen nach Autos und Kleidern jagen, die sie nicht brauchen. Ganze Generationen haben bis heute in Jobs gearbeitet, die sie hassen, nur damit sie kaufen können, was sie gar nicht brauchen. Wir haben in unserer Generation keinen Krieg oder eine große Depression. Was wir aber haben, ist ein Krieg unseres Geistes. Wir haben eine große Revolution gegen die Kultur. […] Stellt euch vor, wir rufen einen Streik aus, und alle Leute verweigern die Arbeit, bis wir den Reichtum in der Welt neu aufgeteilt haben.”

Das Problem der Männlichkeit im Fight Club Buch

Besonders wären hier die Männer betroffen, da diese oft ohne Väter aufwuchsen und nun orientierungslos in der Welt herum irren. Palahnuik beschreibt eine Generation von Männern, die sich nach einer neuen Gesellschaft sehnen, nach neuen Regeln, einer neuen Verteilung der Spielkarten, einem Neubeginn. Zuerst umgesetzt im kleinen: Der Fight Club ist von der restlichen Gesellschaft abgeschirmt. Beruf, Aussehen, akademischer Grad und das Vermögen sind nichts wert. Nicht einmal der Sieg in einem Kampf lässt den Kämpfer an Wert gewinnen. Es regieren lediglich die Regeln des Fight Clubs.

Anschließend folgt die Umsetzung der Fight-Club-Philosophie auf eine höhere Ebene: Das Projekt Chaos bzw. Projekt Mayhem wird geboren. Eine Gruppe von Lemmingen hat unsagbaren Spaß daran, einfach die Regeln des Projekts zu verfolgen, und zwar mit einer so kritikresistenten Zielstrebigkeit und Hörigkeit, dass man meinen könnte, man hielte Morton Rhues „Die Welle“ in den Händen.“ Regel Nummer Eins: Es werden keine Fragen gestellt.“

Palahnuik zeigt damit ein weiteres Problem auf: nicht nur die aktuelle Gesellschaft, in der die Männer ihre Perspektiven und Berufungen zu verloren zu haben scheinen, sondern auch die Befriedigung, die aus einem gesellschaftlichen Umschwung gezogen wird und so groß ist, dass seine Richtigkeit und Zielsetzung nicht mehr hinterfragt, sondern lediglich euphorisch akzeptiert wird.

Und so gipfelt das Fight Club Buch schließlich in einem totalen Neubeginn. Unrealistisch? Ganz sicher nicht. Dass Palahnuik den Puls der Zeit traf, macht alleine das Vorwort mehr als deutlich. Eine unüberschaubare Masse an Menschen hat sich nach Fight Clubs gesehnt – ob dem Autor das bewusst war, ist nicht sicher. Ein Freund Palahnuiks äußerte demnach einst Bedenken, Menschen könnten eventuell Taten aus dem Buch nachahmen. Palahnuik entgegnete, er und sein Freund wären doch nur ahnungslose Nullen in der Provinz von Oregon und wüssten nicht, was für Millionen von Menschen vielleicht schon längst selbstverständlich wäre. Dass er damit Recht behalten würde, bestätigte ihm ein begeisterter Leser mit den Worten “Margaret Thatcher hat mein Sperma gegessen. Mindestens fünf mal…”

Und so ungern Künstler ihr Werk normalerweise erklären, umso dankbarer bin ich diesem hier für das Vorwort, das den “Fight Club” im Buch in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt.

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Bild: Teils CC BY-2.0 shutterhacks

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Social Media ist die neue Punk Musik


Interessante These, gefunden im Lummaland

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Reservoir Muppets

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Beatbox feat. Querflöte


Nathan „Flutebox“ Lee and Beardyman [via lumma.de]