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Wie freiwillig ist die Selbstvermessung

Ich habe gut geschlafen. Das sagt mir eine App. 80% Schlafqualität bescheinigt mir das kleine Programm für die letzte Nacht in der es neben meinem Kopfkissen lag. Es verspricht meine Schlafphasen zu messen und mich am Morgen möglichst so zu wecken, dass ich ausgeruhter bin, in dem es eine leichte Schlafphase abwartet. Das ist nur die Spitze eines Phänomens, das unter dem Begriff „Quantified Self“ (Vermessenes Selbst) gesammelt wird.

[quote_center]Ein App sagt mir, ob ich gut geschlafen habe[/quote_center]

Es geht darum möglich viele Daten über den eigenen Körper zu sammeln. Man kann die eigenen Schritte verfolgen, permanent sein Blut oder seine Zuckerwerte sammeln lassen. Man kann seine DNA analysieren und die Wahrscheinlichkeit von gefährlichen Krankheiten ermitteln und mit seinen Freunden teilen. Möglich wird all das durch die immer kleiner werdenden Sensoren, die wir stets bei uns tragen. Beinahe jedes Smartphone besitzt heute einen Bewegungssensor, der unsere Schritte zählen kann, zusätzlich zu seiner GPS Funktion.

Selbstvermesseung – Der eigene Körper in Daten

Nun sollen die Sensoren noch näher, direkt an unseren Körper heran. Fitnessarmbänder wie das Fitbit gibt es bereits. Smartwatches sind der nächste Trend, Google hat bereits ein eigenes Betriebssystem dafür vorgestellt. Auch von Apple wird nun erwartet im Laufe des Jahres ein Gerät vorzustellen, dass direkt am Körper getragen wird und die eigene Fitness misst. Als „unesoterischer Weg zu einer gewissen Selbstverbesserung“, bezeichnete einer in der BrandEins seine Beweggründe für die Selbstvermessung.

DNA-Daten für einen günstigeren Tarif

Doch was ist, wenn man das gar nicht mehr nur aus Eigenantrieb tut? Es bieten bereits Autoversicherer einen günstigeren Tarif an, wenn man bereit ist die Geschwindigkeitsdaten aus dem Navigationsgerät mit ihnen zu teilen und so seine Gesetzestreue nachzuweisen. Ähnliches wäre auch für Krankenversicherungen denkbar, die einem Rabatte geben, wenn man sich nachweislich fit hält. Oder ihnen die eigenen DNA-Daten zur Verfügung stellt, zur besseren Risikoabschätzung. Sicherlich alles erst einmal freiwillig. Aber wer bezahlt schon gerne mehr für seine Versicherung?

Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, meine Schrittzähler-App sagt mir, dass ich heute noch 2.507 Schritte gehen muss.

Bild: CC-BY-SA trekkyandy