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Wie Oliver Pocher über Lady Bitch Rays Fotzensekret stolpert

Donnerstag, 22.45, in der ARD. Oliver Pocher betritt nach 2-wöchiger Sendepause die Bühne.
Er eröffnet Schmidt&Pocher mit dem Wochen (äh 2-Wochen)- Rückblick. Er ist niveaulos wie immer.
Aber dafür ist er ja da. Um der Sendung die Schamlosigkeit zurückzugeben, die Schmidt schon lange verloren hat.

Lady Bitch Ray

Aber es war nicht Pochers Tag.

Der Wochenrückblick war noch okay. Er machte ein paar gute Sprüche über Franjo Pooth und die neuen Baby-Show mit Jana-Ina.
Er erfüllt seine Aufgabe. Doch dann betritt Harald Schmidt die Bühne. Und von Oliver Pocher ist nichts mehr zu sehen und noch weniger zu hören.
Er sitzt nur noch da, kommt mit Schmidts Tempo nicht mit, versemmelt vorgeschriebenen Gags. Er ist weniger als ein Manuel Andrack.
Und so hangelt sich die Show von Einspieler zu Einspieler, die mal mehr, mal weniger lustig sind.

Doch es wird für Pocher noch schlimmer.
Groß als gast angekündigt ist „Dr. Fotze“, wie Harald Schmidt sie liebevoll nennt. Besser bekannt als Lady Bitch Ray. Sie hatte ja schon bei Maischberger einen denkwürdigen Auftritt und offensichtlich hofft man bei Schmidt&Pocher auf einen ähnlichen Erfolg. Und Oliver hat sich diesen Gast gewünscht, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass er sie in der Show mit einigen guten Sprüchen zerlegen kann. Doch nicht mit Lady Bitch Ray.

Als Doktorandin, Schauspielerin, Sängerin, Modedesignerin, Rapperin angekündigt betritt sie die Bühne und übernimmt sofort das Ruder, indem sie sich demonstartiv auf Schmidts Sessel in der Mitte setzt. Nun wartet man darauf, dass ein Gespräch beginnt. Doch es kommt nix, etwas Geplänkel von Harald Schmidt und dann der deutliche Hinweis, dass sie eigentlich der Gast von Oliver Pocher ist. Doch der sitzt nur perplex auf seinem Stuhl, wohl immernoch fasziniert von dem tief ausgeschnittenen Outfit mit freier Sicht auf Lady Bitchs Allerwertesten.
Also nimmt Schmidt das Gespräch in die Hand, fragt ob er sie „Fotze“ nenen darf und spricht sie auf ihre Vorlesungen an der Universität in Bremen an. Auch hier kann Pocher nicht nachhaken, da er ganz offensichtlich, auch nach Lady Bitch Rays Erläuterungen, keine Ahnung hat, was Semiotik sein soll.

Doch langfristig kann auch Schmidt nichts mit ihr anfangen, da Rayhan Sahin die Angewohnheit hat, immer wenn sich ein anständiges Gespräch entiwckeln könnte schnell in ihre Lady Bitch Ray Rolle zurückzufallen und mit „Fotze, Schwanz und Vagina“ nur so um sich zu werfen. Und das ist nicht Schmidts Bereich, zu mal er von der Rapszene wahrscheinlcih noch weniger Ahnung hat als Oliver Pocher. Doch der sitzt weiter nur still da und ist von Lady Bitch Rays Kommentaren überrollt. Seine Stärke, normalerweise, Gesprächspartner mit sponaten Kommentaren auszuhebeln hat er heute wohl an der Gaderobe abgegeben. Sogar er, der sonst mit Schamlosigkeit nur so um sich wirft, scheint von Lady Rays Äußerungen nur peinlich berührt. Doch auch das ist noch zu steigern.

Zum Abschied hat sie den beiden nämlich noch Geschenke mitgebracht, Harald Schmidt überreicht sie eine Boxershorts mit der Aufschrift „Harald Bitch“ und Pocher übergeibt sie ein kleines Döschen mit ihrem „Fotzensekret – 2 Sonntagsproduktionen“. Das ist zu viel für Pocher er sitzt auf seinem Stuhl, stammelt „Vielen Dank“ und kämpft gegen das Rotwerden.

Peinlicher Pocher mit Lady Bitch Rays Möschen Döschen

Ein Glück betritt nun Maria Mena die Bühne und trällert ihren nächsten Song. Eigentlich könnter damit der Mantel des Schweigen über diesen peinlichen Abend gedeckt werden, doch Pocher ist sich seiner „Leistung“  wohl selbst bewusst und versucht mit einem letzten Kommentar Ergebniskosmetik zu betreiben. Mit Bohlenstimme kommentiert er den Auftritt der jungen Sängerin aus Norwegen, zunächst lustig, dann jedoch einfach beleidigend und darin gipfelnd das er versucht der Dame das eben von Lady Bitch Ray erhaltene Döschen weiterzureichen.
Jetzt platzt Harald Schmidt ob dieser Inkompetenz der Kragen und er beendet schnell mit den Worten: „Das ist jetzt aber völlig umcharmant, für so eine kleine miese Type, die, wenn sie Fotzensekret überreicht kriegt erstmal so klein ist mit Hut und dann ’nem ausländische Gast so reinsemmelt, der kein deutsch versteht. Das ist uncool. Oliver Pocher – Nächstes mal hat er’s begriffen.“

Pocher steht nur verdutzt da und weiß erst recht nichts mehr zu sagen. Eine Standpauke vom Meister, noch in der Sendung, damit hatte er wohl nicht gerechnet.

Umso erstaunlicher, wie wenig Wellen dieser Vorfall geschlagen hat. Entweder man hatte versäumt Bild vorher anzurufen, oder Oliver Pocher (Der Pochers Anpfiff auf Bild.de übernimmt) und Lady Bitch Ray, die die Bild Zeitung schon bei ihrem Rausschmiss von Radio Bremen auf ihrer Seite hatte, sind einfach zu gute Kunden. So kam nur am nächsten Tag geblubbert man fordere Zensur! Doch auch die Feuilletons hielten sich zurück. Dabei war das doch endlich der Beweis ihres Mantras: „Pocher ist zu niveaulos, ist kein 2. Andrack…“.

Oder zeigt sich hier wie irrelevant Schmidt & Pocher mit ihrem seichten Geplänkel über das Boulevard geworden sind?

Auf jedenfall hoffe ich, dass Pocher sich wieder zusammenreisst. Er hat schon deutlich besser ausgesehen in dieser Sendung und war in manchen Sendungen sogar Schmidt überlegen. Diesmal nicht, da war er nur Publikumsanheizer vor der Show.

Gespannt darf man sein, wie der Vorfall in dieser Woche aufgegriffen wird oder ob man versucht stillschweigen zu bewahren.

Das Thema in den Medien:

* FAZ zu diesem Vorfall
* Bild.de – Reflexschrei nach Zensur
* FAZ die 2.: Niels Ruf als beste Late Night und Schmidt als gelangweilter Onkel
* DWDL.de : Die deutsche Late Night ist tot – und das schon lange

Das Thema in der hiphop.de Blogosphäre:

* Lady Bitch Rays Auftritt über Spit-Tv anschauen
* O.P.T. über den Auftritt

P.S.: Lady Bitch Ray spielt aktuell in dem Kinofilm „Chiko“ Eine Rolle als Nutte.