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Halbnackte Muslime in der Innenstadt – Ashura

Am Samstag überraschte mich auf dem Goetheplatz in Frankfurt eine shiitische Tradition. Es war nämlich Ashura (oder Aschura), der wichtigste Tag im Trauermonat Muharram. Was dahinter steckt, verrate ich hier:


Direkt zu Youtube

Mehr zu Ashura gibt es in der Wikipedia zu erfahren und hier. Auch Interessant, dass man in den klassischen Medien nicht zu einem wohl im Islam, oder zumindest den Shiiten, sehr wichtigen Feiertag erfährt.

 

Wer noch mehr dazu weiß ist herzlich in die Kommentare eingeladen. Man verzeihe mir übrigens Aussprachefehler oder ähnliches.

 

Hakantee und Samir erklären in den Kommentaren, dass diese Art Aschura zu feiern wohl vor allem bei den Shiiten eine große Rolle spielt, bei den Suniten dagegen nicht.

Gleichzeitig sind das oben mit die ersten videoralen Gehversuche im Netzfeuilleton. Da wird in Zukunft sicher noch mehr kommen. Über ein bisschen Feedback würde ich mich freuen.

Von Jannis Schakarian

Geboren als Jannis Kucharz studierte Jannis Schakarian, Publizisitk und Filmwissenschaft. Hat funk mit aufgebaut, Kolmnen bei der Allgemeinen Zeitung geschrieben und arbeitete als Formatentwickler, Leiter des Social Media Teams und der Distributionseinheit beim ZDF, dann bei SPIEGEL als CvD Audio.

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11 Antworten auf „Halbnackte Muslime in der Innenstadt – Ashura“

Asura ist kein islamischer, sondern ein shiitischer Trauertag. Die Sunniten, die den Großteil an Moslems stellen, feiern diesen Tag nicht bzw. hat er eine andere Bedeutung.

Was mich noch stutzig macht. Muharram ist im islamischen Kalender der erste Monat, also Januar. Die Moslems befinden sich aber derzeit im Monat „Recep“, also in den heiligen drei Monaten, die mit dem Ramadan-Monat (Fasten) abgeschlossen wird.

Von daher gehe ich davon aus, dass in dem Video zwar die Ashura Feier zu sehen ist, kann dir aber nicht begründen, warum das erst jetzt stattfindet. Wir sind nicht im Muharram.

Wieder mal eine Unverschämtheit sowas als „ISLAM“ darzustellen…Wie mein Vorgänger schon erklärt hat gehört diese Art von Ritual oder wie man das bezeichnet nicht zum sunnitischen Glaube…für die Nichtwissenden oder ganz Schlauen unter uns könnte Sich ja die Meinung bilden oder die Frage in den Raum stellen, dass es doch richtig sein könnte, dass das als Islam bezeichnet wird, weil natürlich die Herrschaften des Shiitischen Glaubens Ihren Glauben und Ihren „Islam“ für richtig halten….Allah hat jedoch nur eine Wahrheit für uns Mneschen bereitgestellt und diese ist im heiligen KOran und in der Sunnah wiederzufinden,wo kein Ritual in dieser Art und Weise Beschrieben ist…..Das größte Problem in der heutigen Zeit und zugleich das größte Problem auf die ein richtiger Muslim (Sunniten) in der westlichen Welt trifft, ist die Unwissenheit über den ISLAM seitens der Gesellschaft und 100% durchdachte Hezkampanien die den Hass gegen den ISLAM nochmehr schüren sollen….So eine Art von privater Berichterstattung,wie es hier in einem Hip-HOp Blog getan wird ist zu 1000 prozent nicht OK und zeugt von der besagten Unwissenheit….Ein großes Appell an die Nichtmuslime…Seit nicht naiv und informiert euch über den ISLAM…..salamualikum u rahma tu allahu baraktu

Danke für eure Erläuterungen, ich bezeichne mich keineswegs als Allwissend, was den Islam angeht. Im Gegenteil Ebenso lag es mir fern „den“ Islam in irgendeiner Weise darzustellen. Sondern nur zu zeigen, was ich beobachtet habe und erklären, soweit ich es verstanden habe.

Netzfeuilleton.de ist übrigens kein HipHop-Blog, sondern ein Blog für Medien, Meinung und Kultur und wird nur ab und zu bei hiphop.de verlinkt.

Eben dieser Unwissenheit über den Islam wollte ich mit dem Video etwas entgegentreten und deswegen hoffe ich auch weiter auf eine Diskussion und Erklärungen in den Kommentaren.

@hakantee:
Das ist Ashura nach dem urpakistanischen Kalender (18. Jhet)^^

@Jannis:
Bitte nimm es nicht einfach so an, dass manche behaupten ihre Glaubensrichtung wäre der „wahre“ Islam. So wie ein gewisser anderer hier in den Kommentaren. Schiiten folgen nämlich nicht nur der Sunna des Propheten, sondern orientieren sich auch daran, wie sich die Familie des Propheten verhalten hat. Diese gilt auch als unfehlbar. Da hat eben eine Frau (die Schwester des gefallenen Prophetenenkels Hussain, namens Zeinab) aus der Familie diese Tradition begründet, diese wird eben fortgeführt. Warum das jetzt Hass auf den Islam schüren soll, bleibt mir ein Rätsel, solange darüber aufgeklärt wird, warum diese Prozession stattfindet. Ich verabscheue das Christentum ja auch nicht, weil Christen sich auf den Philippinen ans Kreuz nageln lassen…
Ich finde es sehr, sehr wichtig, dass du diese Prozession hier besprochen hast, es macht deutlich, dass es nicht DEN Islam gibt, sondern viele unterschiedliche Glaubensrichtungen. Dafür vielen Dank!!!
Allerdings hat Ashura für die Schiiten nicht nur eine einzige Bedeutung. So ist auch das israelische Volk vom Pharao (Moses gilt im Islam als Moslem, so auch alle anderen Propheten, wie Jesus, Noah, Adam, Abraham, usw.) am 10. Muharrem (Ashura) befreit worden, gemäß Islam. Dies ist aber eher zweitrangig für Schiiten.
Ach ja: Oft habe ich in der ARD schon ganz kurze Berichterstattungen über Ashura gesehen, in denen Bilder aus Kerbala (Irak), wo die „Schlacht“ im 7. Jahrhundert (glaub ich) stattfand, gezeigt wurden. Waren aber immer richtig kurze Berichte, obwohl um die 2-3 Millionen – man geht von mehr aus – Menschen aus aller Welt sich versammeln.

@Samir:
Ich hoffe du weißt, um was es bei dieser Prozession geht und was für eine große Bedeutung sie für die Schiiten hat. Nicht umsonst hat Mahatma Gandhi als Hindu gesagt:
“My faith is that the progress of Islam does not depend on the use of sword by its believers, but the result of the supreme sacrifice of Hussain (A.S.), the great saint.” oder „I learned from Hussain how to be wronged and be a winner, I learnt from Hussain how to attain victory while being oppressed“
Ein schiitischer Moslem, der genauso ein Recht darauf hat, seine Religion als die wahre anzusehen, trifft genauso auf Unwissenheit, wie du sie für Sunniten beschreibst.
Dass es Hetzkampagnen gilt, das ist ein Problem, dass wir gemeinsam (also Schiiten, Sunniten, usw.) gemeinsam (vllt. auch mit Hilfe von Andersgläubigen oder Nichtgläubigen lösen sollten. Wir sollten aber auch nicht den Augen lassen, dass es genauso ein Problem gibt, was die Fanatiker betrifft. Lösungen dazu müssen auch gefunden werden.
Du hast mit „Seit nicht naiv und informiert euch über den ISLAM“ vollkommen recht.

Ein dreißigjähriger Krieg hat die gespaltene Christenheit in Europa vor langer Zeit ENDLICH so vernünftig werden lassen, FRIEDEN zu schließen. Sich also nicht mehr auf so destruktive Weise über den „wahren Glauben“ zu streiten, sich nicht mehr anzufeinden, sondern die Gemeinsamkeiten zu sehen – schließlich ist es derselbe Gott, an den man glaubt.

Gilt das nicht ebenso für Sunniten und Shiiten? Was soll denn dieser Streit um den „einzig wahren Islam“ bringen? Wem nützt das denn? Es sind doch alles Moslems!

Und weiter: Ich habe in diesem (guten!) Video zum ersten Mal die Geschichte dieses Ashura-Festes gehört. Ist an dieser Geschichte irgend etwas so übel, dass man das Feiern eines Festes zum Gedenken an den aufrechten Märtyrer verurteilen bzw. als „unislamisch“ abtun kann?

Aber das ist eben das Problem mit Fanatikern: da geht es nicht mehr um eine Sache, um die Menschen, um das friedliche und konstruktive Miteinander ALLER Strömungen und ALLER Religionen – sondern nur ums eigene Recht haben, koste es, was es wolle.

Durften Ihre Frauen auch halbnackt auf die Straße oder hätten sie dies mit einer Steinigung bestraft?

Danke für den geschichtlichen Backflash, den du hier beschrieben hast…

Ich würde gerne das du mir den Begriff „Fanatiker´“ definierst..Radikal,Extremist,Islamisierung alles für mich nicht zu deutende Begriffe…Zur Info: Religion ist kein Ponnyhof und einen Euro-Islam,wie ihn die westliche Gesellschaft gerne haben würde,wird es nie geben…Grundsätzlich, soll jeder glauben an das was er möchte….Der Islam schreibt einem Muslim vor,den NIcht – Gläubigen von der WAHRHEIT zu berichten…Wer jedoch einen anderen Weg einschlagen möchte soll das tun…eine Bekämpfung Andersgläubigen ist nicht im Interesse des ISLAMS…Es geht hierbei nicht um das eigene Recht haben….Allah hat nun mal für die Menschheit nur EINE Wahrheit offenbart, somit kann logischerweise nur ein Weg ans Ziel führen…Nur zu sagen wir glauben alle an den gleichen Gott reicht nicht aus, damit man sagt wir gehen den Weg zusammen, den Allah vorgesehen hat…Religion bedeutet gleichzeitig Pflichten zu erfüllen…Und um das auch klar zustellen bezüglich Shiiten, Aleviten etc. alles was davon abweicht, dass man bezeugt, dass man nur an Allah glaubt und das sein gesandter Mohamed s.s. ist, ist klar und deutlich kein ISLAM.

@Samir:

Und warum meinen die meisten Sunniten, die sich eigentlich nicht so mit den Schiiten auskennen (komischerweise aber trotzdem eine Meinung zu ihnen haben), dass sie nicht bezeugen, dass Allah der einzige Gott ist und dass Mohammed sein Gesandter ist?! „Grundsätzlich, soll jeder glauben an das was er möchte….“ Du sagst es doch selbst, für jeden gibt es eine „andere“ Wahrheit. Du bist überzeugt von deinem Glauben, dann ist gut!
Dass wir alle an einen Gott glauben, soll uns eigentlich näher bringen. In Mekka klappt das wunderbar! Die Pilgerfahrt ist das beste Beispiel für die islamische Vision der Brüderlichkeit! Aber nein, es gibt Menschen, denen ist es wichtiger, eine „Wahrheit“ durchzusetzen… Du bringst es zu nichts, wenn du Nicht-Moslems von einer „Wahrheit“ erzählst. Fang doch erstmal, an objektiv über den Islam zu berichten statt gleich zu sagen: „Eine Unverschämtheit, das ist doch kein Islam, äääääääääääääääh“ Als ob Ashura nichts mit Islam zu tun hat…

Oder auch:

„Leidet ein Mensch an einer Wahnvorstellung, so nennt man es Geisteskrankheit. Leiden viele Menschen an einer Wahnvorstellung, dann nennt man es Religion.“

Robert M. Pirsig

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