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Neues StudiVZ Design: Facebook in rosa [Update]

Netzfeuilleton.de wurden Bilder eines kommenden studiVZ Designs zugespielt und auf den ersten Blick wird klar: Auch hier hat man sich am großen Bruder Facebook orientiert.
Die VZ-Netzwerke von Studi über Schüler bis MeinVZ haben zu kämpfen, waren sie lange Zeit Marktführer in Deutschland in Sachen Social Networks bröckelt der Vorsprung inzwischen gewaltig.

Erst kam mit WKW ein anderes Netzwerk, das gerade bei den Älteren mehr anschlug als MeinVZ und nun holt das weltweite Vorbild Facebook auch in Deutschland auf und läuft StudiVZ den Rang ab. Um sich weiter als führendes deutsches Social Network bezeichnen zu können, griff man zu letzt zu dem Trick bei den IVW Zahlen alle drei VZ-Netzwerke zusammen auszuweisen. Dabei bleiben StudiVZ und Co vor allem technisch hinter Facebook zurück, während Marc Zuckerbergs Seite durch Apps, APIs und Lifestream schon lange lebendig wirkt und sich zuletzt mit dem „Like“-Button aufs gesamte Internet ausdehnte, klickt man sich bei StudiVZ noch immer  von Profil zu Profil. Zwar gibt es auch hier inzwischen Apps und mit dem Buschfunk wurde eine Twitterfunktion eingeführt, doch das alles bleibt noch hinter dem Standard zurück. Zeit für einen Relaunch? Möglicherweise ist es bald soweit, darauf deutet zumindest dieser uns angediente Designentwurf hin:

Neues StudiVz Design geleakt

Wir ihr, auf dem zugegeben leicht krisseligen Foto, dennoch gut erkennen könnt, hält das dreispaltige Layout, dass man vom großen blauen Netzwerk kennt nun auch bei den VZ-Netzwerken Einzug.
Dabei ist die Ähnlichkeit mit dem jetzigen Design von Facebook weniger verblüffend, schaut man sich einen Facebook-Design-Entwurf an, der vor einiger Zeit mal die Runde machte:n

Facebook Design Entwurf von information Architects

Dieser Designentwurf der information architects wurde damals für seine Übersichtlichkeit und Usability hochgelobt wurde aber wohl von Facebook abgelehnt und davon finden sich nun einige Elemente im kommenden StudiVZ-Design wieder. Links die Menü Leiste, in der Mitte ein Stream und rechts die Kommentare dazu. Das verrät eine Reihe von neuen Features bei StudiVZ: Der Buschfunk wird wohl erheblich ausgebaut, wird kommentierbar und StudiVZ scheint endlich im Zeitalter des Lifestreams angekommen zu sein. Was alles in den Stream einlaufen wird, von neuen Fotos, Videos bis zu Profil- und Statusupdates ist uns nicht bekannt, allerdings hat StudiVZ schon vor einiger Zeit eingeführt, dass man jetzt auch Bilder und Videos direkt in Pinnwandpostings mit seinen Freunden teilen kann.

Hier eine kleine, zugegeben schlecht aufgelöste Vorschau, auf den neuen Buschfunk, wie sie uns zugespielt wurde.

Neuer StudiVZ Buschfunk mit erweiterten Funktionen

Der neue Buschfunk hat aber bereits Beta-Stadium erreicht und kann von allen User getestet werden und dann sieht das ganze so aus:

Buschfunk Beta

Hier kann man noch keine Links oder Multimedia Inhalte direkt im „Funkspruch“ „sharen“, aber wie ihr seht gibt es Reiter für neue Fotos und Freundschaften im Freundeskreis. Auch die Schaltflächen oben zu Verwaltung von Anfragen sind neu, inwieweit sie mit dem oben gezeigten Designentwurf zusammen passen ist unklar.

Darüber hinaus stehen wohl noch einige strategische Weiterentwicklungen aus: So sollen wohl die VZ-Netzwerke, nachdem sie bereits bei den  IVW Zugriffszahlen gemeinsam ausgewiesen werden, noch enger miteinander verzahnt werden. Wie genau diese Verzahnung aussehen soll, ob zum Beispiel auch SchülerVZ eine Verbindungen zu den bereits verknüpften StudiVZ und MeinVZ bekommen soll oder der Wechsel erleichtert wird, konnten wir nicht herausfinden. Am weitreichendsten wäre wohl der Schritt alle unter der Marke VZ.net zusammenzufassen und die Grenzen marginal zu halten, die Adresse www.vz.net leitet im Moment auf meinVZ weiter.

Unter VZ.net/musik war kurzfristig bereits eine Vorschau auf einen geplanten Musikdienst zu sehen, dieser ist nun aber wieder offline. Dabei handelt es sich wahrscheinlich nur um einen Ausbau der bestehenden Kooperation mit dem Holtzbrinck eigenen und sehr interessanten Dienst putpat.tv, der schon jetzt die StudiVZ „Röhre“ bedient. So wird das Ganze wohl aussehen:

VZ.net/Musik - VZNetzwerke mit eigenem Musikdienst

Auch einen eigener Handytarif aus dem hause VZ ist wohl in Vorbereitung, bereits jetzt kooperiert man mit Vodafone und bietet eine Flatrate für den Zugriff auf StudiVz an.

Wann alle diese Neuerungen eintreffen werden und wie weit sie fortgeschritten sind, ist gerade beim Design nicht bekannt. Vielleicht handelt es sich auch nur um einen der Entwürfe. Auf eine Anfrage unsererseits hat StudiVZ bislang nicht geantwortet.

UPDATE: Martin von netzwertig.com hat noch angemerkt, dass StudiVZ bei seiner iPad-App bereits mit den oben erwähnten Designern von information architects zusammengearbeitet hat. Anscheinend ist man hier ins Geschäft bekommen. Ausserdem bestätigt dort VZ-Unternehmenssprecher Hensen noch einmal die Echtheit der Fotos. Es handele sich um einen Designentwurf, der intern getestet wurde, einen Relaunch-Zeitplan gebe es jedoch nicht, so Hensen gegenüber netzwertig.com. Unsere Mail von letzter Woche bleibt unbeantwortet.

mehr…

Was haltet ihr von dem gezeigten Design? Glaubt ihr der Schritt Richtung Lifestream führt StudiVZ zurück zu alter Größe oder handelt es sich nur um ein letztes Aufbäumen, bis man sich der internationalen Konkurrenz von Facebook geschlagen geben muss?

Von Jannis Schakarian

Geboren als Jannis Kucharz studierte Jannis Schakarian, Publizisitk und Filmwissenschaft. Hat funk mit aufgebaut, Kolmnen bei der Allgemeinen Zeitung geschrieben und arbeitete als Formatentwickler, Leiter des Social Media Teams und der Distributionseinheit beim ZDF, dann bei SPIEGEL als CvD Audio.

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26 Antworten auf „Neues StudiVZ Design: Facebook in rosa [Update]“

Ich halte es für das letzte Aufbäumen. Der Boden wurde bereits in den letzten Monaten verloren, weil man sich einfach zu geschlossen gegeben hat. Die Möglichkeiten neuer, kreativer Ideen, die durch eine offene Schnittstelle eine Plattform bereichern können, war längst bekannt.

Hier hat man sich aber auch leider stur eher auf den Lorbeeren ausgeruht. Auch eine Integration von PutPat.tv wird die Kuh nicht mehr vom Eis holen, selbst wenn es eine enorme Bereicherung ist.

Die VZ Netzwerke werden langsam aber stetig ihr User an Facebook verlieren und ich glaube nicht, dass es jetzt noch aufzuhalten ist.

Ganz ehrlich, ich kann das kritiklose und recherchefreie Rumgeheule im Stile von „alle mache Facebook nach“ nicht mehr hören. Facebook hat die Welt nicht erfunden, es ist nur ziemlich spät auf einen fahrenden Zug aufgesprungen und hatte den Vorteil, featuretechnisch bei anderen Anbietern aus dem Vollen schöpfen zu können.

Wer jetzt erst kommt und sagt, VZs klauen bei Facebook, dem sind offensichtlich die Anfänge der VZ Netzwerke nicht bekannt ;-) Aber so ist unsere Zeit, es zählt das hier und jetzt. Hintergründe und Zusammenhänge sind zweitrangig. Historisch wäre es absolut redundant, die Optik weiter zu übernehmen.

Ja, die dreispaltige Aufteilung hat eine gute Usability aber sie ist eben NICHT das Werk von Facebook. Solche angeblichen Diebstahlthemen zu diskutieren ist wie bei einem Neuwagen darauf zu bestehen, dass ABS, ESP, Klimanalage und hast du nicht gesehen, NICHT einzubauen, sofern sie der Hersteller des Wagens nicht selbst erfunden hat.

Es gibt heutzutage einen ganzen Pool guter Features, die je nach Zielgruppe unterschiedlich erfolgreich sind. Wer sich am Markt behaupten will, muss seine Mitglieder gut bedienen und diese erwarten nun mal Annehmlichkeiten, die sie auch von anderen Seiten kennen. Ebenso übrigens, wie viele Word Press als Blog verwenden, weil der von der Usability einfach gut und vielen vertraut ist.

Die frühen Communitys wie z.B. Kwick oder Jappy (beide übrigens immer noch inhabergeführt), die seit 1999 bzw. 2001 am Markt sind, hatten es da noch schwerer…. und leichter zugleich. Es gab kaum Mitbewerber, damit fiel der Punkt „die haben geklaut“ weg. Es gab aber auch kaum Ideengeber. Zwei interessante Quellen hierzu:

Ein Beispiel dafür http://techcrunch.com/2010/04/19/facebook-borrows-another-feature-from-twitter-or-was-it-friendfeed-the-hovercard/

Ein etwas älteres Beispiel: http://www.i-marketing-net.de/social-networks/facebook-wird-besser-made-in-germany-ist-schon-gut/2550/

Die Zeiten ändern sich, jedes Mal das Rad neu zu erfinden, wäre absoluter Blödsinn. Mit Klauen hat das aber nichts zu tun.

Und ganz nebenbei wäre mir eine „geklautes“ deutsches Netzwerk, das an deutsches Recht gebunden ist, immer noch lieber als ein amerikanisches „Original“, so es das geben würde.

Sollte das wirklich alles so stimmen, ist das eigentliche Problem weniger das einbauen neuer, allgemein bekannter, gewohnter und gemochter Funktionen, als das absolute Nachmachen des iA-Facebook-Designs. Das ist, wie gesagt, wenn man dem Foto Glauben schenken darf, nicht angelehnt, sondern umgefärbt. Und das zieht das ganze unglaublich ins Lächerliche.

Ich glaube nicht, dass StudiVZ Facebook noch aufholen kann. Studi wird besser und einige werden auch weiterhin nur Studi nutzen, jedoch werden die meisten auch auf Facebook angemeldet sein und dann dort auch aktiver sein. Weils einfach erheblich benutzerfreundlicher ist.

Das einzige, was Facebook verbessern muss, ist der Datenschutz…

Also wenn ich nicht wüsste das es von Facebook geklaut ist, würde es mir sogar recht gut gefallen.
Allerdings denke ich nicht das es dieses Layout jemals so geben wird.
Es ist einfach zu ersichtlich das es nur umgefärbt ist.
Warten wir einfach mal ab was sich ergibt.
Studi war meiner Meinung nach schon immer der „kleine Bruder“ von facebook und wir ihm auch nie das Wasser reichen können.

Hallo Ulrike,

hättest du den etxra verlinkten Artikel „StudiVZ unter Beschuss: Alle gegen Einen“ gelesen, hättest du gemerkt, dass wir das Thema mit der Abkupferei hier durchaus differenzierter sehen: http://netzfeuilleton.de/2009/05/alle-gegen-einen/

Natürlich ist die 3-Spalten Optik nicht die Erfindung eines Zuckerberg, aber im Zusammenhang mit Social Networks kann man doch durchaus, auch aus unternehmerischer Perpektive hoffen, dass StudiVZ dem weltweit erfolgreichtsten Netzwerk nacheifert.

Ich persönlich finde diesen Designentwurf sehr großartig und halte die Einführung eines Streams für, um es mit unserer Kanzlerin zu sagen, alternativlos. Ich würde mich auf und über einen solchen Relaunch freuen.

@UARRR: Geklaut ist das wohl nicht, sondern schon mit den iAs abgesprochen, denn anscheinend (siehe Update) war man ja schon bei der Entwicklung der iPad App im Geschäft.

Das Re-Design würde den VZ-lern sicher mehr als gut tun. Vor allem besser als dieses funktions-update-geklecker der letzten Jahre. Wenn es bei der Nutzung des FB-Designs von iA Bleiben sollte, so wäre eine integration eines Streams sicher von vorn herein gegeben. Ich bin mir trotzdem unsicher, ob es sich für mich lohnen würde mich wieder neu in den VZ netzwerken zu registrieren, da Facebook für mich alles ersetzt hat was mir Studi&Co gegeben haben.

Die VZ Netzwerke sind noch mit Abstand Marktführer in Deutschland und an dem Zusammenrechnern der Zahlen kann ich nichts negatives erkennen zumal ein Grund noch der war, dass so Doppelanmeldungen zwischen meinvz und studivz rausgerechnet wurden.
Facebook gibt ja keine offiziellen Zahlen raus aber laut Facebook Marketing Blog liegt die Nutzerzahl in Deutschland bei 10 Millionen und stagniert erstmals. Das sind also noch 7 Millionen User weniger als die VZ Netzwerke.

[…] Neues StudiVZ Design: Facebook in rosa | netzfeuilleton.de Amüsant bis traurig zu beobachten, wie StudiVZ-CEOs neue Facebook-Funktionen und Designänderungen erst in Interviews als Unsinn hinstellen und sie dann Jahre später doch in studiVZ&co integrieren. Das hier geht alles in Facebook-Richtung. […]

Mit dem letzten Update des Artikels sieht es aber so aus, dass StudiVZ gar nicht von Facebook geklaut hat.
Vielmehr hatinformation architects zuerst versucht, das Design an Facebook zu verkaufen. Da die es aber nicht wollten, hat man sich halt einen anderen Käufer ausgesucht.
So seh ich das zumindest.

[…] Neues StudiVZ Design: Facebook in rosa [Update] Netzfeuilleton.de wurden Bilder eines kommenden studiVZ Designs zugespielt und auf den ersten Blick wird klar: Auch hier hat man sich am großen Bruder Facebook orientiert. Die VZ-Netzwerke von Studi über Schüler bis MeinVZ haben zu kämpfen, waren sie lange Zeit Marktführer in Deutschland in Sachen Social Networks bröckelt der Vorsprung inzwischen gewaltig. netzfeuillton.de […]

„Das einzige, was Facebook verbessern muss, ist der Datenschutz…“

Naja, Datenschutz ist ja nun wirklich weniger wichtiger, wenn dafür Facebook zwei ganz, ganz tolle neue Funktionen mehr hat als die Konkurrenten.

Die VZ-Netzwerke werden langsam aber sicher in der Versenkung verschwinden… Wie der Autor des Beitrags schon richtig erfasst hat, ist Facebook deutlich umfangreicher und vor allem durch die API, mit Hilfe derer man sich auf sehr vielen anderen Websites einloggen kann, und natürlich durch den Like-Button stellt Facebook einen dauernden Bezug zum User her. Facebook ist fast allgegenwärtig…
Selbst unter diesem Artikel ist ein Like-Button was ich schon ziemlich bezeichnend finde ;)

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