Julian Assange, Kopf und Gründer von Wikileaks, möchte eine eigen TV-Show starten. In Gesprächen von jeweils einer halben Stunde will sich Assange mit Politischen Akteuren, Revolutionären und Denkern über die Welt von Morgen unterhalten.
„Mit dieser Serie möchte ich die Möglichkeiten für unsere Zukunft erkunden“, sagt Assange „und zwar mit denen, die sie gestalten. Befinden wir uns auf dem Weg in eine Utopie oder eine Dystopie? Und wie bestimmen wir diesen Weg?“
At this pivotal moment there is an awareness of the need to radically rethink the world around us.
Assange möchte besonders kontroverse Figuren einladen, wo er doch selbst längst zu einer solchen geworden ist. Dabei will er sich laut Ankündigung nicht auf ein bestimmtes Spektrum festlegen, sondern jeder soll seine Ideen für eine bessere Zukunft teilen.
„Diese Show ist eine aufregende Möglichkeit, die Visionen meiner Gäste zu diskutieren, ihre Philosophie und die Hürden auf die sie stoßen auseinanderzunehmen und tiefergehender zu betrachten, als das bislang getan wurde.“, so Assange.
Die Serie soll ab Mitte März laufen, wo ist noch nicht bekannt. Zwar habe man schon einige Partner, sucht für einige Regionen aber noch Lizenznehmer.
Update: Inzwischen ist bekannt, dass die Tolkshow mit Assange bei Russia Today ausgestrahlt. werden soll.
Die Sendung wird auf den Namen „The World Tomorow“ hören und da Assange immernoch unter Hausarrest steht an seinem aktuellen Aufenthaltsort aufgezeichnet.
Russia Today ist ein englischsprachiger Nachrichtensender aus Russland und wird vom russischen Staat finanziert. Deshalb wird ihm immer wieder zu große Nähe zum Kreml vorgeworfen, wie diese Nähe zu den revolutionären Botschaften von Assange und seinen Gästen passen soll, ist mir noch nicht klar. Die Chefredakteurin von RT, Margarita Simonyan, sieht hier keine Probleme: „We’re proud to host Julian Assange’s new project. RT has rallied a global audience of open minded people who don’t take things around them for granted. Our viewers are open to the discussions that will be presented through Julians‘ show on our channel.”
Update 2: Russia Today wehr sich gegen die Darstellung als „Kreml Mouthpiece“. In der Alyona Show greift die Moderatorin Alyona Minkovski die „Mainstreammedien“ für die Darstellung ihres Haussenders an. [ref]Mich erinnert die Argumentation: Wir gegen die MAinstream Medien dabei, verdächtig an FOX News.[/ref]
Wikileaks sucht derweil, wohl noch weitere Partner für eine Ausstrahlung:
Those interested in licensing the Assange show for large audiences may email
— WikiLeaks (@wikileaks) January 26, 2012
Quelle: Wikileaks / Bild: Bestimmte Rechte vorbehalten von Jon Gosier
Was haltet ihr von der Idee einer eigenen TV-Show? Ist das der Gipfel von Assanges Egozentrie und Verrat an der Idee von Wikileaks? Oder hilft es der Welt einen tieferen Einblick zu gewähren, in das was die mächtigen treiben?
4 Antworten auf „Julian Assange plant eigene TV-Show [Update]“
Mein einziges Problem: Assange wirkt auf mich nicht neutral genug, um in der Position des Interviewers zu sein.
Auf mich wirkt es teilweise auch so, dass Julian Assange damit in erster Linie wieder Aufmerksamkeit auf seine Person lenken will. Nachdem Motto hier bin ich, ich tue was und das ist wichtig (deshalb verurteilt mich nicht).
Was die Dame im Video sagt, finde ich übrigens ziemlich richtig, auch wenn es weit von Objektivität entfernt ist. Aber gut, ist ja eine Opinion Show (Übrigens kannte ich den Sender nicht, aber ich erkenne das Logo. Die haben einige Interviews mit Assange geführt.)
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