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Pressalien (3): Kapitalismuskritik jenseits des Marxismus

Ich habe diesen Artikel schon über unseren neuen Artikel- und Linkempfehlungs- und -verbreitungskanal @morgenlinks verlinkt, zusammen mit den anderen Preisträgern des Deutschen Reporterpreises. Alle diese Stücke Journalismus sind selbstverständlich hevorragend und lesens- (beziehungesweise im Falle der Audioslideshow sehens-) wert. Dennoch möchte ich das ZEIT Dossier von Wolfgang Uchatius noch einmal gesondert hervorheben. Es greift nämlich etwas auf, was im Journalismus viel zu selten geschieht. Es stellt die Frage nach Großem und Grundlegendem. Es geht nämlich um Systemkritik am Kapitalismus und das jenseits linker Plattitüden, oder kommunistischer Träumereien. Darin geht es nicht so sehr um die unendliche Gier von Managern und das Anprangern der Misständer in einer globalisierten Welt, sondern um das Aufzeigen von Alternativen. Darin geht es natürlich auch um Grundeinkommen und Arbeitszeitverkürzung, aber auch um Alternativwährungen und die Verzwicktheit des Kreditwesens.

Ein Mensch benötigt zum Leben etwa 2500 Kilokalorien, ein paar Liter Wasser und etwas Sauerstoff. Er benötigt das jeden Tag, in jedem Jahr. Er braucht nicht morgen mehr als heute und übermorgen noch mehr. Warum muss das anders sein, wenn es um Unternehmen und Konzerne geht? Warum muss Opel immer mehr Autos verkaufen? Warum brauchen wir immer mehr Besitz, mehr Gewinn?

Warum brauchen wir unbedingt Wirtschaftswachstum?

Also unbedingt lesen.

Mit lesen meine ich nicht, dass man sofort allen Überlegungen zustimmen muss, aber es ist wichtig, dass man wenigstens mal darüber nachdenkt. Vor allem nachdem die Krise schon wieder passé und Gewinnmargen von 25% in banken wieder am Horizont sind. Soll ich nochmal sagen unbedingt lesen? Ne, ich glaube ihr wisst Bescheid.