Geliket wird immer, zum Beispiel gestern meine Geschichte zu KIZ. 91 Likes, toll! Andere Dienste wie Twitter (2 Tweets) oder Flattr (o Flats bis jetzt ;-( ) bleiben da zurück. Das „Liken“ ist fest in der Hand des großen blauen Netzwerks. Doch einer neuer Hirsch platzt da rein: Google will auch was von dem „Gefällt mir“-Kuchen. Deswegen haben sie im März Google +1 vorgestellt und seit gestern gibt es nun auch den Button für jedermann. Die Webseiten werden bald nur so wimmeln mit dem neuen Button, der geklickt werden will. Nur ein Problem hat +1 in Deutschland schon jetzt. Während +1 im englischen ein durchaus geläufiger Ausdruck ist, um alles mögliche mit einem mehr zu versehen, kennt man das in Deutschland nur aus der Algebra.
Google sagt dazu: „+1 ist ein Kürzel für ‚das ist cool‘ oder ’schau dir das an‘.“ Aber das funktioniert im Alltag als Bezeichnung für Google +1 natürlich nicht. Deshalb hat sich das netzfeuilleton Gedanken gemacht und hier sind zehn Vorschläge, wie man in Zukunft zu „Google +1“ sagen könnte:
Ich hab das mal gepluseinst
Zähl mich rein
Eins im Sinn
Sieht ja keiner, wenn ich hier drücke
Addiere eins
Hoch damit
F(x)= x+1
Einer mehr
Seo-Power
Oder am Ende doch einfach
Google Like
Wie man den Button einfügen kann in seine Webseite steht hier und wie man anderen zeigen kann was man so pluseinst, erklärt Caschy.
Netzfeuilleton.de wurden Bilder eines kommenden studiVZ Designs zugespielt und auf den ersten Blick wird klar: Auch hier hat man sich am großen Bruder Facebook orientiert. Die VZ-Netzwerke von Studi über Schüler bis MeinVZ haben zu kämpfen, waren sie lange Zeit Marktführer in Deutschland in Sachen Social Networks bröckelt der Vorsprung inzwischen gewaltig.
Erst kam mit WKW ein anderes Netzwerk, das gerade bei den Älteren mehr anschlug als MeinVZ und nun holt das weltweite Vorbild Facebook auch in Deutschland auf und läuft StudiVZ den Rang ab. Um sich weiter als führendes deutsches Social Network bezeichnen zu können, griff man zu letzt zu dem Trick bei den IVW Zahlen alle drei VZ-Netzwerke zusammen auszuweisen. Dabei bleiben StudiVZ und Co vor allem technisch hinter Facebook zurück, während Marc Zuckerbergs Seite durch Apps, APIs und Lifestream schon lange lebendig wirkt und sich zuletzt mit dem „Like“-Button aufs gesamte Internet ausdehnte, klickt man sich bei StudiVZ noch immer von Profil zu Profil. Zwar gibt es auch hier inzwischen Apps und mit dem Buschfunk wurde eine Twitterfunktion eingeführt, doch das alles bleibt noch hinter dem Standard zurück. Zeit für einen Relaunch? Möglicherweise ist es bald soweit, darauf deutet zumindest dieser uns angediente Designentwurf hin:
Wir ihr, auf dem zugegeben leicht krisseligen Foto, dennoch gut erkennen könnt, hält das dreispaltige Layout, dass man vom großen blauen Netzwerk kennt nun auch bei den VZ-Netzwerken Einzug.
Dabei ist die Ähnlichkeit mit dem jetzigen Design von Facebook weniger verblüffend, schaut man sich einen Facebook-Design-Entwurf an, der vor einiger Zeit mal die Runde machte:n
Dieser Designentwurf der information architects wurde damals für seine Übersichtlichkeit und Usability hochgelobt wurde aber wohl von Facebook abgelehnt und davon finden sich nun einige Elemente im kommenden StudiVZ-Design wieder. Links die Menü Leiste, in der Mitte ein Stream und rechts die Kommentare dazu. Das verrät eine Reihe von neuen Features bei StudiVZ: Der Buschfunk wird wohl erheblich ausgebaut, wird kommentierbar und StudiVZ scheint endlich im Zeitalter des Lifestreams angekommen zu sein. Was alles in den Stream einlaufen wird, von neuen Fotos, Videos bis zu Profil- und Statusupdates ist uns nicht bekannt, allerdings hat StudiVZ schon vor einiger Zeit eingeführt, dass man jetzt auch Bilder und Videos direkt in Pinnwandpostings mit seinen Freunden teilen kann.
Hier eine kleine, zugegeben schlecht aufgelöste Vorschau, auf den neuen Buschfunk, wie sie uns zugespielt wurde.
Der neue Buschfunk hat aber bereits Beta-Stadium erreicht und kann von allen User getestet werden und dann sieht das ganze so aus:
Hier kann man noch keine Links oder Multimedia Inhalte direkt im „Funkspruch“ „sharen“, aber wie ihr seht gibt es Reiter für neue Fotos und Freundschaften im Freundeskreis. Auch die Schaltflächen oben zu Verwaltung von Anfragen sind neu, inwieweit sie mit dem oben gezeigten Designentwurf zusammen passen ist unklar.
Darüber hinaus stehen wohl noch einige strategische Weiterentwicklungen aus: So sollen wohl die VZ-Netzwerke, nachdem sie bereits bei den IVW Zugriffszahlen gemeinsam ausgewiesen werden, noch enger miteinander verzahnt werden. Wie genau diese Verzahnung aussehen soll, ob zum Beispiel auch SchülerVZ eine Verbindungen zu den bereits verknüpften StudiVZ und MeinVZ bekommen soll oder der Wechsel erleichtert wird, konnten wir nicht herausfinden. Am weitreichendsten wäre wohl der Schritt alle unter der Marke VZ.net zusammenzufassen und die Grenzen marginal zu halten, die Adresse www.vz.net leitet im Moment auf meinVZ weiter.
Unter VZ.net/musik war kurzfristig bereits eine Vorschau auf einen geplanten Musikdienst zu sehen, dieser ist nun aber wieder offline. Dabei handelt es sich wahrscheinlich nur um einen Ausbau der bestehenden Kooperation mit dem Holtzbrinck eigenen und sehr interessanten Dienst putpat.tv, der schon jetzt die StudiVZ „Röhre“ bedient. So wird das Ganze wohl aussehen:
Auch einen eigener Handytarif aus dem hause VZ ist wohl in Vorbereitung, bereits jetzt kooperiert man mit Vodafone und bietet eine Flatrate für den Zugriff auf StudiVz an.
Wann alle diese Neuerungen eintreffen werden und wie weit sie fortgeschritten sind, ist gerade beim Design nicht bekannt. Vielleicht handelt es sich auch nur um einen der Entwürfe. Auf eine Anfrage unsererseits hat StudiVZ bislang nicht geantwortet.
UPDATE: Martin von netzwertig.com hat noch angemerkt, dass StudiVZ bei seiner iPad-App bereits mit den oben erwähnten Designern von information architects zusammengearbeitet hat. Anscheinend ist man hier ins Geschäft bekommen. Ausserdem bestätigt dort VZ-Unternehmenssprecher Hensen noch einmal die Echtheit der Fotos. Es handele sich um einen Designentwurf, der intern getestet wurde, einen Relaunch-Zeitplan gebe es jedoch nicht, so Hensen gegenüber netzwertig.com. Unsere Mail von letzter Woche bleibt unbeantwortet.
Was haltet ihr von dem gezeigten Design? Glaubt ihr der Schritt Richtung Lifestream führt StudiVZ zurück zu alter Größe oder handelt es sich nur um ein letztes Aufbäumen, bis man sich der internationalen Konkurrenz von Facebook geschlagen geben muss?
Deutschland, schau’ dir deine Jugend an.
Denn die Jugend von heute ist die Zukunft von morgen.
Ein Vorwort sei mir gegönnt: Dies ist keine Kaya-Yanar-Comedy und es liegt mir fern, mich über den falschen Gebrauch der (schweren) Sprache „Deutsch“ von Ausländern oder deren Kindern lustig zu machen. Die Sprachprobleme werden allerhöchstens als Vergleichsbild herangezogen und sollten differenziert betrachtet werden.
Komische Sprachen, seltsame Schrift, falsche Grammatik, von korrekter Rechtschreibung weit und breit nichts zu sehen und eine eigentümliche Ausdrucksweise.
Als Jugendlicher will man immer etwas anders sein. Rebellieren!
Anders sein und sich selbst erfinden. Nicht umsonst gibt es (sog.) Generationen-Konflikte. In Wandel von Zeit und Sprache ergeben sich dahingehend Unstimmigkeiten.
So können sich viele reifere Personen mit Begriffen wie „krass“, „geil“ oder „cool“ immer noch nicht anfreunden. Doch sind dies Worte, die durch eine Generation und deren Lebenseinstellung entwickelt, getragen und etabliert wurden. Die ältere Generation sieht das gelassen und kann der Zukunft auch risikolos entgegen sehen. Aber ist das Verhalten der heutigen Kinder und Jugendlich immer noch nur anders – oder kann man da von falsch sprechen?
In einer Welt, in der der Leistungsdruck enorm ist und die Firmen am liebsten tadellose-niemals-krank-seiende und emotionslosen Roboter beschäftigen würden, fällt oftmals die Erziehung der Kinder diesen Faktoren zum Opfer.
So arbeiten heutzutage häufig beide Elternteile. Oftmals auch in mehrere kleinere Jobs gleichzeitig, die den Lebensunterhalt sichern.
An sich ist dieser Druck der Gesellschaft schon immens und ein familiäres Leben macht die Situation nicht einfacher.
Dass ein Erwachsener mehrere Stunden am PC verbringt (verbringen muss), das Gerät danach ausmacht und in „seine Welt“ zurückkehrt, ist normal. Seine Erziehung, lernen von Werten und Fähigkeiten, fand noch in einer Welt ohne viele der heutigen technischen Spielereien statt.
Die sozialen Schranken, die es damals noch nicht gab, trennen die Gesellschaftsschichten immer mehr von einander.
Mittel- und Unterschicht nehmen den größten Teil der deutschen Gesellschaft (Arbeiter, Angestellte etc) ein – doch es profitieren lediglich die Höhergestellten. Dabei geht es weniger um die Kaufkraft, als um die Perspektiven.
Während diese halb- und ganztags Betreuung in Anspruch nehmen können oder durch Hausangestellte in den eigenen Wänden ein soziales Umfeld schaffen.
Manche können dies jedoch nicht. Die Kinder bzw. Heranwachsenden verbringen die Zeit nach der Schule dann am PC und surfen im Internet, Chat und den sozialen Netzwerken.
Eine Auswirkung davon ist abnehmendes Bewusstsein für Sprache und Sprachgebrauch.
Doch bei einem Kind oder Jugendlichen besteht die Gefahr einer sozialen Abstumpfung.
Manche Studien mögen sagen, dass solche Netzwerke/Chats die Kommunikation anregen – aber unter das Wort Kommunikation zählt jeder Wortaustausch.
„Ich war heute Schule, rofl lol mein Lerer is voll der Opfer ey.“
„OMG wie hart altah.“
Man bekommt das unfreiwillig mit. So bleiben solche Gespräche nicht im Internet, sondern breitet sich auf Schulhöfe, öffentliche Plätze und somit in unsere Ohren aus.
Schon vor ein paar Jahren, war es nicht angesagt „deutsch“ zu sein. Deutsche Kinder hatten es schwer. Ein ganzes Land fand sich in einer Identitätskrise. Besonders in der Unter- und Mittelschicht, in denen viele Migrantenfamilien sich wieder finden, wurde die wachsende Anzahl deutscher Mitmenschen geschnitten. So entwickelte sich ein „Ausländer-Deutsch“ (Herablassend auch „Kanacken-Deutsch“ genannt, ein Ausdruck, den ich persönlich unmöglich finde)
Der typische Deutsche war zu sauber, zu glatt, zu korrekt in seiner Form – zu uncool für die Kids.
So passten viele sich den Sprachgewohnheiten von den ausländischen Kumpels an.
Das Problem war und ist, dass viele dieser Kinder Deutsch nicht als Muttersprache hatten und haben. Meist in der ersten und oftmals auch in zweiter Generation, sprechen diese Kinder zu Hause nicht die Landessprache, sondern die Sprache der Eltern und Vorfahren – ausschließlich.
Die daraus resultierenden schlechten schulischen Leistungen sind oftmals die Folge der Fremdsprache Deutsch.
Ein Kreislauf, der jetzt auch die deutsche Generation einholt. Denn im kindlichen Leichtsinn ahmt man gerne (Sprach-)Eigenheiten nach und passt sich seiner Umgebung an. Und doch wurde man immer durch die sozialen Schranken in die selbigen gewiesen.
So ist es bislang so gewesen, dass Heranwachsende z.B. irgendwann mal heimlich an der ersten Zigarette pafften – weil es verboten ist und das Verbotene reizt.
Für viele ist dieser Zug das erste und letzte Mal gewesen. Vielleicht wird mal im Kiosk ein Lutscher geklaut, vielleicht eine Rauferei. Man kann den „Tätern“ aber die Grenzen zeigen, die einem klarmachen sollen, dass das falsch war. Die meisten Kids verstehen das. Schließlich will man ja nicht „böse“ und kriminell sein oder werden. Man wollte nur ein bisschen die Grenzen ausreizen, sie aber nicht überschreiten.
Spätestens in der Pubertät legt man solche kindlichen Eigenheiten ab oder – so hart es klingen mag – halt nicht und lernt die Härte des Gesetzes kennen.
Doch die heutigen Probleme kennen weder soziale noch gesetzliche Grenzen.
Für falsches Deutsch wurde noch niemand verhaftet. Für unfreundliche Ausdrücke und emotionslose Belanglosigkeit, gibt es keine gesetzliche Strafe.
Mit dem Wachstum des Internets und der Virtualisierung aller Charaktereigenschaften (Freude, Leid, Streit etc) stirbt das Bewusstsein für die Realität ab.
Kinder, die nach der Schule nur in einem Forum „posten“ und den Begriff „Freunde“ nur von ihrer MySpace-Liste kennen, sind keine Seltenheit mehr. Keine „Randgruppe“. Zu viele Heranwachsende werden von ihren Eltern sich selbst überlassen. Und aufgefangen werden sie von Facebook, SchülerVZ und Co.
Da viele Eltern diese Probleme aus ihrer Jugend nicht kennen und ihre eigene soziale Ader durch das reale Leben geprägt wurde, sind sie sich vielleicht auch nicht der Situation bewusst.
Doch fragen wir uns was hat es für Auswirkungen auf ein Kind, das Emotionen nur auf dem Bildschirm sieht?
Woher soll jemand sozialen Umgang lernen, wenn man Freundschaften nur aus Foren oder sozialen Netzwerken kennt?
Wie soll ein Bewusstsein für Handeln entstehen, wenn auf eine Aktion keine Reaktion folgt?
Der Gebrauch von Schimpfwörtern, Beleidigungen und Drohungen erfolgt ohne Konsequenz.
Der falsche Gebrauch der Sprache erfolgt ohne Korrektur.
Und wenn diese Heranwachsenden den Computer ausmachen und aus der Tür gehen, projizieren sie ihr virtuelles Leben auf die reale Welt.
Folgen? Das bleibt abzuwarten. Die Vorzeichen für die Zukunft der modernen Welt sind alles andere als rosig.
Denn in der Realität gibt es keine Smilies, Tastaturen und keinen Neustart oder Aus-Knopf.