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Internet Celebrities – Wenn Freunde zum Publikum werden

Das Internet hat unsere Grenzen und Wahrnehmungen für Berühmtheit verschoben. Die Öffentlichkeit hat sich zerteilt und damit auch die Wahrnehmung wer in der Öffentlichkeit steht. Während wir aus einem Zeitalter der Superstars kommen, in dem einige wenige mit nationaler oder internationaler Medienpräsenz geegnet wurden hat heute jeder Zugang zu weltweiten Medien. Und es gibt viele Teil- oder Mikroöffentlichkeiten, in denen unterschiedlichen Menschen ein unterschiedliches Maß an Aufmerksamkeit zukommt.

Kleine Stars in Teilöffentlichkeiten

Konkretes Beispiel: Jemand mit mehr Twitterfollowern bekommt leichter mehr Aufmerksamkeit, also jemand der nur wenige hinter sich versammelt, deshalb wird er schnell auch als wichtiger angesehen. Ein kleiner Star entsteht, der zumindest in diese Sphäre etwas gilt und genau beobachtet wird. Dies geschieht in allen möglichen Subkulturen, auf YouTube ist jemand bekannt, ein anderer in einer speziellen Musiksparte berühmt und auch in einem Forum kann sich jemand einen Rang erarbeiten. An einer gewissen Stelle findet ein Shift statt, irgendwann wird nicht mehr nur mit der Person gesprochen, sondern auch über sie. Die Person wird selbst zum Inhalt und damit ein kleiner Star oder Internet Celebrity.

Von Internet Celebrities und YouTube Stars

Am konkretesten kann man dies momentan in der YouTube Szene beobachten. Hier sind einige zu echten Stars geworden, die von Fernsehsendern umworben werden, Plakatwände schmücken aber von einem Teil der Bevölkerung schlicht nicht erkannt werden. Es sind immer noch Nischenstars, wenn auch eine zunehmend größere Nische mit einer sehr interessanten Zielgruppe.

Über Nacht zum Star

Aber man hat auch kaum eine Kontrolle darüber, wie schnell sich die eigene Person verbreitet. Echtzeitmedien, wie Twitter, machen es möglich, dass ein ein Tweet in sekunden um die Welt geht. Man kann aufwachen und feststellen, dass der eigene Song plötzlich im ganzen Netz gespielt wird oder ein Video viral gegangen ist. Nicht immmer ist diese aufmerksamkeit positiv, mit jedem Sturm kommt auch Gegenwind auf und schnell wird man zu einem Symbol für etwas und von anderen vereinnahmt. Dieses Phänomen beschreibt auch das Video oben am Beispiel von Phil Fish. Phil Fish hat das viel gefeierte Spiel FEZ entwickelt und trat in der großartigen Dokumentation Indie Game: The Movie* auf.

Von der Person zum Symbol

Nun ist Phil Fish nicht gerade eine zurückhaltende Person und die Gamingcommunity nicht unbedingt die freundlichste, wie man leidvoll am Beispiel von Anita Sarkeesian erfahren musste. Und FEZ wurde lange vor Release mit Preisen überschüttet, während sich der Release immer weiter hinauszögerte. Phil Fish wurde also zum Symbol für den gehypten Indiestar, der noch nicht wirklich etwas geleistet hat und beinahe jeder (in der Community) hat eine Meinung zu ihm. Was sich aus dieser Symbolkraft einer einzelnen Person entspinnen kann erklärt das Video oben perfekt.

 

 

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Bild: CC BY-ND 2.0 Jonathan Kos-Read

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Von Jannis Schakarian

Geboren als Jannis Kucharz studierte Jannis Schakarian, Publizisitk und Filmwissenschaft. Hat funk mit aufgebaut, Kolmnen bei der Allgemeinen Zeitung geschrieben und arbeitete als Formatentwickler, Leiter des Social Media Teams und der Distributionseinheit beim ZDF, dann bei SPIEGEL als CvD Audio.

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