Der YouTube Algorithmus hat mir gerade dieses Video vorgeschlagen: Über einen Sommer ohne Algorithmen, in dem man wieder selbst entdeckt, statt statistischen vorgekauten Vorschlägen zu folgen. Und ich mag das Video, das dabei rauskam. Die Reminiszenz an vergangene Sommer als Kind. Sommer, die sich endlos und grenzenlos anfühlten, die einen verändert haben, weil sie voller Möglichkeiten waren.
Kategorie: Bewegen & Beschäftigen
Politik , Gesellschaft & Sport
Vom Straßenjungen in Newark zum Querdenker mit Mikrofon: Joe Rogan hat sein Hirn stets auf Hochleistung gefahren – erst auf der Comedy-Bühne, dann im TV und schließlich im eigenen Podcast – und unterwegs Fragen gestellt, wie „Was. wenn Wölfe Fedora tragen?“
Deshalb hat die Daily-Show eine eigene Video-Biografie von Joe Rogan produziert.
WeTransfer hat in seinen Terms of Service den Passus aufgenommen, dass man ihnen mit Upload das Recht einräumt diese Daten auch für das Training von Machine Learning-Modellen weiter zu lizensieren. Diese Lizenz gilt natürlich dauerhaft und weltweit.

„You hereby grant us a perpetual, worldwide, non-exclusive, royalty-free, transferable, sub-licensable license to use your Content for the purposes of operating, developing, commercializing, and improving the Service or new technologies or services, including to improve performance of machine learning models[…]“
Smarte Erweiterung des Geschäftsmodells aus ihrer Sicht.
Aus Usersicht muss man selbst wissen, ob man das möchte.
Ich höre ja gute Dinge über SwissTransfer und konnte auf den ersten Blick keinen verlgiechbaren Passus in den Nutzungsbedinungen finden.
Update: Nach dem Aufschrei hat WeTransfer seinen Terms of Service noch einmal überarbeitet. Man hatte laut dem eigenen Blog nie vor Inhalte als Trainigsdaten an andere zu lizensieren, sondern wollte nur die Erkennung von schädlichen Inhalten besser automatisieren. Jetzt lautet die Passage:
6.3. License to WeTransfer. In order to allow us to operate, provide you with, and improve the Service and our technologies, we must obtain from you certain rights related to Content that is covered by intellectual property rights. You hereby grant us a royalty-free license to use your Content for the purposes of operating, developing, and improving the Service, all in accordance with our Privacy & Cookie Policy.
Ein nachhaltiger Vertrauensverlust bei vielen Nutzer ist vermutlich trotzdem bereits entstanden. Mimikama hat das ganz Kommunikationsdesaster aufgeschrieben.
Auf der re:publica 25 haben Marina und ich gemeinsam ein Märchen erzählt, über Innovationen und was bei ihnen typischerweise so alles schief geht.
Es war einmal in einem kleinen Dorf, dort wollten sie etwas Neues machen. Und damit beganng das Unglück, oder so ähnlich.
Alle sprechen von Innovationen, doch in vielen Unternehmen werden sie zur Krise. Warum stoßen neue Projekte intern auf Widerstand und finden extern kaum Anklang bei den Nutzer:innen? Wir haben etliche Entwicklungsprojekte begleitet und erzählen in Form einer Märchengeschichte, wieso Innovationsvorhaben oft scheitern – und wie Unternehmen Wandel erfolgreich gestalten können. Schaut gerne oben den gesamten Vortrag oben im Video un lauscht dem Märchen, ich verspreche euch, ihr werdet einige Szenen wieder erkennen.
Die Moral von der Geschichte
- Innovation heißt nicht, dass man etwas anderes macht, sondern etwas anders macht. Die Bedürfnisse, die man bei den Kunden befriedigt, bleiben häufig gleich oder ähnlich. Aber sie sind dem Unternehmen oft nicht so klar, wie man denkt. Medien denken oft: Sie informieren, das ist ihre Aufgabe. Aber warum? Wozu brauchen Nutzer die Information? Geht es darum, dass ich mitreden kann und so soziale Kontakte aufrechterhalten kann? Sind es Informationen, die man direkt nutzt und umsetzt?
Und zumindest sollte man sich dabei stets auf die eigenen Stärken stützen. Und die kann man dann auf neue Kanäle oder eben Produkte übertragen.
- Mindestens genauso stark, wie der Entwicklung neuer Produkte dient Innovation der Entwicklung des eigenen Teams und des eigenen Unternehmens. Oder: The real treasure was the friends we made along the way.
Denn egal, ob das Ergebnis am Ende erfolgreich ist oder nicht, die beteiligten Mitarbeitenden werden wahnsinnig viel gelernt haben. Und selbst wenn es ein Desaster war, sollte man vermutlich genau denselben das nächste Projekt geben, denn sie haben vermutlich tausende Ideen, wie es beim nächsten Mal besser gehen kann.
- Damit Innovation auf weniger Widerstand stößt und nicht auf dem Rücken der Mitarbeitenden stattfindet, braucht es mehr Kommunikation, als man denkt. Unfertige Ergebnisse zeigen und transparenz zu üben, wenn man selbst noch nicht so genau weiß wie es geht, fällt den meisten Projektteams schwer. Aber das nimmt die anderen mit, baut den Nimbus ab, da werkelten irgendwelche Genies und übt schon früh Fehlertoleranz.
- Bei Innovationsprojekten sollte man sich stark darauf besinnen, was man beeinflussen kann. Meist ist das viel weniger, als man denkt, für diesen Überblick hat Marina den Innovationscircle illustriert.

„Die Linke“ kratzt plötzlich wieder an der 5%-Hürde. Meine Arbeitshypothese, das hat auch mit ihrer TikTok Strategie zu tun.
Tatsächlich nutzt die Linke TikTok sehr klug und humorvoll. Zum Beispiel mit auf der Plattform gelernten Formate, wie den Powerpoint-Präsentation – und so schaffen sie es 3,5 Minuten über die eigenen Inhalte zu sprechen. Fast 1 Millionen Views.
Dazu kommt der Gregor Gysi Techno-Remix (1,2 Mio Views)
https://www.tiktok.com/@linksjugendtk/video/7443497738983050518
Inklusive Rezo-Reaktion:
https://www.tiktok.com/@rezos.clips/video/7446345162827074838
Aber auch die allseits beliebten Ausschnitte im Podcast-Set:
Und die bislang von der AFD perfektionierten Ausschnitte aus Bundestagsreden:
Das Ganze kommt nicht von ungefähr. Tatsächlich hatte die Linken-nahe Rosa Luxemburg Stiftung schon 2021 eine Studie zu politischer Kommunikation auf TikTok in Auftrag gegeben: “Schluss mit lustig? TikTok als Plattform für Politische Kommunikation” [PDF]
In der Studie wurde erkannt:
- TikTok hat sich trotz ursprünglicher Intention als „unpolitische“ Unterhaltungsplattform hat sich TikTok zunehmend zu einem Ort für politische Kommunikation entwickelt.
- Die App bietet kreative Möglichkeiten, politische Meinungen in kurzen 15- bis 60-Sekunden-Videos auszudrücken
- Globale Themen wie Klimawandel, Rassismus und Feminismus werden häufig auf TikTok diskutiert.
- Die Plattform funktioniert anders als traditionelle soziale Medien, da auch unbekannte Personen viral gehen können.
- TikTok hat ein weltweites Publikum von etwa 700 Millionen Nutzer*innen, wobei etwa 70% zwischen 16 und 24 Jahre alt sind.
Schlussfolgerung damals: Daraus ergibt sich die Möglichkeit für linken Aktivismus auf der Plattform.
Und daraufhin wurden von der Rosa Luxemburg Stiftung gezielt Weiterbildungsangebote und Workshops für linke Aktivist:innen aufgesetzt.
Der letzte fand im Dezember 2024 statt. Vielleicht sehen wir gerade die Früchte davon.
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Stell dir vor, du hast die Elektromobilität revolutioniert, die Weltraumfahrt in neue Höhen geleitet und bist dabei zum reichsten Mann der Welt geworden. Was bleibt jetzt noch zu tun? Welche Ziele kann man noch haben? Alles erreicht.
Klar, man könnte sein Geld weggeben, spenden, Armut bekämpfen, Impfung verteilen, Kinderkrankheiten ausrotten, aber das haben schon andere getan.
Wie wäre es, das Geld zu nutzen, um noch mehr Einfluss auf die Welt, auf die Menschheit zu nehmen? Für irgendwas müssen 400 Milliarden Dollar doch gut sein.
Also machst du, was du schon immer getan hast: Keine eigenen Ideen entwickeln, sondern dich hinter Ideen klemmen, die gerade da sind, Auftrieb gewinnen und in denen du eine Zukunft siehst.
So wie dieser Rechtsruck auf der Welt. Die meisten rechtsextremen Parteien oder Rechtsaußenparteien sind offen für Großspenden und Einfluß von außen, haben einen hohen Finanzbedarf und haben zumindest dieses Digitale, was dich auch interessiert, besser begriffen.
Du hast ja auch für sie die perfekte Echokammer geschaffen, mit deinem eigenen sozialen Netzwerk. Und sieh da, in der ersten Petrischale, der größten Demokratie der Welt, hat es gleich ganz hervorragend funktioniert.
Du hast investiert, dein Kandidat hat gewonnen und am Ende hast du sogar noch profitiert. Und ein Vielfaches wiederbekommen von dem, was du eingesetzt hast.
Denn natürlich bist du immer noch ein Wirtschaftsdenker, du hast zwar längst genug, aber wie viel wäre denn noch mehr? Wie viel wäre denn genug? Es gibt noch so viele Länder.

Apple macht den eigenen Streaming-Service Apple TV+ kostenlos für das Wochenende vom 3.1. bis 5.1. weltweit verfügbar, sodass Nutzer in die Apple TV+ Shows wie „Ted Lasso“, „Severance“ oder „Slow Horses“ reinschauen* können.
Teure Serien, noch teurere Filme
Aktuell sorgen auch die neuen Staffeln von „Silo“, „Bad Monkey“, „Disclaimer“ oder „Dark Matter“ für viel Lob und positive Kritiken.
Neben Serien hat sich Apple für viel Geld auch ein paar hochkarätige Filme gesichert: „Killers of the Flower Moon“ mit Leonardo DiCaprio und von Martin Scorsese, „Napoleon“ mit Joaquin Phoenix von Ridley Scott, sowie „Wolves“ mit Brad Pitt und George Clooney oder „Instigators“ mit Matt Damon und Ben Affleck, und „To the Moon“ mit Scarlett Johansson und Channing Tatum.
Apple TV+ Strategie: Kostenloses Wochenende soll helfen
Apple TV+ hat zwar bislang große Namen und viel Lob bekommen, aber noch immer vergleichsweise wenige Zuschauer. Die Strategie von Apple war bislang, das neue HBO werden zu wollen und vor allem auf Qualität zu setzen. Doch bislang gab es wenig Publikumshits, am ehesten noch „Ted Lasso“. Der Service ist einfach zu unbekannt oder fällt hinten runter, wenn es darum geht, ob man wirklich „noch ein Abo“ braucht.
Dem will man nun also mit einem kostenlosen Apple TV+* Wochenende zu Beginn des Jahres begegnen. Tatsächlich soll der Abruf auf allen Geräten funktionieren, auf denen Apple TV+ verfügbar ist. Das sind nicht nur Apple-Geräte oder die Apple TV-Box, sondern auch eigentlich alle Smart-TVs, Playstations etc. Man braucht laut Apple lediglich eine Apple ID bzw. einen Apple Account, um sich einzuloggen. Wer also nur mal darauf gewartet hat, den Dienst Apple TV+ auszuprobieren, oder wen eine der Serien neugierig gemacht hat, hat nun die Chance, das ein Wochenende lang kostenlos zu tun.
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Die große Suche nach dem neuen Twitter
Wer macht das Rennen als Twitter-Ersatz? Bluesky, Mastodon, Threads oder doch wieder X? Wer wird das neue Echtzeitmedium? Die Social-Media-Plattform für Breaking News?
Nun, vielleicht brauchen wir gar keine. Das ist mir an dem Wochenende mit dem schrecklichen Magdeburg-Attentat klar geworden.
Ein Wochenende Breaking News
Hätte ich früher noch die Zeit damit verbracht, Stunden vor Twitter-Feeds zu verbringen, um Informationshäppchen und wilde Theorien zu lesen, habe ich mich zum Glück von vielen Kanälen ferngehalten. Stattdessen war ich im Wald spazieren, Weihnachtsgeschenke besorgen, solche Dinge. Das bedeutet, ich war nicht so eingeklinkt in diese Breaking News rund um Magdeburg. Ich habe das nebenher verfolgt und war auch sehr wenig auf Social Media.
Stattdessen habe ich später die Live-Blogs auf spiegel.de durchgelesen, als es schon gesicherte Erkenntnisse gab, und war für diese Informationen tatsächlich sehr dankbar.
Warum die Alternativen alle nicht überzeugen
Aber warum? Schauen wir uns die Alternativen und den potentiellen Twitter-Ersatz mal an: Die Diskussion auf X/Twitter ist so vergiftet und von Verschwörungstheorien und Spinnern übernommen, dass sie nicht mehr zur Information taugt.
Der Threads-Algorithmus informiert einen frühestens drei Tage später. Bluesky ist zu nischig, Mastodon zu nerdig.
Was Journalismus besser kann
Aber es ist auch nicht die Aufgabe dieser Plattformen.
Dafür haben wir Journalismus. Dafür haben wir professionelle Journalisten.
Wann Twitter wichtig war
Der Trend zu Twitter als Breaking-News-Medium begann zu einer Zeit, als die Online-Medien noch nicht so weit waren. Sie hatten noch keine Live-Blogs. Sie hatten kaum Live-Berichterstattung, waren dafür weder aufgestellt noch ausgestattet. Oder haben alles im Zweifel noch für die Printausgabe zurückgehalten.
Wenn also etwas passierte, hatte man so ein ungutes Gefühl: Da passiert etwas, und ich weiß nicht was. Und als einzige Informationsquelle gab es dann Twitter. Dort gab es in Echtzeit Updates, da hat die Polizei vielleicht etwas gemeldet oder Augenzeugen berichtet.
Fakenews aussitzen
Das brauchen wir heute nicht mehr.
Wir können einfach auf Spiegel.de gehen, zur New York Times, wenn es international ist, Zeit, Süddeutsche, wo auch immer. Und die werden uns das zusammenfassen.
Die schreiben das sehr schnell auf, und das Beste: Sie haben die Informationen bereits geprüft.
Als Journalist muss man sich vielleicht in die sozialen Medien begeben, und von da den Anstoß bekommen Informationen zu verifizieren. Aber als Konsument muss man sich da nicht reinstürzen. Und dieser gefühlte Vorsprung, den man früher hatte – „Ich habe auf Twitter gelesen und kann dir jetzt schon sagen, es gab zwei Attentäter“ – diesen Vorsprung gibt es nicht mehr. Es sind so viel Fakes im Umlauf, dass man sowieso abwarten sollte, bis alles überprüft und entlarvt ist. Das können wir getrost den Journalisten überlassen und abwarten.
Das Thema habe ich ausführlich in Folge 370 von „Haken Dran“ mit Gavin Karlmeier diskutiert. Meine Gedanken und News zu Social Media gibts außerdem regelmäßig im streamletter.
Apple Podcasts lässt sich jetzt auch direkt über den Browser ansteuern. Man kann Folgen anhören und Abos abschließen. Transkripte werden dort allerdings nicht ausgespielt und Bewertungen abgeben anscheinen auch nicht.

Auf der re:publica habe ich einen Vortrag über die Zukunft und Vergangenheit der Streaminglandschaft gehalten. Medienwandel ist halt einfach mein Thema.
Danke an alle die da waren. Vielen Dank für all das positive Feedback, die Aufnahme in Highlight-Listen und die schmeichelhaften Kommentare im Anschluss.
Den ganzen Vortrag gibt es jetzt auf YouTube zum Nachschauen
Whats next?
Aber für die Nachwelt, und damit wir hier das in geboten Zeit überprüfen können, kommen meine Prognosen aus dem Talk hier nochmal zusammen gefasst. Für die Herleitung musst Du Dir schon den Talk anschauen.
Prognose 1: Wir werden mehr Always On-Formate sehen
Um das eigene Inventar besser und verlässlicher zu vermarkten, werden wir mehr langlaufende always on Formate sehen. Mit „Realities“ spielen Netflix und Co. schon länger rum, mit „Squid Game“ und der Mr, Beast Show bei Amazon kommen Game Shows dazu. Ich glaube wir werden auch versuche in Talkshows und vielleicht auch Late-Nights ala John Oliver sehen.
Prognose 2: Bye Bye Binge
Der “Binge-Release” wird nur eine von vielen möglichen Veröffentlichungsstrategien sein. Gerade für Plattformen, die nicht Netflix sind, lohnt es sich einen Hype für eine Serie über mehrere Wochen zu ziehen.
Prognose 3: Es wird mehr Streaming Bundles geben.
“There are only two ways to make Money: Bundling and Unbundeling.“ Hat der CEO von Netscape mal gesagt. Wir kommen gerade aus einer Unbundeling Phase, wir werden mehr Streaming Bundles sehen, damit die Plattformen Churn reduzieren. Disney hat schon den Anfang gemacht.
Prognose 4: Konsolidierung
Und ja wir werden auch noch Konsolidierung sehen. Paramount+ steht zum Verkauf. Amazon verordnet seinem Studio ein Sparkurs. Und der Peak TV ist leider überschritten.
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