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Was Nachrichtensprecher in der Werbepause machen

Was machen Nachrichtensprecher eigentlich, wenn die Kamera gerade nicht live ist? Worüber unterhalten sich Claus Kleber und Gundula Gause während des Abspanns? Das sind Fragen, die wir wohl nie endgültig beantworten können. Aber WGN-TV aus den USA hat nun mal online gestellt, was seine beiden Nachrichtensprecher Robert Jordan und Jackie Bange so machen, während Werbung über den Blidschirm flimmert.

Epischer Nachrichtensprecher Handshake  über zwei Werbepausen

Was folgt ist der wohl epischste Handshake aller Zeiten, der sich über ganze zwei Werbepausen streckt. Ich will gar nicht wissen, wie lange Anchorman* und Anchorwoman daran saßen, den einzuüben. Über vier Minuten schütteln sie sich die Hände und liefern eine synchrone Choreografie ab, die pünktlich zum Ende des Countdowns und der Liveschalte abgeschlossen ist.

Ich würde mir ja eine weltweite Nachrichtensprecher Handshake Challenge wünschen. Vielleicht machen dabei ja auch Claus Kleber und Gundula Gause mit. Dann wäre wenigstens die Frage mal geklärt.

 

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Warum wir Mystery lieben

Twin Peaks* hat es geschafft in kurzer Zeit die Fernsehlandschaft zu verändern. Wer auf Mysteryserien steht hat sehr wahrscheinlich schon von David Lynchs und Mark Frosts Beitrag zum Genre gehört. Die Serie Twin Peaks kam im Jahr 1990 raus und lief leider nur für zwei Staffeln (eine kurze erste Staffel mit acht Folgen und eine zweite Staffel mit 22 Folgen).

Twin Peaks hat das Genre revolutioniert

Trotzdem hat es für viele kommende Serien, wie Lost oder Supernatural*, erst den Weg geebnet. Vorallem durch seine bahnbrechenden Erzählweise und Lynchs Surrealismus, der stilvoll in die Narrative der Serie eingewebt war.

Das erste Mal sah ich diese Serie kurz nach meinem Digital Film & Animation Studium. Gerade in der Zeit als ich über mein nächstes Projekt nachdachte, was zuerst als Kurzfilm konzipiert war. Eine ca. 20 Minuten lange Geschichte über eine Tochter und ihren mysteriösen Vater in einem großen Haus. Die Story sollte geheimnisvoll, dunkel und doch interessant sein.

Kurz nachdem ich die Gold Box von Twin Peaks erstanden hatte, wusste ich, dass ich diesen Stil fortan als „Lynch“-ig bezeichnen würde.

Der Zuschauer soll sich Fragen stellen

Aber warum lieben wir Mystery-Serien? Was macht ihren Stil und eine wirklich gute Mystery Serie aus? Diese Frage stellte ich mir, als ich anfing meine eigene Pilotfolge für eine solche Serie zu schreiben.

Sind es die Figuren, das Setting, die Dialoge? Was bringt uns dazu jede Woche wieder einzuschalten oder bei einer DVD-Sitzung gleich direkt die nächste Folge abzuspielen?

Und wer die letzten 4 Sätze aufmerksam betrachtet bemerkt, dass die Antwort schon darin steckt: Fragen.

Die Mystery-Box

Es sind die Fragen, die wir uns stellen über die Handlung, die Figuren und die Ereignisse. J.J. Abrams, (der Erfinder der Serie „Lost“) beschreibt dieses Konzept als die „Mystery Box“. In einem TED Talk erzählt Abrams von einer Schachtel voller Zauberartikel aus einem Geschäft, die „Tannen’s Magic Mystery Box“, die er bis zum heutigen Tage nicht geöffnet hat. In der Faszination mit dem mysteriösen Inhalt dieser Box fand er die Möglichkeit für unendliche Möglichkeiten. Es könnte alles in dieser Box sein. Oder vielleicht doch nicht? Sie macht bestimmte Geräusche, wenn man sie schüttelt. Sie hat nur eine bestimmte Größe, also kann sich nichts darin befinden was Größer ist als die eigentliche Box.

Dieses Konzept kann man sehr gut wiedererkennen in seiner Serie „Lost“. Die eines der größten Mysteryelemente der letzten Jahre vorstellte: Die Luke.

Myster Luke in Lost

In Staffel 1 der Serie findet eine der Hauptfiguren John Locke inmitten des Dschungels auf einer verlassenen Insel eine seltsame Luke, die zu etwas führt. Ein guter Teil der zweiten Hälfte dieser Staffel verbringt John Locke damit herauszufinden, was sich in der Luke befindet und wie er sie öffnen kann. Und die Zuschauer liebten jede Sekunde davon, weil sie sich die ganze Zeit Fragen konnten, was wohl dahintersteckt und so selbst die wildesten Fantasien ankurbelten.

Platz für Interpretationsspielraum

In Twin Peaks endet eine der ersten Episoden mit einem merkwürdig, kryptischen Traum des FBI- Agenten Dale Cooper, der den Fall der getöteten Laura Palmer untersucht. Der Traum ist surreal, in einem roten Zimmer. Ein kleiner Mann fängt an zu tanzen und eine Figur, die der toten Laura Palmer ähnelt flüstert Dale Cooper etwas ins Ohr. Die Episode endet damit, dass Agent Cooper erwacht, das Telefon greift und dem örtlichen Sheriff die Worte sagt: „I know who killed Laura Palmer“.

Ende der Folge.
Man will natürlich wissen wie es weitergeht!

Eine gute Mystery Serie lässt genug Platz für Interpretationsspielraum, nimmt uns jedoch mit auf eine Reise, die wundervoll und merkwürdig zugleich ist. Wir lieben also Mysteryserien, weil sie uns selsbt Fragen stellen lässt und wir somit die Geschichte in unserem Kopf fortspinnen können.
Anstatt eine fertige Story präsentiert zu bekommen, werden wir selbst Teil von ihr.

Darin lag auch der Erfolg von Lost*. Die Zuschauer konnten sich ständig an mehreren Baustellen fragen, wie es weitergeht und was geschehen könnte. Ein schmaler Grade: Beim Serienfinale waren dann viele Fans enttäuscht, weil viele Fragen nicht beantwortet wurden.

Inspiriert von Serien wie Twin Peaks und Lost habe ich selbst 2011 angefangen eine Mystery Serie zu schreiben. Und mit einem großen Team von motivierten Gleichgesinnten haben wir im Oktober 2012 unsere Pilotfolge umgesetzt.

Mystery Making-Of klamm

Unsere Serie “klamm”

Unsere Serie bekam den Namen „klamm“ – eine Anspielung auf die so genannte „Elendsklamm“, die im Wald nahe unseres Drehortes (mein Heimatdorf) liegt. Um dieses Naturdenkmal wurde die Mythologie unserer Serie gestrickt. Des Weiteren haben wir Elemente der Freischützen-Legende in unsere Geschichte eingebaut und das ganze in die Handlung eines Krimis gepackt.

„Klamm“ erzählt die Geschichte von Julia (gespielt von Nadine Petry), die in ihr Heimatdorf zurückkehrt, nachdem Sie die Nachricht bekommt, dass ihre beste Freundin aus Schulzeiten gestorben ist. Ihr Bruder Tom (Emanuel Raggi) und sein Partner Yuri (Christopher Flach) untersuchen den Mord, scheinen jedoch zuerst auf der falschen Fährte zu sein.

In unserer Pilotfolge kann man die Einflüsse von Twin Peaks und Lost sehr gut erkennen. Wir wollten dem Stil sehr nahe kommen, jedoch eine eigene Note setzen, die das Ganze in das deutsche Setting rüberbringt. Im Laufe der Serie wollen wir noch auf viele weitere, berühmte deutsche Sagen und Legenden eingehen, die sich so sehr für eine gute Mystery Serie anbieten.

Zurzeit befinden wir uns in der Pre-Production für Episode 2 und haben zu diesem Zweck eine Indiegogo Kampagne gestartet, um uns mit der Produktion zu helfen. Wenn ihr Fans von Mystery Serien seid und uns unterstützen möchtet, könnt ihr dies aktuell auf Indiegogo tun!

*Partnerlinks
Bild: Paramount



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Medien morgenlinks

Was Zeitungen nicht können

Last Call – The end of the printed newspaper.

(Clay Shirky, Medium)
Clay Shirk schreibt einen Abgesang auf Print, aber nicht den üblichen sondern rech durchdacht. Darüber, dass Zeitungen immer mehr nur eine Hülle für Prospekte werden. Natürlich sind die Zahlen aus den USA nicht eins zu eins auf Deutschland zu übertragen, aber die brennende Frage bleibt doch was ist der USP einer gedruckten Zeitung? Wo liegt der Mehrwert? Was kann mir wirklich nur eine Zeitung bieten?

Why I left newspapers

(Kevin Sablan, almightylink.com)
Ein ähnlichen und doch ganz anderen Gedankengang führt Kevin Sablan, bis vor kurzum selbst Printjournalist. Jetzt gibt er zu: “I don’t read newspapers. There. I said it.” und “It’s not you, newspapers, it’s me.” Der Konsument hat sich mit seinen Bedürfnissen und Gewohnheiten weiterentwickelt, während die Zeitung stehengeblieben ist.

Bye, Bye Spiegel

(Jens Berger, Nachdenkseiten.de)
Ebenfalls stehen geblieben ist der Spiegel in seinem Streit zwischen Ressortleitern und Chefredakteur. Man kann das Popcorn wieder rausholen. Dabei geht es auch hier darum, sich selbst eine Zukunft zu geben. Das der Spiegel darunter auch sein inhatliches Profil verloren hat schreibt Jens Berger auf.

 

Die morgenlinks genießt man am besten als Newsletter, falls noch nicht geschehen, kannst du dich hier eintragen:

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Medien

Die Schlagzeilen des Tages in Emoji

Wir kommunizieren immer mehr mit Hilfe von Emojis, sie sind inzwischen Teil unserer Gesellschaft, unsere privaten Nachrichten wimmeln davon. Nur die restlichen Nachrichten sind noch immer erstaunlich emojiarm.
Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht, und die Schlagzeilen des Tages einmal in Emoji übersetzt. Sprichst  du fließend Emoji?

Das ganze ist als Quiz gestaltet, damit du sehen kannst, wie gut du Emoji Nachrichten verstehst:

Die Emoji Nachrichten

[wp_quiz id=“1″]

Das Quiz-Plugin ist leider nicht responsiv und ist deshalb mobil nicht so schön und ich entschuldige mich dafür. Entweder du fitzelt rum, während du das Handy quer hälst oder kommst nochmal vorbei sobald du an einem Desktop sitzt.

Und wie würdest du deine Nachrichten in Zukunft gerne lesen? Brauchen wir die Emoji Times?

Aktuell sind die Nachrichten traurig genug und ich habe bewusst einige Schlagzeilen nicht übersetzt. Wenn dir dieses Quiz ein kleines Lächeln zwischen all den schlechten Nachrichten gebracht hat, freue ich mich, wenn du es mit deinen Freunden teilst.

Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie wir in Zukunft Medien und Nachrichten konsumieren werden, abonnier den morgenlinke Newsletter:

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Dann noch Danke an David Peter für die ursprüngliche Idee.

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Buzzfeed & Viralität Medien Netz &

Geschichte des Native Advertising. Unterhaltsam erzählt von John Oliver

Native Advertising, oder was die meisten dafür halten, ist inzwischen fast überall. Wer den Trend ein wenig verpasst hat oder sich einfach nur gut unterhalten lassen will, für den fasst John Oliver die Entwicklung zusammen.

Native Advertising – Vermischung von Church & State

Berühmt gemacht hat das Konzept des Native Advertising BuzzFeed, die damit einen Großteil ihrer Umsätze machen. Inzwischen sind aber auch viele andere Portale auf das Konzept aufgesprungen. Sogar die altehrwürdige New York Times hat nach viel hin-und-her inzwischen mit dem Brand Studio ein eigenes Team für Native Advertising. Sie versuchen sogar, im Gegensatz zu den meisten anderen, nicht nur einfach bezahlte Artikel zu posten, sondern daraus Multimediainhalte zu bauen. BuzzFeed, setzt wie bei den meisten Geschichten auch bei seinen Native Advertising Geschichten, vor allem auf die Teilbarkeit und das Hervorrufen von Gefühlen.

Kritik an Native Advertising

Kritik für einen Native Advertising Beitrag muss vor allem „The Atlantic“ einstecken, als sie einen gesponserten Artikel über Scientology veröffentlichten. Diesen Fall hat auch John Oliver in seinem Stück über Native Advertising aufgenommen, geht aber vor allem auf die breitere Kritik ein, dass durch Native Advertising die im Journalismus strenge Trennung zwischen Werbung und Inhalt verloren geht. „Separation of Church and State“, wie es in den USA heißt, soll vor allem dafür sorgen, dass man den Inhalten der Medien trauen kann und sich eben nicht ein Sponsor in die reguläre Berichterstattung einkaufen kann. Das wird durch Native Advertising vermischt, schließlich wird hier die Standardform des Artikels für die Werbung geöffnet. Dabei bleibt, auch bei aller Kennzeichnung als Sponsored Content, das Restrisiko, dass der Leser die Werbung mit redaktionellem Inhalt verwechseln könnte.

Auf der anderen Seite gab es auch in Zeitschriften schon sogenannte Advertorials, die möglichst nah an das restliche Layout angelehnt Werbebotschaften verbreitet haben. Und es ist eben neben Paid Content eine neue Erlösquelle, für die die Werbekunden auch bereit sind noch Geld auszugeben, anders als bei normaler Onlinebannerwerbung. Die Medienhäuser müssen nur aufpassen, dass sie ihre Glaubwürdigkeit nicht gleich mitverkaufen.

John Oliver ist jeden Falls mal wieder großartig mit seinem Format.

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Medien Video

Im Interview: Neue Formen im Onlinejournalismus

Ich bin letztens am 8. Juli recht spontan zu den Lokalrundfunktagen in Nürnberg gefahren und habe da einen kleinen Vortrag zu der Zukunft und der aktuellen Entwicklung in den Medien gehalten.

Mobile, social & personal – Bingo

Dabei ging es vor allem um BuzzFeed & Co und warum die Zukufft sich vor allem auf mobile, social & personal (Bingo) konzentriert.
Ich war tatsächlich nur so kurz da, dass ich nicht abends auf die Party konnte. Dabei wurde mir von mehreren Seiten angetragen, dass dies der eigentlich Grund sei die Lokalrundfunktage zu besuchen.

Es hat aber noch gereicht, um ein kleines Interview zu geben und das Kleister ich jetzt mal hier oben rein. Das fasst ein paar Punkte ganz schön zusammen. Danke an Lina Timm und das Tean vom Afk Lab, die auch noch weitere Interviews geführt haben und eine Scrollytelling-Reportage mit Pageflow zu den Lokalrundfunktagen gebaut haben.

Vortrag – Zukunft des Journalismus

Man kann sich auch meinen ganzen Vortrag und die der anderen Redner auf der Webseite anhören. Wer das nacherleben möchte, für den habe ich hier auch noch die Folien zum mitklicken.

Mehr zur aktuellen Medienentwicklung gibt es immer in den morgenlinks:

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John Oliver erklärt Netzneutralität. Und es ist großartig.

John Oliver hat endlich seine eigene Show bekommen. Nachdem er letzten Sommer Jon Stewart bei der „Daily Show“ unfassbar großartig vertreten hat, hat HBO ihm mit „Last Week Tonight“ eine eigene Show gegeben. Leider eben bei HBO, so dass man die Sendung nicht einfach frei im Netz nach schauen kann, sondern sich legalerweise auf die kurzen Schnipsel verlassen muss, die auf YouTube gestellt werden. Das macht meistens Lust auf mehr, seine Pointe zum „Recht auf Vergessen“ war zwar vorhersehbar, aber gleich in der zweiten Sendung hat er sich mit der Todesstrafen auseinandergesetzt und das war schon sehr cool.

Netzneutralität. Oder Preventing Cable Company Fuckery

Diese Woche hat er sich gleich dem nächsten komplexen Thema angenommen: Netzneutralität. Das veruracht normalerweise Gähnen, obwohl es so immens wichtig ist. Und in den USA steht die Netzneutralität gerade enorm unter Beschuss, um mal noch zu untertreiben. Das hat auch John Oliver erkannt und schlägt deshalb vor, das Thema gleich in „Preventing Cable Company Fuckery“ umzubennen. Am Schluss fordert er noch die Kommentatoren zum Handeln auf. Pures Gold, mehr davon!

Wo sind eigentlich die deutschen Late Night Talker, die sich so etwas annehmen? Falsch: Wo sind eigentlich die deutschen Late Night Talker.

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Medien

Patreon – Das Dauercrowdfunding

Nicht nur Journalisten haben Probleme mit dem Geld verdienen im Netz, sondern alle Kreativen stehen vor den selben Herausforderungen. Seien es Zeichner mit Comics im Netz, Musiker, Podcaster oder YouTuber. Denn auch YouTubern fällt es immer schwerer ihre Einnahmen zu monetarisieren, obwohl YouTube die Verdienstmöglichkeiten mit der AdSense -Anbindung eigentlich direkt eingebaut hat. (dazu an anderer Stelle mehr) So ging es auch dem YouTube-Musiker Jack Conte und deshalb erschuf er kurzerhand Patreon.

Wie Patreon funktioniert

Patreon ist eine Dauerunterstützerkampagne für periodische Online-Medien. Das heißt, ich kann mich als Unterstützer für einen Künstler anmelden und sagen, für jedes Video bezahle ich freiwillig X $. Damit wird der Künstler für jede einzelne Arbeit belohnt, die er veröffentlicht. Gleichzeitig kann ich einen Höchstbetrag pro Monat setzen, so dass mein Kontostand nicht plötzlich ins Minus rutscht, wenn der Künstler entscheidet täglich mit 3 Videos seinen Tagesablauf zu dokumentieren.

Patreon verlängert die Crowdfunding-Kampagne ins Unendliche.

Auf der anderen Seite kann der Künstler, ähnlich wie bei Kickstarter & Co., bestimmte Belohnungen für verschiedene Unterstützungsstufen festlegen, z.B. ab 10$ ein Behind The Scenes-Look, ein Meet & Greet oder ähnliches. Zu den prominenten Nutzern von Patreon gehören zum Beispiel die YouTuber CorridorDigitial, die zum Beispiel für 20$ pro Video ein Special Effects Tutorial im Livestream anbieten. Mittlerweile sammeln sie so über 6.000$ pro Video ein.

Aber auch viele bekannte Podcaster, wie Tom Merrit setzen inzwischen auf Patreon. Tom MErrit hat mit seiner Daily Tech Show als erstes einen zeitlichen Rhytmus festgelegt. Er erhält einfach Geld pro Monat, da dies bei einem täglichen Podcast einfacher ist. Als Start wollte er Patreon nur als zusätzliche Unterstützung zu Sponsoren nutzen, inzwischen sammelt er aber 11.000$ im Monat ein und kann so in einigen Shows auf Werbung verzichten.

Natürlich ließe sich das Modell auch für Blogger oder Journalisten anwenden, die sich dann einfach von ihren Fans pro Artikel bezahlen lassen.
Wäre das für euch ein spannendes Modell?

Regelmäßiges Einkommen für Kreative

Das interessante ist, dass Patreon so einen Weg gefunden hat, wie Kreative im Netz ein regelmäßiges Einkommen generieren können. Dabei sitzen Sie im Sweetspot zwischen Flattr, Kickstarter und einer Paywall. Denn die Inhalte bleiben frei verfügbar, ich verstecke Sie nicht hinter einer Mauer, sondern setze auf meine größten Fans um ihre regelmäßige Produktion zu finanzieren. Die Regelmäßigkeit ist dabei auch der entscheidende Unterschied zu einem klassischen Crowdfunding nach Kickstarter oder Startnext. Denn anstatt einmal für ein großes Projekt zu trommeln, will ich eben das finanzieren, was ich sowieso machen. Und anders als bei Flattr muss ich die Leute nicht immer wieder neu zum Spenden überreden. ZWar hat auch Flattr eine Abo-Funktion, allerdings sind dort die Beträge, durch das Kuchen-Modell, wesentlich kleiner als bei Patreon mit den versprochenen Mehrwerten.

Das coolste Unternehmensvideo

Außerdem hat Patreon wohl mit eines der coolsten Unternehmensvideos:

Bild: Patreon

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Innovation bei New York Times, FAZ & Krautreporter

Schirrmacher: “Wir müssen verhandeln, welchen Wert Qualitätsjournalismus hat”

(Jürgen Scharrer, Horizont.net)
Hochspannendes Interview mit FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher: Über seine Zeitung, die Debatte um Google und das die Medienbranche nur die Vorhut ist, der Branchen die intensiv die Digitalisierung durchlebt. Er darf zwar immer wieder Qualitätsjournalismus sagen, ohne das jemand fragt, was das heißt, aber sehr lesenswert.

The Full New York Times Innovation Report

(scribd.com)
Ausgerechnet BuzzFeed leakte den interne n Innovation Report der NYT, den viele als schon fast historisches Dokument betrachten. Ebenfalls sehr lesenswert. Darin kam heraus, dass auch die New York Time, die fast schon als digitales Vorzeigekind in der Branche gilt, noch diverse Grabenkämpfe zwischen Print und Online ausfechtet. Thomas Knüwer hat auf deutsch nochmal die wichtigsten Erkenntnisse herausgeschrieben.

Krautreporter

(Sebastian Esser et al., krautreporter.de)
Die Krautreporter versuchen innerhalb von 30 Tagen 900.000 Euro für ein neues Onlinemagazin zu sammeln, der bisherige Onlinejournalismus ist nämlich kaputt, sagen sie. Man kann zwar viel an dem Projekt kritisieren, wie den geringen Frauenanteil, aber ich freue mich das mal jemand was macht. Und hoffe, dass die Jungs es schaffen, schließlich setzen sie viel von dem um, was ich in den letzten Jahren gepredigt habe, dass man mal machen müsste.

Das war die nächste Ausgabe der morgenlinks, wenn ihr sie das nächste mal nicht verpassen wollt:

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Öffentlich-rechtliche Startups und re:publica

Breaking News: 23 Thesen

(Ole Reißmann, Hakan Tanriverdi, Jessica Binsch, tumblr.com)
Endlich Thesen zum Journalismus! Aber die sind gut und nochmal ein Stück Weiter. Ole Reißmann, Hakan Tanriverdi und Jessica Binsch preäsentierten sie am Rande der re:publica auf der Media Convention. Interessant zum Beispiel die Bemerkung zu Technik: “Wir müssen höllisch aufpassen, dass uns starre Content Management Systeme nicht vorschreiben, wie wir Geschichten zu erzählen haben.” Und mehr.

Medienkritik: Warum sich Journalisten und Leser immer schlechter verstehen

(Sebastian Christ, huffingtonpost.de)
Ich glaube inzwischen die Ukraine Berichterstattung war fast so etwas wie einen Kernschmelze für den Journalismus. Was das Vertrauen der Leser in die Redaktionen angeht, sie haben eine Agenda erkannt und ihre Sicht nicht wiedergefunden. Das Gefährlich: Halbseidene Medien haben das schnell aufgegriffen, die andere Seite dargestellt und damit Glaubwürdigkeit für ihre Verschwörungstheorien gewonnen, die der “Mainstream” nicht berichten möchte.

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Das öffentlich-rechtliche Startup

(Jan Eggers, eggers-elektronik.de)
Öffentlich-Rechtliche und Startup passen nicht zusammen? Oh doch, in Belgien. Dort hat sich VRT daran gemacht eine Art NowThisNews-Klon zu bauen. Ihr größtes Problem: Erfolg.