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Mediatheken-Tipps: Atombomben, Westerwelle, Fernsehpreis

Mediatheken ermöglichen es einem das ganze Jahr einfach kein Fernsehen zu gucken, dann irgendwelche Preisverleihungen abzuwarten und sich dann nur die Perlen rauszupicken. Wenn, ja wenn, nur die Sender auch schon so weit wären. RTL zum Beispiel hat es nicht nur verpasst die TV-Helden um Pierre M. Krause, Caroline Korneli und Jan Böhmermann im Programm zu halten, sondern auch die zwei ausgestrahlten Sendungen in irgendwelchen legalen Quellen auffindbar zu machen. Die TV-Helden dürfte das wenig stören, sie haben den Preis in der Tasche und treiben jetzt bei Harald Schmidt erfolgreich ihr Unwesen.

Das ZDF ist da schon weiter. Der Sender wurde ja mit Fernsehpreisen nur so überschüttet. Wieviele Sendungen davon genau nun online zu sehen sind, habe ich nicht zu genüge ausrecherchiert, eine aber ist es: „Die Bombe“ von Claus Kleber und Angela Andersen ((Arbeitet Claus Kleber eigentlich grundsätzlich nur mit Aliteratanten zusammen?)) wurde als beste Reportage ausgezeichnet und ist in seiner Dreiteiligkeit in der Mediathek abrufbar.

Teil 1, Teil 2, Teil 3

„Der deutschen Fernsehpreis“ selbst kann auch noch in voller Länge betrachtet werden, was soll schon allein wegen der Moderation von Wolfgang & Anneliese (a.k.a Bastian Pastewka & Anke Engelke) lohnt. Da er sowieso zu keiner Zeit live gesendet wurde, stört auch hier das Konserven-Feeling kaum. Und vielleicht macht man ja noch weitere Highlights aus, die online verfügbar sind. Über sachdienliche Hinweise diesbezüglich würde ich mich, auch über den Fernsehpreis hinaus, sehr freuen. Einfach per Mail an kontakt [at] netzfeuilleton [.] de oder via Twitter.

Das man in diesem Internet aber noch viel mehr machen kann, als nur versendete Sendungen versenden ist noch bei Wenigen angekommen.

Zum Beispiel nutzt Jon Stewart die Homepage seiner Daily Show, um die Interviews mit Gästen in voller Länge zu zeigen. Vor allem für besonders interessante Gäste ist in der Show nämlich oft zu wenig Zeit. So war zuletzt zum Beispiel Bill Clinton, Retter entführter Journalisten in der Not, zu Gast, dessen extended Auftritt es hier zusehen gibt. Unvergessen natürlich auch Jon Stewarts Interview mit Jim Cramer.

Hier wird online also ein echter Mehrwert geboten. Doch wir Deutschen müssen keineswegs anfagen zu heulen, weil in den USA alles besser ist. Nein, denn auch hier gibt es das schon. Und zwar beim NDR. Der zeigt sein wöchentliches Medienmagazin ZAPP online im Zappplayer Plus. Das heisst, dass während der Sendung Links eingeblendet werden die tiefer in die Story einführen. Das Magazin, für sein investigatives Gespür bekannt, legt so einen Teil seiner Quellen offen und macht sich so selbst teilweise transparent. Zum Beispiel gibt es auch hier die Statements Befragter in voller Länge, so dass der Zuschauer nachvollziehen kann, welche Sprachschnipsel warum ausgewählt wurde. Vorbildlich.

In der aktuellen Folge geht es um den Abschied von Medienliebling Steinbrück und den Fauxpas von „Outside Minister“ Westerwelle, der sich zumindest bei englischsprachigen Medien schon unbeliebt gemacht haben dürfte. Außerdem hält Westerwelles Partei die FDP den zweifelhaften Rekord ein Wahlversprechen sogar schon vor der Wahl gebrochen zu haben: Mit der datenschutzrechtlichbedenklichen Versendung von Massen-SMS und SPAM-Mails.

Nach so vielen ernsthaften Themen, wollte ich eigentlich mit etwas amüsanter Satire abschließen und den NDR zum 2. Mal loben. Nämlich dafür, dass er die Satire Sendung extra3 endlich vollständig ins Netz stellt und darüber hinaus sogar als iTunes Podcast anbietet. Doch was muss ich da auf der Seite lesen:

Sie werden diesmal ausnahmsweise nach der Sendung weder die Videos noch den aktuellen Podcast dazu finden. Das liegt an der nicht geklärten Musikrechtelage im Netz. Wer es genau wissen will, kann sich gern bei der GEMA, der GVL und Co erkundigen. Aber keine Panik – nach der nächsten Sendung, ab 4. Oktober finden Sie hier wieder alles wie gewohnt.

Sicherlich ist dieses Versäumnis nicht dem NDR allein, sondern eher den anderen kriminellen Vereinigungen anzulasten, mehr als Schade ist es dennoch. Trotzdem finde ich noch ein Lob für die krimine den NDR, denn er hat vor der Wahl mit extra3 ein Wahlspeeddating veranstaltet bei dem sich die Direktkandidaten einiger Wahlkreise, drängenden Fragen stellen musste. Das ganze gab es in zwei Teilen und nur online und steht sogar, dafür das Lob, unter einer CC BY-NC-ND 3.0 DE-Lizenz.

Teil 1, Teil 2

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Late-Night mit Bart

Gestern war es endlich so weit: Unsere seit Ewigkeiten einzige deutsche Late-Night Hoffnung Harald Schmidt ist auf den Bildschirm zurückgekehrt. Angekündigt als weißer Afghane zog er ins Studio und löste alle Versprechen ein, die er im Vorfeld gegeben hatte.

Im Zweifelsfall wollte er gegen den Mob sein, und so wiedersprach er auch auch gleich der Lehrmeinung, dass der aktuelle Wahlkampf langweilig sei. Schließlich habe es doch einmal gefunkt, „bei der Landung von Müntefering“. Auch das Kanzlerduell fand er nicht zum Einschlafen: „Mich hat es gefreut, endlich mal den Ehemann von Frau Merkel kennenzulernen.“

So legte Harald Schmidt in seinem Stand-Up los und damit ein ordentliches Tempo vor, dass nur noch von „the good, the bad & the ugly“, also Trittin, Lafontaine und Westerwelle getoppt wurde, wie sie sich in einem Zusammenschnitt des TV-Dreikampf Zahlen an den Kopf schmissen.

Und so hastete man weiter von Einspieler zu Einspieler, nur unterbrochen von den kurzen Zwischenmoderationen Schmidts. Doch nicht nur die Anmoderationen der Filmchen muss Schmidt nach Pochers Weggang selber machen, auch die Parodien fallen jetzt in sein Metier. Als erstes musste Peter Scholl-Latour herhalten, um im Interview mit Katrin Bauerfeind einzuordnen, ob man jetzt in Afghanistan im Krieg sei oder nur „Hausaufgabenbetreuung mit Maschinenpistole“ leiste. Auch vor der ARD machte Schmidt in Scholl-Latour Gestalt nicht Halt: Anne Will und Plasberg können bald gegen Jauch abtreten, verkündete er.

Sollte sich aus dem neuen Team tatsächlich ein neuer Sidekick entwickeln, wie ebenfalls angedeutet, dann ist wohl Katrin Bauerfeind die im Moment aussichtsreichste Kandidatin. Gleich dreimal durfte sie an Schmidts Seite auftreten und ihm zum Beispiel bei den aktuellen Filmkritiken die Stichworte darreichen oder die Stille Ecke für Haushaltgeräte präsentieren.

Schmidt & Bauerfeind
Schmidt & Bauerfeind // Screenshot (C) ARD

Ansonten blieb das Team blass. Caroline Kornelis Auftritt im Film über die FDP war zwar gut aber zu kurz und endete mit dem mäßigen Witz eines vom Rollstuhl aufspringenden Pierre M. Krause, geheilt durch die Hand Westerwelles. Peter Richter war es sogar, der die Fachdiskussion über die Theaterregisseurin Andrea Berth und den  Boris Groys, in der das Tempo einen neuerlichen Höhepunkt erreichte, fast zum Erliegen brachte. Mit dieser dennoch großartigen Einlage über die feuilletonistischen Fachdiskussionen voller Namen und Fachsimpeleien, löste Schmidts wohl sein Versprechen ein, dass kulturell weniger versierte Menschen weniger zu Lachen haben sollen.
Einzig Jan Böhmermann schaffte es noch mit seiner angeblichen Schweinegrippeerkrakung die Nachrichten von Pro7, Sat.1 und N24 zu foppen und so hervor zu stechen.

Ruhiger, aber nicht minder unterhaltsam wurde es erst wieder, als der Gast, Trigema Chef Wolfgang Grupp, die Bühne betrat. Dieser befürwortete auch als schwäbischer CDU-Wähler den Mindestlohn und gesatnd außerdem „Egal, wie alt ich bin, mein Frau muss immer Anfang 20 sein“. Den angebotenen Platz in der Familiengruft lehnte Schmidt dann dennoch dankend ab, schließlich hat er ja noch ein paar Sendungen vor sich.

Harald Schmidt ist also zurück, er ist wieder der alleinige Herr im Ring und das tut ihm sichtlich gut. Er spuckt wieder Sprüche und präsentiert die Miene, die Satire ein Gesicht gibt. Dennoch bleibt bei dem großen Team kaum Zeit, dass er sich frei entfaltet. Die Sendung ist durchgeskriptet, für spontane Improvisationsaktionen ist kein Platz.

Ist Schmidt der deutsche Stewart?

Nun noch zu der netzfeuilleton-spezifischen Frage ist Schmidt der neue Stewart? Ein klares Nein. Zwar hat man sich sichtlich einige Elemente bei der amerikanischen Daily Show mit in die Sendung geholt, dass zum Beispiel Teile des Teams an den Tisch geholt werden oder kurz einzelne Personen neben Schmidt eingeblendet werden, aber auch hier macht die Zeit Harald Schmidt einen Strich durch die Rechnung. Während Jon Stewart Themenkomplexe mit bissgen Kommentaren gekonnt seziert, kann Schmidt lediglich an der Oberfläche kratzen. Zum Glück bleibt er dabei nicht so auf Comedyniveau stehen und hakt einzelne Pointen ab, wie es zu Pocher Zeiten oft der Fall war. Dennoch muss man festhalten, dass in der aktuellen Ausführung die heute-show allein von der Anmutung deutlich näher am amerikanischen Vorbild ist.

„This is a show about the guy behind the desk“.
Johnny Carson über Late-Night

Die nächste Frage muss aber sein: Muss Schmidt ein deutscher Stewart sein? Auch hier kann man klar mit Nein antworten. Schmidt hat seinen eigenen Stil, hat Late-Night mit geprägt und hat es deshalb nicht nötig den Trends hinterherzuhinken. Freuen wir uns, dass er diesen Stil nur minimal erneuert wieder gefunden hat und das präsentiert, was er am besten kann: Gute alte Late-Night. Mit Bart.

Wer die Show verpasst hat kann sie sich in der ARD-Mediathek für 7 Tage ansehen.

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Mediatheken-Tipps vom 16.09.09

Die TV-Tipps hier im netzfeuilleton.de haben wir ja schon vor einer Weile eingefroren. Entscheidender Grund dafür war, dass mir die verpflichtende Regelmäßigkeit, die damit einhergeht, auf den Sack ging und ich deshalb nicht sicherstellen konnte diese auch konsequent zu leisten. Zweiter Grund: Gibt es irgendwas oldschooligeres als Fernsehen? Eben. Fernsehen findet für mich fast ausschließlich Youtube & Co statt und wenn es Livecharakter haben soll, dann über Zattoo ((Sorry, Private)). Muss es dann doch mal etwas aus den Privaten sein, hilft mir der OnlineTVRecorder.

Das war also ein Geständnis von jemandem, der immerhin von Peer Schader eine gewisse TV-Blogkompetenz zugeschrieben bekommt. Anscheinden reichen die oben genannten Werkzeuge aus, um das zu leisten. Diese und ganz entscheidend die Mediatheken der Sender.
Denn so langsam entdecken die Sender selbst, dass das Internet nützlich sein könnte ihre Inhalte nocheinmal zu verbreiten. Anstatt Youtube-User für selbiges abzumahnen bieten die Sender nun immer mehr ihrer Inhalte im Netz an. Die Usability der daraus entstehenden Mediatheken reicht dabei von grauenhaft (ARD, Dritte, Pro7/Sat1) bis annehmbar (ZDF, RTLnow, arte).

Eben weil dies alles so ist, habe ich mich für diese neue, unregelmäßige Rubrik entschieden: Mediatheken-Tipps.
Darin sollen besonders sehenswerte Inhalte aus den Mediatheken herausgefiltert und euch empfohlen werden. Der Vorteil: Man kann sich auch nach der eigentlichen Ausstrahlung noch über die Sendungen unterhalten.

Mediatheken Wirr-Warr

Fangen wir an:

Wer gestern abend nicht Arte geguckt hat, hat mal wieder etwas großartiges verpasst: „Die Yes-Men regeln die Welt“. Die Yes-Men sind eine Gruppe von Politaktivisten, die mit komischen schockierenden genialen Aktionen darauf aufmerksam machen, was schief läuft und wie einfach es doch wäre das zum Guten zu wenden. Unbedingt anschauen!

Die Aktion der gefakten, utopischen New York Times wurde übrigens auch für Deutschland versucht. Attac hatte „Die Zeit“ umgestaltet ((Unter dem Artikel gibt es auch die NYT der Yes Men)).

Nachdem die Mannschaft von switch Preise ohne Ende abgeräumt hat, vertreiben sich die einzelnen Darsteller mit Soloprojekten die Zeit: Martina Hill spielt die Statistik Expertin Tina Hausten in der Heute-Show, Michael Kessler taxiert nachts durch Berlin und hat eigene Benimmregel erstellt und nun ist auch Max Giermann dran. Der Mann, der Stefan Raab besser spielt als Raab sich selber, ging gestern mit Granaten wie wir auf Pro7 auf Sendung. Darin führt er jedes Mal als eine andere Person durch die Sendung, begrüßt Gäste und zeigt Einspieler. Den Auftakt mach Johann Lafer, zu Gast sind D! und die Backstreet Boys.

Dann gilt es sich noch zu freuen, dass die Sommerpause vorbei ist und zwar sowohl bei „The Daily Show“, als auch bei „Neues aus der Anstalt“, die in ihrer aktuellen Folgen vor allem das Thema Wählen-Nichtwählen behandeln.

Genug Comedy/Kabarett/Lustighalt, wobei ich mir auch bei diesem Beitrag das ein oder andere Schmunzeln nicht verkneifen konnte: Bei N24 dikutierte Sascha Lobo, aufgewärmt von seinen Sixtus VS. Lobo Duellen, mit gegen Hans-Hermman Tiedje über „Gewalt, Sicherheit und Wahlkampf im Netz“. Das sich der konservative Tiedjen und der „Internet-Guru“ Lobo dabei selten einig sind, darf man annehmen. Beste Aussage, auf den Hinweis Tiedjen hätte keine Ahnung vom Internet: „Natürlich, ich lass mir das doch immer ausdrucken.“

So, dass solls erstmal gewesen sein, ich hoffe es war für jeden etwas dabei. Noch der Hinweis: Die meisten dieser Inhalte sind nur die nächsten 7 Tage abrufbar und verschwinden dannach oder werden kostenpflichtig. Das verdanken wir unter anderem dem Rundfunkänderungsstaatsvertrag ((zumin. bei den ÖR)).

Das Unterhaltung sogar ganz ohne TV-Sender funktioniert habe ich ja bereits in der Rubrik Websehen versucht nachzuweisen. Sollte jemand wider Erwarten dennoch an echten TV-Tipps interessiert sein, verweise ich ihn hiermit höflich an Chris, der unter Kino, TV & Co allwöchentlich die cineastischen Highlights aus dem TV-Programm pickt.

Ich freue mich über Feedback zur Weiterführung dieser Rubrik und vorallem auf Hinweise mit weitere Perlen in den Untiefen der Mediatheken. Denn das Auffinden eben dieser gestaltet sich, aus den oben genannten Usability-Defiziten, nicht einfach. Tipps also gerne per Kommentar oder an kontakt [et] netzfeuilleton [punkt] de. Um keinen der zukünftiger Tipps zu verpassen abonniert unseren RSS-Feed oder folgt uns unbedingt bei Twitter.

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Das Team für „Harald Schmidt“ steht

In der Pressemitteilung von heute morgen wird der erste Sendetermin am 17. September um 22.45 Uhr bestätigt. Die Sendung soll 45 Minuten laufen und ist auf 2 Staffeln angelegt. ((Was auch immer das genau heisst.))

Beworben wird die neue Sendung von Alt-Meister Schmidt mit „Late Night – das Original – scharf, politisch, satirisch und öffentlich-rechtlich. Ein Stand Up, ein Schreibtisch, eine Live Band unter der Leitung von Helmut Zerlett, ein Gast.“

Die weitere Beschreibung:

Nach einer Woche Hard-News, täglicher 24 Stunden-Befeuerung durch Nachrichtenkanäle und investigativen Talk-Shows mit und ohne Netz, ist „Harald Schmidt“ das Late Night-Korrektiv, das die Geschehnisse der Woche aus Politik, Kultur, aktuellen Ereignissen, Sport und Entertainment wieder richtig einordnet.

Das könnte man durchaus als Adaption des Daily Show-Konzeptes lesen. Mehr wird man wohl erst nach dem 17. September wissen.

Wirklich neu ist die Verkündung des Teams, und liest man sich die Namen durch, sind da einige erfahrene Satire-Hasen dabei, die jede Menge gute Unterhaltung versprprechen. Da wären:

  • Caroline Korneli  von rbb Radio Fritz, wo sie den „Caroma Club“ moderiert.

  • Jan Böhmermann von 1LIVE, wo er „Die ganz große Jan Böhmermann Radioschau“ leitet, der auch schon in der alten Harald Schmidt Show Gast sein durfte:

  • Dann wäre da Pierre M. Krause von der SWR-Show „latenight“.

  • Als weiterer Qualitätsgarant aus den Feuilletons Dr. Peter Richter,  der bei der FAZ die Videokolumne „Richterspruch“ macht.
  • Außerdem ist noch Katrin Bauerfeind mit von der Partie. Bekannt von der Internetsendung „Ehrensenf“ hat sie den Sprung ins Fernsehen schon hinter sich und hat mit „Bauerfeind“ ihr eigene Sendung bei 3sat. Auch sie war schon bei Schmidt zu Gast (Schmidt: „Die kommende Frau im deutschen Fernsehen“) und outete sich in einem Interview mit Schmidt als eingefleischter Fan.

  • Die Redaktionsleitung hat Ralf Kabelka inne, es darf aber vermutet werden, dass auch er das ein oder andere Mal vor die Kamera treten wird, schließlich hat er mit seiner Kunstfigur Dr. Brömme schon für einige Lacher gesorgt.

Enttäuscht sein dürfte RobVegas, auch er hat seine Show im Internet. Seine öffentlichkeitswirksame Bewerbung war das Aufsetzen des Twitteraccounst @BonitoTV, auf dem er in Harald Schmidts Namen twitterte.

Bild unter (CC) by Dontworry

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Kleines Fernsehen TV Tipp

Heute: 24h Berlin Doku

Wem heute den Tag über langweilig ist, der kann mal bei arte oder rbb reinzappen. Volker Heise hat nämlich ein gigntisches Projekt realisiert: Einen Film mit 24 Stunden Spieldauer, der die Stadt Berlin und ihre Bewohner vorstellen soll. 60 Protagonisten wurden gecastet, darunter Kai Diekmann, Klaus Wowereit aber auch der Obdachlose Mario Krüger. Die Produktion hat ein Jahr gedauert, auf den Tag genau. Deshalb kann man den 5.September 2008 bewundern. Los gings heute früh um 6Uhr und es geht bis morgen früh um 6.

(C) 24h Berlin TV

Hier gehts zum Live-Stream mit Live-Blogging | Mehr zum Hintergrund bei der FAZwww.24hberlin.tv

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Tarantino verrät seine Top 20 Movies seit ’92

Nein, wir feiern nicht die netzfeuilleton-Tarantino-Wochen mit Big Kahuna Burgern im Sparmenü für nur 4,99$. Aber dieses Video wollte ich euch nicht vorenthalten. Quentin Tarantino verrät die seiner Meinung nach 20 besten Filme seit 1992, also seit er selbst als Regisseur tätig ist. Mehr als spannend, welche der Filme er als inspirierend betrachet und von welchen er sagt „Den hätte ich gerne selbst gedreht!“.

(via eayz)

Ich könnte die ganze Liste so nehmen und komentarlos in meine amazon-Wishlist übernehmen und mit Erschrecken stelle ich fest, dass ich das auch muss, da lediglich „The Matrix“ in DVD-Form hier auf meinem Regal steht. Falls sich also jemand genötigt fühlt mir was zu schenken, oder sich selbst an der Inspiration des Meisters zu bedienen, hier nochmal die komplette Liste mit allen DVDs: ((Affilliate-Links))

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Inglourious Basterds – Tarantinos Meisterstück

Gestern habe ich ihn euch noch beim Blogday vorgestellt und nun freue ich mich euch schon heute einen Gastbeitrag von Chris H. von Kino, TV & Co präsentieren zu dürfen. Er nimmt Tarantinos neuestes Machwerk unter die Lupe:

Inglourious Basterds
Bild:
„Inglourious Basterds“. © 2009 Universal Pictures

Quentin Tarantinos Kino war stets ein – zum Teil selbstreferentielles – Kino der Zitate. In „Reservoir Dogs“ variierte er den klassischen Heist und bediente sich schon in seinem ersten Film fleißig im Bauchladen der Filmgeschichte, bevor er 1994 mit „Pulp Fiction“ seine viel gefeierte Schunderzählung ablieferte. Drei Jahre später setzte er in „Jackie Brown“ Pam Grier, dem Blaxploitation-Star der Siebziger Jahre, ein liebevolles filmisches Denkmal. In seinem vierten und fünftem Film („Kill Bill“ Vol.1 & Vol.2) ließ er schließlich seine rachsüchtige Braut sich erst durch das Eastern- und dann durch das Western-Genre morden, bis er mit „Death Proof“ dem Grindhouse nicht nur ein Denkmal setzte, sondern das Genre noch dazu ab der Mitte des Films ironisch verkehrte und Jäger und Gejagten die Rolle tauschen ließ. Nun also „Inglourious Basterds“ und das Kino von Quentin Tarantino ist nach wie vor ein Zitatkino. Nichts scheint sich also auf dem ersten Blick innerhalb des Filmkosmos von Tarantino geändert haben, auf dem zweiten Blick zeigt sich aber das es Tarantino tatsächlich zum ersten Mal in seiner Karriere gelungen ist, sein feines Näschen für Figuren und Pop(Zitate) in einen Film kulminieren zu lassen, der die Grenzen der bisherigen tarantinoesquen Kinowelt zu transzendieren vermag. Mit anderen Worten: Mit „Inglourious Basterds“ reüssiert der ehemalige Angestellte einer Videothek – gewollt oder nicht gewollt – in der Angelegenheit einem ganzem Genre gepflegt gegen den Karren zu fahren, sowie deren Neurosen und scheinbar in Stein gemeißelten Gesetzmäßigkeiten zu desavouieren – Und er tut gut daran!

Once upon a time in nazi-occupied France“ – Ja „es war einmal“ und Tarantino hat im Gespräch mit dem SPIEGEL auch zu Protokoll gegeben, dass er kein Problem damit hat, wenn sein neuer Film als eben diese märchenhafte und kontrafaktische Fiktion, die der Historie diametral gegenübersteht, aufgefasst und interpretiert wird. Und so ist die Geschichte die er in „Inglourious Basterds“ erzählen möchte, eine Wunschphantasie die ebenso naiv wie verständlich ist: Die Kraft der Imagination – in diesem Fall das Kino – siegt über das Böse, siegt dort wo die Realität versagt hat. Und es stimmt schon: Wenn Tarantino am Ende von „Inglourious Basterds“ das Kino, also quasi sein Heiligtum, sein ganz persönlicher Tempel, in Flammen aufgehen lässt und der versammelten Nazi-Entourage um Hitler, Goebbels und Göring die Lichter ausbläst, dann ist das nicht nur ein gewaltiges Opfer eines an seine Existenz glaubendes Märchens, sondern auch das dezidierte Verlangen eines sich durch sich selbst befreiendes Kinos, das die Aufforderung zur Unterhaltung, die Spaß machen und nicht belehren soll, in sich trägt. In dem kleinen französischen Kino brennen nämlich nicht zuvorderst der historische Hitler oder der historische Goebbels, gehen nicht die historischen Embleme, Standarten und Symbole des nationalsozialistischen Terrorregimes in Flammen auf, sondern das oftmals verzerrte Bild des Dritten Reichs, das die Filmgeschichte in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht und kultiviert hat.

Inglourious Basterds“ ist dabei nicht automatisch „ehrlicher“ oder weniger „zynisch“ was die Darstellung des Dritten Reichs im Kino angeht, denn derlei Attribute implizieren einen tadelnden Zeigefinger, um den es Tarantino in seinem Film nicht geht und auch nicht gehen kann. Kollektive und damit gesellschaftliche Erinnerung ist ein kompliziertes Konstrukt des Gewollten und des (Un)Möglichen. Ein Netz dessen Erweiterung nur in Folge oftmals schmerzhafter Prozesse der kollektiven Selbstfindung geschehen kann und somit auch stets Standortgebunden ist. Quentin Tarantino kann nicht zuletzt auf Grund seiner an die Macht des Kinos glaubende Naivität dieses Netz dehnen und zerreißen. Wenn er im Interview erzählt, dass er „Leni Riefenstahl für die beste Regisseurin hält, die jemals lebte“, dann kommt ihm dieser Satz ohne das obligatorische „aber“ über die Lippen, das zum Beispiel in Deutschland wohl zwingend notwendig wäre und quasi zum common sense der political corectness zählt. Und mit dem gleichen Selbstverständnis, das an das Recht der freien Erzählung glaubt, inszeniert Quentin Tarantino in „Inglourious Basterds“ seine Version des Nazi-Regimes, das in seiner Ausgestaltung mit den Mythen der bisherigen Kino-Nazis, die sich in den letzten Jahrzehnten ungebrochener Beliebtheit erfreut haben, bricht und diesen somit den Spiegel vorhält. Das Bild das Tarantino dabei zeichnet, ist ein durchaus ambivalentes. Einerseits stilisiert er Hitler und seine Granden zu ultimativen Witzfiguren, vermeidet jedoch andererseits die schwarz-weiße Dichotomie vom amerikanischem Helden und deutschem Jammerlappen, wie sie beispielsweise noch von Spielberg im Zuge von „Der Soldat James Ryan“ kultiviert wurde. Paradestück in Tarantinos Weltkriegs-Mär ist jedoch ohne Zweifel seine Figur des SS-Oberst Hans Landa (Christoph Waltz). Anstatt den gängigen dämonischen Pathologen in rassistisch-ideologischer Verblendung in SS-Uniform zu beschwören, zeichnet Tarantino seinen Antagonisten als eloquenten, charismatischen und höflichen Technokraten des Regimes, und erschafft somit ein Monster, welches zu den bemerkenswertesten Bösewichten der jüngeren Filmgeschichte gezählt werden muss.

Inglourious Basterds“ wird von Quentin Tarantino in fünf einzelnen Kapiteln erzählt und es kommt nicht von ungefähr, dass das erste Kapitel um den „Judenjäger“ Hans Landa derzeit in aller Munde ist und auf Grund der inszenatorischen Finesse auch bei Kritikern des Films lobende Erwähnung findet. Im Nachhinein versteht man warum Tarantino lange Zeitbefürchtete diesen Film niemals drehen zu können, bis Christoph Waltz kam und mit seinem linguistischen Genie Tarantino von all dessen Sorgen befreite. Man muss sich wirklich fragen, wie „Inglourious Basterds“ synchronisiert funktionieren kann, bedenkt man die Veränderung der Atmosphäre die Landa alias Waltz allein mit dem Wechsel von der warmen französischen Sprache in das ungleich kältere und härtere Englisch zu evozieren vermag. Aus dem zuvorkommenden Mann, der in der einen Sekunde noch die Milch des Bauern lobt, wird in der nächsten Sekunde das gefährliche Tier. Der Österreicher Christoph Waltz ist somit der unbestrittene Star des Films, offeriert in seiner Rolle Hans Landa eine unfassbare Leistung, durfte zu Recht in Cannes die Auszeichnung für den besten Darsteller mit nach Hause nehmen, und eigentlich führt auch kein Weg an einer Oscarnominierung vorbei.

Auch wenn Brad Pitt mit seiner Interpretation des Nazijägers Aldo Raine wieder einmal eine Figur geschaffen hat, die in Erinnerung bleiben wird, nehmen die titelgebenden Basterds und ihre Jagd nach Naziskalps im Film nur eine Nebenrolle ein. Die Rächergeschichte, denn das ist „Inglourious Basterds“ natürlich auch, wird vor allem von Anderen geschrieben, so dass die Basterds im Hintergrund verbleiben müssen. Dies jedoch ist kein Makel, denn in Anbetracht von Gesichtern wie Eli Roth, der immerhin in die Rolle des Baseballschläger schwingenden „Bärenjuden“ wie die Faust aufs Auge passt, oder aber Till Schweiger der seine Rolle des deutschen Deserteurs erfreulicherweise annehmbar verkörpert, ist der Fokus auf andere Charaktere nur zu begrüßen. Deutschlands weiblicher Hollywood-Export Diane Kruger als britische Agentin Bridget von Hammersmark wird dabei von der jungen Französin Mélanie Laurent, die in der Rolle der Kinobetreiberin Shosanna Dreyfus als Einzige aus dem Schatten von Christoph Waltz hervortreten kann, an die Wand gespielt und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. Besser macht es da schon Daniel Brühl, der einer ganzen Reihe von deutschen und internationalen Darstellern vorsteht, die sich in Quentin Tarantinos vielsprachigen Geschichte versammeln.

Wie bei Filmen des Regisseurs üblich, wird in „Inglourious Basterds“ viel geredet. Der Film ist kein Actionstreifen, keine Gewaltorgie und in seiner letztlichen Ausgestaltung wie so oft bei Tarantino ein Mix aus zahlreichen Genres. Die bei Quentin Tarantino oft so zentrale musikalische Untermalung wird im Gegensatz zu seinen vorherigen Filmen diesmal pointierter und nuancierter eingesetzt, so dass dieses stets stimmig, aber nicht mehr so dominant wie früher geraten ist. Was geblieben ist, sind die zahlreichen Remineszenzen auf das Kino, auf sich selbst und natürlich im Fall von „Inglourious Basterds“ auch auf den deutschen Film der dreißiger und vierziger Jahre, sowie das konstruierte Bild einer kinematographischen Kunstumgebung Und was ist nun die Moral von der Geschicht‘? – wo doch jedes Märchen eine hat. „Inglourious Basterds“ ist Quentin Tarantinos Appell sowohl an die Kraft des Kinos, als auch an das Recht des Geschichtenerzählens zu Glauben. Gleichzeitig deskonstruiert „Inglourious Basterds“ die Mythen und Klischees des Kinos über das Dritte Reich. Tarantino lässt sich nicht ein auf Konventionen und Normen, schert sich nicht um die Historie, bedient sich gar zur Not in der Warenauslage des Teufels, wenn es den Zwecken seiner Geschichte dient. Gerade der Deutsche Film mit seinen durch die eigene Geschichte induzierten und bis zum heutigen Tag sklavisch gepflegten Neurosen könnte von der Unbekümmertheit, mit der Quentin Tarantino seine künstlerische Freiheit einfordert, lernen. Dieser Sachverhalt allerdings macht „Inglourious Basterds“ nicht zu Tarantinos Meisterstück. Dies ist dieser Film aus den im Vorigen genannten Gründen! – Fazit: 10 von 10 Punkten.

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Erste Szenen aus Wickie und die starken Männer

Ihr werdet lachen, aber ich hab gestern tatsächlich ein Myspace Profil angelegt. ((Allerdings nur zwecks Interviewkontaktaufnahme)) Ja, die Community für abgehalfterte Nachwuchsband und semiexhibitionistische Teeniegirls gibt es noch. Und sie gibt sich alle Mühe nicht gänzlich an Relevanz zu verlieren.

Da wird zum Beispiel ehemaligen MTV-Moderatoren ein Zuhause geboten, wie Markus Kavka mit seiner Serie „Kavka vs. The Web„.

Und als ich dann eben so durch das vollkommen unübersichtliche Videoaufgebot des SocialNetwork Dinosauriers forstete, stieß ich auf das, was ich in der Überschrift schon verraten habe: Erste Szenen aus Michael „Bully“ Herbigs kommenden Film „Wickie und die starken Männer“.

Szene: WICKIE und die starken Männer (01)

Ich muss sagen, dass ziemlich gespannt bin auf den Film. Denn erstmal war das dazugehörige Schauspielersuchen die einzige unterhaltsame, wirkliche witzige und erfrischend andere Casting Show im deutschen Fernsehen. ((Wie ich vor grauer Urzeit in meinem Blogdinosaurier bemerkte))

Szene: Wickie und die starken Männer (02)

Was man da jetzt sehen kann sieht schon mal sehr gut aus. Die Kostüme und Kulissen sind absolut liebevoll und nah am Vorbild. In den Szenen ist jetzt Gagmässig noch kein Megabrüller dabei, aber erstens war Wickie ja auch keine Comedy-Serie und 2. ist das vielleicht auch ganz gut so, denn nichts ist schlimmer als Filme, die in ihren Trailern alle guten Gags vorweg nehmen und dann beim tatsächlichen betrachten entsprechend lahm wirken.

Szene: Wickie und die starken Männer (03)

Szene: Wickie und die starken Männer (04)

Ganze 13 Szenen kann man sich auf Myspace vorab anschauen, aber da die kruden Videofunktionen des blink-bling-glitzer Netzwerkes keine Playlisterstellung erlaubt, und die späteren Szenen für meinen Geschmack schon etwas zu viel von der Handlung verraten, hier mal die ersten paar Szenen. Wer weiterschauen will, guckt hier.

Szene: Wickie und die starken Männer (05)

Szene: Wickie und die starken Männer (06)

Der gesamte Film, also alle Szenen ohne Lücken, kommt dann am 09. September in die Kinos, wie gesagt ich bin gespannt, immerhin ist das WICKIE! ((Und der neue Bully-Film))

Achso, der offizielle Trailer zeigt dann doch noch ein paar mehr Witze, bzw. wie diese vorraussichtlich den Film über funktionieren:
WICKIE und die starken Männer. Kinostart 09.09.09!

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Die Oliver Pocher Show, ab 2. Oktober 2009

Wie inzwischen bekannt wurde ist ein Sendeplatz für Oliver Pochers Late-Night-Show bei Sat.1 gefunden: Freitags, um 22.15 Uhr. Damit wird Oliver Pocher den mehr als schwierigen Fun Freitag beerben beziehungsweise beleben. Der Fun-Freitag geriet für Sat1 bisher regelmässig zum Quotendesaster und mehrere Sendungen wurden dort schneller abgesetzt, als man iTeam sagen kann. Nicht umsonst hatte Harald Schmidt Pocher in ihrem letzten gemeinsamen Auftritt vor genau diesem Tag gewarnt ((Zitat: „Scheißtag“)), aber hoffen wir für Pocher auf ein besseres Schicksal.

Oliver Pocher

Late-Night Talker Oliver Pocher. Foto von ChrisHH unter CC

Seine Sendung, die ganz innovativ „Die Oliver Pocher Show“ heißt, wird das erste Mal am 2. Oktober über die Mattscheide flimmern, also 2 Wochen nachdem sein Ex-Mentor Harald Schmdit mit seiner neuen Show antritt. Sie soll „frisch, bissig, schlagfertig, vielseitig und ohne Anstandsdame“ daherkommen, verspricht die Pressemitteilung.

Die Laufzeit von 60 Minuten soll von einer reinweiblichen-Showband,  zwei Talkgästen, Stand-Up Einlagen und seinen auszubauenden Parodien gefüllt werden. Ausserdem muss in der Kategorie „Pochers Auftrag“ von Olli jedesmal eine Aufgabe erfüllt werden. Das erinnert an „Rent-a-Pocher“ oder, wie auch die doppelten Talkgäste, an TV Totals „Raab in Gefahr“.
Versucht man also mit Oliver Pocher einen neuen, frühen Stefan Raab zu installieren? Mit Plagiatsvorwürfen sollte man nicht zu vorschnell sein, schließlich sind das meiste lediglich klassische Late-Night Elemente, die bei jeder dieser Shows ihre Anwendung finden. Eine deutsche Daily Show, wie wir sie hier im Netzfeuilleton seit Monaten suchen steht uns aber sicher nicht ins Haus, dazu fokussiert sich Pocher zu sehr auf boulevardeske Elemente rund um Musik, TV & Unterhaltung. Auch wenn sich Oliver Pocher an Jon Stewarts Kollegen Stephen Colbert offensichtlich ab und zu ein Beispiel nimmt:

The Colbert Report Mon – Thurs 11:30pm / 10:30c
Who’s Riding My Coattails Now? – Oliver Pocher
www.colbertnation.com
Colbert Report Full Episodes Political Humor Health Care Protests

Wem auch immer Oliver Pocher nacheifern sollte, oder ob er gar einfach „100 Prozent Oliver Pocher“ bleibt, ich bin sehr gespannt auf die Premiere und freue mich um jede Bereicherung der kargen deutschen Late-Night Landschaft.

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ARDs Internet „xyjhgfjsahdfgjshdgf+“

„Da gibts ja jetzt dieses Internet und jetzt wo Wahlkampf ist sind da ja auch diese Politiker, also machen wir mal was darüber.“, denkt sich wohl die ARD und hat mit „Netzrauschen“ einen Pilot online gestellt in dem sie den Onlinewahlkampf der einzelner Parteien beleuchten wollen. Im ersten Video ist Kajo Wasserhövel zu Gast, Wahlkampfmanager der SPD und natürlich auf Twitter. Löblicherweise steht das Video unter einer CC-Lizenz und auf Youtube, weshalb ich es hier im Blog einbinden kann:

Inhaltlich sieht es da schon anders aus: Wacklige Kamera, unverständlicher Ton. Dann huscht da mal ein iPhone durchs Bild und zwischendrin werden Schwenks mit der Macbook Camera versucht, dass einem schlecht wird. Wirklich viel hat Kajo Wasserhövel, der sich als Wahlkampfmanager maßgeblich um den Onlinewahlkampf der SPD kümmert auch nicht zu sagen, bzw. er wird inhaltlich auch nicht viel gefragt. Ebenso wird die Chance vergeigt Jim Margolis, Senior Advisor der Obama-Kampagne, die doch allen als Leuchtturm gilt, ernsthaft den Onlinewahlkampf der Kandidaten analysieren und vergleichen zu lassen. Mehr als das Statement „That sucks!“ konnte man ihm nicht entlocken.

Stellt sich die Frage, wer hat das Internet, bzw. den Onlinewahlkampf noch nicht verstanden? Die SPD, die ARD oder beide?

Auf der gleichen Seite stellt man übrigens auch noch einen weiteren Prototypen eine ARD-Onlinesendung vor: bab@internet. Ich habe zuerst immer Babys@Internet gelesen und dachte es handele sich um eine konsequente Fortführung der Kampagne „Senioren ins Netz“, aber hinter dem kryptischen Namen versteckt sich Bericht aus Berlin, genauer ein Making-Of dieser Sendung unbestimmten Datums. Auch hier wieder wackelige Bilder, miserabler Ton und ich habe keine Ahnung, was man mir mit dem Video erzählen will. Aber es ist ja nur fürs Internet. Genauso wie der Text, der sich darum rankt, da kann es dann schon mal sein, dass da

ysjgfasjdhfgkajsdhfgsjdhfgjdshvgjsdhhhhhcjshdgvsjhd sjdhvg gsjdvgh sajdgvh sjd gsjdhfgv xyjhgfjsahdfgjshdgf+ sdkfgsajhgfsjdhgf

zwischendrin steht.
Screentshot tagesschau.de/ Markierungen von mir
Screenshot Tagesschau.de / Markierung von mir

Aber es handelt sich ja hierbei nur um Piloten und die ARD, bittet ja auch um Rückmeldung in ihrem Blog. Dies ist hiermit meine: Idee gut, Ausführung mehr als schlampig. ((Die Süddeutsche sieht das ganz ähnlich))

Wer dafür plädiert, dass die Öffentlich-Rechtlichen dennoch in Zukunft im Internet mehr dürfen sollen, der kann sich an der Aktion beteiligen, die netzpolitik.org heute ausgerufen hat. Dabei geht es konkret darum auf den Rundfunkänderungsstaatsvertrag Einfluss nehmen und die positiven Ansätze der oben gezeigten Sendungen zu unterstützen (CC-Lizenz und permanente Verfügbarkeit durch Download). Denn normalerweise machen die Öffentlich-Rechtlichen ja durchaus großartige Sachen, die aber durch den Rundfunkänderungsstaatsvertrag oft nur 7 Tage im Netz bleiben dürfen.

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