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Aufmerksamkeit bitte: Ezra Kleins VOX vorgestellt

VOX.com

(Ezra Klein, Vox.com)
Ezra Klein hat endlich verraten, wie Project X, wie es bislang genannt wurde, heißen soll: Vox. Erscheitn ja auch bei Vox Media. Viel wichtiger: Er erzählt auch was er machen will: Nachrichten erklären, statt zu berichten. Ja! Das braucht es dringend. Ich bin sehr gespannt! Bei der Washington Post vermisst mann Klein sehr, wie ich auf meiner Reise erfahren habe.

What You Think You Know About the Web Is Wrong

(Tony Hail, time.com)
Chartbeat ist mir bei meiner Reise in die USA in jedem Medienhaus begegenet. Und der Chef Tony Hail schreibt hier eine spannede Analyse, darüber was er über das Verhalten der Nutzer im Netz gefunden hat. Klicken heißt zum Beispiel nicht gleich lesen und eins wird immer wichtiger: Aufmerksamkeit. Und damit die Verweildauer auf den Webseiten, im Gegensatz zum reinen Klick.

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Ich denke nicht, dass ich so schnell wieder auf eine Reise eingeladen werde. Um meine nächste zu finanzieren und diesen Newsletter regelmäßig zu produzieren würde mir ein Sponsor sehr helfen. Du kennst einen? Melde dich.

 

Was geht?

(Frank Dahlmann, brandeins.de)
Apropos Werbung, die Brand Eins hat mal auf drei Plattformen – Zeitungswebseite, Google und Facebook – Werbung geschaltet und die Ergebnisse verglichen. Sieht nicht gut aus für die Zeitungen.

Regelmäßig das spannendste aus der Medienwelt?
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Buzzfeed & Viralität morgenlinks

Breaking: Erklärstücke sind besser als Breaking News | morgenlinks

Leider müssen die morgenlinks heute wieder ohne Video auskommen, dafür aber mit spannenden Links.

The six thing that make stories go viral will amaze, and maybe infuriate, you

(Maria Konnikova, NewYorker.com)
Von Aristoteles bis Upworthy – Was macht eine Geschichte viral? Inzwischen sind die Faktoren sehr genau erforscht, je häufiger sie ausgenutzt werden, desto schneller könnten sie sich aber auch abnutzen.

Ezra Klein Is Joining Vox Media as Web Journalism Asserts Itself

(David Carr, nytimes.com)
Ezra Kein, früherer Star der Washington Post, macht mit Hilfe von Vox Media ein neues Portal auf. Vox Media hat mit TheVerge schon in kürzester Zeit den überfüllten Sektor des Techjournalismus neu aufgerollt. Jeff Jarvis glaubt aus der Ankündigung rausgelesen zu haben, dass sich Klein statt auf Breaking News auf „Explainers“ fokussieren möchte. Wieso gibt es so ein VOX Media eigentlich nicht in Deutschland?

So mögen sie Gulaschsuppe essen: Eine Kritik der Kritik an der Lanz-Petition

(Stefan Niggemeier, stefan-niggemeier.de)
[quote_box_center]“In der Art, wie die professionellen Medien über die Kritik an Lanz im Netz berichten, werden wieder die Ressentiments der richtigen Journalisten gegen die unqualifizierten Normalbürger sichtbar, die im Netz plötzlich einfach die Absetzung von Moderatoren im öffentlich-rechtlichen Fernsehen fordern dürfen und dafür sogar Aufmerksamkeit bekommen. Beides war früher Journalisten vorbehalten.“[/quote_box_center]

Wenn ihr die morgenlinks in Zukunft ins Postfach wollt, dann auch wieder mit Video, tragt euch hier ein:
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Zeitung

Washington Post & Amazon – Gibt es da Synergien?

Können amazon und die Washington Post voneinander profitieren? Nun muss man zunächst einmal festhalten, dass nicht amazon, sondern Jeff Bezos als Privatmann die Post eingekauft hat. Das heißt, sie wird nicht direkt Teil des Unternehmens. Dennoch ist natürlich denkbar, dass sich zahlreiche Kooperationen ergeben könnten und die Fantasie dazu sprudelt auch schon auf allen Seiten. Einen der, wie ich finde spannenden Punkte spricht Karsten Lohmeyer mit einem Mikrobezahlsystem an, dass über amazon funktionieren könnte und das so im Journalismus noch fehlt:

4. Ein etabliertes und einfaches Mikropayment-Bezahlsystem
Nichts ist einfacher, als bei Amazon zu bezahlen. Mit dem 1-Click-Kauf ist es passiert. Millionen potentieller Leser haben bereits ihre Kreditkartendaten oder Konto-Informationen hinterlegt. Ein Bezahlsystem wie geschaffen für die digitale Distribution von Medieninhalten ich will sie jetzt nicht Tageszeitungen nennen. Vor allem aber ein Bezahlsystem, das sich ganz hervorragend für das so genannte Mikro-Payment eignet. Endlich wäre es möglich, wie so oft gefordert, nicht mehr den ganzen dicken Berg an Papier kaufen zu müssen, den eine Tageszeitung darstellt, sondern eben nur den einen Artikel, der mich interessiert. Klick, schon habe ich ihn gekauft, für ein paar Cents vielleicht – die sich zu Millionen summieren können. Dann der nächste Artikel, wieder ein Klick. Und dann kommt das Empfehlungssystem von Amazon und schlägt mir schon wieder den nächsten Artikel vor, der mich interessieren könnte. Oder ein passendes, weiterführendes eBook… Oder ein Produkt über das in dem Artikel geschrieben wurde… oder … oder … oder

Henry Blodget analysiert das Investitionsverhalten von Bezos. Er ist befähigt etwas dazu zu sagen, schließlich ist er vom Business Insider, einem weiteren Medien-Unternehmen, in das Bezos investiert hat.

He doesn’t necessarily make these investments for the money. Or bragging rights. Or strategic synergies.

Bezos hat bislang Durchhaltevermögen und Langfristigkeit bei seinen Unternehmungen erkennen lassen. Aber auch Blodget kommt nicht umhin, mögliche Kooperationen zu sehen. Mal zwei Ideen herausgegriffen:

3. „News“ is the digital equivalent of a high-traffic intersection: As people pass through to consume information they might also stop to do some shopping. Content and commerce companies have long dabbled with combining the two experiences, but no one has really nailed it. Given Amazon’s expertise in affiliate marketing and advertising, it’s not hard to imagine that the Washington Post could quickly become a laboratory for the next generation of integrated content and commerce.

4. Amazon is getting into the local physical delivery business–a business that the Washington Post is already in. Could stuff ordered from Amazon be delivered with your morning newspaper? Why not? And your daily newspaper–or parts of it–could certainly be delivered in a box with your Amazon stuff.

Jeff Jarvis hofft vor allem, dass Bezos die Pfiling Skills von amazon mitbringt, um den Journalismus wieder relevanter zu gestalten:

I have been arguing with newspapers lately that they must gather small data about their individual users — where they live, where they work, what their key interests are — so they can serve people with greater relevance and value. I hope that skill — building profiles and using them to improve relevance — is the first that Bezos brings to the Post.

Und ganz am Schluss noch eine Bemerkung beim Business Insider zum Kaufpreis der Washington Post:

Bezos is buying the Post for 0.5X revenue, or 2.5X digital revenue if you treat the print business as worthless.

Man könnte jetzt an dieser Stelle noch eine der zahlreichen Analogien zum Springer-Funke Deal ziehen inwieweit 250 Mio. $ für die Washington Post mit 950 Mio Euro für ein Portfolio aus Regionalzeitungen und Zeitschriften ist, entscheidend ist aber der Verweis auf die digitalen Einkünfte. Diese steigen bei der Post. Beim ehemaligen Springer-Portfolio sehe ich da wenig Ansätze, wohl auch der Grund, weshalb Springer sie auf dem Weg zum Digitalunternehmen abgestoßen hat.

Ich habe diesen Artikel zunächst bei micropayme.de veröffentlich, wo ich noch detaillierter und etwas nachrichtenlastiger über die Geschäftsentwicklung im Medienbereich schreibe. Dachte mir aber, dass das aktuell auch gut hierher passt. Wer einmal die Woche Nachrichten zum Medienwandel und Netzkultur kompakt in den Mails haben will, abonniert den morgenlinks-Newsletter.