Was in den 80er Jahren mit Hilfe von Synthesizern seinen Anfang nahm und damals als Belgeitung für Gitarren benutzt wurde (das klang teilweise wohl gemerkt gut!), in den 90ern dann unkontrolliert losgelassen wurde, wird jetzt professionell betrieben: Die Rede ist von elektrischer Musik.
Elektrische Musik hat durchaus ihre Daseinsberechtigung, Rapper konzentrierten sich auf ihre mal mehr, mal minder guten Texte, aber die standen eben im Vordergrund, der Beat war nur passende Begleitung zu einem Stück Poesie. Mit Blümchen war das in den 90er Jahren extrem: Stumpfe Texte in Verbindung mit Gewaltsamen Soundeffekten. Und auch wenn heute alle sagen: Das Zeug hätte keine Chance, das sei reiner Trash. Die Früchte dieser Musik ernten wir heute. Das alles wird jedoch nicht mehr im exzessiven Stil betrieben, elektrische Musik nimmt langsam Form an, bekommt Melodie. ELECTRO, das ist das neue Ding.
Ein Klavier ist im Prinzip nichts anderes, als ein Gerät voller Sampler. Alles was der Mensch bedient, sind sozusagen mehrere Regler/Tasten – mal einzelnd mal auf einmal. Und so entsteht ein Musikstück. Und wohlgemerkt, genauso ensteht elektrische Musik. Nur statt dem Klavier, nutzt man den Computer.
Ob diese Art von Musik gut oder schlecht ist, das liegt ganz klar im Ohr des Zuhörers. Für mich ist elektrische Musik seelenlos.
Wenn man 20 Leuten befiehlt „Alle meine Entchen“ auf dem Klavier zu spielen, wird jedes Lied anders klingen. Zwar werden große Unterschiede nicht hörbar sein, der andere spielt es schneller, der andere langsamer, je nach subjektiver Empfindung. Aber der Unterschied ist da. Gibt man 20 Leuten einen Synthesizer und befiehlt ihnen irgendein Lied zu spielen, wird es immer gleich klingen: Elektrische Geräte sind nicht nach Gefühl zu bedienen, sie sind immer stumpf. Und damit meine ich nicht, dass sie schlecht sind, im Gegenteil: Gezielt eingesetzt können Synthesizer einen wunderbaren Klang ergeben. Aber sie reagieren nicht auf Druckstärke, Spielgefühl oder ein Zittern im Finger.
Elektrische Musik wird immer beliebter. Statt dass sich 4 Jungs in der Garage treffen um einmal Rock’n’Roll zu sein, trifft man sich vorm heimischen PC und bastelt Sampler zusammen. Das mag ja super klingen, aber mich persönlich würde stören, dass nicht ich diese Kläge erzeuge. Es ist eine Abfolge von bereits vorgegebener Sachen. Wie oben schon erwähnt: Das Klavier oder die Gitarre macht es nicht anders, rein technisch betrachtet. Aber beim Spielen eines Stücks auf dem Klavier macht man mehr, als nur draufhauen, als es irgendwie klingen zu lassen. Man steckt ein Stück Seele rein – und es klingt individuell, man erzeugt einen eigenen Klang.
Aber es wird so weiter gehen: Elektrische Musik wird immer erfolgreicher und Beliebter. Weil nun mal Musikprogramme billiger sind, als ein Instrument. Und wenn nicht: Schonmal ein Instrument illegal runtergeladen?
Elektrische Musik fordert keine Musikalischen Kenntnisse: Pentatonik oder Harmonielehre sind egal, wirkliche Melodien gibt es einfach nicht, man muss sich an keine Gesetze halten.
18 Antworten auf „Der Tod der Instrumente“
http://tinyurl.com/cl9772 "Tod der Instrumente": Nun auch auf netzfeuilleton.de: Eine Abrechnung mit elektronischer Musik.
Elektrische Musik hat keine Seele und ist "Der Tod der Instrumente", meint @commanderurin: http://tinyurl.com/cl9772
was für ein schwachsinn
Totaler Blödsinn.
Und: Bei 12tonmusik gibt es auch keine „echten Gesetze“, trotzdem würde der Auto sie wohl niemals als „mindere Form der Musik“ ansehen, mit seinem Pseudointellektuellen Gehabe.
Es steht nirgends geschrieben, elektrische Musik sei minder zu bewerten, auch wenn es im Artikel so rüberkam – dann bitte ich um verzeihung.
Und ich möchte nicht sagen, dass elektrische verboten gehört o.ä., ich höre sie selbst auch.
Es ging eher darum: Kann ich mich als Musiker damit abfinden nicht selbst diese Klänge erzeugt zu haben?
Und weil die Musik ohne Gefühl erzeugt wurde, sprich, meine Empfindungen können auf den Ton keinen Einfluss nehmen, er klingt gleich, bedeutet es nicht, dass diese Musik nicht gut klingen kann, oder Emotionen hervorrufen kann.
Ich glaube, der Artikel ist ungefähr… zehn Jahre zu spät? Fünfzehn? Und das Sterben der Instrumente, wie es Ende der 90er proklamiert wurde, fand auch nicht statt. Im Gegenteil: Hast du dich mal informiert wie viele geile Garagenbands es heutzutage gibt, die ohne Plattenvertrag durch Deutschland touren und in Eigenregie CD’s rausbringen?
Ob nun in Kapellen gemuckt wird, in Bands, in Chören – in Schulen… wo das Angebot ansprechend ist, findet sich immer Nachwuchs.
Noch nie war die Szene pluralistischer. Waren die Grenzen der Stile so schwammig. Natürlich kann man daraus die Kritik ziehen, dass unsere Zeit momentan keinen eigenen Stil hervorbringt sondern nur zusammenwürfelt (Stichwort Individualität!) und rezipiert (Google mal nach MBWTEYP oder nach den alten The Robocop Kraus oder nach Captain Overdrive).
Aber dass die Instrumente aussterben? Hehe…
es heisst erstens elektronische musik, nicht elektrische musik. das hat auch seinen guten grund, vielleicht solltest du mal nach den begriffen elektrisch und elektronisch googlen, um dir den unterschied klar zu machen.
und zweitens macht dieser artikel absolut keinen sinn.
schlimmer aufbau, keine struktur, und dein hauptargument zieht nicht.
es gibt anschlag dynamik, es gibt genau wie beim klavier pedale, und solange sie nicht quantisieren, wird auch ein am synthesizer gespielter song bei vier personen vier mal anders klingen.
ich bin kein freund elektronischer musik, aber das liegt eher am sound als an vermeintlicher leblosigkeit.
von daher setzen sechs, und in zukunft erstmal mit dem besprochenen thema auseinander setzen, dann lernen wie man einen kommentar schreibt, und erst dann anfangen zu publizieren.
Abgesehen davon, daß die Bezeichnung „elektrische Musik“ nicht sehr sinnvoll ist, weil immerhin Jimi Hendrix ohne Strom auch doof dagestanden hätte:
Hier scheint sich jemand nicht wirklich lange mit dem Thema beschäftigt zu haben.
Zum einen: Selbstverständlich können moderne Synthesizer verschiedene Anschlagstärken unterscheiden.
Zum anderen: Ich kann persönlich zwar auch nicht viel mit der Musikrichtung anfangen, aber dieser Argumentation folgend wäre ein Fotograf kein Künstler, weil er nur ohnehin Bestehendes ablichtet. Und eine Collage wäre keine Kunst, weil da nur irgendwas bereits Existierendes zusammengeklebt wird.
Das ist offensichtlich Quatsch.
Musik sehe ich als Ergebnis einer kreativen Erzeugung auf geistlicher Basis. Ich bewerte also das Endergebnis und nicht die Art und Weise wie es entstand.
Der Artikel ist mal extrem schlecht, sorry!
Keine guten Argumente
Ja, habe ich mittlerweile auch eingesehen (;
Aber dann doch kein Grund zu löschen^^
Ganz falsch ist längst nicht alles, was du da schreibst, denn natürlich ist es ein Unterschied, ob ich einen Ton direkt mit meinem Körper über ein Instrument erzeuge, oder ob der Computer ihn erzeugt, weil ich einen Knopf drücke.
Bei Instrumenten und das führst du ja auch aus, klingt ein Lied jedesmal gespielt immer anders. Ich kann direkt den Klang beeinflußen, besonders betonen. Am Computer kann ich das auch, an diversen Reglern etc…
Dem wohnt schon eine andere Seele innne.
BTW: Schon mal ein Konzert gesehen, bei dem sich jemand mit seinem Computer auf die Bühne stellt und damit eine mordsmäßige Show abzieht?!
Sorry, wenn ich deinen Beitrag so lese merke, dass du absolut keine Ahnung von der Entstehung von jedweder Musik noch der Funktionsweise von Synthesizern hast! Ich finde dass äußerst bedenklich, dass du hier deine eigene Meinung unter dem Schirm eines seriösen Artikels verbreitest.
So wie ein analoges Instrument -meinetwegen das von dir angeführte Piano- auf verschiedene Arten gespielt werden kann, ist das selbstverständlich auch bei einem Synthesizer möglich. Dass es sogar so ist, dass der Klang, der einem Synthesizer entlockt werden kann, noch wesentlich mehr moduliert oder „personalisiert“ werden kann, werde ich im Folgenden darlegen.
Zunerst vergisst du in deinem Beitrag eine Unterscheidung zu treffen: Die der Klangerzeugung und die des verwendeten „Eingabewerkzeugs“.
Beim Klavier sind das immer die Tasten. Beim Synthesizer kann man selbstverständlich auch auf gewichteten Tasten mit der selben Mechanik eines Pianos spielen. Das „Eingabewerkzeug“ ist also vollkommen identisch. Bei Synthesizern gibt es sogar noch wesentlich mehr „Eingabewerkzeuge“ wie Modulationswheels, beührungssensitive Pads oder eigenwillige Arten wie den „Theremin“ oder das „Kaoss Pad“. Selbstverständlich wird der persönliche Stil beim Spielen von „alle meine Entchen“ auf einem Synthesizer genauso gut -wenn nicht sogar noch mit wesentlich mehr Möglichkeiten zu Veränderung- übertragen.
Was die Klangerzeugung selbst angeht, ist die des klassischen Pianos limitiert – sie lässt sich nur durch Öffnen des Deckels im Klang verändern.
Dem Synthesizer hingegen lässt sich -je nach Bauart- ein riesiges Spektrum unterschiedlicher Klänge entlocken.
„Den Synthesizer“ gibt es nebenbei nicht. Die Vielfalt der unterschiedlichen Synthesizer ist größer als die aller in einem klassisch instrumentierten Orchester. So viele unterschiedliche Funktionsprinzipien gibt es zur elektrischen Klangerzeugung.
Ich möchte noch bemerken, dass ich persönlich wirklich kein Fan von elektronischer Musik bin sondern beid er Arbeit im Studio den echten Musiker dem Plug In stets vorziehe.
Aber was hier verbreitet wird ist die unwissenschaftliche Meinung eines Laiens, der „irgendwo mal irgendwas“ gehört hat.
Eine Künstlerin, die noch echte Musik macht und vermittelt: PATRIZIA – Studentin der LMU Kunstwissenschaften
>> Bei 12tonmusik gibt es auch keine “echten Gesetze”, <<
Doch. Vor allem dort.
Aber generell: Ein erschreckend ahnungsloser Aufsatz. "Commander" vermutet sogar hinter der (schlichten) "Pentatonik" was Schlimmes. Und dann das andauernde "elektrisch" anstatt das, was er eigentlich meint: elektronisch.
Der Aufsatz kommt tatsächlich zu spät. Ich würde sagen: etwa 29 Jahre zu spät. Ich vermute, "Commander" ist einfach noch zu jung – und, sorry: auch ahnungslos – um sich ein Urteil zu erlauben.
Oh dieser Beitrag spricht mir so aus der Seele!
Danke dafür!
Ich denke genauso.
Immer wenn ích eine Produktion à la „Timbaland“ höre wird mir fast schlecht.
Da ist keine Seele, kein Gefühl, kein Herzblut (zu spüren).
Alles hört sich irgendwie gleich an…
Und ich als Schlagzeuger frage mich auch oft: Warum spiele ich überhaupt?
Na klar, es macht riesigen Spaß, aber diese elektronischen Musikproduktionen ersetzen mein Schlagzeug doch sowieso…
Oder die Gitarre, oder das Klavier, oder den Bass oder alle anderen Instrumente…
Selbst Künstler wie „Lady Gaga“ oder „Madonna“, die sich zweifelsohne eine geniale Band leisten könnten verzichten darauf.
Warum? Diese Frage konnte ich mir selbst noch nicht beantworten.
Traurig ist diese Entwicklung!
@Jay-J
Also, wenn man schreibt,
„Und ich als Schlagzeuger frage mich auch oft: Warum spiele ich überhaupt?
Na klar, es macht riesigen Spaß, aber diese elektronischen Musikproduktionen ersetzen mein Schlagzeug doch sowieso…“,
dann sollte man sich tatsächlich mehr mit Sudoku oder Häkeln beschäftigen.
Oder begreife ich einfach die große Wahrheit nicht, daß Herbie Hancock seine Seele mit „Rockit“ verloren hat? (Oder vorher Chick Corea, Miles Davis, abgesehen von den ganzen Leuten im weniger konservativen Bereich „Rock+Pop“)? Daß man mit dicken Sample Libraries jegliches „Naturinstrument“ überflüssig machen kann? Daß seelenloser Dung wie von Timbaland, „Lady Kaka“ und dergleichen auch als Flötenquartett mit Wasserballetbegleitung keine „Seele“ ausstrahlen könnte? (Kollegiale Grüße übrigens, wir sind sicher Experten im Spirituellen!)
Und solche alten Luschen wie Tschaikovsky, der Dinge komponiert hat, die er nicht selber spielen konnte- hätte der schon Rechenmaschinen gehabt, man wüßte heute wenigstens mit Sicherheit um seine Luschigkeit.
Traurig ist nicht diese Entwicklung, eher bedenklich ist die Trauer um eine nicht stattfindende Entwicklung. Cheer up mate, auch wenn vielleicht die Elektrifizierung von Bloc Party oder Editors ein Knieschuß gewesen ist, dafür war Thom Yorke für Zeitlosigkeit mit Strom gut.
(^^)v
yak
Ein Masterkeyboard reagiert auch auf Anschlagstärke! Dazu kommen Aftertouch, verschiedene Echtzeit-Controller und das Feingefühl im Timing, wenn man nicht grade den Groove durch Quantisierung kaputt hauen will. Wie soll da bitteschön die sogenannte „Individualität“ verloren gehen?
Natürlich klingen echte Instrumente immr besser als die „aus der Dose“. Dass aber plötzlich alles exakt gleich klingt, ist völliger Blödsinn. Glaubt mir das. Ich studiere Musikproduktion.