Welche aktuellen Social Media Trends bringt 2019? Was verändert sich im Gewicht der Plattformen von Facebook, YouTube, Twitter und Co? Jörgen Camrath sammelt jedes Jahr die Einschätzung von verschiedenen Social Media Experten, darüber was sie von dem Jahr erwarten. Dieses Jahr wurde ich auch gefragt und der Vollständigkeit halber möchte ich meine Ideen für aktuelle Social Media Trends auch hier aufschreiben.
2018 war ein sehr bewegtes Social Media-Jahr und die verschiedenen Plattformen haben Politik und auch unsere Gesellschaft bestimmt wie nie zuvor. Dieses Jahr werden wir die Folgen davon sehen und verstehen. Aber das hat vor allem auch Auswirkungen auf die einzelnen Plattformen.
Facebook muss büßen
2019 wird das Jahr in dem Facebook für die Skandale des letzten Jahres büßen muss. Und vermutlich hat das sogar weniger mit den tatsächlichen Skandalen zu tun, diese tragen nur zusätzlich zu dem unguten Gefühl bei, dass Menschen bei der Facebook-Nutzung beschleicht. Viel mehr hat Facebook versucht, seine Nutzer mit Feedumstellungen in eine Richtung zu treiben, die deren Verhalten gar nicht hergibt. Aktuellstes Beispiel dafür sind Videos über 3 Minuten, die Facebook gerade Publishern empfiehlt, obwohl die meisten Nutzungszahlen noch immer darunter liegen.
Facebook Feedumstellungen am Nutzer vorbei
Auch die Feedumstellung zu mehr Inhalten von Freunden statt von Publishern, die uns Anfang letztens Jahres umtrieb, hat wenig gebracht. Im Gegenteil. Denn die Hochzeitsbilder deines Nachbars haben gleichzeitig dazu geführt, dass du weniger professionelle Inhalte auf Facebook findest. Damit hat Facebook viele Publisher verschreckt, die gezielt für die Plattform produzieren. Oder die Medienmarken haben gleich ganz dicht gemacht. Die Nutzer wiederum finden nicht mehr die auf Engagementgetrimmten Inhalte, die sie gewohnt waren.
Und so mehren sich, eine Weile nach dem Cambridge Analytica-Skandal, die Abmeldungen vom blauen Riesen. Ich selbst habe die App Ende letzten Jahres vom Telefon geschmissen und vermisse sie nicht.
Instagram wird von Unternehmen überrannt
Aber Facebook muss darüber nicht wirklich traurig sein, denn der Profiteur ist klar: Instagram. Da die Bilder-Plattform auch zum Facebook-Konzern gehört, darf man sich hier über Wachstum freuen. Dementsprechend wird sich Instagram dieses Jahr verändern. Denn fast jedes Unternehmen, dass sich im Laufe der Jahre eine Facebook-Seite zugelegt hat, wird sich früher oder später ein Instagram-Profil anlegen. Die Frage ist, wie verändert sich dadurch die Plattform? Die Befürchtung: Nachdem die Gründer Kevin Systrom und Mike Krieger das Unternehmen verlassen haben, wird die Plattform hemmungslos durchmonetarisiert und auf Umsatz anstatt auf User Experience optimiert und dadurch überladen. Aber irgendwie müssen ja die stagnierenden Facebook-Erlöse ausgeglichen werden.
Aktueller Social Media Trend: TikTok mit beachtlichen Reichweiten
Ein ganz anderer Ausblick: Wir werden von TikTok noch deutlich mehr hören. Das frühere musical.ly schickt sich an, die jüngsten Social Media-Nutzer einzusammeln und entwickelt sich weg vom reinen Lipsync hin zu einer Entertainmentplattform für Kurzvideos. Damit hat TikTok einen starken Stand im mobilen Videomarkt, ähnlich dem früher so geliebten Vine. Dementsprechend werden dieses Jahr vermutlich viele aufwachen und die Reichweiten entdecken, die die Plattform auch jenseits von Lisa & Lena erzielt.
Ist ja auch fair, wenn nicht alle Daten zur NSA in die USA fließen und ein paar über Bytedance auch nach China gehen.
Das waren meine aktuellen Social Media Trends für 2019. Was andere Experten für 2019 erwarten lest ihr bei Jörgen.
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Aus musical.ly wird Tik Tok. Wer heute seine musical.ly App updated könnte sich wundern, denn da steht ein anderer Name: Tik Tok. Und auch das Logo verschwindet klein in der Ecke. Dahinter steckt eine Zusammenführung der beiden Apps. Sowohl Musical.ly, als auch Tik Tok gehören dem chinesischen Unternehmen Bytedance.
Musical.ly + Tik Tok: 600 Millionen Nutzer?
Das neue Musical.ly / Tik Tok App Icon
Bytedance hatte Musical.ly im November 2017 für circa 1 Milliarde US Dollar gekauft und
führt sie nun mit der eigenen Konkurrenz-App Tik Tok zusammen. Dahinter stecken 2 Moves gleichzeitig: Einmal möchte man natürlich seine Nutzerzahlen kombinieren um insgesamt größer zu werden. Musical.ly hat eta 100 Millionen Nutzer, TikTok behauptet 500 Millionen monatlich aktive Nutzer zu haben.
Tik Tok als die mobile Videoplattform
Zweitens möchte man sich damit generell weiter von simplen Lipsyncing Videos weg entwicklen und den Anspruch als generelle Entertainment Plattform stärken. Da ist der neue Name natürlich passender. TikTok soll eben nicht nur für Musik stehen, sondern auch für Vlogs, Comedy und alle möglichen Formate eine Plattform bieten. . Schließlich bietet der mobile Videomarkt nach wie vor eine Lücke und ist heiß umkämpft zwischen inzwischen IGTV, Snapchat und nun eben TikTok.
Bytedance beendete schon den Livestream-Dienst Live.ly
Musical.ly nach dem Update: Tik Tok sieht gleich aus.
Bytedance hatte außerdem vor kurzem den Musical.ly-Livestreamableger live.ly beendet, schließlich hat man selber auch noch die App Live.me im Angebot. Auch hier will man sich offensichtlich auf eine App fokussieren. Damit dürfte die Zusammenführung nun komplett sein. Musical.ly gibt es seit 2014, Tik Tok erst seit 2016.
Tatsächlich ändert sich sonst nicht viel. Die Profile, Nutzernamen und Videos bleiben erhalten. Auch sieht die App auf den ersten Blick nicht viel anders aus, lediglich das Logo und der Upload Button sind nun im Tik Tok Look. Achja, und der @musical.ly-Account wurde in @Tiktok umbenannt und hat mit 30,8 Millionen Followern sogar mehr als @LisaandLena (30,6 Millionen).
Vero ist gerade in alle Munde – Die Social App klettert die Charts hoch und auf allen möglichen Plattformen, von Instagram bis Facebook und Twitter sieht man Social Cards die verkünden: Follow me on Vero! Allerdings steht hinter der App auch eine spannende Familiengeschichte. Und da gilt der Grundsatz: Follow the Money!
Die Vero Social Card, wie man sie gerade über all sieht.
Vero kommt zum richtigen Zeitpunkt
Obwohl die App schon eine Weile am Markt ist erfährt sie jetzt plötzlich einen viralen Aufschwung. Manche mutmaßen schon, ob eine verdeckte Influencer-Kampagne daran Schuld ist. Aktuell gibt es dafür aber keine Belege.
Aber die App kommt teils einfach zum richtigen Zeitpunkt: Facebook ist aktuell geplagt von Fake News-Skandalen und politischen Trollen und ruft gerade eine massive Änderung und Family first aus. Instagram wird vor allem von Product Placements und Fakefollowern befeuert, während viele Nutzer noch immer der chronologischen Timeline hinterher trauern.
Und genau da verspricht Vero: True Social Media. So zumindest der Slogan der App.
Warum der Vero Hype andauern könnte
Ich will mit Heilsversprechen vorsichtig sein. Die Vergleichen zu Ello, Peach, Path und Tsu (keine Sorge, wenn euch nur ein paar dieser Namen in Erinnerung sind) unken an allen Ecken. Zu oft schon brannte ein Strohfeuer einer neuen Plattformen lichterloh und war ebenso schnell erloschen. Der Hype ging so schnell er kam. Deshalb lohnt es sich kurz zu schauen, was Vero anders macht.
Was Vero anders macht als vorherige Hypes
mobile first – Das ist in diesen Tagen eigentlich nichts besonderes mehr, aber doch merkt man der Plattform an, dass sie von Anfang an als App erdacht wurde und eben keinen Spagat zu einer Webseite vollführen muss. Facebook dagegen hat seit 2007 etliche Features eingeführt haben, die auf allen Plattformen nachgezogen werden wollen.
exklusive Inhalte – Vero hat sich schon einige große Stars, Fotografen und Publikationen an Board geholt, die mit exklusiven Inhalten aufwarten. Sobald man sich anmeldet, wird einem zum Beipsiel Starregisseur Zack Snyder vorgeschlagen, der auch schon einen exklusiven Kurzfilm für die Vero App angekündigt hat.
andere Formen des Austauschs – Die oben genannten und bereits vergessenen Plattformen, hatten es ansich, dass man sich, kaum hatte man sich angemeldet, auf ihnen vor allem über die Plattformen selbst unterhalten hat. Ein Thema, das schnell ermüdete und war ebensowenig langlebig wie in der Folge auch diese Apps. Vero dagegen macht es einem relativ einfach sich von Anfang an auch über andere Inhalte auszutauschen. Film-, Buch- und Musikempfehlungen stehen zum Beispiel sehr im Mittelpunkt der App und erlaubt so schnell den Sprung zu anderen Themen.
Vero lässt einen schnell Filme, Musik, Bücher und Orte empfehlen.
Nicht, dass Empfehlungen Foursquare und Amen gerettet hätten, aber ihr versteht meinen Punkt.
Zwar lässt sich die App gerade schwer benutzen, da unter der Last der Neuanmeldungen die Server ächzen und sich die meisten Funktionen kaum ordentlich ausprobieren lassen, aber vielleicht hat Vero ja einen langen Atem. Denn Vero bringt von Haus aus einige Cashreserven mit.
Milliardärsgründer mit dunkler Familienvergangenheit
Hinter der App steht nämlich Ayman Hariri als Gründer und Geschäftsführer. Hariri gibt als Motivation für die Gründung von Vero seine Frustration mit bisherigen Sozialen Netzwerken an. „Ich fand die Privatsphäreoptionen in bestehenden Sozialen Netzwerken sehr begrenzt und schwer zu verstehen. Wenn ich mich dann entschied, mich anzumelden und mit meinen Freunden zu verknüpfen, stellte ich fest, dass ihr Onlineverhalten doch sehr von dem in der echten Weld abwich.“, wird Ayman Hariri von CNBC.com zitiert.
Deshalb verspricht er, dass Vero nutzerzentriert bleiben soll – und werbefrei. Zwar will man auch Unternehmen und Influencer auf die Plattform lassen, aber das wirkliche Geld will man mit einer geringen Gebühr der Nutzer und Verkäufen über die Plattform einnehmen. Wobei die ersten 1 Millionen Nutzer für immer kostenlos dabei bleiben sollen. Mit diesem Versprechen hat er es bisher geschafft ein Team von 23 Leuten aufzubauen, aber erst 1 Frau einzustellen.
1,3 Milliarden und ein paar unbezahlte Arbeiter
Übrigens ist mit das erste Ergebnis, das Google ausspuckt, wenn man Ayman Hariris Namen googlet, sein von Forbes geschätzt Vermögen von 1,33 Milliarden US Dollar.
Googlet man etwas weiter stößt man auch darauf, woher dieses Geld kommt und was Hariri vorher gemacht hat.
Hariri war zuvor CEO der arabischen Baufirma Saudi Oger Limited. Allerdings hat Saudi Oger am 31. Juli 2017 den Betrieb eingestellt. Wegen Missmanagement und Korruption. Ein Großteil des Wikipedia-Artikels zu Saudi Oger besteht dementsprechend auch an Kritik an der saudischen Baufirma: Schon im November 2015 konnte die Firma die Löhne ihrer Angestellten nicht mehr bezahlen. 9000 philippinische Arbeiter warteten vergebens für 8 oder 9 Monate auf ihre Bezahlung. Als dann auch noch ihre Aufenthaltserlaubnis ausläuft können sie nicht mal wirklich ihre Häuser verlassen, geschweige denn das Land. Helfen könnt ihnen nur Saudi Oger, in dem es die Aufenthaltserlaubnisse verlängern lasst. Doch damit warten enorme Kosten auf die Firma, auf die Arbeiter hingegen warten Freiheitsstrafen.
Allerdings muss man annehmen, dass Ayman ein Großteil seines Vermögens nicht in seiner Zeit als CEO von Saudi Oger verdient hat. Den größten Teil dürfe er von seinem Vater geerbt haben, der 2005 bei einem Attentat ums Leben kam.
Der Vater: Vom Baulöwen zum Philanthrop zum Präsident
Der Vater Rafic al-Hariri wurde im 1944 Libanon geboren und wanderte 1965 nach Saudi Arabien aus um zu arbeiten. Dort erwarb er sich mit einem einem erfolgreichen Bauprojekt die Gunst des saudischen Königs und übernahm die Firma Oger. Er formte Saudi Oger, was ab da die Baufirma der königlichen saudischen Familie für fast alle wichtigen Bauprojekte war.
Der Vater Rafic al-Hariri
Dadurch kam Rafic Hariri an einigen Reichtum, den er auch für Förderprojekte in seinem Heimatland Libanon einsetzte. Er gründete die Islamic Association for Culture and Education und spendete außerdem $12 Millionen Dollar für die Opfer des des Südlibanonkonfliktes in 1978. Er wurde immer stärker politisch aktiv.
Während des Bürgerkriegs setzte sich Hariri hinter den Kulissen für ein baldiges Kriegsende ein und spielte 1990 bei den Friedensverhandlungen eine entscheidende Rolle. 1992 ließ er sich dann als Ministerpräsident zur Wahl stellen und gewann. Insgesamt war er fast 10 Jahre (mit Unterbrechung) als Ministerpräsident im Amt.
1994 half er mit seiner Baufirma die Straßen Beiruts aufzuräumen und den Stadtkern zu sanieren, und zwar so gründlich, dass der Stadtkern Hariri-City genannt wird.
Das Attentat und die Korruption
Doch der Zeit von Rafic al-Hariri ist auch ein eigenes Kapitel mit der Überschrift „Korruption“ gewidmet. Vor allem während der Zeit der syrischen Besatzung des Libanon soll Rafic al-Hariri maßgeblich von der grassierenden Korruption profitiert haben. Darin waren vor allem auch die verschiedenen Baufirmen verwickelt.
Als die öffentlichen Proteste gegenüber dieser Politik von Hariri wuchsen, ließ die Regierung öffentliche Demonstrationen kurzerhand verbieten und das Militär trug dafür Sorge, dass auch wirklich keine stattfanden. Mit einem Vermögen von 1 Milliarde US Dollar soll Rafic Hariri das Amt des Ministerpräsidenten angetreten haben. Als er bei einem Attentat 2005 ermordet wurde war es auf 16 Milliarden Dollar angewachsen. 16 Milliarden Dollar, die er einer Frau und 7 Kindern hinterließ. Eines dieser Kinder ist Ayman Hariri, Gründer von Vero.
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Darf man Vero deswegen jetzt nicht mehr benutzen?
Und jetzt? Ist deshalb die App schlecht? Darf man Vero noch benutzen, oder nicht? Ich glaube, das muss jeder selbst mit sich ausmachen. Aber die Geschichte ist zu spannend, um sie nicht zu erzählen. Und ich glaube es lohnt sich, sich zu vergegenwärtigen woher das Geld hinter vielen Start-ups kommt. Sicher haben einige Venture Capital Fonds ähnlich oder noch mehr Dreck am Stecken. Ich meine, die NSA unterhält einen eigenen Seeding-Fond für vielversprechende Start-up Ideen. Und in den USA wird gerade öffentlich, wieviele Firmen die Waffenlobby unterstützen. Vielleicht ist es gar nicht schlecht, sich mal Start-ups aus anderen Ländern zuzuwenden.
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Die 4 Blocks-Serie schickt uns nach Neukölln und in das Leben der arabischen Großfamilie Hamady. Zwischen Drogenhandel, Prostitution und Spielautomaten will sich Toni Hamady eigentlich seiner Familie widmen und endlich ein legales Geschäft aufbauen. Aber sein Bruder Abbas (Rapper Veysel Gelin) und der Schwager Latif (Rapper Massiv alias Wasiem Taha) wollen den Clan mit härteren Mitteln führen. Als Latif dann festgenommen wird, kommt Toni nicht drumherum wieder einzusteigen.
4 Millionen Euro für 4 Blocks
4 Millionen Euro will TNT Serie Deutschland in die ersten 6 Folgen der 4 Blocks Serie investiert haben – und das sieht man. Mit Drohnenshots und schnellen Schnitten werden die noch weniger gentrifizierten Straßen Neuköllns, die Baklava-Shops und Plattenbau-Dächer inszeniert. Die sehen von oben natürlich nicht aus wie Miami, aber genau das macht die eigene Stimmung und Erzählung aus und gründet so einen deutschen Mafia Mythos.
Zwar sind die schauspielerischen Leistungen der angeheuerten Straßenrapper und die Dialoge nicht immer perfekt on Point, aber die Handlung ist zum Glück so spannend, dass man sofort wieder zurückfindet und auch das Figurenensemble ist insgesamt interessant angelegt. Die wenigen Einstellungen, die an Tatort erinnern sind zum Glück genug aufgelockert von genügend Hochglanz. Geht doch, Serien-Deutschland.
Premiere mitten in Neukölln – Folge 1 & 2 von 4 Blocks
Die Premiere der ersten zwei Folgen fand in der Griessmühle in Neukölln statt – dort trafen sich eine Menge Hipster, um sich anzuschauen, wie sich über sie und die schleichende trampelnde Gentrifizierung lustig gemacht wurde. Sehr meta.
Am 11.05. werden dort auch nochmal die ersten 2 Folgen 4 Blocks gezeigt und Anfang Juni dann auch die weiteren. Wo man sonst daran kommt? Eigentlich eben über TNT Serie, einen PayTV-Sender. Dort ist heute um 21 Uhr die Erstausstrahlung – und ab dann gibt es jede Woche eine weitere Folge. TNT ist Teil des Sky-Paketes*, mal sehen ob die Serie für einen neuen Abonnenten-Schwung sorgen kann, das Potential dazu hätte sie.
Aktuell kann man die Serie „4 Blocks“ kostenlos streamen auf funk.net. Aber immer erst ab 22 Uhr.
Kennt ihr schon unseren Podcast? Bei Gucken & Trinken verbinden wir Filme mit den dazugehörigen Cocktails. Hört zu und trink mit.
Snapchat und Links, das ging lange nicht. Es war eigentlich unmöglich aus der App herauszulinken. Snapchat war eine geschlossene Plattform, aus der man kaum rauskam. Doch dann kam Instagram und zwang Snapchat zu Innovation. Und mit dem neusten Update kann man nun an jeden Snap einen Link anhängen.
Bei Snapchat Links einfügen
Mit einem Tip auf die Büroklammer kann man zu Snaps einen Link aus der Zwischenablage hinzufügen. Mit einem einfach Wischen können Empfänger und Zuschauer dann diesen Link abrufen
Wichtige Neuerung für YouTuber und Medien auf Snapchat
Die Möglichkeit bei Snapchat Links einzusetzen dürfte vor allem für Medien, YouTuber, Blogger und andere aus der Gattung der Influencer interessant. Für Medien, YouTuber und Blogger, weil sie nun Zuschauer direkt zu ihrem neusten Werk schicken müssen und nicht mehr mit unklickbaren Texteinblendungen arbeiten müssen. „Influencer“ weil sie nun sicher auch nochmal eine neue Art der Werbedeals an Land ziehen können und direkt auf Shops oder Produktseiten verlinken können.
Neue Messbarkeit für Snapchat Stories?
Gleichzeitig könnten die Links auf Snapchat auch eine neue Messbarkeit bringen. Dislang ist man darauf angewiesen jeweils rechtzeitig Screenshots zu machen. Mit Links könnte man nun zumindest eine automatische Click-trough-Rate (Wieviele Leute klicken auf meine Links) auslesen. Gleichzeitig sind auch neue Interaktionsmöglichkeiten denkbar. Beispielsweise könnte man Menschen direkt auf eine Umfrage verlinken und sich so Feedbaack holen. Aber tatsächlich eröffnen Snapchat Links eine ganze Reihe an Möglichkeiten.
Hintergründe in Snaps einfügen
Tatsächlich sind Links aber nicht die einzige größere Neuerung mit dem neusten Snapchat Update. Man kann nun auch Hintergründe in Snaps einfügen. Dazu tippt man auf die Schere, die bislang nur dazu diente Stempel und eigene Sticker herzustellen. So kann man einen von mehereren Hintergründen auswählen und anschließend mit dem Finger Objekte umkreisen, die vor dem Hintergrund erscheinen sollen.
Snapchat Stimmverzerrer
Und schließlich kann man nun auch jederzeit seine eigene Stimme in Snaps verzerren. Bislang war der Stimmverzerrer an einzelne Snapchat Linsen und Filter gekoppelt, jetzt kann ich jederzeit bei einem aufgenommen Video die eigene Stimme verstellen. Um den Snapchat Stimmverzerrer auszuwählen tippe ich nach einem aufgenommen Snapchat Video mit Ton auf das Lautsprechersymbol 🔊 in der unteren linken Ecke. Dort kann ich dann zwischen verschienen süßen Teiren, einer Alien oder Roboterstimme auswählen – oder den Ton nach wie vor ausschalten.
Seit 2 Jahren läuft der Casey Neistat Vlog und jetzt hat Casey selbst ein Video veröffentlicht, in dem er erklärt, wie er vloggt. Worauf genau es in einem guten Vlog ankommt und was seine Geheimnisse sind erklört er quasi in seiner Casey Neistat Vlogschule.
Casey Neistat Vlog Tip #1
Auch ein Vlog braucht eine Geschichte
Viele halten Vlogs für eines der leichtesten YouTube-Formate: “Einfach” den ganzen Tag die Kamera draufhalten, alles mitfilmen und am Ende ein bisschen nett mit Musik zusammenschneiden. Fertig ist der Vlog. Aber ehrlich gesagt: Auch der spannendste Alltag ist langweilig, sonst hieße er nicht Alltag. Selbst bei Casey Neistat, der ständig um die Welt fliegt und Aufregendes erlebt, gibt es endlose Wiederholungen. Wieder Flughafen, wieder Flugzeug, wieder Joggen. Deshalb geht es auch hier darum, einzelne Geschichten im Alltag zu entdecken und zu erzählen. Denn ein Tag hat zwar einen Anfang und Ende, aber deshalb noch keinen Spannungsbogen.
Casey Neistat bedient sich in seinem Vlog deshalb stets des klassischen Drei-Akt-Musters: erster Akt Aufbau, zweiter Akt Konflikt, dritter Akt: Lösung (Setup, Conflict, Resolution). Das klappt nicht täglich, aber nach diesen Elementen sucht er in seinem Tag, um daraus eine wirkliche Geschichte spinnen zu können.
Ein perfektes Beispiel aus Casey Neistats Vlog selbst ist zum Beispiel dieses Video:
Casey Neistat Vlog Tip #2
Die beste Vlog Kamera, ist die, die man zur Hand hat
Die alte Fotografen Weisheit, die beste Kamera, ist immer die die man bei sich hat, gilt auch für Casey Neistat und Vlog Kameras. Während er im Studio mittlerweile meist mit der Sony A7 II filmt, inklusive teurem Objektiv, hat er morgens oft einfach nur sein Handy dabei und dreht damit.
Viel wichtiger ist, wie man mit dieser Kamera umzugehen weiß. Das man die Kamera ruhig hält und für Segmente abstellt. Und vor allem, dass man ein Auge für gute Einstellungen und Szenen entwickelt, weiß welcher Schuß einem noch fehlt.
Casey Neistat Vlog Tip #3
Niemand interessiert sich für deine scheiß Drohenvideos und Timelapseshots
Ein Markenzeichen von Casey sind die vielfältigen Drohnenvideos und Timelapseaufnahmen geworden, mit denen Neistat fast jeden Vlog eröffnet. Seither schickt fast jeder Vlogger eine Drohne in die Luft, damit sie mit spektakulären Aufnahmen zurück kommt. Nur: Diese Drohnenshots von Castrop Rauxel und Timelapseaufnahmen aus Kleinmichelwinnaden interessieren keine Sau und sind langweilig. Das betont auch Casey in seinem Video. Und er hingegen wohnt in Manhattan.
Stattdessen haben Drohnen- und Zeitrafferaufnahmen in seinen Videos eine ganz bestimmte Aufgabe: Häufig markieren sie den Übvergang zwischen zwei Szenen. Von draußen nach drinnen, oder einen Zeitsprung vom Morgen zum Nachmittag. Zusätzlich können gezielt eingesetzte Drohnenshots natürlich ganz anders die Umgebung einfangen oder einen Überblick geben und so aus anderer Perspektive besser vermitteln, an welchem besonderen Ort man gerade ist.
Casey Neistat Vlog Tip #4
Was kannst du anders machen?
Casey Neistats Vlog hat das ganze Genre verändert. Während vorher alle Vlogger mit einer wackligen Canon Leigra in der Hand durch die Gegend rannten, brachte Casey ein sehr cineastisches Denken in seinen Vlog. Gezielt Einstellungen, geplante Aufnahmen mit Details und Gegenschüßen. Diese wirken sehr viel filmischer, als das hastig aufgenommene Wackelvideo. Und damit hat Casey Neistat eben den Casey Neistat-Vlogstil erfunden. Sein wichtigster Tipp lautet, seinem Rezept nicht 1 zu 1 zu folgen, sondern sich zu überlegen, was man selbst anders machen kann.
Schließlich geht es darum, seinen eigenen Stil zu finden. Nur so wird man überhaupt wahrgenommen und nicht nur als der 100.000 Casey Neistat Vlog-Abklatsch. Also: Wie sehen deine anders Vlogs aus? Wie kannst du deine Geschichte erzählen?
*Ich habe in diesem Beitrag eine Menge von Casey Neistats Vlog Ausrüstung verlinkt, jeweils mit Amazon Partnerlink. Falls ihr darüber bestellt erhalte ich ein paar Cent, euch kostet es nicht mehr.
Spannende Nachrichten aus der Webvideoszene: DiviMove, RTL-Tochter und Multi-Channel-Netzwerk, übernimmt die VideoDays. Die VideoDays finden seit 2010 jährlich in Köln statt und sind ein Youtuber-Fan-Treffen mit rund 15.000 Besuchern. Damit füllt man regelmäßig die Lanxess-Arena und seit einigen Jahren sind auch noch Treffen in Berlin dazu gekommen.
Christoph Krachten wechselt zu Divimove
Die VideoDays und ihre Geschäfte werden vollständig in Divimove integriert und das Team rund um VideoDays-Gründer Christoph Krachten übernommen. Damit wird Christoph Krachten wieder Teil eines YouTube-Netzwerkes, nachdem er Mediakraft 2015 als Co-Gründer verlassen hatte. Als „Creative Head VideoDays“ soll er der Veranstaltung weiterhin als Botschafter erhalten bleiben und sich verstärkt der inhaltlichen Weiterentwicklung des Live-Events widmen. Langfristig plant Divimove eine Weiterentwicklung des Live-Events in Deutschland und die Expansion in weitere Länder in Europa.
Bislang besteht die zweitägige Veranstaltung aus einem mehrstündigem Bühnenprogramm und Show-Einlagen bei denen die YouTuber mal ohne JumpCuts performen müssen. Drumherum geben die Stars tausende Selfies und zahlreiche Autogrammstunden. Christoph Krachten beschreibt die Zukunft so: „Für den nächsten Schritt, die VideoDays auf europäische Bühnen zu bringen, fehlten bislang die Möglichkeiten. Umso mehr freue ich mich darüber, in Divimove den perfekten Partner gefunden zu haben, der seit Jahren in ganz Europa mit jungen Talenten und der Industrie erfolgreich zusammenarbeitet. Die Synergien ermöglichen es uns, die VideoDays auf ein neues Level zu heben. Meine neu geschaffene Rolle erlaubt es mir, dass ich mich endlich wieder voll und ganz auf das kreative Schaffen im Hintergrund konzentrieren kann, worüber ich mich sehr freue.”
VideoDays als Konkurrenz zum Webvideopreis
Zusätzlich werden auf den VideoDays seit 2013 die Digital Play Awards verliehen. Auch wenn sie anderen Kriterien unterliegen, setzt sie das auch in Konkurrenz zum Webvideopreis, der ebenfalls europäisch expandieren möchte und letztes Jahr bereits eine Schweizer Ausgabe lieferte. Hinter dem Webvideopreis steht mittlerweile der Werbevermarkter Ströer. Divimove kann aber ebenfalls auf Unterstützung setzen, denn Freemantle hat erst im März sein Investment in Divimove erhöht.
Teil der Veränderung von YouTube-Netzwerken
Divimove zählt knapp 1.200 Influencer und über 1,5 Milliarden Videoaufrufe im Monat zu seinem Portfolio. Die Übernahme der VideoDays kann aber auch als Teil der Entwicklung weg vom klassischen YouTube-Netzwerk-Modell gesehen werden. So betont Divimove in seiner Pressemitteilung: „Divimove markiert mit der strategischen Übernahme einen bedeutenden Meilenstein in seiner Entwicklung zum Medienunternehmen einer neuen Generation. Bekannt als Europas führender Vermarkter von Social Influencern sowie Online-Video-Berater und -Produzent für die Industrie, weitet das Unternehmen mit den VideoDays jetzt seine Aktivitäten im Live-Event-Geschäft aus. Das Team der unternehmenseigenen Online-Video Kreativagentur Brandboost by Divimove wird fortan die Gesamtvermarktung der VideoDays übernehmen. „Das klassische Netzwerk-Geschäft, bei dem Multi-Channel-Netzwerke nur einen Teil der Werbeeinnahmen einbehalten hat sich als wenig tragfähig erwiesen, deshalb suchen alle Netzwerke nach neuen Erlösmodellen und Tätigkeiten in der Wertschöpfungskette.
Die VideoDays 2017
Die nächsten VideoDays finden vom 24. bis 25. August in der Kölner LANXESS Arena statt. Über 15.000 Besucher werden dieses Jahr wieder erwartet. Bislang wurde Melina Sophie, die mit über 1,7 Millionen Abonnenten zu den erfolgreichsten Influencern auf YouTube gehört, als erster Star-Gast und Co-Host der diesjährigen Veranstaltung bekanntgegeben.
Das Format „Let’s Play“ wird auf YouTube zunehmend beliebter. Tagtäglich schauen Millionen Menschen ihren Lieblingsbloggern dabei zu, wie sie ihr eigenes Spiel kommentieren. In den Medien werden erfolgreiche YouTuber oft schon als Stars beschrieben. Deutschlands erfolgreichstem Let’s Player „Gronkh“ folgen zum Beispiel schon über 4 Millionen Abonnenten. Hinter dem Unterhaltungswert, der Massen begeistert, steht ein ausgeklügeltes Geschäftsmodell. Blogger genießen generell eine sehr hohe Glaubwürdigkeit bei ihrem Publikum, weshalb sie von Unternehmen und Agenturen gern als Influencer genutzt werden.
Eine Umfrage mit 1.465 Teilnehmern im deutschsprachigen Raum gibt nun Aufschluss darüber, was den Erfolg eines YouTubers ausmacht, welchen Mehrwert die Zielgruppe von diesem Format hat und wie groß der Einfluss von Let’s Play Videos auf die Zuschauer tatsächlich ist. Sie wurde von der Autorin im Rahmen ihrer Abschlussarbeit „Faszination Let’s Play: Warum Blogger auf YouTube so erfolgreich sind“ durchgeführt und veröffentlicht.
Wer schaut Let’s Plays?
Der Studie zufolge, sind die meisten Zuschauer von Let’s Plays, wie gemeinhin schon oft vermutet, männlich (75%) zwischen 13 bis 17 Jahren (50%) und Schüler (57,4%). Die zweitgrößte Altersgruppe machen die jungen Erwachsenen zwischen 18 bis 25 Jahren aus (36,5%). Fast alle der Befragten (93,8%) spielen auch selbst Videospiele.
Die Altersverteilung der Gesamtteilnehmer
Darum sind Let’s Plays so beliebt
Am wichtigsten am Let’s Play ist der Blogger selber, wie 69% der Befragten angaben. Besonders entscheidend für den Erfolg eines Youtubers ist offenbar seine wahrgenommene Persönlichkeit. In einem Ranking konnten die Teilnehmer festlegen, welche Charaktereigenschaften sie für die Beliebtheit eines Bloggers ausschlaggebend finden. „Humor und (Selbst-)Ironie“ belegen demnach Platz 1, gefolgt von „guten Moderation-Skills“ und „Charme“. Das bestätigen auch 62,2% der Teilnehmer: Sie schauen Let’s Plays, weil sie die Kommentare des Let’s Players lustig finden. Doch das ist nicht der einzige Grund.
Die Gründe der Teilnehmer, sich ein Let’s Play anzuschauen
Die meisten Zuschauer (67%) interessieren sich für ein bestimmtes Spiel, wollen es aber nicht (sofort) kaufen. Warum ist das so? Liegt das etwa nur am Unterhaltungswert?
Tatsächlich haben ungefähr die Hälfte der Teilnehmer (50,4%) erklärt, lieber die Reaktionen des Youtubers auf das Spiel zu beobachten als es selber zu spielen. Die Zuschauer ziehen also gegenüber dem eigenen Spielen einen klaren Erlebnisgewinn aus dem Verfolgen von Let’s Plays. Und nicht nur das: Ein weiterer Vorteil ist natürlich der, Ausgaben zu vermeiden. Mehr als die Hälfte der Befragten (56,3%) bestätigte, Let’s Plays anzuschauen, weil ihnen das Spiel oder die Hardware dafür zu teuer sind.
Allerdings gaben auch 51,3% an, mittels Let’s Plays festzustellen, ob ein Kauf sich lohnt.
Die Gründe der Befragten, ein Spiel „passiv“ zu erleben
Von diesen Ergebnissen ausgehend geht der Trend eher zum passiven Genießen eines Spiels. Warum aber wird ein höherer Erlebnisgewinn aus dem passiven als aus dem aktiven Spielerlebnis erzielt?
Grund hierfür liegt in der „Interpassivität“ oder auch dem „delegierten Genießen“. Diesem psychologischen Ansatz nach genießt ein Mensch ein Hobby ausgeübt durch einen Stellvertreter ebenso wie selber ausgeführt, ohne allerdings den erforderlichen Aufwand betreiben zu müssen. Auch der Hype um verschiedene Profisportarten kann so erklärt werden.
Der Einfluss von Let’s Play Videos
Die Ergebnisse der Umfrage zum Kaufverhalten der Zuschauer zeigen jedoch, dass Let’s Plays letzten Endes doch als Werbeträger zu funktionieren scheinen. Viele Teilnehmer (77,7%) gaben offen zu, dass Let’s Plays mehr oder minder ihre Kaufentscheidung beeinflusst haben und rund 86% kauften sich mindestens ein auf diesem Format vorgestelltes Spiel. Das bedeutet, der Blogger hat offenbar doch so viel Einfluss auf seinen Follower, dass dieser, obwohl anfangs nicht unbedingt beabsichtigt, ein vorgestelltes Produkt erwirbt.
Die meisten Befragten (76,8%) glauben, dass Let’s Player ihre eigene unabhängige Meinung zu einem Spiel wiedergeben. Sie vertrauen ihren Lieblings-Youtubern und scheinen sich bereitwillig von diesen beeinflussen zu lassen.
Die Anzahl der Spieleinkäufe basierend auf Let’s Play Videos
Fazit: Die Persönlichkeit ist entscheidend für den Erfolg von Let’s Play
Aus den Umfrageergebnissen kann zusammenfassend abgeleitet werden: Die wahrgenommene Persönlichkeit des Bloggers ist wesentlich für seinen Erfolg. Der Wert des Formats Let’s Play liegt für den Nutzer weitestgehend darin, Spiele kennenzulernen, ohne selbst aktiv werden zu müssen und dabei zusätzlich zum einen Kosten zu sparen und zum anderen einen Erlebnisgewinn aus der Beobachtung der Reaktion des Spielers zu ziehen. Dennoch muss die Spieleindustrie sich aber (noch) nicht sorgen, da Let’s Plays als Werbeträger zu funktionieren scheinen.
Es wird interessant zu verfolgen, wie sich das Format in den nächsten Jahren weiterentwickelt. Doch eines steht schon jetzt fest: Die Ergebnisse der Befragung lassen deutlich eine Tendenz für einen weiteren Anstieg der Zuschauerzahl erkennen, so dass mit zunehmender Bedeutung von Let’s Plays im deutschsprachigen Raum zu rechnen ist.
Weißt du noch, was Du dir dieses Jahr für gute Vorsätze gefasst hast? Hast Du sie durchgehalten? Ich habe mir zwei große gemacht. Einer war sicher diesen Newsletter wieder zu beleben. Aber vor allem habe ich mir vorgenommen 25 Minuten Sport am Tag zu machen und 25 Minuten zu lesen. Warum genau so im, dazu mehr im Video.
Mein 2. Guter Vorsatz
Ich habe noch einen zweiten guten Vorsatz: Mich alle 30 Tage einer neue Aufgabe zu widmen. Die erste war es meine Masterarbeit endlich abzuschließen. Hat etwas länger gedauert, aber wenn du dies liest bin ich grade auf dem Weg zu meiner mündlichen Prüfung. Dann ist diese Challenge abgeschlossen. Zeit für neue Herausforderungen.
Jeden Tag an einem Webvideo arbeiten
Meine nächste Challenge ist es jeden Tag an einem Webvideo zu arbeiten. 30 Tage lang. Und diese Challenge möchte ich hier und in meinem Newsletter begleiten. Webvideo ist nach wie vor mit der spannendste Bereich, der sich weiter rasant entwickelt. Zum Beispiel:
Facebook bevorzugt Live Video
Nachdem Facebook lange Video bevorzugt hat, bevorzugen sie nun im Newsfeed gezielt Live Videos. Schließlich bleiben die Leute bei Live Videos dreimal länger dran – und Facebook tut alles dafür Menschen länger auf der Plattform zu halten. Auf der anderen Seite ist es natürlich sinnvoll, aktuelle Livevideos im Newsfeed nach oben zu setzen, schließlich sind sie ja vor allem interessant während sie andauern.
Momentan führt das dazu das die Facebook-Benachrichtigungen unbrauchbar sind, weil ständig eines der jungen Medien Startups, die allein von Facebook-Reichweite leben, gerade live ist.
Aber auch ich will solche Trends ja immer nicht nur beobachten, sondern ausprobieren (und Leute mit Benachrichtigungen nerven). Deshalb werde ich während der Challenge auch etwas mit Livestreams rumspielen und dann berichten, was ich mitnehme. Am Sonntag habe ich mich zum Start meiner Challenge, schon mal an einem Livestream kurz vor der Wahl probiert. Und ich muss noch üben. Es ist gar nicht so leicht, auch noch Live in eine Kamera zu sprechen und dabei noch zu versuchen auf Kommentare zu reagieren. Jetzt weiß ich, warum in Nachrichtenstudios mehrere Leute arbeiten.
Snapchat ist einfach
Da finde ich Snapchat schon einfacher. Auch wenn viele meinen, es wäre immer noch ein Ausdruck besonderer Cleverness zu behaupten, dass man Snapchat nicht verstehe. Dabei finde ich es in der Kombination aus Bild, Video und Text leichter eine Geschichte zu erzählen. Damit habe und will ich ebenfalls im Rahmen dieser Challenge weiter experimentieren. Und natürlich hier meine Ergebnisse mit dir teilen und verraten, was ich bis dahin gelernt habe.
Neue Formate für YouTube entwickeln
Als drittes Feld will ich auf YouTube neue Formate ausprobieren und bestehende überarbeiten. Denn wer sich YouTube in Deutschland gerade anschaut, der findet zum Großteil endlose Schmink Infomercials, geschmachlose Pranks und Vlogs mit wenig Gehalt. Veränderung erwarte ich hier im Laufe des Jahres, wenn das angekündigte Junge Angebot von ARD und ZDF dann doch mit einem ordentlichen Batzen Geld in den Markt tritt. Aber vorher ist noch etwas Zeit rumzuspielen.
Was dich im Newsletter erwartet
In Zukunft gibt es im Newsletter mehr Beobachtungen aus erster Hand, angereichert mit theoretischen Überlegungen im Hintergrund. Die Themen, Medien und ihre Entwicklung, bleiben ähnlich. Aber einfache Newszusammenfassungen liefern andere inzwischen besser und regelmäßiger (Ich empfehle an dieser Stelle das Social Media Watchblog). lch will mich lieber intensiver einem Thema widmen. Gerne auch weiterhin mit spezifischem Video (Wenn das zu noch mehr Newsletter-Empfehlungen führt).
Es fühlt sich gut an wieder diesen Newsletter zu schreiben. Ich freie mich auf dein Feedback, nächste Woche dann mit dem ersten richtigen Thema. Sorrry for Rambling, Danke fürs Lesen
P.S.: Tatsächlich habe ich auch schon ein erstes Gameshow-Format auf YouTube hochgeladen. Etwas silly geht es darin um die amazon Bestsellerlisten und ist eigentlich auf der letzten Buchmesse entstanden.
Twitter führt ein neues Feature in Deutschland ein: Die sogenannten Twitter TV Timelines. Zur Premiere der neuen zdfneo Talksendung „Schulz & Böhmermann“ mit Jan Böhmermann und Olli Schulz hat Twitter das TV Timeline Feature auch in Deutschland freigeschaltet.
Twitter TV Timeline sammelt die besten Tweets zu Fernsehsendungen
Dabei sammelt Twitter zentral auf einer Seite die „besten Tweets“ zum Hashtag der Sendung. Zusätzlich gibt es einen Tab mit dem Überblick über den Cast und deren Tweets uir Sendung, sowie eine Medienübersicht – also Videos, Fotos, etc., die zu der Sendung getwittert wurden. Außerdem erscheint unter jedem Tweet in der normalen Timeline mit dem Hashtag #sundb ein Link zu „Beste Tweets über Schulz und Böhmermann“. Bislang kann ich all das allerdings nur in der iPhone-App finden.
Interessanterweise hat man sich am Sonntagabend nicht das Twitterphänomen #Tatort ausgesucht, um das neue TV Timeline Feature zu enthüllen, sondern die Premiere einer Nischenfernsehen-Talkshow. Vielleicht hängt das aber auch damit zusammen, dass die Sendung bereits ab 20.15 Uhr in der ZDF Mediathek zu sehen ist, aber erst um 22.45 Uhr im linearen Fernsehen läuft. Genug Zeit also, um Inhalte zu sammeln und die „besten Tweets“ zu küren.
Twitter Moments bis heute nicht in Deutschland verfügbar
Damit erinnert die Twitter TV Timeline auch an das im Oktober letzten Jahres in den USA eingeführte Feature der Twitter Moments. Diese kommen zwar in der Präsentation noch multimedialer daher, haben aber ebenfalls den Anspruch, relevante Tweets und Inhalte rund um ein Thema oder einen # zu sammeln. Allerdings ist Moments in Deutschland bis heute nicht wirklich verfügbar. Links zu einzelnen Momenten (Wie der Bart Weltmeisterschaft) lassen sich zwar auch von Deutschland aus klicken, das eigene Tab fehlt in Deutschland aber bislang.
Twitter buhlt um das Fernsehen
Bereits Anfang letzten Jahres experimentierte Twitter mit dem TV Timeline Feature in den USA. Damals wurde es als großes „Second Screen“ Angebot von Twitter angekündigt, dabei ist es vor allem eine weitere Funktion mit der Twitter Fernsehsender umwirbt. Das alte TV scheint für Twitter bis heute der größte Hoffnungsschimmer. Wenn Twitter nicht gerade versucht, die letzte Bastion des Fernsehens zu erobern, buhlen sie um die klassischen TV-Sender. Schließlich eignet sich Twitter vor allem zur Echtzeit-Begleitung von Events und die gibt es, abgesehen von Nachrichtengroßereignissen vor allem regelmäßig im TV. Shows, Staffelfinalen, Sportgroßereignisse oder der allsonntägliche Tatort werden von den Nutzern mit dem ein oder anderen Tweetstorm begleitet. Und so hat Twitter neben diversen Guidelines, wie das eigene Logo auf dem Fernsehschirm auszusehen hat, auch Tools und andere Angebote, die Sender und Nutzer dazu bringen sollen, Twitter weiter in die Sende- und Sehgewohnheiten zu integrieren. So hat Twitter beispielsweise auch Snappy aufgekauft, ein Tool, dass es Fernsehsendern ermöglicht, spannende TV-Ausschnitte und Highlights einfach und unverzüglich auf Twitter zu teilen.
[easy-tweet tweet=“Neues Feature: TV Timeline soll Twitter für Nichtnutzer attraktiv machen“ user=“netzfeuilleton“ usehashtags=“no“]
Tatsächlich ist TV Timeline vor allem ein weiterer Versuch, alternative Timelines zu etablieren, die vor allem auch für passive und nicht angemeldete Nutzer Twitters Attraktivität zeigen. Schließlich kämpft Twitter nun schon eine Weile mit stagnierendem Wachstum und entsprechend nervösen Investoren. Und während die bestehenden Hardcore-User bei jeder Ankündigung, dass Twitter etwas an ihrer mit Herzblut kuratierten Timeline ändern könnte, Zeter und Mordio rufen, ist es für neue Nutzer bis heute schwierig, sich in dem Service zurecht zu finden und vor allem die für sie spannenden Inhalte zu finden. Zumindest den Fernsehliebhabern unter ihnen könnten die TV Timelines jetzt ein Anlaufpunkt sein. Und vielleicht entwickeln sie sich von da ja sogar zu richtigen Twitternutzern.