Die Musik aus Videospielen von klassischen Instrumenten interpretieren zu lassen ist nun wirklich keine neue Idee, auf Youtube wimmelt es nur so von Super Mario auf der Querflöte, Tetris auf der Geige oder Zeldas Begleitmusik neu eingespielt.
Kein Wunder, verbringt man doch mit wenig Musik so viel Zeit und durch lebt innerhalb kürzester Zeit so viele Höhen und Tiefen, wie die Klänge die einen im Hintergrund eines Video Game Abenteuers begleiten.
Nun hat sich das London Philharmonic Orchestra der „größten Spielehits“ angenommen und sie neu interpretiert. Und das klingt absolut episch. Beim Hören wird einem erst bewusst, welche kompositorischen Meisterwerke sich in einigen Spielhits verbergen und das sie durchaus auch aus dem Pixelkontext gerissen funktionieren. Während man den klassischen Klängen lauscht durchläuft man im Kopf wieder so manches Abenteuer und wird sich der emotionalen Bindung, die Computerspiele über, die Spielzeit aufzubauen wissen, bewusst.
Die Arrangements sind dabei großartig: Jeder kennt den Angry Birds Ohrwurm und fängt man die Tetris Melodie zu summen an, kann man sich sicher sein, dass jeder im Umkreis einstimmt und einen anschließend für einen tagelangen Ohrwurm verflucht. Doch hier bleibt das London Philharmonic Orchestra nicht stehen. Zusammen mit Dirgient Andrew Skeet wurden viele der klassischen Stücke neu arrangiert. Besonders hörenswert ist hier das Tetris Arrangemet mit zahlreichen Variationen. Ein schmunzeln entlocken einem natürlich auch die Titel der Songs oder wer kann schon behaupten eine CD im Schrank zu habe auf der das Lied „ Call of Duty 4 – Modern Warfare: Main Menu Theme“ zu hören ist.
Apropos CD hier hat man sich leider zu wenig Mühe gegeben, zwar ist das Artwork großes Kino Videospiel, aber ein Booklet fehlt. Man hätte sich doch zumindest Informationen zu den Komponisten oder den einzelnen Spielen gewünst. Aber natürlich gibt es die Stücke auch längst zum digitalenDownload.
Ein durchaus lohnenswerter Weihnachtsgeschenktip also für all diejenigen Spieler, die sich die neusten Hits wie Battlefield 3, Call of Duty: Modern Warfare 3 oder Zelda: Skyward Sword schon im Schrank haben. Wundert euch aber nicht, wenn euer Freund beim nächsten Candle Light Dinner meint, ein Militärmarsch sein die passende Untermalung. Umgekehrt kann man vielleicht auch seinen Opa so in die Videospielwelt einführen und ungelogen sagen: „Schau, dass ist die Musik, die ich so höre.“
So ich muss jetzt erstmal die Tetris Melodie hören.
In einer Zeit, in der der 1000. Rapper über flache und schlechte Synthesizer Beats rappt, wie er unsere Mütter penetriert und er der Beste ist, tut es gut ein Album wie „Grau“ von Tua ((Affiliate Link )) zu hören.
Wer, wie ich, Tua auf seinem Weg verfolgt hat und seine musikalische Entwicklung und Ausflüchte gehört hat, der wird auf diesem Album alles finden, was er mag – außer schlechter Musik.
Nun will ich mit dieser Überschrift vom Geleisteten und von der Bedeutung für die HipHop-Welt Tua nicht mit Dr.Dre gleichstellen oder vergleichen. Aber er könnte die Persönlichkeit sein, die Rap auf einen ganz anderen Level bringt. Der Bahnen kreuzt und einen unvergleichlichen Stil prägt. Ein Vollblutkünstler einfach mit dem gewissen Etwas in seinen Produktionen.
Seit Jahren befindet sich deutscher HipHop in einer Schwarz-weiß Welt. Entweder geht es in Musik um sinnfreien Battle-Rap und eben dem so genannten „Gangster-Rap“ oder der Rest der sich davon völlig distanziert und sich nicht als HipHop sieht.
Man kommt sich als Rap-Liebhaber und –Hörer wie in einer Gesamtschule vor:
Die harten Straßenkinder der Hauptschule mucken in der Pause bei den reichen Müttersöhnchen des Gymnasiums auf. Die Realschüler ziehen ihr Ding durch. Unauffällig und fast langweilig stehen sie in der Ecke. Ab und zu kommen in paar neue auf die Schule. Tua ist zwar bei Leibe kein Neuling, aber seit er auf dem Pausenhof ist, steht er in seiner eigenen Ecke.
Sein Debutalbum „Nacht“ aus dem Jahr 2005 war seiner Zeit weit voraus. In einer Zeit, in der jeder „Aggro“ sein wollte, war Tua Tua. Er hat seinen eigenen Stil entwickelt und hielt sich nicht lange mit bisherigen stilistischen Grenzen auf. Für ihn musste ein Rap-Track nicht 2 mal 16 Bars mit Hook und harten Flow und krassen Texten sein. Er wollte auch nicht auf diese typischen Beats mit Scratches, High-pitched-Vocals ala Kanye West oder im Dipset-Style rappen. Er brachte Gesang, elektronische Einflüsse und Atmosphäre in seiner Lieder ein. Und wie oft es mir auch schwer fällt einen Rap-Track „Lied“ zu nennen, bei ihm passt es. Seine Musik ist eigen, es ist modern.
Und nach dem es fast schon ruhig um ihn wurde, brachte er im Jahr 2008 zwei kleine EPs raus, die als Vorgeschmack für sein zweites Soloalbum dienten. Im Februar war es so weit und „Grau“ erblickte das Licht der Musikwelt.
Grundsätzlich ist es zu empfehlen mit „Nacht“ einzusteigen, die „Inzwischen EP“ zu hören und dann „Grau“ in die Anlage zu werfen. Wer mit dem ersten Album schon nichts anfangen kann, der wird auch dem Rest nicht viel mehr abgewinnen. War Nacht noch ein wenig mehr Rap-lastig und hielt sich im gewissem Maße an die Spielregeln des Geschäfts, so geht Grau mit Rückenwind aus diesem Rahmen raus.
Hier kommt jetzt aber kein Review. 3 Gründe dafür:
Es gibt einfach schon zu viele.
Die Platte steht für sich selbst. Es ist fast schon einzigartig und wenn ihr Hintergründe und Geschichten zu den Songs wollt, dann…
Jedoch will ich trotzdem ein persönliches Wort zu dem Album als Gesamtpaket verlieren:
Wer wirklich HipHop Musik mag, mit Betonung auf Musik, der bekommt hier auf jeden Fall ein komplettes Album. Ein Langspieler, auf dem es zur jeder Stimmung und jeder Laune einen passenden Beitrag gibt.
Und wer weiß, vielleicht findet Tuas Karriere ja auch den Weg nach ganz oben. Wenn er sich treu bleibt, auf sein Herz hört und an die Musik denkt, dann werden wir noch sehr viel von dem Herrn hören… verdient hat er es wahrlich.
Was in den 80er Jahren mit Hilfe von Synthesizern seinen Anfang nahm und damals als Belgeitung für Gitarren benutzt wurde (das klang teilweise wohl gemerkt gut!), in den 90ern dann unkontrolliert losgelassen wurde, wird jetzt professionell betrieben: Die Rede ist von elektrischer Musik.
Elektrische Musik hat durchaus ihre Daseinsberechtigung, Rapper konzentrierten sich auf ihre mal mehr, mal minder guten Texte, aber die standen eben im Vordergrund, der Beat war nur passende Begleitung zu einem Stück Poesie. Mit Blümchen war das in den 90er Jahren extrem: Stumpfe Texte in Verbindung mit Gewaltsamen Soundeffekten. Und auch wenn heute alle sagen: Das Zeug hätte keine Chance, das sei reiner Trash. Die Früchte dieser Musik ernten wir heute. Das alles wird jedoch nicht mehr im exzessiven Stil betrieben, elektrische Musik nimmt langsam Form an, bekommt Melodie. ELECTRO, das ist das neue Ding.
Ein Klavier ist im Prinzip nichts anderes, als ein Gerät voller Sampler. Alles was der Mensch bedient, sind sozusagen mehrere Regler/Tasten – mal einzelnd mal auf einmal. Und so entsteht ein Musikstück. Und wohlgemerkt, genauso ensteht elektrische Musik. Nur statt dem Klavier, nutzt man den Computer.
Ob diese Art von Musik gut oder schlecht ist, das liegt ganz klar im Ohr des Zuhörers. Für mich ist elektrische Musik seelenlos.
Wenn man 20 Leuten befiehlt „Alle meine Entchen“ auf dem Klavier zu spielen, wird jedes Lied anders klingen. Zwar werden große Unterschiede nicht hörbar sein, der andere spielt es schneller, der andere langsamer, je nach subjektiver Empfindung. Aber der Unterschied ist da. Gibt man 20 Leuten einen Synthesizer und befiehlt ihnen irgendein Lied zu spielen, wird es immer gleich klingen: Elektrische Geräte sind nicht nach Gefühl zu bedienen, sie sind immer stumpf. Und damit meine ich nicht, dass sie schlecht sind, im Gegenteil: Gezielt eingesetzt können Synthesizer einen wunderbaren Klang ergeben. Aber sie reagieren nicht auf Druckstärke, Spielgefühl oder ein Zittern im Finger.
Elektrische Musik wird immer beliebter. Statt dass sich 4 Jungs in der Garage treffen um einmal Rock’n’Roll zu sein, trifft man sich vorm heimischen PC und bastelt Sampler zusammen. Das mag ja super klingen, aber mich persönlich würde stören, dass nicht ich diese Kläge erzeuge. Es ist eine Abfolge von bereits vorgegebener Sachen. Wie oben schon erwähnt: Das Klavier oder die Gitarre macht es nicht anders, rein technisch betrachtet. Aber beim Spielen eines Stücks auf dem Klavier macht man mehr, als nur draufhauen, als es irgendwie klingen zu lassen. Man steckt ein Stück Seele rein – und es klingt individuell, man erzeugt einen eigenen Klang.
Aber es wird so weiter gehen: Elektrische Musik wird immer erfolgreicher und Beliebter. Weil nun mal Musikprogramme billiger sind, als ein Instrument. Und wenn nicht: Schonmal ein Instrument illegal runtergeladen?
Elektrische Musik fordert keine Musikalischen Kenntnisse: Pentatonik oder Harmonielehre sind egal, wirkliche Melodien gibt es einfach nicht, man muss sich an keine Gesetze halten.
Die Künstlerin Sami Havia bringt große Musiker von Nirvana bis Erykah Badu zurück auf Tape. Und zwar indem sie genau diese Tapes als Leinwand benutzt, um einige der berühmtesten Plattencover darauf zu bannen.
Die Musikindustrie jammert, wie schlecht es ihr geht. Sie verkauft schlecht. Deswegen werden keine neuen Künstler oder Bands mehr aufgebaut, sondern man begnügt sich bei den Majorlabels mit Retortenbands aus Castingshows oder der Nachahmung erfolgreiche erprobter Konzepte.
Für mich unverständlich, denn schließlich gibt es in den einzelnen Szenen Hypes, die man nur rechtzeitig aufgreifen müsste. Diese Hypes würden es erheblich leichter machen, neuen Künstler zu etablieren und so nicht nur kurz-, sondern auch langfristig Profit zu erwirtschaften. Denn diese Künstler haben oft schon eine erhebliche Fanbase und Bekanntheit in der Szene und suchen nur einen Partner um ein Album zu veröffentlichen. Man müsste hier nur im richtigen Moment zuschlagen. Ich möchte einmal an 3 Beispielen der letzten Jahren aus der HipHop-Szene zeigen, was ich meine.
1. Bahar
Bahar, war eine viel versprechende Künstlerin. Ehemals bei Bushido unter Vertrag, trennte sich im Streit von dessen Label ersguterjunge.
Durch ihren Vertrag bei ersguterjunge und die unfreundliche Trennung, inklusive kleiner Sticheleien von beiden Seiten, im Anschluss war sie in der Szene schon ein Begriff.
Doch sie bietet noch mehr Pluspunkte: Zum einen geschah das Ganze zu einem Zeitpunkt, als Frauenrap in Deutschland das nächste big thing hätte werden können. Ausserdem ist Bahar jemand, der eine sehr interessante Geschichte zu erzählen hat. Zu der Aussenseiterposition Frau im Rap, kam noch die Dimension als Migrantin aus dem Iran. Nicht umsonst gab es damals eine mehrstündiges Feature über sie bei SWR2/DasDing. Kostenlose Promo. Weiter hatte sie, nach meinen Informationen auch schon ein quasi fertig produziertes Album auf dem Tisch liegen. Der perfekte Moment für ein Major einzusteigen.
Was geschah stattdessen?
Nach anfänglicher Aktivität in ihrem Fanforum und der Versprechung man habe auch ein Label gefunden wurde es still um Bahar. Sehr still.
Bis vor wenigen Monaten, als sie wieder mit einer recht einzigartigen Aktion auf sich aufmerksam machte: Sie wollte spenden sammeln, um ihr Album selbst rausbringen und produzieren zu können. Gleichzeitig veröffentlichte sie inzwischen 9 Videos, in denen sie ihren Werdegang und vor allem die Streitereien mit den verschiedenen Künstlern und Labels in ihrer bisherigen Karriere erzählte.
Auch hier wurde wieder ein Buzz erzeugt. Die Foren quollen anfangs über, ob der heiklen Geschichten und der momentane Spendenstand von 4200€ zeigt auch, das hier immer noch eine Fanbase im Hintergrund bereit steht. Doch ein Major ist weiter nicht in Sicht.
2. Sentino
Sentino galt lange als der „beste ungesingte Rapper“. Auch er war durch Features und anschließendem Beef mit Kool Savas in der Szene bekannt. Er kam dann als Zugpferd bei dem Independent Label 5-vor-12 unter. Er veröffentlichte 2 Mixtapes, die ihm
eine noch größere Fanbase bescherten und sich auch durchaus ordentlich verkauften. Daraufhin galt sein Debütalbum als eines der misterwarteten in der Szene. Der perfekte Moment für ein Major einzusteigen.
Was geschah stattdessen?
Angeblich gab es für das Debütalbum auch Verhandlungen mit einem Majorlabel, doch daraus wurde dann nichts. Also releaste 5-vor-12 das Album „Ich bin deutscher HipHop“ ohne große Unterstützung im Rücken und floppte. Die Erwartungen an die Verkaufszahlen wurden bei weitem nicht erfüllt. Die Promoleistung des Labels ist bis heute mehr als fraglich, was dazu führte, dass sich Sentino von dem Label trennte und sich dieses schließlich ganz auflöste.
Heute ist Sentino irgendwo im Ausland, seinen genauen Aufenthaltsort kennt man nicht. Er meldet sich nur ab und zu mit einer Myspace Botschaft.
3. Lady Bitch Ray
Wohl eine der bekanntesten Rapperinnen Deutschlands ohne Deal. Schließlich sorgte sie schon mehrfach für weitreichende Skandale. Die Medien stürzten sich auf die polarisierende Pornorapperin. Erst sorgte ihr Auftritt bei Maybritt Illner für einen Eklat und dann jener legendäre bei „Schmidt & Pocher“, unter dessen Imageschäden Oliver Pocher bis heute leidet. Wieder kostenlose Promo. Ihr Name war in aller Munde. Weiterhin wurde sie regelmäßig von den „taffs“ dieser Welt begleitet, wenn man mal wieder einen bisschen versauten und dreckigen Beitrag zum empören brauchte. Der perfekte Moment für ein Major einzusteigen.
Was geschah stattdessen?
Eine Internetsingle ist alles, was Lady Bitch Ray bisher veröffentlicht hat. Sie ist nur über die einschlägigen Musikportale downzuloaden. Ansonten gibt es wohl noch Pläne für ein Buch und eine Klamottenlinie, wie diese realisiert werden sollen, ist allerdings unklar. Bei Lady Bitch Ray hat sicher ihr negatives Image die Majorlabels abgeschreckt hier mit einzusteigen und die Angst vor einer möglichen Indizierung ihrer Songs. Das hätte die Gewinnmarge natürlich geschmälert. Aber im Musikbusiness wird doch sonst vor keiner Schweinerei zurückgeschreckt.
Meine abschliessende Frage also: Warum verpassen die Major Labels solche Gelegenheiten? Fehlen ihnen gute Talent Scouts? Leute die ihren Finger am Puls der jeweiligen Szenen haben? Oder sind selbst solche Investitionen inzwischen zu Risikoreich?
Müssen wir jetzt auf ewig Songs und Künstler ertragen, die nach dem immer gleichen Rezept funktionieren?
Lang‘ ist es noch nicht her, da mussten wir unzählige Jahresrückblicke über uns ergehen lassen, durften die „25 emotionalsten Momente 2008“ ertragen, nur um zwei Sachen festzustellen: Sonja Zietlow gehört nicht ins Fernsehen und 2008 war ein Jahr, wie jedes Andere, mit Höhe- und Tiefpunkten. Und auch im Bereich der Musik, tat sich kein sonderlicher Fortschritt, lediglich der Trend der letzten Jahre, also Electro, wurde so lange befolgt, bis unser Herz sich an den Rhythmus anpasste und wir mit einem Herzschlag wie ein Anabolikaschluckender Bodybuilder durch die Landschaften dieser Welt gingen. Sprich: Lassen wir 2008 sein, es ist vorbei und es wird nicht wieder kommen. Doch was kommt – in musikalischer Hinsicht – auf uns zu?
Und blicken wir in die Musikpresse hinein, können wir sehen: 2009 wird – wie die beide anderen Jahre zuvor – elektrisch. Besonders hervorgehoben durch das britische Hypemagazin NME wird La Roux und auch der Musikexpress erwähnt sie in der Kolumne Bandwatch. Selbstverständlich ist Elektro geschmackssache und ebenso La Roux’s Single „Quicksand“ zu bewerten gehört in einen objektiven Bericht einfach nicht hinein, aber da dieser Artikel bereits subjektiv verseucht ist, kann nur gesagt werden: Das Lied ist gar nicht so schlecht.
Noch nicht wirklich berühmt, aber bereits seit Oktober mit erstem Album, kommen Garda daher. Selbst im Independent-Bereich hört man nicht viel von ihnen. Als ob sie meine Gedanken gehört hätten und reagierten, nannten sie ihr album „Die, Technique, Die“. Und der Name ist Programm: Größtenteils akkustische Folklieder prägen das Gesamtkonzept der Platte. An einigen Stellen erinnern sie ein wenig an Bright Eyes. Die Musik selbst dürfte Massenpublikumsuntauglich sein, doch zumindest in der Szene dürfte Garda bekannt werden.
Dies alles beruht nur auf Spekulationen, wer weiß, ob Garda plötzlich die Charts stürmt, und La Roux nur in den dunkelsten Ecken in jedem siebten Plattenladen auftaucht, wo Archäologen in Äonen von Jahren dieses Album ausgraben, verstaubt und verdreckt und es dann als die Anfänge der Klassischen Musik bezeichnen?
Was man – halbwegs sicher – sagen kann ist, welche Alben uns erwarten. Besonders im „alternativen Rock“ dürften die ersten Monate dieses Jahr interessant ausfallen. Da ist Beirut, da ist Phoenix, da ist Peter Bjorn & John. Letztere haben übrigens Kanye West ihr erstes Lied geschickt, das dann trotz hämmungsloser Vorfreude mehr als miserabel ausfiel. Und als besonderes Schmankerl dann im März dürfte das heiß erwartete Yeah Yeah Yeahs Album ausfallen. Dann noch natürlich die Indie-Ikonen Franz Ferdinand, Mando Diao und Art Brut. Auf letzte darf man sich wirklich freuen!
Unkommentiert, aufgrund von Unkenntnis, belasse ich die Elektroszene und nenne ein paar Künstler, deren Namen ich kenne: The Prodigy, Pet Shop Boys (ohoh, die Oldies kommen!) sowie MSTRKRFT und Whitest Boy Alive.
Nach einigen Jahren in Abwesenheit wird übrigens Dr. Dre zurückkehren, zumindest sagen das die Gerüchte. Sicher hingegen ist das Erscheinen von „Relapse“, Eminems neustes Werk nach dem eher schwachen „Curtains“. Und auch OutKast kommen nach ihrem Grammy O.S.T. und Film „Idlewilde“ zurück und bringen was neues ans Tageslicht. Ähnlich wie bei Mos Defs neustem Hiphop-Werk ist Vorfreude fast schon vorprogrammiert.
Eine Liste aller erscheinenden Alben kann man sich übrigens bei laut.de anschauen.
Wenn diese Frage gestellt wird, mündet sie normalerweise in einen mehr oder weniger gelungenen Witz. Doch auch bei Paul Carrack ist sie mittlerweile Programm. Die ganze Welt singt seine Songs, aber auf der Straße erkennst du ihn nicht! Vielleicht denkst kurz mal nach, den kenne ich doch von irgendwo her, aber dass es sich um Paul Carrack handelt, darauf kommst du wahrscheinlich nicht. Es hat selbstverständlich auch seine Vorteile weiterhin regelmäßig ungestört seine Musik unters Volk zu bringen.
Glaubt mir, fast jeder von uns hat Paul Carrack schon im Radio gehört, vor allem mit dem Titel „Over my shoulder“. Allerdings hier mit der Band Mike & The Mechanics, die von Genesismitglied Mike Rutherford gegründet wurde.
Paul Carracks Musik ist nämlich leicht erklärt, wohlfühlen und entspannen heißt das Zauberwort. Musikalische Überraschungen sollte man aber nicht erwarten, denn er macht auf seinem neuem Album „I Know That Name“ genau das was er sonst macht, gute Musik.
Wer eine Kostprobe seines Könnens haben möchte, kann sich hier einen kostenlosen Song zur Gemüte führen.
Ab 19.00Uhr gibt es auf http://kingbushido.de das Video zu Bushidos neuer Single „Für immer jung“. Über diesen Song wurde ja vorher schon viel gredet, da er den Schlagerstar Karel Gott featured. Eine durchaus ungewöhnliche Kollaboration für einen Gangsterrapper. Aber der Song „Für immer jung“ ist auch aussergwöhnlich.
Den er handelt nicht von Problemen aus dem Ghetto, die nur die harten Gangster nachvollziehen können, von Drogen verticken oder Schlägererein. Sondern
von einem Problem, dem wir uns alle stellen müssen und einem uralten
Thema in der Lyrik.
Der eigenen Vergänglichkeit und der Vergänglichkeit der Eltern. Das weder sie noch wir „für immer jung“ bleiben.
Bushido wird auf diesem Lied endlich mal wieder persönlich und schafft es so
mich mal wieder zu faszinieren und mitfühlen zu lassen. Er lässt einen seine eigene Betroffenheit durch die Krankheit seiner Eltern spüren und schafft es einen in die Kindheit zurück zu versetzen. Und Karel Gott nimmt die Position des Alten ein. Der auch die Moral singt:
Genieße dein Leben und jeden Moment, denn schließlich bist du nicht „für immer jung“.
Ich finde den Song großartig, den er sorgt dafür, dass ich mich nicht länger schämen muss, zu sagen: „Ich habe dereinst die größte Bushido-Fanpage ins Leben gerufen.“
P.S.: Gespannt bin ich ja was diese Zusammenarbeit kommerziell für Auswirkungen hat, ob Bushido es schafft mit Karel Gotts auch andere Schichten zu erreichen und ob er zum Beispiel auch mehr Radioairplay bekommt.
UPDATE: Also ich muss schon sagen, dass Video ist eines der schönsten Mercedes Werbespots seit langem. Das dürfte sich kommerziell ja schon mal gelohnt haben.