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„The XX – Coexist“ Album Stream

Das zweite Album von „The XX“ steht vor der Tür. Mit ihrem ersten Album „xx“, 2009, überzeugten sie so zimelich alles, was unterwegs war. Ich erinnere mich noch, dass es Ende 2009 kaum einen Musikblog gab, der „xx“ in seiner jährlichen Top-Alben-Liste nicht unter den ersten drei hatte. Nun also, nach einigen Ausflügen vom Produzent Jamie xx, das zweite Album „Coexist“. Und netterweise stellen die Londonder das Album zum streamen und anhören auf ihre Webseite online. Verbunden mit einer Grafik, die zeigt wie sich der Stream um die Welt verbreitet. Virales Marketing für das Album und es klingt auch noch gut.

Zwar wirkt der reduzierte Minimal-Sound verknüpft nicht mehr so revolutionär wie 2009. Manch einer beschwert sich, das Album wäre unnötig, weil Sie sich kaum weiterentwickelt haben und in der Tat tauchen in „Coexist“ einige Elemente von „xx“ wieder auf und man kann positiv formulieren: die Band ist sich treu geblieben. Für mich klingt das Album nach den ersten paar Hörgängen jedenfalls ganz toll.

Wem der Stream zur Musik nicht reicht, der kann das Album natürlich auch herunterladen oder in physischer Form bestellen.

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Prinz PI – Ein Wohlstandsrebell ohne Grund

Prinz PI hat ein neues Album rausgehauen, dass sofort auf Platz neun in den deutschen Albumcharts gestürmt ist. „Rebell ohne Grund“ heißt das aktuellste Werkdes Berliner Rappers.

Friedrich Kauz a.k.a. Prinz Porno a.k.a. Prinz PI zeigt eindrucksvoll, wie intelligenter deutscher Hip-Hop mit Aussage gemacht werden kann. Bereits 1999, als er sich mit seinem bis heute berühmtesten Song „Keine Liebe“ in der Berliner Rapszene etablierte, tat er sich in sozialkritischen Texten hervor. Nach dem Namenswechsel von Porno zu PI im Jahr 2005 – er wurde zu unrecht in die immer populärerwerdende Pornorap-Ecke geschoben – scheint nun ein weiterer großer Schritt in der Entwicklung von Prinz PI gegangen worden zu sein, indem er von den klassischen Hip-Hop Beats Abstand nimmt und zu mehr „selbstgemachter Musik“ tendiert.

Rebell ohne Grund

Wieso nun der Name „Rebell ohne Grund“? Prinz PI erklärt es selbst: Er ist in einer wohlhabenden Berliner Gegend aufgewachsen und nie ernsthaft mit Autoritäten, beispielsweise der Polizei oder auch Lehrern, aneinandergeraten. Er sieht sich als Teil einer Wohlstandsjugend, die sich auflehnt und ist selbstbewusst und einsichtig genug, sich dies einzugestehen.
Thematisch dreht sich das Album um Liebe und Gesellschaft. Eifersucht, Liebeskummer, Liebe zum eigenen Kind – Friedrich Kauz erzählt uns ungewohnt offen, was los ist in seinem Leben. Was auf dem Vorgängeralbum „Teenage Mutant Horror Show II“mit dem Track „Du Hure 2009“ schon angeschnitten wurde, wird auf Tracks wie „Du bist“, „Schlaflied“ und „Eifer & Sucht“ fortgeführt. Lyrisch, durchdacht, damit allerdings auch nicht für jeden zugänglich. Umso erstaunlicher, dass das Album sofort die Top Ten erstürmte.

… dope bis in die Haarspitzen…

Prinz PI wäre aber nicht Prinz PI, wenn nicht auch unsere Gesellschaft ihr Fett wegkriegenwürde. In „Drei Kreuze für Deutschland“ und „Krieg@Home“ thematisiert er, wie die Gesellschaft ihre unterschiedlichen Probleme lieber weglügt oder wegschaut, anstatt diese anzugehen und zu lösen. Dies verpackt er, wie auch bei allen anderen Liedern, mitungewohnten, aber (auch für klassische Hip-Hop Heads) hörbaren Beats, gewohnt gutem Flow und interpretationsfähiger Lyrik – bei der man einige Lieder durchaus auch mehrmals hören kann, ohne genau rauszukriegen, was uns der werte Herr Kauz denn mitteilen möchte.

… PI ist der Beweis dagegen…

Man merkt, PI ist erwachsen geworden. Er traut sich Dinge anzusprechen, auszusprechen und sich aufzulehnen. „Rebell ohne Grund“ macht seinem Namen alle Ehre. Nach seinen letzten Alben Neopunk und Teenage Mutant Horror Show 2, kommt 2Rebell ohne Grund“ als logische Schlussfolgerung. Und wie die Chartpositionierung beweist, trifft erdamit scheinbar den Nerv der Zeit. Hip-Hop sind nicht nur Musikvideos voll von Autos, Titten und nichtssagende Texte. Prinz PI und „Rebell ohne Grund“ sind der Beweis dagegen.

Album kaufen:
Rebell ohne Grund (Deluxe Edition) - Prinz Pi


[DirektSein]

Anspieltipps:

  • Track 3: „Du bist“ – die Single-Auskopplung die bei Twitter & Co schon (zurecht) in denHimmel gelobt wurde. Der neue Stil von PI: selbstgemachte Musik & lyrische Sprache.
  • Track 12: „Marathonmann“ (feat. Kamp) – der persönliche Lieblingstrack des Autors. Klasse Text, gutes Feature und Synthie-Beat.
  • Track 14: „Königin von Kreuzberg“ – wer einmal durch Berlin Kreuzberg gelaufen ist, wird es bemerkt haben: Die (Wahl-) Berliner laufen so „individuell“ rum, dass sie in der Masse von Individuellen schon gar nicht mehr auffallen. Zudem ein Track mit ungewohntem Gitarrensound, der thematisch gut passt.
  • Track 17: „Laura“ – der Selbstmord der Ex-Freundin. Das emotionalste und persönlichste Lied auf dem Album

Autor dieses Textes ist Benjamin Fleck, auf Twitter zu finden unter @we1rdo.

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Kennen Sie den…?

Wenn diese Frage gestellt wird, mündet sie normalerweise in einen mehr oder weniger gelungenen Witz. Doch auch bei Paul Carrack ist sie mittlerweile Programm. Die ganze Welt singt seine Songs, aber auf der Straße erkennst du ihn nicht! Vielleicht denkst kurz mal nach, den kenne ich doch von irgendwo her, aber dass es sich um Paul Carrack handelt, darauf kommst du wahrscheinlich nicht. Es hat selbstverständlich auch seine Vorteile weiterhin regelmäßig ungestört seine Musik unters Volk zu bringen.

Glaubt mir, fast jeder von uns hat Paul Carrack schon im Radio gehört, vor allem mit dem Titel „Over my shoulder“. Allerdings hier mit der Band Mike & The Mechanics, die von Genesismitglied Mike Rutherford gegründet wurde.

Paul Carracks Musik ist nämlich leicht erklärt, wohlfühlen und entspannen heißt das Zauberwort. Musikalische Überraschungen sollte man aber nicht erwarten, denn er macht auf seinem neuem Album „I Know That Name“ genau das was er sonst macht, gute Musik.

Wer eine Kostprobe seines Könnens haben möchte, kann sich hier einen kostenlosen Song zur Gemüte führen.

Links

Paul Carracks Homepage

Paul Carrack beim Genesis – Fanclub

Album beim Amazon