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Die ARD knutscht mit Pharmaindustrie unterm Mistelzweig

Die ARD wird von einem neuen Schleichwerbungsskandal erschüttert. Nachdem schon 2005 bekannt wurde, dass in der Ärzteserie „In aller Freundschaft“ Unternehmen ihre Medikamente im Programm bewarben, gibt es nun einen neuen Fall. 

Unterm Mistelzweig vergnügt sich die ARD mit der Pharmaindustrie
Unterm Mistelzweig vergnügt sich die ARD mit der Pharmaindustrie

In der Telenovela „Sturm der Liebe“ werden minutenlang die Vorteile einer Therapie mit Mistelpräperaten gegen Krebs erörtert.
Im Dialog und verknüpft mit der Handlung bekommt der Zuschauer hier die großartigen Erfolge dieser alternativen Behandlungsmethode angepriesen, wird indirekt aufgefordert sich darüber im  Internet zu informieren und bekommt gezeigt, wie einfach man sich die Präparate aus der Apotheke holen kann.

Und hier wird es besonders eklig. Denn damit ist es nicht nur Schleichwerbung, sondern hier wird direkt mit den Hoffnungen und Ängsten von krebskranken Zuschauern gespielt. Die müssen bei solchen Ausführungen natürlich hellhörig werden und da die beworbenen Präparate nicht Verschreibungspflichtig ist, kann sich auch jeder mit diesem Wundermittel eindecken. Bares Geld für die Pharmaindustrie.
Die Figur in der Serie macht sogar vor, dass man das vorher nicht mal unbedingt mit der Ärztin absprechen muss.

Die ARD behauptet dennoch, dass es sich hier nicht um Schleichwerbung handelt, da ja kein konkreter Name eines Produktes oder einer Firma genannt werde.
Dabei weiß jeder, der sich mal ein bisschen mit dem Thema beschäftigt hat, dass Generic Placement oft noch effetkiver ist.

Aber sie kann das ja auch nicht zu geben, denn dann würde sie auch ihre Argumentation mit der sie die alten, nachweislich schleichwerbungdbefallenen Serien wiederholt untergraben.

Übrigens die Produktionsfirma „Bavaria“ ist die gleiche, die schon 2005 in den Schleichwerbeskandal verwickelt war.

Das war Fall 1. Doch damit nicht genug.

Man kann ja nicht nur unterm Mistelzweig hervorragend rumknutschen, sondern auch im Fond eines geräumigen Wagens.

Off-the-record hat sich den letzten „Tatort“ mal etwas genauer angeschaut.
Da kam erstaunlich oft und intensiv eine Automarke mit Stern auf dem Kühlergrill vor. Auch hier gab es erstaunlich viele Handlungstränge, die für die Geschichte an sich nicht notwendig erscheinen, die tollen Autos aber von ihrer Besten Seite zeigen. Immer wenn eine Einstellung mit Produkten nicht für die Handlung nicht notwendig ist, spricht man von Product Placement. Product Placement ist in Deutschland verboten und zählt als Schleichwerbung.

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Featured Sport

Regeln sind da, um sie zu ändern

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Des Europäers Lieblingssport ist eindeutig der Fußball. Dabei vereint diese Sportart nicht nur die unterschiedlichsten Jugendlichen und Kinder, sondern auch die Fans und die einzelnen Kulturen. Trotz all dieser Unterschiede gibt es feste Regeln und davon lebt dieser Sport. Oder besser gesagt: Genau deswegen lebt dieser Sport.

Egal wo man ist, egal welche Sprache der Fußballer spricht. Er weiß, seit er das erste Mal gegen den Ball getreten hat, wie die Regeln sind:

90 Minuten (+ Nachspielzeit/ Verlängerung/ Elfmeterschießen)
22 Spieler
2 Mannschaften
2 Tore
2 Karten
Abseits/Foul/Tor ist wenn der Schiri pfeift.

Usw.…so einfach geht das.

In den vergangenen Jahren gab es, von hohen und nicht so hohen Tieren in der Fußball-Politik, die eine oder andere Idee um das zu ändern.
Modernisierung des Fußballs nennt sich das. Und viele Fans sind von vorne rein gegen alles, was den Fußball in seiner Art ändert. Man spricht dann von Zerstörung und Verschlimmbesserung.
Und irgendwo kann man da nur zu stimmen, wenn wegen Fernsehgeldern die Anstoßzeiten auf 12 Uhr verlegt werden sollen. Wenn ein Spieltag über 4-5 Tage gehen und täglich 3 Anstoßzeiten haben soll, dann kann das Fußballherz nur bluten.
Schließlich hat Otto-Normal-Verbraucher a) nicht die Zeit und b) nicht immer das Geld für Pay-TV. Denn im freien Fernsehen würden die Zusammenfassungen zu extrem komplizierten Zeiten gesendet werden. Doch nicht genug, dass man die guten alten Anstoßzeiten ändern will und ändern wird. Auch vor den Spielregeln machen Funktionäre keinen Halt. Wunderbar gut zu erkennen am Beispiel Golden-Goal. Regel rein, Regel raus. Warum? Weil man den Fußball für ein paar Euro (damals Dollar) mehr – kurzzeitig – modernisieren wollte. Aber im Endeffekt hat man doch gemerkt, dass dadurch der Charakter des Spiels zu sehr geändert wurde.

Für Kohle wird ja von vielen Vereinen und Verbänden heutzutage fast alles gemacht…
Wie in der englischen Premier League. Dort fließt so viel Geld, wie in keiner anderen Liga. Und um diesen Standard nachzukommen, müssen Vereine sich und deren Anteile verkaufen. Als berühmtestes Beispiel zählt hier wohl der FC Chelsea mit seinem russischen Multi-Milliardär Roman Abramowitsch. Wobei der englische Traditionsverein aus London vorher auch schon relativ gut da stand. Doch Eins führte zum Anderen und der Wettbewerb wurde zum Spielplatz von Multimillardären. Denn auch bei anderen Vereinen sind, werden und waren Investoren an der Macht.
Das Ergebnis gleicht sich nach einiger Zeit, wenn der große Erfolg und anderweitige externe Gelder ausbleiben. Der Investor verliert das Interesse, weil es keine Rendite gibt und der Verein zerbröselt von Innen.

Der größte Faktor dabei ist, dass sich in den Ligen seit Jahren und Jahrzehnten meistens 4-5 Teams vorne festsetzen. Und wie schon ein Sprichwort sagt: „Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen.“
Und im Laufe der Zeit bekommen diese Teams oft eine ganz andere Basis und haben ein viel höheres Budget zur Verfügung, während andere Vereine um ihre Existenz und Spieler kämpfen müssen.
Deshalb sind viele Vereine bereit, trotz dieser sichtbaren Gefahren, das Risiko auf sich nehmen zu wollen, damit der eigene Vereine in unmittelbarer Zukunft in die Spitzengruppe aufschließen kann. Dann ist es oftmals Glückssache, ob das Geld Tore schießt und die Mannschaft sich findet.

In England ist der aktuellste Fall Manchester City. Die vorhandene Mannschaft hatte schon gute Fußballer, doch nach der Übernahme durch einen Scheich wurden hunderte von Millionen für Transfers ausgegeben. Doch die Mannschaft findet sich nicht und spielt gegen den Abstieg. Die Mechanismen einer Mannschaft greifen also nicht sofort. Ob der Investor dort ohne internationalen Fußball weitere Topstars – die den Unterschied machen können – verpflichten kann, oder ob er die Lust verliert, steht in den Sternen.

Ein weiterer Nachteil der ganzen Entwicklung neben den explodierenden Fernsehgeldern, sind die Kartenpreise.
So gehen in England die Preise so hoch, dass es für viele Fans nicht mehr möglich ist, regelmäßig oder überhaupt ins Stadion zugehen. Außerhalb der Spitzenspiele bleiben deshalb die Ränge immer öfter unbesetzt. In Italien hat man den schlimmsten Zuschauerrückgang bereits hinter sich, dort und auch in Spanien sind in allen Stadien leere Ränge garantiert. Den vielen verschuldeten Vereinen bleibt oft nichts anderes übrig, als die Preise anzuheben.

Das ist die Gefahr von Fremd-Investoren.
In Deutschland ist es allerdings nicht möglich, dass eine externe Firma die Mehrheit am Verein besitzt. Die so genannte „50+1 Regel“ verhindert die Übernahme durch Investoren. Das ist einer kleinen Anzahl an Vereinsfunktionären allerdings ein Dorn im Auge, da er Ihrer Meinung den nächsten Schritt zum Erfolg verhindert. Dass das sehr kurzfristig gedacht ist, ist ihnen wohl selbst klar. Aber wenn das große Geld ruft, denkt der Mensch immer anders.

Ausnahmen bilden die „Werkmannschaften“ wie Bayer Leverkusen (Bayer AG ) oder VFL Wolfsburg (Volkswagen). Heutzutage fließen dort höhere Mittel als noch vor 10 Jahren. Und kratzen damit schon an der Pforte zur Wettbewerbsverzerrung. Denn 15 von 17 Vereinen sind keine Werkself und kommen nicht in den Genuß dieser betrieblichen „Fördermittel“.
[Auf den Fall Dietmar Hopp und Hoffenheim, verzichtet der Schreiber ganz bewusst. Hier geht es schließlich um Fußball.]
Und durch die regulären Einnahmen der Saison, wie Fernsehgelder, Zuschauereinnahmen, Merchandise oder weitere Sponsorenbereiche werden bei den meisten Klubs erst mal die laufenden Kosten gedeckt und kaum Spielraum für größere Investitionen und Transfers geschaffen.

 

Es gab auch Regeln, die sich im Laufe der Geschichte etabliert haben und den Fußball prägten. Doch auch vor Verbesserung dieser wird nicht halt gemacht. So wurde bereits vor Jahren von den Medien eine Initiative gegen passives Abseits (Teil der Abseits Regel) geführt.
Doch auch das wäre verschmerzbar. Nicht verschmerzbar ist dagegen, dass man das Spiel von jeglichen Fehlern befreien will. Aber davon lebt dieser Sport. Er lebt von den Fehlentscheidungen. Er lebt von menschlichen Leistungen und Fehlern oder Topleistungen.
Eine Tor-Kamera, Spiel-Unterbrechungen zur Analyse von strittigen Szenen -wie beim American Football- sind für viele Fans und Offizielle das pure Grauen. Und ganz klar: Das ist nicht der Gedanke des Sports.

Der neueste Coup ist die Diskussion der Sperren-Regelung. So wird von Bayer Leverkusens Geschäftsführer, Wolfgang Holzhäuser, seit Neuestem gefordert, dass man die Bedeutung der Karten ändern sollte.

Eine kurze Erläuterung dazu:
In der Tasche des Schiedsrichters eine gelbe und eine rote Karte.
Die Gelbe Karte verwarnt einen Spieler, im Idealfall dem Regelwerk entsprechend, wegen wiederholten Foulspiels, kleineren Unsportlichkeiten etc.
Im Falle einer weiteren Gelben Karte, wird der Spieler des Feldes verwiesen. Der Schiedsrichter zeigt dann Gelb-Rot. Diese Gelb-Rote Karte bringt eine Sperre von einer Länge eines Spiels mit sich.
Damit kommen wir zur Roten Karte. Diese Karte wird bei brutalen oder (stark) unsportlichem Foulspiel, Notbremse oder ähnlichen schwereren Vergehen gezeigt. Diese bedeutet für den Spieler einen Platzverweis und eine Sperre über mehrere Spiele.

So weit der aktuelle Stand. Nach Überzeugung Herrn Holzhäusers ist die „1 Spiel Sperre“, die die Gelb-Rote Karte nach sich zieht allerdings zu viel des Guten. Seiner Meinung nach ist das ein Vorteil für den nächsten Gegner und somit eine doppelte Bestrafung.
Er ist dafür, dass es eine weitere Karte – eine Blaue Karte – geben soll. Eine Karte, die den Spieler nach einer Verwarnung zwar vom Feld stellt, aber das nur temporär. Es würde eine zeitlich begrenzte Strafe ausgesprochen. Beispielsweise für den Rest der Spieldauer oder für 5,10 oder mehrere Minuten. Er selbst sei ein großer Anhänger der Zeitstrafen. Dass mich das eher an Eishockey erinnert als an Fußball, lässt mich schon stutzen. Dass diese Idee von einem hohen Tier der Liga kommt, macht mir Angst.

Warum haben so viele den Drang, den Fußball zu ändern? Viele Millionen Menschen auf der Welt lieben diesen Sport und das genau so wie er ist.
Was denkt ihr über diese „Modernisierung“? Wie weit führt das noch?

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Musik

Die Nacht mit einer Prostituierten aus Marseille

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Beirut ist keine Band, die mit Chartplatzierungen prahlen kann. Der letzte Langspieler „The Flying Club Cup“ ((Affiliate Link) erreichte lediglich in zwei Ländern eine Aufzeichnung in den. Und auch diese Platzierungen sind nicht das, was ein Musiker als besonders erfolgreich ansehen kann. Platz 94 in der Schweiz für eine Woche, in den USA zwar zwei Wochen lang, allerdings nur auf Platz 114. Und das zeigt, wie Mainstreamunfähig diese Band ist. Einige dürften die Balkanklänge in Mischung mit französischer Café-Musik abschrecken. Denn Beirut mag man, oder eben nicht. Kaum einer ist zwischen diesen beiden Polen. Und selbst das neue Album wird vermutlich nichts an dieser Tatsache ändern, aber wer Beirut kennt und liebt, wird diesen Fakt ignorieren und das ist auch gut so.

Das Album setzt sich aus zwei EPs zusammen, aus „March of the Zapotec“ und von der fiktiven Band Realpeople , deren EP  den Namen „Holland“ trägt.  Das erste Lied der March of the Zapotec EP,  „El Zócalo“,  ist eine 28-Sekündige Musikalische Einleitung. Noch merkt man nicht viel von Mexiko, wo die erste EP aufgenommen wurde. Doch später merkt man was vom lieben Mexiko, Beiruts Musik ist ab dann gewohnt melancholisch, doch irgendwie anders als sonst. Gesungen wird auf beiden EPs äußerst wenig, das Werk strahlt nur vor instrumentalen Liedern. Die zweite Platte ist elektrisch. Sie enstand aber auch vor Beirut Zeiten, deswegen ist sie von Realpeople, also eigentlich Zach Condon alleine. Besonders die Lieder „My night with the Prostitute from Marseille“ ist definitiv hörenswert. Das Lied hat wenig mit den sonst Chanson-Balkan-Klängen Beiruts zu tun, in die typische Elektro-richtung lässt sich das Lied auch nicht einreihen. Anders „No Dice“. Rein „instrumental“, also nur elektrisch das Lied.

Die Lieder klingen wunderbar. Und das ist mein Fazit, denn wer Beirut nicht mochte, wird Beirut auch jetzt nicht wirklich mögen. Und wer sie geliebt hat, wird sie weiterhin lieben.

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Beirut – My Night with the Prostitute from Marseille

All-time Favourite: Nantes

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Eine verpatzte Premiere

Um in Deutschland nicht mehr 30% der Sendezeit von Schnuffl, dem besoffenen Elsch oder sonst irgendeinem Handy-Abo-Anbieter psychisch penetriert zu werden, muss man viel Geld bezahlen. Für dieses Geld sollte man exklusive und qualitativ hochwertige Programme bekommen.Im Ausland z.B. Groß-Britannien oder – wie so oft als Beispiel dienend – USA, ist es Gang und Gebe, dass der Zuschauer für „gute“ Unterhaltung bezahlen.

Hier kommt der Punkt, an dem ich die Leser vielleicht warnen sollte: Das wird lang und kritisch.

Im Ausland jedenfalls stellt sich nur die Frage: Welchen Anbieter oder welches Paket nehme ich? Denn bezahlt werden muss sowieso.

Für uns in Deutschland, stellt sich diese Frage nicht (mehr). Aber dafür muss ich noch ein bisschen in der Zeit zurückgehen und die Kinder beim Namen nennen.

Es geht um den Pay-TV-Anbieter Premiere.
Bevor es das heutige Premiere gab, ist viel passiert.Der Sender Premiere stand schon öfters kurz vor dem Aus und in roten Zahlen. 1999 etwa, als nur noch eine Fusion mit DF1 zu Premiere World das sinkende Schiff über Wasser hielt. Oder auch 2005/2006, als man die Rechte an der Bundesliga verlor. Und so nun auch jetzt. Nach außen hin, soll der Anschein erweckt werden, dass nichts los ist, doch Innerlich brodelt es gewaltig.

Klar ist, dass Premiere von der Bundesliga und die Bundesliga auch – irgendwie – von Premiere lebt. In den vergangenen 2 Jahren bereitete Premiere zur Stabilisierung und in Erwartung des Kundenansturms einen Verschlüsselungswechsel vor. Man hoffte so die illegalen Schwarzseher für sich zu gewinnen. Doch so einfach ist es nun auch nicht. Schließlich waren Schwarzseher nicht ohne Grund die solchen.

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© Premiere

Der Verschlüsselungswechsel hat Premiere viel Geld gekostet und man kalkulierte mit hohen Zahlen für Neuzugänge.Nach neusten Zahlen soll Premiere ca. 600.000 Kunden weniger haben als erhofft bzw. gebraucht.
Schätzt man die Zahl an ehemaligen Schwarzsehern auf ungefähr ein Viertel davon, doch selbst falls alle Schwarzseher Neukunden geworden wären, hätte man das Ziel nicht im Ansatz erfüllt.
Doch weder am Programm, noch am Preis wurde was getan. Lediglich das Familien-Paket bekommt der neue Premiere-Kunde 6 Monate gratis.
Allerdings wurden gleichzeitig alle Mitarbeiter, Studenten- oder Azubi-Sonderabonnements aus dem Angebot genommen.

Doch warum sollen die Leute dann kommen?

Nicht nur, dass sich eine Großzahl an Kunden und Nicht-Kunden in Internet-Foren über Kundenservice, Bild- und Sendequalität oder auch einfach die Programmgestaltung beschweren.Auch der Preis ist für viele einfach unangemessen teuer.

Bei etwas über 50 € für das komplette Paket erwartet Otto-Normal-Verbraucher mehr. Dass man im Komplett Paket 2 HD Sender, 1 Sport-Portal mit immer geringer werdender Anzahl an Ereignissen, zu wenig Berichterstattungen und zu vielen Wiederholungen hat, ist der größte Kritikpunkt.

Die 2 HD Sender gibt es als Option für 10 Euro (!). Doch wie steht es um die Qualität davon? So wurde dort eine Bundesligapartie wird mit einem Datenstrom von 7 Mbit/s gesendet, während die ARD die Sportschau mit knappen 6 Mbit/s sendete. Ergebnisse davon sind Pixelfehler, schwammige Bilder und Unschärfe am Bildrand. Eben so, wie man es auf einem HD-TV von SD-Übertragungen gewohnt ist.

Generell wird kritisiert, dass viel zu wenig aus den Bundesliga-Rechten gemacht wird. Es gibt nur an Spieltagen jeweils vor und nach dem Spiel Berichterstattungen und Aufarbeitungen der Geschehnisse. Und dann geht es nur um die 2-3 Spitzenteams, meistens aber doch um die Bayern. Als nicht-Bayern Fan ist das doch nervig – aber bekannt.

Oft werden auch die vielen und unübersichtlichen Spartensender als unnötig bezeichnet, da sie zu wenige Zuschauer (Liebhaber des Programms) haben und zu viel Datenstrom verbrauchen.

Um ein bisschen Aufräumarbeit war man zwar auch bemüht, aber dafür wurden Hauptsender wie „Serie“ durch einen lieblos gestalteten Fox-Klon ersetzt, der nur die Nacht durch sendet und währenddessen auch noch die Sendungen vom selben Abend wiederholt, und der Filmkanal 4 für Serien benutzt.

Man sieht also fast alle Sendebereiche werden kritisiert und auch neuste Gerüchte lassen durchblicken, dass man zwar mit viel Verspätung den Schuss gehört hat, aber gleichzeitig neue Baustellen für Diskussionen eröffnet.

Und nun soll sich alles ändern?

Stimmt es, was gemunkelt wird, soll es zwar bald mehr HD Sender geben, aber das Zugpferd Bundesliga soll nicht mehr einzeln buchbar sein.
Doch gerade Leute, die nur Premiere der Bundesliga wegen gebucht haben oder buchen wollen, sind darüber weniger erfreut. Und diese Leute dürften den Großteil der Premiere-Kundschaft bilden. Neukunden werden so abgeschreckt und bleiben zwangsläufig auch weiterhin fern. Auch Premiere-Star und verbliebene Exklusiv-Inhalte sollen nicht wie bisher, in der Paketfamilie behalten, sondern auch extern vermarktet werden.

Man kann nur hoffen, dass sich nach Murdochs Einstieg Premiere -teilweise- an SKY orientiert. Dann kann man auch ruhig wie SKY kassieren. Denn ein Komplett Paket mit ca. 20 HD Sendern und unzähligen Spartensendern mit exklusivem Inhalt kostet in England zwar knappe 80 Euro, aber bietet eben auch Dementsprechendes.

Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.

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Tarantino’s „Inglorious Basterds“ Trailer

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Die Farben der leeren Gemeinschaft

Deutschland ist ein Land des Schams. Kein Charme, aber Scham. Wir schämen uns für die Gestalt, die uns zu Grunde führte. Wir schämen uns für Hitler. Wir schämen uns dafür, dass unsere Großeltern seinen Worten verfielen und ihn für den Prediger hielten. Wir schämen uns dafür, dass er Menschen verfolgen ließ und wir uns nicht zur Wehr setzten. Wir schämen uns, weil er Behinderte töten ließ, ebenso wie Kritiker und ewige Aggregatoren. Wir schämen uns, weil er eine Gruppe von Menschen versklavte und sie tötete. Wir schämen uns, weil es Menschen gibt, die immer noch an der Existenz zweifeln. Wir schämen uns, weil wir wissen, dass es ein riesengroßer brauner Fleck auf einer Weste ist, die nicht einmal mehr Perwoll zu retten weiß.

Deutschland hat Grund sich zu schämen. Patriotismus ist hier die Scheinattitüde an großen Sportereignissen. Beim „Eurovision Song Contest“ sind türkische Flaggen zu sehen, während der deutsche Radiomoderator mit der europäischen Pseudoprominenz spricht. Deutschlands Politiker sprechen über Integration und ärgern sich, dass die türkische Gemeinschaft so sehr am Mond festhält, während der deutsche das Schwarz-Rot-Gold nach dem dritten Platz aus dem Heck klemmt. Sie ärgern sich, weil es diesen Zusammenhalt dort geben kann und hier nicht. Der Türke könnte sich auch schämen. Dafür, dass er Kurden vertrieb. Dafür, dass er Staaten missbrauchte. Dafür, dass ewige Hetze um Wasserreserven herrscht. Ist es konservativ und altmodisch, lange von der Fassung gebracht, an einem Ideal hängend, dass so nicht existieren kann? Der Amerikaner, die Geburt des Westens, ist auch patriotischer Haufen. In jedem Klassenzimmer ist eine Flagge gehisst. Ich wette mehr Amerikaner kennen die amerikanische Hymne als die Deutschen die deutsche.

Ich mag den Patriotismus nicht besonders. Ich weiß nicht worauf ich stolz sein kann. Darauf, dass ich durch Zufall das Glück oder Unglück hatte als Mensch irgendwo geboren zu sein? Kann ich stolz auf das eigene Land sein? Kann ich stolz auf etwas sein, dass mich als jahrelangen Arbeiter ausnutzen wird? Kann ich stolz auf einen Staat sein, der vielleicht andere Menschen tötet? Kann ich auf irgendetwas stolz sein, dass mit einer solchen Macht verbunden ist? Ich glaube, dass Stolz ohnehin eine Fehlinterpretation aus dem Wortschatz ist. Etwas zu erschaffen, sich daran zu ergötzen, ein Weg der eigenen Anerkennung, das mag Stolz sein. Aber Stolz wird in so absurden Formen verwendet, dass es den Sinn völlig zu verlieren scheint.

Dass der Deutsche nicht stolz auf sich ist, mag begründet liegen. Sicherlich würde es meine Sicht des Patriotismus verstärken. Doch das tut es nicht. Das deutsche Gemeinschaftsgefühl ist ein karger Wasserfall, der nicht bis zum Grund hinabreicht, weil die Tropfen nicht alle in den selben Fluss münden wollen. Das mag Intellekt erzeugen, doch eigentlich ist es nur Enthaltung. Eigentlich ist es auch eine Art von Patriotismus. Eine Art Kommentar einer Masse. Ein verschlafenes Wort, dass nicht so recht im Ohr ankommen möchte. Ein Anti-Stolz-sein.

Es ist eine schöne Euphorie gewesen, die Fußball Weltmeisterschaft (© ® All rights reserved by FIFA™). Jetzt nach drei Jahren flacht sie sehr ab. Obama schaffte es gerade die Menschen zu motivieren. Sie haben ihre Jobs verloren und liegen auf der Straße. Aber er reicht ihnen die Hand, auch wenn er sie nicht alle schütteln kann, scheint er die meisten jedoch zu bewegen. In Deutschland triumphiert noch niemand. Das Wahljahr wirkt wie eine Pflicht. Merkel alles andere als attraktiv. Steinmeier ein alter Mann mit weißen Haaren. Denn Deutschlands Obama war Hitler. Atatürk hieß hier Adolf. Und man kann es keinem Volk übel nehmen, wenn es sich nicht zu vereinen weiß nach dieser Kreation. Man kann es aber auch nicht dem Migranten übel nehmen, dass er sich nicht zu integrieren weiß, wenn es die Landsleute hier noch nicht mal schaffen. Wieso soll er denn seine Gemeinschaft verlassen um einer gemeinschaftslosen Leere beizutreten?

Bild: netzfeuilleton.de, darf verwendet werden wie man will. Verkauft es von mir aus.
Update: Ja, den Satz mit dem Nachbarn habe ich entfernt. Im Nachinein spiegelt er den falschen Sinn dar.

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Valentinstag nicht vergessen!


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Herr Wirtschaftsminister, darf ich Wilhelm zu Ihnen sagen?

Das war ja sowieso schon ein Riesendurcheinander mit dem Wirtschaftsminister. Erst will Herr Glos zurücktreten, darf aber nicht. Dann darf er, hat aber Seehofer gefragt und nicht Angie wie es sich gehört und dann ist er zurückgetreten und es gibt erst mal keinen Nachfolger.

Nun gibt es ihn. Er heisst: Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Wilhelm Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg. Zumindest stand das so heute in vielen Medien und Zeitungen. Doch in diesem wirklich langen Namen hat sich einer eingeschlichen, der da nicht reingehört: Wilhelm.

Beim BILDblog ist ein Bekennerschreiben eingegangen. Darin bekennt sich jemand dazu, kurz nach Bekanntgabe des neuen Ministers für die Untergehende Wirtschaft, den Wikipedia Artikel bearbeitet zu haben und in die lange Liste der Namen noch den Wilhelm eingefügt zu haben. Nicht, dass das jetzt weiter schlimm ist, der Name passt ja auch schön in die Reihe, schlimm ist was uns das über die Recherche Tätigkeit vieler Journalisten verrät. Sie scheint nicht sehr intensiv zu sein.

Denn der falsche Name stand heute überall. Von Bild bis Taz, von Sueddeutscher bis RP-online. Spiegel Online behauptete sogar, der Minister würde sich selbst mit dem Wilhelm im Titel vorstellen. Wirft kein gutes Licht auf die Branche, wenn man sich darafu beschränkt, Wikipedia Artikel abzuschreiben.

Der wirkliche Name des Herrn ist: Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jakob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg. Ohne Wilhelm.

Ob das jetzt alles was hilft gegen die Wirtschaftskrise?

UPDATE: Inzwischen versuchen mehrere Medien sich für den Patzer zu rechtfertigen. Niggemeier dokumentiert und kommentiert den Vorgang. Hier die teilweise abstrusen Ausreden Rechtfertigungen von Spiegel Online, taz und Sueddeutsche.de

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Peter Fox – Schwarz zu Blau

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=yphwzD1XaBY 350 292]