Kategorien
Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen Netz & Zeitung

RealityDokuTainementSoaps im F.A.Z.-Fernsehblog

Es ist erst eine Woche her, dass F.A.Z.net sein Blogangebot gestartet hat, aber schon jetzt zeigt sich das Potential.
So hat Peer Schader eine interessante Serie über Reality-Formate im deutschen Fernsehen geschrieben.

Angefangen mit einem Artikel in der F.A.S. ((„Der Horror des Alltags“)), in dem er anführt, wie sich das Schauen von diesen DokuSoaps auf die eigene Realitätswahrnehmung auswirkt. Und feststellt, wenn man regelmäßig diese Reality Formate guckt, in denen 39-jährige Mütter die größten US5-Fans sind oder Menschen für sich für einen Silikonbusen prostituieren, muss man sich ja irgendwann fragen: Wie viele Verrückte gibt es eigentlich in Deutschland?

Liefert er dann im Fernsehblog in 3 Teilen noch eine interessante Hintergrundrecherche. Von  „Verrückte Familien gesucht“ in Teil eins, über „Die Busenfixierung von Pro Sieben“ hinzu „Wie kommt die Familie in die Dokusoap?„, gibt es ein ausführlich und treffende Analyse rund um die Reality Formate.

Und abgesehen vom großen inhaltlichen Wert dieser Ausführungen über die TV-Landschaft, tut sich hier auch eine Möglichkeit auf wie Blogs den „alten Journalismus“ ergänzen können. Das schreibt Peer Schader auch in seinem eigenen Blog medienpiraten.tv:

Das ist großartig, weil ich beim Kürzen jetzt nicht mehr vor dem Text sitzen muss und denken: Mist, diesen Gedanken oder dieses Zitat hätte ich auch gerne noch drin gehabt. Ich kann es ja online unterbringen.

Kategorien
Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen

Warum die 100.000 Euro Show für mich so floppte

Ich weiß nicht, wer von euch die beiden Folgen von der 100.000 Euro Show auf RTL gesehen hat, aber es war für viele Fans der 100.000 Mark Show ein no go. Erstmal passte Inka Bause nicht in die Sendung, weil sie mit ihrer Art die ganzen Kandidaten verrückt machte und zweitens kannte sie nur die Ausdrücke „Super“ und „ Ihr habt das toll gemacht“. Sie ist zwar nicht Ulla Kock am Brink, aber die hat wenigstens mitgefiebert. Ulla war sozusagen ein Teil der Sendung und nicht wie Inka Bause eine außen stehende Person, die nur 2 Wörter kannte.

Früher wurde die Sendung in Hilversum in den Niederlanden produziert. Heute findet alles im sehr kleinen und nicht wirklich dekorativen MMC-Coloneum Studio 53 in Köln statt. Von der heutigen Dekoration will ich gar nichts erst reden. Das Ding, was man Tresor nennt, ist sicherlich keiner, denn diesen kann jeder in eigener Arbeit fast selbst bauen. Ganz schlimm waren aber die Gerüste, worauf die Zuschauer teilweise standen. Wären sie dort heruntergefallen, hätte es wenigstens ein bisschen Spannung gegeben.

Die Spiele konnten diese Spannung nämlich nicht wirklich vermitteln. Man gibt sich eigentlich keine Mühe mehr! Warum möchte ich wissen!? Solch eine Sendung war das Aushängeschild eines Senders in den 90zigern. Die Sendung am Samstagabend, die man nicht verpassen wollte. Wo ist das alles!?

Wenn man das Laserendspiel wieder gegen die Zylinder auswechseln würde, hätte die Show wenigstens mehr Charakter. Schade vor allem auch um den heißen Draht, der früher viel aufwendiger und besser gemacht war.

Sollte die Sendung fortgesetzt werden, dann bitte in ähnlich alter Manier und mit einer anderen Moderatorin oder Moderator. So hat die Show nämlich nichts mit dem zu tun, was ich und viele andere unter der früher innovativen Sendung verstanden.

Also RTL macht was daraus, denn so wie Show jetzt ist, geht es sicherlich nicht weiter. Die Quoten sprechen nämlich Bände.

Kategorien
Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen

Comedy Central übernimmt South Park

Nochmal Neuigkeiten in Sachen Comdy Central, MTV und MTV Networks. So wird als ein Teil der massiven Umstrukturierungen ab nächstes Jahr, so meldet der Branchendienst DWDL.de, die Serie South Park nur noch bei Comedy Central zu sehen sein. Und nicht wie bisher auch noch des nachts afu MTV. Auch die neue, 12. Staffel, wird es dann exklusiv auf Comedy Central geben. Immer Mittwochs um 22.15 Uhr.

Eine Folge dieser neuen Staffel sorgte übrigens schon vorher für Wirbel und zwar die über die Präsidentschaftswahl und deren wahren Gründe. Das besondere war, dass sie nur einen Tag nach der Wahl schon mit dem richtigen Präsidenten gezeigt wurde. Wahrscheinlich wollten die Macher zeigen: „Yes, we can!“

[via Fernsehlexikon]

Kategorien
Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen Musik

MTV Chef geht

Elmar Giglinger, Senior Vice President bei MTV Networks Germany, hört zum Jahresende auf. Ginglinger war für MTV, VIVA und zeitweise auch Comedy Central verantwortlich. Er hatte die bisherige Linie von MTV weniger Musik und mehr Shows entscheidend geprägt. Ob sein Abschied mit den massiven Einsparungen bei MTV Networks Germany zusammenhängt ist nicht bekannt, aber anzunehmen. Vielleicht wollte es auch ihm nicht einleuchten, dass trotz eines massiven Zuwachses von 12% in der Zielgruppe im letzen Jahr, solchen massiven Einschnitte vom Mutterkonzern Viacom diktiert werden. DWDL.de zitierte ihn mit „[..]ich möchte insbesondere meinem Team für die wunderbare Zusammenarbeit danken„. Das sagt einiges und nichts, aber wer weiß, vielleicht sickert ja noch etwas durch. Übrigens ist dies schon der zweite relativ überraschende Abgang bei dem Musiksender, erst im Mai hatte Catherine Mühlemann als langjärige Deutschlandchefin aufgehört
Wieviele Zuschauer aufhören werden MTV zu gucken, wenn das Programmangebot noch dünner wird, wird sich noch zeigen…

Mehr zu den Kürzungen bei MTV:

Kategorien
Featured Flimmern & Sehen Gesellschaft Kleines Fernsehen

Hilfe, Stefan Raab ist lustig!

TV Total ist ja eigentlich schon lange zur Dauerwerbesendung verkommen. Ob für Musikacts, andere Brainpool Comedians oder eines der zahlreichen Super Events von Stefan Raab. Die Sendezeit füllt man dazu eben mit möglichst vielen Gästen oder langweiligen Spielchen wie „Blamieren oder Kassieren„.
Stefan Raab lässt das normalerweise über sich ergehen, leiert seine Gags herunter und bereitet sich mental auf seine nächstes Megaevent vor.

Nicht so gestern. Stefan Raab lief plötzlich zu echter Größe auf, als er sich über die hauseigene Alienshow mit Uri Geller lustig machen durfte. Genüsslich nahm er die Show auseinander und hatte für die glücklicherweise gefloppten Show jede Menge bissige Kommentare übrig. Gekrönt wurde das ganze von einer fingierten Erklärung von Pro 7 in der sie sich für die unglaublich schlecht Show entschuldigten. „Man hätte vorher nicht wissen können, dass die Show so schlecht wird und das die Aliens nicht antworten.“

Stefan Raab kann bei all dem natürlich besonders gut Lachen, schließlich hat er mit „Schlag den Raab“ wie man bessere und vorallem erfolgreichere Samstagabendshowunterhaltung macht.

Nächster Höhepunkt waren Stefan Raabs Kommentare zum Parteitag der Grünen. Cem Özdemir taufte er kurzerhand „Türken-Elvis“.

Da war er wieder. Ganz kurz. Dieser Sarkasmus, der erahnen lies, warum man Stefan Raabs Show einst von 1 mal wöchentlich auf 4 die Woche ausgedehnt hatte.

Leider war dieser Moment mit den Gästen dann wieder passé. Eine junge Manga Zeichnerin war zwar vielleicht interessant, aber zu aufgeregt um locker über das Thema zu reden und Stefan Raab zu ahnungslos von dem Thema um gezielt zu fragen.
Dann durfte sich als abgehalfterter Comedian noch Mike Krüger mit seiner neuen CD präsentieren. Das einzig Lustige an dieser CD scheint tatsächlich der Name zu sein „Zweiohrnase“, sonst schaffte es nicht ein Gaga von ihm zu zünden und das Lied „Ein Korn, der deinen namen trät“ war wirklich mehr als dämlich. Allerdings hatte Stefan Raab auch für Mike Krüger, bei dem er es sich eher traute als bei der Schülerin zuvor,noch den ein oder anderen bissigen Kommentar.

Seine Abmoderation war übrigens: „Jetzt kommt Galileo Mystery, Live aus der Ukraine.

Und ich schließe mit der Frage, gibt es vielleicht irgendwo da draussen doch noch eine deutsche Late-Night-Show, die lustig ist?

Mehr zu Uri Gellers Alien Wahnsinnbei DWDL.de, stefan-niggemeier & SpOn

Kategorien
Featured Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen Musik

Nachtrag zu den Kürzungen bei MTV

Es sind weitere Details zu den Sparmaßnahmen bei MTV Networks Germany bekannt geworden.
So sind nicht nur 11 Mitarbeiter gekündigt wurden, es es werden wohl auch die auslaufenden Verträge von bis zu 50 weiteren Mitarbeitern nicht verlängert. Damit sind also insgesamt an die 60 Mitarbeiter von den Einschnitten betroffen.
Ausserdem werden bis Jahresende keine Dienstreisen mehr gestattet.

Auf der freiwerdenden Frequenz von Comedy Central, dass ja mit Nick zusammengelegt wird, plant man kein neues Sendekonzept.
Auch zu den gestrichenen Sendungen gibt es Neuigkeiten, so werden die Genreprogramme Urban und Rockzone gar nicht komplett gestrichen, sondern sollen als Clipstrecken weiterlaufen.

Was sonst noch übrigbleiben soll von MTV ist nicht klar.
Gibt es jetzt wieder Musik bei MTViva aber ohne redaktionelle Betreuung? Youtube ohne Suchfunktion im Fernsehen?
Sollte das Musikfernsehen nicht eher schauen, dass es Qualität bietet um sich von den Web2.0 Angeboren abzusetzen? Sollte es nicht schauen, dass es Hintergrundinformationen aufbereitet? Den Zuschauer tiefer in die Materie einführt?

Das ist es doch was das Fernsehen noch vom Internet unterscheidet, und worauf es seine Zukunftsberechtigung bauen darf.
Deswegen denke ich hat sich Viacom mit diesem Schritt höchstens kurzfristig saniert, aber langfristig sicherlich viel verbaut. Aber so ist das wohl, wenn Controller über Inhalte bestimmen.

Kategorien
Featured Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen

Das Ende des deutschen Musikfernsehens

Jeder Musikfan, der bisher dachte: „Finanzkrise, was interessiert mich das?“ oder „Finanzkrise? Ich bin zum Glück nicht betroffen!„, wird nun eines besseren belehrt. Denn durch die Finanzkrise, droht auch der Medienbranche eine Krise, aus Angst vor aubleibender Werbung und schrumpfenden Einnahmen. Und gerade für das Deutsche Musikfernsehen hat eine dunkle Stunde geschlagen.

Schon gestern abend wurde bekannt, das der Sender Comedy Central in siner bisherigen Form eingestellt wird. Erst 2 Jahre ist das ambitionierte Projekt alt, aber man hat die Erwartungen, aus eigener Sicht und mit Sicherheit auch aus Sicht der Zuschauer, nicht erfüllen können. So hieß es am Anfang man wolle ein Viertel des Programms mit Eigenproduktionen bestücken und diesen Anteil eventuell sogar noch erhöhen. Doch viele der selbst produzierten Inhalte zündeten nicht (vorallem, weil sie zum Großteil schlicht und ergreifend nicht lustig waren) und wurden wieder abgesetzt.Und noch vor einem Monat hieß es: „Bei Comedy Central ist sicher noch sehr viel drin. Wir haben in diesem Jahr in der Primetime schon um 48 Prozent zugelegt
und gehen im Oktober mit einem neuen Programmschema auf Sendung“.
Doch nun ist es nichts mit neuem Programmschema, beziehungsweise, das Programmschema sieht so aus, dass zum Jahreswechsel nicht mehr als eigenständiger Sender agiert, sonden zum Programmfenster bei dem Kinder- und Cartoonsender Nick! zusammenschrumpft. Ab sofort heißt es dort von 20.15 Uhr bis 6 Uhr in der früh: „Ich bin Michaela Schaffrath und Sie gucken Comedy Central!“.(Um den Audience-Flow zu garantieren zeigt man übrigens als erstes mit „Family Guy“ und „Futurama“ zwei Cartoon-Serien) Wenigstenshat man sich ja bei Viacom inzwischenvon der Call-In Show „Money €xpress“ getrennt, so dass noch ein paar Stunden für Comedy übrigbleiben.
Allerdings wird man diese Zeit nicht mit den zu Beginn noch angekündigten Eigenproduktionen füllen und so „nicht nur Mainstream“-Comedy zu fördern, sondern man füllt diese Zeit vorallem mit „billigerer Lizenzware“. Was da dann an deutschen Comedians übrigbleibt ist nicht sicher. Zumindest hat man sich jetzt die Wiederholungsrechte für „Rent-a-Pocher“ eingekauft und eventuell wird auch die ambitionierte Show „Nightwash“ weitergeführt, aber wie gesagt: nichts ist sicher in Zeiten der Krise.

Womit wir eben bei den Musiksendern wären:
MTV (Deutschland) und Viva stellen massiv ihre deutschen Programme ein. Wobei das natürlich nicht MTV Networks Germany und Viva selbst beschlossen haben, sondern die Eigentümer von Viacom, denen eben die MTV Senderfamilie gehört.
11 Entlassungen drohen bei MTV. MTV TRL gibt es nur noch einmal die Woche. Gar nicht mehr gibt es, haltet auch fest: Das MTV News Mag, MTV Rockzone, MTV Masters (!?!) und MTV URBAN!
Bei Viva wird „Viva Live!“ auch nicht mehr täglich, sondern nur noch 3 mal wöchentlich zu sehen sein. Und „Viva feat.“ wird ebenfalls drastisch reduziert.
Nun sagt mir mal was da noch an Eigencontent übrigbleibt?
Das schlimmste ist eigentlich die Begründung:

„Hintergrund der Entscheidung ist die Optimierung der Kostenstruktur
und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Sender, insbesondere
angesichts der herausfordernden aktuellen wirtschaftlichen Lage und der
schlechten Prognosen für das kommende Jahr.“ -Viacom Unternehmenssprecherin Stössinger gegnüber DWDL.de.

Es geht also nicht mal um den mangelnden Erfolg der Sendungen, sondern lediglich um die zu hohen Kosten. Es liegt nichtextrem schrumpfenden Einnahmen, sondern an dem Willen den Gewinn zu steigern und der Angst dieEinnahmen könnten sinken.

Die Hälfte des deutschen Musikfernsehens starb schon, als Viva von Viacom übernommen wurde und nun fällt auch noch der lumpige Rest dieser Heuschreckentaktik zum Opfer.
Wer bei der Berliner Zeitung noch nicht verstanden hatte, was Fremdinvestoren für einen verheerenden Einfluss auf die Medienlandschaft haben können, wird es nun hoffentlich begreifen.

Eine Hoffnung bleibt: Das die freigewordenen Sendeplätze endlich wieder mit Musik bestezt werden. Allerdings befürchte ich uns blühen einfach noch ein paar weiter Datingshows und Partnersuchen mit immer „neuen“ Konzepten…

[Quellen: DWDL.de [1],[2], Faz.net, medienpraten.tv]

UPDATES:

Kategorien
Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen

Sat.1: Peng, Schlotter, Schluchz, Muh!

Sat.1 hat ein paar neue Freitagabendshows in Planung. Uns erwarten:

„Peng! Die Westernshow“, „Aloha! Die Südseeshow“, „Schlotter! Die Gruselshow“, „Holldiröh! Die Alpenshow“, „Muh! Die Bauernshow“, „AAIIAAH! Die Urwaldshow“, „Klirr! Die Rittershow“, „Schluck! Die Wüstenshow“, „Rumms! Die Gladiatorenshow“,
„Action! Die Hollywoodshow“, „Brutzel! Die Kochshow“, „Platsch! Die Piratenshow“, „Tuut! Die Autoshow“, „Marsch! Die Bundeswehrshow“, „Aua! Die Ärzteshow“, „Tsching! Die Chinashow“, „Tooor! Die Fußballshow“, „Klingeling! Die Weihnachtsshow“, „Schmatz! Die Valentinsshow“, „Hoppel! Die Ostershow“,
„Raus! Die Ferienshow“, „Schock! Die Schulshow“, „Rutsch! Die Silvestershow“, „Blüh! Die Frühlingsshow“, „Bibber! Die Wintershow“
und „Schluchz! Die Nostalgieshow“.

Trotz dieser mannigfaltigen titelvariationen ist das Konzept immer gleich: Hugo Egon Balder wird zusammen mit ein paar C-Promis und ein paar Trotteln aus dem Publikum ein paar natürlich zum Sendungsthema passende Spiele, spielen. So einfach kann Freitagabendunterhaltung sein…

Achso, sicher geplant sind nur die ersten 4. Die anderen Titel hat man sich nur schonmal gesichert, nicht das jemand einem diese genialen Sendungen wegschnappt… Werden für das finden von Sendungstiteln eigentlich ernsthaft Leute bezahlt?!
Naja, also vielleicht bleiben uns „Tuut, Klingeling, Toor! Aua, Tsching und Platsch“ ja erspart. „Schluchz!“

Kategorien
Bewegen & Beschäftigen Kleines Fernsehen Sport

Berichterstattung die 2.: „Alles vorgekostet?“

Nur weil es live ist, heißt das noch lange nicht, dass wir alles sehen.

Denn die Bilder, die unser Wohnzimmer oder die Public Viewing Leinwand
unserer Wahl erreichen, kommen alle aus einer Hand. Die UEFA selber
liefert sie, genauer ihre Tochterfirma UMET, die für die Kameraarbeit
und die Regwährend der EM-Spiele verantwortlich ist.

Allerdings wird immer mehr über Zensur und Zeitlupenwiederholungen geklagt, die zum Vorenthalt entscheidender Szenen führt.

Follow up:

So blieben uns zum Beispiel beim Spiel die Bilder eines auf das Spiel
gestürmten Fans und von Rauchbomben auf den Zuschauerrängen
vorenthalten.

Die EM 2008 - zensiert!
Unerwünschtes unsichtbar

Der Kommantar von EM-OK-Sprecher Wolfgang Eichler dazu: „Wir wollen Störenfrieden keine Plattform bieten“, erklärte
EM-OK-Sprecher Wolfgang Eichler. „Wir konzentrieren uns auf die für das
Spiel relevanten Dinge.“

Doch auch da kann man sich nicht ganz sicher sein, wie die Vorwürfe der FAZ zeigen.

Da muss man  zum Beispiel bemängeln, dass man wichtige Schritte im Spielaufbau verpasst , aufgrund von schlecht getimte und/oder zu langen Wiederholungen, Zuschaueraufnahmen oder schlechter Perspektiven.

Und in der Tat, was bringt es mir, wenn ich aus nächste Entfernung Ballacks Gesichtsausdruck bei einem Kopfballduell oder dem „Kracher-Frestoss“ kenne, dafür aber nicht weiß, mit welchen Laufwegen und welcher Strategie, sie die Österreicher oder oder morgen die Portugiesen unter Druck setzen wollen?

Auch die Nahaufnahmen im laufenden Spiel werden zu Recht bemängelt. So wird immer wieder während des Angriffs auf eine Halbtotale des Angreifers geschaltet in der man als Zuschauer nicht nachvollziehen kann,ob und welche Abspielstationen sich dem Spieler anbieten. So weiß man nie, obe der Ausruf „Spiel doch ab! jetzt gerechtfertigt wäre oder nicht.

Am ärgerlichsten sind die, auch von der FAZ angesprochenen Aufnahmen von „Folkloristischen Jubels“.

Ich habe kein Problem damit, wenn in einer langweiligen Phase des Spiels die lustigsten Fankostüme, besonders hübsche weibliche Fans oder von mir aus auch unsere Kanzlerin für einige Sekunden den Bildschirm dominieren.

Die Fans im Blick
Die Fans im Blick

Aber bei dieser EM kommt es immer wieder vor, das scheinbar wild in die Menge geblendet wird auf eine x-beliebeige Fangruppe die in dieser eher langweiligen Phase des Spiels genau das zum (Gesichts-)ausdruck bringen und die dann aber plötzlich aufgrund ihrer ebenso plötzlichen Medialen Überpräsenz aufspringen und in die Kamera winken. Das hat etwas von den Kiss-Cams, die vorallem in den USA Einsatz finden, und die die zwei Menschen die im Bild erscheinen auffordert sich doch bitte voraller Augen zu Küssen. Dort beschränkt man dieses Spiel lüsterner Unterhaltung allerdings auf die Pausen.

Interessant ist dieses Faktum auch über die EM hinaus. Mit Blick auf die olympischen Spiele, bei derdas Thema Zensur sicher in ganz anderem Maße eine Rolle spielt, aber auch für unsere heimische Bundesliga. Denn der DFL hätte selbst auch gerne die Regie über seine Fussballspiele und würde ebenso gerne fertig vorgekautes Material an die Sender ausliefern.

Hoffen wir, dass wird bei dieser Fussball Europameisterschaft trotz allem noch einige schöne Szenen zu sehen bekommen.

Sollte das Elend der Deutschen Nationalmannschaft am Donnerstag allerdings all zu groß werden, darf die UMET aber auch gerne noch ein wenig mehr die Zuschauerränge filmen.

Kategorien
Featured Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen

Das Griechenland-Spiel war langweilig? Es geht noch schlimmer!

Mein Gott, war das eine träges Spiel der Griechen gestern. Minutenlang schoben sie den Ball in der eigenen Hälfte hin und her ohne das irgendetwas passierte. Dagegen war ja das Frankreichspiel fast schon ein Fußballthriller. Noch langweiliger war nur die Vor- und Nachbetrachtung durch Günther Netzer und Gerhard Delling. Die dehnten das hin-und-herschieben gleich über Studen aus und häuften bei ihrer Phrasendrescherei auch noch jede Menge Fehlpässe an.

Ich will jetzt nicht von ihren Frisuren anfagen, denn die Diskussion ist inzwischen auch schon so veraltet, dass wer weiß, am Ende sind die Firsuern bald wieder Trend, sind. Schließlich kehren Modetrends ja alle 30 Jahre wieder. Erstaunlich ist es, dass es Netzer, trotz seiner langen Tätigkeit als Kommentator immernoch nicht schafft, vollständige Sätze zu bilden, geschweigedenn direkt auf Fragen zu antworten, aber das sind wohl die chronischen Fussballerbeschwerden, die man nie so wird ganz ablegen können. Umso erstaunlicher, dass das Duo noch im Mai 2008 aufgrund ihres „hohen sprachlichen Niveaus“ mit dem Medienpreis für Sprachkultur ausgezeichnet worden sind.

Gerhard Delling & Günther Netzer
Die Urgesteine Gerhard Delling & Günther Netzer

Doch dieses Elend zieht sich durch die beinah gesamte ARD Berichterstattung.

Denn auch in „Waldis EM Club“ mangelt es an Steilvorlagen, wie auch die SZ bermerkte. 3 Gäste wiederholen das Geplänkel von vorher, zeigen noch einmal diesselben Ausschnitte, die man inzwischen zu genüge kennt und geben dazu ihre Sprüche ab die leider nur selten Torgefährlich werden und einen Lacher erzielen. Dafür klatscht das Publikum trotzdem, meistens an den unpassendsten Stellen, so dass man noch weniger versteht, aber wenigstens ist Stimmung da. Die fehlt bei Netzer & Delling in ihrer kleinen Box komplett. Das Studio der beiden ist so klein, dass es nicht mal für eine normale Kameraeinstellung reicht, ständig kommen die Lichter oben oder das Ende der Studioverkleidung am Rand ins Bild. Kein Wunder, dass sich in so einem engen Studio keine kreativen Gedanken für eine Sendung fassenlassen. Ein Glück hat Monika Lierhaus ein größeres Studio bekommen und bildet deshalb den einzigen Lichtblick. Kurz bevor der Zuschauer einschläft wird sie kurz eingewechselt und liefert mit ihrem Magazin zwar irrelevante, aber dennoch kurzweilige und frische Berichte die die starre Sendung auflockern. Und sie hat mit der RAPortage von Blumentopf immer nah den Deutschlandspielen ein echtes Schmankerl dabei. Leider gibt es dann wieder einen Rückpass zum Kommentatoren-Duo, die geben weiter an Pocher, doch auch ihm fällt nichts kreatives ein. Er verkleidet sich in seinen üblichen Rollen und begibt sich unter grölende Fans. Ende der Geschichte.

Die RAPortage von Blumentopf

Das krasse Gegenteil beim ZDF. Ein Studio, der Wahnsinn. Die Bregenzer Seebühne, auf der so eben noch James Bond gastierte bietet die Kulisse für das Trio aus Kerner, Klopp und Meier und die Ränge sind gefüllt mit Zuschauern, die auch nach Ende des Spiels die Stimmung noch auf die Nachberichterstattung übertragen. Kerner fragt gezielt und hält sich sonst angenehm zurück und Jürgen Klopp liefert umfangreiche und genaue Analysen. Urs Meier bringt die durchaus interessante Perspektive eines Profischiedsrichters mit ein, der das Geschehen
unparteiisch bewertet und eben strittige Schiedsrichter Entscheidungen erklären oder widerlegen kann.

Urs Meier, Johannes B. Kerner und Jügern Klopp
Das dynamische Trio aus Urs Meier, Johannes B. Kerner und Jügren Klopp

Einziger Kritikpunkt ist Michael Steinbrecher, der einen dazu bringt immer wieder größere Brocken zu erbrechen, mit seinen unnötigen Fragen an die Spieler oder Trainer nach dem Spiel. Doch diese sinnlosen Fragen gehören leider inzwischen zum Fußball, auch wenn mir bis heute nicht klar ist, warum man einen Spieler nach 2 Torschüssen und einem glanzvollen Sieg fragen muss, wie er sich fühlt…

Wie man auf sinnlose Fragen reagren sollte, bewies dieser Handballer

Auch der Comedy Versuch von ZDF funktioniert mit „nachgetreten“ um einiges besser, denn hier wird sich nicht auf die spontane Kreativität der Gäste verlassen, sondern die Gags sind in 7 Tage – 7 Köpfe Manier vorgeschrieben und haben einen dementsprechend höhere Trefferquote (aber auch nicht höher als 7 tage – 7 Köpfe).

Also, ich freue mich, dass jetzt wieder 2 Tage ZDF Berichterstattung vor uns liegen und Netzer & Delling bzw. die ARD sollten vielleicht ihre Berichterstattung langsam dem modernen Fußball anpassen, den sie selbst immer fordern.
Und wenn man dann die Berichterstattung erneuert, könnte man ja vielleicht doch mal beim Firseur vorbeigehen.