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Könnte Kickstarter das Hollywood-System ersetzen?

Der Reboot der Kultserie „Veronica Mars“ als Film auf Kickstarter hat alle Rekorde gebrochen und mittlerweile über 4 Millionen Dollar eingesammelt, zu einem Zeitpunkt an dem die Kampagne noch weitere 15 Tage läuft. Gerade Filme gehören zur Topkategorie auf Kickstarter und beim letzten SXSW Festival waren etliche der gezeigten Filme durch Crowdfunding mitfinanziert, ähnliches zeigte sich beim Sundance, wo 17 Filme auf Kickstartersupport setzen und auch einige Preise abräumen konnten. Das lässt natürlich neue Gedanken zur Filmfinanzierung aufkommen und bereits bei meinem „Backing“ des nächsten Charlie Kaufmann Films, der ebenfalls über die Crowdfunding Plattform lief schrieb ich:

Ein Gedanke, der mir aber beim Anschauen des Bewerbungsvideos auch erst so richtig klar wurde, ist die disruptive Energie dieser Crowdfunding Sachen. Natürlich hatten diesen Gedanken alle anderen schon vorher, aber mir ist es erst jetzt richtig klar geworden. Denn das Bewerbungsvideo legt den Fokus ganz stark darauf: Wir wollen die künstlerische Vision verwirklichen, ohne von den Hollywood-Studios dazwischen gepfuscht zu bekommen. Dieser einfache Satz hat so einen Rattenschwanz hinten dran. Wenn es sich weiter entwickelt kann das viel mehr werden, als ein Pre-Order für coole iPhone-Halterungen, seltsamen Uhren oder erfolglose Dokumentarfilme. Wenn sich jetzt nach und nach die großen Namen Kickstarter & Co. zuwenden, dann ist Crowdfunding die Re-Ermächtigung des Publikums, das Ernstnehmen der Zielgruppe und der Künstler, das endgültige Wegschneiden der Mittelmänner (Sieht man von der Neuinstallation Kickstarter ab) und es könnte heißen, dass Product Placement in Filmen bald wieder Geschichte ist, bevor es in Deutschland richtig an Fahrt aufgenommen hat. (Realistischer Weise natürlich nicht, denn warum soll ich mich mit popeligen 200.000 $ vom Publikum zufrieden geben, wenn ich noch 1,5 Mio von Werbetreibenden oben drauf bekomme? Wobei.) Aber Studios würden eventuell an Macht verlieren, nicht mehr verlangen, dass Megan Fox in eine Film mitspielt oder es gäbe am Ende sogar Filme ohne Happy End! Die Bindung zwischen Zuschauer und Künstler wird eine ganz neue, viel enger, direkter, mit Austausch…

Können Kickstarter, Indiegogo und andere Plattformen also das System Hollywood absetzen? Sicherlich „The Avengers“ kostet 220 Millionen $ und nicht nur 4 Millionen, aber es lässt einen träumen. Und bevor ich den Fall jetzt noch weiter auseinandernehme verweise ich hier auf das Video von pbsIdeaChannel, der sich genau das fragt und von allen Seiten beleuchtet:

Also vielleicht nicht ersetzen, aber ergänzen? Was meint ihr? Wie sieht die Zukunft der Filmförderung und die Zusammenarbeit mit dem Publikum aus?

Bild: Screenshot pbsideachannel

 

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Morgenlinks mit Duce Berlusconi, schlanker Taille & eigenem Hirn

Mädchen mit Blogs kommen überall hin
(Deus ex Machina, Teresa Maria Bücker)
„25 Prozent der amerikanischen Frauen im Alter von 18 bis 34 würden lieber „America’s Next Top Model“ gewinnen als den Friedensnobelpreis, 22 Prozent würden eher ihre Fähigkeit zu lesen verlieren wollen, als eine schlanke Figur, schreibt die Rechtsanwältin und TV-Journalistin Lisa Bloom“, die wir auch hier schon mal in den Morgenlinks hatten. Teresa Brücker fragt sich darauf hin: „Werden Mädchen eher für schlanke Taillen belohnt als dafür, das eigene Gehirn zu benutzen?“ (Vorher in diesem Blog:Lolita & Jungfrau zugleich: Das Frauenideal in der Werbung)

Total lokal global: Der Reporter und das Internet
(evangelisch.de, Thomas Klatt)
Bericht vom Zeitungskongress des BDZV und dem Beispiel der Schweizer „Jungfrau Zeitung“, die ausschließlich auf lokale Nachrichten setzt, weil sie eingesehen haben, dass überrreginales andere besser können. Der Werbefachmann Michael Trautmann ruft den Verlegern nochmal zu: „Das ist die Zukunft! Ein joint venture mit Bloggern […] Wieso machen das nicht auch Zeitungsredaktionen?“

6 Things the Film Industrie Doesn’t Want You to Know About 
(Filmschoolrejects.com, Ashe Cantrell)
Ich erinnere mich immer noch an einen Donald Duck Comic, in dem dieser bei ein Filmfirma landet, die aber nur Flops produziert und das mit Absicht, um das Geld, dass sie vorher bekommen selbst eizuheimsen. Ich hielt das damals für eine spannende Geschichte, dass das aber durchaus Hollywood-System mochte ich mir damals nicht erschließen. Also das und 5 andere Geschichte, wie Hollywood abzockt.

Eine verheerende Entwicklung: Warum „Das Supertalent“ prägend für unsere Fernsehkultur ist
(faz.net, Peer Schader)
„Es geht darum, immer wieder neu, künstliche Paul-Potts-Momente zu schaffen, mit dem Spielsüchtigen, der sich hässlich findet, mit Ausgegrenzten, manchmal auch mit Gewaltopfern, die vor der Kamera erzählen, wie sie als Kind geschlagen wurden, als ob der Applaus des Publikums nachher alles ungeschehen machen könnte.“

Duce Berlusconi
(taz.de, Michael Braun)
Die Pleite-Hand greift auch nach Italien. Woher die hohen Ausgaben? Ein Freudenmädchen vom Hofe Berlusconi erklärt: „“‚Klar‘ habe sie satte Honorare erhalten, und das sei auch richtig so, Schließlich könne sie ja nicht im ‚Billig-Fummel zum Imperator gehen'“

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