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Die ARD knutscht mit Pharmaindustrie unterm Mistelzweig

Die ARD wird von einem neuen Schleichwerbungsskandal erschüttert. Nachdem schon 2005 bekannt wurde, dass in der Ärzteserie „In aller Freundschaft“ Unternehmen ihre Medikamente im Programm bewarben, gibt es nun einen neuen Fall. 

Unterm Mistelzweig vergnügt sich die ARD mit der Pharmaindustrie
Unterm Mistelzweig vergnügt sich die ARD mit der Pharmaindustrie

In der Telenovela „Sturm der Liebe“ werden minutenlang die Vorteile einer Therapie mit Mistelpräperaten gegen Krebs erörtert.
Im Dialog und verknüpft mit der Handlung bekommt der Zuschauer hier die großartigen Erfolge dieser alternativen Behandlungsmethode angepriesen, wird indirekt aufgefordert sich darüber im  Internet zu informieren und bekommt gezeigt, wie einfach man sich die Präparate aus der Apotheke holen kann.

Und hier wird es besonders eklig. Denn damit ist es nicht nur Schleichwerbung, sondern hier wird direkt mit den Hoffnungen und Ängsten von krebskranken Zuschauern gespielt. Die müssen bei solchen Ausführungen natürlich hellhörig werden und da die beworbenen Präparate nicht Verschreibungspflichtig ist, kann sich auch jeder mit diesem Wundermittel eindecken. Bares Geld für die Pharmaindustrie.
Die Figur in der Serie macht sogar vor, dass man das vorher nicht mal unbedingt mit der Ärztin absprechen muss.

Die ARD behauptet dennoch, dass es sich hier nicht um Schleichwerbung handelt, da ja kein konkreter Name eines Produktes oder einer Firma genannt werde.
Dabei weiß jeder, der sich mal ein bisschen mit dem Thema beschäftigt hat, dass Generic Placement oft noch effetkiver ist.

Aber sie kann das ja auch nicht zu geben, denn dann würde sie auch ihre Argumentation mit der sie die alten, nachweislich schleichwerbungdbefallenen Serien wiederholt untergraben.

Übrigens die Produktionsfirma „Bavaria“ ist die gleiche, die schon 2005 in den Schleichwerbeskandal verwickelt war.

Das war Fall 1. Doch damit nicht genug.

Man kann ja nicht nur unterm Mistelzweig hervorragend rumknutschen, sondern auch im Fond eines geräumigen Wagens.

Off-the-record hat sich den letzten „Tatort“ mal etwas genauer angeschaut.
Da kam erstaunlich oft und intensiv eine Automarke mit Stern auf dem Kühlergrill vor. Auch hier gab es erstaunlich viele Handlungstränge, die für die Geschichte an sich nicht notwendig erscheinen, die tollen Autos aber von ihrer Besten Seite zeigen. Immer wenn eine Einstellung mit Produkten nicht für die Handlung nicht notwendig ist, spricht man von Product Placement. Product Placement ist in Deutschland verboten und zählt als Schleichwerbung.

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Neues Simpsons Intro

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Tarantino’s „Inglorious Basterds“ Trailer

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Valentinstag nicht vergessen!


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Politik

Herr Wirtschaftsminister, darf ich Wilhelm zu Ihnen sagen?

Das war ja sowieso schon ein Riesendurcheinander mit dem Wirtschaftsminister. Erst will Herr Glos zurücktreten, darf aber nicht. Dann darf er, hat aber Seehofer gefragt und nicht Angie wie es sich gehört und dann ist er zurückgetreten und es gibt erst mal keinen Nachfolger.

Nun gibt es ihn. Er heisst: Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Wilhelm Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg. Zumindest stand das so heute in vielen Medien und Zeitungen. Doch in diesem wirklich langen Namen hat sich einer eingeschlichen, der da nicht reingehört: Wilhelm.

Beim BILDblog ist ein Bekennerschreiben eingegangen. Darin bekennt sich jemand dazu, kurz nach Bekanntgabe des neuen Ministers für die Untergehende Wirtschaft, den Wikipedia Artikel bearbeitet zu haben und in die lange Liste der Namen noch den Wilhelm eingefügt zu haben. Nicht, dass das jetzt weiter schlimm ist, der Name passt ja auch schön in die Reihe, schlimm ist was uns das über die Recherche Tätigkeit vieler Journalisten verrät. Sie scheint nicht sehr intensiv zu sein.

Denn der falsche Name stand heute überall. Von Bild bis Taz, von Sueddeutscher bis RP-online. Spiegel Online behauptete sogar, der Minister würde sich selbst mit dem Wilhelm im Titel vorstellen. Wirft kein gutes Licht auf die Branche, wenn man sich darafu beschränkt, Wikipedia Artikel abzuschreiben.

Der wirkliche Name des Herrn ist: Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jakob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg. Ohne Wilhelm.

Ob das jetzt alles was hilft gegen die Wirtschaftskrise?

UPDATE: Inzwischen versuchen mehrere Medien sich für den Patzer zu rechtfertigen. Niggemeier dokumentiert und kommentiert den Vorgang. Hier die teilweise abstrusen Ausreden Rechtfertigungen von Spiegel Online, taz und Sueddeutsche.de

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Peter Fox – Schwarz zu Blau

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=yphwzD1XaBY 350 292]

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Kleines Fernsehen

Jauch & Pocher

Um weiter am Thema zu bleiben, es gibt neues zur Entwicklung von Oliver Pochers Zukunft.
So scheint es nun ein eindeutiges Indiz zu geben, dass diese bei RTL liegen könnte.

DWDL.de berichtet nämlich exklusiv von einem Pilotprojekt von RTL mit dem Arbeitstitel „5 gegen Jauch“. Darin soll, wie sich am Titel unschwer erraten lässt, Günther Jauch eine entscheidende Rolles spielen. Das Fernsehlexikon beschreibt das Konzept als eine Adaption der „Win Ben Stein’s Money„-Show, bei der es darum ging, dass mehrere Kandidaten gegen den Star Ben Stein antreten und versuchten ihm sein angeblich eigenes Geld abzuluchsen. Das ganze funktioniert als Quizshow, nur das Jauch diesmal auf der Kandidaten Stuhl sitzen wird. Die Showmaster Seite soll Oliver Pocher übernehmen.

Damit scheint die Frage ob Oliver Pocher bei der ARD bleibt oder zu RTL geht weitgehend geklärt, auch wenn das ganze noch nicht offiziell bestätigt ist. Übel nehmen könnte man es Pocher aber auf keinem Fall, nach dem harten Gegenwind, der ihm wegen seines „Stauffenberg-Auftritts“ aus den ARD-Reihen entgegeblies. Der Rundfunkrat speziell des SWR meldete sich mit den Worten „Die überwiegende Mehrheit von uns, bestimmt 80 bis 90 Prozent, ist der Meinung, dass Herr Pocher der ARD nicht gut tut.“. Und auch, wenn der Programmdirektor Volker Herres sich ja zunächst klar zu Pocher bekannt hatte und dies gegenüber der SZ auch mit „Wer es ernst meint damit, die jüngeren Zuschauer noch erreichen zu wollen, der muss auch aushalten können, was ihm selbst nicht zusagt“, wiederholte, kann man doch verstehen, wenn ein Comedian nicht unter Umständen arbeiten will, bei denen er sich für jeden Witz rechtfertigen muss.

Die ARD hat es hiermit verpasst Mut und Ideenreichtum zu beweisen und vielleicht ein bisschen junges Publikum zu erreichen.

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Gesellschaft Netz &

Untergang in der Informationsflut

Mein Firefox hat im Moment ca. 60 ((ich traue mich nicht zu zählen)) offene Tabs mit Artikeln, Videos, Seiten die ich noch lesen oder anschauen will. Mein Google Reader zeigt 416 ungelesene Artikel und das obwohl ich die meisten Blogs noch immer über iGoogle verfolge. Verabschiede ich mich 5 Minuten von Tweetdeck, zeigt der mir 200 ungelesene Tweets. Jeden morgen liegt eine neue Tageszeitung auf dem Tisch, jeden Dienstag noch eine Wochenzeitung. Es stehen mehrere noch verpackte DVDs in meinem Zimmer und der Rest des Hauses ist voller Bücher, die ich noch lesen will. (( Ach ja, in meiner Aufzählung fehlen natürlich noch Mails, ICQ, MSN, Skype, SMS & Persönliche Gespräche (Alles so seltsames Pre-Web2.0 Zeug), die mich beschäftigen und auch Neuigkeiten liefern… ))

Ich fühle mich in den letzten Tagen immer öfter von dieser Informationsmasse, die mich umgibt überwältigt. Das ist mit ein Grund, warum es hier ein paar Tage so ruhig war, weil ich schon fast nicht mehr sortieren kann, was ist relevant und wichtig und die Zeit im Informationsfluss mit davonschwimmt.
Ich fühle mich wirklich machtlos, angesichts des Berges an Worten, Buchstaben, Bilder und Wissen, der sich da vor mir auftürmt. Des Berges? Ich meinte natürlich der Gebirgskette.

Jetzt sagt ihr: „Naja, dann lies weniger, verfolge weniger.“

Geht nicht. Den ich halte Allgemeinbildung für ein extrem hohes Gut, dass viel zu wenig vermittelt wird. Ich hab das Ziel, möglichst viel zu Wissen und mich umfassend zu informieren. Nicht nur, weil das bei Frauen gut ankommt ((Man muss nur aufpassen, dass man nicht besserwisserisch wird.)), sondern weil ich verstehen will.

Abgesehen davon ist das meiste für mich Studienrelevant. Als Student der Publizistik, sollte ich am Tag eigentlich mindestens eine Zeitung komplett lesen. Natürlich verfolge ich dann die News aus der Medienbranche. Und auch die DVDs, die euch in der Liste da oben vielleicht als Vergnügungsfremdköprer vorkommen sind für mich, mit Filmwissenschaft als Nebenfach ebenfalls Prüfungsrelevant. (( Ein Freund fasste mein Studium als Zeitung lesen & Filme gucken zusammen, was den tatsächlichen Aufwand aber etwas gering erscheinen lässt.))

Worauf will ich hinaus?

Nun ja wie auch dieses Video zeigt, dass ich schon zum Start dieses Blogs verlinkt habe, wir die Informationsflut und das Wissen, dass uns theoretisch zu Verfügung steht immer größer.

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=jpEnFwiqdx8 350 292]

Und ich frage mich, was mir hilft den Informationsfluss zu filtern.

Wie finde ich in dieser Informationssintflut den Sinn?

Wir sind auf dem Weg zur Informationsgesellschaft, den größten Wert hat aber irgendwann nicht mehr Information selber, sondern der Filter, der mir hilft, sie in dem Ozean des Wissenswaffelbruches zu finden.

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Großes Kino

Gesehen: Transporter 3 – Die Enttäuschung

Als ich bei Kino, TV & Co las der dritte Teil der Transporter Reihe sei wieder besser als der 2. war ich hell auf begeistert.
Denn ich fand Transporter 2: The Mission längst nicht so schlecht wie alle anderen. Was sicherlich daran lag, dass ich diesen noch vor dem ersten Teil gesehen habe. Der Charme & Rhythmus des ersten Teils war mit also gar nicht bewusst.

Sicher die Story im 2. Teil war sehr abstrus und vieles ging nicht auf, aber er glänzte immerhin mit sehr passabler Action. Und die Feuerwehrschlauch Choreografie ist unvergessen und schlichtweg genial.

Damit wusste der 2. Teil also durchaus noch zu bestechen, nicht so beim neuesten dritten Teil von The Transporter mit Jason Statham. Spielte vorher die Story durchaus noch eine Rolle, ist sie beim 3. völlig in den Hintergrund getreten. Die ist völlig trivial und beliebig austauschbar. Das ist sicher auch besser so, denn sie wimmelt nur so vor logischen Löchern, ja das ganze Grundgerüst steht auf mehr als wackeligen Beinen. Jetzt werdet ihr sagen: Das ist ein Actionfilm, wen interessiert da die Story?

Da liegt das nächste Problem: Die Action soll zwar noch spektakulärer sein, als beim letzten Mal, aber das Limit ist ziemlich ausgereizt. Es bleibt nicht mehr viel übrig, was Frank Martin mit seinem Auto oder seinen Fäusten noch nicht gemeistert hat. So versucht man halt frei nach dem Motto „schneller, höher weiter“ einfach neue Superlative zu schaffen.
Er fährt auf 2 Rädern oder verfolgt ein Auto auf dem BMX Rad. Ist das spektakulär? Nein, man hat das eher so ähnlich schon alles gesehen. Genauso das Problem mit den Bösewichten die Frank zusetzen wollen. Es gibt da keine Herausforderung mehr, die noch nicht bezwungen hat. Er hat ja schon bewiesen, wen er alles verprügeln kann.
So stellt man ihm einfach immer noch größere Gegnergruppen gegenüber.

Hofft man aufgrund der mangelnden Innovation wenigstens auf die oben erwähnten außergewöhnlichen Kampfchoreografien wird man ebenfalls bitter enttäuscht. Die schnellen Schnitte machen jegliche Choreografie oder den Versuch sie nachzuvollziehen im Ansatz zu nichte. Das ist aber noch nicht einmal das schlimmste.

Man wollte nämlich doch noch innovativ sein und da kam man auf die Idee: „Hey wie wäre es, wenn wir in einen Actionfilm mal eine Lovestory integrieren?“
Zwar spielt Natalya Rudakova ihr Debüt der zunächst unnahbaren Valentina, die Franks Manpower langsam erliegt, durchaus überzeugend und ist auch nett anzusehen, aber wie diese Liebesgeschichte ausgeschlachtet wird ist Kitsch der allerschlimmsten Sorte. Höhepunkt: Eng Umschlungen, nach dem ersten gemeinsamen Sex, sitzen sie am Rande einer Klippe, blicken ins Tal und sinnieren über das Leben…

Ich glaube wäre ich in „Australia“ gewesen hätte ich mich weniger umschnulzt gefühlt. Transporter 3 hat mich auf ganzer Linie enttäuscht. Ich schau mit lieber die Vorgänger weiter auf DVD an.

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P.S.: Ich habe Angst das Crank 2 auch tierisch in die Hose geht.

Crank 2 Trailer:

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Zeitung

Pressalien

Beim Caféhaus-Talk mit Robert Basic hatte ich noch versprochen, nicht einfach Artikel zu Verlinken, aber nun habe ich einige Dinge gefunden, die ich unseren Lesen nicht vorenthalten möchte.

Der Umblätterer hat nämlich wieder die 10 besten Texte des Feuilletons gekürt. Und da sind einige Inhaltliche uns sprachliche Perlen dabei und dank Online und Zeitung 2.0 kann man viele davon auch jetzt noch lesen, wenn man die entsprechende Ausgabe e nicht zur Hand hat. Hier ein Auszug aus der Liste, mit den Artikeln, die Online stehen:  Den 1. Platz machte Iris Radisch mit Am Anafng steht ein Missverständnis“ (ZEIT), aber auch die anderen Artikel sind mehr als Lesenwert, deswegen unbedingt bei den Best of Feuilleton 2008 nachlesen.

lesesonntag

Und dann möchte ich noch auf einen Artikel hinweisen aus der taz, der beschreibt mit welcher Selbstverständlichkeit PR-Strategen heute mir Zeitungen zusammenarbeiten und ohne Probleme ihre Themen und Artikel platzieren.
Georg Schraderhay „Die getarnten Zulieferer – Wie PR Strategen Themen platzieren

Ich wünsche einen schönen Lesesonntag.