Twitter hat gerade einen Blogartikel veröffentlich, der da heißt: „Tweets still must flow“. Hinter diesem euphemistischen Titel verbirgt sich nichts anderes als eine länderspezifische Zensurinfrastruktur.
Ab dem heutigen Tage will Twitter damit anfangen bestimmte Tweets in bestimmten Ländern zu blockieren.
As we continue to grow internationally, we will enter countries that have different ideas about the contours of freedom of expression. Some differ so much from our ideas that we will not be able to exist there.
[…]Starting today, we give ourselves the ability to reactively withhold content from users in a specific country
Dabei will man sich wohl an die jeweils lokalen Gesetze halten, so ist in dem Beitrag explizit die Rede von Deutschland und Frankreich, die Nationalsozialistische Inhalte verbieten. Gemeint sein dürften aber eher Länder wie China.
Mit der Selbstunterwerfung der Zensur sichert sich Twitter den Zugang zum chinesischen Markt, momentan ist dort vor allem der Microblogging-Service von Sina Weibo verbreitet. Andere Dienste, wie Baidu und Fanfou wurden dort bereits abgeschaltet, weil so kritische Themen wie Menschenrechte oder Liu Xiaobo angesprochen wurden.
Welche Prinzipien genau gelten ist unklar, in ihrem ersten Hilfe Artikel sprechen sie nur davon, dass:
Many countries, including the United States, have laws that may apply to Tweets and/or Twitter account content.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass sich Twitter von einer freien Meinungsäußerung in restriktiven Ländern abkehrt. Ein Assad wird sich in Syrien nicht mehr die Mühe machen müssen alle Nachrichten seines Volks zu überwachen, er erlässt ein Gesetz, dass kritische Inhalte verboten sind und dann übernimmt das Twitter für ihn. Twitter wird nicht dazu beitragen, dass Menschen in China davon erfahren was in Tiananmen geschehen ist.
Eine Twitter Revolution wird es nicht mehr geben.
38 Antworten auf „Ihr Tweet ist in diesem Land leider nicht verfügbar“
[…] Zum Artikel TwitternDieser Eintrag wurde veröffentlicht in Digital Rights, Menschenrechte, Überwachung, […]
Es ist ein bisschen widersprüchlich. Einerseits setzt sich Twitter stark dafür ein, die Daten seiner Nutzer nicht an Regierungen weiterzugeben. Beispielsweise bei dem Fall Wikileaks (http://boingboing.net/2011/11/10/in-wikileaks-case-us-court-ru.html), aber hier stoßen wir auf eine seltsame Ausnahme.
Ist ja kein Wunder! Twitter hat soeben DEN Experten für länderspezifische Zensur als Investor (von bescheidenen 300 Milliarden Dollar) gewinnen können: Prinz al-Walid ibn Talal – megareicher Spross des zensurfreudigsten Herrscherclans der Welt: dem arabischen Königshaus Saud.
http://business.blogs.cnn.com/2012/01/25/saudi-prince-explains-300m-twitter-deal/
http://de.wikipedia.org/wiki/Al-Walid_ibn_Talal_Al_Saud
Noch ein Artikel dazu:
„Did Saudi Prince Alwaleed Just Kill Twitter?“
http://editorial.equities.com/technology/did-saudi-prince-alwaleed-just-kill-twitter/
Ooops, muss natürlich heißen „300 MILLIONEN Dollar“.
[…] jetzt muss mal ein Link für die »neue Von-Meinungs-Freiheit« auf Zwtischerchen raus: Ab dem heutigen Tage will Twitter damit anfangen bestimmte Tweets in bestimmten Ländern zu blockier…… und das völlig willkürlich, immer nach den aktuellen Wünschen der jeweiligen Regierung. […]
[…] Hier werden bis auf weiteres nicht mehr meine Tweets auf einer eigenen Seite dargestellt. Hintergrund dieser Entscheidung sind die aktuellen Zensurmaßnahmen, mit denen sich Twitter wohl auch den chinesischen Markt gern sichern wü…. […]
[…] Nein, so etwas wird es niemals mehr geben… Bewerten: Share and Enjoy:TwitterE-MailDigg Tags:Twitter, Web 2.0, Web 3.0, Zensur […]
[…] stammen zum Nachlesen und Nachdenken: Google will User komplett überwachen (Netzpolitik.org) Ihr Tweet ist in diesem Land leider nicht verfügbar (Netzfeuilleton.de, via Netzpolitik.org) […]
Links anne Ruhr (27.01.2012)…
Dortmund: Grüne für Tunnel-Alternativen (DerWesten) – Auf großes Unverständnis stößt bei den Grünen die Haltung der Stadt, die Pläne für eine Untertunnelung der B1 erneut voranzutreiben. Angesichts d…
[…] deinem Land nicht verfügbar” erstellt von Hardy am 27. Januar 2012 Wie Jannis Kucharz von netzfeuilleton.de berichtet, führt Twitter offenbar gerade eine länderspezifische Zensur-Infrastruktur ein. […]
[…] dass Twitter leichtfertig einen seiner wichtigsten Vorzüge aufgibt und mit der Ankündigung eventuell seinen Start in China vorbereitet (via). Der damit verbundenen Kollateralschaden für die weltweite Nutzerschaft wird dabei in Kauf […]
[…] Blogeintrag von Twitter deutet das jedoch an. (via netzfeuilleton) Tags: […]
[…] auch bei Twitter geben: Wie netzfeuilleton.de herausgefunden hat, plant Twitter ebenfalls eine länderspezifische Zensurinfrastruktur.Laut der offiziellen Ankündigung auf dem Twitter Blog möchte man damit zwei Ziele erreichen: Zum […]
[…] Quelle: netzfeuilleton.de […]
[…] Netzfeuilleton […]
[…] je nach lokaler Gesetzeslage nicht mehr anzeigen, kündigt ein Post im Twitter-Blog an. [via Netzfeuilleton, […]
[…] Kucharz bereichtet in seinem Artikel »Ihr Tweet ist in diesem Land leider nicht verfügbar« (siehe auch die Diskussion bei Netzpolitik) von Twitters Ankündigung derEinführung einer […]
So wie bei der Google/Youtube Zensur werden sich mit der Zeit AnonymisierungsDienste finden kostenpflichtige, wie freie. Auch um der in meinen Augen miesen personalisierten Googlesuche aus dem Weg zu gehen. Das KunstProjekt picidae an das ich mich grade erinnere und eine Hilfe für Chinesen sein soll, exitiert zumindest noch. http://info.picidae.net/en/ Der Unterschied zum Routen ist hier das ein Bild der Webseite erzeugt und versendet wird.
[…] heißt heute die Überschrift eines Artikels von Netzpolitik.org, die wiederum netzfeuilleton.de zitiert. Sie bezieht sich auf einen Blog Artikel des offiziellen Twitter Blogs. As we continue to […]
[…] – Wie netzfeuilleton.de berichtet, hat Twitter eine länderspezifische Zensur-Infrastruktur eingeführt. Twitter hat am […]
[…] Dann würde sich Twitter dem künftig wohl fügen und entsprechende Tweets zensieren. Jannis Kucharz bringt es im Netzfeuilleton auf den Punkt: “Eine Twitter Revolution wird es nicht mehr […]
[…] Seiten, z.B. netzfeuilleton.de (via netzpolitik.org), sehen diesen Schritt […]
[…] einem Blogbeitrag löste Twitter gestern Abend eine Welle der Entrüstung aus. Von Zensur und der Abkehr von der freien Meinungsäußerung war schnell die Rede. Es ginge Twitter doch nur darum, neue Märkte wie China zu besetzen, auf […]
[…] Und jetzt zwitschert der Vogel auf einmal folgendes: Dieser Tweet ist in deinem Land nicht verfügbar. […]
[…] SpOn, netzfeuilleton, […]
[…] um und schafft es dann in eine nationale Tageszeitung. Zwei. Schreibt Twitter eine eMail, dass ihr Zensur total doof findet und sie sich in Grund und Boden schämen sollten. Twittert anschließend […]
[…] gerade die breite Öffentlichkeit (Netzfeuilleton, Spiegel) erfährt, hat Twitter in seinem Blog bekanntgegeben, daß in Zukunft, gemäß […]
[…] sein.” bangt Meedia.de. Von einer “Selbstunterwerfung der Zensur” ist bei netzfeuilleton.de die Rede und weiter heißt es dort: “Ein Assad wird sich in Syrien nicht mehr die Mühe […]
[…] Wie Jannis Kucharz von netzfeuilleton.de berichtet, führt Twitter offenbar gerade eine länderspezifische Zensur-Infrastruktur ein. Twitter hat am […]
[…] hat eine Zensurinfrastuktur. Erschütternd nich? Ok, hat Google sie auch, zu erkennen an folgender Meldung: “Aus […]
Wenn Google und Twitter sich immer in der Grauzone der Meinungsfreiheit in den entsprechenden Ländern bewegen, kann die Präsenz Googles und Twitters durch die stetige minimale Ausdehnung/Überschreitung der Grenzen der Meinungsfreiheit auf lange Sicht möglicherweise tatsächlich positiven Einfluss haben.
[…] Dieser Tweet ist in deinem Land leider nicht verfügbar […]
[…] netzfeuilleton: Ihr Tweet ist in diesem Land leider nicht verfügbar (via […]
Ich halte das für totalen Blödsinn. Habe das in einem Blog Eintrag auch schon beschrieben. Twitter hat vorher schon Tweets gelöscht die gegen geltende Gesetze verstoßen haben, um sich selber nicht strafbar zu machen. Die Möglichkeiten einen Tweet nur für das Land zu sperren ist also eher eine neue Möglichkeit an Infos aus diesen Ländern zu kommen. Mal davon abgesehen, dass es dann durch die Nutzung eines Proxys einfach ist an die Infos zu kommen.
[…] & ZENSUR Ihr Tweet ist in diesem Land leider nicht verfügbar: Twitter hat gerade einen Blogartikel veröffentlich, der da heißt: “Tweets still […]
[…] Länderspezifische Zensur bei Twitter. via netzfeuilleton […]
[…] an der API ist für viele Nerds, das heimelige Gefühl von Twitter ist nicht evil vorbei. Nico Brünjes spricht von einer “Twitter-Angst”. Und der Blogger Ben Brooks […]