Robert Basic ist gestern, am 01.11.2018 verstorben. Das berichtet Don Dahlmann. Robert Basic war Gründer von Basic Thinking, dem lange erfolgreichsten Blog Deutschlands. Auch darüberhinaus war Robert ein Pionier des deustchen Internets und der deutschen Bloglandschaft. Doch für mich war Robert noch viel mehr.
Für mich war Robert mehr als Blogger
Robert war für mich ein persönlicher Mentor, ohne den ich heute sicher nicht da wäre wo ich bin.
Dazu muss man zurückgehen in das Jahr 2009. Ich hatte gerade netzfeuilleton.de gestartet (Wir werden dieses Jahr 10!) und schrieb einen meiner ersten Artikel über den Twitterwahlkampf von Thorsten Schäfer-Gümbel in Hessen. Damals trat „TSG“ zum ersten Mal bei einer Landtagswahl für das Amt des Ministerpräsidenten an. Und zu eben diesem Artikel bekam ich plötzlich einen Link von basicthinking.de. Als frisches Blog wurde ich vom größten Blog Deutschlands verlinkt!
Einen Pingback nannte man das damals, in einer Zeit als soziale Netzwerke, wie Twitter noch in den Kinderschuhen steckten. Diese Links verbanden die deutschen Blogs untereinander und ich fühlte mich in diesem Moment willkommen in der deutschen Blogosphäre. Wer weiß ob ich sonst 10 Jahre durchgehalten hätte.
Das erste Treffen mit Robert Basic
Kurz darauf ging ich auch zu einem Bloggertreffen, dass Robert in Frankfurt veranstaltet. Erst letztens war ich wieder im selben Cafe und dachte an das erste Treffen mit Robert zurück. Der Wahlkämpfer von Thorsten Schäfer-Gümbel war auch da. Und eine erhöhte Medienaufmerksamkeit: Robert hatte angekündigt sein Blog BasicThinking.de auf ebay zu verkaufen. Das kam damals mitten in einer Debatte um die Monetarisierung und Kommerz in deutschen Blogs. Alles harmlos im Vergleich zu desm, was heute Gang und Gäbe ist.
Roberts Ideen für die Zukunft
Das war bei weitem nicht das einzige Mal, das Robert mit seinen Ideen für Wirbel sorgte, weil sie weit in die Zukunft zeigten. Später finge er zum Beispiel an erst exklusiv bei Google+, dann bei Facebook zu bloggen. Robert ging immer mit 100% an eine Idee heran. Diese direkte Art mochte manche verschrecken, doch sie schaffte immer eine spannende Diskussion. Und am Ende waren alle einen immensen Schritt weiter.
Für mich folgten viele weitere Treffen, tagelange Workshops zu „Buzzrider“ und Wiedersehen auf etlichen Konferenzen. Dabei gab Robert mir wichtige persönliche Ratschläge, stand mir bei und zögerte nicht, mich mit gerade mal Anfang 20 anderen als Berater oder Social Media Stratege zu empfehlen.
Robert Basic brachte Menschen zusammen
Bei unserem letzten Treffen holte er mich mit einem Auto ab, dass er zum Testen dabei hatte. Wir holten Ella von Coultique und Theo ab, fuhren einfach nur durch die Gegend, sprachen über Gott und die Welt und verbrachten einen wunderschönen Tag in Ladenburg.
Darin war Robert wohl am besten: Unterschiedliche Menschen zusammenzubringen und daraus ein spannendes Gespräch entstehen zu lassen.
Ohne ihn hätte es die deutsche Blogosphäre so wohl nie gegebene – und ich wäre kein Teil von ihr.
Danke Robert.
Bild: CC BY-NC-SA 2.0 Timo Heuer