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Gesellschaft Video Wort

Gelangweilte Jugendliche erschlagen Mann im Park

Aus Langweile, Trunken- und Dummheit sind sie auf ihn los und dann lag er da. Davon handelt dieses moderne Gedicht inklusive Animation von Mat & Matt. Also von Mat Lloyd ist das Gedicht und von Matt Frosdham die Animation. Wer genauestens alles zur Entstehung der Animation nachlesen will, kann auf dem Produktionsblog die einzelnen Schritte nachverfolgen, jetzt empfehle ich aber erst einmal anschauen:

[via KFMW]

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Großes Kino

Robert Rodriguez Planet Terror Spin-off „Machete“ (offizieller Trailer)

Als Robert Rodriguez und Quentin Tarantino 2007 Planet Terror und Death Proof in die Kinos brachten, liefen diese zumindest in den USA als Double Feature. Schließlich sollte das Projekt eine Hommage an das Genre des Grindhouse-Kinos. Im Grindhouse Kino wurde vor allem so genannte Exploitation Movies gezeigt, also recht kostengünstig produzierte Genrefilme, die  ein etabliertes Genre nahmen, sei es Action oder Western, und es leicht interpretierten. Bekanntestes Subgenres davon sind wiederum die Spaghettiwestern oder  Blaxploitation-Filme wie Shaft.

Das Tarantino ein Faible für diesen „Schund“ (engl. Pulp) hat zeigte er nicht nur mit Pulp Fiction. Auch
Jackie Brown war ein explizite Ehrung des Blaxploitation-Films. Sichtbar schon allein dadurch, dass er der bekannten Blaxploitation-Darstellerin Pam Grier die Hauptrolle zugestand.

Die Vorliebe fürs Genres war also sowieso da, bei dem Grindhouseprojekt aber trieb man es aber noch weiter. Denn ein weiteres Merkmal der Grindhousemovies war, dass zwischen diesen, als Double Feature  ausgestrahlten Produktionen, Trailer für künftige Filme gezeigt wurden. Auch das wurde bei Planet Terror& Death Proof beibehalten. Tarantino und Rodriguez liessen extra spezielle Faketrailer produzieren, um sie zwischen ihren Filmen zu zeigen.
Das daraus ein echter Film entstehen sollte, stand eigentlich nicht zur Debatte. Das war zumindest der Stand bei der Veröffentlichung.
Einer der Trailer jedoch fand soviel Anklang, dass Rodriguez den Wunsch entdeckte mehr aus diesem Stoff zu machen. Und jetzt gibt es also den ersten „echten“, offiziellen Trailer  zum Spielfilm „Machete“ und der Cast dazu kann sich durchaus sehen lassen.

Da wäre zum einen Danny Trejo, der quasi fest zu Rodriguez Team, gehört und bereits in Desperado und From Dusk till Dawn zu sehen war, ebenso Cheech Marin. Daneben treten mit mit Robert DeNiro als US-Präsident, Lindsay Lohan und Jessica Alba einige aktuelle Schauspielgrößen auf und in der weiteren Besetzung wimmelt es, ganz nach Tarantino Schule von abgehalfterten B-Movie Stars: Steven Seagal und Don Johnson to drop the names.
Das Setting erinnert dabei stark an El Mariachi und Desperado, man darf also gespannt sein.

Der offizielle Trailer zu „Machete“:

[via Cinematze]

Hier der ursprüngliche „Machete“ Trailer aus Planet Terror & Death Proof:

Die anderen Trailer waren „Werewolf Women in the SS“ von Rob Zombie mit Nicolas Cage:

„Don’t“ vom Regisseur Edgar Wright (Shaun of the Dead, Hot Fuzz)

„Thanksgiving“ von Eli Roth

und „Hobo with a Shotgun“ der den von Rodriguez ausgerufenen „South by Southwest“-Trailer Contest gewann.

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Nun eure Meinung: Wie vielversprechend findet ihr den finalen Trailer von Machete? Oder hättet ihr lieber einen der anderen Filme umgesetzt gesehen?

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Bücher

Kavka: Hamma wieder was gelernt

Viele der heutigen Jugendlichen kennen ihn warscheinlich schon gar nicht mehr – für mich war und ist er ein Idol: Markus Kavka. Er ist mittlerweile beim ZDF angestellt, die meisten kennen ihn aber als Moderator bei MTV. Er trifft immer die ganz großen Stars, feiert mit ihnen die Nächte durch, trägt lässig, coole Klamotten und ist bereits über 40. Da mag sich so manch Einer fragen, ob und wann Markus Kavka nicht mal erwachsen werden will.
Genau das hat er sich auch selbst gefragt. Wann kommt er, der Zeitpunkt, an dem er so alt aussieht und sich so alt fühlt, wie er ist? Wenn die Medikamententürme auf den Nachttischen der Eltern immer höher werden? Wenn einem die heutige Musik nicht mehr gefällt? Wenn das Fitnessstudio als der einzige Ausweg aus der nicht zu stoppenden Gewichtszunahme zu sein scheint?

Markus Kavka stellt in seinem autobiografischen Buch „Hamma wieder was gelernt“ viele Fragen rundum das Erwachsenwerden und die heutige Generation der Jugendlichen. Seine Erzählungen wirken dabei grundehrlich und wie aus dem Bauch heraus auf Papier gebracht. Der Leser bekommt den Eindruck, den Menschen Markus Kavka im Laufe des Buches tatsächlich kennen zu lernen. Er wirkt so greifbar, verständlich und stellenweiße sogar erschreckend normal. Zudem lernt der Leser noch etwas über gute Musik im Sinne Kavkas. Denn davon gibt es heute seiner Meinung nach nicht mehr all zu viel. So bringt er mit seiner Liste der 100 besten Musikvideos ein Loblied auf Bands wie Radiohead, Chemical Brothers, etc. Zwar kommt man sich als junger Leser dabei so vor, als gehöre man zu einer unkultivierten Generation, die es mit seiner Musik nicht mehr schafft Meilensteine zu setzen, aber sich die aufgeführten Videos von Kavka anzusehen, lohnt sich tatsächlich.
„Hamma wieder was gelernt“ ist ein Buch, das unbeschwert, mit Spaß und Ironie ein elementares Thema im Leben eines jeden jungen und älter werdenden Menschen behandelt – und wie der Titel schon erahnen lässt ganz kavkaesk.

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Kleines Fernsehen TV Tipp

Von zotigen Bullen und krawalligen Anwältinnen

Wenn man sich nicht gerade für Fußball interessiert hat, gab es in den letzten Monaten eigentlich keinen Grund, um Sat.1 seine Aufmerksamkeit und Zeit zu schenken. Zu viel ist bei dem Privatsender in letzter Zeit schief gelaufen. Die Rückkehr von Johannes B. Kerner verlief mehr als schleppend; sein wöchentliche Talkshow fuhr miserable Quoten ein. Wie groß die Not offensichtlich war und ist, zeigte sich nicht zuletzt daran, dass ausgerechnet Kerner, nachdem er sich noch wenige Monate zuvor unqualifiziert über den Kurznachrichtendienst Twitter lustig gemacht hatte, urplötzlich einen Twitterkanal für seinen Talk, den niemand sehen wollte, einrichtete. Auch der zweite Einkauf, den Sat.1 von den Öffentlich-Rechtlichen tätigte (Oliver Pocher), mochte nicht wirklich zünden.

Das allerdings kam weniger überraschend, zeigte sich doch in den Jahren zuvor Woche für Woche, dass ein sichtlich gelangweilter Harald Schmidt völlig ausreichte, um Pocher in seine Schranken zu verweisen. Zu allem Überfluss werden die wenigen Formate mit Potential, die der Sender sein eigen nennt, zu oft an sogenannten Fun-Freitagen am Zuschauer vorbei verheizt (siehe z.B. „Pastewka“). Wohlgemerkt, wir reden hier von dem Sender, der noch vor einigen Jahren mit der Serie „Edel & Starck“ die Referenz deutscher Serienunterhaltung definierte.

Man durfte also durchaus gespannt sein, als bekannt wurde, dass Sat 1 zwei neue, eigenproduzierte Serienformate ins Rennen schicken würde, um das Programm am Montagabend, das bislang vor allem aus alten Filmkonserven bestand, zu füllen. Seit zwei Wochen laufen nun „Der letzte Bulle“ und „Danni Lowinski“ jeden Montag Abend um 20.15, bzw. 21.15 Uhr, und buhlen um die Gunst der Zuschauer. Und auch wenn bei weitem noch nicht alles Gold ist was glänzt, so kann man dem Sender durchaus bescheinigen, mit diesen zwei Serien einen Schritt in die richtige Richtung getan zu haben.

Es gilt nun für den Zuschauer zu entscheiden, ob dieser Versuch von Erfolg gekrönt sein wird, oder ob die Dominanz amerikanischer Serien im deutschen Fernsehprogramm weiter anhält. Nachdem Sat.1 mit den Quoten in der Pilot-Woche durchaus zufrieden sein konnte, musste in der zweiten Woche bereits ein Quotenrückgang verkraftet werden. Dabei zeigte sich der deutschsprachige Feuilleton tendenziell durchaus angetan von den beiden Serien; vor allem „Danni Lowinski“ bekam äußerst starke Kritiken.

Der letzte BulleEin wenig ambivalenter wurde da schon „Der letzte Bulle“ besprochen. Die Geschichte, um einen Polizisten, der nach zwanzig Jahren aus dem Koma erwacht, im Übrigen mitnichten ein Novum, ähnliche Formate liefen bereits in den USA und Großbritannien mit mäßigem Erfolg, veranlasste zum Beispiel die Kollegin von SPIEGELOnline zu einem beißendem Verriss, in dessen Zuge sie der Serie rund um den von Henning Baum verkörperten Protagonisten „zottigen Popo-Klaps Humor“ attestierte. Ob man nun im Fall dieser Serie gleich die Gender-Karte ziehen muss, sei einmal dahingestellt. Immerhin ließ es sich die vom „Achtziger-Jahre-Cop“ Geklapste  nicht nehmen, wenig später selbstbewusst zurückzuklapsen.

Wahr ist allerdings, dass „Der letzte Bulle“ in seiner Machart in die Rubrik seichter Fernsehunterhaltung fällt, was natürlich aber kein Makel sein muss, ganz im Gegenteil. Letztlich lebt die Serie von ihrem krawallig aufspielenden Hauptdarsteller, der sichtlich Spaß daran hat, einen Mann zu spielen, der in unser mittlerweile umfassend vernetzten Welt keinen blassen Schimmer von Google, Handys & Co besitzt.

danni Lowinski„Danni Lowinski“ hingegen gibt sich bei all dem Humor der die Serie durchzieht schon um einiges ernster. Die aus der Feder von Marc Terjung stammende Serie, der sich einst auch schon für die famose Screwball-Serie „Edel & Starck“ verantwortlich zeigte, erweist sich dabei als Paraderolle von Annette Frier, die lustig sein kann, aber eben nicht muss. „Danni Lowinski“ handelt von einer Anwältin (Frier), die keine Anstellung gefunden hat.

Eine Lösung für dieses Problem ist jedoch schnell gefunden. Lowinski bietet ihre Rechtsberatung einfach in einer Einkaufspassage feil; zum Tarif 1 Minute = 1 Euro. Bereits in der zweiten Folge tauchte die Serie tief in die gegenwärtige Lebenswirklichkeit der deutschen Gesellschaft ein. Die Geschichte um einen nach dem Tod seiner Frau allein erziehenden Vater, der von seiner Nachbarin in Zeiten „wo Kinder in Blumenkästen gefunden, oder totgeschüttelt werden“ beim Jugendamt angezeigt wurde, bewies wie Unterhaltung funktionieren kann, ohne es sich zu einfach zu machen. Sollte den Drehbuchschreibern auch weiterhin der Spagat zwischen humoresker Unterhaltung, natürlich darf man Frier eine durchaus unkonventionelle Interpretation der Juristerei erwarten, und brandaktuellen Themen gelingen, darf insbesondere von „Danni Lowinski“ noch Einiges erwartet werden.

„Der letzte Bulle“ – Montags 20.15 Uhr, Sat.1 , „Danni Lowinski“ – Montags 21.15 Uhr, Sat.1
Bildrechte: „Der letzte Bulle“ © Thomas Pritschet – Sat1; „Danni Lowinski“ © Frank Dicks – Sat1

mitten hinein in die gegenwärtige Lebenswirklichkeit der deutschen Gesellschaft

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Musik

M.I.A.s „Born Free“ macht Stress

Eine Einheit voll ausgerüsteter Paramilitärs stürmen ein Haus. Treten die Tür ein, zerren ein Paar gewaltsam aus dem Bett. Als einer der Bewohner zu Boden geht, schlägt der Beamte weiter mit dem Knüppel auf ihn ein. Auf seiner Brust, gut sichtbar die amerikanische Flagge.

So beginnt die Szenerie von M.I.A.s neuem Musikvideo „Born Free“. Youtube reagierte prompt und sperrte das Video, damit rückte es noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. „Zensur“ lautet der Reflexschrei. Dabei ist klar: Dahinter steckt kalkulierte Provokation.

Hinter dem Video steckt nämlich niemand anderes als Romain Gavras und der kennt sich aus mit Wirbel um Musikvideos. 2008 produzierte er für die Band Justice das Video „Stress“ und genau der folgte. Auch in diesem Video geht es brutal zu. Rücksichtslose Jugendliche ziehen durch Paris, wahllos gewalttätig greifen sie Passanten an und randalieren in Bars mit Totschlägern. Der Vorwurf des Rassismus wurde laut und die Verherrlichung der Unruhen in den Pariser Vorstädten, dabei hatte Gavras vermutlich eher den Anspruch genau diese Misstände in der französische Banlieue  anzuprangern.

Youtubes fragliche Politik

Fraglich bleibt wie Youtube mit den Zensurvorwürfen vorgehen soll. Schließlich hat „Born Free“ eine hochpolitische Message, prangert Rassismus und das Vorgehen amerikanischer Militärs an. In dem Video werden vornehmlich Rothaarige, im englischen „Gingers“, gejagt und es ist klar, dass man für sie jede andere Gruppe oder Minderheit – von Muslimen bis Schwarzen – einsetzen kann. Was macht dieses Video also anders, als zum Beispiel „Stress“, das ja noch auf Youtube zu sehen ist?  Um Pornografie, wie die SZ schreibt, handelt es sich nur wegen der Darstellung nackter Körper noch lange nicht. Gewaltverherrlichend? Eher gewaltanprangernd und eben mit politischer Botschaft. Vielleicht hätte auch eine Kennzeichnung des Videos, wie zunächst geschehen, als nicht jugendfrei ausgereicht, aus wenn diese, zugegeben, nicht sehr wirksam ist um Kinderaugen tatsächlich fern zu halten.

Vorwürfe gegen Youtube hatte es auch schon wegen der konsequenten Durchsetzung angeblicher Urheberrechtsverletzungen gegeben, die Youtube mit einem automatischen System erkennt. Hier wurde mit einer „Fair Use“-Funktion nachgebessert. Youtube muss sich fragen, ob es Ort für gesellschaftliche Debatten sein will oder ob man, ähnlich der Apple Politik, sich nicht als Marktplatz für politische Satire und Nacktheit sieht.

Neben M.I.A. dürfte sich auch Vimeo über den heraufbeschworenen Skandal freuen. Auf dem Videoportal, dass sonst stets im Schatten von Youtube steht ist das Video (s.o.) noch einsehbar und wird nun webweit verlinkt.

Was meint ihr? War die Sperre von Youtube gerechtfertigt, weil das Video einfach zu gewalttätig ist, oder ist es ein Eingriff in die freie Meinungsäußerung?

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Musik Netz &

Was Musiker online verdienen (können)

Das Internet hat auf den einen Seite das gesamte Erlösmodell der Musikindustrie infrage gestellt, auf der anderen Seite inzwischen neue Vertriebs- und Erlösmöglichkeiten für Musiker und Musikverlage geschaffen. Jeder kann, ohne Majorlabel im Rücken, theoretisch ein Weltpublikum erreichen, Verkauf und Kauf von Musik ist dank Itunes oder musicload jederzeit einfach möglich und Gebührenzahlungen mit Streaminganbietern wurden teilweise abgeschlossen. Schöne neue Musikwelt, also? Was für den Konsumenten zu einer Allzeitverfügbarkeit von jedweder Musik geführt hat, stellt die schaffenden Musiker auch weiterhin vor ein Problem.
Denn wie die Verdientschancen im Einzelnen für Musiker wirklich aussehen hat informationisbeautiful mal in einer wunderschönen Informationsgrafik dargestellt:

Verdientmöglichkeiten Musiker online

[Quelle: informationisbeatiful.net, via Feuilletonist]

Zwar hinkt die Grafik an manchen Stellen, so werden zum Beispiel die Erlöse ganzer Alben  mit denen einzelner gestreamter Songs verglichen, dennoch schmälert das nicht das Problem, vor dem Musiker stehen. Schließlich wurde spätestens durch Itunes die Albenstruktur aufgesplittert, hin zum Verkauf einzelner Songs.

Der Auslöser für die Grafik war übrigens ein Posting auf „The Cynical Musician“ mit dem Titel „The Paradise that should have been„.

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Bücher

Hanna, Gottes kleinster Engel

Es ist Anfang Oktober als der 13-jährige Wolfgang auf dem Nach-hauseweg über seine Hausaufgabe nachdenkt. Für ihre Eltern sollen die Schüler zu Weihnachten einen Aufsatz über Engel schreiben. Wolfgang fällt sofort das passende Thema ein: Er möchte über seine kleine Schwester Hanna schreiben, denn für ihn ist Hanna Gottes kleinster Engel.

In Tagebuchform erzählt das Buch von den Erlebnissen, die Wolfgang in den darauf folgenden zwei Wochen macht. Einerseits voll kindlicher Unschuld und andererseits mit der mentalen Reife eines Erwachsenen berichtet der Junge von seinem nicht ganz einfachen Alltag. Der Vater der Familie leidet an schwerem Asthma, die Mutter ist meist angespannt und gestresst. Da seine kleine Schwester Hanna den ganzen Tag zu Hause ist, hat sie am meisten unter der harten Hand ihrer Mutter zu leiden. So kommt das kleine Mädchen auf die Idee die Stimmungen der Mutter in Kältezonen aufzuteilen. Oft kommt es vor, dass die Laune der Mutter Alaska ist. Um die Kälte im Herzen ihrer Mutter aufzutauen hat Gott seinen kleinsten Engel Hanna zu ihnen in die Familie geschickt, da ist sich Wolfgang sicher.

Hannas unschuldiges Auftreten und ihr herzerwärmendes Verhalten geben dem Leser das Gefühl, sie sei tatsächlich der kleiner Engel, für den sie ihr Bruder hält. Im Laufe der Geschichte kommt es aber auch öfter vor, dass Hannas Lieblichkeit an ihrer Mutter abprallt wie ein Ball an einer Betonwand. Hanna wird immer verzweifelter. Selbst die herzliche Beziehung zu ihrem großen Bruder kann da nicht viel helfen.
Hanna, Gottes kleinster Engel ist ein Roman voller Herzlichkeit und gleichzeitig voller Trauer. Die Geschichte führt dem Leser vor Augen wie lieblos und kaltherzig manche Menschen in unserer heutigen Zeit sind und warum wir so kleine Engel wie Hanna unter uns brauchen.

„Hanna, Gottes kleinster Engel“ von Angela Sommer-Bodenburg jetzt bestellen:

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Netz &

#BlogThursday, keep it moving!

Letzte Woche ist es mir passiert: Ich habe doch tatsächlich  meine von mir selbst ins Leben gerufene Aktion, den #BlogThursday, vergessen. Zu meiner Entschuldigung: Ich hatte viel zu tun. Am Mittwochabend war ich beim Twittwoch FFM unterwegs, und am Donnerstag hatte ich Deadline für zwei Beiträge. Einmal für die Jugendmedienschutztagung und dann für die Neuauflage des Buches „PR im Web2.0“.

Aber der #BlogThursday ist ein viel zu tolles Projekt, ihn in Vergessenheit geraten zu lassen und er funktioniert! Ich habe über Twitter viel Lob für die Aktion erhalten und was noch wichtiger ist viele interessante Blogs gefunden. Mir scheint es hat sich auch schon ein harter Kern gebildet, der sich allwöchentlich auf den #BlogThursday freut und ich muss sagen, ich hab allein am ersten #BlogThursday mehr interessante Blogs entdeckt, als im letzten halben Jahr.

Deswegen gilt morgen wieder: Macht mit! Kurz übelegen, welches Blog in der letzten Woche einen besonders lesenswerten Beitrag geschrieben hat, welches euch ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat oder schon seit Jahren kontinuierlich gute Arbeit leistet. Ob bekannt, unbekannt, relevant ist völlig egal. Einfach einen Tweet aufsetzen mit 140 Zeichen, Link zum Blog und wenige Worte, warum dieses Blog euch so gut gefällt. Dann den Hashtag #BlogThursday nicht vergessen, damit alle eure Empfehlung finden. Außer dem werde ich die Blogempfehlungen nun auch hier mit einem Search-Widget reinlaufen lassen:

Also empfehlt eure Lieblingsblogs und tragt so die Aktion weiter. Mehr zu den Hintergründen und der Entstehung gibt es nochmal hier. Let’s make Blogs a trending topic again!

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Featured Gesellschaft

Der Traum von der Unsterblichkeit

Der natürliche Tod nur noch als Relikt vergangener Zeiten? Geht es nach Forschern wie Aubrey de Grey, seinerseits Bioinformatiker der Universität Camebridge, soll dies keine Utopie bleiben. Bereits heute prognostiziert er, dass Menschen, die in 20 Jahren geboren werden bis zu 5000 Jahre alt werden könnten. Und dies sei nur der Anfang auf dem Weg zur Unsterblichkeit. Die Forschung auf jeden Fall boomt. Unter anderem werden Gene besonders alter Menschen, wie auch die einer Quallen-Art, die es vermag ihre Zellen zu regenerieren, akribisch studiert, um diesen Traum zu ermöglichen. Ein Traum der nicht erst seit Highlander in den Köpfen der Menschen sein Unwesen treibt.
Klingt auf den ersten Blick verlockend. Unendlich viel Zeit für all die Dinge, die heute noch auf Grund überfüllter Terminkalender ihr Dasein als Wunschvorstellungen auf ewig fristen müssen.

Der Mensch, in Stein gemeißelt
5000 Jahre alt werden Menschen bislang nur, wenn man sie  in Stein meißelt. Aber das könnte sich ändern. | Foto von
Blue Man unter CC-Lizenz

Hygiene und medizinischer Fortschritt haben die Lebenserwartung des Durchschnittsdeutschen in den letzten 100 Jahren um 30 Jahre steigen lassen. Warum sollte die Genforschung diese Entwicklung also nicht exponentiell ansteigen lassen können. Ähnlich wie in der Computerchipindustrie. Aber was bedeutet das wirklich? Wer würde wohl von einer derartigen Entwicklung profitieren? Die gesamte Menschheit? Kaum anzunehmen, liegt doch die durchschnittliche Lebenserwartung in Simbabwe heute noch circa 40 Jahre unter der in Deutschland. Also würde das ewige Leben wohl ein Privileg einer kleinen Elite, im besten Falle, nachdem der Produktlebenszyklus die Degenerationsphase erreicht hat, einem Großteil der ersten Welt bleiben. Eine überbevölkerte Welt, mit steigender Tendenz, wird nun also zusätzlich besetzt. Der Platz für neues Leben begrenzt. Bitte hinten anstellen, schließlich war das ewige Leben teuer!

Ressourcen erschöpfen sich bereits heute, die Nahrungsmittelproduktion hat auch ihre Grenzen, wenn diese auch durch weitere Genmanipulation variabel werden. Wie nun weiter? Vielleicht weltweit die Ein-Kind-Politik implementieren á la China. Um die Dritte Welt braucht man sich keine Gedanken machen, schließlich geht es ja hier um den natürlichen Tod der überlistet werden soll. Krankheiten, mangelnde medizinische Versorgung und Kriege werden schon für ein neues, weltweites Gleichgewicht sorgen.

Aber selbst wenn alle Menschen, die heute die Erde bevölkern, von derartigem Fortschritt profitieren könnten, würde der natürliche Kreislauf dramatisch gestört. Leben kommt, Leben geht. Wer sind wir Menschen diesem Prinzip des irdischen Daseins einfach entkommen zu wollen. Mit welchem Recht würde ein Leben ewig existieren während ein neues nie eine Chance hätte sich zu entwickeln?

Forschung bedeutet Fortschritt. Fortschritt hat uns aus den Höhlen in die Hochhäuser gebracht die wir heute bewohnen. Mit all den Annehmlichkeiten auf die kaum einer, der sie je genossen hat wieder verzichten möchte. Dogmatische Stagnation ist der falsche Weg, dennoch sollten Motive ständig hinterfragt, Folgen abgeschätzt und moralische Komponenten bestimmter Entscheidungen nicht außer Acht gelassen werden. Vielleicht sollten Ressourcen zunächst in den Versuch gesteckt werden mehr Menschen an unseren aktuellen Lebensstandard heranzuführen als uns mit Meilenstiefeln von diesen zu entfernen. Und somit möchte ich mit einem Zitat von Johannes Gross, seinerseits ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital, abschließen:

„Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen.“

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Musik Video

185 Youtuber dirigieren


Wer sich schon einmal auf Youtube in den Kommentarspalten umgesehen hat weiß, dass dies mit die schrecklichsten Gefilde sind, die das Internet bis heute hervorgebracht hat. Insgesamt herrscht dort ein Durcheinander von Videoantworten und um Aufmerksamkeit buhlenden Home made Shows. Unvorstellbar, dass es einer schaffen könnte, dort Ordnung rein zubringen. Eric Whitacre hat es geschafft und was er daraus gemacht hat klingt sogar gut: Eric Whitacre hat mit Hilfe von Youtube einen virtuellen Chor kreiert und lässt alle gemeinsam unter seiner Leitung  „Lux Aurumque“ singen. Wer wissen will wie das genau funktioniert hat, finder auf  seinem Blog die Entstehungsgeschichte. [via]