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Morgenlinks: Mehr Feuilleton, weniger Journalisten!

Macht mehr Feuilleton!
(timklimes.de, Tim Klimes)
Nachdem Georg Seeßlen in der taz die Abschaffung des Feuilletons gefordert hat, tritt Tim Klimes dem entgegen und fordert mehr Feuilleton:

„Was bedeutet der Medienwandel denn unterm Strich? Er verheißt die schnelle Verfügbarkeit von Nachrichten, online, 24/7, kein Durchatmen, keine Draufsicht, keine Analyse: reine Nachrichten, mal mehr, mal weniger wichtig. Das ist alles bekannt. Und seitdem es bekannt ist, wird den Zeitungen gepredigt, sie sollten mehr Analyse, mehr Draufsicht bieten. Aber wer macht das? Wo finde ich das?

Im Feuilleton.“

Reporters: Why are you in Tampa?
(buzzmachine.com, Jeff Jarvis)
In Tampa findet gerade die Convention der Republikaner statt, auf der sie Money Romney auf den Präsidentschaftskandidatenthron heben wollen. Auf die 2,286 Delegierten kommen dabei 15.000 Journalisten und Jeff Jarvis fragt sie: Was wollt ihr da? Welche Informationen wollt ihr liefern, die über das Inszenierung des Parteitages hinausgehen? Könntet ihr in der Zeit nicht wichtigeres berichten?

Was raten Sie in Liebesdingen, Mr. Allen?
(faz.net, Marco Schmidt)
Woody Allen wird zur Premiere seines nächsten Filmes interviewt und erklärt, was ihn von Stanley Kubrick trennt und warum es bei ihm seiner Meinung nach nie zu einem Meisterwerk reicht. Ausserdem hat er wichtigen Liebesrat:

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Morgenlinks mit Betrügern, Klassenkampf & Ikea Stonehenge

In den Morgenlinks sammeln wir spannende, interessante & bemerkenswerte oder besonders gute Artikel, Links und Videos. Gerne auch mal etwas länger, gerne etwas über den Tellerrand hinaus, eben um perfekten Lesestoff für den Sonntag zu haben. Diese Woche mit:

Bayreuther Staatsrechtler attackiert Guttenberg
(br-online.de, Video)
„Für mich steht außer Frage, dass Herr zu Guttenberg ein Betrüger ist“, sagt so eindeutig Prof. Oliver Lepsius von der Universität Bayreuth. Pikanterweise der Nachfolger von zu Googlebergs Doktorvater.

(sprengsatz.de, Michael Spreng)
„Zu Guttenberg profitiert davon, dass die Popkultur in die politische Kultur eingebrochen ist.“, sagt Michael Spreng und „möchte in den nächsten Jahren von der CDU/CSU kein Wort mehr über Werte hören.“ Und das vom ehemaligen Bams-Chefredaktuer und Stoiber-Wahlkampfmanager.

„Wir können die wissenschaftliche Arbeit einstellen“
(dirkvongehlen.de)
Der SPD-Abgeordnete Karl Lauterbach sprich im Bundestag die wissenschaftliche Dimension des Plagitsfalles an. „Was soll ich denn dann meinen Studenten noch erklären? […] Ich kann doch niemals mehr einem Studenten irgendetwas vorwerfen, wenn wir das hier durchgehen lassen.“

Aktualisiert wird nicht!
(taz.de, Reinhard Wolff)
Während die Verlage hierzulande noch händeringend nach einer passenden Onlinestrategie suchen, hat in Norwegen die linksliberale Zeitung „Klassenkampen“ ihre gefunden: Nämlich nicht. Mit Sicherheit effektiver als halbgar.

Ikea Stonehenge
(designboom.com)
Wie Stonehenge entstanden ist? Ganz einfach, es ist das Ikea Model HËNJ. Designboom, hat die wie immer detailliert verwirrende Aufbauanleitung ausgegraben. Wichtig: Vor dem Aufbau überprüfen, ob alle Teile frei von bösen Geistern sind.

»Ein goldener Moment in der Geschichte des deutschen Feuilletons«
(umblaetterer.de, Florian Fuchs)
Der Umblätterer hat den deutschen Feuilletonisten Hans Ulrich Gumbrecht interviewt. In feuilletontypischer Auschweifigkeit und Lesenswertigkeit.

Wer nicht immer bis Sonntag auf spannende Links warten möchte, der folgt @morgenlinks auf Twitter oder “Liked” uns auf Facebook und erhält dann die Links immer direkt, wenn wir sie entdecken. Auf diesem Wege sind wir auch gerne für Hinweise offen, ebenso über Kommentare, Mail oder andere  Wege.

Bild unter CC 2.0 von marfis75

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Pressalien (4): Die schönsten Feuilleton-Geschichten 2010

Lust am Wochenende ein wenig in den besten Texten zu blättern, die die deutsche Zeitungslandschaft im letzten Jahr so produziert hat?
Der Umblätterer und sein Consortium Feuilletonorum Insaniaeque verleihen alljährlich den „Goldenen Maulwurf“ für die besten Feuilletontexte des Jahres. Dieses Jahr heisst der Sieger der Feuilleton-Meisterschaften 2010 Christopher Schmidt und kommt von der Süddeutschen Zeitung. Es handelt sich um eine Rezension des Buches »Die Liebe der Väter«und die Jury kürte es zum „Verriss des Jahres“.

Glücklicherweise sind alle Texte auch online verfügbar, so dass man nun in Ruhe Nachholen kann, was man vielleicht im letzten Jahr verpasst hat. Hier die Top 7:

  1. Christopher Schmidt – „Papalapapp“ (SZ)
  2. Mathieu von Rohr – „Im Innern des Weltwissens“ (Spiegel)
  3. Stefan Niggemeier – „Ein einziger Blick in die Zukunft hätte doch gezeigt…“ (FAS)
  4. Simone Meier – „Die Schönheit des kaputten Kindes“ (TagesAnzeiger)
  5. Jakob Augstein – „Mein Hirn gehört mir“ (WamS)
  6. Iris Radisch – „Tiere sind auch nur Menschen“ (ZEIT)
  7. Nils Minkmar – „Der Fahnenflüchtling“ (FAZ)

Die restlichen Plätze, sowie die jeweiligen Begründungen der Jury findet ihr hier und hier noch eine Art Vorwort mit Ergebnisverkündung.

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