Schaut euch mal an, was folgende Person X in den vergangenen Tagen getan hat. Klingt das nicht irgendwie verdächtig?
Handlungen von Person X im Zeitraum 10. - 20. September:
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Hat persönlichen Kontakt zu Daniel Domscheit-Berg, dem früheren zweiten Kopf hinter WikiLeaks.
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Hat E-Mail-Verkehr mit Daniel-Domscheit-Berg.
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Verwendet plötzlich einen verschlüsselten Messenger
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Reist nach Armenien, einem Nachbarland des Iran
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Hat dort seine SIM-Karte abgeschaltet
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Verwendet eine SIM-Karte, die auf eine andere Person zugelassen wurde
Diese Person X bin ich. Das habe ich in den letzten Tagen getan und all diese Handungen kann man natürlich ganz einfach erklären, wenn man den Kontext kennt: Daniel Domscheit-Berg habe ich interviewt. Ich bin auf die App Threema umgestiegen, um eine sicher Alternative zu WhatsApp zu haben. Die Reise nach Armenien war einfach ein Urlaub und ich habe eben dort eine lokale SIM-Karte eingesetzt, um erreichbar zu sein ohne horrendes Roaming zu bezahlen. So gesammelt und aus dem Kontext gerissen wirken die Handlungen aber sehr seltsam und geben ein seltsames Bild ab. Das ist aber genau, was die NSA & Co. tun, sie analysieren Meta-Daten, zu denen sie den Kontext nicht kennen und versuchen darin Muster oder Abweichungen zu erkennen. So kann es dazu kommen, dass man mit ganz einfachen alltäglichen Handlungen auf die Überwachungsliste von den überwachenden Geheimdiensten landet. Das ist auch, was Daniel-Domscheit Berg im Interview erwähnte: „Die Menschen müssen endlich verstehen, wie einfach es ist auf diese Liste der Überwachten zu geraten.“ Um das zu erreichen und begreifbar zu machen, rufe ich auch euch auf, zu überlegen, was habt ihr in letzter Zeit „verdächtiges“ getan? Habt ihr euch von Facebook abgemeldet, seid ihr da gar nicht? Habt ihr angefangen eure eMails zu verschlüsseln? Wart ihr im Ausland und habt einen seltsamen Umweg genommen? Zu wem habt ihr so Kontakt? In welcher Gegend wohnt ihr? Mit wem habt ihr Mail-Verkehr und was stand dort zuletzt im Betreff? Schreibt ihr Mails ohne Betreff? Schaut mal von Außen auf eure Handlungen und überlegt, wie diese ohne Kontext wirken.
Twitter, Bloggt, teilt was ihr „Verdächtiges“ getan habt. #IchBinVerdächtig
Am besten ihr twittert oder bloggt es dann oder teilt diesen
Artikel auf Facebook. Der Zentrale Hashtag dazu ist #IchBinVerdächtig. Will euch partout nichts einfallen, denkt noch mal nach und abstrahiert euer Verhalten. Mit eurer Hilfe, kann das zu einem #Aufschrei für die Netzpolitik werden. Ich hab auch einen tumblr für diese Aktion eingerichtet, in dem ich möglichst viele der einlaufenden Reaktionen sammeln möchte. Meine Hoffnung ist dadurch erkennbar zu machen, wie einfach jeder Opfer von Überwachung werden kann oder es schon lange ist und Schluss zu machen, mit der Behauptung „Ich habe nichts zu verbergen“. Das hat jeder.
#IchBinVerdächtig
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