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Tua – Der deutsche Dr.Dre?!

In einer Zeit, in der der 1000. Rapper über flache und schlechte Synthesizer Beats rappt, wie er unsere Mütter penetriert und er der Beste ist, tut es gut ein Album wie „Grau“ von Tua ((Affiliate Link )) zu hören.

Wer, wie ich, Tua auf seinem Weg verfolgt hat und seine musikalische Entwicklung und Ausflüchte gehört hat, der wird auf diesem Album alles finden, was er mag – außer schlechter Musik.

Nun will ich mit dieser Überschrift vom Geleisteten und von der Bedeutung für die HipHop-Welt Tua nicht mit Dr.Dre gleichstellen oder vergleichen. Aber er könnte die Persönlichkeit sein, die Rap auf einen ganz anderen Level bringt. Der Bahnen kreuzt und einen unvergleichlichen Stil prägt. Ein Vollblutkünstler einfach mit dem gewissen Etwas in seinen Produktionen.

mic

Seit Jahren befindet sich deutscher HipHop in einer Schwarz-weiß Welt. Entweder geht es in Musik um sinnfreien Battle-Rap und eben dem so genannten „Gangster-Rap“ oder der Rest der sich davon völlig distanziert und sich nicht als HipHop sieht.

Man kommt sich als Rap-Liebhaber und –Hörer wie in einer Gesamtschule vor:

Die harten Straßenkinder der Hauptschule mucken in der Pause bei den reichen Müttersöhnchen des Gymnasiums auf. Die Realschüler ziehen ihr Ding durch. Unauffällig und fast langweilig stehen sie in der Ecke. Ab und zu kommen in paar neue auf die Schule. Tua ist zwar bei Leibe kein Neuling, aber seit er auf dem Pausenhof ist, steht er in seiner eigenen Ecke.

Sein Debutalbum „Nacht“ aus dem Jahr 2005 war seiner Zeit weit voraus. In einer Zeit, in der jeder „Aggro“ sein wollte, war Tua Tua. Er hat seinen eigenen Stil entwickelt und hielt sich nicht lange mit bisherigen stilistischen Grenzen auf. Für ihn musste ein Rap-Track nicht 2 mal 16 Bars mit Hook und harten Flow und krassen Texten sein. Er wollte auch nicht auf diese typischen Beats mit Scratches, High-pitched-Vocals ala Kanye West oder im Dipset-Style rappen. Er brachte Gesang, elektronische Einflüsse und Atmosphäre in seiner Lieder ein. Und wie oft es mir auch schwer fällt einen Rap-Track „Lied“ zu nennen, bei ihm passt es. Seine Musik ist eigen, es ist modern.

Und nach dem es fast schon ruhig um ihn wurde, brachte er im Jahr 2008 zwei kleine EPs raus, die als Vorgeschmack für sein zweites Soloalbum dienten. Im Februar war es so weit und „Grau“ erblickte das Licht der Musikwelt.

Grundsätzlich ist es zu empfehlen mit „Nacht“ einzusteigen, die „Inzwischen EP“ zu hören und dann „Grau“ in die Anlage zu werfen. Wer mit dem ersten Album schon nichts anfangen kann, der wird auch dem Rest nicht viel mehr abgewinnen. War Nacht noch ein wenig mehr Rap-lastig und hielt sich im gewissem Maße an die Spielregeln des Geschäfts, so geht Grau mit Rückenwind aus diesem Rahmen raus.

Hier kommt jetzt aber kein Review. 3 Gründe dafür:

  1. Es gibt einfach schon zu viele.
  2. Die Platte steht für sich selbst. Es ist fast schon einzigartig und wenn ihr Hintergründe und Geschichten zu den Songs wollt, dann…
  3. …gibt es keine bessere Person, die das beschreiben kann, als der Künstler selbst. Einfach Tua’s Blog besuchen unter: http://blog.hiphop.de/Tuabloggtsicheinen/

Jedoch will ich trotzdem ein persönliches Wort zu dem Album als Gesamtpaket verlieren:
Wer wirklich HipHop Musik mag, mit Betonung auf Musik, der bekommt hier auf jeden Fall ein komplettes Album. Ein Langspieler, auf dem es zur jeder Stimmung und jeder Laune einen passenden Beitrag gibt.

Und wer weiß, vielleicht findet Tuas Karriere ja auch den Weg nach ganz oben. Wenn er sich treu bleibt, auf sein Herz hört und an die Musik denkt, dann werden wir noch sehr viel von dem Herrn hören… verdient hat er es wahrlich.
  

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PS: Tua, wehe du brauchst wieder so lange für ein Album ;-)