Lange hat man nicht mehr von so vielen Agentengeschichten in den Nachrichten gehört wie zur Zeit. Lange stand das Verhältnis zwischen den USA und Russland so sehr im Fokus wie aktuell. Auch ein Wettrüsten mit Atomwaffen, dachten wir, hätten wir hinter uns gelassen. Doch ein Blick nach Pjöngjang oder auf die Nachrichten zu einer möglichen Auflösung des INF-Vertrages der die Einschränkung von Mittelstreckenraketen vorsieht, lässt ungute Erinnerungen aufkommen.
Erinnerungen an die sechziger Jahre, an ein Wettrüsten zwischen zwei Weltmächten und einen kalten Krieg. Der viele Höhepunkte kannte, aber einen besonderen hervorbrachte: Die Mondlandung.
„Aufbruch zum Mond“ – Ab 08. November im Kino
Genau diese Zeit lässt auch der neue Film von Damien Chazelle „Aufbruch zum Mond“ wieder aufleben. Gazelle begeisterte zuletzt mit „La La Land“ und „Whiplash“ und begleitet nun die Reise von Neil Armstrong (Ryan Gosling) zum Mond. Doch Chazelle zeichnet diese Reise ins All nicht als das militärische Wettrüsten. Der nationale Triumph rückt in den Hintergrund. Stattdessen erzählt Gazelle, die Geschichte von Neil Armstrong als persönliche Herausforderung. Ein Neil Armstrong der gebeutelt vom Krieg, sich von seinen Kindern verabschieden muss. Ganz konkret von seiner 2-jährigen Tochter, die an einem Hirntumor stirbt. Während die Wissenschaft ihm hier nicht helfen kann, schickt sie ihn gleichzeitig zum Mond.
Das Drehbuch stammt von Josh Singer, der unter anderem auch „Spotlight“ und „Die Verlegerin“ geschrieben hat. Neil Armstrong wird, wie bereits erwähnt gespielt von Ryan Gosling und so arbeiten Chazelle und Gosling nach „La La Land“ erneut zusammen. Seine Frau Janet Shearon wird verkörpert von Claire Foy und in die Rolle des Buzz Aldrin schlüpft Corey Stoll. „Aufbruch zum Mond“ läuft ab dem 08. November 2018 im Kino.
Mit 74 Kilobyte zum Mond und zurück
Die Apollo Mission war damals ausgestattet mit 74 Kilobyte Speicherplatz und vier Kilobyte Arbeitsspeicher. Zum Vergleich, das aktuelle iPhone XR kommt mit mindestens 64.000.000 Kilobyte Speicher und 3.000.000 Kilobyte RAM. Zum Mond kommt man damit zwar nicht nicht, aber interessanterweise sind es inzwischen ja nicht mehr rivalisierende Staaten die ins All streben, sondern einzelne Persönlichkeiten aus Silicon Valley. Allen voran Elon Musk mit Space X und Jeff Bezos mit Blue Origin.
Ob dieses Wettrennen uns eines Tages einen ähnlichen Höhepunkt einbringen wird, wie Neil Armstrongs erste Schritte auf der Mondoberfläche? „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Schritt für die Menschheit.“, waren seine ersten Worten auf dem Trabanten.
Ein Satz, den mir meine Deutschlehrerin einst ins Poesiealbum schrieb. Ein Satz, der mir als Schuldkind zeigte, wie ein Mensch, der persönliche Hindernisse überwindet die Menschheit nach vorne bringen kann.