Nicht nur Journalisten haben Probleme mit dem Geld verdienen im Netz, sondern alle Kreativen stehen vor den selben Herausforderungen. Seien es Zeichner mit Comics im Netz, Musiker, Podcaster oder YouTuber. Denn auch YouTubern fällt es immer schwerer ihre Einnahmen zu monetarisieren, obwohl YouTube die Verdienstmöglichkeiten mit der AdSense -Anbindung eigentlich direkt eingebaut hat. (dazu an anderer Stelle mehr) So ging es auch dem YouTube-Musiker Jack Conte und deshalb erschuf er kurzerhand Patreon.
Wie Patreon funktioniert
Patreon ist eine Dauerunterstützerkampagne für periodische Online-Medien. Das heißt, ich kann mich als Unterstützer für einen Künstler anmelden und sagen, für jedes Video bezahle ich freiwillig X $. Damit wird der Künstler für jede einzelne Arbeit belohnt, die er veröffentlicht. Gleichzeitig kann ich einen Höchstbetrag pro Monat setzen, so dass mein Kontostand nicht plötzlich ins Minus rutscht, wenn der Künstler entscheidet täglich mit 3 Videos seinen Tagesablauf zu dokumentieren.
Patreon verlängert die Crowdfunding-Kampagne ins Unendliche.
Auf der anderen Seite kann der Künstler, ähnlich wie bei Kickstarter & Co., bestimmte Belohnungen für verschiedene Unterstützungsstufen festlegen, z.B. ab 10$ ein Behind The Scenes-Look, ein Meet & Greet oder ähnliches. Zu den prominenten Nutzern von Patreon gehören zum Beispiel die YouTuber CorridorDigitial, die zum Beispiel für 20$ pro Video ein Special Effects Tutorial im Livestream anbieten. Mittlerweile sammeln sie so über 6.000$ pro Video ein.
Aber auch viele bekannte Podcaster, wie Tom Merrit setzen inzwischen auf Patreon. Tom MErrit hat mit seiner Daily Tech Show als erstes einen zeitlichen Rhytmus festgelegt. Er erhält einfach Geld pro Monat, da dies bei einem täglichen Podcast einfacher ist. Als Start wollte er Patreon nur als zusätzliche Unterstützung zu Sponsoren nutzen, inzwischen sammelt er aber 11.000$ im Monat ein und kann so in einigen Shows auf Werbung verzichten.
Natürlich ließe sich das Modell auch für Blogger oder Journalisten anwenden, die sich dann einfach von ihren Fans pro Artikel bezahlen lassen.
Wäre das für euch ein spannendes Modell?
Regelmäßiges Einkommen für Kreative
Das interessante ist, dass Patreon so einen Weg gefunden hat, wie Kreative im Netz ein regelmäßiges Einkommen generieren können. Dabei sitzen Sie im Sweetspot zwischen Flattr, Kickstarter und einer Paywall. Denn die Inhalte bleiben frei verfügbar, ich verstecke Sie nicht hinter einer Mauer, sondern setze auf meine größten Fans um ihre regelmäßige Produktion zu finanzieren. Die Regelmäßigkeit ist dabei auch der entscheidende Unterschied zu einem klassischen Crowdfunding nach Kickstarter oder Startnext. Denn anstatt einmal für ein großes Projekt zu trommeln, will ich eben das finanzieren, was ich sowieso machen. Und anders als bei Flattr muss ich die Leute nicht immer wieder neu zum Spenden überreden. ZWar hat auch Flattr eine Abo-Funktion, allerdings sind dort die Beträge, durch das Kuchen-Modell, wesentlich kleiner als bei Patreon mit den versprochenen Mehrwerten.
Das coolste Unternehmensvideo
Außerdem hat Patreon wohl mit eines der coolsten Unternehmensvideos:
Bild: Patreon